Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
65 kB
Datum
20.12.2011
Erstellt
25.11.11, 13:37
Aktualisiert
25.11.11, 13:37
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
SFB BilKul -
Vorlage 604 /IX.L.
Datum: 11.11.2011
An den
Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss
Sitzungstag:
29.11.2011
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstag:
13.12.2011
Gemeinderat
Sitzungstag:
20.12.2011
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Masterplan Tourismus NRW
hier: Strategische Ausrichtung für die Gemeinde
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen in 2012 bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Anlagen:
Ja
Nein
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Beschlussvorschlag:
Der Masterplan Tourismus Nordrhein-Westfalen gibt als umfangreiches Strategiepapier vor, wie die touristische Entwicklung in NRW zukünftig gestaltet und vorangetrieben werden soll. Der Rat der Gemeinde Nettersheim beschließt, unter Anwendung der Vorgaben im Masterplan Tourismus NRW, notwendige strategische Maßnahmen in der Gemeinde Nettersheim umzusetzen, um die Wertschöpfung im Tourismus für Nettersheim nachhaltig zu verbessern und zu steigern. Hierzu sollen die
notwendigen Mittel im Haushalt 2012 bereitgestellt werden.
Begründung:
Der Masterplan Tourismus NRW, der von dem Tourismus NRW e.V. und dem Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen in
Auftrag gegeben wurde, definiert den inhaltlichen Orientierungsrahmen für die künftige Entwicklung des nordrhein-westfälischen Tourismussektors und leitet eine Neupositionierung des Reiselandes NRW ein. Ziel ist es, das Land bis zum Jahr 2015 zu
einer pulsierenden und attraktiven Destination mit klar erkennbarem Profil weiter zu
entwickeln und den Wertschöpfungsbeitrag der Tourismusbranche nachhaltig zu
steigern.
Zielgruppengenaue Angebote, klare Organisationsstrukturen, ein einhaltbares Marken- und Qualitätsversprechen sowie innovative Produkte – dies sind die zentralen
Forderungen des Masterplans.
Künftig sollen die touristischen Themen konsequent orientiert an den Bedürfnissen
der Gäste gestaltet werden. Als Themenschwerpunkte sind für NRW „Gesundheit“,
„Business“, „Sport und Aktiv“, „Kultur“ sowie „Stadt und Event“ definiert. In sogenannten Kompetenznetzwerken sollen zu den jeweiligen Themensäulen Know-How und
Ressourcen gebündelt, Marketingkonzepte erarbeitet und Standards für Produkte
definiert werden, die den Werten und Bedürfnissen der Zielgruppen entsprechen und
damit die Chance eröffnen, nachhaltig mehr Gäste für die Tourismusregionen
NRW´s zu gewinnen.
Natürlich muss die Umsetzung des Masterplans Tourismus NRW auch für die Ferienregion Nettersheim Konsequenzen haben.
Mit dem Beitritt der Gemeinde Nettersheim in die Nordeifel Tourismus GmbH zum
1. Oktober 2011, zunächst noch im Rahmen einer Dienstleistungsbeauftragung, ist
bereits eine erfolgversprechende Neuorientierung und Bündelung der Organisationsstrukturen und Kompetenzen begonnen worden.
Im Themenbereich „Gesundheit“ wird Nettersheim gemeinsam mit den Partnern Bad
Münstereifel, Blankenheim und Dahlem im Projekt „Eifel päventiv“ zielgruppenorientiert Angebote schaffen, und über das Kompetenznetzwerk „Gesundheit“ professionell vermarkten.
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Im Bereich Kulturerlebnis wird Nettersheim mit den seit langem etablierten Themenbereichen Archäologie, Geologie und Naturerlebnis vertreten sein. Durch die Entwicklung des Römerparks Nettersheim wird ein weiteres überregional bedeutendes
Produkt geschaffen, das über das Kompetenznetzwerk „Kultur“ vermarktet werden
kann.
Der Themenbereich „Sport und Aktiv“ ist für die Eifel insgesamt von herausragender
Bedeutung. Hier ist durch die Eifel Tourismus (ET) GmbH in Prüm auch eine Mitarbeit im Kompetenznetzwerk „Sport und Aktiv“ realisiert.
Seit der Wanderwege-Qualitätsoffensive-Eifelsteig ist Nettersheim zur Drehscheibe
im Wandertourismus geworden. Eifelsteig, Eifeler Quellenpfad, Eifeler Kräuterpfad
und Römerkanal-Wanderweg haben zur Steigerung im Tourismus geführt. Auch die
Pilgerer auf dem Jakobs-Pilger-Weg nehmen stetig zu.
Die Radwege Erft-Radweg und die darauf aufbauende Drei-Flüsse-Tour an Ahr, Erft
und Rhein oder auch die Eifel-Höhen-Route, die eine Anbindung an den Nationalpark Eifel bietet, sind Impulsgeber für die Steigerung im Radtourismus.
Die sehr gute Anbindung der Ballungsräume an die Ferienregion Nettersheim (Autobahn und Bahnanschluss) führen zu einer weiteren Belebung im Tourismus.
Verbesserte, qualitativ an den Bedürfnissen der Gäste angepasste Angebote im
Gastgewerbe sind zwingende Voraussetzung für eine optimale Wertschöpfung im
Tourismus.
Die Entwicklungen im Tourismus sind in der Gemeinde Nettersheim bereits positiv
wahrgenommen worden. Neue Betriebe entstehen und bereits bestehende Betriebe
setzen sich mit dem steigenden Qualitätsbewusstsein des Gastes auseinander.
Wanderfreundliche Gastgeber, Bed&Bike-Betriebe, aber auch Pilgerunterkünfte entwickeln sich. Der Wunsch, sich für die stets wachsenden und besonderen Ansprüche der jeweiligen Zielgruppen zu qualifizieren, wächst. Eine Verbesserung der
Gastgewerbestruktur ist in Nettersheim, Marmagen, Engelgau, Frohngau und auch
Roderath zu spüren.
Neben den auf lange Sicht geplanten Reisen, nehmen vor allem auch Spontanbuchungen zu. Dies ist im Naturzentrum Eifel, dem touristischen Servicezentrum
Nettersheims, deutlich wahrnehmbar. Hier werden zunehmend vor allem Wanderer
und Fahrradfahrer spontan an die Unterkünfte in der Gemeinde Nettersheim verwiesen. Im Naturzentrum werden die Betriebe zukünftig mit attraktiver Beschreibung und
fotografisch dokumentiert dem Gast offeriert werden, um einen noch besseren Service sowohl für den Gast als auch die Betriebe zu erreichen.
Die Entwicklungen im Tourismus veranlassen aber auch dazu, in unterschiedlichen
Kategorien weitere Unterkünfte zu schaffen. Pilgerer, Wanderer, Radfahrer, größere
Gruppen, Sernioren, behinderte Menschen,Tagungsgäste und Familien mit Kindern
müssen individuell begleitet und beraten werden. Jede Zielgruppe hat spezielle Bedürfnisse und stellt differenzierte Anforderungen an Beherbergung und Gastronomie.
Hier ist es notwendig, dass die Gemeinde die Entwicklungen unter Berücksichtigung
der Vorgaben des Masterplans Tourismus strategisch begleitet, Chancen erkennt
und kurzfristig, auch mit dem Angebot neuer, qualifizierter Unterkünfte, darauf reagiert, um eine optimale touristische Wertschöpfung für die Ferienregion Nettersheim
zu erreichen.
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In die Überlegungen ist auch weiterhin die bisher nicht abgeschlossene Entwicklung
des Projektes „Klosterhotel“ in Nettersheim einzubeziehen.
Der Rat der Gemeinde Nettersheim beschließt, unter Anwendung der Vorgaben im
Masterplan Tourismus NRW notwendige strategische Maßnahmen in der Gemeinde
Nettersheim umzusetzen, um die Wertschöpfung im Tourismus für Nettersheim
nachhaltig zu verbessern und zu steigern. Die hierfür notwendigen Mittel sollen
haushaltsrechtlich in 2012 bereit gestellt werden.
gez. Pracht
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Bürgermeister