Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
62 kB
Datum
25.09.2012
Erstellt
31.08.12, 18:00
Aktualisiert
31.08.12, 18:00
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
FB II - Gl.
Vorlage 784 /IX.L.
Datum: 24.08.2012
An den
Werksausschuss
Sitzungstag:
04.09.2012
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstag:
18.09.2012
Gemeinderat
Sitzungstag:
25.09.2012
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Jahresabschluss zum 31.12.2011
hier: Gemeindewasserwerk
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Anlagen:
Ja GUV 2011 und Bilanz 2011
Nein
2
Beschlussvorschlag:
Der Gemeinderat beschließt den vom Werkleiter vorgelegten Jahresabschluss des
Gemeindewasserwerkes der Gemeinde Nettersheim zum 31.12.2011 unter Berücksichtigung des vorliegenden Testats der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft WIROG AG
und vorbehaltlich des abschließenden Prüfvermerks der Gemeindeprüfungsanstalt
NRW.
Er beschließt ferner, den eingetragenen Jahresverlust in Höhe von 12.671,43 Euro
auf neue Rechnung des Jahres 2012 vorzutragen und in den folgenden Jahren möglichst eine Deckung zu erreichen.
Begründung:
Der Bürgermeister der Gemeinde Nettersheim, zugleich Werkleiter des Gemeindewasserwerkes, hat den Jahresabschluss des Eigenbetriebes zum 31.12.2011 aufgestellt.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft WIROG AG, Bonn, hat von Juni bis August die
Prüfung des Jahresabschlusses unter Berücksichtigung der Eigenbetriebsverordnung NW, des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes und der Betriebssatzung des
Eigenbetriebes durchgeführt und zwischenzeitlich den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Das Testat der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geht den Fraktionsvorsitzenden in
den nächsten Tagen zu.
a) Jahresverlust gemäß Passivseite der Bilanz
Der Jahresverlust der Erfolgsrechnung (Gewinn- und Verlustrechnung) beläuft sich
im Jahr 2011 insgesamt auf 12.671,43 Euro. Das negative Jahresergebnis resultiert
im Wesentlichen aus höheren Abschreibungen, höheren Wasserbezugsgebühren an
den Wasserbeschaffungsverband Hermesberg und dem Ausbleiben von Zinserträgen (früher wurden diese über die Kassenbestandsverstärkung der Gemeinde erzielt) im Zusammenhang mit der dauerhaften Liquiditätssicherung des Eigenbetriebes.
Die Erhöhung der Umsatzerlöse um insgesamt rd. 70.000 Euro im Vergleich zum
Vorjahr resultiert aus der Gebührenanpassung mit der Erhöhung der Grundgebühr
bei gleichzeitiger Reduzierung der Wasserverbrauchsgebühren zum 01.01.2011.
Zudem konnten durch die zusätzliche Vermietung des Unimogs und durch um rd.
10.000 Euro höhere Hausanschlussbeiträge zusätzliche Erlöse verzeichnet werden.
Im Jahre 2011 wurde ein Betrag von 105.000 Euro an Eigenleistungen aktiviert.
Hierbei handelt es sich hauptsächlich um aktivierte Personalkosten der Verwaltungsbediensteten im Zusammenhang mit den durchgeführten investiven Maßnahmen
sowie um Verwaltungsgemeinkosten.
Der Materialaufwand ist im Jahre 2011 gegenüber dem Vorjahr um rd. 23.000 Euro
gestiegen. Der überwiegende Teil resultiert aus der Erhöhung der Wasserbezugsgebühren von 0,40 EUR auf 0,49 EUR je cbm Wasserbezug ab 01.01.2011 an den
Wasserbeschaffungsverband Hermesberg.
3
Der Personalaufwand einschließlich sozialer Abgaben und Aufwendungen für die
Altersversorgung ist im Jahre 2011 gegenüber dem Vorjahr aufgrund geringerem
Personalbedarf um 11.000 Euro gesunken.
Die Abschreibungen sind gegenüber dem Vorjahr aufgrund abgeschlossener investiver Maßnahmen mit rd. 25.000 Euro gegenüber dem Vorjahr angestiegen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr, ohne Berücksichtigung der Einstellung der Sonderposten mit Rücklagenanteil, um ca. 4.000
Euro gesunken.
Stand Verlustvortrag nach Abwicklung
des Jahres 2010
Noch vorzutragender Verlust 2011
Stand Verlustvortrag nach Abwicklung
des Jahres 2011
236.848,55 €
12.671,43 €
249.519,98 €
Im Eigenbetrieb Wasserwerk sind in den letzten Jahren Jahresverluste entstanden.
Seit dem Jahre 2006 konnten die Wasserverluste um etwa 100.000 cbm gesenkt
werden. Im Jahre 2011 lagen die Wasserverluste bei rd. 18 %. Trotz dieser Entwicklung bleibt die Reduzierung der Wasserverluste die Hauptaufgabe des Wasserwerkspersonals. Angestrebt wird ein maximaler Wasserverlust von 10 % pro Jahr.
Somit sind die Wasserwerksmitarbeiter weiterhin angehalten, intensiv nach Wasserrohrbrüchen an Wasserhausanschlüssen zu suchen und schnellstmöglich zu reparieren.
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es sich bei den Wasserrohrbrüchen zumeist um Kleinbrüche handelt. Es hat sich bewährt, die beschädigten Hausanschlüsse komplett zu erneuern, da hierdurch Folgeschäden ausgeschlossen werden können.
Zur Unterstützung wurde in den vergangenen Jahren zweimal pro Jahr eine Fachfirma hinzugezogen, wodurch in den problematischen Ortslagen eine flächendeckende
Untersuchung des Leitungsnetzes möglich war.
Im Wirtschaftsplan 2012 ff ist veranschlagt bzw. vorgesehen, im Rahmen von anstehenden Kanalisationsmaßnahmen bzw. Ausbaumaßnahmen in verschiedenen Ortslagen die Hauptwasserleitungen einschließlich Hausanschlüssen altersbedingt zu
erneuern, wodurch weitere Erfolge bei der Reduzierung der Wasserverluste erzielt
werden können.
Aufgrund einer ersten Prognose für das Jahr 2012 kann davon ausgegangen werden, dass die Wasserverluste weiterhin gesenkt werden können.
4
b) Gebührenbedarf
Mit Verabschiedung des Wirtschaftsplans 2011 wurde durch eine angepasste Gebührengestaltung des Gemeindewasserwerkes eine Veränderung grundsätzlicher
Natur vorgenommen. Grundlage für die Überlegungen zur Veränderung der Grundgebühr waren die Fixkosten, die sich bekanntermaßen nicht mit der Wasserbezugsmenge verändert haben. In Anbetracht des demografischen Wandels und der auf die
Verbraucher insgesamt umzulegenden Fixkosten des Gemeindewasserwerkes wurde eine derartige Umstellung mit dem Wirtschaftsplan 2011 erforderlich.
Als Verteilungsmodus der Grundgebühr ist die maximale Durchflussmenge (Kubikmeter) je Wassermesser pro Stunde anzusetzen. Hiernach ergab sich für den überwiegend vorhandenen Wasserzähler Qn 2,5 mit einer maximalen Durchflussmenge
von 5 cbm eine Grundgebühr pro Monat in Höhe von 5,85 EUR (netto). Für alle weiteren Wasserzähler wurde die Grundgebühr je nach maximaler Durchflussmenge
entsprechend angepasst.
Bei der Gebührenbedarfsberechnung zur Ermittlung der Verbrauchsgebühr wurde
aufgrund der demografischen Entwicklung in der Gemeinde und einer hierdurch
zwangsläufig reduzierten Verbrauchsmenge für das Jahr 2011 von einem geschätzten Wasserverbrauch von 256.000 cbm ausgegangen.
Zwar wurde diese angenommene Wasserverbrauchsmenge sogar leicht überschritten, jedoch standen diesen erhöhten Umsatzerlösen gleichzeitig auch höhere Aufwendungen bezogen auf die oben erwähnten Bereiche gegenüber, so dass die kalkulierte Kostendeckung leider nicht erzielt werden konnte.
Die Notwendigkeit weiterer Gebührenanpassungen in kommenden Jahren kann bei
nur geringen Möglichkeiten der Aufwandsreduzierung daher zum heutigen Zeitpunkt
nicht ausgeschlossen werden.
Mit der Verabschiedung des Wirtschaftsplans 2012 konnte auf der Basis der berechneten Planwerte eine Gebührenerhöhung zunächst noch vermieden werden.
gez. Pracht
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Bürgermeister