Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
166 kB
Datum
20.12.2011
Erstellt
25.11.11, 13:37
Aktualisiert
25.11.11, 13:37
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
SFB BilKul – N/Dr. R/D
Vorlage 614 /IX.L.
Datum: 15.11.2011
An den
Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss
Sitzungstag:
29.11.2011
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstag:
13.12.2011
Gemeinderat
Sitzungstag:
20.12.2011
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Entwicklung Naturzentrum Eifel
X
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Anlagen:
Ja
X Nein
Beschlussvorschlag:
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Der Gemeinderat beschließt, die Aktivitäten des Naturzentrums, des Jugendgästeund Eifelhauses fortzuführen. Gleichzeitig wird beschlossen, im Rahmen der Haushaltssatzung 2012 die Maßnahmen und Programme darzustellen.
Zur Abwicklung der Bildungsveranstaltungen, Betreuung der externen Mitarbeiter,
wissenschaftlichen Betreuung der musealen Einrichtungen und wissenschaftlichen
Begleitung des Naturzentrums Eifel und der angegliederten Einrichtungen soll wie
bereits in den letzten Jahren der Förderverein Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege
Nettersheim mit dem Bildungswerk Nettersheim beauftragt werden. Diese Leistungen sind entsprechend Auftrag und Aufwand gegenüber dem Bildungswerk zu vergüten.
Die Teilergebnisrechnungen und Planungen werden in der Sitzung vorgetragen.
Begründung:
Entsprechend der UN-Dekade 2005-2014 liegt die zentrale Aufgabe des Naturzentrums Eifel in der Bildung für nachhaltige Entwicklung, der Naturerlebnispädagogik
und Naturinformation.
Hierbei bildet die außerschulische Umwelterziehung einen wichtigen Schwerpunkt.
Mit dem pädagogischen Konzept des "Begreifens durch Erleben" werden für Kindergartenkinder, Schüler, interessierte Laien und Fachleute sowohl erlebnis- als auch
fachlich orientierte Exkursionen, Kurse, Vorträge und Fachseminare angeboten.
Wichtige Impulse und eine zusätzliche Belebung der Angebotspalette für Jugendliche und Erwachsene, zudem eine verbesserte Auslastung des Jugendgästehauses,
des Eifelhauses und des Jugendzeltplatzes gerade am Wochenende und in anderen
belegungsschwachen Zeiten (Schulferien, Wintermonate) werden durch die Arbeit
des Bildungswerkes Nettersheim gegeben.
In Zusammenarbeit mit bewährten und neuen Partnern (Freiräume-Markus Berg,
Wildnisschule-Uwe Belz, Lindenhof-Mark Schwerdt, Kräuterpädagoginnen der
Gundermannschule, Archäologen der Universität Köln, tribea Gesundheitszentrum,
Tanzschule Neff, Künstlern und verschiedenen kommunalen Einrichtungen (Literaturhaus, Kulturbahnhof, Familienzentrum, Holzkompetenzzentrum....), werden neue
Themenfelder und neue Zielgruppen erschlossen.
Diese vielseitigen Aktivitäten der Gemeinde Nettersheim sollen weiter entwickelt
werden. Hierbei ist die Grundorientierung durch die geologische, historische und
ökologische Vielfalt des Landschaftsraumes vorgegeben. Neue Themen und Methoden, die zur Umsetzung der Ziele der UN Dekade beitragen, werden implementiert.
Der Betrieb des Jugendgästehauses, des Eifelhauses und des Jugendzeltplatzes
und deren Belegungen sind in direkter Abhängigkeit von den Angeboten des Naturzentrums und des Bildungswerks zu sehen. Die an den Veranstaltungen teilnehmenden Gruppen werden prioritär im Jugendgästehaus und seinen Nebengebäuden
oder bei Vollbelegung in anderen Unterkünften im Gemeindegebiet untergebracht.
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Bildungswerk Nettersheim
Das Bildungswerk Nettersheim ist eine nach dem Weiterbildungsgesetz (WbG NRW)
anerkannte Bildungseinrichtung.
Das Angebot richtet sich vor allem an Schulabgangsklassen, Schüler der Sekundarstufe II, Berufskollegs, Studenten, Chöre, Theatergruppen, Referendare und Erzieher und weitere Jugend- und Erwachsenengruppen.
Bereits mit Wirkung vom 1. April 1998 hat der Förderverein Naturschutz, Heimatund Kulturpflege e.V. dieses Bildungswerk von der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendarbeit an berufsbildenden Schulen Nordrhein-Westfalen e.V. (LAG), als Einrichtung der Weiterbildung nach § 23 Weiterbildungsgesetz (WbG), übernommen.
Die Anerkennung durch die Bezirksregierung Köln erfolgte nach Zustimmung des
Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW rückwirkend zum 01.04.1998.
Die Einrichtung trägt seit diesem Zeitpunkt die Bezeichnung „Bildungswerk Nettersheim“.
Angeboten werden Seminare und Projekttage mit folgenden Schwerpunkten:
Berufliche Weiterbildung und persönliche Bildung
Seminare für Studienreferendare und Studenten
Projekttage für Jugendgruppen und Klassen der Sekundarstufe II
zur Erlebnis-, Kultur- und Naturpädagogik, zu Ökologie, Klima und Energie, zu Archäologie, Geologie und Biologie.
Es können komplette Programme mit Betreuung, Vollpension und Unterbringung
oder auch Teilleistungen gebucht werden. Die inhaltliche Gestaltung der Seminare
erfolgt durch individuelle Abstimmungen mit der Gruppenleitung. Die Seminare können aber auch selbstorganisiert durchgeführt werden. Über einen Jahresplan stehen
die Veranstaltungen auch individuellen Interessenten offen.
Auch vom Bildungswerk werden die Unterkünfte im Gemeindegebiet prioritär genutzt.
Die Förderungsvoraussetzung, d.h. das Ableisten bzw. Durchführen von 1400 Teilnehmertagen pro Jahr wird mit Ablauf des Kalenderjahres deutlich erfüllt bzw. übertroffen werden (Stand 18.11.2011: 3020 Teilnehmertage).
Seit dem 01.01.2004 kooperiert das Bildungswerk Nettersheim mit dem Bildungswerk der Lebenshilfe Düren e.V., um den Vorgaben des novellierten Weiterbildungsgesetzes NRW zu genügen.
Nach Einführung eines Qualitätsmanagementsystems nach der Norm ISO 9001 wird
im Januar 2012 das Zertifizierungsaudit durch ein akkreditiertes Büro durchgeführt.
Alle anerkannten Einrichtungen der Weiterbildung müssen in NRW eine Zertifizierung nachweisen. Dies ist Voraussetzung für die weitere Landesförderung der Erwachsenen-Weiterbildung. Gefördert wird der hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter der Einrichtung.
EINRICHTUNGEN
1. Naturzentrum – Tourist-Information - Gebäude – Naturerlebnisgebiet
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1989 öffnete das Naturzentrum Eifel seine Türen. Seither ist es zum größten und
aktivsten Naturzentrum der Region herangewachsen.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mit Fachwissen, Kreativität und viel Engagement Ideen entwickelt und unsere Gäste begleitet. Mit Herz, Hand und Verstand
werden Natur und Geschichte in Nettersheim erlebbar gemacht. Bis Ende des Jahres haben rund 350.000 Kinder und Jugendliche in Nettersheim mit allen Sinnen Natur und Geschichte kennen gelernt.
Den Blick für die Besonderheiten aus Natur, Geschichte und Kultur unserer Region
schärfen, zu einer Wertschätzung dieser Reichtümer führen und sie für kommende
Generationen bewahren – das waren und sind die Anliegen des Naturzentrums und
der Trägerin, der Gemeinde Nettersheim. Als ländliche Eifelgemeinde hat sie vor
über 20 Jahren ihr Potenzial erkannt: reich an archäologischen Denkmälern, an Fossilien des Eifeler Devonmeeres ebenso wie an seltenen Pflanzen und Tieren, gelegen in einer wunderschönen Landschaft. Mit Unterstützung und Ermunterung durch
Menschen wie Prof. Wolfgang Schumacher und die NRW-Stiftung hat sie einen besonderen Weg eingeschlagen. Vielfache Auszeichnungen wie der mehrfach errungene Titel „Bundeshauptstadt für Naturschutz“ und der in diesem Jahr zugesprochene Titel „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ tragen diesem Rechnung.
Das Naturzentrum ist das Herzstück des wachsamen Umgangs mit Natur, Kultur und
Umwelt und des naturnahen Tourismus im Naturerlebnisdorf Nettersheim. Damit
verbunden sind das Jugendgästehaus, das Selbstversorgerhaus (Eifelhaus) und der
Jugendzeltplatz - betrieben von der Gemeinde Nettersheim. Das Naturzentrum mit
seinen Einrichtungen und der Ort Nettersheim haben sich in den vergangenen Jahren zu einem lebendigen Anziehungspunkt für Schulklassen, Gruppen und immer
mehr für Besucher, die in Eigenregie anreisen, wandern, Rad fahren und sich für
Kultur und Geschichte interessieren, entwickelt. Der Ortskern von Nettersheim mit
seinen Geschäften, attraktiver Gastronomie, den angesiedelten Institutionen des
Kreises und des Landes NRW wäre ohne das Naturzentrum als Motor in dieser Form
nicht vorstellbar.
Ausstellungslandschaft
Auch im zweiten Jahr nach Umgestaltung der Ausstellungslandschaft ist ein großes
Besucherinteresse zu verzeichnen. So haben neben den vielen Schulklassen und
Gruppen, die Programme im Naturzentrum buchen und damit verbunden auch die
Ausstellung besuchen, zahlreiche Einzelpersonen die Ausstellungen besucht. Bis
Mitte Nov. d. J. wurden ca. 2.800 Eintrittskarten (Erwachsene 2,00 €/Kinder 1,00 €)
an Einzelbesucher verkauft. Die Umgestaltung der Ausstellungslandschaft erfolgte
auch unter Einsatz neuer Medien. Besonders Kinder fühlen sich durch die Erlebnisstationen angesprochen. Ratespiele, Sehschlitze, Hörstationen, die unterirdische
Welt der Bodenlebewesen, Tierspuren, Schmetterlingsprismen - alle Sinne werden
angesprochen und ganz nebenbei erfahren die Besucher alles über die Geschichte
und Natur der Region.
Die Ausstellungsbereiche zeigen exemplarisch die Themenwelten der Nettersheimer
Kulturlandschaft: Archäologie mit Schwerpunkt Römer und Franken, Gewässerlebensräume, Wald & Holz, Wiesen & Weiden, Leben auf dem Land sowie als neues,
aktuelles und zukunftsorientiertes Themenfeld Energie & Klima. Eine besondere
Herausforderung ist das integrierte und offene Vermittlungskonzept: die fachkundig
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angeleiteten Programme des Naturzentrums starten in den Ausstellungen, das heißt
die Ausstellungsräume sind zeitweise gleichzeitig lebendiger Seminarraum. In der
Ausstellungslandschaft des Naturzentrums und draußen auf dem Erlebnispfad führt
Olly der Igel zu Erlebnisstationen.
Im kommenden Jahr soll das Naturzentrum durch den Römerstraßen-Infopunkt erweitert werden, der Bestandteil des Projekts „Erlebnisraum Römerstraße“ ist. Eine
direkte Anbindung an die bestehende Touristinfo sowie den Kundencounter ist vorgesehen, um entsprechende Synergieeffekte nutzen zu können. Die entsprechenden
Eigenteile hierzu werden im Rahmen des Haushalts 2012 eingeplant.
Das Meerwasseraquarium konnte im laufenden Jahr mit der Aufnahme von zwei
Seepferdchen-Paaren erweitert werden. Erste Besucherkontakte belegen eine weitere Steigerung der Attraktivität. Im Rahmen einer Schulung durch den ehrenamtlichen
Betreuer werden im kommenden Monat alle Mitarbeiter zu den neuen Bewohnern im
Aquarium geschult.
Barrierefreiheit
Das Naturzentrum Eifel soll für möglichst alle Menschen erreichbar sein. Zu dem
Behindertenparkplatz an der Ecke Bahnhofstraße/Urftstraße, dem barrierefreien Info-Service und Seminarbereich sowie dem Korallenriffaquarium sind neue Elemente
im Gebäude und im Naturerlebnisgebiet hinzugekommen, die über das Projekt „Natur für Alle“ des Naturparks Nordeifel realisiert werden konnten: Eine elektrische
Schiebetür als Eingang zum Naturzentrum und damit verbunden die Überdachung
des Eingangsbereiches, der in diesem Jahr verwirklichte Einbau eines Plattformliftes,
der in die Ausstellungslandschaft des Obergeschosses führt, die barrierefreien Toiletten, weiterhin ein barrierefreier Steg am Römerweiher und der barrierefreie Umbau des Schmetterlingspfades mit Anlage eines Parkplatzes am Jugendzeltplatz.
Römische Siedlung und Archäologischer Landschaftspark
Die 2009 entdeckte römische Siedlung von Nettersheim bildet ergänzend zu den bekannten Bodendenkmälern der Gemeinde Nettersheim einen neuen bedeutenden
Baustein im Themenfeld Kultur und Archäologie des Naturzentrums Eifel. Bereits
zum jetzigen Zeitpunkt wird deutlich, dass hier ein archäologischer Komplex besteht,
der aufgrund seiner Qualität, Dichte, Ausdehnung und Bedeutung auf großes und
überregionales Interesse stößt. Mit dem geplanten Archäologischen Landschaftspark
soll die an der Agrippastraße gelegene römische Siedlung aus Tempel, Hausbebauung, öffentlichen Bauten, Gewerbebetrieben und Befestigungsanlagen für Besucher
erlebbar gemacht und über eine „Römerroute“ an den Ort und das Naturzentrum als
Start- und Zielpunkt angebunden werden. Der römische Reisewagen, der am Wochenende auf der Route unterwegs ist, bildet ein besonderes touristisches Highlight
mit hoher Erlebnisqualität und gleichzeitig ein Angebot für mobilitätseingeschränkte
Gäste. Die Realisierung des Archäologischen Landschaftsparks erfolgt im Rahmen
des Projektes „Erlebnisraum Römerstraße“ der Regionale 2010.
Durch Grabungskampagnen der Universität Köln wird die Siedlung seit 2009 jährlich
in den Sommermonaten und auch in den folgenden Jahren weiter erforscht. Die Ergebnisse bilden gleichzeitig die Grundlagen für die Ausgestaltung des archäologischen Parks, die momentan erfolgt. Die Grabungen sind Anziehungspunkte für zahl-
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reiche Einzelbesucher und Gruppen, zumal die Ausgrabungsstätte „Steinrütsch“ direkt am stark frequentierten Eifelsteig liegt. An mehreren Terminen fanden Führungen, Exkursionen und Veranstaltungen statt, so wie erstmals im Vorjahr wieder ein
ausgebuchtes mehrtägiges Grabungscamp für interessierte Laien, weiterhin Gruppenführungen und der „Tag des offenen Denkmals“. Die Mitarbeiter des Naturzentrums, die erlebnispädagogische Programme durchführen, werden über die aktuellen
Grabungsergebnisse informiert, so dass die Ergebnisse auch Gästen vermittelt werden können.
Das Archäologische Institut der Universität zu Köln hat mit seinen Studenten die
Grabungen durchgeführt und das Grabungscamp fachlich betreut. Die Kooperation
zwischen Universität und Gemeinde Nettersheim wurde verstärkt; im Wintersemester
2011/2012 findet eine Lehrveranstaltung zum römischen Vicus und dem Archäologischen Park statt. Das Archäologische Institut beteiligt sich an der Planung und Ausgestaltung der Erlebnisstationen an dem Rundweg, der den römischen Vicus auf
erlebnisreiche Weise an den Ort Nettersheim anbinden wird. Geplant sind die Stationen „Römischer Garten“ am Naturzentrum, „Reisen wie die Römer“ am Wohnmobilhafen, „Besuch am Matronenheiligtum“, „Ausblick auf Marcomagus“, „Wohnen im
Vicus“, „Ein Römer auf Straßenposten“ am Steinrütsch, „Feuer und Eisen“ sowie
„Forschen wie die Archäologen“ nahe dem Abenteuerspielplatz, „Handwerk und Gewerbe“ sowie „Römische Taverne“ an und in den Werkhäusern.
Durch die Einrichtung des „Römerstraßen-Infozentrums“ und der „Servicestation der
Straße der Römer“ im Naturzentrum Eifel in Verbindung mit der Tourist-Info werden
Synergieeffekte erwartet, die neue Besuchergruppen nach Nettersheim und in die
Region führen und welche die Einrichtung des Naturzentrums als zentralem Anlaufpunkt stärken.
Zudem soll ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zum Thema „Römer“ in das
bereits bestehende Veranstaltungsprogramm des Naturzentrums integriert werden.
2. Tourist-Info und touristische Angebote
Die mit dem Naturzentrum gleichzeitig verbundene wichtige touristische Bedeutung
wird ständig weiter entwickelt und ausgebaut. Neben den originären Aufgaben des
Naturzentrums wird die Entwicklung der Tourist-Information als Besucheranlaufstelle,
die an sieben Tagen in der Woche geöffnet ist, auch weiterhin ein vorrangiges Ziel
sein. Hier können Informationen zu Veranstaltungen (ggfs. Ticketverkauf), Wanderund Radwanderangeboten, touristischen Kooperationspartnern etc. konzentriert zur
Verfügung gestellt und vermarktet werden. Dabei steht das Ziel einer optimalen persönlichen Gäste- und Besucherbetreuung und -information im Vordergrund. Hierzu
werden Angebote zur Mitarbeiterqualifizierung und Schulung genutzt. Mit den in den
letzten Jahren neu aufgenommenen touristischen Angeboten wie „Eifeler Quellenpfad“, „Eifelsteig“, „Kräuterpfad“ etc. wurden im letzten Jahr bereits zahlreiche neue
Gäste angeworben.
Die in den letzten Jahren erweiterte Öffnungszeit auf 18.00 Uhr in der Hauptsaison
soll auch im kommenden Jahr aufgrund der positiven Erfahrungen umgesetzt werden. Vor allen Dingen am Wochenende war diese deutliche Präsenz mit dafür entscheidend, die Gästezufriedenheit weiter zu stabilisieren, zu erhöhen und die Umsätze im Museumsshop zu steigern.
Mit dem neuen Angebot des römischen Reisewagens konnte eine weitere touristische Attraktivität geboten werden. An den Sonntagen von Mai bis Oktober fuhr der
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Römerwagen Stationen auf dem Erlebnispfad bzw. im Bereich des entstehenden
Archäologischen Landschaftsparks und im Ort Nettersheim an. Vermarktet wird das
Angebot über die Nettersheim Card, die neben der Fahrt mit dem Römerwagen freien Eintritt in der Ausstellungslandschaft des Naturzentrums und Sonderkonditionen
in den gastronomischen Betrieben in Nettersheim ermöglicht. Zudem wird der Römerwagen für Gruppen angeboten. Durch Verbesserung der Abläufe (Einrichtung
fester Zu-/Ausstiegmöglichkeiten, Informationen über das Gelände etc.) soll eine
weitere Optimierung und Nutzung des Angebots erreicht werden.
3. Alte Schmiede - Werkhäuser
Die Alte Schmiede ist unser Haus der Fossilien. In den Werkhäusern werden verschiedene erdgeschichtlich relevante Themen aufgegriffen und anhand unterschiedlicher Exponate zur Ausstellung gebracht.
Die Ausstellungen in der Alten Schmiede (Sammlung Jungheim, Albring und Bonn)
wurden in den Jahren 2004-2005 von Grund auf neu gestaltet und modern ausgestattet.
Im Rahmen der Verlagerung verschiedener Angebote aus der Begegnungsstätte
wird der Ausstellungsraum zwischenzeitlich auch für diverse Programmangebote
genutzt, so auch durch die VHS.
Der Bereich der Werkhäuser soll innerhalb des Archäologischen Landschaftsparks
eine Neuausrichtung als eine Erlebnisstation erfahren. Die Planungen hierzu finden
z. Zt. statt und sehen wie oben beschrieben eine Römische Taverne vor.
Im letzten Sommer konnte das Haus in Kooperation mit einer Privatperson, die den
Verkauf von Mineralien vornahm, samstags und sonntags geöffnet werden.
4. Jugendgästehaus/Eifelhaus/Jugendzeltplatz
Die angebotenen Unterkünfte im Jugendgästehaus, Eifelhaus bzw. Jugendzeltplatz
führen in diesem Jahr zu insgesamt 27.700 Übernachtungen. Diese Entwicklung soll
auch im kommenden Jahr angestrebt, verfestigt und wenn möglich gesteigert werden.
Kundenbefragungen beweisen eine durchweg positive Bewertung der Einrichtungen
und zeigen einige Verbesserungsmöglichkeiten auf. In diesem Jahr wurde der Speisesaal im Altbau im Bereich der Akustik verbessert, d. h., es wurden Bänke anstelle
von Stühlen eingesetzt und eine Wand mit Holz vertäfelt. Leider konnte die gewünschte Verbesserung des Jugendzeltplatzes in diesem Jahr nicht umgesetzt werden, so dass versucht wird, die gewünschten Maßnahmen im Projekt „Erlebnisraum
Römerstraße“ anzugehen. Die Idee eines Römerlagers soll hier mit entsprechenden
Aufwertungsmaßnahmen verbunden und umgesetzt werden.
Die in diesem Jahr eingetretene rückläufige Belegung auf dem Jugendzeltplatz soll
mit diesen gezielten Maßnahmen gestoppt und zurückgeführt werden (es waren nur
noch 3.700 Übernachtungen gegenüber 4.560 Übernachtungen in 2010 zu verbuchen).
Im Eifelhaus konnten für das laufende Jahr ca. 4.000 Übernachtungen gebucht werden, d. h. es wurde eine Steigerung von rund 200 Übernachtungen erzielt.
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2011 werden wie im Vorjahr ca. 20.000 Übernachtungen im Jugendgästehaus erreicht. Die weiterhin kleinen Klassenstärken lassen hier auch für die nahe Zukunft
keine erhebliche Steigerung erwarten, so dass für 2012 wieder eine Ausgangsbelegung von 20.000 Übernachtungen eingeplant werden soll.
Bei einer durchschnittlichen Gruppenstärke von z. Zt. 25 Personen gegenüber 30
Personen ist allein hierdurch ein Rückgang von 4.000 Übernachtungen/jährl. zu
Grunde zu legen. Aber auch fehlende finanzielle Mittel für Klassenfahrten bei Schulen und Eltern lassen eine Steigerung der Übernachtungszahlen nicht erwarten. Zudem stellen sich unsere Einrichtungen ständig einer nicht zu unterschätzenden Konkurrenz im nahen Umfeld, die insbesondere im Bereich der Gruppenangebote das
Modell des Naturerlebnisdorfes bzw. Naturzentrums Eifel in Nettersheim kopiert. Ab
2012 wird eine geringfügige Preiserhöhung von ca. 2 % im Jugendgästehaus (Preissteigerungsrate) erfolgen, d. h. Kinder im Mehrbettzimmer 24,-- € incl. Vollverpflegung. Hiermit liegt das Jugendgästehaus im Vergleich zu den konkurrierenden Einrichtungen in der Region im unteren Segment. Für das Eifelhaus werden die Preise
moderat angepasst. Hier liegt der Tagessatz bei 14,00 € für Gäste unter 16 Jahre.
Ältere Gäste zahlen 15,50 € und ab 4 Übernachtungen 15,-- €. Für den Jugendzeltplatz gelten seit 2010 folgende Preise: bei 1-3 Übernachtungen 5,00 €/Tag und ab 4
Übernachtungen 4,50 €/Tag.
Ein weiteres Übernachtungsangebot soll in direkter Nachbarschaft zum Naturzentrum den steigenden Bedarf der Familienfreizeiten und Spontanbuchungen mit decken. Im historischen Bauernhaus wird z. Zt. eine kleine moderne Küche mit Toilette
und Dusche etabliert. Die weiteren Räumlichkeiten (Flur, Stube, 2 Schlafkammern im
Obergeschoss) behalten die alten Möbel, die lediglich überarbeitet werden. Mit dem
Angebot „Wohnen im historischen Bauernhaus“ soll das Bauernhaus langfristig einer
erhaltenden Nutzung zugeführt werden und zudem in belegungsfreien Zeiten weiterhin als museales Objekt dienen sowie im Bereich der Aktivprogramme eingesetzt
werden. Die erforderlichen Arbeiten erfolgen über den gemeindlichen Bauhof. Anschaffungen werden über entsprechende Rückstellungen bzw. Förderungen finanziert. Die Eröffnung soll im Mai 2012 erfolgen, so dass entsprechende Buchungen
bereits über das Naturzentrum getätigt werden können. Sowohl als Ferienhaus als
auch separat mit einem Doppel- und einem Einzelzimmer kann die Buchung erfolgen. Die Preise werden im Bereich der örtlichen Angebote liegen. Besondere Eventbuchungen (z. B. Leben wie vor 100 Jahren, Hochzeitsnacht –grün, silber, gold etc.-,
Verlobungsnacht etc.) sollen die Vermarktungsmöglichkeiten unterstützen und ergänzen.
Auch im kommenden Jahr soll die Mittagsverpflegung aller gemeindlichen Schulen
und Kindergärten wieder über das Jugendgästehaus erfolgen. Die entsprechenden
Rückläufe lassen einen weiteren Bedarf erwarten.
Im kommenden Haushalt wird die Kalkulation der Einnahmen entsprechend der o. g.
Daten erfolgen, zumal die Buchungslage die anvisierten Werte erwarten lässt. Zudem werden die zu erwartenden Einnahmen aus dem Bereich der Mittagsverpflegung in Kindergärten und Grundschulen berücksichtigt, so dass für 2012 eine konstante Entwicklung erwartet wird.
5. Wohnmobilhafen
Der Wohnmobilhafen in Nettersheim war bei seiner Gründung im Jahr 2003 Vorreiter
in der Region und hat mit seiner positiven Wirkung auch in anderen Kommunen zu
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einem erweiterten Angebot an Wohnmobilhäfen bzw. Wohnmobilstellplätzen geführt.
Dieses ständig wachsende Angebot ist dafür verantwortlich, dass die Zahlen seit
2008 gering rückläufig sind und in 2011 ca. 2.500 Wohnmobiltage erwarten lassen.
Somit wird in 2011 das Ergebnis von 2010 konstant erreicht. Für 2012 werden diese
Werte entsprechend eingeplant. Zudem erfolgt zum 01.01.2012 eine Preiserhöhung
von 7,00 €/tägl. auf 8,00 €/tägl. Hiermit wird den gestiegenen Energiepreisen sowie
den umgesetzten Verbesserungen (Anlage von Parknischen durch Hecken, zusätzl.
kostenloser Eintritt im Naturzentrum) der Einrichtung Rechnung getragen.
Leider konnte die geplante Kooperation mit der Stadt Bad Münstereifel nicht umgesetzt werden.
Mit der Angliederung einer Erlebnisstation zum „römischen Reisen“ wird zudem in
2012 eine weitere Aufwertung des Wohnmobilhafens erfolgen.
6. Wander- und Radwanderrouten im Naturerlebnisdorf - Naturerlebnisgebiet
Der Erlebnispfad der Gemeinde Nettersheim erfreut sich auch zehn Jahre nach Eröffnung immer noch eines regen Besucherinteresses und bedarf der ständigen Betreuung und intensiven Pflege. Auf einer Strecke von etwa 6 km kann man an bisher
20 verschiedenen Stationen Besonderheiten des Natur- und Kulturraumes Eifel aktiv
erleben. Der Pfad wird über das Projekt Erlebnisraum Römerstraße eine Erweiterung
bzw. Aufwertung durch Erlebnisstationen erfahren. Die Neuauflage der Broschüre
und des Flyers soll kurzfristig realisiert werden.
Die Weiterentwicklung und Optimierung dieses Pfades wird als Querschnittsaufgabe
verstanden und behandelt.
Radfahren und Wandern in der Eifel ist groß im Kommen. Das Netz der Hauptradwege und der Premium- und Submarkenwege in der Eifel ist bereits dicht gesponnen.
Eifelsteig, Eifeler Quellenpfad und Kräuterpfad erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und sorgen mit dem Erlebnispfad und den Nettersheim Tours für eine stetig
steigende Besucherzahl in unseren Einrichtungen.
Im Naturerlebnisdorf Nettersheim kreuzen sich gleich mehrere Routen der neuen
Fernradwege: Der 110 km lange Erftradweg folgt dem Fluss von der Quelle in Nettersheim-Holzmülheim bis zur Mündung in den Rhein bei Neuss und wurde an die
Drei-Flüsse-Tour Ahr/Rhein/Erft eingebunden. Dazwischen liegt ein Angebot von
touristischen Highlights, wie es abwechslungsreicher kaum sein kann: Von 380 Millionen Jahre alten Fossilien über Relikte aus der Römerzeit, mittelalterliche Städtchen, romantische Burgen und Schlösser, eine Vielzahl unterschiedlichster Museen
bis hin zum modernen Braunkohletagebau reichen die Attraktionen entlang der Strecke.
Den Anschluss an den Nationalpark bildet das Raderlebnis an Urft und Olef durch
die Flusstäler der Kommunen Hellenthal, Kall, Schleiden und Nettersheim.
Von Nettersheim aus nach Norden erreicht man durch das Urfttal den RuruferRadweg in Richtung Maas, nach Süden gelangt man über die Kylltalroute bequem
zum Moselradweg oder über den Ahrtalradweg zum Rhein. Für alle diejenigen, die
ohne eigenes Rad anreisen, bietet das Naturzentrum Eifel einen Fahrradverleih. In
der Saison stehen darüber hinaus Pedelecs für weniger sportlich motivierte Gäste
zur Verfügung. Als originelle Alternative zum Radeln stehen stabile Roller bereit, geeignet für Kinder ab ca. 8 Jahren und Erwachsene.
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Die erfolgreiche Anbindung an den Eifelsteig, die Entwicklung eines Kräuterpfades
von Nettersheim nach Bad Münstereifel, die Positionierung im „Erlebnisraum Römerstraßen“, des Römerkanal-Wanderweges, des Schmetterlingspfades und weiterer
überregional bedeutender Routen soll die bereits positiv steigenden Besucherzahlen
weiter begünstigen.
Die bereits bestehende Kooperation mit der Fa. Eifel-on-bike soll weiter vorangetrieben werden. Zudem bietet der Hochseilgarten Nettersheim GPS-Ralleys an, die
ebenfalls über das Naturzentrum vermarktet werden.
VERANSTALTUNGSANGEBOTE
1. Jahresprogramm
Das Jahresprogramm 2012 wird, wie schon seit 2007 erfolgreich getestet, nicht mehr
als eigene Broschüre erscheinen. Alle Termine (ca. 180 im Kalenderjahr 2012) werden über den Veranstaltungskalender der Gemeinde Nettersheim, das Programm
der VHS Euskirchen und den Kalender „Eifel-Expeditionen“ des Deutsch-Belgischen
Naturparks Hohes Venn-Eifel veröffentlicht. Darüber hinaus werden alle Termine auf
der Homepage des Naturzentrums ausführlich dargestellt (www.naturzentrumeifel.de). Wie bereits vorstehend erwähnt soll das Jahresprogramm in diesem Jahr
durch eine Vielzahl von Veranstaltungen zum Thema „Römer“ ergänzt werden.
Dieses neue Konzept ohne Programmheft hat sich in den letzten Jahren bewährt.
Nur wenige Veranstaltungen mussten aufgrund zu weniger Anmeldungen abgesagt
werden. In 2011 wurden ca.70% der angebotenen Veranstaltungen durchgeführt.
Auch die Erlebnissonntage (zwischen April und Oktober wird an jedem Sonntag ein
Veranstaltungsangebot im Naturzentrum platziert, an dem der Besucher auch ohne
vorherige Anmeldung teilnehmen können), wurden von den Gästen des Naturzentrums angenommen. Diese Sonntagsangebote sollen auch 2012 wieder durchgeführt
werden.
Das neue digitale Buchungssystem wird von den Veranstaltungsgästen gut angenommen.
2. Aktivprogramme
Die Aktivprogramme für Schulklassen und andere Gruppen bilden seit 1992 den
wichtigsten Arbeitsschwerpunkt im Naturzentrum Eifel. Diese Aktivprogramme bilden
den Kern des naturerlebnispädagogischen Konzeptes, des "Begreifens durch Erleben". Fast alle Aktivprogramme sind mit einem Ausflug in die umgebende Natur verbunden, der einen intensiven Kontakt der Schüler und Kindergartenkinder mit der
"Mitwelt" ermöglicht. Die Aktivprogramme werden in didaktischen Einheiten von
zweieinhalb Stunden zu Themen des umliegenden Naturraumes und der Geschichte
angeboten. Die meistgewählten Themen waren in 2011: "Fossilien - find ich gut",
"Das Leben im Bach", "Schwarzlichttheater", "Fossilien-Präparationen" und "Mit dem
Nachtwächter durch Nettersheim". Insgesamt fanden ca. 1.100 Programme statt.
Die Programme werden weiterentwickelt und angepasst, neue Aktivprogrammen
werden aufgenommen und getestet. Für die Zukunft ist die Entwicklung weiterer Programme im Bereich Archäologie, Bewegung-Sport, Gesundheit und Kunst vorgesehen.
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Darüber hinaus wurde für die Beschäftigung der Gruppen in den Spätnachmittagsund Abendstunden ein umfassendes Angebot unterschiedlichster Aktivitätsmöglichkeiten entwickelt, um die Lehrpersonen und Gruppenbetreuer bei der Freizeitgestaltung entsprechend zu unterstützen und die vielfältigen Möglichkeiten aufzuzeigen
(z.B. Ortsrallye, Erlebnispfadrallye, „Findet Nemo“,...).
Die Betreuung der Aktivprogramme erfolgt durch ausgebildete Wissenschaftler der
Fachrichtungen Archäologie, Kunstgeschichte, Geologie, Biologie, Geographie und
Agrarwissenschaften. Seit 1994 werden freie Mitarbeiter von unseren Kräften geschult und auf Honorarbasis als Kursleiter eingesetzt. Inzwischen verfügt das Naturzentrum über eine große Anzahl freier Mitarbeiter, die Aktivprogramme engagiert
durchführen und auch mit neuen Ideen bereichern.
In 2011 wurden bisher ca. 1.100 Aktivprogramme durchgeführt, ca.900 davon mit
Schulklassen, die im Jugendgästehaus untergebracht waren. Weitere mit Gruppen
vom Jugendzeltplatz, vom Haus Nikolaus (Tondorf), Finkenhof Blankenheim und
vom Eifelhaus. Die Anzahl der Gruppen, die zum Programm direkt vom Schulort
oder aus benachbarten Unterkünften und Jugendherbergen kommen, ist weiterhin
leicht rückläufig. Die meisten benachbarten Gruppenunterkünfte verfügen inzwischen
über eigene Programme. Mit dem Finkenhof Blankenheim konnte jedoch eine Kooperation, die neben dem Programm auch den Busshuttle beinhaltet, aufgebaut
werden. So kamen erstmals 7 Gruppen in 2011 aus Blankenheim, die auf Wunsch
auch mittags im Jugendgästehaus verpflegt wurden.
Ziel für 2012 ist es, durch gezielte Bewerbung und durch die neuen Programmangebote diese Anzahl wieder zu erhöhen bei gleichzeitiger Qualitätssicherung bzw. –
steigerung. Unter Berücksichtigung des demographischen Faktors werden die Klassen kleiner und insgesamt gibt es weniger Klassen. Bei gleichzeitigem Erstarken der
konkurrierenden Einrichtungen in der Region ist Kundenbindung und Neukundenwerbung eine vordringliche Aufgabe.
Die Teilnahme an Aktivprogrammen ist für die Nettersheimer Schulen und Kindergärten kostenfrei. Dieses Angebot wird umfangreich in Anspruch genommen (9 x in
2011).
3. Sonderveranstaltungen
Im Jahreslauf findet eine Vielzahl von Führungen, Tagungen, Seminaren, Betriebsausflügen und auf best. Besuchergruppen abgestimmte Veranstaltungen im Naturzentrum statt, die von unseren Mitarbeitern gestaltet und begleitet werden.
Durch das Naturerlebnismobil aber auch einen mobilen Stand kann sich das Naturzentrum auch anderenorts darstellen und für eine größere Akzeptanz natur- und
umweltschutzrelevanter Themen werben. Mit diesem Möglichkeiten wird vielerorts für
das Naturzentrum und die Gemeinde Nettersheim geworben, z.B. auf dem Museumsmeilenfest in Bonn, dem Lernfest in Aachen, dem Tag der offenen Tür des
Rheinischen Amtes für Denkmalpflege in Wollersheim, diversen Radaktionstagen,
einem verkaufsoffenen Sonntag in Köln und weiteren regionalen Veranstaltungen.
Am 5. Juni d. J. wurde bereits der 3. Eifeler Kräutertag mit Kräutermarkt zusammen
mit der Stadt Bad Münstereifel durchgeführt. Der Termin für 2012 wurde auf 20. Mai
festlegt.
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Das Bundesamt für Naturschutz hat in Kooperation mit dem Naturzentrum am
16.06.2011 seinen Betriebsausflug durchgeführt.
Die WDR-Lokalzeitwanderung wird am 21.04.2012 in Nettersheim gastieren.
An der Archäologietour Nordeifel 2011 hat sich Nettersheim in diesem Jahr mit einer
Station an der Kirche St. Margareta in Frohngau, die aus Eifelmarmor errichtet wurde, beteiligt. Mitarbeiter des Naturzentrums und des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege haben Fossilienschleifen, ein Fossiliensuchspiel, Wanderungen und Erläuterungen vor Ort angeboten. Die Aktionen wurden sehr gut und von interessiertem
Publikum wahrgenommen. Die Archäologietour Nordeifel 2012 findet am 07. Oktober
statt; Nettersheim wird sich voraussichtlich mit einer Station rund um das „Römische
Landleben“ an der villa rustica von Roderath beteiligen.
VERSCHIEDENE BEREICHE
1. Kooperative Kontakte
Für die Pflege und Aktualisierung der Ausstellungen, die Durchführung unterschiedlichster Veranstaltungen, viele Arbeiten im Natur- und Umweltschutzbereich ist die
Zusammenarbeit mit Fachbehörden, Bildungseinrichtungen, Vereinen, Museen und
Universitäten notwendig. Kontakte zu den unterschiedlichsten Institutionen und Partnerschaften müssen hierzu ständig aufgebaut, gepflegt und vertieft werden.
2. Öffentlichkeitsarbeit
Regelmäßig werden Hefte, Broschüren, Bücher und andere Infomaterialien über die
Gemeinde Nettersheim und deren Aktivitäten im Natur- und Umweltschutz erstellt
bzw. unterstützt.
Die Bedeutung und Anerkennung der Umweltarbeiten der Gemeinde Nettersheim
schlägt sich auch in den vielen Fernseh- und Radioreportagen und in unzähligen Berichten der Print-Medien über unsere Einrichtungen und Arbeiten nieder. Dies führt
zu einem wachsenden Bekanntheitsgrad und wirkt sich auf die Fremdenverkehrsentwicklung in der Gemeinde positiv aus.
Redaktionelle Beiträge zu den Aktivitäten des Naturzentrums und den Umweltarbeiten der Gemeinde werden regelmäßig erstellt und an verschiedene Redaktionen von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern weitergegeben und dort veröffentlicht.
Plakate mit den Veranstaltungsankündigungen werden regelmäßig erstellt und verteilt.
Das Internet (http://www.naturzentrum-eifel.de , E-Mail: naturzentrum@nettersheim.de ) wird zur Darstellung der Einrichtungen und Arbeiten genutzt
und die Informationen hierin ständig aktualisiert.
Der aktuelle Flyer und die Gruppenbroschüre, die in diesem Jahr zum dritten Mal
neu aufgelegt wurde, stehen ebenfalls Interessierten zur Verfügung. Diese beiden
Druckerzeugnisse ersetzen das Jahresprogramm und das Aktivprogrammheft.
Der Flyer stellt alle touristisch wichtigen Einrichtungen des Naturerlebnisdorfes vor
und informiert über die Arbeitsschwerpunkte und die vielfältigen Angebote des Naturzentrums. Aufgrund der attraktiven Gestaltung mit neuem Layout und der gerin-
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gen Druckkosten eignet sich dieser Flyer zur breit gestreuten Verteilung auf Messen,
Märkten und weiteren Großveranstaltungen in der Region (Erst- und Zweitauflage je
50 000).
Mit der Gruppenbroschüre werden zudem für Gruppen buchbare Veranstaltungsangebote des Naturzentrums dargestellt, nämlich Klassenfahrten, Exkursionen, Angebote für Kindergärten, Jugendfreizeiten, Kindergeburtstage, Seminare und Workshops, Vereins- und Clubfahrten, Betriebs- und Gruppenausflüge und Incentives
(Erst-, Zweit- und Drittauflage je 10 000).
3. Schulung und Anleitung
Die Vielzahl der freien Mitarbeiter des Naturzentrums Eifel, die als Referenten und
Kursleiter innerhalb des Jahres- und Aktivprogramms im Naturzentrum tätig sind,
werden von den angestellten Mitarbeitern geschult bzw. angeleitet.
Darüber hinaus ist eine Vielzahl weiterer Beschäftigter im Naturzentrum Eifel tätig,
dazu gehören Absolventen des freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJ) und Praktikanten, die in ihre Aufgaben eingewiesen und während ihrer Arbeit begleitet werden. Angestrebt wird ebenfalls die Teilnahme am Bundesfreiwilligendienst, der den
Zivildienst seit diesem Jahr ersetzt.
Wissenschaftliche Arbeiten aus den Bereichen Geographie und Biologie werden von
den Mitarbeitern des Naturzentrum Eifel angeregt, unterstützt und begleitet.
Schulungs- und Informationsveranstaltungen z. B. für Umweltpädagogen werden
angeboten und durchgeführt.
Um die Strukturen im Naturzentrum zu verbessern und Vermarktungsmöglichkeiten
besser nutzen zu können, unterziehen sich die Mitarbeiter des Naturzentrums regelmäßig Weiterbildungveranstaltungen.
4. Museumsshop
Der bereits 1997 eingerichtete Museums-Shop erfährt eine ständige Erweiterung um
neue attraktive Angebote. Angeboten werden Bücher (zur Zeit über 400 Titel zu den
Themen: Eifel - Heimat, Eifelführer, Eifel-Krimis, Naturkunde, Natur- und Erlebnispädagogik, Archäologie, Geologie und Kinderbücher), Postkarten, präparierte Fossilien,
archäologische Abgüsse, Bioprodukte (Honig, Apfelsaft...), Gebrauchsartikel für die
Naturerkundung, Spiele, CDs, Mulsum, Weine und Weinbrände (Nettersheimer
Früchtchen), Spielzeug, Holzartikel, Mineralien, Stofftiere, div. Souvenirs und Mitbringsel u.v.m. (zur Zeit über 1000 verschiedene Artikel).
Der Museumsshop wird von den Besuchern gut angenommen und sehr positiv bewertet. So konnten in 2011 die anvisierten Umsätze erzielt werden. Der Shop stellt
eine weitere wichtige Einnahmequelle für das Naturzentrum dar. Die Produktauswahl
unterliegt einer entsprechenden Qualitätskontrolle. Es werden vornehmlich Artikel
angeboten, die im weitesten Sinne auch mit den Themen des Naturzentrums zu tun
haben. Die Artikel werden mit einem durchschnittlichen Gewinnanteil von 30% angeboten. Um Synergieeffekte erzielen zu können, wird eine Ausweitung in Form von
Zweigstellen (Literaturhaus, Eifelhöhen Klinik) betrieben.
Der im vorletzten Jahr erstmalig durchgeführten Weihnachtsbaumverkauf soll auch
in diesem Jahr wieder realisiert werden. Neben der üblichen gemeindlichen Fichte
werden auch Edeltannen aus Kommissionsware erhältlich sein.
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5. Sonstige Aktivitäten
Eine Vielzahl weiterer Aktivitäten und Arbeiten werden im Naturzentrum entwickelt
und durchgeführt:
-Entwicklung von innovativen Förderprojekten
-Erarbeitung von Vorschlägen zu landschaftspflegerischen Maßnahmen;
-Informationsdienst für alle umweltrelevanten Fragen;
-Umwelt- und Abfallberatung;
-Kork- und CD-Sammelstelle;
-Informationsstelle des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn-Eifel;
-Nationalpark-Infopunkt;
-Vorbereitung und Beteiligung an Umweltwettbewerben;
-Betreuung des Bauerngartens mit Wetterstation;
-u.v.a.
6. Wirtschaftliche Ausrichtung
Erfreulich sind die weiterhin steigenden Besucherzahlen im Naturzentrum. Sie lassen
auch für die Zukunft eine stabile Entwicklung erhoffen. Trotzdem ist eine ständige
Eigenkontrolle im Bereich Wirtschaftlichkeit und Angebotsqualität von besonderer
Bedeutung. Gemeinsam mit allen beteiligten MitarbeiterInnen werden hier Lösungen
erarbeitet und angestrebt.
Neue Aufgaben und Perspektiven wachsen hinzu und werden angenommen, etwa
im Rahmen des künftigen Archäologischen Landschaftsparks Nettersheim, im Zusammenhang mit dem Masterplan Tourismus, im Projekt „Eifel präventiv“ o. ä.
Stets werden Teilbereiche, deren Aufwand- bzw. Ertragslage nicht zufriedenstellend
sind, analysiert und sollen wenn möglich über den Förderverein Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege oder ehrenamtlich Tätige abgewickelt werden. Ebenso sind
alle MitarbeiterInnen aufgerufen, neue Einnahmequellen mit zu erschließen. In Abstimmung mit den MitarbeiterInnen werden hier Ideen erarbeitet und Lösungen angestrebt. Hier ist z. Zt. die Neuausrichtung des Bauernhauses als ein besonderes
Ergebnis zu betrachten.
In Zeiten schwieriger finanzieller Verhältnisse für die Kommunen ist und bleibt vorrangiges Ziel, die haushaltswirtschaftliche Situation stabil auszurichten und hierdurch
eine nachhaltige wirtschaftliche Sicherung der Einrichtungen zu erreichen. Verbesserungen im Einnahmen- und Ausgabenbereich sollen wie erwähnt verstärkt und
nachhaltig umgesetzt werden. Beispielhaft sind hier bereits in der Umsetzung zu
nennen:
Vermietung vorhandener Raumkapazitäten (s. Begegnungsstätte) und Bündelung der Veranstaltungen und Angebote in zentrale Kernbereiche (Veranstaltungsraum HKZ etc.)
Erschließung neuer Einnahmequellen
-Eintritt in den Ausstellungen
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-Abgabe von Flyern gegen Kostenerstattung
-Überprüfung der Preise Museumsshop sowie Kundenwerbung über eigene
Medien
(z. B. Gemeindeblatt, Internet)
Rückführung schwer finanzierbarer Angebote (z. B. Theaterstarter/Grenzgang)
Verpachtung/Vermietung/Verkauf wirtschaftlicher Einheiten an Private (Bauernhaus)
Nutzung personeller kostenneutraler Möglichkeiten, z. B. Praktika,
Ehrenamtler etc.
Es wird vorgeschlagen, die umfangreichen Aktivitäten und die Arbeit im Naturzentrum sowie Jugendgästehaus und der hier aufgeführten angegliederten Einrichtungen
weiterzuentwickeln und fortzuführen. Dabei ist die ständige Aktualisierung und Optimierung der verschiedensten Abläufe in Form einer kontinuierlichen Eigenkontrolle
vorzusehen.
gez. Pracht
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Bürgermeister