Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
69 kB
Datum
08.10.2013
Erstellt
20.09.13, 15:00
Aktualisiert
20.09.13, 15:00
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
SFB BilKul – Dr. R.
Vorlage 1009 /IX.L. Z.1
Datum: 20.09.2013
An den
Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss
Sitzungstag:
24.09.2013
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstag:
01.10.2013
Gemeinderat
Sitzungstag:
08.10.2013
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Archäologischer Landschaftspark
hier: Sachstand
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Anlagen:
Ja
Nein
2
Beschlussvorschlag:
Der Gemeinderat nimmt die Ausführungen zustimmend zur Kenntnis und ermächtigt
die Verwaltung, anhand der neuen Erkenntnisse die Maßnahmen umzusetzen.
Begründung:
Am 6.09.2013 hat der Fachbeirat zum Archäologischen Landschaftspark getagt. Dort
wurden in Bezug auf die bauliche Entwicklung folgende Punkte besprochen:
Matronenheiligtum
Die fertiggestellte Mauerinstandsetzung und –erhöhung an den drei Bauten wurde in
Augenschein genommen; die Mauerabdeckung war zum Gießen vor Ort eingeschalt,
noch nicht erstellt.
Es wurde festgelegt, dass die Aufstellung der vier Matronensteinkopien auf dem umlaufenden Plattenband nach Befund laut Grabungsbericht Lehner von 1909 erfolgt.
Als Begrünung für die Umfassungsmauer wird nach mauerschonendem Bewuchs
gesucht.
Alte Gasse
Die drei als Podien aufgeschütteten Musterhäuser wurden begutachtet; die beim
letzten Fachbeiratstermin beschlossenen Holzbegrenzungen (Markierung der Außenmauern und gleichzeitig Sitzmöglichkeit), die an einem Haus beispielhaft ausgeführt wurden, fanden die einhellige Zustimmung des Fachbeirats, ebenso die Unterfüllung mit Bruchstein. Diese Art der Präsentation nimmt auf die antike Bauweise der
Streifenhäuser in der Siedlung (Bruchsteinsockel mit Fachwerkkonstruktion auf
Schwellbalken) Bezug.
Neu festgelegt wurde, dass bei allen giebelständig angelegten Häusern die Front zur
Straßenseite bis auf einen zentrierten Eingang (Breite 1,90m) ebenfalls durch die
Holzbalkenkonstruktion geschlossen werden soll.
Der Begrünung der Böschung zwischen den Häusern wird zugestimmt; diese markiert den archäologisch festgestellten Abstand (Gang von ca. 80 cm Breite) zwischen
den Bauten.
Die Streifenhäuser an der Alten Gasse sollen nach den erstellten und nunmehr abgenommenen Mustern zur Ausführung kommen.
Als Ausschnitte für die archäologischen Fenster wurden festgelegt:
1. Herdraum quergelagertes Haus
2. Ecke benachbartes längsrechteckiges Haus mit Anschluss Straße, Kanal und Abstand zum Nachbarhaus
Die seitens der Gemeinde vorgeschlagene Pflanzung von kleineren Obstbaumgruppen am Rand der Fläche „Alte Gasse“ im Sinne einer optischen Einfassung der römischen Siedlung wurde befürwortet.
3
Befestigungsanlage
Ausführung und Material (gebrochene Bruchsteinblöcke, Füllung aus kleinerem
Standstein) der nahezu fertiggestellten Toranlagen finden Zustimmung. Der Befund
des polygonalen Mauerverlaufs der Befestigungsanlage als neue Erkenntnis der
Grabung 2013 wird in Augenschein genommen. Die Trockenmauer wird auf dem
ergrabenen Mauerverlauf gesetzt.
Die geplante Urftbrücke soll dem neu verorteten Urftübergang, der nach Erkenntnissen der Grabung direkt und nicht schräg zum Fluss verlief, folgen.
In einem anschließenden Pressetermin an der „Steinrütsch“ wurden die neuen Erkenntnisse, insbesondere zur Befestigungsanlage, und der aktuelle Arbeitsstand des
Archäologischen Landschaftspark dargestellt.
Änderungsanzeige 2013
Im Gesamtprojekt „Erlebnisraum Römerstraße“ und innerhalb des Teilprojektes Archäologischer Landschaftspark kam es im Verlauf der vertiefenden Planung zu Kostenverschiebungen. Es gilt, Minderkosten und Mehrkosten an verschiedenen Stellen
auszugleichen. Die Gesamtsumme wird davon nicht berührt.
Die Änderungsanzeige wurde kumulativ durch den Konsortialführer LVR eingereicht,
die Bewilligung steht aus.
Seitens der Gemeinde Nettersheim wurde folgendes in den Antrag eingebracht:
Für im Gesamtprojekt entstandene Minderkosten in Höhe von 65.000,- EUR wurde
die Verschiebung in das Projekt Archäologischer Landschaftspark beantragt; eingebracht wurden die Kosten für ein Pflegegerät für die Grünanlagen (angesetzte Kosten 35.000 EUR) sowie die Errichtung einer hölzernen Fußgängerbrücke über die
Urft (angesetzte Kosten 30.000 EUR).
Zudem gibt es interne Verschiebungen in Höhe von 33.000 EUR bei den
Nettersheimer Teilprojekten; beim Römerstraßen-Infozentrum Nettersheim und beim
Kennzeichnungssystem Nettersheim erzielte Einsparungen sollen in die Maßnahme
Mansio sowie in den Archäologischen Landschaftspark verschoben werden.
Ebenso wurden Verschiebungen innerhalb des Projektes Archäologischer Landschaftspark gemeldet, die aufgrund von Kostenerhöhungen bei Einzelmaßnahmen
und Planungsmodifizierungen im Verlauf der Entwicklungsarbeit notwendig wurden.
Gemeldet wurden weiterhin die Nutzungsänderung der Räume im Obergeschoss der
Werkhäuser sowie die angestrebte Weiterleitung von Mitteln an den Förderverein für
Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege.
Weitere Informationen zum Archäologischen Landschaftspark
Aktionen auf der Agrippastraße
Nach der Begrüßung im Naturzentrum Eifel erläuterte Bürgermeister Pracht die Aktion „Radtour auf der Agrippastraße“ der Projektbeteiligten, die als Informations- und
Werbetour für das Projekt konzipiert ist. Die Presse wird entsprechend informiert und
eingeladen.
Im Jahr 2014 soll mit Islandpferden ein Ritt von Nettersheim nach Köln stattfinden.
4
Grabungscamps in Nettersheim
Zu den diesjährigen Grabungscamps gab es eine sehr positive Resonanz. 41 Personen haben an Camps mit einer Dauer zwischen 3 – 6 Tage teilgenommen. Die Begeisterung für Archäologie ist allen gemein; sie wird durch die Teilnahme bestärkt
und multipliziert, dazu wächst im Verlauf der Camps das Verständnis für die Arbeit
der Archäologen und für die Anliegen der Bodendenkmalpflege.
Eröffnungstermin
Dem Fachbeirat wurde vorgeschlagen, innerhalb einer „Archäologie-Erlebniswoche“ nach dem Vorbild von erfolgreichen durchgeführten Naturschutzwochen in
Nettersheim - die Standorte Blankenheim und Nettersheim an aufeinanderfolgenden
Wochenenden zu eröffnen und dazwischen Veranstaltungen und Aktionen rund um
die Archäologie (Wanderungen, Projekttage mit Schulklassen, Vorträge etc.) zu veranstalten. Eine solche Lösung signalisiert, auch im Hinblick auf das gemeinsame
Römerstraßen-Infozentrum, die Kooperation der beiden Kommunen, deren archäologische Denkmäler Villa und Vicus sich in touristischer Hinsicht ideal ergänzen. Zudem wird die Bevölkerung für die archäologischen Besonderheiten sensibilisiert. Als
Termin wurde der Zeitraum vom 4. bis 11. Mai benannt.
gez. Pracht
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Bürgermeister