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Beschlussvorlage (Entwicklung Naturzentrum Eifel 2015)

Daten

Kommune
Nettersheim
Größe
206 kB
Datum
16.12.2014
Erstellt
21.11.14, 09:01
Aktualisiert
21.11.14, 09:01

Inhalt der Datei

GEMEINDE NETTERSHEIM DER BÜRGERMEISTER SFB BilKul – D/Dr. Ri/N Vorlage 123 /X.L. Datum: 17.11.2014 An den Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss Sitzungstag: 25.11.2014 Haupt- und Finanzausschuss Sitzungstag: 09.12.2014 Gemeinderat Sitzungstag: 16.12.2014 zur Beratung in öffentlicher Sitzung Bezeichnung des Tagesordnungspunktes: Entwicklung Naturzentrum Eifel 2015 Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres. Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite. Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung. Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden Deckungsvorschlag: Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung. Anlagen: Ja Nein 2 Beschlussvorschlag: Der Gemeinderat beschließt, die Aktivitäten des Naturzentrums, Archäologischen Landschaftsparks, des Jugendgäste- und Eifelhauses fortzuführen. Gleichzeitig wird beschlossen, im Rahmen der Haushaltssatzung 2015 die Maßnahmen und Programme darzustellen. Zur Abwicklung der Bildungsveranstaltungen, Betreuung der externen Mitarbeiter, wissenschaftlichen Betreuung musealer Einrichtungen und wissenschaftlichen Begleitung des Naturzentrums Eifel und der angegliederten Einrichtungen soll wie bereits in den letzten Jahren der Förderverein Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege Nettersheim mit dem Bildungswerk Nettersheim beauftragt werden. Diese Leistungen sind entsprechend Auftrag und Aufwand gegenüber dem Bildungswerk zu vergüten. Begründung: Auch nach dem Auslaufen der UN-Dekade 2005-2014 Bildung für nachhaltige Entwicklung werden die nachhaltige Umweltbildung, die Naturerlebnispädagogik und Naturinformation die zentralen Aufgabe des Naturzentrums Eifel sein. Daneben haben die Vereinten Nationen den Zeitraum 2011-2020 zur UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen. Durch die Dekade sollen mehr Menschen für den Erhalt der biologischen Vielfalt sensibilisiert werden. Das gesellschaftliche Bewusstsein für den Wert der biologischen Vielfalt und die Verantwortung für deren Schutz und nachhaltige Nutzung soll gefördert werden, dies sind zentrale Aufgaben des Naturzentrums. Die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, der Ökosysteme und Gene machen unsere Erde so wertvoll und einzigartig. Die biologische Vielfalt ist jedoch sehr gefährdet. Sie nimmt weltweit, auch in Deutschland, auch bei uns in der Eifel ab. Ziel der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011–2020 ist es, gemeinsam dazu beizutragen, die biologische Vielfalt auch für die Zukunft zu bewahren. Sie gehört zu einem guten, sinnerfüllten Leben, ist unsere Lebensgrundlage und jeder kann etwas dazu beitragen, sie zu erhalten. Hierbei bildet die außerschulische Umweltbildung einen wichtigen Schwerpunkt. Mit dem pädagogischen Konzept des "Begreifens durch Erleben" werden für Kindergartenkinder, Schüler, interessierte Laien und Fachleute sowohl erlebnis- als auch fachlich orientierte Exkursionen, Kurse, Vorträge und Fachseminare angeboten. Wichtige Impulse und eine zusätzliche Belebung der Angebotspalette für Jugendliche und Erwachsene, zudem eine verbesserte Auslastung des Jugendgästehauses und des Eifelhauses, gerade am Wochenende und in anderen belegungsschwachen Zeiten (Schulferien, Wintermonate), werden durch die Arbeit des Bildungswerkes Nettersheim gegeben. In Zusammenarbeit mit bewährten und neuen Partnern (Freiräume-Markus Berg, Wildnisschule-Vera Schröder, Lindenhof-Mark Schwerdt, Kräuterpädagoginnen 3 der Gundermannschule, Archäologen der Universität Köln, Tanzschule Neff, Eifel:onbike und verschiedenen kommunalen Einrichtungen (Literaturhaus, Kulturbahnhof, Familienzentrum, Holzkompetenzzentrum, Klimabüro....), werden neue Themenfelder und neue Zielgruppen erschlossen. Das Projekt „Eifel Vital“ in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Blankenheim, Dahlem und Bad Münstereifel setzt im Bereich Gesundheit – Sport – Wellness neue Impulse, die das Gesamtprogramm bereichern. In diesem Themenfeld ist auch die geplante enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln (Entwicklung einer Orientierungslauf-Route) zu erwähnen. Durch den Aufbau eines Bildungsnetzwerks mit Schulen als Kooperationspartnern des Naturzentrums und des Bildungswerks sollen bestehende Kontakte vertieft und nachhaltig gefestigt werden. Durch entsprechende Kooperationsvereinbarungen können so die bislang lockeren Kontakte eine größere Verlässlichkeit und Verbindlichkeit erfahren. Diese vielseitigen Aktivitäten der Gemeinde Nettersheim sollen weiter entwickelt werden. Hierbei ist die Grundorientierung durch die geologische, historische und ökologische Vielfalt des Landschaftsraumes vorgegeben. Neue Themen und Methoden, die zur Umsetzung der Ziele der UN Dekade beitragen, werden implementiert. Der Betrieb des Jugendgästehauses, des Eifelhauses und des Jugendzeltplatzes und deren Belegungen sind in direkter Abhängigkeit von den Angeboten des Naturzentrums und des Bildungswerks zu sehen. Die an den Veranstaltungen teilnehmenden Gruppen werden prioritär im Jugendgästehaus und seinen Nebengebäuden oder bei Vollbelegung in anderen Unterkünften im Gemeindegebiet untergebracht. Bildungswerk Nettersheim Das Bildungswerk Nettersheim ist eine nach dem Weiterbildungsgesetz (WbG NRW) anerkannte Bildungseinrichtung. Das Angebot des Bildungswerks Nettersheim richtet sich vor allem an Schulabgangsklassen, Schüler der Sekundarstufe II, Berufskollegs, Studenten, Referendare und Erzieher, Chöre, Theatergruppen und diverse weitere Jugend- und Erwachsenengruppen. Nach der Erstzertifizierung im Januar 2012 hat sich das Bildungswerk Nettersheim im März 2014 erfolgreich einem Überwachungsaudit unterzogen. Im Januar 2015 steht die erste Rezertifizierung an. Das Bildungswerk Nettersheim ist eine nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifizierte Einrichtung der Weiterbildung. Dies ist eine international anerkannte Norm, die Anforderungen an das Qualitätsmanagement (QM) einer Einrichtung beschreibt. Die Qualitätsprüfung und Zertifizierung umfasste alle Bereiche der Bildungseinrichtung. Die Prüfungen werden durch akkreditierte Unternehmen (Moody International Certification GmbH, Intertek) vorgenommen. Ziel des Überwachungsaudit war es festzustellen, dass die der Erstzertifizierung zugrunde liegenden Ergebnisse und Bewertungen weiterhin für die betrachtete Organisation Gültigkeit haben. Hierzu wurden die wesentlichen Arbeitsabläufe und Verfahren des Bildungswerks durch Einsicht der Dokumente und Aufzeichnungen und durch Befragung der Mitarbeiter überprüft. 4 Die erlangte Zertifizierung des Bildungswerks Nettersheim gilt für drei Jahre (alljährlich müssen interne und Überwachungsaudits durchgeführt werden). Das Zertifikat ist Voraussetzung für die Anerkennung als Einrichtung für Erwachsenenbildung. Diese ist weiterhin Voraussetzung für die Landesförderung. Gefördert wird der hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter der Einrichtung. Mit Wirkung vom 1. April 1998 hat der Förderverein Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege e.V. dieses Bildungswerk von der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendarbeit an berufsbildenden Schulen Nordrhein-Westfalen e.V. (LAG), als Einrichtung der Weiterbildung nach § 23 Weiterbildungsgesetz (WbG), übernommen. Die Anerkennung durch die Bezirksregierung Köln erfolgte nach Zustimmung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW rückwirkend zum 01.04.1998. Die Einrichtung trägt von diesem Zeitpunkt an die Bezeichnung „Bildungswerk Nettersheim“. Angeboten werden Seminare und Projekttage mit folgenden Schwerpunkten: Berufliche Weiterbildung und persönliche Bildung Seminare für Studienreferendare und Studenten Projekttage für Jugendgruppen und Klassen der Sekundarstufe II zur Erlebnis-, Kultur- und Naturpädagogik, zu Ökologie, Klima und Energie, zu Archäologie, Geologie und Biologie. Es können komplette Programme mit Betreuung, Vollpension und Unterbringung oder auch Teilleistungen gebucht werden. Die inhaltliche Gestaltung der Seminare erfolgt durch individuelle Abstimmungen mit der Gruppenleitung. Die Seminare können aber auch selbstorganisiert durchgeführt werden. Über einen Jahresplan stehen die Veranstaltungen auch individuellen Interessenten offen. Vom Bildungswerk werden ausschließlich die Unterkünfte im Gemeindegebiet genutzt. Die Förderungsvoraussetzung, d.h. das Ableisten bzw. Durchführen von 1400 Teilnehmertagen pro Jahr wird mit Ablauf des Kalenderjahres deutlich erfüllt bzw. übertroffen werden (Stand 15.11.2014: 99 Veranstaltungen mit 3005 Teilnehmern, 4927 Übernachtungen und 3624Teilnehmertage). Seit dem 01.01.2004 kooperiert das Bildungswerk Nettersheim mit dem Bildungswerk der Lebenshilfe Düren e.V., um den Vorgaben des novellierten Weiterbildungsgesetzes NRW zu genügen. EINRICHTUNGEN 1. Naturzentrum Eifel– Tourist-Information - Gebäude – Naturerlebnisgebiet Seit Öffnung des Naturzentrums im Jahr 1989 hat es sich zu einem der größten, aktivsten und vielseitigsten Umweltbildungszentren der Region entwickelt. In 2014 konnte das Jubiläumsfest zum 25jährigen Bestehen begangen werden. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mit Fachwissen, Kreativität und viel Engagement Ideen entwickelt und unsere Gäste begleitet. Mit Herz, Hand und Verstand werden Natur und Geschichte in Nettersheim erlebbar gemacht. Die Zahl der Kinder und Jugendliche, die bis heute in Nettersheim mit allen Sinnen 5 Natur und Geschichte kennen gelernt haben, wird am Ende des Jahres bei über 400 000 liegen. In den vergangenen Jahren konnten die Anliegen des Naturzentrums und der Eifelgemeinde Nettersheim als Träger, den Blick für die Besonderheiten aus Natur, Geschichte und Kultur unserer Region schärfen und sie für kommende Generationen bewahren, zu einer Wertschätzung dieser Reichtümer beitragen. Auch zukünftig sollen diese Anliegen vorrangiges Ziel der Arbeit des Naturzentrums sein. Die ländliche Eifelgemeinde Nettersheim hat vor über 25 Jahren ihr Potenzial erkannt: ihren Reichtum an archäologischen Denkmälern, an Fossilien des Eifeler Devonmeeres ebenso wie an seltenen Pflanzen und Tieren, gelegen in einer wunderschönen Landschaft. Mit Unterstützung und Ermunterung durch Menschen wie Prof. Dr. Wolfgang Schumacher und die NRW-Stiftung hat sie einen besonderen Weg eingeschlagen. Vielfache Auszeichnungen wie der mehrfach errungene Titel „Bundeshauptstadt für Naturschutz“ und der zugesprochene Titel „Biodiversitätskommune“ tragen dem Rechnung. Das Naturzentrum Eifel ist das Herzstück des wachsamen Umgangs mit Natur, Kultur und Umwelt und des naturnahen Tourismus im Naturerlebnisdorf Nettersheim. Damit verbunden sind das Jugendgästehaus, das Selbstversorgerhaus (Eifelhaus), das Bauernhaus, die Taverne, der Wohnmobilhafen und der Jugendzeltplatz - betrieben von der Gemeinde Nettersheim. Das Naturzentrum mit seinen Einrichtungen und der Ort Nettersheim haben sich in den vergangenen Jahren zu einem lebendigen Anziehungspunkt für Schulklassen, Gruppen und immer mehr für Besucher, die in Eigenregie anreisen, wandern, Rad fahren und sich für Kultur und Geschichte interessieren, entwickelt. Der Ortskern von Nettersheim mit seinen Geschäften, attraktiver Gastronomie, den angesiedelten Institutionen des Kreises und des Landes NRW – wäre ohne das Naturzentrum als Motor in dieser Form nicht vorstellbar. 2. Ausstellungslandschaft Weiterhin erfährt die Ausstellungslandschaft im Naturzentrum ein großes Besucherinteresse. So haben neben den vielen Schulklassen und Gruppen, die Programme im Naturzentrum buchen und damit verbunden auch die Ausstellung besuchen, zahlreiche Einzelpersonen die Ausstellungen besucht. Ca. 1.800 Eintrittskarten (Erwachsene 2,00 €/Kinder 1,00 €) konnten in diesem Jahr an Einzelbesucher verkauft werden. Die Umgestaltung der Ausstellungslandschaft erfolgte auch unter Einsatz neuer Medien. Besonders Kinder fühlen sich durch die Erlebnisstationen angesprochen. Ratespiele, Sehschlitze, Hörstationen, die unterirdische Welt der Bodenlebewesen, Tierspuren, Schmetterlingsprismen - alle Sinne werden angesprochen und ganz nebenbei erfahren die Besucher alles über die Geschichte und Natur der Region. Die Ausstellungsbereiche zeigen exemplarisch die Themenwelten der Nettersheimer Kulturlandschaft: Archäologie mit Schwerpunkt Römer und Franken, Gewässerlebensräume, Wald & Holz, Wiesen & Weiden, Leben auf dem Land sowie als neues, aktuelles und zukunftsorientiertes Themenfeld Energie & Klima. Eine besondere Herausforderung ist das integrierte und offene Vermittlungskonzept: die fachkundig angeleiteten Programme des Naturzentrums starten in den Ausstellungen, das heißt die Ausstellungsräume sind zeitweise gleichzeitig lebendiger Seminarraum. In der Ausstellungslandschaft des Naturzentrums und drau- 6 ßen auf dem Erlebnispfad, der in diesem Jahr als Löwenzahl-Erlebnispfad vom ZDF ausgezeichnet wurde, führt Olly der Igel zu Erlebnisstationen. Das Mineralienkabinett mit beeindruckend schönen Kristallstufen, einer UVVitrine und weiteren Exponaten wurde im Winter 2013-2014 aus den Werkhäusern ins Naturzentrum überführt und bereichert hier die Museumslandschaft deutlich. 3. Römerstraßen-Infozentrum Im Rahmen des Projektes „Erlebnisraum Römerstraße“ wurde am 14. September 2014 das Römerstraßen-Infozentrum im Naturzentrum Eifel eröffnet. Im Foyer wurde ein Einführungsmodul aus beleuchteter Karte und interaktiver Medienstation, u.a. mit einem Ratespiel für Kinder installiert. Gleichfalls konnte der Raum zum Meerwasseraquarium durch den Einbau von Glastüren akustisch beruhigt werden, die Willkommenstafel den neuen Verhältnissen angepasst und der Museumsshop durch neue eingebaute Regaleinheiten verbessert werden. Die archäologische Dauerausstellung wurde durch eine Ausstellungseinheit zum Thema Rohstoffe der Eifel mit Anschauungsstücken, Verbreitungskarte und Medienstation ergänzt. In einer neuen Vitrine werden erstmals Funde aus der römischen Siedlung präsentiert und ein MixMaxModul lädt Kinder zum Spielen ein. Wiedererkennbar gleichartig gestaltete Einführungsmodule sind im RömischGermanischen Museum in Köln und im Museum Zitadelle in Jülich zu finden. 4. Barrierefreiheit Das Naturzentrum Eifel soll für alle Menschen erreichbar sein. Neben dem Behindertenparkplatz an der Ecke Bahnhofstraße/Urftstraße, dem barrierefreien InfoService und Seminarbereich sowie dem Korallenriffaquarium gibt es eine elektrische Schiebetür als Eingang und damit verbunden die Überdachung des Eingangsbereiches, einen Plattformlift, der in die Ausstellungslandschaft des Obergeschosses führt, barrierefreie Toiletten, weiterhin einen barrierefreien Steg am Römerweiher und den barrierefrei umgerüsteten Schmetterlingspfad mit Parkplatz am Jugendzeltplatz. 5. Archäologischer Landschaftspark – Werkhäuser mit Taverne und Blockhütte Die 2009 entdeckte römische Siedlung von Nettersheim wurde im Jahr 2014 weiter ausgegraben. In bewährter Form konnten aufgrund der verstärkten Nachfrage mehrere Grabungscamps für interessierte Bürger und Gäste angeboten und durchgeführt werden. Der Archäologische Landschaftspark macht die an der Agrippastraße gelegene römische Siedlung aus Tempel, Streifenhäusern, öffentlichen Bauten, Gewerbebetrieben und Befestigungsanlage für Besucher in der Landschaft erlebbar. Durch Grabungskampagnen der Universität Köln wird die Siedlung auch in den folgenden Jahren weiter erforscht. Die Ergebnisse waren und sind die Grundlagen für die weitere Ausgestaltung des archäologischen Landschaftsparks, der am 18. Mai 2014 unter großem Publikums- und Medieninteresse eröffnet wurde. Die Grabungen sind nach wie vor Anziehungspunkte für zahlreiche Einzelbesucher und Gruppen. 7 Neben der Eröffnung fanden im Jahr 2014 mehrere Veranstaltungen mit hohem Besucherinteresse statt, so der „Tag des offenen Denkmals“, die „Archäologietour Nordeifel“ oder „Kultur bei Nacht“. Die in der Saison monatlich stattfindenden Forschertage für Familien haben sich etabliert. Die neu entwickelten archäologischen Aktivprogramme bilden eine abwechslungsreiche Ergänzung des bestehenden Bildungsangebotes. Die mit Holzboden, Römerstraßen-Profil und Lagermöglichkeiten neu ausgestattete und instandgesetzte Blockhütte dient werktags als Seminarhaus für archäologische und andere Aktivprogramme, ebenso wird sie außerhalb der Seminarzeiten für Veranstaltungen genutzt. Die komplett sanierten Werkhäuser beherbergen nun im Erdgeschoss eine Seminarküche, zwei Seminarräume, weiterhin die Mühle und eine neue vergrößerte WC-Anlage mit barrierefreiem WC. Samstags, sonn- und feiertags wird im Erdgeschoss mit einer neu angelegten Vorbereitungsküche in den Räumlichkeiten im Erdgeschoss eine Taverne betrieben. Sie bietet Besuchern des Archäologischen Landschaftsparks, Wanderern auf dem Eifelsteig und dem Erlebnispfad und gleichfalls Einheimischen und Gästen aus der Region die Möglichkeit, sich zu verpflegen und zu erholen. Im Obergeschoss wurden drei Gästezimmer für jeweils 2 bis max. 4 Personen eingerichtet, die seit August 2014 gebucht werden. Die Einnahmen sollen einen Beitrag zum Unterhalt des Archäologischen Landschaftsparks leisten. 6. Tourist-Info und touristische Angebote Die mit dem Naturzentrum gleichzeitig verbundene wichtige touristische Bedeutung soll auch im kommenden Jahr weiter entwickelt und ausgebaut werden. Neben den originären Aufgaben des Naturzentrums wird die Entwicklung der Tourist-Information als Besucheranlaufstelle, die im Naturzentrum an 7 Tagen in der Woche geöffnet ist, auch weiterhin ein vorrangiges Ziel sein. Hier können Informationen zu Veranstaltungen (ggfs. Ticketverkauf), Wander- und Radwanderangeboten, touristischen Kooperationspartnern etc. konzentriert zur Verfügung gestellt und vermarktet werden. Dabei steht das Ziel einer optimalen Gäste- und Besucherbetreuung und -information im Vordergrund. Hierzu werden Angebote zur Mitarbeiterqualifizierung und Schulung genutzt. Mit den in den letzten Jahren neu aufgenommenen touristischen Angeboten wie „Eifeler Quellenpfad“, „Eifelsteig“, „Kräuterpfad“, Archäologischer Landschaftspark, Löwenzahn-Erlebnispfad etc. wurden im letzten Jahr bereits zahlreiche neue Gäste angeworben. Das Projekt „Eifel vital“ soll mit neuen Kooperationen und Angeboten integriert werden und qualitativ hochwertige Veranstaltungen und Programme etablieren. Die in den letzten Jahren erweiterte Öffnungszeit auf 18.00 Uhr in der Hauptsaison soll auch im kommenden Jahr aufgrund der positiven Erfahrungen umgesetzt werden. Vor allen Dingen am Wochenende war diese deutliche Präsenz mit dafür entscheidend, die Gästezufriedenheit weiter zu stabilisieren, zu erhöhen und entsprechende Umsätze im Museumsshop zu erwirtschaften. 7. Haus der Fossilien - Werkhäuser Das Haus der Fossilien (Alte Schmiede) beherbergt diverse Gesteinssammlungen. Exponate aus den Werkhäusern (Globus, Zeittafel) werden bzw. haben diesen Platz eingenommen und ermöglichen eine konsequente inhaltliche Aufteilung der einzelnen Gebäude. Das Haus der Fossilien beinhaltet nunmehr ausschließlich Exponate zu geologischen Themen. 8 In der Hauptsaison, d. h. von Mai bis Oktober, ist das Haus auch an Wochenenden analog der Öffnungszeiten im Naturzentrum geöffnet. 8. Jugendgästehaus/Eifelhaus/Jugendzeltplatz/Bauernhaus/Taverne In den gemeindlichen Gruppenunterkünften wurden in diesem Jahr 25.400 Übernachtungen gebucht. Gegenüber dem Vorjahr ist hier ein Buchungsrückgang zu verzeichnen, der u. a. auf das zurückhaltende Buchungsverhalten der Lehrer zurückzuführen ist, die für Klassenfahrten keine Kostenerstattung mehr zugesichert bekommen. Aus diesem Grund erfolgte zum 01.01.2015 eine Neustrukturierung, der Preisgestaltung, die nun für zwei Betreuer Freiplätze vorsieht. Ebenfalls wird durch die bestehenden Schulungsveranstaltungen des Bildungswerks für Referendare frühzeitig versucht, eine Kundenbindung zu schaffen und die Vorzüge Nettersheims darzustellen. Seit Juni 2012 wird auch das alte Bauernhaus für Übernachtungen angeboten. Hier kann man „Wohnen im Museum“. Erfreulich viele Gäste haben sich bereits auf dieses „Abenteuer“ eingelassen. Insgesamt wurden in diesem Jahr 300 Übernachtungen verbucht. Die durchgeführten Kundenbefragungen in unseren Übernachtungshäusern zeigen eine durchweg positive Bewertung auf. Verbesserungsvorschläge hieraus werden wenn möglich sofort aufgegriffen und umgesetzt. Gerade mit Blick auf die ständig zunehmende Konkurrenz ist es sehr wichtig, Kundenwünsche zu erfragen und möglichst zeitnah für Umsetzungsmöglichkeiten Sorge zu tragen. So erfolgte bzw. erfolgt in diesem Jahr eine Aufwertung des Belegungsbereichs B im Altbau des Jugendgästehauses durch den gemeindlichen Bauhof und die Spülküche wird nach entsprechender beschränkter Ausschreibung neu ausgestattet. Die hiermit verbundenen Kosten werden im Rahmen des Haushalts 2014 gedeckt. Die Verpflegung der gemeindlichen Kindergärten und Schulen soll auch im kommenden Jahr wieder über das Jugendgästehaus erfolgen. Auch hier werden Anregungen und Wünsche der Einrichtungen in enger Abstimmung mit der Küche des Jugendgästehauses falls möglich umgesetzt. Die Übernachtungszahlen 2014 stellen sich im Einzelnen wie folgt dar Jugendgästehaus ca 17.000 Eifelhaus ca. 3.300 Jugendzeltplatz ca. 3.700 Bauernhaus ca. 300 Taverne ca. 400 (seit August 2014) Wohnmobilhafen ca. 6.250 (2500 Wohnmobiltage á 2,5 Gäste) Die oben beschriebenen zunehmenden Probleme bei der Finanzierung der Klassenfahrten für Lehrer und die damit einhergehenden Vorgaben für die Lehrerschaft nur noch Einrichtungen besuchen zu dürfen, die entsprechende Freiplätze vorhalten, haben uns dazu bewogen, ein entsprechendes Angebot zu unterbreiten. Ab 2015 werden sowohl die Unterkunft als auch das Programm für Lehrer kostenlos sein. 9 In 2015 wird neben der Neustrukturierung der Preise eine geringfügige Preiserhöhung von ca. 2 % im Jugendgästehaus (Preissteigerungsrate) erfolgen, d. h. für Schulklassen: Kinder im Mehrbettzimmer 27,70 € incl. Vollverpflegung, 2 Betreuer kostenfrei €. Hiermit liegt das Jugendgästehaus im Vergleich zu den konkurrierenden Einrichtungen in der Region im unteren Segment. Für das Eifelhaus konnten die Preise gehalten werden. Hier liegt der Tagessatz bei 14,50 € für Gäste unter 16 Jahre. Erwachsene Gäste zahlen 16,00 € und ab 4 Übernachtungen 15,50 €. Für den Jugendzeltplatz gelten seit 2012 folgende Preise: bei 1-3 Übernachtungen 5,00 €/Tag und ab 4 Übernachtungen 4,50 €/Tag. Die Preise für Übernachtungen im Bauernhaus und Taverne liegen bei 45 €/Tag für 2 Personen; ab 3. Person wurde eine Erhöhung von 8 auf 10 vorgenommen. 9. Wohnmobilhafen Der Wohnmobilhafen in Nettersheim konnte seit seiner Gründung im Jahr 2003 stetig auch unter Berücksichtigung der Nutzerwünsche weiterentwickelt werden. So dienen im ehemaligen Steinbruch Buchenhecken der Parzellierung und geben dem Platz damit einen besonderen Charme. Trotz stetig steigender Konkurrenz gehört der Wohnmobilstellplatz zu einem der beliebtesten Plätze der Region. Das zeigt die Bewertung des ADAC, über dessen Stellplatzführer der Platz vermarktet wird. Das Gelände wird noch in diesem Jahr im Bereich der Fichten überarbeitet, d. h. hier erfolgt eine Entfernung der Fichten über den gemeindlichen Forstbetrieb. Als Ersatz soll eine Heckenbepflanzung erfolgen. Hierdurch soll das z. Zt. bestehende Sicherheitsrisiko durch umstürzende Bäume für parkende Wohnmobile beseitigt werden. In der Vergangenheit wurden die im Bereich der Fichten vorgehaltenen Stellplätze nur nachrangig belegt. Die Standgebühr beträgt seit 2012 8 €/Tag. In 2014 werden die angestrebten 2.500 Wohnmobiltage voraussichtlich erreicht. Die gewünschte Bindung der Gäste an das Naturzentrum konnte durch den kostenlosen Eintritt erreicht werden. Zudem wird das Angebot des Ticket-Erwerbs für Wohnmobilisten im Naturzentrum verstärkt genutzt. Wohnmobilisten stellen nach wie vor für den Ort Nettersheim eine wichtige touristische Zielgruppe dar. Einkäufe vor Ort und Besuche der örtlichen Gastronomie sind ein nicht zu vernachlässigender Aspekt bei der Betrachtung der touristischen Wertschöpfung. Einer Studie zufolge konsumiert der Wohnmobilist pro Tag für ca. 20,-- € vor Ort. 10. Wander- und Radwanderrouten im Naturerlebnisgebiet Auf Empfehlung des Verbands Deutscher Naturparke e.V. wurde der Erlebnispfad vom ZDF zum „Löwenzahn-Erlebnispfad“ gekürt. Damit einher ging eine neue Beschilderung und zahlreiche Veränderungen, Ergänzungen und Verbesserungen der Stationen. Auch zwölf Jahre nach der Eröffnung erfreut sich der Pfad eines regen Besucherinteresses und wird durch die Aufwertung zum Löwenzahn-Erlebnispfad noch weiteren Aufwind verspüren. Auf einer Strecke von etwa 6 km kann man an bisher 10 20 verschiedenen Stationen Besonderheiten des Natur- und Kulturraumes Eifel aktiv erleben. Nettersheim entwickelt sich mehr und mehr zum Radfahr- und Wanderziel. Das Netz der Hauptradwege und der Premium- und Submarkenwege in der Eifel ist bereits dicht gesponnen und Nettersheim profitiert von hochwertigen Angeboten. Eifelsteig, Eifeler Quellenpfad, Römerkanal-Wanderweg, Agrippa-Straße und Kräuterpfad erfreuen sich großer Beliebtheit und sorgen mit dem LöwenzahnErlebnispfad, Schmetterlingspfad und den Nettersheim Tours für eine stetig steigende Besucherzahl in unseren Einrichtungen. Um der großen Nachfrage nach Themenpfaden gerecht zu werden, wurde zusätzlich ein Herbstzeitlosen-Wanderweg entwickelt. Die Kennzeichnung des neuen Rad-/Wanderweges VIA - Erlebnisraum Römerstraße entlang der Agrippastraße und der Via Belgica bis nach Köln wurde im Oktober abgeschlossen. Im Naturerlebnisdorf Nettersheim kreuzen sich gleich mehrere Routen von Fernradwegen: Der 110 km lange Erft-Radweg folgt dem Fluss von der Quelle in Nettersheim-Holzmülheim bis zur Mündung in den Rhein bei Neuss und wurde an die Drei-Flüsse-Tour Ahr/Rhein/Erft eingebunden. Dazwischen liegt ein Angebot von touristischen Highlights, wie es abwechslungsreicher kaum sein kann: Von 380 Millionen Jahre alten Fossilien über Relikte aus der Römerzeit, mittelalterliche Städtchen, romantische Burgen und Schlösser, eine Vielzahl unterschiedlichster Museen bis hin zum modernen Braunkohletagebau reichen die Attraktionen entlang der Strecke. Den Anschluss an den Nationalpark bildet das Raderlebnis an Urft und Olef durch die Flusstäler der Kommunen Hellenthal, Kall, Schleiden und Nettersheim. Von Nettersheim aus nach Norden erreicht man durch das Urfttal den RuruferRadweg in Richtung Maas, nach Süden gelangt man über die Kylltalroute bequem zum Moselradweg oder über den Ahrtalradweg zum Rhein. Für alle diejenigen, die ohne eigenes Rad anreisen, bietet das Naturzentrum Eifel sowie örtliche Anbieter die Möglichkeit des Fahrradverleihs. In der Saison stehen darüber hinaus E-Bikes zur Verfügung. Als originelle Alternative zum Radeln stehen stabile Roller bereit, geeignet für Kinder ab ca. 8 Jahren und Erwachsene. VERANSTALTUNGSANGEBOTE 1. Jahresprogramm Das Jahresprogramm 2015 wird, wie schon in den letzten Jahren, nicht mehr als eigene Broschüre erscheinen. Alle Termine (ca. 150 im Kalenderjahr 2015) werden über den Veranstaltungskalender der Gemeinde Nettersheim, das Programm der VHS Euskirchen und den Kalender „Eifel-Expeditionen“ des DeutschBelgischen Naturparks Hohes Venn-Eifel veröffentlicht. Darüber hinaus werden alle Termine auf den Webseiten des Naturzentrums (www.naturzentrum-eifel.de) und des Archäologischen Landschaftsparks (www.archaeologischerlandschaftspark.de) ausführlich dargestellt. Nur wenige Veranstaltungen mussten aufgrund zu weniger Anmeldungen abgesagt werden. In 2014 wurden ca. 65 % der angebotenen Veranstaltungen durchgeführt. 11 Auch die Erlebnissonntage (zwischen April und Oktober wird an jedem Sonntag ein Veranstaltungsangebot im Naturzentrum platziert, an dem der Besucher auch ohne vorherige Anmeldung teilnehmen können) wurden von den Gästen des Naturzentrums angenommen. Diese Sonntagsangebote sollen auch 2015 wieder durchgeführt werden. Das neue digitale Buchungssystem über die Homepage www.naturzentrumeifel.de hat sich inzwischen bewährt und wird von den Gästen gut angenommen. 2. Neue Kooperationen In 2014 konnten private Initiativen zur Bereicherung der Angebote für Gäste, Schüler und sportlich Interessierte unterstützt werden, so wurde in der Hauptschule für Eifel:onbike ein Cyclingangebot (s. Vorlage 104) etabliert, das auch über das Naturzentrum an Gäste, Schüler und Besucher vermarktet werden soll. Die Anlegung eines Parcours für Bogenschießen ist in Planung (s. Vorlage 137) und wird ebenfalls zu einer Erweiterung der Angebotspalette für zahlreiche Interessierte führen. Auch hier wird eine enge Kooperation zur Nutzung des Angebots für unsere Gäste und Besucher angestrebt. Für beide Angebote sollen auch Möglichkeiten in Kombination mit Übernachtungen erarbeitet werden, z. B. Vorbereitungstage für Radclubs oder Wettkampfvorbereitung oder –umsetzung für Bogenschützen. 3. Aktivprogramme Die Aktivprogramme für Schulklassen und andere Gruppen bilden seit 1992 den wichtigsten Arbeitsschwerpunkt im Naturzentrum Eifel. Diese Aktivprogramme bilden den Kern des naturerlebnispädagogischen Konzeptes, des "Begreifens durch Erleben". Fast alle Aktivprogramme sind mit einem Ausflug in die umgebende Natur verbunden, der einen intensiven Kontakt der Schüler und Kindergartenkinder mit der "Mitwelt" ermöglicht. Die Aktivprogramme werden in didaktischen Einheiten von zweieinhalb Stunden zu Themen des umliegenden Naturraumes und der Geschichte angeboten. Die meistgewählten Themen sind: "Fossilien - find ich gut", "Umweltspürnasen Wasser", "Abenteuer Wald", „Bauer, Müller, Bäcker Fritz“, "Auf den Spuren der Römer" und "Als Kräuterhexen unterwegs". Dieses entscheidende Format in unserer Bildungsarbeit hat sich vielfach bewährt. Bis heute konnten ca. 27 000 Aktivprogramme mit Schulklassen und Gruppen im und am Naturzentrum durchgeführt werden. Die Programme werden ständig weiterentwickelt und angepasst, neue Aktivprogramme werden aufgenommen und getestet. Mit der Entwicklung des Archäologischen Landschaftsparks konnten 7 neue archäologische Programme entwickelt werden, die sich bereits eines regen Interesses erfreuen. Diese neuen Programme können bereits in der Neuauflage der „Gruppenbroschüre“ dargestellt werden. Darüber hinaus wurde für die Beschäftigung der Gruppen in den Spätnachmittags- und Abendstunden ein umfassendes Angebot unterschiedlichster Aktivitätsmöglichkeiten entwickelt, um die Lehrpersonen und Gruppenbetreuer bei der Freizeitgestaltung entsprechend zu unterstützen und die vielfältigen Möglichkeiten aufzuzeigen (z.B. Ortsrallye, Erlebnispfadrallye, „Findet Nemo“,...). 12 Die Betreuung der Aktivprogramme erfolgt durch ausgebildete Wissenschaftler der Fachrichtungen Archäologie, Kunstgeschichte, Geologie, Biologie, Geographie und Agrarwissenschaften. Seit 1994 werden freie Mitarbeiter von unseren Kräften geschult und auf Honorarbasis als Kursleiter eingesetzt. Inzwischen verfügt das Naturzentrum über eine große Anzahl freier Mitarbeiter, die Aktivprogramme engagiert durchführen und auch mit neuen Ideen bereichern. In 2014 wurden bisher ca. 1.050 Aktivprogramme durchgeführt, der größte Anteil hiervon mit Schulklassen, die im Jugendgästehaus untergebracht waren, weitere mit Gruppen vom Jugendzeltplatz, vom Haus Nikolaus (Tondorf) und vom Eifelhaus. Darüber hinaus gibt es aber auch Gruppen, die zum Programm direkt vom Schulort oder aus benachbarten Unterkünften und Jugendherbergen kommen. So konnte die Zusammenarbeit mit dem Schullandheim Finkenberg in Blankenheim wieder intensiviert werden. Die meisten benachbarten Gruppenunterkünfte verfügen aber inzwischen über eigene Programme. Über das Grüne Klassenzimmer der LAGA konnten ebenfalls Aktivprogramme gebucht werden. Ziel für 2015 ist es, durch gezielte Bewerbung und durch die neuen Programmangebote vor allem aus dem Bereich der Archäologie diese Anzahl wieder zu erreichen bei gleichzeitiger Qualitätssicherung bzw. -steigerung. Unter Berücksichtigung des demographischen Faktors werden die Klassen kleiner und insgesamt gibt es weniger Klassen. Bei gleichzeitigem Erstarken der konkurrierenden Einrichtungen in der Region ist Kundenbindung und Neukundenwerbung eine vordringliche Aufgabe. Der Aufbau eines entsprechenden Bildungsnetzwerks mit Partnerschulen mit denen entsprechende Kooperationsvereinbarungen getroffen werden, ist hier ein probates Mittel. Ein weiteres ist die enge Zusammenarbeit mit Institutionen, die sich für die Lehrerausbildung verantwortlich zeichnen (fachdidaktische Institute, Lehrerseminare und die Bezirksregierung). Die Teilnahme an Aktivprogrammen ist für die Nettersheimer Schulen und Kindergärten kostenfrei. Dieses Angebot wird umfangreich in Anspruch genommen (in 2014 16 mal). Mit der neuen Gesamtschule Blankenheim-Nettersheim wird eine enge Zusammenarbeit angestrebt. Die neuen archäologischen Programme konnten mit Klassen der Gesamtschule erprobt werden. Das Naturzentrum ist zudem am Tag der offenen Tür der Gesamtschule mit vertreten. 4. Sonderveranstaltungen Im Jahreslauf findet eine Vielzahl von Führungen, Tagungen, Seminaren, Betriebsausflügen und auf best. Besuchergruppen abgestimmte Veranstaltungen im Naturzentrum statt, die von unseren Mitarbeitern gestaltet und begleitet werden. Durch Informationsständekann sich das Naturzentrum auch anderenorts darstellen und für eine größere Akzeptanz natur- und umweltschutzrelevanter Themen werben. Mit diesen Werbemaßnahmen über belebte Informationsstände wird vielerorts für das Naturzentrum und die Gemeinde Nettersheim geworben, z.B. auf dem Museumsmeilenfest in Bonn, dem Lernfest in Jülich-Overbach, der Landesgartenschau in Zülpich, dem Tag der offenen Tür des rheinischen Museumsamtes in Wollersheim, diversen Aktionstagen und weiteren regionalen Veranstaltungen. Vom 11. bis 18. Mai 2014 fand die Erlebniswoche Archäologie statt. 17. – 18. Mai 2014 drittes Römer- und Eburonenlager 13 Am 18. Mai 2014 wurde der ALP feierlich eröffnet. Am 01. Juni 2014 wurde bereits der 6. Eifeler Kräutertag mit Kräutermarkt zusammen mit der Stadt Bad Münstereifel durchgeführt. 14. September: Jubiläum zum 25jährigen Bestehen des Naturzentrums, Eröffnung des neuen „Löwenzahn-Erlebnispfades“, Eröffnung VIA-RömerstraßenInfopunkt und Tag des offenen Denkmals. Am 5. Oktober 2014 wurde die 2. Eifeler Fossilien- und Mineralienbörse im Naturzentrum durchgeführt. Die gute Resonanz von Anbieter und Besucher zeigt, dass dieses Format im Naturzentrum richtig platziert ist. Ebenfalls am 05. Oktober fand die „Archäologietour Nordeifel“ am Kastell im Archäologischen Landschaftspark statt. „Kultur bei Nacht“ im Achäologischen Landschaftspark am 17.10.2014. Einweihung „Macht 15.11.2014. der Drei“ im Archäologischen Landschaftspark am Am 22. und 23.11.2014 findet die 2. Eifeler Buchmesse in Kooperation mit dem Literaturhaus Nettersheim und Lit.Eifel statt. Teilnahme am „Grünen Klassenzimmer“ der LAGA. Insgesamt haben 21 Programme stattgefunden. Der lukrative Bereich der Betriebs- und Vereinsausflüge und der Incentives soll weiter ausgebaut werden, vor allen Dingen mit Blick auf die Entwicklung der „Römischen Taverne“ in den Werkhäusern, die hierfür bestens geeignet ist. VERSCHIEDENE BEREICHE 1. Kooperative Kontakte Für die Pflege und Aktualisierung der Ausstellungen, die Durchführung unterschiedlichster Veranstaltungen, viele Arbeiten im Natur- und Umweltschutzbereich ist die Zusammenarbeit mit Fachbehörden, Bildungseinrichtungen, Vereinen, Museen und Universitäten notwendig. Kontakte zu den unterschiedlichsten Institutionen und Partnerschaften müssen hierzu ständig aufgebaut, gepflegt und vertieft werden. 2. Öffentlichkeitsarbeit Regelmäßig werden Hefte, Broschüren, Bücher und andere Infomaterialien über die Gemeinde Nettersheim und deren Aktivitäten im Natur- und Umweltschutz erstellt bzw. unterstützt. Die Bedeutung und Anerkennung der Umweltarbeiten der Gemeinde Nettersheim schlägt sich auch in den vielen Fernseh- und Radioreportagen und in unzähligen Berichten der Print-Medien über unsere Einrichtungen und Arbeiten nieder. Dies führt zu einem wachsenden Bekanntheitsgrad und wirkt sich auf die Fremdenverkehrsentwicklung in der Gemeinde positiv aus. Redaktionelle Beiträge zu den Aktivitäten des Naturzentrums und den Umweltarbeiten der Gemeinde werden erstellt und an verschiedene Redaktionen von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern weitergegeben und dort veröffentlicht. 14 Plakate mit den Veranstaltungsankündigungen werden regelmäßig erstellt und verteilt. Die Webseite www.naturzentrum-eifel.de wird zur Darstellung der Einrichtungen, Arbeiten und Termine genutzt und die Informationen hierin ständig aktualisiert. Ein Faltblatt und ein Gruppenflyer wurden bereits mehrfach aktualisiert und überarbeitet aufgelegt. Das Faltblatt stellt alle touristisch wichtigen Einrichtungen des Naturerlebnisdorfes vor und informiert über die Arbeitsschwerpunkte und die vielfältigen Angebote des Naturzentrums. Aufgrund der attraktiven Gestaltung mit neuem Layout und der geringen Druckkosten eignet sich dieser Flyer zur breit gestreuten Verteilung auf Messen, Märkten und weiteren Großveranstaltungen in der Region (Auflage je 50 000). Im Gruppenflyer werden alle für Gruppen buchbare Veranstaltungsangebote des Naturzentrums dargestellt: Klassenfahrten, Exkursionen, Angebote für Kindergärten, Jugendfreizeiten, Kindergeburtstage, Seminare und Workshops, Vereinsund Clubfahrten, Betriebs- und Gruppenausflüge und Incentives (Erst-, Zweitund Drittauflage je 10 000). Hier muss in Kürze eine Neuauflage erscheinen. Zu den Unterkünften und den Ausstellungen des Naturzentrums wurden eigene Flyer bzw. Infoblätter zu Werbezwecken entwickelt. Anzeigen in besonders geeigneten Medien und die Pflege bestehender Kontakte durch Anschreiben ergänzen die Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. 3. Schulung und Anleitung Die Vielzahl der freien Mitarbeiter des Naturzentrums Eifel, die als Referenten und Kursleiter innerhalb des Jahres- und Aktivprogramms im Naturzentrum tätig sind, werden von den angestellten und langjährigen Mitarbeitern geschult bzw. angeleitet. Darüber hinaus ist eine Vielzahl weiterer Beschäftigter im Naturzentrum Eifel tätig, dazu gehören Absolventen des freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJ), des freiwilligen sozialen Jahres (FSJ), Bundesfreiwilligendienstler, Auszubildende im Touristikbereich und Praktikanten, die in ihre Aufgaben eingewiesen und während ihrer Arbeit begleitet werden. Wissenschaftliche Arbeiten aus den Bereichen Archäologie, Geographie und Biologie werden von den Mitarbeitern des Naturzentrum Eifel angeregt, unterstützt und begleitet. Schulungs- und Informationsveranstaltungen z. B. für Umweltpädagogen werden angeboten und durchgeführt. Um die Strukturen im Naturzentrum zu verbessern und Vermarktungsmöglichkeiten besser nutzen zu können, unterziehen sich die Mitarbeiter des Naturzentrums regelmäßig Weiterbildungsveranstaltungen. 4. Museumsshop Der Museumsshop wird ständig um neue attraktive Angebote erweitert. Seit 1997 werden Bücher (zur Zeit über 200 Titel zu den Themen: Eifel - Heimat, Eifelführer, Eifel-Krimis, Naturkunde, Natur- und Erlebnispädagogik, Archäologie, Geologie und Kinderbücher), Postkarten, präparierte Fossilien, archäologische Abgüsse, Bioprodukte (Honig, Apfelsaft...), Gebrauchsartikel für die Naturerkundung, Spie- 15 le, CDs, Mulsum, Weine und Weinbrände (Nettersheimer Früchtchen), Spielzeug, Holzartikel, Mineralien, Stofftiere, div. Souvenirs und Mitbringsel u.v.m. (zur Zeit über 1000 verschiedene Artikel). Der Museumsshop wird von den Besuchern gut angenommen und sehr positiv bewertet. So konnten in 2014 die anvisierten Umsätze erzielt werden. Der Shop stellt eine weitere wichtige Einnahmequelle für das Naturzentrum dar. Die Produktauswahl unterliegt einer entsprechenden Qualitätskontrolle. Es werden vornehmlich Artikel angeboten, die im weitesten Sinne auch mit den Themen des Naturzentrums zu tun haben. Die Artikel werden mit einem durchschnittlichen Gewinnanteil von 30% angeboten. Der Verkauf von Weihnachtsbäumen wird ebenfalls über den Museumsshop des Naturzentrums abgewickelt. 5. Sonstige Aktivitäten Eine Vielzahl weiterer Aktivitäten und Arbeiten werden im Naturzentrum entwickelt und durchgeführt: -Entwicklung von innovativen Förderprojekten -Erarbeitung von Vorschlägen zu landschaftspflegerischen Maßnahmen -Informationsdienst für alle umweltrelevanten Fragen -Umwelt- und Abfallberatung -Kork-, CD- und Handy-Sammelstelle -Informationsstelle des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn-Eifel -Nationalpark-Infopunkt -Römerstraßen-Infozentrum -Vorbereitung und Beteiligung an Umweltwettbewerben -Betreuung des Bauerngartens mit Kachelmann-Wetterstation -Ausleihe und Vermietung (Seminarräume, Medien…) -u.v.a. 6. Wirtschaftliche Ausrichtung Die Stabilisierung und die weiterhin angestrebte Steigerung der Besucherzahlen im Naturzentrum und Archäologischen Landschaftspark lassen auch für die Zukunft eine konstante Entwicklung erhoffen (In 2014 wurden im Naturzentrum an den Sonn- und Feiertagen insgesamt bis heute ca. 26.000 Besucher gezählt, Vorjahr 17.500). Trotzdem ist eine ständige Eigenkontrolle im Bereich Wirtschaftlichkeit und Angebotsqualität von besonderer Bedeutung. Gemeinsam mit allen beteiligten MitarbeiterInnen werden hier Lösungen erarbeitet und angestrebt. Wie sensibel das Buchungsverhalten sich darstellt, zeigt sich besonders in diesem Jahr, das durch ein zurückhaltendes Buchungsverhalten der Lehrer wegen unklarer Finanzierungsmöglichkeiten im Herbst geprägt war; die wie in den Vorjahren erwarteten Buchungen nach den Sommerferien konnten für den November nicht getätigt werden. 16 Ebenso muss eine Inwertsetzung des Archäologischen Landschaftsparks forciert werden, d. h. weitere buchbare Angebote müssen entwickelt und vermarktet werden. Dauerhaft müssen Teilbereiche, deren Aufwand- bzw. Ertragslage nicht zufriedenstellend sind, analysiert und wenn möglich über den Förderverein Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege oder ehrenamtlich Tätige abgewickelt werden. Ebenso sind alle MitarbeiterInnen aufgerufen, neue Einnahmequellen mit zu erschließen und Ideen, die am Kundenwunsch orientiert sind, entwickeln. Vorrangiges Ziel ist es, die haushaltswirtschaftliche Situation stabil auszurichten und hierdurch eine nachhaltige wirtschaftliche Sicherung der Einrichtungen zu erreichen. Verbesserungen im Einnahmen- und Ausgabenbereich sollen wie erwähnt verstärkt und nachhaltig umgesetzt werden. Es wird vorgeschlagen, die Aktivitäten und die Arbeit im Naturzentrum Eifel sowie Jugendgästehaus und der hier aufgeführten angegliederten Einrichtungen weiterzuentwickeln und fortzuführen. Dabei ist die ständige Aktualisierung und Optimierung der verschiedensten Abläufe in Form einer kontinuierlichen Eigenkontrolle vorzusehen. gez. Pracht ____________________ Bürgermeister