Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
120 kB
Datum
19.03.2013
Erstellt
01.03.13, 13:00
Aktualisiert
01.03.13, 13:00
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
FB III – Cr/Ri/N
Vorlage 942 /IX.L.
Datum: 27.02.2013
An den
Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss
Sitzungstag:
05.03.2013
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstag:
12.03.2013
Gemeinderat
Sitzungstag:
19.03.2013
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Archäologischer Landschaftspark
hier: Ausführungsplanung und Auftragsvergaben
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Anlagen:
Ja
Nein
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Beschlussvorschlag:
Der Gemeinderat beschließt, die Maßnahmengewerke zur Realisierung der einzelnen Erlebnisstationen beschränkt auszuschreiben und an den Billigstbietenden zu
vergeben. Weiterhin wird der Bürgermeister ermächtigt, zur Realisierung bestimmter
Maßnahmengewerke Zuschussmittel an den Förderverein für Naturschutz-, Heimatund Kulturpflege weiterzuleiten und entsprechende Bewilligungen auszusprechen.
Darüber hinaus wird die Ermächtigung ausgesprochen, die Umsetzung weiterer
Maßnahmen zur Entwicklung des archäologischen Landschaftspark (Punkt 8 der
Begründung) zu beauftragen.Nach Vorstellung in der Fachausschusssitzung werden
die weiteren konkret zu fassenden Beschlüsse in der Niederschrift festgehalten.
Begründung:
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 18.12.2012 folgenden Beschluss gefasst
(siehe Vorlage 852)
Für folgende Elemente innerhalb des Gesamtprojektes Erlebnisraum Römerstraße in der Gemeinde Nettersheim sind die Planungen umzusetzen und Aufträge zu erteilen (bis maximal HOAI Honorarzone III Obersatz):
Archäologischer Landschaftspark
- Freiraumplanung
- Bauten Erlebnisstationen (Remise am Wohnmobilhafen, Umgestaltung
Werkhäuser, Schutzdach Abenteuerspielplatz)
- Besucherlenkung und -Information
Mansio (Wanderparkplatz) westlich angrenzend an die Ortslage Nettersheim
Die Verwaltung wird mit der Umsetzung und den damit zusammenhängenden
Vergaben beauftragt, wobei der bekannte Kostenrahmen des Projektes gehalten wird. Weitergehende Beschlussfassungen zu Vergaben erfolgen im nichtöffentlichen Teil (siehe Vorlage 859).
Zur weiteren Projektabwicklung und derzeitigem Bearbeitungsstand ist folgendes
auszuführen:
1.
Planungsstand
Die Entwurfsplanung wurde dem Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss am 13.03.2012 umfassend anhand einer Power-Point Präsentation vorgestellt. Weiterhin hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 27.03.2012 hierauf aufbauend u. a. folgenden Beschluss gefasst (siehe Vorlage 706):
Das Entwicklungskonzept mit den dargestellten Änderungen wird dem Fachbeirat zum Archäologischen Landschaftspark am 26.03.2012 vorgelegt und bildet nach Ratsbeschluss am 27.03.2012 die Basis für die Änderungsanzeige
beim Fördergeber. Ebenso werden darin die Ergebnisse des Ende April 2012
terminierten Workshops sowie die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsprüfung nach Abwägung eingebunden.
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Der Änderungsanzeige wurde am 27.08.2012 durch den Fördergeber zugestimmt.
Daraufhin hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 18.12.2012 die Vergabe von
weiteren Planungsleistungen bis Leistungsphase 7 (Mitwirkung bei der Vergabe) beschlossen (siehe Vorlage 859).
Zwischenzeitlich liegen weitergehende Planungen vor, die in der Sitzung des Entwicklungs-, Planungs- Bau und Umweltausschusses am 05.03.2013 vorgestellt werden.
2.
Bauliche Ausführung und Auftragsvergaben an Firmen
Ein Gespräch beim Fördergeber hat ergeben, dass die baulichen Maßnahmen weitestgehend in diesem Jahr umgesetzt werden müssen. Daher ist es erforderlich,
schnellstmöglich mit der praktischen Umsetzung der Erlebnisstationen zu beginnen.
Die Art der Auftragsvergabe richtet sich dabei nach dem vorab geschätzten Auftragswert. Gemäß Runderlass des Ministeriums für Inneres und Kommunales vom
06.12.2012 zu § 25 GemHVO können die Vergabestellen bei Bauleistungen bis zu
einem vorab geschätzten Auftragswert in Höhe von 100.000 Euro ohne Umsatzsteuer eine freihändige Vergabe durchführen. Bis zu einem vorab geschätzten Auftragswert in Höhe von 1.000.000 Euro ohne Umsatzsteuer können sie bei Bauleistungen
eine beschränkte Ausschreibung durchführen.
Aufgrund der zu erwartenden Auftragswerte zu den einzelnen Gewerken können die
Aufträge im Rahmen der Projektabwicklung somit freihändig oder im Rahmen beschränkter Ausschreibungen vergeben werden.
Diese Vorgehensweise wurde zwischenzeitlich durch den Fördergeber bestätigt. Es
wurde jedoch abgestimmt, dass zur Rechtssicherheit und um eine saubere Projektabwicklung gewährleisten zu können, die Aufträge an Firmen in der Regel im Rahmen beschränkter Ausschreibungen vergeben werden.
3.
Einsatz des Fördervereins für Naturschutz-, Heimat- und Kulturpflege
Die Erlebnisstationen sind auf Flächen zu realisieren, die aus ökologischer und archäologischer Sicht hoch wertvoll sind. Dies erfordert eine sehr sensible und umsichtige Arbeitsausführung, wobei zudem die einzelnen Arbeitsschritte durch wissenschaftliches Personal eng zu begleiteten sind. Weiterhin muss eine Umsetzung sichergestellt werden, die auf die Nachhaltigkeit des Projektes abzielt und gleichzeitig
die Möglichkeit bietet, neue wissenschaftliche Erkenntnisse in der Ausführung zu
berücksichtigen. Dies kann in bestimmten Teilbereichen nur durch flexible und individuelle Arbeitsergebnisse sichergestellt werden.
Da das Vorgenannte im Rahmen von Firmeneinsätze schwierig zu steuern ist, wurden mit dem Fördergeber Einsatzmöglichkeiten für den Förderverein für Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege besprochen.
Der Fördergeber hat bestätigt, dass die Gemeinde Nettersheim Fördergelder an den
Förderverein für Naturschutz-, Heimat und Kulturpflege übertragen kann, der dann
mit diesen Geldern bestimmte Maßnahmengewerke realisiert.
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Die Wirtschaftlichkeit kann dadurch nachgewiesen werden, dass der Förderverein
kostendeckend und nicht wie Firmen gewinnorientiert arbeiten kann.
Es wird für sinnvoll erachtet, von der Möglichkeit in den Bereichen Gebrauch zu machen, an die die oben genannten Anforderungen gestellt werden.
Derzeit ist überlegt, den Förderverein mit der Umsetzung folgender Maßnahmen zu
betrauen:
Durchführung von notwendigen Freischneidearbeiten
Durchführung der vorbereitenden Untersuchungen unter wissenschaftlicher
Anleitung in den Erlebnisstationen II bis V
Überarbeitung der äußeren Bruchsteinmauer Erlebnisstation II
Herstellen des Übergangs vom Radweg „Drei-Flüsse-Tour“ zur Trasse der
Römerstraße in der Erlebnisstation IV
Nachzeichnen der Außenmauern der Befestigungsanlage durch Anlegen einer
Trockenmauer in der Erlebnisstation V
Realsierung der Erlebnisstation VII
Weitere Maßnahmengewerke sollen ggf. nach Bedarf und nach Baufortschritt auf
den Förderverein übertragen werden.
Um wie dargestellt verfahren zu können, ist der Bürgermeister zu ermächtigen, entsprechende Bewilligungen an den Förderverein auszusprechen.
4.
Grabungsuntersuchungen
Die Sichtbarmachungen der Trasse, der Streifenhäuser und der Befestigung sollen
wissenschaftlich und denkmalpflegerisch unterstützt und begleitet erfolgen. Hierbei
handelt es sich um sehr sensible Aktivitäten, die behutsam, denkmalgerecht und
ebenso naturschonend auszuführen sind (siehe Punkt 3).
5.
Römerstraßen-Infopunkt
Zwischenzeitlich konnte das Medienpaket zentral für alle Infozentren ausgeschrieben
werden; die Ergebnisse werden am 11. März gesichtet und ausgewertet, anschließend erfolgt die Beauftragung. Das bereits beauftragte Büro für Museumsgestaltung
Dr. Hermanns, Münster, hat die Arbeit aufgenommen und wird zeitnah Gestaltungsentwürfe vorlegen.
6.
Mansio
Die gemäß Ratsbeschluss beauftragte Ausführungsplanung für die Mansio, also den
Informationspunkt mit Rast- und Ruhemöglichkeit sowie Umsteigemöglichkeit vom
Auto auf Fahrrad oder Füße, liegt zwischenzeitlich vor, so dass der Bauantrag in
Kürze gestellt werden kann; über die Anlage der Mansio im Außenbereich wurde in
der Vorlage 880 /IX.L. informiert. Das Erscheinungsbild entspricht dem der anderen
sechs Mansiones im Projekt. Der Pavillon wird aus Gründen der Wirtschaftlichkeit für
alle Mansiones zentral ausgeschrieben.
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7.
Kennzeichnungssystem und Radweg
Der Radwegbeauftragte des Kreises Euskirchen Herr Sprung hat den zwischen dem
Konsortialführer LVR und den Kommunen abgestimmten Radweg entlang der
Agrippastraße im Plan aufgenommen und entsprechende Katasterblätter für die
Kommunen des Kreises Euskirchen erstellt, so auch für die Gemeinde Nettersheim.
Die Informationsstelen und Wegweiser wurden gemäß der Abstimmung mit dem
Konsortialführer LVR verortet. Die Ausschreibung erfolgt zentral für alle teilnehmenden Kommunen. Vorschläge für die Baumstandorte an der Trasse der Römerstraße
werden den Kommunen vom beauftragten Büro vorgelegt.
8.
Umsetzung weiterer Maßnahmen
In den nächsten Monaten sind vielfältige Maßnahmen weiterzuentwickeln, zu beauftragen und umzusetzen: weiterführende archäologische Untersuchungen in der
Sommerkampagne 2013, die Restaurierung von Metallfunden zur weiteren wissenschaftlichen Bearbeitung und teilweise auch zur Ausstellung in der archäologischen
Ausstellung im Naturzentrum, das Kennzeichnungssystem für den Archäologischen
Landschaftspark, Visualisierung der römischen Siedlung (digitales Modell), Maßnahmen im Zusammenhang mit Marketing und Kommunikation, die Erstellung von
Dokumentation und Medien. Die Vergabe wird in diesen Bereichen in der Regel freihändig nach Angebotseinholung erfolgen.
9.
Umgestaltung von Einrichtungselementen des Naturzentrums/
Naturerlebnispfades
Durch die Umgestaltung der Werkshäuser wird die Verlagerung einiger Elemente
notwendig. So ist vorgesehen, die Erdkugel und die Mineralienausstellung im „Haus
der Fossilien“ zu installieren, wo sie hinsichtlich Inhalt und Nutzung am richtigen
Platz sind. Das Frankengrab vom Zingsheimer Gräberfeld, das momentan noch als
Rest der ersten Nettersheimer Dauerausstellung in der Alten Schmiede verblieben
ist, soll in Zingsheim einen Platz finden. In der archäologischen Ausstellung im Naturzentrum wird in Kürze das originale Frankengrab aus Pesch eingebaut. Die Blockhütte an den Werkshäusern soll an Wochentagen verstärkt als Werkstatt im Rahmen
von Aktivprogrammen eingesetzt und entsprechend ausgestattet werden. An den
Kalkbrennöfen/Werkshäusern sollen wieder eine Lore und Schienen installiert werden als Hinweis auf die frühere Kalkindustrie.
10.
Römische Musikinstrumente
Der Musikverein Nettersheim hat angeregt, im Zusammenhang mit dem Archäologischen Landschaftspark Instrumente der Römerzeit anfertigen zu lassen. Der Dirigent
Herr Schramm würde entsprechende Musikstücke schreiben und diese mit einer
Gruppe einstudieren. Die Gruppe würde in historischer Kleidung bei Veranstaltungen
etc. auftreten. Da es in ganz NRW eine solche Gruppe bislang nicht gibt, ist diese
Idee und Initiative sehr zu begrüßen. Römisches Leben wird auf diese Weise sehr
lebendig vermittelt und trägt zur Wahrnehmung des Themas und des Archäologischen Landschaftsparks in der Öffentlichkeit bei. Ein entsprechender Antrag des
Vereins wird bei der NRW-Stiftung eingereicht.
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11.
Ausblick auf das „Römerjahr 2014“
Angeregt durch das Projekt „Erlebnisraum Römerstraße“, an dem 18 NRWKommunen teilnehmen, und im Hinblick auf die Landesgartenschau Zülpich wurde
das Jahr 2014 seitens der Regio Köln/Bonn e.V. als „Römerjahr“ ausgerufen. Der
Naturpark Rheinland ist als koordinierende Stelle einer Arbeitsgemeinschaft tätig. Es
wird seitens der Regio Köln/Bonn e.V. versucht, Sponsorenmittel zu akquirieren, um
alle Veranstaltungen zum Thema „Römer“ gebündelt darzustellen und zu vermarkten; eine anteilige Finanzierung durch die Kommunen ist dabei nicht vorgesehen.
Alle Kommunen mit einem entsprechenden Angebot und Einrichtungen sind aufgerufen, Termine/Veranstaltungen zu melden. Darüber hinaus sollen idealerweise überkommunale Projekte entwickelt und angeboten werden; so ist in Nettersheim ein
„Römisches Sportfest“ geplant, von dort soll ein Staffellauf o.ä. in Richtung Köln starten. Über eine Broschüre und eine Webseite soll in der Öffentlichkeit auf die Veranstaltungen und damit das reiche römische Erbe aufmerksam gemacht werden. Die
Eröffnungen der Teilprojekte im Erlebnisraum Römerstraße (Archäologischer Landschaftspark Nettersheim, Römerstraßen-Infozentren) werden ebenfalls in 2014 stattfinden und wären somit überregional beworben.
gez. Pracht
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Bürgermeister