Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
4,1 MB
Datum
03.05.2012
Erstellt
20.04.12, 06:33
Aktualisiert
20.04.12, 06:33
Stichworte
Inhalt der Datei
Bahnknoten Köln
Maßnahmen gegen den Kollaps - fit für die Zukunft
Mit rund 100 Millionen
Fahrgästen im Jahr übertrifft
der Kölner Hauptbahnhof
sogar den größten europä-
ischen Flughafen London-Heathrow:
Züge täglich frequentieren
Mehr als 1.200
die Gleisanlagen zu Füßen
des Kölner Doms - davon allein 1.000 im Nahverkehr.
Doch der Hauptbahnhof
ist, wie der gesamte Kölner
Eisenbahnring mit seinen Zulaufstrecken, nicht nur zentraler bundesweiter
Verknüpfungspunkt
- er erweist
sich auch als einer der Engpässe im nationalen
internationalen
Eisenbahnnetz.
und
Ein Gutachten, das Nahverkehr Rheinland (NVR)
und DB Netz AG in Zusammenarbeit mit dem
landesverkehrsministerium NRW auf den Weg
gebracht haben, hat jetzt ein stufenweises Gesamtkonzept aus Infrastrukturmaßnahmen und
optimierten Betriebsabläufen entwickelt, das
den Bahnknoten Köln entlasten und für die
Verkehrsströme der Zukunft rüsten kann.
Zentraler
Knotenpunkt
und Nadelöhr:
Insgesamt 11 Strecken
laufen aus ganz NRW
im Hauptbahnhof
Köln
zusammen.
Verkehrskreuz des Westens
Als das Verkehrskreuz des Westens ist der Kölner Eisenbahnring für den Nah- und Fernverkehr von zentraler
Bedeutung. Gleichzeitig ist der Hauptbahnhof
als wichtiger Verknüpfungspunkt
in der Stadt und direkt am Rhein mit der anschließenden Hohenzollernbrücke
11 Strecken aus allen Richtungen sternförmig
aus, Tendenz steigend.
zusammenlaufen,
schon durch seine Lage mitten
ein Nadelöhr. Hier, wo insgesamt
steigen täglich 280.000
Daraus folgt, dass allein für die Strecke Köln-Düsseldorf
des Zugverkehrs zu erwarten
Wachstum
ist.
Doch nicht nur der Personenverkehr,
"Das vorhandene Potenzial
im Nahverkehr kann derzeit
nicht voll abgeschöpft
werden, da die Infrastruktur
keine weiteren Züge mehr
aufnehmen kann."
(Gutachten sma)
Fahrgäste ein und
ein deutliches
die Trassen durch den Knoten
internationale
Güterverkehrskorridore,
Seehäfen Antwerpen
auch der Güterverkehr
die Deutschland
um
Druck: Zwei
mit den internationalen
und Rotterdam und den deutschen Nordseehäfen verbinden
sollen, werden sich künftig
in Köln kreuzen und das Güterverkehrsaufkommen
nach Prognosen des Bundesverkehrsministeriums
bis zum Jahr 2025 bundesweit
sogar um zwei Drittel steigern. Doch die Infrastruktur
ist bereits heute veraltet
seinen Zulaufstrecken
konkurriert
Köln. Und dies mit zunehmenden
des Kölner Schienennetzes
und stark belastet - der Knoten
Köln stößt mitsamt
an die Kapazitätsgrenzen.
Die Problemlage
• Schon kleine Unregelmäßigkeiten im Ablauf können sich
im gesamten bundesdeutschen Schienenverkehr auswirken
• Nah-, Fern- und Güterverkehr konkurrieren
um Fahrplantrassen
• Verlagerungen von Personen- als auch Güterverkehr von der
Straße auf die Schiene sind nur noch begrenzt möglich
• In der Wachstumsregion Köln/Bann können
schon heute nicht noch mehr Nahverkehrszüge fahren
• Internationale Projekte wie die ICE-Schnellverbindung
Frankfurt-Köln-London,
aber auch der Wettbewerb im
Fernverkehr werden erschwert bzw. sind gefährdet
• Die geografische Standortgunst der gesamten Region Rheinland
und ihre Attraktivität als Wirtschaftsstandort drohen verloren zu gehen
"Auf einen Blick": die einzelnen Maßnahmen
Nicht eine einzige große Baumaßnahme, sondern viele kleine, jedoch sehr wirkungsvolle Maßnahmen - dies ist das Ergebnis der
Bahnknoten-Untersuchung. Einzig der Neubau des sogenannten Westrings stellt ein größeres Projekt dar Klarer Vorteil: Alle Maßnahmen
können Schritt für Schritt und jede für sich umgesetzt werden. So entlasten sie den Bahnknoten Köln und rüsten ihn für die Zukunft.
Erste Kostenschätzungen aller Maßnahmen sind bereits erfolgt, wenn auch die Frage der Finanzierung noch offen ist. Außerdem bedarf
es noch weiterer Untersuchungen, auch mit Blick auf den Nutzen-Kosten-Faktor. Parallel dazu lässt DB Netz derzeit Simulationen der
Betriebsabläufe als sogenannten "Stresstest" durchführen. Dieser wird Bestandteil der Knotenpunktuntersuchung.
Marienheil
I
Leverkusen
Bergisch Gladbach
1.
Ausbau der S-Bahn-Stammstrecke
für eine
7.
Damit über die S-Bahn-Stammstrecke mehr Züge rollen können, müssen im Kölner Hbf und im Bahnhof
Köln Messe/Deutz zusätzliche S-Bahn-Gleise sowie
Bahnsteige geschaffen und die Leit- und Sicherheitstechnik ausgebaut werden.
2.
3.
4.
8.
Köln Hbf
Streckenelektrifizierungen
Elektrifizierung der heute mit Dieseltriebwagen befahrenen Streckender RB38, RB25, RB24, RE12/22, RB23.
Hürth-Kalscheuren
Durch ein mehrgleisiges Überwerfungsbauwerk als
Teil des Westring-Ausbaus (siehe folgende Maßnahme) können die Eifelstrecke Richtung Köln und die
Güterzugstrecke Richtung Süden niveaufrei mit der
linken Rheinstrecke verknüpft werden.
9.
Neubau des Westrings in vier Bauabschnitten
10. Anbindung
Neue Gleise werden von Köln Hansaring aus bis Köln
Süd bzw Hürth-Kalscheuren in vier einzelnen Baustufen mit jeweils eigenem Verkehrswert weitergeführt.
Hierdurch können Linien in Richtung Bonn und Euskirchen bzw. Eifel eingerichtet und das übrige Netz für
den Güterverkehr entlastet werden. Dazu erlaubt die
Maßnahme eine bessere innerstädtische Erschließung
durch neue Stationen und Stadtbahnverknüpfungen.
Gummersbach
'li ~
Überwerfungsbauwerk
Ausbau Gleisverbindung
Der Neubau von zwei Weichen im Kölner Hauptbahnhof für Parallelfahrten nach Gleis 7 und 8 erhöht die
Kapazität und verbessert die Betriebsqualität.
2, 5-M inuten-Zugfolge
Ausbau der Gleisverbindung
Ausbau der Erftbahn zur S-Bahn
Hierfür muss eine niveaufreie Querung (Überwerfungsbauwerk) der Fernbahn und des S-Bahngleises nach
Düren im Bereich Horrem erfolgen und die Strecke
elektrifiziert werden.
der Bahnstrecke Richtung
Mönchengladbach
Damit zur Entlastung des Bahnknotens Fern- und Nahverkehr über getrennte Gleise rollen können, ist auch
die Bahnstrecke Richtung Mönchengladbach an die
S-Bahn-Stammstrecke anzubinden.
11. Ausbau der Oberbergischen
Bahn
Dieser Ausbau erlaubt ein größeres Leistungsangebot
zwischen Köln und Gummersbach und eine stündliche
Weiterführung bis Lüdenscheid.
Bahnhof Köln Messe/Deutz
Zwei neue Weichenverbindungen zur Siegstrecke bzw.
zur rechten Rheinstrecke ermöglichen zusätzliche Fahrwege in diverse Gleise. Dadurch können mehr Züge mit
mehr Flexibilität fahren und sowohl die Betriebsqualität
als auch die Pünktlichkeit erheblich verbessert werden.
Au/Sieg
5.
Verlängerung
der Schnellfahrstrecke
Köln-Rhein/Main
Diese Maßnahme ermöglicht es, zusätzliche Fernverkehrszüge der ICE-Streckeaus Frankfurt aufzunehmen
6.
Ausbau von Köln Bonntor zum
Personenbahnhof
Die neue Station" Köln, Bonner Wall" verknüpft den
SPNV mit dem ÖPNV der Nord-Süd Stadtbahn Zu
realisieren sind ein neuer Bahnsteig und zusätzliche
Weichen, die den Regionalverkehr weitestgehend unabhängig vom Güterverkehr ermöglichen.
12. Linke Rheinstrecke/Bf
Sechtem:
Verlängerung Güterzugüberholgleis
13. Aachen-Rothe
Nord-Süd
Erde: Neubau Überholgleis
Mit einem neuen Überholgleis für den Güterverkehr
in Aachen-Rothe Erde können auf der hoch belasteten
Strecke Köln-Aachen mehr Kapazitäten geschaffen
werden.
14. Köln-Gremberg:
Überwerfungsbauwerk
Mit diesem Bauwerk können Güterzüge auf zwei Ebenen unabhängig voneinander gleichzeitig von Süden
in Richtung Südbrücke sowie vom Ruhrgebiet aus in
Richtung rechte Rheinstrecke verkehren.
.Rheydter Ku rve"
Hierdurch kann ein Engpass im Güterverkehr zwischen Aachen und Köln umfahren werden - sowohl
mit der Variante über Rheydt als auch mit der über
Grevenbroich.
15. Verbindungsstrecke
Das neue Gesamtkonzept
Wichtigste Erkenntnis: Statt einer einzigen
Um die Herausforderung
Strang
Gemeinsam
zu meistern, ziehen die beteiligten
haben Nahverkehr
Schienenpersonennahverkehr
(SPNV) und Bahntochter
Schienen netzes in Zusammenarbeit
Schweizer Ingenieurbüro
ten beauftragt.
notwendigen
für den
DB Netz als Betreiber des
mit dem Landesverkehrsministerium
NRW das
SMA und Partner mit einem Gutachten zum Bahnkno-
Ziel: ein Maßnahmenpaket
Ausbauten
Akteure an einem
Rheinland als Aufgabenträger
mit allen kurz-, mittel- und langfristig
zur wirkungsvollen
Entlastung des gesamten Knotens
gigantischen Baumaßnahme,
aufgrund der innerstädtischen
Hauptbahnhofs
lage des
und der Zulaufstrecken
nicht
machbar ist, schlägt das Gutachten eine
Vielzahl kleinerer, jedoch sehr wirkungsvoller
Maßnahmen
sowie einen größeren Ausbau
vor: verschiedene Strukturbausteine,
Köln. Und dies sowohl mit Blick auf den Güterverkehr als auch auf den Nah- und
jeder für sich und stufenweise
Fernverkehr. Die Ergebnisse liegen jetzt vor.
Engpass
In mehreren
die schon
.Bahnknoten"
die,
umgesetzt, den
entschärfen können.
Schritten zum Erfolg
Eine Schlüsselrolle spielen dabei verbesserte Betriebsabläufe,
Infrastruktur. Voraussetzung:
kombiniert
mit einer gezielt weiterentwickelten
Die Züge der Regionallinien werden von den Gleisen des Fern- und Regionalver-
kehrs auf die der S-Bahn verlagert und schaffen somit Platz für mehr Züge im Güter- und Fernverkehr.
Hierzu ist die sogenannte S-Bahn-Stammstrecke für eine dichtere Zugfolge von 2,5 Minuten zu rüsten. Außerdem
sind der Kölner Hauptbahnhof
und der Bahnhof Köln Messe/Deutz für den S-Bahnverkehr auszubauen und ihre
Zulaufstrecken entsprechend anzubinden.
In weiteren Schritten können dann Nah- und Fernverkehr entmischt
werden. Parallel sind auch die Engpässe des Güterverkehrs anzugehen, vor allem im Bereich Köln-Gremberg,
Köln Eifeltor und auf der Achse Köln-Aachen.
Weitere, bereits in anderem Kontext geplante Maßnahmen sind für die Entlastung des Bahnknotens Köln unabdingbar
etwa der Rhein-Ruhr Express mit einem viergleisigen Ausbau zwischen Köln-Mülheim
und Langenfeld
oder der zweigleisige Ausbau der S 11 zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach sowie die Weiterführung
der SBvon
Troisdorf nach Bonn-Oberkassel.
Kapazitätsgrenze
erreicht:
der Kölner Hauptbahnhof
Herausgeber:
rvY'...
Nahverkehr
Rheinland
Das Planungskonzept
zum Bahnknoten
Nahverkehr
Rheinland
GmbH
für das Gutachten
Köln wurde gemeinsam
von OB Netz und Nahverkehr
Glockengasse 37-39
vorgeschlagen
50667 Köln
Telefon: 0221 20808-0
Telefax: 0221 20808-40
Planerbüro
bahnknoten@nvr.de
aller im Gutachten
www.nvr.de
können beim Nahverkehr
sma+
Dieses Gutachten
ausgearbeitet.
sowie die Einzeldarstellungen
erarbeiteten
(Adresse nebenstehend)
IDBI NETZE
Rheinland
und 2011 vom Schweizer
Maßnahmen
Rheinland
bestellt werden.
DB Netz AG
Regionalbereich West
Hansastraße 15
47058 Duisburg
In Zusammenarbeit
mit:
Ministerium für Wirtschaft, Energie,
Bauen, Wohnen und Verkehr
des Landes Nordrhein-Westfalen
Köln 2012
Bildnachweis:
Titel:
OB AG/Axel Hartrnann/Christian
Seite 2:
OB AG/Petra SchwaigerlWolfgang
Seite 3:
OB AG/Axel Hartmann
Seite 4:
Karte: NVR GmbH
Rückseite: OB AGlBartlomiej
Banaszak
Bedeschinski/Ascan Egerer
Klee