Daten
Kommune
Bad Münstereifel
Größe
18 kB
Datum
11.02.2009
Erstellt
14.03.09, 00:24
Aktualisiert
14.03.09, 00:24
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Bad Münstereifel
Bad Münstereifel, den 13.01.2009
- Der Bürgermeister Az: 61-71-05 Sh.
Nr. der Ratsdrucksache: 1518
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Beratungsfolge
Termin
Strukturförderungsausschuss
27.01.2009
Zur Beratung in öffentlicher Sitzung:
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Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Bauantrag bzgl. des Grundstückes Gem. Münstereifel, Flur 3, Flurstück Nr. 130 - Bad
Münstereifel, Roderter Kirchweg, (Golf-Hotel/Dachsbau)
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Berichterstatter: TA Laqua
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( )
Kosten €:
( )
Die Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung
(
ja / ( ) nein /
(
Nothaushalt / Übergangswirtschaft
(
Anlagen sind beigefügt
(
( )
Die Mittel müssen über/außerplanmäßig bereitgestellt werden.
Deckung:
Folgekosten: ( ) ja
( ) nein
_________________ € jährlich
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Ausgearbeitet:
Beteiligt:
Mitgezeichnet:
GBA
10.2
PR
AL
Dez
_________________
Bürgermeister
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An der Abstimmung hat/haben (wegen Befangenheit) nicht teilgenommen:
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( ) zurückgezogen
( ) vertagt
( ) von der Tagesordnung abgesetzt
( ) verwiesen in den _________________________________________________________
Abstimmungsergebnis:
StrukA
@GRK2@
@GRK3@
@GRK4@
( ) einstimmig ( ) Ja-Stimmen ( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen
( ) einstimmig ( ) Ja-Stimmen
( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen
( ) einstimmig ( ) Ja-Stimmen
( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen
( ) einstimmig ( ) Ja-Stimmen ( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen
Seite 2 von Ratsdrucksache 1518
1. Sachverhalt:
Es liegt ein Bauantrag für das Flurstück 130, Flur 3 in der Gemarkung Münstereifel, Roderter
Kirchweg vor.
Das Grundstück liegt gem. Flächennutzungsplan auf einer forstwirtschaftlichen Fläche und ist im
Sinne des § 35 BauGB dem Außenbereich zuzuordnen. Zudem liegt es im Geltungsbereich II der
Gestaltungssatzung und im Gebiet der Denkmalbereichssatzung.
Geplant ist die Errichtung einer Pkw-Doppelgarage mit den Maßen 7,05 m Länge, 7,05 m Breite
und einer Höhe von 3,48 m. Die Garage soll ein Satteldach auf der westlichen Seite mit 25 ° und
auf der östlichen Seite mit 12 ° Dachneigung erhalten.
Der Standort der Garage befindet an der Zufahrt zum Golf-Hotel Breuer, direkt oberhalb der B 51
im direkten Sichtfeld zur denkmalgeschützten Burganlage und zur Stadtmauer.
Die Garage soll verputzt werden und mit dunklen Betondachpfannen eingedeckt werden.
Die Erschließung gem. § 4 BauONW ist sichergestellt.
Die planungsrechtliche Zulässigkeit richtet sich nach § 35 Abs. BauGB, eine Privilegierung im
Sinne von § 35 Abs. 1 BauGB ist nicht gegeben.
Im Zusammenhang mit der Genehmigung des Erweiterungsbau im Jahr 2000 wurde der
Antragsteller und Eigentümer verpflichtet, die damals bestehende Doppelgarage zu beseitigen.
Dies geschah.
Diese Verpflichtung kommt daher, dass für den Erweiterungsbau (Betriebserweiterung um 2.000
m³) die Betriebsfläche um mehr als 50% überschritten wurde. Die Genehmigung konnte nur erteilt
werden, weil im Gegenzug die Kubatur der Garage mit in Abzug gebracht wurde. Nunmehr soll an
gleicher Stelle eine fast identische Garage errichtet werden. Damals schon wurde nach Ansicht
der Stadt durch die Erweiterung des Hotels das Maß der Verhältnismäßigkeit nach § 35 Abs. 4 Nr.
6 BauGB bis zum Letzten ausgereizt.
Ziel war es damals unter anderem die Doppelgaragen an dieser Stelle „wegzubekommen“ um der
Ausgewogenheit des Erscheinungsbildes in Zusammenhang mit der Stadtsilhouette Rechnung zu
tragen.
Aus denkmalpflegerischer Sicht ist das geplante Bauvorhaben sehr problematisch, weil es der
Denkmalbereichssatzung und der Gestaltungssatzung widerspricht. In diesem Bereich soll keine
weitere Bebbauung stattfinden. Auch ergäbe sich die Gefahr, dass die Freifläche zwischen dem
Hotel und der Garage später komplett zugebaut würde. Außerdem wird die Doppelgarage sehr
hoch.
Das Golf-Hotel sowie die geplante Doppelgarage liegen an exponierter Stelle oberhalb des
historischen Stadtkerns.
Insbesondere sollen die Stadtsilhouette, die Dachlandschaft und die Blickbezüge auf den Ort und
die Burg erhalten bleiben.
Im Rahmen der Erweiterung der Denkmalbereichssatzung 2004 wurde speziell der Berghang des
Radbergs bis zur 400-Meter-Höhenlinie zum Schutz der Stadtsilhouette miteinbezogen. Die
Hangfläche des Radbergs ist von historischer Bedeutung, weil der Blick über die Dächer und
Türme der Stadt hinweg auf die Burg und gegen den bewaldeten Hang von verschiedenen
Standpunkten auf der westlichen Stadtmauer wahrgenommen wird.
Mit Ausnahme des Golf-Hotels als Erweiterung eines zulässiger Weise errichteten Betriebs sowie
ein paar wenige kleinere Bestandsbauten und Gartenhäuser aus früheren Jahren wurde eine
Bebauung des östlichen Berghangs verhindert um den historischen Stadtkern im Hinblick auf die
Baudenkmäler wie z. B. die Burg, das Rathaus und Stiftskirche zu schützen. Der Bereich zwischen
der Alten Burg und der Neuen Burg ist eine gewachsene historische Kulturlandschaft, die
geschützt werden muss. Deshalb sollte auch künftig versucht werden einer weiteren Bebauung
des Radbergs entgegenzuwirken.
Durch die geplante Höhenentwicklung werden der historische Stadtkern und das Stadtbild stark
beeinträchtigt. Die Firsthöhe der geplanten Garage liegt nur 2,12 m unter der Firsthöhe des
Seite 3 von Ratsdrucksache 1518
Altbaus des Hotels (Gebäude in der Mitte) und nimmt nahezu die gleiche Höhe auf. Die
Doppelgarage wirkt an der Hangkante sehr massiv.
Es wird noch darauf hingewiesen, dass für das Hotel insgesamt 59 notwendige Stellplätze
erforderlich sind. Auf den Flurstücken 30 und 32 sind laut Planunterlagen 24 Stellplätze und auf
dem Flurstück 130 sind 15 Stellplätze nachgewiesen.
Weiterhin wurde im Rahmen des Kaufvertrags eine Grunddienstbarkeit zugunsten der Stadt Bad
Münstereifel auf dem Flurstück 32 eingetragen. Die beschränkt persönliche Dienstbarkeit
beinhaltet, dass die Parkplätze auf diesem Grundstück der Allgemeinheit uneingeschränkt zur
Verfügung stehen.
Da der Errichtung der Doppelgaragen öffentlich-rechtliche Vorschriften entgegenstehen (§ 75 Abs.
1 BauONW) kann das Einvernehmen nicht erteilt werden.
2. Rechtliche Würdigung
Es handelt sich um ein baugenehmigungspflichtiges Vorhaben im Sinne der BauONW und des
BauGB.
3. Finanzielle Auswirkungen
keine
4. Organisatorische und personelle Auswirkungen
keine
5. Lösungsvorschlag und mögliche Alternativen und deren Auswirkungen
keine
6. Auswirkungen auf den demographischen Wandel
keine
7. Beschlussvorschlag:
Das Einvernehmen gemäß § 36 BauGB für oben genannte Bauantrag wird nicht erteilt.