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Mitteilungsvorlage (Konzeption eifelbad)

Daten

Kommune
Bad Münstereifel
Größe
25 kB
Datum
24.03.2010
Erstellt
18.03.10, 21:52
Aktualisiert
18.03.10, 21:52
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Inhalt der Datei

Stadt Bad Münstereifel Bad Münstereifel, den 15.03.2010 - Der Bürgermeister Az: SW 33 Nr. der Ratsdrucksache: 181-IX __________________________________________________________________________ Sitzungsfolge Termin Bau- und Feuerwehrausschuss 24.03.2010 Zur Mitteilung in öffentlicher Sitzung: __________________________________________________________________________ Bezeichnung der Mitteilung: Konzeption eifelbad __________________________________________________________________________ Berichterstatter: Herr Schäfer __________________________________________________________________________ ( ) Kosten €: ( ) Die Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung ( ja / ( ) nein / ( Nothaushalt / Übergangswirtschaft ( Anlagen sind beigefügt ( ( ) Die Mittel müssen über/außerplanmäßig bereitgestellt werden. Deckung: Folgekosten: ( ) ja ( ) nein _________________ € jährlich __________________________________________________________________________ Ausgearbeitet: Beteiligt: Mitgezeichnet: GBA 10.2 PR AL Dez _________________ Bürgermeister __________________________________________________________________________ 1. Sachverhalt: Konzeption eifelbad a) Chronologie der Sanierungsmaßnahmen Bis ins Jahr 2000 waren alle Beteiligten zufrieden, weil das eifelbad mit einem jährlichen Zuschuss von unter 500.000 DM sich im Kreis vergleichbarer Einrichtungen deutlich nach unten absetzte. Insbesondere notwendige Sanierungsarbeiten wurden aus finanziellen Erwägungen zurückgestellt und der Badbetrieb mit „Zange und Draht“ sichergestellt. Leider ging mit diesem restriktiven Umgang erforderlicher Unterhaltung von Gebäude und Einrichtung ein stetig wachsender Sanierungsstau einher, der sich, nach heutigem Kenntnisstand, auf insgesamt 2 Mio Euro belief, als mit der Grundsdatzentscheidung zum Erhalt des eifelbades im Oktober 2004 der Startschuss zur umfassenden Sanierung von Dach und Fach, sowie der machinentechnischen Ausstattung und der Haustechnik erfolgte. Seite 2 von Ratsdrucksache 181-IX Bereits 2001 erfolgte jedoch, als erster Schritt in Richtung Senkung der Betriebskosten, der Einbau einer Schwallwasseraufbereitung, die mittels einer Umkehrosmose die Reinigung und somit Mehrfachnutzung des überlaufenden Beckenwassers ermöglicht. Trotz mehrfacher, teurer Nachrüstung erreicht die Anlage nicht die seinerzeit versprochenen Einsparungen, weil sie häufig Störungen und Defekte aufweist, die zu hygienischen Problemen führen, weshalb die Anlage dann zunächst abgeschaltet werden muss. Hinzu kommt, dass die gesetzliche Verpflichtung zur Frischwassereinspeisung in Abhängigkeit von der Besucherzahl weitere Reduzierungen des Wasserverbrauches verbietet. Dennoch liegt der jährliche Wasserverbrauch seither bei max. 30.000 m³. 1985 war er noch doppelt so hoch. 2005 wurde die Badewasseraufbereitung, die mittels Durchfluss durch sandbefüllte Filter in drei Kreisläufen erfolgt, saniert. Die Wasserkreisläufe wurden neu geordnet, um die Reinigungsleistung zu optimieren. Während vorher die Kreisläufe ausschließlich nach Wassertemperaturen aufgeteilt waren, werden nunmehr jeweils große Mengen leicht verschmutztes Wasser mit kleinen Mengen stark verschmutztem Wasser zusammengeführt. So entstehen gleichmäßig ausgelastete Filtrationen. Die Anlagen selbst wurden generalüberholt und erhielten einen kathodischen Korrosionsschutz. Die Badewasseraufbereitung erhielt eine neue zentrale, elektronische, automatische Steuerungsanlage, weil automatisierte Filterspülungen zur Reinigung und Desinfektion des Badewassers unerlässlich sind. Die SPS (Speicher programmierbare Steuerung) regelt die Güte der Badewasserqualität hinsichtlich mikrobiologischer, chemischer und physikalischer Anforderungen. Mit Beschluss vom 09.12.2009 wird diese Anlage zurzeit saniert, weil infolge mangelhafter Belüftung im Keller einige Bauteile korrodiert sind. Eine Zwangsbelüftung wurde nachgerüstet. Im gleichen Jahr wurde mit der Erneuerung der Beleuchtung in der Schwimmhalle der erste Schritt zur Attraktivitätssteigerung des Bades getan. Ihm sollte die grundlegende Erneuerung des Kleinkinderbereiches folgen. Das Konzept lag bereits vor und der Planungsauftrag war erteilt, als in Bad Reichenhall das Dach des Eisstadions einstürzte und infolge dessen eine statische Untersuchung des eifelbad-Daches veranlasst wurde. Der Statiker bestätigte die Tragkraft der Dachkonstruktion und insbesondere der Leimbinder. Allerdings wurde im Laufe der Untersuchungen festgestellt, dass die Dachhaut etliche Undichtigkeiten aufwies und Wasser in die Wärmedämmung eindrang, wodurch diese ihre Effektivität gänzlich einbüßte. So wurde die Attraktivierung zurückgestellt und im Dezember 2006 die Dachsanierung beauftragt, mit der im Spätsommer 2007 begonnen wurde. In 2006 hatte mit dem Einbau zusätzlicher Flucht- und Brandschutztüren auch die brandschutztechnische Überarbeitung des Bades begonnen. Ausgelöst durch einen kleinen Schwelbrand wurden elektrotechnische Mängel insbesondere im Umkleidebereich, aber auch an den Stromverteilerkästen offenkundig, die beinahe zur sofortigen Schließung des Bades geführt hätten. Ohne Verzug wurde die Sanierung der elektrotechnischen Anlagen angegangen, unterstützt durch einen Brandschutzsachverständigen, der zeitgleich mit der Ausarbeitung eines Brandschutzkonzeptes beauftragt wurde. Rauch- und Wärmeabzugsanlagen wurden nachgerüstet, Brandschotts und I-Kanäle wurden eingebaut, die Stromleitungen geordnet in einen neuen Steuerschrank geführt und verdrahtet, die Beleuchtung im Umkleidebereich erneuert, sowie die Not- und Sicherheitsbeleuchtung saniert und mit einer Zentralbatterieanlage ausgestattet. Anschließend erfolgte die Erneuerung der abgehängten Decke in den Umkleiden. Im Oktober 2007 wurde der Betrieb der Sauna an einen privaten Betreiber übertragen. Nach diversen Attraktivierungs- und Umbaumaßnahmen seitens beider Vertragspartner fand die Neueröffnung im Februar 2008 statt. Die Besucherzahlen entwickelten sich seither deutlich schlechter als erhofft. Da der neue Saunabetreiber nun auch ein Dampfbad anbietet, wurde das Dampfbad im eifelbad geschlossen, um Betriebskosten zu sparen, aber insbesondere, um Konkurrenz unter einem Dach zu vermeiden. Der Protest der Badegäste ließ nicht lange auf sich warten. Eine Zwischenlösung, bei der eifelbad-Gäste das Dampfbad in der Sauna mitbenutzen konnten, wurde nicht akzeptiert und schließlich beschloss der Rat, das Dampfbad im eifelbad zu reaktivieren. Ein zusätzliches Benutzungsentgelt wurde erwogen, aber letztlich verworfen. Seite 3 von Ratsdrucksache 181-IX Der Weiterbetrieb des Dampfbades im eifelbad war jedoch im Sauna-Pachtvertrag ausgeschlossen und der Saunabetreiber kündigte entsprechende Schadenersatzforderungen an, die anlässlich der auch aus anderen Gründen erforderlichen Ausarbeitung eines geänderten Pachtvertrages zurzeit mit dem Pächter, unter anwaltlicher Beratung,verhandelt werden. 2008 erfolgte die verschobene Attraktivierung des Kleinkinderbereiches, allerdings in abgespeckter Form, um einen Teil der Finanzmittel einzusparen, die inzwischen für die dringenden Sanierungsarbeiten verausgabt worden waren. Auch ohne Planungskosten konnte der Bereich ansprechend gestaltet werden. Ebenfalls 2008 erfolgte die Auftragsvergabe zum Neubau der Großwasserrutsche, einer besonderen Attraktion, was sich sofort nach Eröffnung im August 2009 auf die Besucherzahlen auswirkte, die sich einige Wochen lang verdoppelten, ein Effekt, der leider wieder abebbte. Mit dem Rutschenneubau wurde auch das neue Heizungs- und Lüftungskonzept gestartet, welches dezentrale Anlagen vorsieht. Mittels einer Wärmerückgewinnung können jährlich rd. 75.000 € eingespart werden. Inzwischen liegen auch Angebote vor zur Sanierung der Heizung und Lüftung in der Schwimmhalle. Nach dem gleichen Verfahren kann dort mittels Luftentfeuchtung eine Verbesserung des Hallenklimas erreicht werden, bei gleichzeitiger, nachhaltiger Reduzierung der Betriebskosten jenseits der 50% Marke. Die Kosten betragen rd. 250.000 € und sind bilanziell in den Rückstellungen für unterlassene Sanierungsarbeiten aufwandsneutral abgedeckt, bei Auftragserteilung in 2010. Zurzeit wird die Elektroinstallation im Gebäudekeller saniert. Neben einer neuen, stärkeren Stromzuleitung wird auch die Niederspannungshauptverteilung erneuert und nach den Bestimmungen des baulichen Brandschutzes in einer gesonderten Einhausung platziert. Ebenso erfolgt derzeit die Sanierung der Sanitär- und Heizungsinstallation. Die Duschanlagen erhalten elektronische, zeitgesteuerte Thermostatbatterien und fest installierte Duschkopfgehäuse. Über eine Zusatzfunktion ist eine automatische thermische Desinfektion entsprechend DVGW Arbeitsblatt W 551 ständig gewährleistet. Zur genauen Energiekostenerfassung und -abrechnung mit den Pächtern werden Wärmemengenzähler und Wasserzähler eingebaut. Außerdem werden die alten Warmwasserbereiter durch ein leistungsstarkes, dynamisches Speichersystem mit Lademanagement und temperaturabhängiger Leistungsregelung ersetzt. Im Nachgang erfolgt die Grundsanierung der Duschräume, wie am 27.01.2010 beschlossen. Fliesen, Sanitäranlagen und Einhausungen werden saniert und gleichzeitig den aktuellen Ansprüchen der Badegäste angepasst. Im Anschluss kann die Paneeldecke mit neuer Beleuchtung fertig gestellt werden. Die Ausarbeitung des gesetzlich vorgeschriebenen Brandschutzkonzeptes erfolgt parallel zu den Bau-, Umbau- und Sanierungsmaßnahmen, sodass jeweils der neueste Stand im Gesamtobjekt berücksichtigt werden kann. Speziell im Gebäudekeller muss die Flucht- und Rettungswegesituation noch baulich verbessert werden. Darüber hinaus sind Brandschotts zwischen Erd- und Untergeschoss einzubauen. Die Kosten werden vorläufig auf rd. 50.000 € veranschlagt (Schätzung). Mit Vorlage und Genehmigung des Brandschutzkonzeptes endet dann die umfangreiche, kostenintensive und langwierige Sanierung des eifelbades. b) Maßnahmen zur Konsolidierung Ein weiterer großer Schritt zur Senkung der Betriebskosten ist mit dem Einbau eines Blockheizkraftwerkes möglich. Die bei der Stromerzeugung für den eigenen Bedarf oder zur Einspeisung in das Stromnetz anfallende Wärme kann zur Grundversorgung des Bades genutzt werden, so dass die bestehende Heizungsanlage mit reduzierten Betriebsstunden weiter betrieben werden kann, was ihre Lebensdauer hoffentlich verlängert. Die Verwaltung steht in Gesprächen mit der RWE AG, die ein 50 kW BHKW auch als Contracting-Modell anbietet. Seite 4 von Ratsdrucksache 181-IX Die vorbenannten beiden großen Maßnahmen zur Aufwandsreduzierung einerseits und die folgend angeregten Möglichkeiten zur Ertragssteigerung sind in Kombination bestens geeignet, das eifelbad auch kurzfristig wieder in den Bereich einer vertretbaren Subventionshöhe zu bringen, wenn sie konsequent angewandt werden. Seitens der FDP-Fraktion wurde eine Erhöhung der Nutzungsentgelte um durchweg 1,50 € angeregt, um so die aktuelle Höhe der Subventionierung zu halbieren. Offen ist, ob die Gäste dies akzeptieren werden. Bereits zum 01.03.2005 wurde der Zwei-Stunden-Tarif vorübergehend abgeschafft. Obwohl der Tagestarif für Kinder und Erwachsene lediglich 50 Cent darüber liegt, hatten die Gäste dafür kein Verständnis und blieben weg. Ebenso kostete die Rabattänderung der Wertkarten Kunden. Am Ende der politischen Beratungen beugte man sich den Wünschen der Bürger und bietet nunmehr noch weitergehende Rabattierungen für Behinderte und einen Superspartarif für Familien (2 Erwachsene und 3 Kinder) für 12,50 € (statt 25,50 €) an. Weitere Einsparungen im Personalbereich sind nicht realistisch. Fachpersonal und Beckenaufsicht sind längst optimiert. Die Grundreinigung ist derzeit zufriedenstellend fremd vergeben, während der Öffnungszeiten erfolgen ständige Reinigungsarbeiten durch eigenes Personal nur in der mittleren Phase. Reduzierungen der Kassenöffnungszeiten wurden ebenfalls bereits 2005 erprobt. Der Kassenautomat wurde seitens der Badbesucher nicht akzeptiert, allenfalls um mit einer Karte als Jugendlicher kostenbewusst das Bad zu betreten, bzw. bei Überschreitung der Zweistundenfrist dennoch, ohne Nachzahlung von immerhin 50 Cent, über die Schranke zu klettern und das Bad unbehelligt zu verlassen. Die Auslastung der Wasserflächen wurde in den letzten Jahren weiter optimiert. Insbesondere die Schüler der Stadt Euskirchen bringen jährlich rd. 20.000 € in die Kasse. Ausgaben für Werbung werden gezielt auf den Personenkreis der Badbesucher ausgerichtet. Abgesehen von der turnusmäßigen Anpassung unserer Homepage z. B. anlässlich der Eröffnung der neuen Riesenrutsche, werden Anzeigen nur in der näheren Umgebung geschaltet. Aktuell wird das eifelbad auf der neuen Kreiskarte des Kreises Euskirchen beworben, die im Mai erscheinen wird, Auflage 2000 Stück, Kosten 500 €. Der Wohnmobilpark wird vom eifelbad aus betreut. Die Belegung steigt von Jahr zu Jahr und verspricht eine baldige Amortisation der Baukosten. Trotz Überbelegung an 4-5 Wochenenden im Jahr, wird von einer Erweiterung vorläufig abgeraten, zumal Ausweichmöglichkeiten hinter der Schranke (ehem. Freibadbecken) und auf dem Schotterparkplatz an der Dr.-Greve-Straße angeboten werden können, wenn auch ohne Stromversorgung. Eine Übersicht über den Aufwand seit der Grundsatzentscheidung zum Erhalt des Bades ist als Anlage 1 beigefügt. Anlage 2 gibt einen Überblick über die Besucherzahlen seit Eröffnung, die Entwicklung des Defizites gibt Anlage 3 wieder und auf den Anlagen 4, 5 und 6 werden die Eintrittspreise des eifelbades mit den Bädern „monte mare“ und „Zikkurat“ verglichen.