Daten
Kommune
Jülich
Größe
18 kB
Datum
14.07.2010
Erstellt
15.07.10, 07:22
Aktualisiert
15.07.10, 07:22
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Jülich
Der Bürgermeister
Amt: 45 Az.: Pe/Wo
Jülich, 21.06.2010
öffentlicher Teil
Vorlagen-Nr.: 398/2010
Sitzungsvorlage
Beratungsfolge
Planungs-, Umwelt- und Bauausschuss
Termin
01.07.2010
Haupt- und Finanzausschuss
08.07.2010
Stadtrat
14.07.2010
TOP
Ergebnisse
Via Belgica
Anlg.: 1
SD.Net
Beschlussentwurf:
1. Die Stadt Jülich stellt im Rahmen des EU-Ziel2-Antrages des Römerstraßenkonsortiums NRW
den Antrag auf die Förderung der Punkte 1-10.
Dafür werden für die HH-Jahre 2011-2013 entsprechende Haushaltsstellen mit einem städtischen
Eigenanteil von 20% gebildet und die Ansätze in die Prioritätenliste des Vermögenshaushaltes aufgenommen.
2. Die Einrichtung des Dokumentationszentrums zur Via Belgica im Museum Zitadelle wird befürwortet. Die Bereitstellung der Eigenanteile erfolgt für diesen Bereich im HH im Abschnitt/Produkt
„Museum Zitadelle“ (ggf. unter Einbeziehung von bis zu 10% Drittmitteln) ohne Mehrbelastung
des städtischen Haushaltes.
Begründung:
Die Stadt Jülich ist dem vom Städtebauministerium geförderten Konsortium „Römerstraßen NRW –
Via Belgica“ beigetreten (Vorlagen-Nr. 193, 167, 133, 109/2009), um Ziele des Stadtmarketings
über Maßnahmen des Städtebaus und kulturtouristische Entwicklungen zu erreichen. Die Interkommunalen Bemühungen haben in NRW zum lückenlosen Zusammenschluss der Anliegerkommunen der Via Agrippa (Köln-Trier) und der Via Belgica (Köln-Jülich-Rimburg) geführt. Darüber
hinaus ist eine Vernetzung auf EU-Ebene mit den Nachbarländern im Entstehen.
Für Jülich konnte der Zuschlag für das zentrale Dokumentationszentrum der Via Belgica im Museum Zitadelle erreicht werden. Die dortigen Maßnahmen beziehen sich auf den Ausbau einer Abteilung im Schlosskeller (Investitionsvolumen ca. 190.800,00 €) und werden mit dem Land als Eigentümer der Liegenschaft weiter abgestimmt. Die Realisierung erfolgt durch den 80 % Zuschuss. Die
Eigenmittel werden 2011-2013/14 im Rahmen der jährlichen Mittel des Museums Zitadelle ohne
Mehrbelastung des städtischen Haushaltes aufgebracht, ggf. unter Einbeziehung von bis zu 10%
erlaubten Drittmitteln. – Welches Potential in einer überregionalen Intensivierung des Stadtmarketings über kulturtouristische Maßnahmen steckt, können die aktuellen Besucherzahlen im Museum
Zitadelle belegen. Das Verbundprojekt „Johann Wilhelm Schirmer – Vom Rheinland in die Welt“
wurde vom Museum Zitadelle mit der Erwartung initiiert, dass durch die gemeinsame Werbung
eine höhere Verbreitung der Informationen erreichbar ist. In der Besucherstatistik Mai zeichnet sich
gegenüber dem Vorjahr eine deutlich positive Tendenz ab: gezählt wurden 1641 Besucher gegenüber 735 in 2009. Bei den Einzelbesuchern, die gegenüber den Gruppenführungen noch mehr vom
aktuellen Ausstellungsangebot beeinflusst werden, beträgt das Verhältnis an den normalen Ausstellungstagen (ohne Ausstellungseröffnung und Internationalem Museumstag) 308 gegenüber 177,
was einer Steigerung von 57 % entspricht (erfreulich ist dabei auch der Anstieg von 80 Familienkarten im Mai 2010 gegenüber 20 in 2009). Hochgerechnet auf die möglichen Besucher über die
Werbung von Via Belgica haben diese Besucher auch einen wirtschaftlichen Aspekt für die Stadt.
Eine Projektstudie (in gedruckter Form verfügbar) hat die langfristigen Perspektiven und Gestaltungswünsche aufgezeigt. Kurz- bis mittelfristig hat die durchgängige Realisierung des Kennzeichnungs- und Informationssystems Priorität, verbunden mit dem Lückenschluss des begleitenden
Radwandernetzes. Gerade im vom Bergbau geprägten Umfeld von Jülich (Steinkohle nach Westen,
Braunkohle nach Osten) hat die entstehende Fahrradroute als effektive Verbindung auch eine nicht
nur rein touristische Bedeutung.
Die Maßnahmen sollen im Rahmen eines EU-Ziel2-Antrages unter Federführung der Regionalen
2010 beantragt und bei Genehmigung unter Konsortiumsführung durch den LVR umgesetzt werden. Das Land stockt die Fördermittel auf, so dass bei den Kommunen ein Eigenanteil von 20%
verbleibt. Die Durchführung muss bis spätestens 2014 abgeschlossen sein, so dass eine Streckung
auf die HH-Jahre 2011-2013 erfolgen kann. Allerdings ist auf den ungefähren Gleichschritt der
Umsetzung in den Kommunen zu achten. Denn die einzelnen Module wurden für den Antrag von
der vom Konsortium beauftragten Planergruppe Oberhausen zwar auf den Grundlagen des Wettbewerbssiegers wie gefordert bis LP 3 nach HOAI durchgeplant und mit einer Kostenberechnung
nach DIN 276 hinterlegt, sind jedoch auf Einzelanfertigung hin berechnet. Bei der Bündelung von
Aufträgen ist mit Einsparungspotenzialen zu rechnen. Durch diese und den 10% Kalkulationspuffer
dürften Teuerungen mehr als aufgefangen werden. – Die mit diesem Beschluss zur Bereitstellung
empfohlenen Investitionen müssen zur Antragstellung in der Mittelfristigen Finanzplanung dargestellt und für den Vermögenshaushalt im HSK oder Nothaushalt priorisiert werden. Da sie langfristig zur Stärkung der Kommune insgesamt und zur Förderung des Museumsbetriebs beitragen, befürwortet die Verwaltung auch in der schwierigen Haushaltslage diese Investition, die dank der Zuschusshöhe überschaubar bleibt.
Wenn wie erhofft, die Einrichtung des „Erlebnisraums Römerstraße“ im Rahmen der EU-Förderung
ein Erfolg wird, ist damit zu rechnen, dass das Konsortium in eine dauerhafte Form überführt werden soll. Dies hätte zwar dauerhafte Overhead-Kosten zur Folge, die bei dem für diesen Fall nachzuweisenden positiven Effekten für die Stadt jedoch als rentierlich einzustufen sind.
Finanzierungspunkte Jülich Via Belgica (ohne Dokumentationszentrum):
1. Anteil Overheadkosten Projekt 2010-2014
7.417,64 €
2. Wegebau Lückenschluss
57.100,00 €
3. fünf Einstiegsstelen a 3.364,73 EUR
- Bahnhof
16.823,65 €
Sitzungsvorlage 398/2010
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-
Schloßplatzravelin/Parkdeck
Hexenturm/Kulturhaus Walramplatzseite
Parkplatz BKP Kirchberger Straße
Parkplatz BKP Lindenrondell
4. sieben Zielbeschriftungen Typ Stele a 2.307,66 EUR
- Kleine Römerstraße/Zitadellegraben
- Marktplatz
- Kirche
- Hexenturm
- Rurübergang
- Brückenkopf
- Vicus Neubourheim
16.153,62 €
5. fünf Wegweiser für Richtungsänderungen a 1.661,23 EUR
- östlicher Stadteingang
- Brückenkopf
- Kreisverkehr Aachener Landstraße
- Schwarzer Weg/Autobahnunterführung
- Engelsdorfer Berg
8.306,15 €
6. 4 Meilentaktung Bodenschwelle schmal a 928,20 EUR
3.712,80 €
7. dreizehn Betonpfeile VIA a 600 EUR
- Schloßplatz (2)
- Schloßstraße
- Baierstraße/Kapuzinerstraße
- Markt (2)
- Grünstraße
- Walramplatz
- Große Rurstraße Bürgersteig
- Rurdamm
- Baugebiet An der Ölmühle
- Kreisverkehr Aachener Landstraße
- Engelsdorfer Berg
7.800,00 €
8. Markierungskiefern/-banderolen pauschal 11,7 km-Index
9. Allg. Markierungsschilder pauschal 15 Stück
33.600,00 €
2.320,50 €
10. Planungssleistungen zu 3-9
52.239,92 €
11. Aufstellung Minerva-Stahl-Skulptur (z.Zt. Zitadelle) an der
Stelle der römischen Brücke im Rurlauf zwischen Autobrücke
und Fußgängerbrücke Kirchberger Straße
15.000,00 €
(Kosten vorläufig aus Berechnung für Baustein „Aussichtsturm“ adaptiert)
Zwischensumme 2-10 für 80% Berechnung
davon 20%
GesamtsummeEigenanteil incl. Overheadkosten
rechnerisch für jedes HH-Jahr 2011-2013
Sitzungsvorlage 398/2010
213.056,64 €
42.611,33 €
50.028,99 €
ca. 16.700,00 €
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Anhang: Entwürfe der Gestaltungselemente
Einstiegsstele
Zielbeschriftung Stele
Wegweiser
Wegweiserlabel
Meilentaktung
Querungspfeile
Kiefernpflanzung/Banderolenmarkierung
ja
1.Finanzielle Auswirkungen:
Gesamtkosten:
nein
jährl. Folgekosten:
Haushaltsmittel stehen bereit:
ja
jährl. Einnahmen:
nein (siehe Beschlussentwurf)
bei Produktsachkonto:
(unter Berücksichtigung der Vorbelastungen) noch verfügbar:
Erläuterungen zu Ziffer ______
2.Der Personalrat ist zu beteiligen:
Mitbestimmung
Mitwirkung
ja
nein
Anhörung
Der Personalrat hat zugestimmt:
ja
nein
Der Personalrat hat Bedenken erhoben:
ja
nein
3.Die Gleichstellungsbeauftragte ist zu beteiligen:
ja
nein
Sie hat dem Beschlussentwurf gemäß § 5 Abs. 5 GO
NW widersprochen:
ja
nein
Sitzungsvorlage 398/2010
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