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Antrag (Antrag 434/2009)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
156 kB
Datum
07.03.2012
Erstellt
26.03.10, 07:18
Aktualisiert
23.02.12, 15:48
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Inhalt der Datei

Fraktion im Rat der Stadt Erftstadt Bündnis 90/Die Grünen, Postfach Dem Bürgermeister der Stadt Erftstadt 11 52, 50362 Erftstadt 14 I 05. AUG.200 9 Judenstr. 12,50374 Erftstadt Postfach 11 52, 50362 Erftstadt 022 35/6901 08 Fraktion@Gruene-Erftstadt.de www.Gruene-Erftstadt.de <r3y /2003 5. August 2009 Antrag Einrichtung einer "Ribbeck-Wiese" (Alternative Bestattungen) Sehr geehrter Herr Bösche, wir beantragen die Verwaltung prüft die Möglichkeit der Einrichtung einer Ribbeck- Wiese und teilt das Ergebnis dieser Überlegung dem zuständigen Ausschuss zur weiteren Beratung mit. Hozpiz e.V., der Seniorenbeirat, das Nord-Süd-Forum / die Umweltverbände und die Kirchen werden um eine Stellungnahme gebeten. Unter Ribbeck- Wiese verstehen wir eine Wiese, auf der Urnen beigesetzt oder deren Asche verstreut werden kann und auf der man zum Andenken an Verstorbene Bäume, insbesondere Obstbäume pflanzen kann. Begründung: Dieser Antrag stellt den bisherigen Stand des Nachdenkens der Grünen dar. Wir bitten Interessierte und die anderen Fraktionen ausdrücklich darum bei diesem Vorhaben mit nachzudenken. Im Antrag 382/2007 wurde die Einrichtung eines "Friedwaldes" ... angeregt. Beschlossen wurde nach längeren Beratungen das Angebot von Urnengräbern unter älteren Bäumen im Rahmen von normalen Friedhöfen. Das Angebot eines "richtigen" Friedwaldes wird damit sicher nicht befriedigt. Das Fehlen großflächiger Wälder mit altem Baumbestand (insbesondere im Eigentum der Stadt) verhindert die Einrichtung eines "Friedwaldes". Der Wunsch nach alternativen Bestattungsformen scheint uns ungebrochen. Er beruht auf verschiedenen Beweggründen: -4- 1. Kosten nicht nur der GrabsteIle selbst, sondern auch der Grabpflege 2. Gefühle Manche Hinterbliebenen suchen eine Alternative, in der der Kreislauf des Lebens und Sterbens spürbar wird. 3. Suche nach dem Anderen Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, Grabstätten in Reihe erscheinen manchen Ein Birnbaum in seinem Garten stand, Hinterbliebenen und auch manchen, die Und kam die goldene Herbsteszeit ihre eigene Beerdigung vorbereiten Und die Birnen leuchteten weit und breit, wollen, als überholt, unpassend, das Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl, Gegenteil von individuell. Der von Ribbeck sich beide Taschen voll, 4. Grabpflege Und kam in Pantinen ein Junge daher, Oft ist eine Grabpflege durch So rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?« Hinterbliebene nicht möglich, weil diese Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn, sie nicht übernehmen können/wollen oder Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.« weil es eben keine gibt. So ging es viel Jahre, bis lobesam Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam. Wir nehmen diese Beweggründe ernst und Erfühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit, wollen, dass die Stadt eine alternative Wieder lachten die Birnen weit und breit; Beerdigungsform anbietet. Wir sehen in Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab. einer Ribbeck-Wiese dazu eine gute Legt mir eine Birne mit ins Grab.« Möglichkeit. Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus, Der Name geht auf ein bekanntes Gedicht Trugen von Ribbeck sie hinaus, zurück. Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht Sangen »Jesus meine Zuversicht«, Wir stellen uns als ersten Schritt die Und die Kinder klagten, das Herze schwer: Vorbereitung einer Wiese vor. Notwendig »He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?« sind Wege. Diese Fläche wird dann freigegeben zum Beisetzen von Urnen, So klagten die Kinder. Das war nicht recht Verstreuen von Asche und Pflanzen von Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht; Bäumen. Die Stadtwerke beraten, geben Der neue freilich, der knausert und spart, einen Platz zum Pflanzen frei, Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt. übernehmen auch auf Wunsch erste Aber der alte, vorahnend schon Pflegemaßnahmen frisch gepflanzter Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn, Bäume. In der Nähe der frisch gepflanzten Der wußte genau, was damals er tat, Bäume können Plaketten angebracht Als um eine Birn'ins Grab er bat, werden zur Erinnerung an die Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus Verstorbenen. Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus. Die Fläche muss auch mit dem Bus gut Und die Jahre gingen wohl auf und ab, erreichbar sein. Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Die Kosten werden per Gebühren Grab, umgelegt. Und in der goldenen Herbsteszeit Leuchtet's wieder weit und breit. Variation 1: Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her, Der Wahl der Bäume ist frei. Dann So flüstert's im Baume: »Wiste 'ne Beer?« entsteht mit der Zeit ein sehr gemischter Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn, Wald ober bei größeren Abständen, ein Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn.« Park. So spendet Segen noch immer die Hand Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland. -,-- Variation 2 Es werden ausschließlich Obstbäume zugelassen, möglichst wenig pflegeaufwändige, möglichst alte Sorten. Dann entsteht mit der Zeit eine Streuobstwiese. Soweit uns bekannt, gibt es eine solche Ribbeck- Wiese bislang nicht. (Auch der Name stammt von uns.) Von daher sollte eine Einrichtung gut bedacht werden. Sie ist eine Chance Erftstadt ins Gespräch zu bringen. Sollte eine solche Fläche beschlossen werden, schlagen wir vor, dass sich die Stadt Erftstadt die Rechte am Namen und am Konzept sichert, so wie das beim Friedwald@auch geschehen ist. Mit freundlichen Grüßen für die Fraktion Michael Herwartz -3~