Daten
Kommune
Kerpen
Größe
34 kB
Datum
21.02.2017
Erstellt
22.03.17, 18:19
Aktualisiert
11.04.17, 18:20
Stichworte
Inhalt der Datei
AUSZUG
aus der 21. Sitzung des Stadtrates
vom 21.02.2017
Drucksachen-Nummer: 13.17
TOP 4.2
Umsetzung des Tarifvertrages für den Sozial- und Erziehungsdienst aus 2015
in Kerpen
hier: Bestellung stv. Leitungen in Kindertageseinrichtungen; Antrag der
Fraktion DIE LINKE
Bürgermeister Dieter Spürck lässt auf Anfrage der Fraktion DIE LINKE eine Stellungnahme des
Personalratsvorsitzenden Matthias Melchert zu.
Herr Melchert erläutert, der Personalrat habe Anfang 2016 erstmalig die Umsetzung des Tarifvertrages angemahnt. Entgegen der Auffassung der Dienststelle ist der Personalrat der
Auffassung, dass die hohe Hürde, hier eine Ausnahme von der Umsetzung der Bestellungen
vornehmen zu dürfen, nicht gegeben ist. Seiner Ansicht nach, wurde das Ermessen hier falsch
ausgeübt. Im letzten Jugendhilfeausschuss wurde von Seiten der Dienststelle auf ein Rechtsgutachten verwiesen. Dieses lag der Politik jedoch nicht vor. Um eine rechtlich fundierte
Entscheidung im Haupt- und Finanzausschuss und im Rat treffen zu können hat die Politik das
Rechtsgutachten der Dienststelle eingefordert. Dieses Gutachten liegt bis heute nicht vor.
Entsprechend steht dem Rat seiner Meinung nach heute ebenfalls keine rechtliche fundierte
Entscheidungsgrundlage zur Verfügung. In den vorgelegten Unterlagen wird keine eindeutige
Kerpen spezifische rechtliche Wertung vorgenommen. Bei keiner Bestellung der ständigen
Vertretungen kann von Seiten des Personalrates den Kolleginnen nur empfohlen werden, ihre
Tätigkeiten als ständige Vertretungen mit allen Konsequenzen für die Einrichtungen, der Eltern
und der Kinder umgehend einzustellen. Der Personalrat hat bereits die Gewerkschaften über die
Verweigerung der Umsetzung informiert. Von Seiten des Personalrates sind mit der Stellungnahme von heute alle Möglichkeiten für eine Durchsetzung des Tarifvertrages ausgeschöpft.
Bürgermeister Dieter Spürck erläutert, dass der Haupt- und Finanzausschuss auch ohne
Vorliegen eines Gutachtens einen Beschluss gefasst habe und das auch dürfe. Man sei auch der
Meinung, dass, wenn Bund und Länder hochqualifiziertes Personal in den Kitas haben möchte,
diese hierfür auch die Kosten übernehmen sollen. Er sei auch sehr für eine bessere
Anerkennung der Erzieherinnen generell, auch in der Bezahlung. In der haushaltswirtschaftlich
sehr angespannten Lage der Stadt (Haushaltssicherung) sei eine bessere Bezahlung aber nicht
darstellbar. Die Tarifvertragsparteien hätten auch nicht verbindlich eine andere Regelung
getroffen.
Nach konstruktiver Diskussion stellt Bürgermeister Dieter Spürck den weitergehenden Antrag
der Fraktion DIE LINKE zur Abstimmung:
1.
Die Verwaltung startet schnellstmöglich mit den Betroffenen und dem Personalrat ggf. unter
Hinzuziehung der Gewerkschaft konstruktive Gespräche in dieser Angelegenheit bzw.
initiiert eine entsprechend besetzte Arbeitsgruppe
2.
Die neuen Stellen für Stellvertreter/Innen in er Kindertagesstätten Leitung werden
unverzüglich eingerichtet, so dass Bewerbungen der Betroffenen hierauf möglich sind.
Abstimmungsergebnis: abgelehnt
Ja-Stimmen: 22 (14 SPD, 5 B90/Grüne, 2 Linke, StVO W.Scharping)
Nein-Stimmen: 25 (19 CDU, 3 FDP, 2 BBK/Piraten, Bürgermeister)
Enthaltung: Keine
Beschluss der Sitzung des Stadtrates vom 21.02.2017
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