Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
115 kB
Datum
24.03.2015
Erstellt
05.03.15, 11:01
Aktualisiert
05.03.15, 11:01
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
Bürgermeisterbüro -Mi
Vorlage 195 /X.L.
Datum: 02.03.2015
An den
Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss Sitzungstag:
10.03.2015
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstag:
17.03.2015
Gemeinderat
Sitzungstag:
24.03.2015
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Bewerbung der Eifel als LEADER-Region für die Jahre 2014 - 2020
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
(jährlich 2.100 € zur Mitfinanzierung der LAG-Verwaltungskosten
in den Jahren 2014 bis 2020)
Anlagen:
Ja
Nein
2
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Gemeinde Nettersheim nimmt die Ausführungen zur Bewerbung der
Eifel als LEADER-Region für die Jahre 2014-2020 zustimmend zur Kenntnis.
Begründung:
Die Region Eifel ist seit dem Jahr 2008 als Lokale Aktionsgruppe (LAG) im Sinne
des europäischen LEADER-Programms anerkannt. 15 beteiligte Städte und Gemeinden aus den Kreisen Euskirchen und Düren sowie der Städteregion Aachen
bilden die LEADER-Region Eifel. Nach der Beendigung der Förderperiode im Jahr
2013 wurde sich bereits frühzeitig dafür ausgesprochen, die regionale Entwicklungsstrategie in unveränderter kommunaler Konstellation fortzuschreiben.
Gemeinsam mit Akteuren der bisherigen LEADER-Region Eifel wurde durch das
Büro neuland* Tourismus-, Standort- und Regionentwicklung GmbH & Co KG,
Kürten, und durch das Regionalmanagement der LAG Eifel mit Sitz beim Naturpark Nordeifel in Nettersheim die Regionale Entwicklungsstrategie (RES) erarbeitet. Mit diesem Konzept bewirbt sich die Eifel erneut darum, als LEADER-Region
anerkannt zu werden, um auch in der zukünftigen LEADER-Förderphase Förderungen für die regionale Entwicklung nutzen zu können.
Das in der Vergangenheit aufgestellte Ziel der nachhaltigen Entwicklung der Region Eifel als Lebens-, Arbeits-, Wirtschafts- und Naturraum soll weiterhin verfolgt werden. Begonnene, wertvolle Entwicklungsansätze sollen im Sinne der Verstetigung fortgeführt und erweitert werden. Die LEADER-Region Eifel stellt die
zukünftige Entwicklung unter die Leitidee und den Anspruch „EIFELdörfer in Aktion – Wir gestalten Heimat!“ Noch stärker als bisher soll bürgerschaftliches Engagement eingebracht werden.
Die Leitidee beinhaltet drei übergeordnete, themenbezogene Entwicklungsziele
sowie vier themenübergreifende Querschnittsziele:
Themenbezogene Entwicklungsziele:
1. Attraktiver Lebensraum für Jung und Alt
2. Erhöhung der Regionalen Wertschöpfung
3. Förderung von Klima- und Ressourcenschutz
Querschnittsziele:
1. Förderung und Qualifizierung von Engagement
2. Stärkung von Identität und Wertschätzung
3. Inner- und Interregionale Partnerschaften
4. Förderunabhängige Verstetigung und Finanzierung
3
Bereits in der Regionalen Entwicklungsstrategie sind Projektansätze eingebracht.
Sie dienen in erster Linie der Dokumentation des aktuellen Maßnahmenbedarfes
und der Umsetzungsbereitschaft der LEADER-Region Eifel. Mit der Aufnahme in
die Projektliste sind weder die Prüfung der Förderfähigkeit mit LEADER-Mitteln
noch die abschließende Qualifizierung verbunden. Im Laufe der Förderperiode
können selbstverständlich weitere Projekte benannt werden.
Zwölf sogenannte Leitprojekte in allen Handlungsfeldern mit besonderer Relevanz
für die gesamte LEADER-Region wurden für den Start der Förderphase definiert:
Lebensraum für Jung und Alt
1. Beteiligung(s)mobil – ländliche Kinder- und Jugendarbeit sucht auf und
vernetzt
2. Netzwerk ehrenamtliche Familienpaten auf dem Land
3. Die Kirche im Dorf lassen
4. Bistro international
Regionale Wertschöpfung
1. Trekkingnetzwerk – Jung, engagiert sucht Wanderweg
2. Unternehmensnachfolge im Gastgewerbe sichern
3. Erzeugergemeinschaft EIFEL-Geflügel
Klima- und Ressourcenschutz
1. Dorf.Bio.Top – 50 Arten/50 Patenschaften
2. Impulsdörfer Nachhaltige Mobilität
3. Kompetenzregion klima- und gewässerschonendes Nährstoffmanagement
Querschnittsziele
1. Seniorengenossenschaft Nordeifel
2. Qualifizierung von Ortsvorstehern und Dorfkümmerern
Darüber hinaus wurden von Seiten der Gemeinde Nettersheim im laufenden Prozess bisher nachfolgend aufgeführte Projektansätze beschrieben und in die Regionale Entwicklungsstrategie aufgenommen:
Wanderweg Erftbereich
Wanderweg Gillesbachtal
Integriertes Handlungskonzept zur Dorfentwicklung (Entwicklung Dorfgemeinschaftshäuser)
Interaktives Bildungsprogramm für Klimaschutz und -anpassung –
Schwerpunkt Kinder und Jugendliche (für die gesamte LEADER-Region)
Weiterentwicklung des angelaufenen Vorhabens „Lit.Eifel“ – Literaturfest
der Eifel
Herausforderung Migranten/Migrantinnen und Schaffung einer Willkommenskultur
Marketing- und Infrastrukturentwicklung „Picknickplätze & lokal Erleben
und Genießen“
Marketing- und Infrastrukturentwicklung „Kneipp 2.0“
Marketing- und Infrastrukturentwicklung „Fitnessstudio Natur“
4
Das Holzkompetenzzentrum Rheinland hat nachfolgende Projektskizzen erarbeitet:
Holzkompetenzzentrum Rheinland – Erstellung eines Holz-Architektenführers für die Eifel
Holzkompetenzzentrum Rheinland – Handlungsempfehlungen zur Optimierung/Komplettierung der Wald und Holz Wertschöpfungskette mit dem Ziel
vermehrten Holzbaus/Realisierung höherer Wertschöpfung in der Region
Holzkompetenzzentrum Rheinland – Aus- und Fortbildung (Nachwuchsgewinnung) entlang der Wertschöpfungskette Wald und Holz sowie Beitrag
zum Bewusstseinswandel bei baulichen Entscheidungsträgern hin zu vermehrtem Holzbau durch das Bildungskonzept/Ausstellungsobjekt HolzCampusWest-Mobil
Für Nordrhein-Westfalen stehen Fördermittel in Höhe von insgesamt 70 Millionen
Euro für den Förderzeitraum 2014 bis 2020 zur Verfügung. Zur Umsetzung ihrer
anerkannten Entwicklungsstrategie erhalten Lokale Aktionsgruppen einen Bewirtschaftungsrahmen. Er ist nach der Einwohnerzahl gestaffelt. Aufgrund der Einwohnerzahl wird der LEADER-Region Eifel bei erfolgreicher Bewerbung ein Förderbudget in Höhe von insgesamt 3,1 Millionen Euro zugewiesen. Die einzelnen
Förderprojekte werden mit jeweils maximal 65 % der zuwendungsfähigen Kosten
bezuschusst. Zukünftig ist auch eine private Co-Finanzierung möglich. Der Eigenanteil des Zuwendungsempfängers muss bei mindestens 10 % liegen.
Die Kommunen beteiligen sich an den LAG-Verwaltungskosten mit einem jährlichen Beitrag in Höhe von 2.100 €.
Die LEADER-Bewerbung wurde Mitte Februar eingereicht. Mit einer Entscheidung,
ob die EIFEL als LEADER-Region benannt wird, ist im Juni dieses Jahres zu rechnen.
Der Rat der Gemeinde Nettersheim nimmt die Ausführungen zustimmend zur
Kenntnis. Zu gegebener Zeit wird über die Entwicklungen im Bewerbungsverfahren weiter informiert.
gez. Pracht
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Bürgermeister