Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
76 kB
Datum
26.06.2012
Erstellt
08.06.12, 15:16
Aktualisiert
08.06.12, 15:16
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
FB III – Cr/Starke
Vorlage 752 /IX.L.
Datum: 06.06.2012
An den
Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss
Sitzungstag:
12.06.2012
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstag:
19.06.2012
Gemeinderat
Sitzungstag:
26.06.2012
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Klimaschutzkonzept
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Anlagen:
Ja
Nein
2
Beschlussvorschlag:
Der Gemeinderat nimmt die Ausführungen zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes zustimmend zur Kenntnis.
Begründung:
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 27.03.2012 folgenden Beschluss gefasst
(siehe Vorlage 609):
Der Rat der Gemeinde Nettersheim billigt den vom Wuppertal Institut für Klima,
Umwelt, Energie GmbH erstellten Abschlussbericht für das Integrierte Klimaschutzkonzept für die Gemeinden Blankenheim und Nettersheim und fasst
hierzu den Feststellungsbeschloss. Er beschließt darüber hinaus,
die im Integrierten Klimaschutzkonzept vorgeschlagenen Maßnahmen
umzusetzen beziehungsweise deren Umsetzung zu befördern sowie
ein Klimaschutzkonzept-Controlling zur Überprüfung der Wirksamkeit
der Maßnahmen einzuführen.
Zwischenzeitlich haben weitergehende Gespräche und Überlegungen stattgefunden.
Der Sachstand stellt sich derzeit wie folgt dar:
1.
Klimaschutzmanager
Wie bekannt, wurde das gemeinsame Klimaschutzkonzept der Gemeinden
Blankenheim und Nettersheim beim BMU eingereicht. Die Bewilligung für die Förderung des Klimaschutzmanagers wird in diesem Sommer erwartet.
2.
Blockheizkraftwerke
Im Klimaschutzkonzept werden die hohen Potenziale für Blockheizkraftwerke innerhalb des Gemeindegebietes dargestellt.
Blockheizkraftwerke zeichnen sich dadurch aus, dass sie für die Wärmeerzeugung
eingesetzt werden und hiermit gleichzeitig eine Stromerzeugung verbunden ist. Die
Stromerzeugung ist vor allem dann wirtschaftlich, wenn ein Eigenverbrauch sichergestellt werden kann. Überschüssiger Strom, der nicht für den Eigenverbrauch genutzt werden kann, wird an das öffentliche Stromnetz abgegeben.
Die Installation von Blockheizkraftwerken wird derzeit in folgenden Gebäuden untersucht:
Bauhof
Hauptschule
Rathaus
Eifelhaus
Im Rahmen der Untersuchungen findet eine ganzheitliche Betrachtung der Gebäude
statt. Zentraler Punkt ist hierbei die Eigenverwertung des erzeugten Stromes z. B.
auch über Elektroautos.
3
Die Blockheizkraftwerke sollen Multiplikatorenanlagen für die Bürgerschaft sein und
den privaten Verbraucher anregen, ähnliche Anlagen zu installieren. In diesem Zusammenhang sind auch Präsentationsveranstaltungen wie „Tag der offenen Tür“
vorgesehen.
3.
EnergieAgentur.NRW und Regionale EnergieAgentur Eifel
Vorgespräche, die EnergieAgentur.NRW als starken Partner im Klimaschutzprozess
zu gewinnen, sind erfolgt. Diese beabsichtigt, die Gründung einer Regionalen EnergieAgentur Eifel zu unterstützen.
Die Einrichtung einer Regionalen EnergieAgentur Eifel wird angestrebt, worüber
konkrete Beratungsangebote für die Bürgerinnen und Bürger aufgebaut werden können. Weiterhin ist die Begleitung von privaten Maßnahmen vorgesehen. Darüber
hinaus sollen Kontakte zu zertifizierten Beratungsunternehmen und Ingenieurbüros
hergestellt werden. Die Ansiedlung ist im Holzkompetenzzentrum vorgesehen. Hinsichtlich der personellen Besetzung ist die Zusammenarbeit mit den regionalen
Energieversorgern in Vorbereitung. Neben den genannten Aufgaben soll ein zentrales Instrument zur Organisation der Energiewende die Platzierung des Eifeler Gebäudepasses sein (Gebäudepass = Beratung bei der energetischen Sanierung,
Dichtigkeitstest, KFW-Testat, Liste der zertifizierten Unternehmen, Beratung zu Fördermöglichkeiten und Maßnahmenbegleitung).
4.
EnNatura.Eifel (Expo im Holzkompetenzzentrum)
Derzeit wird eine Leistungsschau rund um das Thema „Erneuerbare Energien“ mit
dem Schwerpunkt auf Biomasse vorbereitet. Zentrale Themenfelder der Ausstellung
sind:
Holzheizungen für Pellets und Scheitholz
Kraft-Wärme-Kopplung (Miniblockheizkraftwerke, stromerzeugende Heizung)
Photovoltaik- und Solarthermietechnik
Elektromobilität
Schornsteintechnik
Weiterhin sind Beratungsangebote über die regionalen Energieversorger, die EnergieAgentur.NRW sowie über die Verbraucherzentrale vorgesehen.
Die EnNatura.Eifel soll vom 21.09.2012 bis zum 19.01.2013 im Holzkompetenzzentrum stattfinden. Weiterhin sind einschließlich einer Auftakt- und Abschlussveranstaltung insgesamt sieben publikumsintensive Aktionstage mit einem bestimmten
Schwerpunktthema vorgesehen.
5.
Elektroautos
Nach dem Klimaschutzkonzept werden knapp 40 % aller CO2-Immissionen in unserer Gemeinde durch private PKW verursacht. Neben der energetischen Gebäudesanierung ist dieser Bereich des privaten Personenverkehrs die zweite Schwerpunktaufgabe zur Reduzierung der Treibhausgasimmissionen.
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Durch eine Optimierung des ÖPNV sind lediglich eingeschränkte Effekte zu erwarten. Deshalb sollte das Augenmerk auf alternative Antriebstechniken gerichtet werden.
Eine der bereits funktionierenden Möglichkeiten ist die Elektromobilität. Die Batterien
von Elektrofahrzeugen bieten beste Speichermöglichkeiten so auch für selbsterzeugte Energie (Photovoltaik, Blockheizkraftwerke etc.).
Daher wurden Kontakte unter anderem zu Renault Deutschland aufgenommen, die
bereits verschiedene Fahrzeugtypen anbietet. Eine Präsentation dieser Fahrzeuge
ist im Rahmen der EnNatura.Eifel geplant.
Anvisiert ist zudem ein Multiplikatorenfahrzeug, welches zu Demonstrationszwecken
über Renault Deutschland bereitgestellt werden soll.
6.
Regionale Versorgungsträger
Mit den regionalen Versorgungsträgern KEV und Regionalgas Euskirchen wurden
zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes und der zuvor genannten Konzeptionen
Kontakt geknüpft. Es wurden bereits umfangreiche Unterstützungsmöglichkeiten zugesagt. Im Einzelnen:
Unterstützung der EnNatura.Eifel durch Fachpersonal und Fachberatungen
Unterstützung der Regionalen EnergieAgentur Eifel
Zuschuss pro Blockheizkraftwerk, welches über Gas betrieben wird, in Höhe
von 1.000,00 Euro durch die Regionalgas
Einsatz und Koordination von Beratungsmobilen
7.
Förderungen
Öffentliche Förderungen zur Umsetzung der genannten Maßnahmen werden derzeit
überprüft und sollen soweit wie möglich in Anspruch genommen werden.
8.
Beratungen im privaten Sektor
Mit den Beratungen im privaten Sektor wurde bereits mit dem Ziel der Energieberatung zur Reduktion der CO2-Immissionen begonnen. Beratungsgespräche haben mit
der Eifelhöhenklinik sowie einem landwirtschaftlichen Betrieb stattgefunden. Die
EnergieAgentur.NRW wurde hieran beteiligt. Weitere Beratungsgespräche mit dem
Ziel konkreter Maßnahmenumsetzungen sind angedacht.
gez. Pracht
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Bürgermeister