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Beschlusstext (Obdachlosenbereich Lupinenweg hier: Jahresberichte der Beratungs- und Betreuungsstelle des SKFM, Frau Domsch, und der Drogenhilfe Köln Projekt gGmbH, Frau Göpel)

Daten

Kommune
Brühl
Größe
111 kB
Datum
25.09.2014
Erstellt
04.11.14, 10:44
Aktualisiert
04.11.14, 10:44
Beschlusstext (Obdachlosenbereich Lupinenweg
hier: Jahresberichte der Beratungs- und Betreuungsstelle des SKFM, Frau Domsch, und der Drogenhilfe Köln Projekt gGmbH, Frau Göpel) Beschlusstext (Obdachlosenbereich Lupinenweg
hier: Jahresberichte der Beratungs- und Betreuungsstelle des SKFM, Frau Domsch, und der Drogenhilfe Köln Projekt gGmbH, Frau Göpel) Beschlusstext (Obdachlosenbereich Lupinenweg
hier: Jahresberichte der Beratungs- und Betreuungsstelle des SKFM, Frau Domsch, und der Drogenhilfe Köln Projekt gGmbH, Frau Göpel) Beschlusstext (Obdachlosenbereich Lupinenweg
hier: Jahresberichte der Beratungs- und Betreuungsstelle des SKFM, Frau Domsch, und der Drogenhilfe Köln Projekt gGmbH, Frau Göpel) Beschlusstext (Obdachlosenbereich Lupinenweg
hier: Jahresberichte der Beratungs- und Betreuungsstelle des SKFM, Frau Domsch, und der Drogenhilfe Köln Projekt gGmbH, Frau Göpel)

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Inhalt der Datei

Brühl, den 04.11.2014 Stadt Brühl Beschluss aus der Sitzung des Sozialausschusses der Stadt Brühl am 25.09.2014 Öffentliche Sitzung 3. Obdachlosenbereich Lupinenweg hier: Jahresberichte der Beratungs- und Betreuungsstelle des SKFM, Frau Domsch, und der Drogenhilfe Köln Projekt gGmbH, Frau Göpel 298/2014 Vorsitzender Jung (SPD) erteilt Frau Domsch (Beratungs- und Betreuungsstelle des SKFM Frechen e.V.) das Wort. Frau Domsch bedankt sich beim Vorsitzenden Jung (SPD) und bei den Mitgliedern für die Einladung in den Ausschuss und stellt sich nochmals den neuen Mitgliedern im Ausschuss mit ihrem Aufgabengebiet und der Funktion in der Beratungs- und Betreuungsstelle des SKFM im Obdachlosenbereich Lupinenweg vor. Sie bezieht sich in ihren Aussagen zu ihrer Arbeit vor Ort im Wesentlichen auf die Handlungsfelder, die sie bereits im Jahresbericht 2012 aufgeführt hat und berichtet den Mitgliedern nun davon, wie diese Handlungsfelder von den Bewohnerinnen und Bewohnern des Obdachlosenbereichs Lupinenweg im Laufe des Berichtsjahres angenommen wurden oder nur wenig Resonanz und Verweildauer erfahren haben. Als wichtigsten Baustein in ihrer Tätigkeit innerhalb und außerhalb der Beratungsstelle, stellt für Frau Domsch die Netzwerkarbeit mit verschiedenen für ihre Arbeit benötigten und unterstützenden Institutionen, Vereine, Organisationen dar. Diese Vernetzung ist für sie deshalb so wichtig und wertvoll, da sie dazu verhilft für eine Stabilität im Leben der Bewohner, je nach Bedarfslage und persönlicher Situation, Sorge zu tragen oder gar eine persönliche Verhaltensänderung bei diesen herbei zu führen. So habe u.a. ein Sportangebot für Bewohner ab dem Alter 55+ in Kooperation mit dem Brühler Turnverein (BTV) im Berichtsjahr zunächst große Resonanz erfahren. Die Beteiligung am Sportangebot habe jedoch im Verlauf des Jahres stark nachgelassen. Dieses sei auch dem Wegzug von mehreren Personen aus dem Lupinenweg geschuldet, die am Sportangebot regelmäßig teilgenommen hatten. Frau Domsch will jedoch eine neue Aktivierung von Bewohnern für dieses spezielle Angebot erreichen. Es habe sich auch ein sogenannter „Seniorenkreis“ im Lupinenweg gebildet, der aktive Freizeitgestaltung in unterschiedlichen Bereichen betreibt. Dieser Kreis werde auch von ehemaligen Bewohnern des Lupinenweges gerne aufgesucht. Frau Domsch’s Vorstellungen, ein aktives Gruppencoaching für Bewohner im Bereich der Arbeitsaufnahme durchzuführen, seien gescheitert, das Einzelcoaching gelinge besser. Beschluss Sozialausschuss 25.09.2014 1 von 5 Sie berichtet weiter davon, dass neben der wichtigen Netzwerkarbeit auch die „aufsuchende Sozialarbeit“ bei den Bewohnern notwendig und erforderlich ist, um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Diese Arbeit wird von ihr zweimal wöchentlich durchgeführt. Bei Neuzuweisungen in die Obdachlosenunterkünfte werden die Menschen von ihr umgehend und zeitnah aufgesucht. Viele der Zugewiesenen befinden sich im „Schockzustand“ (z.B. durch Wohnungsverlust, Zwangsräumung, „Rausschmiss“ etc.) oder anderen persönlichen Erlebnissen. Ihre Maxime in der Betreuungsarbeit lautet: Die Menschen werden dort abgeholt, wo sie in ihrer Lebenssituation stehen. Das mache sich auch deutlich an dem von ihr praktizierten Aktivierungsprozess für jeden Bewohner bemerkbar. Im Berichtsjahr 2013 waren 67 Personenhaushalte in den Obdachlosenunterkünften untergebracht, wovon 2/3 Männer und 1/3 Frauen dabei die Aufnahme fanden. Auch die Altersstruktur habe sich im Berichtsjahr verändert. Die Aufnahme von jungen Erwachsenen ist stark zurückgegangen, eine junge Mutter mit Kleinkind konnte in eine betreute Wohneinrichtung vermittelt werden. In der Zeit ihrer Beratungs- und Betreuungstätigkeit erhielten 10 Bewohner eine gesetzliche Betreuung, 2 Bewohner wurden für eine längere Zeit inhaftiert, 1 weibliche Person ist verstorben. Die Beratungsstelle im Lupinenweg hat durch das von ihr vorgenommene, erweiterte Angebot der Internetrecherche für Bewohner ebenfalls an Lebendigkeit zugenommen und erhält somit als Anlaufstelle für Probleme von den Bewohnern eine stärkere, niedrigschwellige Zugangsvoraussetzung. Vorsitzender Jung (SPD) bedankt sich bei Frau Domsch für ihren engagierten Bericht und bittet die Mitglieder des Ausschusses um evtl. Fragestellungen, Meinungen an und zu Frau Domsch’s Tätigkeit. Sachkundiger Bürger Stilz (CDU) zeigt sich begeistert für den abgegebenen Bericht von Frau Domsch und empfindet sie als Person weiterhin als „Glücksgriff“ für das Aufgabengebiet. Ratsherr Weitz (SPD) freut sich, dass eine Stabilität unter den Bewohnern erzielt werden konnte und dankt Frau Domsch im Namen seiner Fraktion für die geleistete Arbeit. Er möchte wissen, ob es Gründe für einen geringeren Zuzug von Männern unter 25 Jahren im Berichtsjahr gibt. Frau Domsch erklärt, dass diese Auffälligkeit nicht mit ihrer Tätigkeit zusammenhängt, sondern in anderen Gründen zu suchen ist, die sie sich aber außer Stande sieht, zu benennen. Ratsherr Weitz (SPD) bittet um Auskunft zum nachbarschaftlichen Verhältnis der Hauseigentümer auf der den Obdachlosenunterkünften gegenüberliegenden Straßenseite. Frau Domsch teilt mit, dass sie in ihrer Beratungszeit ständig in den Unterkünften unterwegs sei und dann hin und wieder auch von den Nachbarn zu Problemen angesprochen würde. Darüber hinaus sei auch Herr Mörs (bisheriger Sprecher der Eigentümer) immer wieder von ihr kontaktiert worden oder er habe den Kontakt zu ihr gesucht. Ratsfrau Surmann (CDU) gibt bekannt, dass sie bei der Polizei Rhein-Erft-Kreis arbeitet und durch diese Arbeit auch in Kenntnis ist über die Verhältnisse im Lupinenweg. Sie bittet Frau Domsch um engere Kooperation in der zu erledigenden Aufgabenstellung. Beschluss Sozialausschuss 25.09.2014 2 von 5 Frau Domsch stellt ihr die Kooperationsbereitschaft in Aussicht. Sachkundige Einwohnerin Frau Weidner (Initiative für Völkerverständigung) bittet die Verwaltung um Auskunft über die Herkunft der im Lupinenweg derzeit untergebrachten, asylbegehrenden Ausländer. Sie will wissen, ob diese beratende Unterstützung durch die Brühler Integrationslotsen erhalten. Fachbereichsleiter Rampe (FB 32 / FB 50) gibt bekannt, dass 1 männliche Person aus dem Irak stammt. Dieser wohnte vorher in einem Container der Willy-Brandt-Straße in einem Mehrpersonenzimmer. Aufgrund schwerer psychischer Probleme wurde diesem ein Einzelzimmer im Lupinenweg zugewiesen. Er wird von der Integrationslotsin Frau Liebich, ehrenamtlich tätig in der Willy-Brandt-Straße, im Lupinenweg betreut. Eine weitere männliche Person aus Bosnien ist zu seiner im Lupinenweg wohnenden Mutter gezogen. Darüber hinaus wurde ein 4-Personenhaushalt (Ehepaar und 2 erwachsene Verwandte) aus der früheren UDSSR im Lupinenweg untergebracht, da zum Zeitpunkt der Zuweisung keine Unterbringungsmöglichkeit in den Unterkünften für asylbegehrende Ausländer zur Verfügung stand. Nachdem keine weiteren Fragen mehr an Frau Domsch gestellt werden, bedankt sich Vorsitzender Jung (SPD) nochmals bei ihr und wünscht ihr für die weitere Arbeit weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen. Er bittet nun Frau Göpel (Drogenhilfe Köln Projekt gGmbH) ihren Bericht abzugeben. Frau Göpel stellt den Mitgliedern die mitgebrachte Kollegin, Frau Laudowicz-Bodi, vor. Frau Göpel teilt für die neuen Mitglieder des Ausschusses mit, dass ihre Arbeit mit der Klientel im Lupinenweg ähnlich strukturiert sei, wie die Arbeit von Frau Domsch, jedoch wesentlich kleinteiliger in den anzuwendenden Strategien sowie den Betreuungseinheiten. Sucht ist immer mit einem ambivalenten Verhalten der Klientel begründet und benötigt von daher ein stringenteres Reglement in der Betreuung. Das Ziel der Arbeit der Drogenhilfe sei, abhängige Klienten langfristig aus dem Milieu des Lupinenwegs herauszuholen und in ein persönlich zugeschnittenes Betreuungs- und Hilfeplankonzept zu integrieren. Im Berichtsjahr 2013 konnte 1 Person aus dem Lupinenweg in eine Therapie vermittelt werden. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 110 Beratungsstunden durch die pädagogischen Kräfte der Drogenberatungsstelle im Lupinenweg durchgeführt. Die Einhaltung der vereinbarten Beratungszeiten durch die abhängigen Menschen gestaltet sich durch das vorliegende Suchtverhalten äußerst schwierig. Frau Göpel gibt das Wort weiter an ihre Kollegin Frau Laudowicz-Bodi. Frau Laudowicz-Bodi berichtet, dass die Mitarbeiter der Drogenhilfe vormittags und nachmittags ihre Sprechzeiten im Lupinenweg abhalten. Die Beratung findet in den Räumlichkeiten der Beratungsstelle im Lupinenweg statt. 6 Bewohner aus dem Lupinenweg nehmen derzeit am Methadon-Programm teil. Diese waren vorher stark heroinabhängig. Der Betreuungsprozess von diesem Personenkreis, der langjährig abhängig von Drogen ist, gestaltet sich sehr aufwendig und langwierig. Von daher, so Frau Göpel, sei eine Kontinui- Beschluss Sozialausschuss 25.09.2014 3 von 5 tät des Beratungsangebotes der Drogenhilfe weiterhin zwingend erforderlich. Nur wenige Bewohner fänden den Weg zur Beratungsstelle, Heinrich-Esser-Straße. Hinsichtlich einer adäquaten Wohnraumversorgung führt die Drogenhilfe intensive Gespräche mit der Wohnungsbaugesellschaft Gebausie. Die Vernetzung in der Arbeit stellt, wie von Frau Domsch bereits dargestellt, auch für die Drogenhilfe ein wichtiges Instrumentarium in einer wirksamen Beratungsarbeit dar. Die Drogenhilfe habe es geschafft, die zuständigen Sachbearbeiter in der Wohnungsvermittlung bei der Gebausie davon zu überzeugen, dass sich die eingeholten Schufa-Auskünfte mit dem Schuldenregister bei den Wohnungsbewerbern oftmals nicht auf bestehende Mietschulden, offenen Räumungsklageverfahrenskosten etc. beziehen, sondern auf andere Schulden wie z.B. Schwarzfahren im öffentlichen Nah- und Fernverkehr, nicht bezahlten HandyRechnungen. Vorsitzender Jung (SPD) bedankt sich bei Frau Göpel und Frau Laudowicz-Bodi für die Ausführungen zu ihrer Arbeit im Lupinenweg. Er fragt die Mitglieder, ob diese weitere Auskünfte wünschen. Ratsfrau Özcelik (Grüne) fragt nach dem Verbrauch des Beratungsbudgets für die Drogenhilfe und bittet des weiteren um Auskunft über die Höhe des für die Beratungstätigkeit zur Verfügung gestellten städtischen Etats. Anmerkung der Schriftführerin: Es sind für das Haushaltsjahr 2014 22.500,00 € für die Basisversorgung (416 Stunden) und 14.000,00 € für den Vermittlungseinsatz (256 Stunden) eingestellt worden. Ratsherr Weitz (SPD) versteht die Aussagen von Frau Göpel und Frau Laudowicz-Bodi zum Aufwand der Beratungstätigkeit nicht als „Alarmmeldung“, dass mit den bereitgestellten, finanziellen Mitteln nicht auszukommen ist. Er bittet um Auskunft darüber, ob ein Trend zum Mehrbedarf erkennbar ist. Frau Göpel antwortet, dass die Ausgabe der Beratungstätigkeit einer „Wellenbewegung“ unterliege und diese auch abhängig von der Beratungsintensität der Klientel ist. Die Drogenberatung arbeite bis zur vollen Ausschöpfung des Etats. Neue Klientel muss dann zunächst warten, bis der Etat wieder zur Verfügung steht. Sachkundiger Bürger Stilz (CDU) fragt nach dem Haus in der Franzstraße und bittet um Auskunft zum Sachstand der Planung der Drogenhilfe. Frau Göpel teilt mit, dass das Haus umfassend saniert und renoviert werden müsse. Darüber hinaus muss die Drogenhilfe die Auflagen und Kriterien der Barrierefreiheit erfüllen, was sich bei einem alten Gebäude recht schwierig in der Umsetzung gestaltet. Die gestellten Förderanträge für die Betreibung der Einrichtung sind teilweise auch noch nicht entschieden. Ratsfrau Riewer (CDU) fragt nochmals nach dem Methadon-Programm für schwerstabhängige Menschen und wie viele Personen an dem Programm teilnehmen. Frau Göpel antwortet, dass es 6 Personen sind. Sie führt weiter aus, dass das MethadonProgramm für den beschriebenen Nutzerkreis ein gutes Programm sei, da es ermöglicht, einen geregelten Tagesablauf zu gestalten und eine Arbeit aufzunehmen. Das Programm Beschluss Sozialausschuss 25.09.2014 4 von 5 ist jedoch sehr kostenintensiv. Manchmal schade das Programm sogar auch, da durch die Methadongabe den Betroffenen „der Leidensdruck“ genommen wird, ihre persönliche Situation durch die Annahme und Entscheidung zu einer Intensivtherapie positiv zu verändern. Für die Teilnahme am Methadon-Programm ist eine ärztliche Bescheinigung notwendig. Sachkundige Bürgerin Schützner (CDU) möchte wissen, ob die Drogenhilfe neben der Bekämpfung der Drogen- und Alkoholsucht, auch die Spielsucht (Automaten, Computer) thematisiert. Frau Göpel antwortet, dass die Problematik, die eine Alkoholabhängigkeit verursacht, speziell vom psychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes Rhein-Erft-Kreis, Frau LüdtkeGlock, bearbeitet wird. Sachkundiger Bürger Stilz (CDU) fragt, ob der „Dealertourismus“ in Brühl noch existiert. Frau Laudowicz-Bodi sagt, dass die Personen bekannt seien und die Drogenberatung dieses Problem auch in anderen Zusammenhängen immer wieder diskutiert. Vorsitzender Jung (SPD) bedankt sich bei Frau Domsch, Frau Göpel und Frau LaudowiczBodi für deren Ausführungen zu den angesprochenen Themenbereichen. Beschluss: Der Sozialausschuss nimmt die Jahresberichte von Frau Domsch (Beratungsstelle) und Frau Göpel (Drogenhilfe Köln) zur Kenntnis. Abstimmungsergebnis: - einstimmig - Beschluss Sozialausschuss 25.09.2014 5 von 5