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Beschlussvorlage (Erfahrungsbericht über die Neugeborenenbesuche)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
109 kB
Datum
23.11.2011
Erstellt
12.11.11, 06:30
Aktualisiert
14.11.11, 16:13
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Inhalt der Datei

STADT ERFTSTADT öffentlich Der Bürgermeister V 466/2011 Az.: -51-Bt. Amt: - 51 BeschlAusf.: - -51- Datum: 03.11.2011 gez. Brost Amtsleiter RPA - 20 - Beratungsfolge Jugendhilfeausschuss Betrifft: gez. Dr. Rips, Bürgermeister BM / Dezernent Termin 23.11.2011 09.11.2011 Datum Freigabe -100- Bemerkungen beschließend Erfahrungsbericht über die Neugeborenenbesuche Finanzielle Auswirkungen: keine Unterschrift des Budgetverantwortlichen Erftstadt, den Beschlussentwurf: Der nachstehende Bericht wird zur Kenntnis genommen. Begründung: Im Rahmen der Beratung zum Erftstädter Kinderschutzkonzept hat der JHA die Verwaltung des Jugendamtes am 23.06.2011 beauftragt, nach ca. einem Jahr einen Erfahrungsbericht zu den Neugeborenenbesuchen in Erftstadt vorzulegen. Die nachfolgenden Feststellungen beziehen sich auf den Zeitraum von Januar 2011 bis zum 01.07.2011 Familienzentren St. Kilian Lechenich Erftstadt-Börde Erp/ Friesheim Willy-Brandt-Str. Liblar/Bliesheim Die wilden Zwerge/ Köttingen St. Kunibert Gymnich gemeldete Neugeborene 23 14 37 17 24 besuchte Familien 16 69,56% 10 71,43% 22 59,46% 9 52,94 18 75% Absagen/ nicht Handlungsbedarf angetroffen 7 30,43% 4 28,57% 15 1 40,54% 8 47,06% 6 25% Insgesamt 115 75 65,21 40 34,78 1 Es wurden von Januar bis einschließlich Juni 2011 115 Geburten an die Familienzentren gemeldet. Gemeldet wurden die Kinder, deren Eltern keine Auskunftssperre beim Einwohnermeldeamt beantragt haben. In einigen Fällen ist es aber vorgekommen, dass sich diese Eltern in ihrem jeweiligen Familienzentrum melden und um einen Besuch bitten. Reaktionen und Beispiele: Die wilden Zwerge 7 Besuche wurden abgesagt mit der Begründung, dass die Eltern sich ausreichend informiert fühlten und auch, dass das Brühler Krankenhaus die Eltern auch zu Hause besuchen würde. Außerdem wurden die Besuche ab 2011 in den ersten 3 Lebensmonaten des Kindes geplant und durchgeführt. Vielen jungen Eltern ist das zu früh. Die Hausbesuche 2010 wurden zwischen dem 3. und dem 6. Lebensmonat durchgeführt. Sie waren inhaltlich ( mehr gezielte Fragen ) als auch zahlenmäßig erfolgreicher. Willy-Brandt-Str Da Frau Mertens nun schon 4 Jahre Familien mit Neugeborenen besucht, stellt sie fest, dass die meisten Eltern über ihren Besuch informiert sind. (Es hat sich in Liblar u. Bliesheim herumgesprochen.) Die anfängliche Skepsis hat sich verringert. Viele Eltern sind dankbar für die Informationen, vor allem über die Möglichkeit, mit ihrem neugeborenen Kind ins Familienzentrum zum Elterncafe bzw. zur Elternberatung kommen zu können. Eine diesbezügliche Hemmschwelle, die gerade bei vielen Migranteneltern hoch ist, geht durch den Besuch von Frau Mertens verloren. (Ich kenne dort schon jemanden). In einigen Fällen wurde Frau Mertens von den behandelnden Hebammen gebeten, den Besuch vorzuziehen, um eine Unterstützung für die Eltern beispielsweise durch Familienhilfe oder Frau Hubert-Fiehn (Projekt: „Guter Start durch Frühe Hilfen“ des Caritas-Verbandes) einzuleiten. Hier kommt die durch den Runden Tisch „Frühe Hilfen“ entstandene Kooperation zum Tragen. In einem Fall bestand dringender Handlungsbedarf, weil die Mutter überfordert war und Kinder (Geschwisterkinder) vernachlässigt wirkten. Mit Einverständnis der Mutter wurde der ASD eingeschaltet und sehr schnell eine Familienhilfe installiert. Gerade viele junge, nicht deutschsprachige Mütter nehmen die Möglichkeit wahr, im Familienzentrum niederschwellig deutsch zu lernen. 3 Absagen wurden damit begründet, dass jetzt das 2. oder 3. Kind einer Familie geboren wurde, der Besuch schon beim 1. Kind erfolgte und die Familien im Familienzentrum integriert sind. 2 Absagen erfolgten ohne Begründung und in 10 Fällen wurde niemand angetroffen. Dies passiert öfter bei Migrantenfamilien oder auch Familien, die dem JA bekannt sind, in den Häusern Renngraben und Theodor-Heuß-Str. 20. St. Kilian Eine Mutter machte sich Sorgen um eine Arbeitsstelle. Ein Bewerbungsgespräch stand an. Frau Bertram bot der Mutter an, dass Vorstellungsgespräch mit ihr vor Ort in einem Rollenspiel zu üben. Die Mutter nahm diesen Vorschlag dankbar an und hat die neue Arbeitstelle bekommen. Die Hausbesuchsmappe half ihr, ihr Kind während der Arbeitszeit zu versorgen. -2- Eine Absage erfolgte ohne Begründung und 6 Familien wurden nicht angetroffen. Erftstadt Börde In Erp ist die Leiterin des FZ bekannt und der Besuch wird gerne angenommen. 4 Familien aus Friesheim und Niederberg wurden nicht angetroffen. St. Kunibert In Gymnich wurden ebenfalls 4 Familien nicht angetroffen. Es gab 2 Absagen ohne Begründung. Zusammenfassung: Vorgehensweise bei Besuchsankündigung: Gratulationsschreiben mit Terminvorschlag, Rückrufmöglichkeit bei Wunsch nach Terminänderung. Erfolgt kein Rückruf, Besuch der Familie. Wird diese nicht angetroffen, erneutes Anschreiben mit Terminvorschlag. Wird auch dann niemand angetroffen, hinterlässt das FZ Erp eine Karte mit der Information, dass es da war, keinen angetroffen habe, man sich aber über einen Rückruf oder Besuch im FZ freuen würde. (Daraufhin haben sich einige Familien doch noch gemeldet) Absagen werden fast nie begründet. Wenn aber Gründe genannt werden, sind dies: Die Eltern möchten den „Erstbesuch“ nicht annehmen, da sie schon ein älteres Kind in einer Kita betreuen lassen oder beim ersten Kind schon besucht wurden. Zeitpunkt zu früh. Eruierte Gründe, warum Familien nicht angetroffen werden: Die Zustellung von Briefen bei Migrantenfamilien ist oft nicht möglich. In vielen Familien ist es üblich, dass die Mütter ihren Mädchennamen behalten und der Name des Kindes von ihrem oder dem Namen des Vaters abweicht. An den Haustüren ist aber oft nur ein Name angezeigt und die Briefe können nicht zugestellt werden. Angst und Misstrauen gegenüber einer Institution, Eltern von ganz jungen Kindern fühlen sich durch die neue Situation überfordert. Unsicherheit im Umgang mit der deutschen Sprache. Überlegungen, mehr Familien zu erreichen: Zukünftig werden nach dem Erper Vorbild „Visitenkarten“ bei den Familien hinterlassen. Rücksprache mit dem ASD, wenn bei bestimmten Adressen - Renngraben, Th.Heuß Str. 20, Vogelrute – nie einer angetroffen wird. Gratulationsschreiben bei Migranten in deutsch und in der Herkunftssprache, Familien besuchen, wenn Kinder ca. 3 Monate alt sind, bei Geschwisterkindern ein anderes Begrüßungspaket zusammenstellen, z.B. Broschüren der Bundesszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Um die Angebote der FZ jungen Familien nahe zu bringen und die Hemmschwelle gerade für ausländische junge Frauen abzubauen, ist es nach Ansicht der Familienzentren wie der Verwaltung des Jugendamtes richtig, die Neugeborenbesuche auch weiterhin von den Familienzentren durchführen zu lassen. -3- (Erner) -4-