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Beschlussvorlage (Klimabündnis Eifel)

Daten

Kommune
Nettersheim
Größe
113 kB
Datum
09.07.2013
Erstellt
14.06.13, 13:01
Aktualisiert
14.06.13, 13:01
Beschlussvorlage (Klimabündnis Eifel) Beschlussvorlage (Klimabündnis Eifel) Beschlussvorlage (Klimabündnis Eifel) Beschlussvorlage (Klimabündnis Eifel) Beschlussvorlage (Klimabündnis Eifel) Beschlussvorlage (Klimabündnis Eifel)

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Inhalt der Datei

GEMEINDE NETTERSHEIM DER BÜRGERMEISTER FB III Vorlage 1010 /IX.L. Datum: 11.06.2013 An den Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss Sitzungstag: 18.06.2013 Haupt- und Finanzausschuss Sitzungstag: 02.07.2013 Gemeinderat Sitzungstag: 09.07.2013 zur Beratung in öffentlicher Sitzung Bezeichnung des Tagesordnungspunktes: Klimabündnis Eifel Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres. Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite. Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung. Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden Deckungsvorschlag: Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung. Anlagen: Ja Nein 2 Beschlussvorschlag: Zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung will der Rat der Gemeinde Nettersheim konkrete, wirksame und unterstützende Maßnahmen ergreifen. Für den lokalen Klimaschutzprozess bewertet der Rat eine erfolgreiche Energiewende, die fortschreitende energetische Gebäudesanierung, die Mobilitätswende und verändertes Verbraucherverhalten als ausschlaggebend. Die Maßnahmen und neu entstehenden Strukturen sollen in das gewachsene und bewährte Geflecht integriert werden oder es ergänzen. Zur konkreten lokalen Erreichung der Klimaschutzziele und Umsetzung der Energiewende beschließt der Rat der Gemeinde Nettersheim, nachfolgend beschriebene Vorhaben zu verfolgen: ► Die Einrichtung der Energie Agentur.Eifel im Holzkompetenzzentrum Rheinland, ► die Vereinbarung einer Kooperation mit dem Kreis Euskirchen im Handlungsfeld Klimaschutz und Energiewende, ► die Einbindung der EnergieAgentur.NRW, ► die Zusammenarbeit mit unterstützenden / begleitenden Partnern - Naturzentrum Eifel und Holzkompetenzzentrum Rheinland Verein Holz und Wald Eifel, HolzCluster Eifel I und II Regionalforstamt Hocheifel – Zülpicher Börde in Nettersheim Energie Nordeifel GmbH & Co. KG, Regionalgas Euskirchen GmbH & Co. KG Verbraucherzentrale NRW - Beratungsstelle Euskirchen Eifel Energiegenossenschaft eG - eegon Handwerkskammer Aachen, IHK Aachen, Kreishandwerkerschaft Rureifel Landwirtschaftskammer Aachen/Düren/Euskirchen in Düren Bildungseirichtungen, Fachhochschulen und Universitäten Naturpark Nordeifel e.V. (Projekt KlimaTour.Eifel) ► die Antragsvorbereitung für Fördermittel zur Realisierung des HolzCampus.Eifel unter besonderer Gewichtung von Klimaschutz und Energiewende, ► die Flankierung der Realisierung des HolzCluster.Eifel II mit einer in 2014 und 2015 finanziellen Unterstützung von 10.000,00 Euro pro Jahr, ► die Vereinbarung von Kooperationen im Bildungsbereich mit der Volkhochschule des Kreises Euskirchen und dem Bildungswerk Nettersheim ► die Durchführung von geförderten Einzelmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Fördertitel „Klimaschutzmanager“ der Klimaschutzinitiative des Bundes - umfassendes Planungskonzept zur regionalen Elektromobilität mit anschließender Umsetzung über einen Mobilitätsmanager Aufbau eines kommunalen Gebäudeenergiemanagements. 3 Begründung: Die oben vorgeschlagenen Maßnahmen und Strukturen basieren auf einer langen und erfolgreichen Vorgeschichte. Seit 16 Jahren erbringt das Holzkompetenzzentrum Rheinland gewichtige Beiträge zur nachhaltigen Waldwirtschaft, zum Ausbau der Wertschöpfungskette des nachwachsenden Rohstoffes Holz und zur Umstellung von Energieanlagen auf regenerative Energieträger. Im ILEK- und folgenden LEADERProzess brachte die Gemeinde Nettersheim das Handlungsfeld Klimaschutz mit dem „Klimabündnis Eifel“ ein. Mit dem Vorhaben HolzCampus.Eifel wird ein Zentrum für regenerative Energiewirtschaft und nachhaltiges Bauen mit Naturbaustoffen entstehen, außerdem mit der Holz- und Klimaakademie ein Bildungs- und Informationszentrum. Die „EnNatura.Eifel – Leistungsschau Erneuerbare Energien“ bewies im Herbst 2012 im Holzkompetenzzentrum Rheinland das Bedürfnis der Bevölkerung nach neutraler und sachkundiger Information. Seit einem Jahr können die Gemeinden Blankenheim und Nettersheim ein gemeinsames Klimaschutzkonzept vorweisen, das vom Wuppertal-Institut erstellt wurde. Beide Gemeinden beschäftigen seit kurzem einen Klimaschutzmanager. Zur Gründung einer EnergieAgentur.Eifel sind die Vorbereitungen weit fortgeschritten. Mit den oben erwähnten Partnern wurden Abstimmungsgespräche zur Umsetzung des Klimaschutzes geführt. So sind die elementaren Grundlagen zum kooperativen Aufund Ausbau der Strukturen und zur Umsetzung des Maßnahmenkatalogs geschaffen. 1. Errichtung der EnergieAgentur.Eifel Grundlegende Erfolge im Klimaschutz werden nur über durchgreifende Fortschritte bei der Energiewende erreicht. Die Reduktion des Energieverbrauchs, der Ausbau der Energieeffizienz und die Umstellung auf regenerative Energien (drei Säulen der Energiewende) verlangen nach einem wirksamen und umfassend präsenten Instrument in der Region, das Anstrengungen zur Organisation der Energiewende bündelt und die Bürger, Energieberater, Planer und ausführenden Handwerksbetriebe kompetent betreut, begleitet und vernetzt. Die EnergieAgentur.Eifel soll unter dem Dach des Holzkompetenzzentrums Rheinland als eigenständige Säule gemeinsam mit Partnern implementiert werden; bei der Gründung stützt sie sich auf die Hauptkooperationspartner Eifelgemeinde Nettersheim, Kreis Euskirchen und Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Weitere kooperative Partner der Region sollen eingebunden werden. Für die Bürger der Region sollen die Energieberater eine reale Möglichkeit zur direkten Ansprache bieten. Umgekehrt geht die EnergieAgentur.Eifel auch aktiv auf die Bürger zu. Dies kann insbesondere in einer auch aufsuchenden und niederschwelligen Initialberatung bestehen. Erste Ideen für Leistungen der EnergieAgentur (bezogen auf das Gemeindegebiet Nettersheim) legt die Gemeindeverwaltung vor: ► Fünf ausgesuchte erste Nettersheimer Liegenschaften werden modellhaft auf ihren Sanierungsbedarf untersucht und begleitet. 4 ► Ausgesuchte sachkundige und neutrale Energieberater, Planer und Baubegleiter werden betreut und vermittelt. ► Ausbildung und Weiterbildung von regionalen Energieberatern gemeinsam mit der EnergieAgentur.NRW, der Verbraucherzentrale Euskirchen und der Kreishandwerkerschaft Rureifel. ► Bürger-Beratungsabende im Holzkompetenzzentrum Rheinland in Nettersheim ► Vorträge und Seminare zu energetischer Sanierung und Erneuerung/Optimierung von Energieanlagen ► monatliche Artikel im Gemeindeblatt in der neuen Rubrik „Klima und Energie“ und auf der Homepage www.nettersheim.de sowie nach Bedarf in den Tageszeitungen KStA und KR und der Wochenzeitung „Wochenspiegel“. 2. Kooperation mit dem Kreis Euskirchen im Handlungsfeld Klimaschutz Nach den beträchtlichen Vorarbeiten der Gemeinde Nettersheim zur Etablierung von Klimabündnis und EnergieAgentur.Eifel mündeten die Abstimmungen mit dem Kreis Euskirchen nunmehr in einer Beschlussempfehlung der Kreisverwaltung an den Kreisausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Konversion Vogelsang. Darin wird unter anderem die Errichtung einer EnergieAgentur.Eifel am Standort Nettersheim mit einer personellen Ausstattung empfohlen, finanziert aus dem Fördertitel Integriertes Klimaschutzkonzept des Kreises. Darüber hinaus wird empfohlen, den Klimamanager des Kreises ebenfalls am Standort Nettersheim im Rahmen einer gemeinsamen KlimaAgentur einzubringen. Sollte es dazu kommen, würde in Nettersheim ein gut ausgestattetes regionales Klimaschutzzentrum mit einer EnergieAgentur.Eifel als Umsetzungsinstrument geschaffen. Der Prozess soll mit einer formellen Kooperationsvereinbarung fundiert werden. 3. Die Einbindung der EnergieAgentur.NRW Vom ersten Vorbereitungsschritt an wurde der Gründungsprozess der EnergieAgentur.Eifel mit der EnergieAgentur.NRW abgestimmt. Die Regionalisierung der Begleitung von Maßnahmen der Energiewende begrüßt die EnergieAgentur.NRW ausdrücklich. So wurde gerade auch eine Dependance mit Sitz bei der Bezirksregierung Köln geschaffen. Mit einem wesentlichen Aktionsbereich bemüht sich die EnergieAgentur.NRW um die „Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Kommunen: Wir unterstützen Kommunen und Verwaltungen in NRW dabei, ihre lokalen Klimaschutzziele und Ziele zur Versorgung mit erneuerbaren Energien möglichst wirtschaftlich umzusetzen.“ 4. Die Zusammenarbeit mit unterstützenden / begleitenden Partnern Mit den oben erwähnten potenziellen Kooperationspartnern wurden die Klimaschutzinitiativen und die beabsichtigte Etablierung der EnergieAgentur.Eifel eingehend vorbesprochen. Im Verlauf der Abstimmungsgespräche zeigte sich einhelliges Interesse 5 an der gemeinsamen Verfolgung der Ziele, so dass von einem regionalen Konsens und funktionierenden Netzwerk ausgegangen werden kann. 5. Antragsvorbereitung für Fördermittel des HolzCampus.Eifel unter besonderer Berücksichtigung von Klimaschutz und Energiewende Mit der Realisierung des HolzCampus.Eifel haben sich die Initiatoren, vor allem die Gemeinde Nettersheim, ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Nur wenn eine spätere Nutzung mit vielfältigem Leben gewährleistet ist, ist eine Realisierung zu rechtfertigen. Nachdem nun vom Klimaschutzminister des Landes Gedanken zur Verknüpfung des Holzkompetenzzentrums / HolzCampus mit den Handlungsfeldern Klimaschutz und Energiewende geäußert wurden, haben sich auch die Chancen sowohl für eine Förderung wie für eine Belebung und Auslastung verbessert. Eine gemeinsam mit dem Kreis Euskirchen unterhaltene KlimaAgentur und EnergieAgentur.Eifel wäre eine bedeutende Säule im Ensemble und würde auch den Betrieb einer Holz- und Klimaakademie befördern. 6. Flankierung der Realisierung des HolzCluster.Eifel II Die Projektziele im HolzCluster.Eifel II, für den Förderantrag über einen Zeitraum von Januar 2014 bis Dezember 2015 in Kürze eingereicht werden soll, greifen die Verknüpfung von Klimaschutz und nachhaltiger Holzverwendung vordringlich auf. Auch die Holzbau-Fachberatung, Bildung und Weiterbildung werden hervorgehoben, so dass vom HolzCluster.Eifel II auch eine Wirkung für die Bildungssäule des HolzCampus.Eifel zu erwarten ist. Die Erfolgschancen des Förderantrages steigen erheblich durch die Verknüpfung mit der künftigen Klima- und EnergieAgentur.Eifel. 7. Vereinbarung von Kooperationen im Bildungsbereich mit der Volkshochschule des Kreises Euskirchen und dem Bildungswerk Nettersheim Zwischen dem Bildungswerk Nettersheim und der Volkshochschule des Kreises Euskirchen besteht materiell und formell eine langjährige Kooperation. Für die Volkshochschule führt das Bildungswerk verantwortlich Bildungsveranstaltungen in Nettersheim durch; der Pädagogische Mitarbeiter des Bildungswerks Nettersheim fungiert auch als „Örtlicher Leiter“ der VHS. Zum Januar 2014 wird die VHS des Kreises Euskirchen voraussichtlich mit der VHS der Stadt Euskirchen fusionieren, so dass ein noch potenterer Kooperationspartner entsteht. Eine Kooperation der entstehenden Klima- und Holzakademie mit dem Bildungswerk und der VHS Euskirchen in einem regionalen Bildungs-Netzwerk wäre von unschätzbarem Vorteil. 8. Durchführung von geförderten Einzelmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Fördertitel „Klimaschutzmanager“ der Klimaschutzinitiative des Bundes In der Folge zur geförderten Erstellung des Klimaschutzkonzeptes und der anschließenden Förderung des Klimaschutzmanagements können weitere Fördermöglichkeiten genutzt werden, so hauptsächlich eine ausgewählte KlimaschutzEinzelmaßnahme und bis zu fünf Klimaschutz-Teilkonzepte. Für die Einzelmaßnahme muss eine CO2-Minderung von 80 % nachgewiesen werden, so dass ein mögliches Vorhaben im Vorfeld präzise auf die Einhaltung der Ziele eingeschätzt werden muss. 6 Klimaschutz-Teilkonzepte können zu folgenden Schwerpunkten gefördert werden: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. Anpassung an den Klimawandel Klimaschutz in eigenen Liegenschaften Integrierte Wärmenutzung in Kommunen Klimafreundliche Mobilität in Kommunen Klimafreundliche Abwasserbehandlung Energieeffizienz und Energieeinsparung in der Trinkwasserversorgung Klimafreundliche Abfallentsorgung Erschließung der verfügbaren Erneuerbare-Energien-Potenziale in Kommunen Green-IT Klimagerechtes Flächenmanagement Klimaschutz in Industrie- und Gewerbegebieten Innovative Klimaschutz-Teilkonzepte Für ein Teilkonzept eignet sich nach vorläufiger Einschätzung die Erstellung eines umfassenden Planungskonzepts zur regionalen Elektromobilität. Ein solches Teilkonzept muss umfassend angelegt sein und zum Beispiel den Schülerverkehr, den allgemeinen ÖPNV und den Individualverkehr in die Betrachtung einbeziehen. Besonders interessant ist auch, dass nach der Erstellung des Konzepts die Beschäftigung eines Mobilitäts-Managers gefördert werden kann. Der Aufbau eines kommunalen Gebäudemanagements böte im Agenda-Bereich: „Klimaschutz in eigenen Liegenschaften“ Ansätze für eine Förderung, wenn im Zentrum des Gebäudemanagements Ressourcenschutz, energetische Sanierung, Energieeffizienz und Optimierung der Energieanlage ständen. Resümee Weil Klimaschutz eine fortwährende und übergeordnete Querschnittsaufgabe darstellt, wurden in das Gesamtkonzept Klimabündnis vielfältige Facetten implementiert. Diese Gesamtsicht bietet weitreichende Vorzüge: Zunächst entsteht ein mächtiges Netzwerk, wie das gemeinsame Vorgehen von Kreis Euskirchen und Gemeinde Nettersheim zur Bildung der Klima- und EnergieAgentur.Eifel bereits andeutet; zum anderen profitiert jeder Partner von der Stärke des/der Anderen, wie der Hinweis des Ministers belegt, die Initiativen pro Holz mit dem Klimaschutz zu verknüpfen. gez. Pracht ____________________ Bürgermeister