Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
135 kB
Datum
30.09.2014
Erstellt
12.09.14, 13:01
Aktualisiert
12.09.14, 13:01
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
FB II - Gl.
Vorlage 12 /X.L.
Datum: 04.09.2014
An den
Betriebsausschuss
Sitzungstag:
16.09.2014
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstag:
23.09.2014
Gemeinderat
Sitzungstag:
30.09.2014
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Jahresabschluss zum 31.12.2013
hier: Gemeindewasserwerk
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Anlagen:
Ja
Nein
Kontennachweise zur Bilanz und GuV 2013 Gemeindewasserwerk
2
Beschlussvorschlag:
a)
Der Gemeinderat beschließt den vom Betriebsleiter vorgelegten Jahresabschluss des Gemeindewasserwerkes der Gemeinde Nettersheim zum
31.12.2013 unter Berücksichtigung des vorliegenden Testats der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft WIROG AG Bonn und vorbehaltlich des abschließenden Prüfvermerks der Gemeindeprüfungsanstalt NRW.
b)
Er beschließt ferner, den eingetragenen Jahresverlust in Höhe von
3.365,05 EUR auf neue Rechnung ins Folgejahr vorzutragen.
Begründung:
Der Bürgermeister der Gemeinde Nettersheim, zugleich Betriebsleiter des Gemeindewasserwerkes, hat den Jahresabschluss des Eigenbetriebes zum
31.12.2013 aufgestellt.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft WIROG AG Bonn hat von Juni bis August die
Prüfung des Jahresabschlusses unter Berücksichtigung der Eigenbetriebsverordnung NRW, des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes und der Betriebssatzung
des Eigenbetriebes durchgeführt und zwischenzeitlich den uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk erteilt.
Das Testat der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geht den Fraktionsvorsitzenden
rechtzeitig vor der Betriebsausschusssitzung zu.
a)
Jahresverlust gemäß Passivseite der Bilanz
Der Jahresverlust der Erfolgsrechnung (Gewinn – und Verlustrechnung) beläuft
sich im Jahr 2013 insgesamt auf 3.365,05 €.
Die Reduzierung der Umsatzerlöse um insgesamt rd. 6 TEUR im Vergleich zum
Vorjahr resultiert bei gestiegenen Erlösen der Tarifabnehmer in Anbetracht der
angehobenen Grundgebühr vor allem durch geringere Mieteinnahmen für den
Einsatz des Baggers des Gemeindewasserwerks, da ein verstärkter Einsatz von
Fremdfirmen bei Investivmaßnahmen des Eigenbetriebs Abwasser bzw. der Gemeinde Nettersheim erfolgte.
Die sonstigen Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Ausbuchung
von Verbindlichkeiten und der Auflösung nicht mehr benötigter Einzelwertberichtigungen.
Im Jahre 2013 wurde ein Betrag von rd. TEUR 92 an Eigenleistungen aktiviert.
Hierbei handelt es sich hauptsächlich um aktivierte Personalkosten der Verwaltungsbediensteten und aktivierte Bagger und Unimogkosten im Zusammenhang
mit den durchgeführten investiven Maßnahmen sowie um Verwaltungsgemeinkosten.
Der Materialaufwand ist im Jahre 2013 gegenüber dem Vorjahr um rd. TEUR
24 gestiegen. Dies resultiert mit rd. TEUR 20 aus den gestiegenen Wasserbezugskosten aus der erneuten Erhöhung des Wasserbezugspreises von 0,51 EUR
auf 0,56 EUR ab 01.01.2013 über den Wasserbeschaffungsverband Hermesberg.
Hinzu kommen höhere Aufwendungen für Wasserzähler, Strom und Fremdleistungen.
3
Der Personalaufwand einschließlich sozialer Abgaben und Aufwendungen für
die Altersversorgung ist im Jahre 2013 gegenüber dem Vorjahr um rd. 43 EUR
gesunken. Dies korrespondiert mit den Investitionsmaßnahmen und dem verstärkten Einsatz von Fremdfirmen.
Die Abschreibungen sind gegenüber dem Vorjahr aufgrund abgeschlossener
investiver Maßnahmen mit rd. 7 TEUR gegenüber dem Vorjahr angestiegen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr, im
Wesentlichen aufgrund einer gegenüber dem Vorjahr verminderten Einstellung in
den Sonderposten mit Rücklagenanteil um ca. 3 TEUR gesunken.
Das Jahresergebnis im Jahr 2013 hat sich gegenüber dem Vorjahr um ca. 4
TEUR verschlechtert und schließt mit einem Jahresverlust von 3.365,05 EUR ab.
Der Eigenbetrieb musste auch in Vorjahren Jahresverluste verzeichnen. In 2012
konnte ein ausgeglichenes Jahresergebnis erzielt werden.
Die Wasserverluste sind 2013 wieder angestiegen, nachdem in den letzten Jahren eine deutliche Reduzierung von 159.000 cbm im Jahr 2006 auf ca. 60.000
cbm im Jahr 2011 erreicht werden konnte. In 2012 stieg der Wasserverlust wieder leicht auf 64.000 cbm an. In 2013 lag die Verlustmenge bei 82.600 cbm (ca.
24 % der Wasserbezugsmenge). Die Wasserlecksuche gestaltet sich aufgrund
einer Vielzahl an Kleinstbrüchen in den jeweiligen Orten als äußerst schwierig und
ist sehr arbeitsintensiv. So mussten allein im letzten Quartal 2013 ca. 25 Rohrbrüche, aufgeteilt auf alle angeschlossenen Orte, festgestellt werden.
Die verkaufte Wassermenge hat sich in den vergangenen fünf Jahren wie folgt
entwickelt
2008
2009
2010
2011
2012
2013
=
=
=
=
=
=
263.116
259.147
259.690
260.531
255.325
249.654
cbm
cbm
cbm
cbm
cbm
cbm
In Anbetracht dieser Entwicklungen bleibt die Reduzierung der Wasserverluste
die Hauptaufgabe des Wasserwerkspersonals. Angestrebt wird weiterhin ein maximaler Verlust von 10 % pro Jahr.
Somit sind die Wasserwerksmitarbeiter weiterhin angehalten, intensiv nach Wasserrohrbrüchen an Wasserhausanschlüssen zu suchen und schnellstmöglich zu
reparieren. Hierbei hat sich bewährt, die beschädigten Hausanschlüsse komplett
zu erneuern, da hierdurch Folgeschäden ausgeschlossen werden können.
b)
Entwicklung der zweckgebundenen Rücklage
Der Rat der Gemeinde Nettersheim hat in seiner Sitzung am 08.04.2014 beschlossen, auf der Grundlage des § 10 Absatz 6 Satz 3 EigVO NRW dem außerplanmäßigen Ausgleich des nicht getilgten Verlustvortrages aus Vorjahren in
Höhe von 248.849,78 € im Wirtschaftsjahr 2013 aus der zweckgebundenen
Rücklage zuzustimmen.
4
Nach der Verrechnung dieses Verlustvortrags stellt sich die zweckgebundene
Rücklage des Gemeindewasserwerks wie folgt dar:
Stand der zweckgebundenen Rücklage nach Verrechnung des Verlustvortrages
Jahresfehlbetrag 2013
c)
3.186.454,76
€
-3.365,05 €
Gebührenbedarf
Auf der Basis der Ansätze im Wirtschaftsplan des Gemeindewasserwerkes für das
Wirtschaftsjahr 2013 zeigte sich, dass bei steigenden Aufwendungen und gleichzeitig sinkenden Einnahmen eine Gebührenerhöhung nicht mehr vermieden werden konnte. Die gestiegenen Aufwendungen betrafen hierbei überwiegend den
Fixkostenbereich, der über die Grundgebühr an den Gebührenzahler umgelegt
wird.
Die Aufwandssteigerungen begründen sich bei sinkendem Personalaufwand durch
höhere Aufwendungen für den Wasserbezug, höhere Abschreibungen aufgrund
von fertiggestellten Investitionsmaßnahmen und einem mit künftig schwindender
Liquidität wachsenden Zinsaufwand.
Auf Ertragsseite schlagen sinkende Umsatzerlöse und wegfallende Auflösungen
aus Ertragszuschüssen sowie sinkende aktivierbare Eigenleistungen zu Buche.
Vor diesem Hintergrund hat der Rat der Gemeinde Nettersheim in seiner Sitzung
vom 18.12.2012 beschlossen, in 2013 die Verbrauchsgebühr unverändert bei
1,29 €/cbm (netto) zu belassen, jedoch die Grundgebühr für Hauswasserzähler
für den Wasserzähler QN 2,5 von bisher 5,85 € auf 6,85 € (netto) und die übrigen Wasserzähler entsprechend anzuheben und damit nachstehend festzusetzen:
Wasserzähler
QN 2,5
QN 6
QN 10
QN 15
QN 25 – 40
maximale Durchflussmenge
5 cbm/Stunde
12 cbm/Stunde
20 cbm/Stunde
30 cbm/Stunde
50 – 80 cbm/Stunde
Grundgebühr pro Monat netto
6,85 €
16,44 €
27,40 €
41,10 €
68,50 €
Die aktuelle Gebührenkalkulation auf der Grundlage des Wirtschaftsplanes 2014
zeigte die weitere Auskömmlichkeit der in 2013 angepassten Gebühren, so dass
im Wirtschaftsjahr 2014 keine Veränderungen vorgenommen wurden.
In Folgejahren könnte bei weiterhin sinkenden Wasserverkaufsmengen ggf. aufgrund der zusätzlich wegfallenden Auflösung aus Ertragszuschüssen eine weitere
Gebührenanpassung erforderlich werden.
Zudem wird auf den Zwischenbericht 2014 des Gemeindewasserwerks und die
Vorlage zur Gebührenentwicklung der Eigenbetriebe verwiesen.
__gez. Pracht_______
Bürgermeister