Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
109 kB
Datum
08.04.2014
Erstellt
21.03.14, 13:01
Aktualisiert
21.03.14, 13:01
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
FB I
Vorlage 1180 /IX.L.
Datum: 19.03.2014
An den
Ausschuss für Schule, Familie, Jugend, Soziales und Sport Sitzungstag:
25.03.2014
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstag:
01.04.2014
Gemeinderat
Sitzungstag:
08.04.2014
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Sozialbericht Kreis Euskirchen
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Anlagen:
Ja
Der Sozialbericht wird den Fraktionsvorsitzenden im Orginal
zur Verfügung gestellt
Nein
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Beschlussvorschlag:
Der Gemeinderat nimmt den Sozialbericht für den Kreis Euskirchen zur Kenntnis.
Begründung:
Der Kreis Euskirchen hat den im vergangenen Jahr durch die Firma Empirica AG
aufgestellten Sozialplan in einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Bildung, Sport und Kultur, des Ausschusses für Soziales und Gesundheit und des
Jugendhilfeausschusses am 05.02.2014 vorgestellt.
In der Zusammenfassung des Sozialberichts (ab Seite 109) werden die einzelnen
Städte und Gemeinden des Kreises in wichtigen Grundaussagen kurz aber eindeutig beschrieben. Für die Gemeinde Nettersheim ist folgendes vermerkt:
Demografie: Nettersheim hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung,
mit Wanderungsverlusten gegenüber dem Kreis Euskirchen und den Umlandkreisen NRW und RP sowie dem sonstigen Deutschland.
Arbeitsmarkt: Nettersheim hat eine konstante Beschäftigungsentwicklung
bei niedriger Arbeitslosigkeit.
Familiensituation: In Nettersheim leben seltener Alleinerziehende. Die Zahl
der HzE-Fälle ist unauffällig und die Kinderarmut im Vergleich gering. Auffälligkeiten gibt es bei den Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise
in Nettersheim sind niedrig.
Soziales: Nettersheim hat einen Rückgang an Bedarfsgemeinschaften und
der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut in unauffällig.
Unter Rückschlüsse und zentrale Herausforderungen ist im Sozialplan folgendes für den Kreis Euskirchen beschrieben:
Gegensätzliche Entwicklungen
Der Kreis Euskirchen ist kleinräumig von gegensätzlichen Entwicklungen der
Städte und Gemeinden geprägt. Bevölkerungswachstum durch Wanderungsgewinne und Schrumpfung der Einwohnerzahl mit Wanderungsverlusten stehen sich
im Kreisgebiet gegenüber. Verstärkt werden gegensätzliche Entwicklungstrends
zudem durch die „Binnenwanderung“ innerhalb des Kreises, die mit einem Anteil
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von fast 40 % der gemeindeübergreifenden Wanderungen einen großen Einfluss
hat.
Unterschiedliche Alterungsdynamik
Die unterschiedliche teilräumliche Bevölkerungsdynamik geht mit einer unterschiedlichen Altersdynamik der Bevölkerung einher. Der Anteil älterer Bewohner
unterscheidet sich zwischen den Gemeinden bereits und wird sich aufgrund selektiver Wanderungen künftig voraussichtlich räumlich noch stärker differenzieren.
Leerstandsrisiken und Folgeeffekte
Die teilräumliche Schrumpfung der Einwohner führt letztlich auch zu einem teilräumlichen Rückgang der wohnungsnachfragenden Haushalte. In der Folge wird
es schwerer bei Auszug von Bewohnern in weniger attraktiven Wohnungen an
weniger attraktiven Standorten die Wohnungen zu vermarkten. An diesen Standorten steigt die Zahl leer stehender Immobilien mit der Gefahr negativer Ausstrahlungseffekte und resultierender Folgeeffekte auf das Wohnumfeld.
Wanderungsverluste junger Menschen
Die Wanderungsbewegungen sind nicht nur räumlich sondern auch altersspezifisch stark selektiv. Der Kreis Euskirchen hat trotz ingesamt positiver Wanderungsbilanz bei jungen Menschen Wanderungsverluste. In der Altersgruppe junger Erwachsener, die nach Schulabschluss Ausbildung oder Studium beginnen,
verliert der Kreis kontinuierlich Einwohner, insbesondere an die Großstädte mit
Universitätsangeboten. Einzig mit dem Ausland gibt es in der Altersgruppe Wanderungsgewinne.
Punktuelle Erziehungs- und Bildungsherausforderungen
Der Überblick zu den sozialen Lagen in den Gemeinden verdeutlicht, dass es
punktuelle Schwerpunkte innerhalb des Kreises gibt. Insbesondere die Stadt Euskirchen unterscheidet sich sehr deutlich von der durchschnittlichen Kreisentwicklung. Die Entwicklungschancen von Kindern stehen dabei im Fokus. Schwierigere
familiäre Ausgangsbedingungen stehen im Zusammenhang mit schwierigeren
schulischen Startvoraussetzungen der Kinder, wie die Auswerungen der Schuleingangsuntersuchungen auch für den Kreis Euskirchen belegen. Die Erfahrungen
vieler anderer Städte zeigen dabei auch, dass sich Familien nach sozialem Status,
oft auch im Zusammenhang mit Migrationshintergrund, in einzelnen Wohngebieten mit preiswerteren Familienwohnungen konzentrieren. Zudem erschweren
auch unterschiedliche Zusammensetzungen der Kinder in Kitas und Schulen den
Erziehungs- und Bildungsalltag.
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Im Beschlussprotokoll zur o. gemeinsamen Sitzung der Fachausschüsse des Kreises ist u. a. folgendes vermerkt:
„Seitens der Verwaltung und den Mitgliedern der Ausschüsse ist man sich einig,
dass mit dem vorliegenden Sozialbericht ein neuer Prozess initiiert wird, der in
enger Abstimmung zwischen dem Team Sozialplanung, den Abteilungsleitungen,
den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, der Politik, dem Demografieprozess des Kreises Euskirchen sowie außerkommunalen Partnern erfolgen und
voran getrieben werden muss“.
gez. Pracht
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Bürgermeister