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Beschlussvorlage (Archäologischer Park hier: Änderung des Entwicklungskonzeptes)

Daten

Kommune
Nettersheim
Größe
157 kB
Datum
27.03.2012
Erstellt
20.03.12, 14:49
Aktualisiert
20.03.12, 14:49

Inhalt der Datei

GEMEINDE NETTERSHEIM DER BÜRGERMEISTER SFB BilKul - Vorlage 706 /IX.L. Datum: 01.03.2012 An den Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss Sitzungstag: 13.03.2012 Haupt- und Finanzausschuss Sitzungstag: 20.03.2012 Gemeinderat Sitzungstag: 27.03.2012 zur Beratung in öffentlicher Sitzung Bezeichnung des Tagesordnungspunktes: Archäologischer Park hier: Änderung des Entwicklungskonzeptes Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres. X Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite. X Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite X Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung. Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden Deckungsvorschlag: Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung. Anlagen: X Ja Nein 2 Beschlussvorschlag: 1. Das Entwicklungskonzept mit den dargestellten Änderungen wird dem Fachbeirat zum Archäologischen Landschaftspark am 26.03.2012 vorgelegt und bildet nach Ratsbeschluss am 27.03.2012 die Basis für die Änderungsanzeige beim Fördergeber. Ebenso werden darin die Ergebnisse des Ende April 2012 terminierten Workshops sowie die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsprüfung nach Abwägung eingebunden. Als erste Maßnahmen im Bereich des Archäologischen Landschaftsparks werden die Planungen und Umsetzungen an den Stationen „Reisen wie Römer“ und Werkhäuser (Taverne/Römisches Handwerk und Gewerbe) weiter verfolgt. Die Trasse der Römerstraße wird im Wald oberhalb des Steinrütsch freigeschnitten. Die Planungen für das Römerstraßen-Infozentrum und die Mansio als Teil des Gesamtprojektes „Erlebnisraum Römerstraße“ werden fortgeführt. 2. Des Weiteren wird beschlossen: a) Zur Realisierung der zu verändernden Maßnahmen die hierfür erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Nettersheim im Bereich Kaninhecke dahingehend vorzunehmen, dass derzeit als Grünfläche (Parkanlage) und Denkmal ausgewiesene Flächen künftig als Öffentliche Grünfläche, Zweckbestimmung: Anlagen zum Archäologischen Landschaftspark Eifel festgesetzt werden. Der Aufstellungsbeschluss zu dieser 50. Änderung des Flächennutzungsplanes wird hiermit gem. § 2 Abs. 1 Baugesetzbuch (BauGB) gefasst. b) Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 1 BauGB sowie der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 1 BauGB ist unmittelbar einzuleiten. Begründung: Die vorgesehenen Veränderungen werden in der Sitzung des Entwickluns-, Planungs-, Bau- und Umweltausschusses durch Powerpoint-Präsentation weitestgehend visuell vorgestellt. Der Fachbeirat tagt am 26.03.2012, so dass die endgültige Beschlussfassung zum veränderten Entwicklungskonzept unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Fachbeirates in der Sitzung des Gemeinderates am 27.03.2012 erfolgen kann. 3 Beschlusslage Im Hinblick auf die Projektumsetzung und bauliche Entwicklung des Archäologischen Landschaftsparks stellt sich die Beschlusslage folgendermaßen dar: im Gemeinderat wurde am 21.12.2010 beschlossen, 2011 keine baulichen Maßnahmen durchzuführen. Nach Bewilligung des Projektes wurde am 22.02.2011 beschlossen, weitere wissenschaftliche Untersuchungen durchzuführen und Erlebnispunkte zu erschließen sowie die Artenschutz- und FFH-Prüfung zu beaufragen. Zuletzt wurde im Rat am 10.11.2011 beschlossen, mit der Planung und Umsetzung der Erlebnisstationen zu beginnen. Wie in der Vorlage 559 /IX.L. dargestellt, ist für die Änderung des Entwicklungskonzeptes des Archäologischen Parks eine Änderungsanzeige zu erstellen und beim Fördergeber vorzulegen. Entwicklungskonzept Archäologischer Landschaftspark : Fortführung und Änderungen Die grundsätzlichen Züge der Rahmenplanung haben Bestand: die Anbindung des römischen Vicus an den Ort durch einen Rundweg mit Start und Ziel Naturzentrum Eifel und die Einrichtung von Erlebnisstationen. Die Besonderheit bildet die Vermittlung und Präsentation der römischen Siedlung in der Nettersheimer Landschaft, die von einzelnen Punkten das Erfassen der gesamten Siedlung mit allen Elementen (Heiligtum, Wohnbebauung, Gewerbebauten, Befestigungsanlagen, Straßenstation) an der Römerstraße Köln-Trier ermöglicht. Die archäologischen Untersuchungen der Jahre 2010 und 2011 haben bestätigt, dass es sich um ein städtisch geprägtes Zentrum an der Agrippastraße handelte. Für einzelne Teile der Siedlung gibt es auch neue Erkenntnisse, die zu einer Neubewertung innerhalb des Entwicklungskonzeptes beitragen. Dies gilt ebenso für die Ergebnisse des beauftragen naturschutzfachlichen Gutachtens im Rahmen der FFHVerträglichkeitsprüfung sowie die Kriterien, die im Workshop zur Gestaltung der „Görresburg“ erarbeitet wurden. Die wesentlichen Änderungen betreffen die baulichen Anlagen am Matronenheiligtum „Görresburg“ am „Steinrütsch“. Matronenheiligtum „Görresburg“ In den Antrag eingebracht wurde der Entwurf einer Holzkonstruktion, die für den größerern der insgesamt drei Bauten der Tempelanlage auf abstrahierte Weise das Raumvolumen des Gebäudes mit umlaufender Säulenstellung nachempfindet. Hinsichtlich dieses Entwurfs gab es zahlreiche Proteste, die berücksichtigt werden. Zudem haben sich die Grundlagen für die Sichtbarmachung/Rekonstruktion des Gebäudes geändert, die den Entwurf in der vorgelegten Form hinfällig machen. Nach Erkenntnissen der archäologischen Untersuchungen aus der Grabungskampagne im 4 Sommer 2010 ist ein Säulenumgang nicht zu rekonstruieren; dem ist bei allen weiteren Planungen/Rekonstruktionszeichnungen etc. Rechnung zu tragen. Weiterhin findet der Kriterienkatalog, der beim Workshop am 16.12.2010 erarbeitet wurde, Berücksichtigung. Vor diesem Hintergrund wurden neue Gestaltungsvarianten erarbeitet, die dem Fachbeirat (Dr. Otten, NRW-Bauministerium; Prof. Kunow, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege; Prof. Horn, Fachberater Regaionale 2012; Prof. Fischer, Universität Köln; Prof. Schumacher) sowie im Workshop vorgestellt und diskutiert werden. Nach Votum aller beteiligten Gremien wird in einem Abwägungsprozess die neue Gestaltung in die Änderungsanzeige eingebunden. Befestigungsanlagen „Steinrütsch“ Der in den Antrag eingebrachte Entwurf eines hölzernen Wachturms über den Fundamenten des Burgus, die zum Großteil unterhalb des dort verlaufenden Wirtschaftsweges liegen, wird nicht weiter verfolgt. Für die Sichtbarmachung der Siedlung an der Straßentrasse bietet sich das in den Kampagnen 2010 und 2011 ergabene Kleinkastell an, das direkt auf der Straße errichtet wurde. Auch in Bezug auf die FFH-Verträglichkeit ist die Konzentration auf diesen Bereich zu bevorzugen; hier ist mit wenigen Mitteln eine eindrucksvolle Sichtbarmachung möglich (s.u.). Entwicklungskonzept für die Änderungsanzeige Der römische Vicus von Nettersheim liegt südlich der heutigen Ortschaft in wertvollen Natur-, Landschaftsschutz- und FFH-Gebieten. Um diesen Raum nicht durch Verkehr zu beeinträchtigen, soll der Vicus durch einen Rundweg an den Ort angebunden werden. Start- und Zielpunkt ist das Naturzentrum Eifel, wo eine archäologische Dauerausstellung in das Thema einführt. Hier ist auch der RömerstraßenInfopunkt lokalisiert, der über das Projekt Erlebnisraum Römerstraße und insbesondere über die Agrippastraße sowie den Wirtschaftsraum Nordeifel informiert. Das Naturzentrum ist mit PKW, Bus und Bahn sehr gut zu erreichen. Der Rundweg wird durch mehrere Erlebnisstationen strukturiert und bereichert. Insbesondere Familien und Gruppen finden hier Entdecker- und Mitmachmöglichkeiten, um sich erlebnisreich der römischen Vergangenheit Nettersheims an der Agrippastraße zu nähern. Für Wanderer und Radfahrer werden Verweilplätze geschaffen. Ein Kennzeichnungs- und Informationssystem begeleitet die Besucher durch den Archäologischen Landschaftspark. Hintergründe zu den Erlebnisstationen und zum römischen Vicus von Nettersheim werden in einer Broschüre und anderen Kommunikationsmedien erläutert und dargestellt. Die Entwicklung erfolgte mit Beteiligung der Studenten des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln. Die Studenten haben sich im Rahmen einer Übung im Wintersemster 2011/12 mit der Ausgestaltung der Stationen beschäftigt und die Ergebnisse in einem Kolloquium in Nettersheim vorgestellt. Sie werden sich auch bei der Umsetzung der Stationen einbringen. Weiterhin wurde für die naturnahe und landschaftsschonende Konzeption insbesonere der Stationen „Görresburg“ und 5 „Steinrütsch“ sowie auch auch Alte Gasse ein Landschaftsarchitekt hinzugezogen, der die Konzeption antragsgemäß ausarbeitet. Start- und Zielpunkt des Rundweges: Naturzentrum Eifel mit Römerstraßen-Infopunkt, Archäologischer Dauerausstellung, Museumsshop, Tourist-Info und Cafeteria. Exkurs: Spielelement aus Holz Neben dem Gelände des Holzcampus wird eine Spiel-/Klettereinheit aufgestellt, Erlebnisstation I: „Reisen wie die Römer“ Als Vorbereitung auf den Vicus und die Römerstraße soll diese Station am Steinbruch beim Wohnmobilhafen - vorbehaltlich der Zustimmung der Eigentümer - die weitere Einstimmung zum Thema Straßen und Reisen der Römerzeit bieten. Eine Remise dient als erste wettergeschützte Raststation und Picknickplatz. An der Rückwand zeigt das Straßenprofil der Agrippastraße aus Dahlem eindrucksvoll den Aufbau einer römischen Fernstraße. Der unter dem Remisendach eingehaust aufgestellte Nachbau eines römischen Reisewagens ergänzt die Präsentation zum Thema Reisen. Bei begleiteten Führungen kann in den Wagen eingestiegen werden, ansonsten ist er - wenn er nicht im Einsatz ist - durch Sichtöffnungen wahrzunehmen. Das begehbare römische Straßennetz, das im Boden dargestellt werden soll, wird aktiv erlebbar. Ebenso erfolgt so die Verortung des vicus in der Provinz Niedergermanien sowie die Vermittlung von römischen Messeinheiten (Meile, Leuge, Fuß). In zwei Truhen, die mit nachgebildeten römischen Schlüsseln zu öffnen sind (Abgabe: Naturzentrum Eifel), befindet sich römisches Marschgepäck zum Ausprobieren. Gestaltung: • Remise als Raststation mit Picknickplatz • Einhausung für den römischen Reisewagen • an der Rückwand Straßenprofil aus Dahlem hinter Plexischeiben • Straßennetz mit Via Belgica und Agrippastraße im Boden (markiert durch Mo saik, Kiesel und/oder Schotter) • Fußabdrücke (Mörtel) von genagelten Schuhen zum Hineinstellen, Längen maße • Truhen mit Marschgepäck eines römischen Soldaten zum Schultern Weiterhin in der Nähe dieser Station: • Hinweisschild auf den Archäologischen Landschaftspark nahe der Bahnlinie Exkurs: „Karge Böden, bunte Vielfalt“ Der Aufstieg zum Weg unterhalb der Tempelanlage erfolgt über eine neue abkürzende Wegvariante, einen entbuschten Kalkmagerrasen, der von Schafen gepflegt 6 bzw. evtl. auch bestanden wird. Im Begleitheft erfolgen Erläuterungen zum Lebensraum Kalkmagerrasen und Benennung der botanischen Besonderheiten. Gestaltung: • Wiederbelebung des heute überwachsenen Pfades in Foirm eines Trampelpfades • Entbuschung und damit ökologische Aufwertung der Fläche Erlebnisstation II: Besuch am Tempel Das Matronenheiligtum ist ein bedeutendes Denkmal und ein Dokument für die Verehrung der insbesondere in Niedergermanien sehr beliebten Gottheiten. Erläuterungen zum Matronenheiligtum erfolgen auf der neu aufgestellten Tafel des Kennzeichnungssystems. Dazu erfährt der Besucher das Raumerlebnis der teilrekonstruierten und neu gestalteten Anlage in der Landschaft. Gestaltung: Ohne den Ergebnissen des Fachbeirates und des Workshops vorzugreifen, sollen sich die drei Bauten optisch stärker von der Umfriedung abheben; hier werden verschiedene Gestaltungsvarianten vorgelegt. Allen gemeinsam ist die Reduzierung der Höhe der Umfassungsmauer. Die Matronensteine werden sämtlich erneuert und durch den Abguss eines weiteren teilweise erhaltenen Weihesteins ergänzt. Diese Steine werden, wie es die Fundsituation nahelegt, auf der umgegeben Steinsetzung des Tempels aufgestellt. Der Betonpodest vor dem Tempel entfällt. Eine Tafel mit Lebensbildern der Anlage im 1. Jh. sowie im 2./3. Jh. gibt Informationen zum neuenKenntnisstand. Erlebnisstation III: Ausblick auf MARCOMAGUS Der natürliche Aussichtspunkt oberhalb der Tempelanlage ermöglicht einzigartige Blicke – in Richtung N und S - und das Erfassen der linearen Struktur der Römerstraße sowie die Lage des Vicus in der Landschaft. Gestaltung: Von der Platzanlage der „Görresburg“ aus wird zur Kuppe ein naturnaher Pfad angelegt. In Richtung N wird die Trasse der Römerstraße zukünftig durch Baumpflanzungen (Schwarzkiefern) sichtbar. In Richtung S sollte neben dem Landschaftsblick eine Einordnung der römischen Siedlung ermöglicht werden. Der Aussichtspunkt soll mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet, jedoch nicht möbliert werden. Geplant ist ein Kreis (D 5 6 m), der von Naturteinen gefasst ist, auf denen man sitzen kann und die zur Informationsgabe dienen. Im Zentrum soll ein wetterfestes Modell die Lage der römischen Siedlung in der Landschaft deutlich machen. 7 Erlebnisstation IV: Wohnen im Vicus Am Hang zog sich die Trasse (Breite ca. 9m) der Römerstraße hinab, flankiert von Streifenhäusern, die zur Straßenseite hin für Gewerbe und Dienstleitung genutzt wurden (Läden, Werkstätten) mit Ladensituation zur Straßenseite. Gestaltung: Die Trasse auf der Fläche „Auf der Alten Gasse“ wird durch Rasenschotter und Belegung mit Steinplatten sicht- und begehbar gemacht. Exemplarisch wird auf einem kurzen Abschnitt vor dem ergrabenen Streifenhaus die volle Breite von ca. 9m mit Schotterbelag als Annäherung an den Originalzustand hergestellt. Zu Seiten der Straße werden die Grundrisse der Streifenhäuser sichtbar, die aus der Geophysik und teilw. durch Grabung bekannt sind. Dies soll durch denkmalverträgliche Erdaufschüttungen über den Grundrissen erfolgen, die begrünt werden. An dem Streifenhaus, das in der kommenden Grabungskampagne ausgegraben wird, soll ein archäologisches Fenster einen Blick auf die nach Auskunft der ersten Sondage sehr gut erhaltenen Mauerzüge ermöglichen. Evtl. sind hier zu Verdeutlichung des Grundrisses Markierungen durch Steinsetzungen notwendig. Pulttafel mit Lebensbild Laden/Wohnen im Streifenhaus Am Rand der Fläche angekommen, lädte eine Raststation zum Verweilen ein, ermöglicht einen Blick auf die Trassenführung zwischen Urftübergang, Kastell und und Wald. Der Weg führt zurück zum Platz unterhalb der „Görresburg“ und von dort Richtung Urft. Erlebnisstation V: „Ein Römer auf Straßenposten“ Am „Steinrütsch“ befinden sich neben Wohnbauten öffentliche, gewerbliche und militärische Elemente des Vicus. Bisher bekannte archäologisch bedeutende Bauten sind Burgus, Kleinkastell und eine Mansio (Straßenstation und Herberge), zudem sind Rennöfen für die Eisenverhüttung prägend für die Siedlung. Strategisch und letztlich grundlegend für die Lage der Siedlung überhaupt wichtig war der Urftübergang. Gestaltung (vorbehaltlich der naturschutzfachlichen Abstimmung): Die Visualisierung muss an dieser Stelle FFH-verträglich und hochwassertauglich sein. Das Ausmaß des Kleinkastells (ca. 40 x 40 m, ursprünglich Trockenmauer aus Bruchstein mit umgebender Graben-Wallanlage) soll deutlich werden. Insbesondere die Torsituationen bieten sich für eine Darstellung an; hier sollten Steinquader (teils vorhanden) zum Einsatz kommen, die natur- und denkmalschonend zur Markierung 8 der Torturmfundamente in die Fläche gelegt werden. Weiterhin ist eine Sichtbarmachung von Teilen der umgebenden Befestigung durch eine vorsichtige Geländemodellierung geplant; die östliche Begrenzung des Kastells zeichnet sich bereits im jetzigen Zustand als Graben ab. Der antike Urftübergang soll markiert werden. Rückblick auf den Vicus aus dem Nettersheimer Wald; hier wird eine Schneise auf der Trasse freigeschnitten. Der Trassenverlauf soll auf dem heutigen Eifelsteig markiert werden. Archäologisches Fenster in den sehr gut erhaltenen Befund am Burgus, direkt am Eifelsteig gelegen. Tafel mit Lebensbild eines Beneficariers Erlebnisstation VI: „Forschen wie die Archäologen“ Archäologische Methoden sollen hier vermittelt werden: geologische Bodenproben, geophysikalische Untersuchung, Grabung, Dokumentation; zudem denkmalpflegerische Belange. Gestaltung: Grabungszelt und Bauwagen (nur für Gruppen und bei Aktionstagen) Rennöfen, teils zum Befeuern (experimentelle Archäologie) Erlebnisstation VII: „Römisches Handwerk und Gewerbe, Taverne“ Die am Rundweg gelegenen Werkhäuser bieten sich für die Einrichtung von Gruppenarbeits- und Ausstellungsräumen, weiterhin einer Taverne an; eine Erschließung liegt vor. Die Gasträume im EG könnten für Sonderveranstaltungen genutzt und als Veranstaltungsort vermietet werden. Die Außenanlage wird einbezogen. Gestaltung: Taverne im EG mit Gasträumen, Küche und Theke, dazu Sitzmöglichkeiten im Außengelände im OG Einrichtung und Ausstattung von Gruppenarbeitsräumen für Aktivprogramme (z. B. römisches Kochen) Erneuerung der WC-Anlage inkl. barrierefreiem WC Erlebnisstation VIII: Römischer Garten Das Kennenlernen von Pflanzen der Römerzeit als Teil der römischen (Ess-)kultur, auch im Rahmen von museumspädagogischen Programmen, wird hier ermöglicht. Durch Hochbeete ist dies auch ein barrierefreies Angebot. Die Pflanzen werden für Programme (Färben, Speisen) genutzt. Gestaltung: 9 Pflanzen, die zur Römerzeit in der Eifel angebaut wurden bzw. vorkamen Weidenrutengeflecht-Einzäunung Hochbeete Zisterne Sitzmöglichkeiten Sachstand zu weiteren Projektteilen und anderen Vorhaben zur Archäologie Projketen : Gesamtprojekt „Erlebnisraum Römerstraße“: Römerstraßen-Infopunkt Ein Museumsgestalter wurde vom mit der Gestaltung der Infozentren in Köln, Jülich und Blankenheim/Nettersheim beauftragt. Das Infozentrum in Nettersheim wird im Naturzentrum (Bereich Infotheke/Museumsshop, arch. Ausstellung) platziert; hier werden das Eingangs- Informationsmodul zum Thema Römerstraßen, ein Info-Modul zur „Agrippastraße“ sowie eine Ausstellungseinheit zum Thema „Wirtschaftsraum Eifel“ und „Vicus Nettersheim“ installiert. Gesamtprojekt „Erlebnisraum Römerstraße“: Mansio Die Mansio als Wanderparkplatz vor allem für Radfahrer, die von dort vom Auto auf das Fahrrad umsteigen, wurde ursrünglich am Naturzenrtum Eifel positioniert, um den Verkehr aus der freien Landschaft herauszuhalten. Der Konsortialführer hat darum gebeten, die Lage zu überdenken, da die Wanderparkplätze idealerweise und nach Konzeptidee möglichst nah am antiken Trasenverlauf liegen sollen. Eine Position, die diesem Anliegen nahe kommt und gleichzeitg einen positiven Effekt für die Besucherlekung hat, ist die Positionierung der Mansio an der Abbiegung von der L 205 in den Ort Nettersheim. Hier sind die Untere Landschaftbehörde sowie der Landesstraßenbau und das Straßenverkehrsamt wegen der Verkehrssitation an dieser Stelle einzubinden. Gesamtprojekt „Erlebnisraum Römerstraße“: Kennzeichnungs- und Informationssystem Hier findet in Kürze eine Abstimmung mit den Kreisen des Gesamtprojektgebietes statt. Gesamtprojekt „Erlebnisraum Römerstraße“: archäologische Untersuchung der Straßentrasse Entlang der Trasse finden momentan archäologische Prospektionen durch das LVRAmt für Bodendenkmalpflege statt, um den genauen Verlauf und Besonderheiten im Zusammenhang mit der Trasse zu lokalisieren 10 Veranstaltungen zur Archäologie in Nettersheim im Jahr 2012 Folgende Termine sind geplant: 21. April: 20. Mai: 10. Juni: 30. Juni – 01. Juli: 09. September 07. Oktober: WDR-Lokalzeitwanderung Genuss und Wohlbefinden – Römische Nutz- und Heilpflanzen Wasser für Colonia. Aktionstag am „Grünen Pütz“ anlässlich der Neueröffnung des Römerkanal-Wanderweges Römer- und Eburonenlager in Nettersheim Feuer und Eisen. Aktionstag zur Eisenverhüttung Römisches Landleben. Aktionstag an der villa rustica in Roderath Weiterhin werden Erlebnissonntage zur Archäologie, ein mehrtgiges Grabungscamp und Führungen angeboten. Straßen der Römer Im Naturzentrum Eifel als Servicestation an den „Straßen der Römer“ soll am 12. September 2012 eine Lehrerfortbildung stattfinden; hier werden Lehrer und zuständige Vertrer aus Behörden und Ministerien aus NRW und Rheinland-Pfalz eingeladen, um das Projekt, die Sehenswürdigkeiten zum Thema Römer im Projektgebiet zwischen Köln und Trier und die Möglichkeiten der erlebnispädagogischen Vermittlung kennenzulernen. Erforderliche Bauleitplanänderung Sofern die zuvor beschriebenen Maßnahmen im Fachbeirat bewilligt werden, ist im Bereich „Kaninhecke“ der Flächennutzungsplan der Gemeinde Nettersheim den vorgesehenen Maßnahmen wie folgt anzupassen: Der im beigefügten Planauszug dargestellte Bereich, der derzeit als „Grünfläche (Parkanlage)“ und „Denkmal“ ausgewiesen ist, soll künftig als Öffentliche Grünfläche, Zweckbestimmung: Anlagen zum Archäologischen Landschaftspark Eifel und Denkmal festgesetzt werden. Die Bezirksplanungsbehörde der Bezirksregierung Köln hat im Vorfeld ihre Zustimmung nach § 34 Landesplanungsgesetz (LPlG) signalisiert. Es wird vorgeschlagen, zu Realisierung der zuvor genannten Maßnahmen die hierfür erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Nettersheim im Bereich Kaninhecke dahingehend vorzunehmen, dass derzeit als Grünfläche (Park- 11 anlage) und Denkmal ausgewiesene Flächen künftig als Öffentliche Grünfläche, Zweckbestimmung: Anlagen zum Archäologischen Landschaftspark Eifel und Denkmal festzusetzen und den Aufstellungsbeschluss zu dieser 50. Änderung des Flächennutzungsplanes wird hiermit gem. § 2 Abs. 1 Baugesetzbuch (BauGB) zu fassen. Das Verfahren soll unmittelbar nach Erstellung der entsprechenden Planentwürfe und der Begründung eingeleitet werden. gez. Pracht ____________________ Bürgermeister