Daten
Kommune
Bad Münstereifel
Größe
15 kB
Datum
21.03.2007
Erstellt
14.03.09, 00:24
Aktualisiert
14.03.09, 00:24
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Bad Münstereifel
Bad Münstereifel, den 07.03.2007
- Der Bürgermeister Az: 82
Nr. der Ratsdrucksache: 901
__________________________________________________________________________
Beratungsfolge
Termin
Betriebsausschuss "Forstbetrieb" der Stadt Bad Münstereifel
21.03.2007
Zur Beratung in öffentlicher Sitzung:
__________________________________________________________________________
Bezeichnung der Mitteilung:
Bericht über das erste Jahr mit Pirschbezirken im Stadtwald
__________________________________________________________________________
Berichterstatter: Tietmeyer
__________________________________________________________________________
( )
Kosten €:
( )
Die Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung
( ) ja / ( ) nein /
( ) Nothaushalt / Übergangswirtschaft
( ) Anlagen sind beigefügt
( )
( )
Die Mittel müssen über/außerplanmäßig bereitgestellt werden.
Deckung:
Folgekosten: ( ) ja
( ) nein
_________________ € jährlich
__________________________________________________________________________
Ausgearbeitet:
Beteiligt:
Mitgezeichnet:
GBA
210
PR
AL
Dez
_________________
Bürgermeister
__________________________________________________________________________
An der Abstimmung hat/haben (wegen Befangenheit) nicht teilgenommen:
__________________________________________________________________________
( ) zurückgezogen
( ) vertagt
( ) von der Tagesordnung abgesetzt
( ) verwiesen in den _________________________________________________________
Abstimmungsergebnis:
BA Forst
( ) einstimmig
( ) Ja-Stimmen ( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen
Seite 2 von Ratsdrucksache 901
Der Forstausschuss hatte im Jahr 2005 (RD 365) beschlossen, einen Teil der Pachtreviere der
künftig als Verwaltungsjagd zu nutzen, die Jagdausübung allerdings über Pirschbezirke zu regeln.
Dazu wurden insgesamt 8 Pirschbezirke in den räumlich getrennten beiden Verwaltungsjagden
eingerichtet (RD 541 und 541 /Z1).
Mit RD 755 hat die Verwaltung einen Zwischenbericht zum Stand Anfang Oktober 2006 vorgelegt,
der mit der heutigen RD – nach Ablauf eines Jagdjahres – vervollständigt werden soll:
Die Situation vor Einrichtung der Pirschbezirke war die, dass durch Konzentration des Wildes eine
so starke Schädigung der Verjüngung des Waldes eingetreten war, dass auf großen Flächen gar
keine, oder – im Falle von durch Zaun oder Chemie ermöglichter Verjüngung – eine stark
geschälte Verjüngung die Folge war. Alte, zum Teil über 170 jährige Buchenbestände, die seit 100
Jahren Samen schmissen, waren allenfalls mit Bonsai-ähnlichen Buchenbüschen „verjüngt“, die
als Nachfolgegeneration völlig ungeeignet gewesen wären. In der Forsteinrichtung aus den 80-er
Jahren stand bezeichnenderweise für die Abteilung 112 (170 –jährige Buche) : Abtrieb, also
Kahlschlag, und Pflanzung von Buche! Es galt also als normal und unumstößlich, dass die
Buche, die seit 2000 Jahren hier zu hause ist, nicht verjüngt werden könnte.
Die Verwaltung hatte bereits berichtet, dass für den Bereich der Verwaltungsjagd ein
Rotwildabschuss beantragt und genehmigt worden war, der denjenigen Wildbeständen angepasst
war, die zu Zeiten der Verpachtungsperiode in den Revieren stand.
Nach Ablauf eines Jagdjahres (1. April bis 31. März) sind insgesamt in den Pirschbezirken 36
Stück Rotwild geschossen worden, davon 7 III-b-Hirsche, 10 Alttiere (> 2 Jahre Alter), 10
Schmaltiere ( einjährig), 9 Kälber; außerdem 15 Rehe und 15 Sauen.
Es war weder notwendig noch möglich, den freigegebenen Abschuss in voller Höhe zu erfüllen,
weil ein Großteil der Wildbestände, die noch im Winter 2005/2006 in den Revieren stand, kurz
nach Beginn des neuen Jagdjahres, also gegen April/Mai 2006 und damit noch vor Beginn der
Jagdperiode, abgewandert waren. Der entscheidende Grund dafür dürfte sein, dass das Wild in
den Verwaltungsjagdbereichen nicht angefüttert wurde.
Der Abschuss von 36 Stück Rotwild entspricht einem Abschuss von etwa 5 Stück je 100 Hektar.
Um das zu bewerten, muss man sich vor Augen führen, dass die gewünschte Wilddichte im
Stadtwald etwa 4 Stück je 100 Hektar beträgt!
Die waldbauliche Situation heute ist - wie im Zwischenbericht (RD 755) bereits angedeutet - von
deutlicher Entlastung gekennzeichnet. Der Verbissgrad ist deutlich zurückgegangen, diejenigen
Verjüngungspartien, die trotz mehrjährigen Alters (zum Teil bis weit über 10-jährig) Kniehöhe
bisher nicht überschreiten konnten, strecken sich nun, ohne Verbiss. Das berechtigt zu der
Hoffnung, dass es gelingt, diejenigen Buchenbestände, die bisher nicht verjüngt werden konnten
oder deren Verjüngung nicht hoch wachsen konnten, doch noch erfolgreich natürlich zu verjüngen.
Für das nun bevorstehende Jagdjahr wurde beim Kreis ein Abschuss von insgesamt 45 Stück
Rotwild beantragt, außerdem 130 Rehe (für den 3-jährigen Abschussplan).
Die Festlegung auf 45 Stück Rotwild folgt der Unsicherheit, ob und ggfls. wieviel Rotwild in den
kommenden Wochen (Schonzeit) im Stadtwald wieder auftauchen wird.
6 der Pirschbezirksverträge wurden mit den bisherigen Vertragsnehmern verlängert, 2 wurden mit
neuen zahlenden Jagdgästen erneuert. In einem Fall war berufliche Neuorientierung und Umzug
für den Wechsel maßgebend, im anderen Fall eine beruflich bedingt zu geringe Präsenz des
Gastes.
Von den Beamten des Forstbetriebs der Stadt wurden insgesamt geschossen: 1 Alttier, 2 Sauen.
Diese 3 Stück Wild sind in der oben genannten Gesamtstrecke enthalten. Sie wurden gelegentlich
der Drückjagden erlegt.
Zur nächsten Sitzung des Betriebsausschusses wird eine Exkursion in die Buchenbestände der
Verwaltungsjagden (Pirschbezirke) vorbereitet, die jetzt, vor Austrieb der Buchen, weniger gut
möglich wäre.
Seite 3 von Ratsdrucksache 901
Der Betriebsausschuss nimmt die Ausführungen des Forstbetriebs zustimmend zur Kenntnis.