Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
177 kB
Datum
17.12.2013
Erstellt
26.11.13, 13:00
Aktualisiert
26.11.13, 13:00
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
SFB BilKul – N/Dr. Ri./D
Vorlage 1082 /IX.L.
Datum: 26.11.2013
An den
Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss
Sitzungstag:
26.11.2013
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstag:
10.12.2013
Gemeinderat
Sitzungstag:
17.12.2013
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Entwicklung Naturzentrum Eifel 2014
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Anlagen:
Ja
Nein
2
Beschlussvorschlag:
Der Gemeinderat beschließt, die Aktivitäten des Naturzentrums, des Jugendgästehauses und der angegliederten Einrichtungen fortzuführen. Gleichzeitig wird beschlossen, im Rahmen des Haushaltsplans 2014 die Maßnahmen und Programme
darzustellen.
Zur Abwicklung der Bildungsveranstaltungen, Betreuung der externen Mitarbeiter,
wissenschaftlichen Betreuung der musealen Einrichtungen und wissenschaftlichen
Begleitung des Naturzentrums Eifel und der angegliederten Einrichtungen soll wie
bereits in den letzten Jahren der Förderverein Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege
Nettersheim mit dem Bildungswerk Nettersheim beauftragt werden. Diese Leistungen sind entsprechend Auftrag und Aufwand gegenüber dem Bildungswerk zu vergüten.
Begründung:
Gemäß Zielsetzung der UN-Dekade 2005-2014 liegt die zentrale Aufgabe des Naturzentrums Eifel in der Bildung für nachhaltige Entwicklung, der Naturerlebnispädagogik und Naturinformation.
Hierbei bildet die außerschulische Umweltbildung einen wichtigen Schwerpunkt. Mit
dem pädagogischen Konzept des "Begreifens durch Erleben" werden für Kindergartenkinder, Schüler, interessierte Laien und Fachleute sowohl erlebnis- als auch fachlich orientierte Exkursionen, Kurse, Vorträge und Fachseminare angeboten. Wichtige
Impulse und eine zusätzliche Belebung der Angebotspalette für Jugendliche und Erwachsene, zudem eine verbesserte Auslastung des Jugendgästehauses und des
Eifelhauses, gerade am Wochenende und in anderen belegungsschwachen Zeiten
(Schulferien, Wintermonate), werden durch die Arbeit des Bildungswerkes
Nettersheim gegeben.
In Zusammenarbeit mit bewährten und neuen Partnern (Freiräume-Markus Berg,
Wildnisschule-Vera Schröder, Lindenhof-Mark Schwerdt, Kräuterpädagoginnen der
Gundermannschule, Archäologen der Universität Köln, tribea Gesundheitszentrum,
Tanzschule Neff, und verschiedenen kommunalen Einrichtungen (Literaturhaus, Kulturbahnhof, Familienzentrum, Holzkompetenzzentrum, Klimabüro....) werden neue
Themenfelder und neue Zielgruppen erschlossen.
Das Projekt Eifel Vital in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Blankenheim, Dahlem
und Bad Münstereifel soll im Bereich Gesundheit – Sport – Wellness neue Impulse
setzen und im Gesamtprogramm implementiert werden. In diesem Themenfeld ist
auch die geplante enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln
und der Eifelhöhen-Klinik zu erwähnen.
Durch den Aufbau eines Bildungsnetzwerks mit Schulen als Kooperationspartnern
des Naturzentrums und des Bildungswerks sollen bestehende Kontakte vertieft und
nachhaltig gefestigt werden. Durch entsprechende Kooperationsvereinbarungen
können so die bislang lockeren Kontakte eine größere Verlässlichkeit und Verbindlichkeit erfahren.
Diese vielseitigen Aktivitäten der Gemeinde Nettersheim sollen weiter entwickelt
werden. Hierbei ist die Grundorientierung durch die geologische, historische und
ökologische Vielfalt des Landschaftsraumes vorgegeben. Neue Themen und Methoden, die zur Umsetzung der Ziele der UN Dekade beitragen, werden implementiert.
3
Der Betrieb des Jugendgästehauses, des Eifelhauses und des Jugendzeltplatzes
und deren Belegungen sind in direkter Abhängigkeit von den Angeboten des Naturzentrums und des Bildungswerks zu sehen. Die an den Veranstaltungen teilnehmenden Gruppen werden prioritär im Jugendgästehaus und seinen Nebengebäuden
oder bei Vollbelegung in anderen Unterkünften im Gemeindegebiet untergebracht.
Bildungswerk Nettersheim
Das Bildungswerk Nettersheim ist eine nach dem Weiterbildungsgesetz (WbG NRW)
anerkannte Bildungseinrichtung.
Das Angebot des Bildungswerks Nettersheim richtet sich vor allem an Schulabgangsklassen, Schüler der Sekundarstufe II, Berufskollegs, Studenten, Chöre, Theatergruppen, Referendare und Erzieher und weitere Jugend- und Erwachsenengruppen.
Nach der Zertifizierung im Januar 2012 hat sich das Bildungswerk Nettersheim am
25. Januar 2013 erfolgreich einem ersten Überwachungsaudit unterzogen. Das Bildungswerk Nettersheim ist eine nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifizierte Einrichtung
der Weiterbildung.
Dies ist eine international anerkannte Norm, die Anforderungen an das Qualitätsmanagement (QM) einer Einrichtung beschreibt. Das Bildungswerk Nettersheim ist nach
dieser Norm zertifiziert worden. Die Qualitätsprüfung und Zertifizierung umfasste alle
Bereiche der Bildungseinrichtung. Die Prüfung wurde durch ein akkreditiertes Unternehmen (Moody International Certification GmbH, jetzt Intertek) vorgenommen. Ziel
des Überwachungsaudit war es festzustellen, dass die der Erstzertifizierung zugrunde liegenden Ergebnisse und Bewertungen weiterhin für die betrachtete Organisation Gültigkeit habe. Hierzu wurden die wesentlichen Arbeitsabläufe und Verfahren
des Bildungswerks durch Einsicht der Dokumente und Aufzeichnungen und durch
Befragung der Mitarbeiter überprüft.
Die erlangte Zertifizierung des Bildungswerks Nettersheim gilt für drei Jahre (alljährlich müssen interne Überwachungsaudits durchgeführt werden). Das Zertifikat ist
Voraussetzung für die Anerkennung als Einrichtung für Erwachsenenbildung. Diese
ist weiterhin Voraussetzung für die Landesförderung. Gefördert wird der hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter der Einrichtung.
Mit Wirkung vom 1. April 1998 hat der Förderverein Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege e.V. dieses Bildungswerk von der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendarbeit
an berufsbildenden Schulen Nordrhein-Westfalen e.V. (LAG) als Einrichtung der
Weiterbildung nach § 23 Weiterbildungsgesetz (WbG) übernommen.
Die Anerkennung durch die Bezirksregierung Köln erfolgte nach Zustimmung des
Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW rückwirkend zum 01.04.1998.
Die Einrichtung trägt von diesem Zeitpunkt an die Bezeichnung „Bildungswerk
Nettersheim“.
Angeboten werden Seminare und Projekttage mit folgenden Schwerpunkten:
Berufliche Weiterbildung und persönliche Bildung
Seminare für Studienreferendare und Studenten
Projekttage für Jugendgruppen und Klassen der Sekundarstufe II
zur Erlebnis-, Kultur- und Naturpädagogik, zu Ökologie, Klima und Energie, zu Archäologie, Geologie und Biologie.
Es können komplette Programme mit Betreuung, Vollpension und Unterbringung
oder auch Teilleistungen gebucht werden. Die inhaltliche Gestaltung der Seminare
erfolgt durch individuelle Abstimmungen mit der Gruppenleitung. Die Seminare kön-
4
nen aber auch selbstorganisiert durchgeführt werden. Über einen Jahresplan stehen
die Veranstaltungen auch individuellen Interessenten offen.
Vom Bildungswerk werden vorrangig die Unterkünfte im Gemeindegebiet genutzt.
Die Förderungsvoraussetzung, d.h. das Ableisten bzw. Durchführen von 1400 Teilnehmertagen pro Jahr wird mit Ablauf des Kalenderjahres deutlich erfüllt bzw. übertroffen werden (Stand 15.10.2013: 92 Veranstaltungen mit 3231 Teilnehmern, 5247
Übernachtungen und 3597 Teilnehmertage).
Seit dem 01.01.2004 kooperiert das Bildungswerk Nettersheim mit dem Bildungswerk der Lebenshilfe Düren e.V., um den Vorgaben des novellierten Weiterbildungsgesetzes NRW zu genügen.
EINRICHTUNGEN
1. Naturzentrum Eifel – Tourist-Information - Gebäude – Naturerlebnisgebiet
Seit Öffnung des Naturzentrums im Jahr 1989 hat es sich zu einem der größten und
aktivsten Naturzentrum der Region entwickelt.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mit Fachwissen, Kreativität und viel Engagement Ideen entwickelt und unsere Gäste begleitet. Mit Herz, Hand und Verstand
werden Natur und Geschichte in Nettersheim erlebbar gemacht. Die Zahl der Kinder
und Jugendliche, die bis heute in Nettersheim mit allen Sinnen Natur und Geschichte
kennen gelernt, wird am Ende des Jahres bei ca. 390 000 liegen.
In den vergangenen Jahren konnten die Anliegen des Naturzentrums und der Eifelgemeinde Nettersheim als Träger, den Blick für die Besonderheiten aus Natur, Geschichte und Kultur unserer Region schärfen, zu einer Wertschätzung dieser Reichtümer führen und sie für kommende Generationen bewahren. Auch zukünftig sollen
diese Anliegen vorrangiges Ziel der Arbeit des Naturzentrums sein. Als ländliche Eifelgemeinde hat sie vor über 20 Jahren ihr Potenzial erkannt: reich an archäologischen Denkmälern, an Fossilien des Eifeler Devonmeeres ebenso wie an seltenen
Pflanzen und Tieren, gelegen in einer wunderschönen Landschaft. Mit Unterstützung
und Ermunterung durch Menschen wie Prof. Dr. Wolfgang Schumacher und die
NRW-Stiftung hat sie einen besonderen Weg eingeschlagen. Vielfache Auszeichnungen wie der mehrfach errungene Titel „Bundeshauptstadt für Naturschutz“ und
der zugesprochene Titel „Biodiversitätskommune“ tragen dem Rechnung.
Das Naturzentrum ist das Herzstück des wachsamen Umgangs mit Natur, Kultur und
Umwelt und des naturnahen Tourismus im Naturerlebnisdorf Nettersheim. Damit
verbunden sind das Jugendgästehaus, das Selbstversorgerhaus (Eifelhaus) und der
Jugendzeltplatz - betrieben von der Gemeinde Nettersheim. Das Naturzentrum mit
seinen Einrichtungen und der Ort Nettersheim haben sich in den vergangenen Jahren zu einem lebendigen Anziehungspunkt für Schulklassen, Gruppen und immer
mehr für Besucher, die in Eigenregie anreisen, wandern, Rad fahren und sich für
Kultur und Geschichte interessieren, entwickelt. Der Ortskern von Nettersheim mit
seinen Geschäften, attraktiver Gastronomie, den angesiedelten Institutionen des
Kreises und des Landes NRW wäre ohne das Naturzentrum als Motor in dieser Form
nicht vorstellbar.
5
2. Ausstellungslandschaft
Weiterhin erfährt die Ausstellungslandschaft im Naturzentrum ein großes Besucherinteresse. So haben neben den vielen Schulklassen und Gruppen, die Programme
im Naturzentrum buchen und damit verbunden auch die Ausstellung besuchen, zahlreiche Einzelpersonen die Ausstellungen besucht. Ca. 2500 Eintrittskarten (Erwachsene 2,00 € / Kinder 1,00 €) konnten in diesem Jahr an Einzelbesucher verkauft
werden. Die Umgestaltung der Ausstellungslandschaft erfolgte auch unter Einsatz
neuer Medien. Besonders Kinder fühlen sich durch die Erlebnisstationen angesprochen. Ratespiele, Sehschlitze, Hörstationen, die unterirdische Welt der Bodenlebewesen, Tierspuren, Schmetterlingsprismen - alle Sinne werden angesprochen und
ganz nebenbei erfahren die Besucher alles über die Geschichte und Natur der Region.
Die Ausstellungsbereiche zeigen exemplarisch die Themenwelten der Nettersheimer
Kulturlandschaft: Archäologie, Gewässerlebensräume, Wald & Holz, Wiesen & Weiden, Leben auf dem Land sowie als aktuelles und zukunftsorientiertes Themenfeld
Energie & Klima. Die Ausstellung Klima und Energie soll im Rahmen der Etablierung
der Energieagentur eine Aufwertung erfahren. Eine besondere Herausforderung ist
das integrierte und offene Vermittlungskonzept: die fachkundig angeleiteten Programme des Naturzentrums starten in den Ausstellungen, das heißt die Ausstellungsräume sind zeitweise gleichzeitig lebendiger Seminarraum. In der Ausstellungslandschaft des Naturzentrums und draußen auf dem Erlebnispfad führt Olly der Igel
zu Erlebnisstationen.
Das beeindruckende Mineralienkabinett wird zurzeit aus den Werkhäusern ins Naturzentrum überführt und wird die Museumslandschaft in diesem Haus deutlich bereichern.
Durch die Einrichtung des Römerstraßen-Infozentrums im Naturzentrum wird die archäologische Ausstellung um den Aspekt „Die Eifel als Wirtschaftsraum“ ergänzt. Ein
Teilbereich dort wird neu gestaltet: ein Forschertisch zum Thema Eisenverhüttung,
eine Vitrinenwand zu den Rohstoffvorkommen in der Eifel und eine Vitrine mit Funden aus der römischen Siedlung von Nettersheim werden im Rahmen des Förderprogramms „Erlebnisraum Römerstraße“ im Frühjahr 2014 installiert.
3. Barrierefreiheit
Das Naturzentrum Eifel soll für möglichst alle Menschen erreichbar sein. Zu dem
Behindertenparkplatz an der Ecke Bahnhofstraße/Urftstraße, dem barrierefreien Info-Service und Seminarbereich sowie dem Korallenriffaquarium sind barrierefreie
Elemente im Gebäude und im Naturerlebnisgebiet vorhanden. Eine elektrische
Schiebetür als Eingang zum Naturzentrum und damit verbunden die Überdachung
des Eingangsbereiches, der Einbau eines Plattformliftes, der in die Ausstellungslandschaft des Obergeschosses führt, die barrierefreien Toilette, weiterhin ein
barrierefreier Steg am Römerweiher und der barrierefreie Umbau des Schmetterlingspfades mit Anlage eines Parkplatzes am Jugendzeltplatz komplettieren das
barrierefreie Angebot.
Das Angebot soll im kommenden Jahr durch einen barrierefreien Zugang incl. WCAnlage an den Werkhäusern sowie der Blockhütte im Rahmen des Archäologischen
Landschaftsparks erweitert werden.
6
4. Römische Siedlung und Archäologischer Landschaftspark
Die 2009 entdeckte römische Siedlung von Nettersheim wurde im Jahr 2013 weiter
ausgegraben. In bewährter Form konnten aufgrund der verstärkten Nachfrage mehrere Grabungscamps für interessierte Bürger und Gäste angeboten und durchgeführt
werden. Der Archäologische Landschaftspark wird die an der Agrippastraße gelegene römische Siedlung aus Tempel, Streifenhäusern, öffentlichen Bauten, Gewerbebetrieben und Befestigungsanlage für Besucher erlebbar machen.
Durch Grabungskampagnen der Universität Köln wird die Siedlung auch in den folgenden Jahren weiter erforscht. Die Ergebnisse werden gleichzeitig die Grundlagen
für die weitere Ausgestaltung des Archäologischen Parks bilden und dort einfließen.
Schon jetzt bilden die Grabungen Anziehungspunkte für zahlreiche Einzelbesucher
und Gruppen. An mehreren Terminen fanden Führungen und Veranstaltungen statt,
z.B. mehrtägige Grabungscamps, angemeldete Gruppenführungen, „Tag des offenen Denkmals“ und ein Römer- und Eburonenlager.
Durch die Einrichtung des „Römerstraßen-Infozentrums“ im Naturzentrum Eifel werden Synergieeffekte erwartet, die wiederum neue Besuchergruppen nach
Nettersheim und in die Region führen. Neben der oben dargestellten Ergänzung der
Ausstellung wird im Foyer des Naturzentrums ein interaktives Einführungsmodul, das
in gleicher Art im Römischen Germanischen Museum Köln und im Museum Zitadelle
Jülich installiert wird, über das Thema Römerstraßen informieren. Eine Karte mit
dem Verlauf der römischen Fernstraßen und touristischen Sehenswürdigkeiten der
Region, ein neues inneres Leitsystem für das Naturzentrum, neue Regale und
Schränke für den Museumsshop sowie Türen zum Meerwasseraquarium können im
Zusammenhang mit der Einbringung des Infopunktes realisiert werden.
In den Werkhäusern befindet sich die alte Getreidemühle aus dem Ortskern von
Nettersheim. Die Exponate der geologischen Ausstellungen wurden inzwischen ins
Naturzentrum und in das Haus der Fossilien überführt. Hier entsteht zur Zeit eine
römische Taverne als Einkehrmöglichkeit im Rahmen des Archäologischen Landschaftsparks mit Seminar- und Veranstaltungsraum. Darüber hinaus werden im
Obergeschoss der Werkhäuser/Taverne Übernachtungsmöglichkeiten für archäologisch Interessierte, für Wanderer und für Kurzentschlossene eingerichtet. Ergänzend
zu den archäologischen und kulinarischen Erfahrungen können Gäste dort in römischem Ambiente, das durch besondere Gestaltungs- und Einrichtungselemente geschaffen wird, übernachten.
Die in Programmen häufig genutzte Mühle wird zukünftig über einen separaten Eingang zugänglich sein.
Die benachbarte Blockhütte wird derzeit hergerichtet und ausgestattet, um auch in
der kalten Jahreszeit Aktivprogramme hier durchführen zu können. Das Außengelände der an Eifelsteig, Erlebnispfad und Römerpfad liegenden Werkhäuser wird mit
neuer Wegeführung, Sitzgelegenheiten und neu gestalteter Hoffläche einladend für
Besuch und Rast gestaltet.
Die Instandsetzung des Matronenheiligtums „Görresburg“ ist weitgehend abgeschlossen; die Aufstellung der neu angefertigten Kopien von vier Weihesteinen erfolgt im kommenden Frühjahr. Die Aufmauerung der Toranlagen und der Trockenmauer zur Sichtbarmachung der spätrömischen Befestigungsanlage an der
„Steinrütsch“ ist nahezu fertiggestellt. Die drei Raststationen wurden angelegt und
mit Fahrradständern ausgestattet; hier werden zukünftig noch Bänke aufgestellt. Unterhalb des Matronenheiligtums wurde die Treppenanlage erneuert, die Streifenhäuser wurden in Teilen sichtbar gemacht, es folgen noch weitere Hauspodien und die
7
Schotterung der Straßentrasse. Es ist geplant, die Fläche „Steinrütsch“ durch eine
Fußgängerbrücke über die Urft zugänglich zu machen; der Nachweis und die Lokalisierung der antiken Holzbrücke als Urftquerung wurden im Jahr 2013 erbracht. Der
Römerpfad wird als 4km langer Rundweg mit Erlebnisstationen ausgewiesen mit
dem Naturzentrum als Start- und Zielpunkt. Verschiedene Druckerzeugnisse, erlebnisorientierte Begleitmaßnahmen, eine Webseite und ein Infosystem werden aktuell
entwickelt.
Die Eröffnung des Archäologischen Landschaftsparks wird im Rahmen einer „Erlebniswoche Archäologie“ vom 11. bis 18. Mai 2013 mit der offiziellen Eröffnung am 18.
Mai 2013 erfolgen. Diese wird mit einem römischen Markt, verschiedenen Darstellern
und Aktionen und römischer Musik geplant. Weiterhin wurde für das Jahr 2014 ein
Programm mit zahlreichen Veranstaltungen erstellt: monatliche Forschertage und
Erlebnissonntage, ein Römer- und Eburonenlager, der „Archäologische Landschaftspark bei Nacht“, die Aktion „Feuer & Eisen mit Ofenanstich, Archäologietour
Nordeifel etc. Eine gute überregionale Bewerbung aller Veranstaltungen ist über das
„Römerjahr 2014“, einer NRW-weiten Marketingkampagne der Region Köln-Bonn
e.V. zu erwarten.
Das 25-jährige Jubiläum des Fördervereins Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege
Nettersheim e. V. sowie des Naturzentrums Eifel soll im Rahmen dieser Woche
ebenfalls gefeiert werden.
5. Tourist-Info und touristische Angebote
Die mit dem Naturzentrum gleichzeitig verbundene wichtige touristische Bedeutung
wird im kommenden Jahr durch den Römerstraßen-Infopunkt erweitert. Neben den
originären Aufgaben des Naturzentrums wird die Entwicklung der Tourist-Information
als Besucheranlaufstelle, die im Naturzentrum an 7 Tagen in der Woche geöffnet ist,
auch weiterhin ein vorrangiges Ziel sein. Hier können Informationen zu Veranstaltungen (ggfs. auch Ticketverkauf), Wander- und Radwanderangeboten, touristischen
Kooperationspartnern etc. konzentriert zur Verfügung gestellt und vermarktet werden. Dabei steht das Ziel einer optimalen Gäste- und Besucherbetreuung und information im Vordergrund. Hierzu werden Angebote zur Mitarbeiterqualifizierung
und Schulung genutzt. Mit den in den letzten Jahren neu aufgenommenen touristischen Angeboten wurden im letzten Jahr bereits zahlreiche neue Gäste angeworben. Das Projekt „Eifel vital“ sowie die Einrichtung der Energieagentur sollen mit
neuen Kooperationen und Angeboten integriert werden und qualitativ hochwertige
Veranstaltungen und Programme etablieren.
Die in den letzten Jahren erweiterte Öffnungszeit auf 18.00 Uhr in der Hauptsaison
soll auch im kommenden Jahr aufgrund der positiven Erfahrungen umgesetzt werden. Vor allen Dingen am Wochenende war diese deutliche Präsenz mit dafür entscheidend, die Gästezufriedenheit weiter zu stabilisieren, zu erhöhen und entsprechende Umsätze im Museumsshop zu erwirtschaften. Zudem wurde Silvester ebenfalls als Öffnungstag aufgenommen, da zahlreiche Gäste im Jugendgästehaus auch
an diesem Tag eine qualifizierte Betreuung im Naturzentrum erfahren sollen.
6. Haus der Fossilien
Das Haus der Fossilien (Alte Schmiede) beherbergt diverse Gesteinssammlungen.
Das ursprünglich im Haus ausgestellte Frankengrab vom Zingsheimer Gräberfeld
wurde in diesem Jahr abgebaut und soll an anderer Stelle (voraussichtlich in
Zingsheim) wieder gezeigt werden. Exponate aus den Werkhäusern (Globus, Zeitta-
8
fel) werden diesen Platz einnehmen und ermöglichen eine konsequente inhaltliche
Aufteilung der einzelnen Gebäude. Das Haus der Fossilien beinhaltet nunmehr ausschließlich Exponate zu geologischen Themen.
7. Jugendgästehaus/Eifelhaus/Jugendzeltplatz/Bauernhaus/Taverne
In den gemeindlichen Gruppenunterkünften wurden in diesem Jahr 29.700 Übernachtungen gebucht. Damit konnte eine Steigerung der Übernachtungszahlen um
1.800 (6,5 %) erreicht werden. Dieses besonders gute Ergebnis wird auch im kommenden Jahr angestrebt.
Seit Juni 2012 wird auch das alte Bauernhaus für Übernachtungen angeboten. Hier
kann man „Wohnen im Museum“. Erfreulich viele Gäste haben sich bereits auf dieses „Abenteuer“ eingelassen. Insgesamt wurden in diesem Jahr 200 Übernachtungen verbucht.
Die durchgeführten Kundenbefragungen in unseren Übernachtungshäusern zeigen
eine durchweg positive Bewertung auf. Verbesserungsvorschläge hieraus werden
wenn möglich sofort aufgegriffen und umgesetzt. Gerade mit Blick auf die ständig
zunehmende Konkurrenz ist es sehr wichtig, Kundenwünsche zu erfragen und möglichst zeitnah für Umsetzungsmöglichkeiten Sorge zu tragen. Im kommenden Jahr
wird sich die Einrichtung des Kostendrucks im Betreuerbereich stellen und nach Lösungen suchen müssen, d. h. aufgrund der geänderten Finanzierung der Klassenfahrten gehen viele Einrichtungen auf eine kostenfreie Beherbergung der Betreuer
ein. Nach einer entsprechenden Marktanalyse wird hierzu eine Lösung erarbeitet.
Die Verpflegung der gemeindlichen Kindergärten und Schulen soll auch im kommenden Jahr wieder über das Jugendgästehaus erfolgen. Auch hier werden Anregungen und Wünsche der Einrichtungen in enger Abstimmung mit der Küche des
Jugendgästehauses falls möglich umgesetzt.
Die Übernachtungszahlen 2013 stellen sich im Einzelnen wie folgt dar
Jugendgästehaus ca. 21.000
Eifelhaus
ca. 3.800
Jugendzeltplatz
ca. 4.700
Bauernhaus
ca.
200
In 2014 wird eine geringfügige Preiserhöhung von ca. 2 % im Jugendgästehaus
(Preissteigerungsrate) erfolgen, d. h. Kinder im Mehrbettzimmer 25,00 € incl. Vollverpflegung, Erwachsene 27,00 €. Hiermit liegt das Jugendgästehaus im Vergleich
zu den konkurrierenden Einrichtungen in der Region im unteren Segment.
Für das Eifelhaus werden die Preise moderat angepasst. Hier liegt der Tagessatz bei
14,50 € für Gäste unter 16 Jahre. Erwachsene Gäste zahlen 16,00 € und ab 4 Übernachtungen 15,50 €.
Für den Jugendzeltplatz gelten seit 2012 folgende Preise: bei 1-3 Übernachtungen
5,00 €/Tag und ab 4 Übernachtungen 4,50 €/Tag.
Ab Mai 2014 soll das Angebot „Römische Taverne“ in den Werkhäusern mit insgesamt 3 Gästezimmern für max. je 4 Personen (insgesamt 12 Pers.) etabliert werden.
Zur Zeit werden hierzu die Möglichkeiten im Bereich einer Fremdvermietung oder
Etablierung im Jugendgästehaus geprüft. Bei entsprechender Vermarktung über das
Jugendgästehaus werden Preise für Übernachtung mit oder ohne Frühstück ermittelt. Details hierzu wurden oben unter „Römische Siedlung und Archäologischer
Landschaftspark“ beschrieben.
9
Die Verpflegung der Kindergärten und Schulen soll auch im kommenden Jahr wieder
erbracht werden. Die bisherige Inanspruchnahme lässt einen ständigen Bedarf erwarten.
Der Küchenbereich im Jugendgästehaus wurde weiter optimiert, d. h. neben erforderlichen Ersatzbeschaffungen wurde ein VarioCookingCenter integriert sowie ein
neuer Vorbereitungsbereich geschaffen. Hierdurch kann dem hohen Bedarf, der gewünschten Qualität sowie verbesserten Arbeitsbedingungen Rechnung getragen
werden.
In 2014 sollen weitere erforderliche Arbeiten am Jugendgästehaus und am Eifelhaus
umgesetzt werden, und zwar
- Fassadensanierung Neubau Jugendgästehaus
- Energetische Sanierung mit Neugestaltung Wohnbereich B Altbau Jugendgästehaus
- Ausstattungsverbesserung Jugendgästehaus
- Erneuerung Wasseraufbereitung und Erweiterung Küchenbereich Eifelhaus
8. Wohnmobilhafen
Der Wohnmobilhafen in Nettersheim konnte seit seiner Gründung im Jahr 2003 stetig auch unter Berücksichtigung der Nutzerwünsche weiterentwickelt werden.
So dienen im ehemaligen Steinbruch Buchenhecken der Parzellierung und geben
dem Platz damit einen besonderen Charme. Trotz stetig steigender Konkurrenz gehört der Wohnmobilstellplatz zu einem der beliebtesten Plätze der Region. Das zeigt
die Bewertung des ADAC, über dessen Stellplatzführer der Platz vermarktet wird.
Die Standgebühr wurde 2012 auf 8,00 €/täglich erhöht um die steigenden Energiekosten aufzufangen. In 2013 werden voraussichtlich 2.000 Wohnmobiltage erreicht,
so dass hier ein Rückgang zu erwarten ist, der vor allen Dingen dem langen Winter
bis ins Frühjahr 2013 geschuldet ist.
Die gewünschte Bindung der Gäste an das Naturzentrum konnte durch den kostenlosen Eintritt erreicht werden. Zudem wird das Angebot des Ticket-Erwerbs für
Wohnmobilisten im Naturzentrum verstärkt genutzt.
Wohnmobilisten stellen nach wie vor für den Ort Nettersheim eine wichtige touristische Zielgruppe dar. Einkäufe vor Ort und Besuche der örtlichen Gastronomie sind
ein nicht zu vernachlässigender Aspekt bei der Betrachtung der touristischen Wertschöpfung. Einer Studie zufolge konsumiert der Wohnmobilist pro Tag für ca. 20,-- €
vor Ort.
9. Wander- und Radwanderrouten im Naturerlebnisdorf - Naturerlebnisgebiet
Der Erlebnispfad der Gemeinde Nettersheim erfreut sich auch elf Jahre nach Eröffnung immer noch eines regen Besucherinteresses und bedarf der ständigen Betreuung und intensiven Pflege. Auf einer Strecke von etwa 6 km kann man an bisher 20
verschiedenen Stationen Besonderheiten des Natur- und Kulturraumes Eifel aktiv
erleben. Der Pfad wurde in den letzten Jahren immer wieder überarbeitet und ergänzt. Ein neuer Flyer wurde hierzu erstellt.
Die Weiterentwicklung und Optimierung dieses Pfades wird als Querschnittsaufgabe
verstanden und behandelt. In Zusammenhang mit dem Archäologischen Landschaftspark wird der Abenteuerspielplatz mit neuen Spielgeräten ausgestattet; ein
neuer Kletterturm mit Hängebrücke ist bereits aufgebaut. Zudem soll durch eine geringfügige Änderung der Routenführung (z. B. Anlegung von Trampelpfaden) die die
Erlebnisqualität gesteigert werden.
10
Mit dem neuen Römerpfad, der unter dem Punkt „Römische Siedlung und Archäologischer Landschaftspark“ beschrieben wurde, soll ein weiteres touristisches Angebot
für Gäste und Besucher bereitgestellt werden.
Nettersheim entwickelt sich mehr und mehr zum Radfahr- und Wanderziel. Das Netz
der Hauptradwege und der Premium- und Submarkenwege in der Eifel ist bereits
dicht gesponnen und Nettersheim profitiert von hochwertigen Angeboten.
Eifelsteig, Eifeler Quellenpfad, Römerkanal-Wanderweg und Kräuterpfad erfreuen
sich großer Beliebtheit und sorgen mit dem Erlebnispfad, Schmetterlingspfad und
den Nettersheim-Touren für eine stetig steigende Besucherzahl in unseren Einrichtungen.
Im Naturerlebnisdorf Nettersheim kreuzen sich gleich mehrere Routen der neuen
Fernradwege: Der 110 km lange Erftradweg folgt dem Fluss von der Quelle in
Nettersheim-Holzmülheim bis zur Mündung in den Rhein bei Neuss und wurde an
die Drei-Flüsse-Tour Ahr/Rhein/Erft eingebunden. Dazwischen liegt ein Angebot von
touristischen Highlights, wie es abwechslungsreicher kaum sein kann: Von 380 Millionen Jahre alten Fossilien über Relikte aus der Römerzeit, mittelalterliche Städtchen, romantische Burgen und Schlösser, eine Vielzahl unterschiedlichster Museen
bis hin zum modernen Braunkohletagebau reichen die Attraktionen entlang der Strecke.
Den Anschluss an den Nationalpark bildet das Raderlebnis an Urft und Olef durch
die Flusstäler der Kommunen Hellenthal, Kall, Schleiden und Nettersheim.
Von Nettersheim aus nach Norden erreicht man durch das Urfttal den RuruferRadweg in Richtung Maas, nach Süden gelangt man über die Kylltalroute bequem
zum Moselradweg oder über den Ahrtalradweg zum Rhein. Die neue Radroute im
Erlebnisraum Römerstraße wird z. Zt. entwickelt und wird in 2014 das Angebot erweitern. Für alle diejenigen, die ohne eigenes Rad anreisen, bietet das Naturzentrum
Eifel sowie örtliche Anbieter die Möglichkeit des Fahrradverleihs. In der Saison stehen darüber hinaus Pedelecs zur Verfügung. Durch die Aufnahme neuer Angebote
wird eine weitere Stärkung des positiven Trends, der sich aus den zahlreichen Angeboten und Anbindungen bereits ergeben hat, erwartet.
Zudem wird die Kooperation auch im Rahmen des Projektes Eifel vital mit ortsansässigen Anbietern gesucht und entwickelt.
VERANSTALTUNGSANGEBOTE
1. Jahresprogramm
Das Jahresprogramm 2014 wird, wie schon in den letzten Jahren, nicht mehr als eigene Broschüre erscheinen. Alle Termine (ca. 150 im Kalenderjahr 2014) werden
über den Veranstaltungskalender der Gemeinde Nettersheim, das Programm der
VHS Euskirchen und den Kalender „Eifel-Expeditionen“ des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn-Eifel veröffentlicht. Darüber hinaus werden alle Termine auf
der Homepage des Naturzentrums ausführlich dargestellt (www.naturzentrumeifel.de).
Dieses Konzept ohne Programmheft hat sich in den letzten Jahren bewährt. Nur wenige Veranstaltungen mussten aufgrund zu weniger Anmeldungen abgesagt werden.
In 2013 wurden ca.65% der angebotenen Veranstaltungen durchgeführt.
Auch die Erlebnissonntage (zwischen April und Oktober wird an jedem Sonntag ein
Veranstaltungsangebot im Naturzentrum platziert, an dem der Besucher auch ohne
11
vorherige Anmeldung teilnehmen können), wurden von den Gästen des Naturzentrums angenommen. Diese Sonntagsangebote sollen auch 2014 wieder durchgeführt
werden.
Das neue digitale Buchungssystem hat sich inzwischen bewährt und wird von den
Gästen gut angenommen.
2. Aktivprogramme
Die Aktivprogramme für Schulklassen und andere Gruppen bilden seit 1992 den
wichtigsten Arbeitsschwerpunkt im Naturzentrum Eifel. Diese Aktivprogramme bilden
den Kern des naturerlebnispädagogischen Konzeptes, des "Begreifens durch Erleben". Fast alle Aktivprogramme sind mit einem Ausflug in die umgebende Natur verbunden, der einen intensiven Kontakt der Schüler und Kindergartenkinder mit der
"Mitwelt" ermöglicht. Die Aktivprogramme werden in didaktischen Einheiten von
zweieinhalb Stunden zu Themen des umliegenden Naturraumes und der Geschichte
angeboten. Die meistgewählten Themen sind: "Fossilien - find ich gut", "Abenteuer
Wald", "Umweltspürnasen Wasser", "Römerrallye" und "Als Kräuterhexen unterwegs".
Die Programme werden weiterentwickelt und angepasst, neue Aktivprogramme
werden aufgenommen und getestet. Mit der Etablierung des Archäologischen Landschaftsparks werden z. Zt. allein 7 neue Programme die Angebotspalette erweitern
(z.B. „Forschen wie die Archäologen“, „Römische Werkstatt“ und „Die Römer bitten
zu Tisch“).
Darüber hinaus wurde für die Beschäftigung der Gruppen in den Spätnachmittagsund Abendstunden ein umfassendes Angebot unterschiedlichster Aktivitätsmöglichkeiten entwickelt, um die Lehrpersonen und Gruppenbetreuer bei der Freizeitgestaltung entsprechend zu unterstützen und die vielfältigen Möglichkeiten aufzuzeigen
(z.B. Ortsrallye, Erlebnispfadrallye, „Findet Nemo“,...).
Die Betreuung der Aktivprogramme erfolgt durch ausgebildete Wissenschaftler der
Fachrichtungen Archäologie, Kunstgeschichte, Geologie, Biologie, Geographie und
Agrarwissenschaften. Seit 1994 werden freie Mitarbeiter von unseren Kräften geschult und auf Honorarbasis als Kursleiter eingesetzt. Inzwischen verfügt das Naturzentrum über eine große Anzahl freier Mitarbeiter, die Aktivprogramme engagiert
durchführen und auch mit neuen Ideen bereichern.
In 2013 wurden bisher ca.1.100 Aktivprogramme durchgeführt, der Löwenanteil davon mit Schulklassen, die im Jugendgästehaus untergebracht waren; weitere mit
Gruppen vom Jugendzeltplatz, vom Haus Nikolaus (Tondorf) und vom Eifelhaus. Darüber hinaus gibt es aber auch Gruppen, die zum Programm direkt vom Schulort
oder aus benachbarten Unterkünften und Jugendherbergen kommen. So konnte die
Zusammenarbeit mit dem Schullandheim Finkenberg in Blankenheim wieder intensiviert werden. Die meisten benachbarten Gruppenunterkünfte verfügen aber inzwischen über eigene Programme.
Ziel für 2014 ist es, durch gezielte Bewerbung und durch neue Programmangebote
vor allem aus dem Bereich der Archäologie diese Zahl der gebuchten Programme zu
steigern, und zwar bei gleichzeitiger Qualitätssicherung bzw. –steigerung. Unter Berücksichtigung des demographischen Faktors werden die Klassen kleiner und insgesamt gibt es weniger Klassen. Bei gleichzeitigem Erstarken der konkurrierenden Einrichtungen in der Region ist Kundenbindung und Neukundenwerbung eine vordringliche Aufgabe. Der Aufbau eines entsprechenden Bildungsnetzwerks mit Partnerschulen mit denen entsprechende Kooperationsvereinbarungen getroffen werden, ist hier
12
ein probates Mittel. Ein weiteres ist die enge Zusammenarbeit mit Institutionen, die
sich für die Lehrerausbildung verantwortlich zeichnen (fachdidaktische Institute, Lehrerseminare und die Bezirksregierung).
Die Teilnahme an Aktivprogrammen ist für die Nettersheimer Schulen und Kindergärten kostenfrei. Dieses Angebot wurde in 2013 für 14 Programme in Anspruch genommen.
Mit der neuen Gesamtschule Blankenheim-Nettersheim wird eine enge Zusammenarbeit angestrebt. Eine erste Lehrerfortbildung wurde mit den 10 neuen Lehrern bereits im Naturzentrum durchgeführt.
3. Sonderveranstaltungen
Im Jahreslauf findet eine Vielzahl von Führungen, Tagungen, Seminaren, Betriebsausflügen und auf besondere Besuchergruppen abgestimmte Veranstaltungen im
Naturzentrum statt, die von unseren Mitarbeitern gestaltet und begleitet werden.
Durch Informationsstände kann sich das Naturzentrum auch anderenorts darstellen
und für eine größere Akzeptanz natur- und umweltschutzrelevanter Themen werben.
Mit diesen Werbemaßnahmen über belebte Informationsständen wird vielerorts für
das Naturzentrum und die Gemeinde Nettersheim geworben, z.B. auf dem Museumsmeilenfest in Bonn, dem Lernfest in Jülich, dem Obstwiesenfest in Heimbach,
dem „Tag der offenen Tür“ des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege in
Wollersheim, diversen Aktionstagen und weiteren regionalen Veranstaltungen.
Am 12. Mai 2013 wurde bereits der 5. Eifeler Kräutertag mit Kräutermarkt zusammen
mit der Stadt Bad Münstereifel durchgeführt.
Das 2. Römer und Eburonenlager konnte am 29. und 30.06.2013 mit einem hohen
Besucheraufkommen durchgeführt werden und soll auch im kommenden Jahr wieder
stattfinden.
Zum dritten Mal fanden in den Sommermonaten wieder Grabungscamps in Kooperation mit der Uni Köln im Archäologischen Landschaftspark statt. Aufgrund der hohen
Nachfrage konnten 6 mehrtägige Camps stattfinden.
In Verbindung mit dem 25-jährigen Partnerschaftsjubiläum mit Zutendaal fand am
08.09.2013 ein Aktionstag in der römischen Siedlung im Rahmen des Tages des
offenen Denkmals unter dem Titel „Ein Römer auf Straßenposten“ statt.
Am 20.Oktober 2013 wurde die 1. Eifeler Fossilien- und Mineralienbörse im Naturzentrum durchgeführt. Die gute Resonanz von Anbieter und Besucher zeigt, dass
dieses Format im Naturzentrum richtig platziert ist. In den nächsten Jahren wird diese erfolgreiche Veranstaltung wenigstens einmal im Jahr wiederholt.
Am 29. und 30.11.2013 findet die 1. Eifeler Buchmesse in Kooperation mit dem Literaturhaus Nettersheim und Lit.Eifel statt.
Der lukrative Bereich der Betriebs- und Vereinsausflüge und der Incentives soll weiter ausgebaut werden, vor allen Dingen mit Blick auf die „Römische Taverne“ in den
Werkhäusern, die sich hierfür anbietet.
VERSCHIEDENE BEREICHE
1. Kooperative Kontakte
Für die Pflege und Aktualisierung der Ausstellungen, die Durchführung unterschiedlichster Veranstaltungen, viele Arbeiten im Natur- und Umweltschutzbereich ist die
Zusammenarbeit mit Fachbehörden, Bildungseinrichtungen, Vereinen, Museen und
Universitäten notwendig. Kontakte zu den unterschiedlichsten Institutionen und Partnerschaften müssen hierzu ständig aufgebaut, gepflegt und vertieft werden.
13
2. Öffentlichkeitsarbeit
Regelmäßig werden Hefte, Broschüren, Bücher und andere Infomaterialien über die
Gemeinde Nettersheim und deren Aktivitäten im Natur- und Umweltschutz erstellt
bzw. unterstützt.
Die Bedeutung und Anerkennung der Umweltarbeiten der Gemeinde Nettersheim
schlägt sich auch in den vielen Fernseh- und Radioreportagen und in unzähligen Berichten der Print-Medien über unsere Einrichtungen und Arbeiten nieder. Dies führt
zu einem wachsenden Bekanntheitsgrad und wirkt sich auf die Fremdenverkehrsentwicklung in der Gemeinde positiv aus.
Redaktionelle Beiträge zu den Aktivitäten des Naturzentrums und den Umweltarbeiten der Gemeinde werden erstellt und an verschiedene Redaktionen von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern weitergegeben und dort veröffentlicht.
Plakate mit den Veranstaltungsankündigungen werden regelmäßig erstellt und verteilt.
Die Webseite www.naturzentrum-eifel.de wird zur Darstellung der Einrichtungen, Arbeiten und Termine genutzt und die Informationen hierin ständig aktualisiert.
Ein Faltblatt und eine Gruppenbroschüre wurden bereits zum dritten Mal neu aufgelegt. Das Faltblatt stellt alle touristisch wichtigen Einrichtungen des Naturerlebnisdorfes vor und informiert über die Arbeitsschwerpunkte und die vielfältigen Angebote
des Naturzentrums. Aufgrund der attraktiven Gestaltung mit neuem Layout und der
geringen Druckkosten eignet sich dieses Medium zur breit gestreuten Verteilung auf
Messen, Märkten und weiteren Großveranstaltungen in der Region (Erst- und Zweitauflage je 50 000). Für 2014 ist eine weitere Neuauflage mit Darstellung des Archäologischen Landschaftspark geplant.
In der Gruppenbroschüre werden alle für Gruppen buchbare Veranstaltungsangebote des Naturzentrums dargestellt: Klassenfahrten, Exkursionen, Angebote für Kindergärten, Jugendfreizeiten, Kindergeburtstage, Seminare und Workshops, Vereinsund Clubfahrten, Betriebs- und Gruppenausflüge und Incentives (Erst-, Zweit- und
Drittauflage je 10 000).
Zu den Unterkünfte und den Ausstellungen des Naturzentrums wurden eigene Flyer
bzw. Infoblätter zu Werbezwecken entwickelt. Anzeigen in besonders geeigneten
Medien und die Pflege bestehender Kontakte durch Anschreiben ergänzen die Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.
3. Schulung und Anleitung
Die Vielzahl der freien Mitarbeiter des Naturzentrums Eifel, die als Referenten und
Kursleiter innerhalb des Jahres- und Aktivprogramms im Naturzentrum tätig sind,
werden von den angestellten und langjährigen Mitarbeitern geschult bzw. angeleitet.
Darüber hinaus ist eine Vielzahl weiterer Beschäftigter im Naturzentrum Eifel tätig,
dazu gehören Absolventen des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ),
Bundesfreiwilligendienstler, eine Auszubildende im Touristikbereich und Praktikanten, die in ihre Aufgaben eingewiesen und während ihrer Arbeit begleitet werden.
Wissenschaftliche Arbeiten aus den Bereichen Archäologie, Geographie und Biologie werden von den Mitarbeitern des Naturzentrum Eifel angeregt, unterstützt und
begleitet.
Schulungs- und Informationsveranstaltungen z. B. für Umweltpädagogen werden
angeboten und durchgeführt.
14
Um die Strukturen im Naturzentrum zu verbessern und Vermarktungsmöglichkeiten
besser nutzen zu können, unterziehen sich die Mitarbeiter des Naturzentrums regelmäßig Weiterbildungsveranstaltungen.
4. Museumsshop
Der Museumsshop wird ständig um neue attraktive Angebote erweitert. Seit 1997
werden Bücher (zur Zeit über 300 Titel zu den Themen: Eifel - Heimat, Eifelführer,
Eifel-Krimis, Naturkunde, Natur- und Erlebnispädagogik, Archäologie, Geologie und
Kinderbücher), Postkarten, präparierte Fossilien, archäologische Abgüsse, Bioprodukte (Honig, Apfelsaft...), Gebrauchsartikel für die Naturerkundung, Spiele, CDs,
Weine und Weinbrände (Nettersheimer Früchtchen), Spielzeug, Holzartikel, Mineralien, Stofftiere, div. Souvenirs und Mitbringsel u.v.m. (zur Zeit über 1000 verschiedene Artikel).
Der Museumsshop wird von den Besuchern gut angenommen und sehr positiv bewertet. So konnten in 2013 die anvisierten Umsätze erzielt werden. Der Shop stellt
eine weitere wichtige Einnahmequelle für das Naturzentrum dar. Die Produktauswahl
unterliegt einer entsprechenden Qualitätskontrolle. Es werden vornehmlich Artikel
angeboten, die im weitesten Sinne auch mit den Themen des Naturzentrums zu tun
haben. Die Artikel werden mit einem durchschnittlichen Gewinnanteil von 30% angeboten. Um Synergieeffekte erzielen zu können, wird eine Ausweitung in Form von
Zweigstellen bzw. Kooperationen(Literaturhaus, Eifelhöhen-Klinik, Frohngauer Dorftreff) betrieben.
Der Verkauf von Weihnachtsbäumen wird ebenfalls über den Museumsshop des
Naturzentrums abgewickelt.
5. Sonstige Aktivitäten
Eine Vielzahl weiterer Aktivitäten und Arbeiten werden im Naturzentrum entwickelt
und durchgeführt:
-Entwicklung von innovativen Förderprojekten
-Erarbeitung von Vorschlägen zu landschaftspflegerischen Maßnahmen;
-Informationsdienst für alle umweltrelevanten Fragen;
-Umwelt- und Abfallberatung;
-Kork-, CD- und Handy-Sammelstelle;
-Informationsstelle des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn-Eifel;
-Nationalpark-Infopunkt;
-Vorbereitung und Beteiligung an Umweltwettbewerben;
-Betreuung des Bauerngartens mit Kachelmann-Wetterstation;
-Römerstraßen-Infozentrum ab 2014;
-u.v.a.
6. Wirtschaftliche Ausrichtung
Wie in den vergangenen Jahren stellt die Stabilisierung und die weiterhin angestrebte Steigerung der Besucherzahlen im Naturzentrum auch für die Zukunft eine konstante Aufgabe dar. So soll auch für 2014 vorrangig eine dauerhafte Entwicklung
angestrebt werden. Zudem ist eine ständige Eigenkontrolle im Bereich Wirtschaftlichkeit und Angebotsqualität von besonderer Bedeutung. Gemeinsam mit allen beteiligten MitarbeiterInnen werden hier Lösungen erarbeitet und angestrebt.
Neue Aufgaben müssen angenommen und bestmöglich umgesetzt werden, vor allem im Bereich des künftigen Archäologischen Landschaftsparks Nettersheim o. ä.
Teilbereiche, deren Aufwand- bzw. Ertragslage nicht zufriedenstellend sind, werden
analysiert und sollen wenn möglich über den Förderverein Naturschutz, Heimat- und
15
Kulturpflege oder ehrenamtlich Tätige abgewickelt werden. Ebenso sind alle MitarbeiterInnen aufgerufen, neue Einnahmequellen mit zu erschließen.
Vorrangiges Ziel ist es, die haushaltswirtschaftliche Situation stabil auszurichten und
hierdurch eine nachhaltige wirtschaftliche Sicherung der Einrichtungen zu erreichen.
Verbesserungen im Einnahmen- und Ausgabenbereich sollen wie erwähnt verstärkt
und nachhaltig umgesetzt werden.
Im Haushaltsplan 2014 werden sämtliche geplante Vorhaben und Aktivitäten entsprechend dargestellt.
Es wird vorgeschlagen, die umfangreichen Aktivitäten und die Arbeit im Naturzentrum sowie Jugendgästehaus und der hier aufgeführten angegliederten Einrichtungen
weiterzuentwickeln und fortzuführen. Dabei ist die ständige Aktualisierung und Optimierung der verschiedensten Abläufe in Form einer kontinuierlichen Eigenkontrolle
auch 2014 vorzusehen.
gez. Pracht
____________________
Bürgermeister