Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
313 kB
Datum
15.12.2015
Erstellt
20.11.15, 11:00
Aktualisiert
20.11.15, 11:00
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
FB IV – D/N -
Vorlage 319 /X.L.
Datum: 16.11.2015
An den
Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss
Sitzungstag:
24.11.2015
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstag:
08.12.2015
Gemeinderat
Sitzungstag:
15.12.2015
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Entwicklung Naturzentrum Eifel 2016
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Anlagen:
Ja
Nein
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Beschlussvorschlag:
Der Gemeinderat beschließt, die Aktivitäten des Naturzentrums, des Archäologischen Landschaftsparks, des Jugendgästehauses, Eifelhauses etc. fortzuführen.
Gleichzeitig wird beschlossen, im Rahmen der Haushaltssatzung 2016 die Maßnahmen und Programme darzustellen.
Zur Abwicklung der Bildungsveranstaltungen, Betreuung der externen Mitarbeiter, wissenschaftlichen Betreuung der musealen Einrichtungen und wissenschaftlichen Begleitung des Naturzentrums Eifel und der angegliederten Einrichtungen
soll wie bereits in den letzten Jahren der Förderverein Naturschutz, Heimat- und
Kulturpflege Nettersheim e. V. mit dem Bildungswerk Nettersheim beauftragt
werden. Diese Leistungen sind entsprechend Auftrag und Aufwand gegenüber
dem Bildungswerk zu vergüten.
Begründung:
Bildung für nachhaltige Entwicklung, nachhaltige Umwelt- und Geschichtsbildung,
die Naturerlebnispädagogik und die Natur- und Geschichtsinformation sind die
zentralen Aufgaben des Naturzentrums Eifel.
Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum 2011-2020 zur UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen. Durch die Dekade sollen mehr Menschen für den Erhalt
der biologischen Vielfalt sensibilisiert werden. Das gesellschaftliche Bewusstsein
für den Wert der biologischen Vielfalt und die Verantwortung für deren Schutz
und nachhaltige Nutzung soll gefördert werden, dies sind zentrale Aufgaben des
Naturzentrums.
Die unvorstellbare Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, der Ökosysteme und Gene
– sie machen unsere Erde so wertvoll und einzigartig. Die biologische Vielfalt ist
jedoch sehr gefährdet. Sie nimmt weltweit, auch in Deutschland, auch bei uns in
der Eifel ab. Ziel der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011–2020 ist es, gemeinsam dazu beizutragen, die biologische Vielfalt auch für die Zukunft zu bewahren.
Sie gehört zu einem guten, sinnerfüllten Leben, ist unsere Lebensgrundlage und
jeder kann etwas dazu beitragen, sie zu erhalten.
Hierbei bildet die außerschulische Umweltbildung einen wichtigen Schwerpunkt.
Mit dem pädagogischen Konzept des "Begreifens durch Erleben" werden für Kindergartenkinder, Schüler, interessierte Laien und Fachleute sowohl erlebnis- als
auch fachlich orientierte Exkursionen, Kurse, Vorträge und Fachseminare angeboten. Wichtige Impulse und eine zusätzliche Belebung der Angebotspalette für
Jugendliche und Erwachsene, zudem eine verbesserte Auslastung des Jugendgästehauses und des Eifelhauses, gerade am Wochenende und in anderen belegungsschwachen Zeiten (Schulferien, Wintermonate), werden durch die Arbeit
des Bildungswerkes Nettersheim gegeben.
In Zusammenarbeit mit bewährten und neuen Partnern (Freiräume-Markus Berg,
Wildnisschule-Vera Schröder, Eifel:onbike, Lindenhof-Mark Schwerdt, Kräuterpädagoginnen der Gundermann-Akademie, Archäologen der Universität Köln bzw.
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Osnabrück, Tanzschule Neff und verschiedenen kommunalen Einrichtungen (Literaturhaus, Kulturbahnhof, Familienzentrum, Holzkompetenzzentrum, Klimabüro....), werden neue Themenfelder und neue Zielgruppen erschlossen.
Durch den Aufbau eines Bildungsnetzwerks mit Schulen als Kooperationspartnern
des Naturzentrums und des Bildungswerks sollen bestehende Kontakte vertieft
und nachhaltig gefestigt werden. Durch entsprechende Kooperationsvereinbarungen können so die bislang lockeren Kontakte eine größere Verlässlichkeit und
Verbindlichkeit erfahren.
Diese vielseitigen Aktivitäten der Eifelgemeinde Nettersheim sollen weiter entwickelt werden. Hierbei ist die Grundorientierung durch die geologische, historische
und ökologische Vielfalt des Landschaftsraumes vorgegeben. Neue Themen und
Methoden, die zur Umsetzung der Ziele der UN Dekade beitragen, werden implementiert.
Der Betrieb des Jugendgästehauses, des Eifelhauses, des Jugendzeltplatzes, des
Bauernhauses, der Taverne und deren Belegungen sind in direkter Abhängigkeit
von den Angeboten des Naturzentrums und des Bildungswerks zu sehen. Die an
den Veranstaltungen teilnehmenden Gruppen werden prioritär im Jugendgästehaus und seinen Nebengebäuden oder bei Vollbelegung in anderen Unterkünften
im Gemeindegebiet untergebracht.
Bildungswerk Nettersheim
Das Bildungswerk Nettersheim in Trägerschaft des Fördervereins Naturschutz,
Heimat- und Kulturpflege Nettersheim e. V. ist eine nach dem Weiterbildungsgesetz (WbG NRW) anerkannte Bildungseinrichtung.
Das Angebot des Bildungswerks Nettersheim richtet sich vor allem an Schulabgangsklassen, Schüler der Sekundarstufe II, Berufskollegs, Studierende, Referendare und Erzieher, Chöre, Theatergruppen, Kirchengemeinden, Vereine, Verbände und diverse weitere Jugend- und Erwachsenengruppen.
Im Januar 2012 hat sich das Bildungswerk Nettersheim erstmals erfolgreich einer
Qualitätsprüfung unterzogen. Das Bildungswerk Nettersheim ist nun eine nach
DIN EN ISO 9001:2008 zertifizierte Einrichtung der Weiterbildung.
Ein jährlich durchzuführendes internes Audit wurde am 18.11.2014 und ein ebenfalls jährlich durchzuführendes Überwachungsaudit am 12.03.2014 durch ein
akkreditiertes Unternehmen (Intertek Certification GmbH) positiv abgeschlossen.
Am 13.01.2015 fand die erste Re-Zertifizierung statt. Auch diese konnte ohne
Beanstandung durch das beauftragte Büro (ICG International Certification Group)
durchgeführt werden. Das erworbene Zertifikat hat Gültigkeit bis Januar 2018.
Jährlich müssen interne und Überwachungsaudits durchgeführt werden. Das Zertifikat ist Voraussetzung für die Anerkennung als Einrichtung für Erwachsenenbildung. Diese ist weiterhin Voraussetzung für die Landesförderung. Gefördert wird
der hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter der Einrichtung.
Mit Wirkung vom 1. April 1998 hat der Förderverein Naturschutz, Heimat- und
Kulturpflege e.V. dieses Bildungswerk von der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendarbeit an berufsbildenden Schulen Nordrhein-Westfalen e.V. (LAG), als Einrichtung der Weiterbildung nach § 23 Weiterbildungsgesetz (WbG), übernommen.
Die Anerkennung durch die Bezirksregierung Köln erfolgte nach Zustimmung des
Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW rückwirkend zum 01.04.1998.
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Die Einrichtung trägt von diesem Zeitpunkt an die Bezeichnung „Bildungswerk
Nettersheim“.
Angeboten werden Seminare und Projekttage mit folgenden Schwerpunkten:
Berufliche Weiterbildung und persönliche Bildung
Seminare für Studienreferendare und Studenten
Projekttage für Jugendgruppen und Klassen der Sekundarstufe II
zur Erlebnis-, Kultur- und Naturpädagogik, zu Ökologie, Klima und Energie, zu
Archäologie, Geologie und Biologie.
Es können komplette Programme mit Betreuung, Vollpension und Unterbringung
oder auch Teilleistungen gebucht werden. Die inhaltliche Gestaltung der Seminare erfolgt durch individuelle Abstimmungen mit der Gruppenleitung. Die Seminare
können aber auch selbstorganisiert durchgeführt werden. Über einen Jahresplan
stehen die Veranstaltungen auch individuellen Interessenten offen.
Vom Bildungswerk werden ausschließlich die Unterkünfte im Gemeindegebiet genutzt.
Die Teilnehmergruppen rekrutierten sich aus folgenden Bereichen (in Klammern
die Zahlen der beiden Vorjahre 2014 und 2013):
35 (26, 18) x Gymnasien und Gesamtschulen
12 (15, 14) x Universitäten/Fachschaften
11 (8, 7) x Berufliche Fortbildungen
7 (16, 18) x Berufskollegs
5 (8, 8) x Studienseminare
5 (4, 3) x Familiengruppen
4 (6, 8) x Vereine/Verbände/Parteien
4 (4, 4) x Chöre/Orchester
2 (5, 7) x Pfarreien/kirchliche Gruppen
4 (3, 1) x Gewerkschaften
1 (3, 3) x Stiftungen
Die Teilnehmer kommen aus den verschiedensten Regionen von NordrheinWestfalen. Schwerpunkte liegen hierbei deutlich im Bereich der Rheinschiene mit
dem Großraum Köln-Bonn und dem Ruhrgebiet aber auch der Aachener Raum ist
gut vertreten. Aufgrund der „Landeskinderregelung“ im Weiterbildungsgesetz
NRW, sind nur Teilnehmer aus NRW abrechnungstechnisch relevant (förderwürdig).
Auch das Teilnehmerprofil zeigt eine bunte Streuung. Teilnehmer sind Menschen
aus bildungsnahen als auch bildungsfernen Schichten, die die Bildungsangebote
des Bildungswerks wahrnehmen. Der Geschlechteranteil lässt, mit Ausnahme bestimmter beruflicher Fortbildungsmaßnahmen (Feuerwehr), keine Schwerpunktbildung erkennen. Der Anteil von Migranten und Menschen mit Beeinträchtigungen ist ausgewogen.
Die Förderungsvoraussetzung, d.h. das Ableisten bzw. Durchführen von 1 400
Teilnehmertagen pro Jahr wird mit Ablauf des Kalenderjahres deutlich erfüllt bzw.
übertroffen werden (Stand 15.11.2015: 90 Veranstaltungen mit 2829 Teilnehmern, 4416 Übernachtungen und 2613 Teilnehmertage).
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Seit dem 01.01.2004 kooperiert das Bildungswerk Nettersheim mit dem Bildungswerk der Lebenshilfe Düren e.V., um den Vorgaben des novellierten
Weiterbildungsgesetzes NRW zu genügen.
EINRICHTUNGEN
1. Naturzentrum – Tourist-Information - Gebäude – Naturerlebnisgebiet
Seit Öffnung des Naturzentrums im Jahr 1989 hat es sich zu einem der größten,
aktivsten und vielseitigsten Umweltbildungszentrum der Region entwickelt. In
2014 konnte das Jubiläumsfest zum 25jährigen Bestehen begangen werden.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mit Fachwissen, Kreativität und viel
Engagement Ideen entwickelt und unsere Gäste begleitet. Mit Herz, Hand und
Verstand werden Natur und Geschichte in Nettersheim erlebbar gemacht. Die
Zahl der Kinder und Jugendlichen, die bis heute in Nettersheim mit allen Sinnen
Natur und Geschichte kennen gelernt haben, wird am Ende des Jahres bei über
430 000 liegen.
In den vergangenen Jahren konnten die Anliegen des Naturzentrums und der
Eifelgemeinde Nettersheim als Träger, den Blick für die Besonderheiten aus Natur, Geschichte und Kultur unserer Region schärfen, zu einer Wertschätzung dieser Reichtümer führen und sie für kommende Generationen bewahren. Auch zukünftig sollen diese Anliegen vorrangiges Ziel der Arbeit des Naturzentrums sein.
Die ländliche Eifelgemeinde Nettersheim hat vor über 25 Jahren ihr Potenzial erkannt: reich an archäologischen Denkmälern, an Fossilien des Eifeler
Devonmeeres ebenso wie an seltenen Pflanzen und Tieren, gelegen in einer wunderschönen Landschaft. Mit Unterstützung und Ermunterung durch Menschen wie
Prof. Dr. Wolfgang Schumacher und die NRW-Stiftung hat sie einen besonderen
Weg eingeschlagen. Vielfache Auszeichnungen wie der mehrfach errungene Titel
„Bundeshauptstadt für Naturschutz“ und der zugesprochene Titel „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ tragen dem Rechnung.
Das Naturzentrum ist das Herzstück des wachsamen Umgangs mit Natur, Kultur
und Umwelt und des naturnahen Tourismus im Naturerlebnisdorf Nettersheim.
Damit verbunden sind das Jugendgästehaus, das Selbstversorgerhaus (Eifelhaus), das Bauernhaus, die Taverne, der Wohnmobilhafen und der Jugendzeltplatz - betrieben von der Eifelgemeinde Nettersheim. Das Naturzentrum mit seinen Einrichtungen und der Ort Nettersheim haben sich in den vergangenen Jahren zu einem lebendigen Anziehungspunkt für Schulklassen, Gruppen und immer
mehr für Besucher, die in Eigenregie anreisen, wandern, Rad fahren und sich für
Kultur und Geschichte interessieren, entwickelt. Der Ortskern von Nettersheim
mit seinen Geschäften, attraktiver Gastronomie, den angesiedelten Institutionen
des Kreises und des Landes NRW – wäre ohne das Naturzentrum als Motor in
dieser Form nicht vorstellbar.
2. Ausstellungslandschaft
Die Ausstellungslandschaft im Naturzentrum erfährt ein großes Besucherinteresse. So haben neben den vielen Schulklassen und Gruppen, die Programme im
Naturzentrum buchen und damit verbunden auch die Ausstellung besuchen, zahl-
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reiche Einzelpersonen die Ausstellungen besucht. Ca. 2.500 Eintrittskarten (Erwachsene 2,00 €/Kinder 1,00 €) konnten in diesem Jahr an Einzelbesucher verkauft werden. Die Umgestaltung der Ausstellungslandschaft erfolgte auch unter
Einsatz neuer Medien. Besonders Kinder fühlen sich durch die Erlebnisstationen
angesprochen. Ratespiele, Sehschlitze, Hörstationen, die unterirdische Welt der
Bodenlebewesen, Tierspuren, Schmetterlingsprismen - alle Sinne werden angesprochen und ganz nebenbei erfahren die Besucher alles über die Geschichte und
Natur der Region.
Die Ausstellungsbereiche zeigen exemplarisch die Themenwelten der
Nettersheimer Kulturlandschaft: Archäologie mit Schwerpunkt Römer und Franken, Gewässerlebensräume, Wald & Holz, Wiesen & Weiden, Leben auf dem Land
sowie als neues, aktuelles und zukunftsorientiertes Themenfeld Energie & Klima.
Eine besondere Herausforderung ist das integrierte und offene Vermittlungskonzept: die fachkundig angeleiteten Programme des Naturzentrums starten in den
Ausstellungen, das heißt die Ausstellungsräume sind zeitweise gleichzeitig lebendiger Seminarraum. In der Ausstellungslandschaft des Naturzentrums und draußen auf dem Erlebnispfad führt Olly der Igel zu Erlebnisstationen des vom ZDF
ausgezeichneten Löwenzahn-Erlebnispfad.
Das Mineralienkabinett mit beeindruckend schönen Kristallstufen, einer UVVitrine und weiteren Exponaten wurde im Winter 2013-2014 aus den Werkhäusern ins Naturzentrum überführt und bereichert hier die Museumslandschaft
deutlich.
3. Römerstraßen-Infopunkt
Im Rahmen des Projektes „Erlebnisraum Römerstraße“ wurde schon 2014 das
Römerstraßen-Infozentrum im Naturzentrum platziert. Im Foyer wurde ein Einführungsmodul installiert. Gleichzeitig konnte der Raum des Meerwasseraquariums durch Glastüren akustisch beruhigt werden, der Empfangsbereich angepasst
und der Museumsshop aufgewertet werden. Die archäologische Dauerausstellung
konnte um das Thema Rohstoffe der Eifel ergänzt werden. Die neuen Funde aus
den aktuellen Grabungen werden inzwischen auch präsentiert.
Der Römerstraße-Infopunkt hat sich in der Zwischenzeit verstärkt zum Magneten
entwickelt und wird von den Gästen gerne und häufig frequentiert.
4. Barrierefreiheit
Das Naturzentrum Eifel soll für möglichst alle Menschen erreichbar sein. Zu dem
Behindertenparkplatz an der Ecke Bahnhofstraße/Urftstraße, dem barrierefreien
Info-Service und Seminarbereich sowie dem Korallenriffaquarium sind verschiedene Elemente im Gebäude und im Naturerlebnisgebiet hinzugekommen, die
über das Projekt „Natur für Alle“ des Naturparks Nordeifel realisiert werden konnten: Eine elektrische Schiebetür als Eingang zum Naturzentrum und damit verbunden die Überdachung des Eingangsbereiches, der Einbau eines Plattformliftes,
der in die Ausstellungslandschaft des Obergeschosses führt, die barrierefreie Toilette, weiterhin ein barrierefreier Steg am Römerweiher und der barrierefreie
Umbau des Schmetterlingspfades mit Anlage eines Parkplatzes am Jugendzeltplatz.
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5. Archäologischer Landschaftspark – Werkhäuser mit Taverne und
Blockhütte
Die 2009 entdeckte römische Siedlung von Nettersheim wurde im Jahr 2015 weiter ausgegraben. In bewährter Form konnten aufgrund der verstärkten Nachfrage mehrere Grabungscamps für interessierte Bürger und Gäste angeboten und
durchgeführt werden. Der Archäologische Landschaftspark wird die an der
Agrippastraße gelegene römische Siedlung aus Tempel, Streifenhäusern, Kleinkastell, öffentlichen Bauten, Gewerbebetrieben und Befestigungsanlagen für Besucher erlebbar machen.
Durch Grabungskampagnen der Universität Köln bzw. Osnabrück wird die Siedlung auch in den folgenden Jahren weiter erforscht. Die Ergebnisse waren und
sind gleichzeitig die Grundlagen für die weitere Ausgestaltung des archäologischen Landschaftsparks, der im Frühjahr 2014 unter großem Publikums- und Medieninteresse eröffnet wurde. Die Grabungen sind nach wie vor Anziehungspunkte für zahlreiche Einzelbesucher und Gruppen.
Seit der Eröffnung finden diverse Großveranstaltungen im ALP statt, so der „Tag
des offenen Denkmals, die „Archäologietour Nordeifel“, das „Römer- und
Eburonenlager“ oder „Kultur bei Nacht“. Die in der Saison monatlich stattfindenden Forschertage für Familien haben sich etabliert. Die neue entwichelten archäologischen Aktivprogramme stellen eine abwechslungsreiche Ergänzung des
bestehenden Programms dar.
Die mit Holzboden, Römerstraßen-Profil und Lagermöglichkeiten neu ausgestattete Blockhütte dient werktags als Gruppenraum für Aktivprogramme. Außerhalb
der Kurszeiten wird sie für Veranstaltungen und Feste genutzt.
Die komplett sanierten Werkhäuser verfügen im Erdgeschoss über eine Seminarküche, zwei Seminarräume, die Mühle und erweiterte Sanitärbereiche mit
barrierefreiem WC.
Am Wochenende (z. Zt. an Sonn- und Feiertagen) werden diese Räume als Taverne mit Einkehrmöglichkeit und gastronomischem Angebot genutzt. Diese Aufgabe wird (nach einer einjährigen Erprobungsphase durch einen externen Gastronom) nunmehr über Mitarbeiter des Naturzentrums übernommen, da eine Nutzung während der Woche durch die fachlich begleiteten Aktivprogramme für einen externen Gastronom zu Einschränkungen führt, die Reibungsverluste auf
beiden Seiten zur Folge haben. Aus diesem Grund wird das komplette Haus nunmehr aus einer Hand betrieben und gesteuert. Das gastronomische Angebot, vorrangig für Familien mit Kindern, Wanderer und Tagesgäste, wird von örtlichen
Betrieben extern hergestellt bzw. geliefert und lediglich vor Ort bei Bedarf erwärmt. Somit können die Auflagen der Lebensmittelüberwachung erfüllt, Kundenwünsche gedeckt und örtliche Betriebe beteiligt werden.
Im Obergeschoss wurden drei Gästezimmer für jeweils 2 bis max. 4 Personen
eingerichtet, die seit 2014 gebucht werden können. Ab 2016 soll hier auch ein
Frühstücksangebot für die Übernachtungsgäste möglich sein. Z. Zt. wird die zusätzlich Buchung eines Frühstücks (alle Leistungen aus der örtlichen Bäckerei
werden im Korb angeliefert) abgestimmt.
Die Nutzung der Räumlichkeiten für private Veranstaltungen (Hochzeiten, Geburtstage, Kommunion etc.) ist gegen Erstattung einer Raumnutzungsgebühr
möglich, bedingt aber die Buchung der Gästezimmer, da Beeinträchtigungen für
Übernachtungsgäste auszuschließen sind. Folgende Raumnutzungsgebühren
werden fällig:
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Blockhütte Tagessatz
200 €
Taverne (ohne Vorbereitungsküche) Tagessatz
300 €
Blockhütte und Taverne Tagessatz
350 €
(zuzügl. zwingender Anmietung der 3 Gästezimmer im Obergeschoss, je 45 € für
2 Pers./Nacht zuzügl. Reinigungsanteil bei 1-2 Nächten 10 €). Um Lärmbelästigungen sowohl für Gäste (Wohnmobilhafen, Eifelhaus) als auch Anwohner auszuschließen, sollen nur verträgliche Veranstaltungen im Naturzentrum gebucht
werden können.
Eine Einbindung der o. g. Angebote an die bereits vorhandenen Unterkünfte im
Eifelhaus, Jugendgästehaus, Wohnmobilhafen oder Jugendzeltplatz wird durch die
zentrale Buchungsstelle im Naturzentrum ermöglicht und soll neue Alternativangebote auch für große Gruppen ermöglichen.
Die Einnahmen sollen einen Beitrag zum Unterhalt des Archäologischen Landschaftsparks leisten.
6. Tourist-Info und touristische Angebote
Die mit dem Naturzentrum gleichzeitig verbundene wichtige touristische Bedeutung soll auch im kommenden Jahr weiter entwickelt und ausgebaut werden. Neben den originären Aufgaben des Naturzentrums wird die Entwicklung der Tourist-Information als Besucheranlaufstelle, die im Naturzentrum an 7 Tagen in der
Woche geöffnet ist, auch weiterhin ein vorrangiges Ziel sein. Hier können Informationen zu Veranstaltungen (ggfs. Ticketverkauf), Wander- und Radwanderangeboten, touristischen Kooperationspartnern etc. konzentriert zur Verfügung gestellt und vermarktet werden. Dabei steht das Ziel einer optimalen Gäste- und
Besucherbetreuung und -information im Vordergrund. Hierzu werden Angebote
zur Mitarbeiterqualifizierung und Schulung genutzt. Mit den in den letzten Jahren
neu aufgenommenen touristischen Angeboten wie „Eifeler Quellenpfad“, „Eifelsteig“, „Kräuterpfad“, Archäologischer Landschaftspark, Löwenzahn-Erlebnispfad
etc. wurden im letzten Jahr bereits zahlreiche neue Gäste angeworben.
Die in den letzten Jahren erweiterte Öffnungszeit auf 18.00 Uhr in der Hauptsaison soll auch im kommenden Jahr aufgrund der positiven Erfahrungen umgesetzt
werden. Vor allen Dingen am Wochenende war diese deutliche Präsenz mit dafür
entscheidend, die Gästezufriedenheit weiter zu stabilisieren, zu erhöhen und entsprechende Umsätze im Museumsshop zu erwirtschaften.
7. Haus der Fossilien - Werkhäuser
Das Haus der Fossilien (Alte Schmiede) beherbergt diverse Gesteinssammlungen.
Exponate aus den Werkhäusern (Globus, Zeittafel) werden bzw. haben diesen
Platz eingenommen und ermöglichen uns eine konsequente inhaltliche Aufteilung
der einzelnen Gebäude. Das Haus der Fossilien beinhaltet nunmehr ausschließlich
Exponate zu geologischen Themen.
8. Jugendgästehaus/Eifelhaus/Jugendzeltplatz/Bauernhaus/Taverne/
Wohnmobilhafen
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In den gemeindlichen Gruppenunterkünften wurden in diesem Jahr ca. 26.100
(25.400 in 2014) Übernachtungen gebucht.
Seit Juni 2012 wird auch das alte Bauernhaus für Übernachtungen angeboten.
Hier kann man „Wohnen im Museum“. Erfreulich viele Gäste haben sich bereits
auf dieses „Abenteuer“ eingelassen. Insgesamt wurden in diesem Jahr 300 Übernachtungen verbucht.
Die durchgeführten Kundenbefragungen in unseren Übernachtungshäusern zeigen eine durchweg positive Bewertung auf. Verbesserungsvorschläge hieraus
werden wenn möglich sofort aufgegriffen und umgesetzt. Gerade mit Blick auf die
ständig zunehmende Konkurrenz ist es sehr wichtig, Kundenwünsche zu erfragen
und möglichst zeitnah für Umsetzungsmöglichkeiten Sorge zu tragen. So erfolgte
im Wohnbereich B des Altbaus eine bauliche Aufwertung durch Renovierungsarbeiten. Im Neubau sollen in diesem Winter Renovierungs- und Anstreicherarbeiten umgesetzt werden.
Die Übernachtungszahlen 2015 stellen sich im Einzelnen wie folgt dar
Jugendgästehaus ca.17.000
Eifelhaus
ca. 3.800
Jugendzeltplatz
ca. 4.500
Bauernhaus
ca.
300
Taverne
ca.
500
Wohnmobilhafen
ca. 6.875 (2.750 Wohnmobiltage à 2,5 Gäste)
Die zunehmenden Probleme bei der Finanzierung der Klassenfahrten für Lehrer
und die damit einhergehenden Vorgaben für die Lehrerschaft nur noch Einrichtungen besuchen zu dürfen, die entsprechende Freiplätze vorhalten, haben auch
uns dazu bewogen ein entsprechendes Angebot zu unterbreiten. Seit diesem Jahr
ist sowohl die Unterkunft als auch das Programm für Lehrer kostenlos.
In 2016 wird eine geringfügige Preiserhöhung von ca. 2 % im Jugendgästehaus
(Preissteigerungsrate) erfolgen, d. h. Kinder im Mehrbettzimmer 28,30 € incl.
Vollverpflegung und zwei Freiplätzen für Lehrer bzw. Begleiter bei einer Klassenstärke ab 23. Hiermit liegt das Jugendgästehaus im Vergleich zu den konkurrierenden
Einrichtungen
in
der
Region
im
unteren
Segment.
Sowohl über neu arrangierte Pauschalangebote, neue Programme für die Winterzeit (z. B. Lirum Larum Löffelstiel: Gemeinsames Kochen in der Schulküche der
Hauptschule zum Thema Kartoffel und Äpfel mit Vermittlung alter Kochrezepte
und wertvoller Informationen zu den o. g. Rohstoffen) und eine Akquise unter
Nutzung der Verteilungswege bei der Bezirksregierung Köln (Schuldezernat) sollen neue Anreize zur Klassenfahrt in Nettersheim gesetzt werden.
Um dem demographischen Faktor entgegen zu wirken, soll eine bessere Auslastung der Gästezimmer durch Aufnahme einer weiteren Gruppe erreicht werden,
wenn bereits gebuchte Gruppen eine Vollauslastung durch kleine Gruppenstärken
nicht ermöglichen. Gruppenräume sollen in diesem Fall zusätzlich im Haus der
Fossilien oder Naturzentrum zur Verfügung gestellt werden. Für die Gruppenarbeit im Bereich der Aktivprogramme kann in diesen Fällen die Taverne, Blockhütte und auch der Außenbereich verstärkt in Anspruch genommen werden.
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Auch im Eifelhaus wird eine geringfügige Preisanpassung vorgenommen. Hier
liegt der Tagessatz bei 15,00 € für Gäste unter 16 Jahre. Erwachsene Gäste zahlen 16,50 € und ab 4 Übernachtungen 16,00 €.
Für den Jugendzeltplatz gelten folgende Preise: bei 1-3 Übernachtungen 5,50
€/Tag und ab 4 Übernachtungen 5,00 €/Tag.
Die Preise für Übernachtungen im Bauernhaus und Taverne liegen bei 45 €/Tag
für 2 Personen.
9. Wohnmobilhafen
Der Wohnmobilhafen in Nettersheim konnte seit seiner Gründung im Jahr 2003
stetig auch unter Berücksichtigung der Nutzerwünsche weiterentwickelt werden.
So dienen im ehemaligen Steinbruch Buchenhecken der Parzellierung und geben
dem Platz damit einen besonderen Charme. Trotz stetig steigender Konkurrenz
gehört der Wohnmobilstellplatz zu einem der beliebtesten Plätze der Region. Das
zeigt die Bewertung des ADAC, über dessen Stellplatzführer der Platz vermarktet
wird.
Die Beschattung durch Fichten wurde in diesem Jahr entfernt und damit der Ruhebereich erweitert, die Lichtverhältnisse verbessert und die Möglichkeit des
Sattelitenempfangs deutlich verbessert. Sowohl der Archäologische Landschaftspark als auch das neu gestaltete Gelände haben in diesem Jahr die Kundenzufriedenheit deutlich erhöht und zu einer erfreulichen Steigerung im Bereich der
Wohnmobiltage geführt. In 2015 werden die angestrebten 2.750 Wohnmobiltage
überschritten.
Die Standgebühr wird ab 01.01.2016 von 8 € auf 8,50 €/täglich erhöht, um die
steigenden Energiekosten aufzufangen. Für 2016 wird zudem eine Erneuerung
des Ticketautomaten erforderlich.
Die gewünschte Bindung der Gäste an das Naturzentrum konnte durch den kostenlosen Eintritt erreicht werden. Zudem wird das Angebot des Ticket-Erwerbs
für Wohnmobilisten im Naturzentrum verstärkt genutzt.
Wohnmobilisten stellen nach wie vor für den Ort Nettersheim eine wichtige touristische Zielgruppe dar. Einkäufe vor Ort und Besuche der örtlichen Gastronomie
sind ein nicht zu vernachlässigender Aspekt bei der Betrachtung der touristischen
Wertschöpfung. Einer Studie zufolge konsumiert der Wohnmobilist pro Tag für ca.
40,-- € vor Ort.
10. Wander- und Radwanderrouten im Naturerlebnisdorf
Auf Empfehlung des Verbands Deutscher Naturparke e.V. wurde der Erlebnispfad
vom ZDF zum „Löwenzahn-Erlebnispfad“ gekürt. Damit einher ging eine neue
Beschilderung und zahlreiche Veränderungen, Ergänzungen und Verbesserungen
der Stationen.
Auch dreizehn Jahre nach der Eröffnung erfreut sich der Pfad eines regen Besucherinteresses und wird durch die Aufwertung zum Löwenzahn-Erlebnispfad noch
weiteren Aufwind verspüren. Auf einer Strecke von etwa 6 km kann man an bisher 20 verschiedenen Stationen Besonderheiten des Natur- und Kulturraumes
Eifel aktiv erleben.
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Nettersheim entwickelt sich mehr und mehr zum Radfahr- und Wanderziel. Das
Netz der Hauptradwege und der Premium- und Submarkenwege in der Eifel ist
bereits dicht gesponnen und Nettersheim profitiert von hochwertigen Angeboten.
Eifelsteig, Eifeler Quellenpfad, Römerkanal-Wanderweg, Agrippa-Straße und
Kräuterpfad erfreuen sich großer Beliebtheit und sorgen mit dem LöwenzahnErlebnispfad, Schmetterlingspfad und den Nettersheim Tours für eine konstante
Besucherzahl in unseren Einrichtungen.
Um der großen Nachfrage nach Themenpfaden gerecht zu werden, wurde zusätzlich ein Herbstzeitlosen-Wanderweg entwickelt.
Die Kennzeichnung des neuen Rad-/Wanderweges VIA – Erlebnisraum Römerstraße entlang der Agrippastraße und der Via Belgica bis nach Köln wurde bereits
im letzten Jahr abgeschlossen.
Im Naturerlebnisdorf Nettersheim kreuzen sich gleich mehrere Routen der neuen
Fernradwege: Der 110 km lange Erftradweg folgt dem Fluss von der Quelle in
Nettersheim-Holzmülheim bis zur Mündung in den Rhein bei Neuss und wurde an
die Drei-Flüsse-Tour Ahr/Rhein/Erft eingebunden. Dazwischen liegt ein Angebot
von touristischen Highlights, wie es abwechslungsreicher kaum sein kann: Von
380 Millionen Jahre alten Fossilien über Relikte aus der Römerzeit, mittelalterliche
Städtchen, romantische Burgen und Schlösser, eine Vielzahl unterschiedlichster
Museen bis hin zum modernen Braunkohletagebau reichen die Attraktionen entlang der Strecke.
Den Anschluss an den Nationalpark bildet das Raderlebnis an Urft und Olef durch
die Flusstäler der Kommunen Hellenthal, Kall, Schleiden und Nettersheim.
Von Nettersheim aus nach Norden erreicht man durch das Urfttal den RuruferRadweg in Richtung Maas, nach Süden gelangt man über die Kylltalroute bequem
zum Moselradweg oder über den Ahrtalradweg zum Rhein. Für alle diejenigen,
die ohne eigenes Rad anreisen, bietet das Naturzentrum Eifel sowie örtliche Anbieter die Möglichkeit des Fahrradverleihs. In der Saison stehen darüber hinaus
Pedelecs für weniger sportlich motivierte Gäste zur Verfügung. Als originelle Alternative zum Radeln stehen stabile Roller bereit, geeignet für Kinder ab ca. 8
Jahren und Erwachsene.
In 2016 soll ein neuer Rundradweg zwischen Blankenheim und Nettersheim in
Ergänzung zum Erlebnisraum Römerstraße, und zwar am 10. April 2016 unter
dem Titel „via velo“ eröffnet werden. Der Rundweg wird die im Rahmen des Projekts „Erlebnisraum Römerstraße“ entwickelten Römerstraßen-Infopunkte in
Blankenheim und Nettersheim verbinden und damit die Ausstellungen, die Römervilla Blankenheim und den Archäologischen Landschaftspark Nettersheim für
den Gast erschließen. Die Eröffnungsveranstaltung wird als Projektauftrag im
Rahmen der Ausbildung zum/zur Kaufmann/Kauffrau für Tourismus beim AlfredMüller-Armack-Berufskollegs geplant und umgesetzt. Durch die Anbindung der
beiden Bahnhöfe in Blankenheimer Dorf und Nettersheim soll ein weiteres touristisches Highlight für Tagesgäste erschlossen werden.
VERANSTALTUNGSANGEBOTE
1. Jahresprogramm
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Das Jahresprogramm 2016 wird, wie schon in den letzten Jahren, nicht mehr als
eigene Broschüre erscheinen. Alle Termine (ca. 150 im Kalenderjahr 2016) werden über den Veranstaltungskalender der Gemeinde Nettersheim, das Programm
der VHS Euskirchen und den Kalender „Eifel-Expeditionen“ des DeutschBelgischen Naturparks Hohes Venn-Eifel veröffentlicht. Darüber hinaus werden
alle Termine auf der Homepage des Naturzentrums (www.naturzentrum-eifel.de)
und der Eifelgemeinde Nettersheim (www.nettesheim.de) ausführlich dargestellt.
Dieses Konzept, ohne Programmheft, hat sich in den letzten Jahren bewährt. Nur
wenige Veranstaltungen mussten aufgrund zu weniger Anmeldungen abgesagt
werden. In 2015 wurden ca. 70% der angebotenen Veranstaltungen durchgeführt.
Auch die Erlebnissonntage (zwischen April und Oktober wird an jedem Sonntag
ein Veranstaltungsangebot im Naturzentrum platziert, an dem der Besucher auch
ohne vorherige Anmeldung teilnehmen können), wurden von den Gästen des Naturzentrums angenommen. Diese Sonntagsangebote sollen auch 2016 wieder
durchgeführt werden.
Das neue digitale Buchungssystem über die Homepage des Naturzentrums
(www.naturzentrum-eifel.de) hat sich inzwischen bewährt und wird von den Gästen gut angenommen.
2. Aktivprogramme
Die Aktivprogramme für Schulklassen und andere Gruppen bilden seit 1992 den
wichtigsten Arbeitsschwerpunkt im Naturzentrum Eifel. Diese Aktivprogramme
bilden den Kern des naturerlebnispädagogischen Konzeptes, des "Begreifens
durch Erleben". Fast alle Aktivprogramme sind mit einem Ausflug in die umgebende Natur verbunden, der einen intensiven Kontakt der Schüler und Kindergartenkinder mit der "Mitwelt" ermöglicht. Die Aktivprogramme werden in didaktischen Einheiten von zweieinhalb Stunden zu Themen des umliegenden Naturraumes und der Geschichte angeboten. Die meistgewählten Themen sind: „Fossilien - find ich gut", „Schwarzlichttheater“, „Umweltspürnasen Wasser", „Abenteuer Wald", „Auf den Spuren der Römer", „Bauer, Müller, Bäcker Fritz“ und „Als
Kräuterhexen unterwegs".
Dieses entscheidende Format in unserer Bildungsarbeit hat sich vielfach bewährt.
Bis heute konnten ca. 28 000 Aktivprogramme mit Schulklassen und Gruppen im
und am Naturzentrum durchgeführt werden. Die Programme werden ständig weiterentwickelt und angepasst, neue Aktivprogramme werden aufgenommen und
getestet.
Mit der Entwicklung des Archäologischen Landschaftsparks konnten 7 neue archäologische Programme entwickelt werden, die sich bereits eines regen Interesses erfreuen. Diese neuen Programme können bereits in der Neuauflage der
„Gruppenbroschüre“ dargestellt werden.
Darüber hinaus wurde für die Beschäftigung der Gruppen in den Spätnachmittags- und Abendstunden ein umfassendes Angebot unterschiedlichster Aktivitätsmöglichkeiten entwickelt, um die Lehrpersonen und Gruppenbetreuer bei der
Freizeitgestaltung entsprechend zu unterstützen und die vielfältigen Möglichkeiten aufzuzeigen (z.B. Ortsrallye, Erlebnispfadrallye, „Findet Nemo“ „Nachtwächter“,...).
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Die Betreuung der Aktivprogramme erfolgt durch ausgebildete Wissenschaftler
der Fachrichtungen Archäologie, Kunstgeschichte, Geologie, Biologie, Geographie
und Agrarwissenschaften. Seit 1994 werden freie Mitarbeiter von unseren Kräften
geschult und auf Honorarbasis als Kursleiter eingesetzt. Inzwischen verfügt das
Naturzentrum über eine große Anzahl freier Mitarbeiter, die Aktivprogramme engagiert durchführen und auch mit neuen Ideen bereichern.
In 2015 wurden bisher ca. 1.100 Aktivprogramme durchgeführt, der größte Anteil
hiervon mit Schulklassen, die im Jugendgästehaus untergebracht waren. Weitere
mit Gruppen vom Jugendzeltplatz, vom Haus Nikolaus (Tondorf) und vom Eifelhaus. Darüber hinaus gibt es aber auch Gruppen, die zum Programm direkt vom
Schulort oder aus benachbarten Unterkünften und Jugendherbergen kommen. So
konnte die Zusammenarbeit mit dem Schullandheim Finkenberg in Blankenheim
wieder intensiviert werden. Die meisten benachbarten Gruppenunterkünfte verfügen aber inzwischen über eigene Programme.
Ziel für 2016 ist es, durch gezielte Bewerbung und durch die neuen Programmangebote vor allem aus dem Bereich der Archäologie diese Anzahl wieder zu erreichen bei gleichzeitiger Qualitätssicherung bzw. –steigerung. Unter Berücksichtigung des demographischen Faktors werden die Klassen kleiner und insgesamt
gibt es weniger Klassen. Bei gleichzeitigem Erstarken der konkurrierenden Einrichtungen in der Region ist Kundenbindung und Neukundenwerbung eine vordringliche Aufgabe. Der Aufbau eines entsprechenden Bildungsnetzwerks mit
Partnerschulen mit denen entsprechende Kooperationsvereinbarungen getroffen
werden, ist hier ein probates Mittel. Ein weiteres ist die enge Zusammenarbeit
mit Institutionen, die sich für die Lehrerausbildung verantwortlich zeichnen
(fachdidaktische Institute, Lehrerseminare und die Bezirksregierung).
Die Teilnahme an Aktivprogrammen ist für die Nettersheimer Schulen und Kindergärten kostenfrei.Dieses Angebot wird umfangreich in Anspruch genommen
(in 2015 10 mal).
Mit der neuen Gesamtschule Blankenheim-Nettersheim wird eine enge Zusammenarbeit angestrebt. So konnten die neuen archäologischen Programme mit
Klassen der Gesamtschule getestet werden. Das Naturzentrum ist zudem am Tag
der offenen Tür der Gesamtschule (28.11.2015) beteiligt.
Wie unter Punkt: Einrichtungen 8 beschrieben, wird eine ständige Entwicklung
neuer Programme anvisiert, um immer wieder neue Anreize für einen Aufenthalt
in Nettersheim zu geben.
3. Sonderveranstaltungen
Im Jahreslauf findet eine Vielzahl von Führungen, Tagungen, Seminaren, Betriebsausflügen und auf best. Besuchergruppen abgestimmte Veranstaltungen im
Naturzentrum statt, die von unseren Mitarbeitern gestaltet und begleitet werden.
Durch Informationsstände kann sich das Naturzentrum auch anderenorts darstellen und für eine größere Akzeptanz natur- und umweltschutzrelevanter Themen
werben. Mit diesen Werbemaßnahmen über belebte Informationsstände wird vielerorts für das Naturzentrum und die Eifelgemeinde Nettersheim geworben, z.B.
auf dem Museumsmeilenfest in Bonn, dem Deutzer Kastellfest, dem Science Day
und Lernfest auf Vogelsang, dem 30jährigen Jubiläumsfest der Natur- und Umweltschutzakademie NRW in Recklinghausen, dem Tag der offenen Tür des rheinischen Museumsamtes in Wollersheim, des Geschwister-Scholl Gymnasiums in
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Daun, der Gesamtschule Blankenheim-Nettersheim, diversen Aktionstagen und
weiteren regionalen Veranstaltungen.
Am 17. Mai 2015 wurde bereits der 7. Eifeler Kräutertag mit Kräutermarkt zusammen mit der Stadt Bad Münstereifel durchgeführt.
30. – 31. Mai 2015 viertes Römer- und Eburonenlager.
13. September 2015:Tag des offenen Denkmals.
20. September 2015: Tag des Geotops.
26. – 27. September 2015 10. Wald und Holztage auf Pfaffenbenden.
Am 04.Oktober 2015 wurde bereits die 3. Eifeler Fossilien- und Mineralienbörse
im Naturzentrum durchgeführt. Die gute Resonanz von Anbieter und Besucher
zeigt, dass dieses Format im Naturzentrum richtig platziert ist.
Ebenfalls am 4. Oktober 2015 Archäologietour Nordeifel mit dem Schwerpunkt
Ahekapelle.
Am 21. und 22.11.2015 findet die 3. Eifeler Buchmesse in Kooperation mit dem
Literaturhaus Nettersheim und Lit.Eifel e. V. statt.
Auch kulturelle Veranstaltungen z. B. im Bereich der Musik (Pia Fridhill & Friends
etc.) werden verstärkt angefragt. Hier werden neue Kooperationsmöglichkeiten
entstehen und gleichzeitig Kulturangebote für Gäste und Einwohner geschaffen,
die möglichst kostenneutral für die Gemeinde bzw. das Naturzentrum abgewickelt
werden sollen. Gleichzeitig kann hiermit eine neue Besuchergruppe erschlossen
und der Bekanntheitsgrad erweitert werden.
Der lukrative Bereich der Betriebs- und Vereinsausflüge und der Incentives soll
weiter ausgebaut werden, vor allen Dingen mit Blick auf die Entwicklung der
„Römischen Taverne“ in den Werkhäusern, die hierfür bestens geeignet ist.
Für 2016 ist der Auftritt mit einem ca. 50 qm großen Stand auf Deutschlands
größter Bildungsmesse DIDACTA geplant. Beantragt und inzwischen bewilligt
wurde eine kostenlose Sonderschaufläche.
VERSCHIEDENE BEREICHE
1. Kooperative Kontakte
Für die Pflege und Aktualisierung der Ausstellungen, die Durchführung unterschiedlichster Veranstaltungen, viele Arbeiten im Natur- und Umweltschutzbereich ist die Zusammenarbeit mit Fachbehörden, Bildungseinrichtungen, Vereinen, Museen und Universitäten notwendig. Kontakte zu den unterschiedlichsten
Institutionen und Partnerschaften müssen hierzu ständig aufgebaut, gepflegt und
vertieft werden.
2. Öffentlichkeitsarbeit
Regelmäßig werden Hefte, Broschüren, Bücher und andere Infomaterialien über
die Gemeinde Nettersheim und deren Aktivitäten im Natur- und Umweltschutz
erstellt bzw. unterstützt. In 2016 ist die Herausgabe einer neuen Broschüre mit
den neuesten Untersuchungsergebnissen von Frau M. A. Forrest zum
Matronentempel vorgesehen.
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Die Bedeutung und Anerkennung der Umweltarbeiten der Gemeinde Nettersheim
schlägt sich auch in den vielen Fernseh- und Radioreportagen und in unzähligen
Berichten der Print-Medien über unsere Einrichtungen und Arbeiten nieder. Dies
führt zu einem wachsenden Bekanntheitsgrad und wirkt sich auf die Fremdenverkehrsentwicklung in der Gemeinde positiv aus.
Redaktionelle Beiträge zu den Aktivitäten des Naturzentrums und den Umweltarbeiten der Gemeinde werden erstellt und an verschiedene Redaktionen von
Zeitungen, Zeitschriften und Büchern weitergegeben und dort veröffentlicht. Zudem werden die neuen Medien wie „Facebook“ und verschiedene Medienportale
wie „museum.de“ genutzt.
Plakate mit den Veranstaltungsankündigungen werden regelmäßig erstellt und
verteilt.
Die Webseite http://www.naturzentrum-eifel.de wird zur Darstellung der Einrichtungen, Arbeiten und Termine genutzt und die Informationen hierin ständig aktualisiert.
Ein Faltblatt und eine Gruppenbroschüre wurden bereits zum vierten Mal aktualisiert und überarbeitet aufgelegt. Das Faltblatt stellt alle touristisch wichtigen Einrichtungen des Naturerlebnisdorfes vor und informiert über die Arbeitsschwerpunkte und die vielfältigen Angebote des Naturzentrums. Aufgrund der attraktiven Gestaltung mit neuem Layout und der geringen Druckkosten eignet sich dieser Flyer zur breit gestreuten Verteilung auf Messen, Märkten und weiteren
Großveranstaltungen in der Region (Auflage je 50 000).
In der Gruppenbroschüre werden alle für Gruppen buchbare Veranstaltungsangebote des Naturzentrums dargestellt: Klassenfahrten, Exkursionen, Angebote für
Kindergärten, Jugendfreizeiten, Kindergeburtstage, Seminare und Workshops,
Vereins- und Clubfahrten, Betriebs- und Gruppenausflüge und Incentives (Erst-,
Zweit- und Drittauflage je 10 000).
Zu den Unterkünften und den Ausstellungen des Naturzentrums wurden eigene
Flyer bzw. Infoblätter zu Werbezwecken entwickelt. Anzeigen in besonders geeigneten Medien und die Pflege bestehender Kontakte durch Anschreiben ergänzen die Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.
3. Schulung und Anleitung
Die Vielzahl der freien Mitarbeiter des Naturzentrums Eifel, die als Referenten
und Kursleiter innerhalb des Jahres- und Aktivprogramms im Naturzentrum tätig
sind, werden von den angestellten und langjährigen Mitarbeitern geschult bzw.
angeleitet.
Darüber hinaus ist eine Vielzahl weiterer Beschäftigter im Naturzentrum Eifel tätig, dazu gehören Absolventen des freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJ), des
freiwilligen sozialen Jahres (FSJ), Bundesfreiwilligendienstler, Auszubildende im
Touristikbereich und Praktikanten, die in ihre Aufgaben eingewiesen und während
ihrer Arbeit begleitet werden.
Wissenschaftliche Arbeiten aus den Bereichen Archäologie, Geographie und Biologie werden von den Mitarbeitern des Naturzentrum Eifel angeregt, unterstützt
und begleitet.
Schulungs- und Informationsveranstaltungen z. B. für Umweltpädagogen, Wochenendkräfte werden angeboten und durchgeführt.
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Um die Strukturen im Naturzentrum zu verbessern und Vermarktungsmöglichkeiten besser nutzen zu können, unterziehen sich die Mitarbeiter des Naturzentrums
regelmäßig Weiterbildungsveranstaltungen.
4. Museumsshop
Der Museumsshop wird ständig um neue attraktive Angebote erweitert. Seit 1997
werden Bücher (zur Zeit über 200 Titel zu den Themen: Eifel - Heimat, Eifelführer, Eifel-Krimis, Naturkunde, Natur- und Erlebnispädagogik, Archäologie, Geologie und Kinderbücher), Postkarten, präparierte Fossilien, archäologische Abgüsse,
Bioprodukte (Honig, Apfelsaft.), Gebrauchsartikel für die Naturerkundung, Spiele,
CDs, Mulsum, Weine und Weinbrände (Nettersheimer Früchtchen), Spielzeug,
Holzartikel, Mineralien, Stofftiere, div. Souvenirs und Mitbringsel u.v.m. (zur Zeit
über 1000 verschiedene Artikel) verkauft.
Der Museumsshop wird von den Besuchern gut angenommen und sehr positiv
bewertet. Der Shop stellt eine weitere wichtige Einnahmequelle für das Naturzentrum dar. Die Produktauswahl unterliegt einer entsprechenden Qualitätskontrolle. Es werden vornehmlich Artikel angeboten, die im weitesten Sinne auch mit
den Themen des Naturzentrums zu tun haben. Die Artikel werden mit einem
durchschnittlichen Gewinnanteil von 30% angeboten.
Der Verkauf von Weihnachtsbäumen in Kooperation mit einem örtlichen Forstlandwirt wird im diesem Jahr am Naturzentrum stattfinden.
5. Sonstige Aktivitäten
Eine Vielzahl weiterer Aktivitäten und Arbeiten werden im Naturzentrum entwickelt und durchgeführt:
-Entwicklung von innovativen Förderprojekten
-Erarbeitung von Vorschlägen zu landschaftspflegerischen Maßnahmen;
-Informationsdienst für alle umweltrelevanten Fragen;
-Umwelt- und Abfallberatung;
-Kork-, CD- und eine Handy-Sammelstelle;
-Informationsstelle des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn-Eifel;
-Nationalpark-Infopunkt;
-Vorbereitung und Beteiligung an Umweltwettbewerben;
-Betreuung des Bauerngartens mit Kachelmann-Wetterstation;
-Römerstraßen Infozentrum;
-Ausleihe und Vermietung (Seminarräume, Medien…)
-u.v.a.
6. Wirtschaftliche Ausrichtung
Die Stabilisierung und die weiterhin angestrebte Steigerung der Besucherzahlen
im Naturzentrum lassen auch für die Zukunft eine konstante Entwicklung erhoffen.
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In 2015 wurden im Naturzentrum an Sonn- und Feiertagen insgesamt bis heute
ca. 20.000 Besucherinnen und Besucher gezählt (2014 waren es ca. 26.000 –
Eröffnung Archäologischer Park und Römerstraßeninfopunkt-, 2013 ca. 17.500).
Weiterhin bleibt eine ständige Eigenkontrolle im Bereich Wirtschaftlichkeit und
Angebotsqualität von besonderer Bedeutung. Gemeinsam mit allen beteiligten
MitarbeiterInnen werden Lösungen erarbeitet und angestrebt.
Die Inwertsetzung des Archäologischen Landschaftsparks muss weiterhin eine
Querschnittaufgabe des Naturzentrums sein. Z. B. Mitmachkrimi, Sonderführungen, neue Broschüre zum Matronentempel, Taverne etc..
Ständig müssen neue Aufgaben angenommen und bestmöglich umgesetzt werden, vor allem im Bereich des neuen archäologischen Landschaftsparks
Nettersheim o. ä..
Teilbereiche, deren Aufwand- bzw. Ertragslage nicht zufriedenstellend sind, werden analysiert und sollen wenn möglich über den Förderverein Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege oder ehrenamtlich Tätige abgewickelt werden. Ebenso sind
alle MitarbeiterInnen aufgerufen, neue Einnahmequellen mit zu erschließen.
Vorrangiges Ziel bleibt, die haushaltswirtschaftliche Situation stabil auszurichten
und hierdurch eine nachhaltige wirtschaftliche Sicherung der Einrichtungen zu
erreichen. Verbesserungen im Einnahmen- und Ausgabenbereich sollen wie erwähnt verstärkt und nachhaltig umgesetzt werden.
Es wird vorgeschlagen, die umfangreichen Aktivitäten und die Arbeit im Naturzentrum sowie Jugendgästehaus und der hier aufgeführten angegliederten Einrichtungen weiterzuentwickeln und fortzuführen. Dabei ist die ständige Aktualisierung und Optimierung der verschiedensten Abläufe in Form einer kontinuierlichen
Eigenkontrolle vorzusehen.
gez. Pracht
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Bürgermeister