Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
149 kB
Datum
05.07.2016
Erstellt
01.07.16, 09:17
Aktualisiert
01.07.16, 09:17
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
FB III - Cr
Vorlage 464 /X.L. Z.1
Datum: 30.06.2016
ERWEITERUNG
An den
Gemeinderat
Sitzungstag:
05.07.2016
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Kloster Nettersheim - Quartierszentrum für Integration und Begegnung
hier: Heizzentrale
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Anlagen:
Ja
Nein
2
Beschlussvorschlag:
Der Gemeinderat nimmt die Planung zur Heizzentrale im Kloster Nettersheim zustimmend zur Kenntnis und beschließt, diese entsprechend umzusetzen.
Die zur Umsetzung notwendigen Gewerke und Materialbeschaffungen sind im
Rahmen beschränkter Ausschreibungen an den Billigstbietenden zu vergeben.
Begründung:
Mit Vorlage 464 wird über den aktuellen Sachstand informiert. Weiterhin hat der
Gemeinderat in seiner Sitzung am 20.04.2016 beschlossen, im 1. Bauabschnitt
die Haustechnik zu sanieren und die hierfür notwendigen Planungsaufträge nach
der Einholung von entsprechenden Honorarangeboten auf der Grundlage der
HOAI zu vergeben (siehe Vorlage 426).
Zwischenzeitlich wurde für die Heizzentrale durch Dipl.-Ing. Leukers aus Geldern
eine Planung erarbeitet.
In der Heizzentrale befindet sich derzeit ein Gaskessel mit einer Leistung von 240
kW. Dieses Gerät ist neuwertig und dient zu provisorischen Beheizung des Gebäudes über die im Souterrain sowie im Erdgeschoß angebrachten Heizlüfter. Der
Kessel ist nicht ausreichend dimensioniert, um zukünftig alleine das gesamt Gebäude mit Wärme zu versorgen. Der Wärmebedarf des Klosters liegt bei rund
370 kW.
In der Nähe der Heizzentrale befindet sich der zentrale Kamin des Gebäudes.
Dieser verfügt über drei Züge, die allesamt bereits mit einem Edelstahlrohr saniert sind und in ihrem jetzigen Zustand weiterverwendet werden können. Dies
ist darauf zurückzuführen, dass in der Vergangenheit in der Heizzentrale ursprünglich drei Kessel betrieben wurden.
Zur zukünftigen Wärmversorgung des Gebäudes ist vorgesehen, den Gaskessel
zu erhalten und als Spitzenlastkessel in das neue System einzubinden. Weiterhin
soll dieser Gaskessel um zwei Pelletkessel der Marke Hargassner mit einer Leistung von jeweils 200 kW ergänzt werden.
Die Kaminzüge wurden durch den Bezirksschornsteinfegermeister überprüft, wobei festgestellt wurde, dass ein Anschluss der vorgenannten Leistung möglich ist,
aufgrund des Querschnittes eine höhere Leistung jedoch nicht mehr.
Der Pelletbunker ist im Bereich des ehemaligen Hausmeisterlagers vorgesehen.
Hier bestehen sehr gute Anfahrmöglichkeiten von der Straße aus. Die Pellets sollen über Saugleitungen zu Vorratsbehältern an den Pelletkesseln transportiert
und von dort aus in die Brennkammern eingeführt werden. Hierdurch kann auf
ein aufwendiges und in der Heizzentrale störendes Schneckensystem verzichtet
werden.
Die Lagerkapazität des Bunkers wurde mit 64 cbm brutto so groß dimensioniert,
dass die Intervalle zum Betanken recht lange gestreckt werden können.
3
Pufferspeicher sind erforderlich, um einen gleichmäßigen Betrieb der Pelletkessel
sicherstellen zu können.
Die energetische Verwertung des nachwachsenden Rohstoffes Holz entspricht der
Philosophie der Gemeinde Nettersheim. Der CO2-Ausstoß (27 g/kWh) ist erheblich niedriger als bei den fossilen Brennstoffen (Gas = 247 g/kWh und Heizöl =
317 g/kWh). Darüber hinaus ist der Arbeitspreis von Pellets günstiger als der von
Gas. Die geplante Heizzentrale kann – wie dargestellt – im Bestand entwickelt
und realisiert werden. Bei einer Hackschnitzelanlage wäre dies insbesondere bezogen auf den Bunker (Entwicklung im Erdreich, Abkippmöglichkeiten) nicht möglich, weshalb diese Variante erheblich aufwendiger wäre und daher nicht weiter
verfolgt wurde.
Durch die Entwicklung der Heizzentrale in der beschriebenen Form kann die zukünftige Wärmeversorgung des Klosters sichergestellt werden. Überschüssige
Wärme kann zudem für eine Nahwärmeversorgung im Bereich Klosterstraße/Rosenthalstraße (bis Feuerwehrgerätehaus) genutzt werden.
Die bauliche Einrichtung des Bunkers bzw. die bauliche Herrichtung der Heizzentrale ist in Eigenleistung unter Einbeziehung der externen Partner vorgesehen. Die
hierbei geleisteten Arbeitsstunden werden im Rahmen der Fördermaßnahme mit
einem Stundenlohn in Höhe von 15,00 Euro als förderfähig anerkannt.
Die Heizzentrale kann unabhängig von allen anderen Gewerken realisiert werden.
Ziel ist es, bereits in der kommenden Winterperiode zumindest Teilbereiche des
Gebäudes über die Heizzentrale mit Wärme versorgen zu können.
Aus diesem Grund ist die Realisierung zu forcieren und die zur Umsetzung notwendigen Gewerke bzw. Materialbeschaffungen sind im Rahmen beschränkter
Ausschreibungen an den Billigstbietenden zu vergeben.
gez. Pracht
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Bürgermeister