Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
41 kB
Datum
04.10.2011
Erstellt
16.09.11, 06:27
Aktualisiert
16.09.11, 06:27
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Anlage 1, Seite 1
Vorlage 351/2011
Erläuterungsbericht zu den Wirtschaftsplänen 2012
der Stadtwerke Erftstadt
-Betriebszweige Hallenbad und Freibäder-
I.
Allgemeines
Nach § 15 der Eigenbetriebsverordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vom 01.01.2005
sind für jeden Eigenbetrieb Wirtschaftspläne zu erstellen. Diese sind dabei gem. §§15 ff. in
Erfolgs- (Gewinn- und Verlustrechnungen) sowie Vermögensplan zu gliedern. Die EigVO sieht
in § 18 weiterhin für Eigenbetriebe eine Finanzplanung vor, die eine Übersicht über die
voraussichtliche Entwicklung der Ausgaben und auch der Deckungsmittel für die nächsten
fünf Jahre enthält.
Dieser Finanzplan ist neben dem Erfolgs- und Vermögensplan sowie der Stellenübersicht
diesem Wirtschaftsplan beigefügt (§ 14 EigVO).
Während diese Erläuterungen beide Betriebszweige zusammenfassen, wird das Zahlenwerk
des Erfolgs- und Vermögensplanes nach Betriebszweigen einzeln erstellt.
II.
Erläuterungen zur Erfolgsplanung
(Gewinn- und Verlustrechnung)
Umsatzerlöse
Die Wirtschaftsplanung 2012 geht davon aus, dass die Besucherzahlen im Bereich des
Hallenbades zur Zeit konstant bleiben.
Im Jahr 2012 wird lediglich die Öffnung des Freibades Lechenich in der Finanzplanung
berücksichtigt. Der Betrieb des Freibades, wird wie in den zurückliegenden beiden Jahre,
durch der Freibadinitiative Kierdorf e.V. übernommen. Sollte der Verein den Betrieb nicht
sicherstellen, bleibt das Bad geschlossen. In beiden Fällen wird jedoch der Erfolgsplan
zumindest mit der Abschreibung der Anlagen und den Zinsleistungen der Darlehen belastet.
Infolge der Anhebung der Eintrittspreise im Jahr 2010 ist zwar mit einem Anstieg der Umsätze
zu rechen, allerdings verringern sich diese wiederum um die Erlöse aus den Eintrittsgeldern
des Freibades Kierdorf.
Es ist jedoch unstrittig, dass es zu einer deutlichen Einsparung bei den Aufwendungen
kommen wird.
Die Besucherprognose hat auf die Wirtschaftsplanung darüber hinaus keinen nennenswerten
Einfluss. Bei besserem Besuch würden zwar die (geringen) Einnahmen aus Eintrittsgeldern
steigen, gleichzeitig ist aber auch der Aufwand für Personal (Aushilfskräfte) und Wasseraufbereitung entsprechend höher.
Die steuerlich vorgeschriebene Kostenerstattung der Stadt für die Vereins- und Schulbelegung bleibt nur für den Bereich des Hallenbades unverändert-(244.900,-Euro) Bei den
Freibädern reduziert sich durch den „Wegfall“ des Freibades Kierdorf die Kostenerstattung
von ehemals 14.000 Euro auf nunmehr 10.000 Euro.
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Anlage 1, Seite 2
Vorlage 351/2011
Sonstige betriebliche Erträge
Diese werden entsprechend der laufenden Entwicklung verändert bzw. beibehalten.
Materialaufwand
Der Materialaufwand über alle Bäder gesehen, wird sich im Wesentlichen aufgrund von allgemeinen Preissteigerungen verändern. Insbesondere die Kosten für Strom und Heizung schlagen als größte Posten durch. Auch die allgemein gestiegenen Kosten der Ver- und Entsorgung werden sich bei dem Aufwand für Materialien bemerkbar machen.
Im Freibad Lechenich wird zunächst kein zusätzlicher Finanzmittelbedarf gesehen. Ein
Großteil der Instandhaltungsaufwendungen sind seit jeher im Jahr des Anfalls zu finanzieren
und mithin in die Verluste mit einzubeziehen. Insofern wird auch im Freibad Lechenich zwar
weiter mit steigendem Instandhaltungsaufwand gerechnet, wobei nötigenfalls dringende
Investitionen über außerplanmäßige Bereitstellung von Mitteln finanziert werden müssten.
Grundsätzlich soll vorrangig nur dann investiert werden, wenn sich die Investition durch
Einsparungen bei den Aufwendungen innerhalb von fünf Jahren refinanziert. Hierdurch soll
einer zusätzlichen Belastung des städtischen Haushaltes durch erhöhten Verlustausgleich
vorgebeugt werden.
Personalaufwand
Durch den Wegfall des Betriebes des Freibades Kierdorf, ist der Personalstamm
weitestgehend optimiert und es muss nur noch bedingt auf „Saisonpersonal“ zurückgegriffen
werden.
Der Rat der Stadt Erftstadt hat mit einem Grundsatzbeschluss bestimmt, dass der
Freibadinitiative Kierdorf e.V. eine Fachangestellte für Bäder über die Saison zu Lasten des
Eigenbetriebs „Freibäder“ gestellt wird. Hiermit sollte sichergestellt werden, dass der Betrieb
zumindest in den Anfängen nicht durch vermeidbare Bedienungsfehler o.ä. gestört wird. Die
Stadtwerke haben hierzu nicht auf den eigenen Personalstamm zurückgegriffen- sondern eine
freiberuflich tätige Saisonkraft gestellt. Dies Kraft hat ausweislich der Zahlen aus der
Buchhaltung im Jahr 2011 knapp 4800,- Euro gekostet. Dadurch, dass die Fachangestellte
als selbständige Kraft Rechnungen für ihre Tätigkeit stellt, konnte sogar noch die Vorsteuer
geltende gemacht werden.
Wie in allen anderen Betriebszweigen auch, fallen im Jahr 2012 Kosten für die
Pensionsrückstellungen an. Diese betragen für das Hallenbad rd. 50.000,- und für die
Freibäder rd. 33.000,- Euro. Betriebsbedingt erwirtschaften Bäder über die Jahre hinweg
Jahresfehlbeträge. Diese werden über fünf Jahre auf neue Rechnung vorgetragen und dann
über den städtischen Haushalt ausgeglichen. Demnach wird diese Pensionsrückstellung den
städtischen Haushalt in fünf Jahren einholen und belasten. Aus Gründen der besseren
Nachvollziehbarkeit, wird die Rückstellung jedoch vom Eigenbetrieb zunächst veranschlagt.
Abschreibungen auf Sachanlagen
Auch wenn das Freibad Kierdorf geschlossen ist, fallen für die Abschreibung, laufenden
Kosten der Finanzdienstleistungen, Verwaltungskostenumlage usw. entsprechende Kosten
an.
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Anlage 1, Seite 3
Vorlage 351/2011
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Auch hier ergeben sich keine gravierenden Verschiebungen bei den Bädern.
Zinsen und ähnliche Erträge
Es wird mit keinen Erträgen gerechnet.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Die Aufwendungen für Zinsen ergeben sich in der veranschlagten Höhe.
Sollte eine Investition im veranschlagten Rahmen erforderlich werden, wird dieses über
Darlehen finanziert und es fallen entsprechende Zinsen an.
Jahresergebnis
Die Aufwendungen für das Hallenbad übersteigen die zu erwartenden Einnahmen um rd.
394.000,- €. Beim Freibad Lechenich wird ebenfalls mit einem Verlust gerechnet. Dadurch,
dass sich auch bei Schließung des Freibades Kierdorf laufende Kosten ergeben, erwartet die
Betriebsleitung einen Gesamtjahresfehlbetrag bei den Freibädern von rd. 217.000 Euro.
Insgesamt kommt es infolge der Schließung des Freibades Kierdorf jedoch zu einer
erheblichen Verlustreduzierung, welche den von der Stadt im Jahr 2017 zu leistenden
Verlustausgleich deutlich verringert.
III. Vermögensplan - Einnahmen
Abschreibungen
Die Beträge werden aus dem Erfolgsplan übernommen.
Ausgleichszahlungen Stadt und Zahlungen der Wasserversorgung
Für den Bereich des Hallenbades wird durch die Stadt keine laufende Verlustabdeckung
gezahlt. Ein Verlust, der jedoch noch nach Ablauf von 5 Jahren besteht, ist aus
Haushaltsmitteln der Gemeinde auszugleichen.
Jahr
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Verlust
Hallenbad
Kapitalausgleich
Verlustvortrag
Hallenbad
EUR
-332.527,34
-301.620,93
-307.434,01
-316.817,35
-370.067,61
-369.109,30
-493.375,23
EUR
165.974,20
198.914,99
206.126,44
210.096,59
215.027,18
132.523,39
214.747,42
EUR
-166.553,14
-102.705,94
-101.307,57
-106.720,76
-155.040,43
-236.585,91
-278.627,81
Verlust
Freibad
EUR
-414.179,45
-389.888,37
-276.060,68
-295.178,13
-321.490,05
-239.728,88
-169.770,52
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EigenkapitalabzuVerlustGesamter
verstärkung Stadt
decken
vortrag Freibad Verlust- vortrag
für Freibad
im Jahr
EUR
225.020,00
225.020,00
225.020,00
225.020,00
225.020,00
225.020,00
135.020,00
EUR
-189.159,45
-164.868,37
-51.040,68
-70.158,13
-96.470,05
-14.708,88
-34.750,52
EUR
-355.712,59
-267.574,31
-152.348,25
-176.878,89
-251.510,48
-251.294,79
-313.378,33
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Anlage 1, Seite 4
Vorlage 351/2011
Die Aufwendungen für das Hallenbad übersteigen die zu erwartenden Einnahmen um rd.
390.000,- €. Es ist beabsichtigt, das Eigenkapital aus dem Bereich der Wasserversorgung um
229.979,- € zu verstärken. Es verbliebe damit dennoch ein, vom Haushalt im Jahr 2016,
abzudeckender Verlustausgleich von rd. 160.000 Euro.
Bei den Freibädern wird ein Jahresfehlbetrag von 217.000,- € erwartet, dem die
Eigenkapitalverstärkung durch die Stadt i.H.v. 135.020 € gegenüber steht.
Sollte es zu einem, über die Eigenkapitalverstärkung der Stadt hinausgehenden, Verlust beim
Freibad kommen, wäre dieser im Jahr 2016 durch den städtischen Haushalt auszugleichen.
Jahresverlust
Gerade der defizitäre Bereich der Bäder führt zwangsläufig zu Verlusten im Erfolgsplan. Diese
Verluste haben Auswirkungen auf die Vermögensentwicklung jedes Betriebszweiges und sind
in die Vermögensplanung aufzunehmen.
Investitionen
Im Wesentlichen wurde zu den Investitionen bereits einiges unter der Rubrik Materialaufwand
erläutert. Demnach sind keine weitergehenden Investitionen im Freibad Lechenich geplant,
wobei ein pauschaler Ansatz von 20.000,- Euro zur Finanzierung evtl. notwendiger kleinerer
Investitionen veranschlagt wird.
Auch für das Hallenabd Liblar werden zunächst keine größeren Investitionsmittel
veranschlagt. Die sich andeutende größere Reparatur bzw. Erneuerung des Hubbodens ist
zunächst einmal für zwei weitere Jahre – bis zum nächsten TÜV- geschoben worden.
Es wird an dieser Stelle nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass beide Freibäder
einen erheblichen Sanierungsbedarf aufweisen. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass
der dauerhafter Betrieb weder wirtschaftlich noch ökologisch ist. Es muss allen Beteiligten klar
sein, dass der zweifelsfrei gegebene Sanierungsaufwand eben nur durch den nicht
unerheblichen Mehraufwand bei der Unterhaltung der Freibäder kompensiert werden kann.
Dies schlägt insbesondere bei den Personal- und Materialkosten auf der Aufwandsseite durch
und belastet über den Verlustausgleich nach fünf Jahren den städtischen Haushalt. Wie sich
am Beispiel der Überlaufrinne bzw. des Hubbodens im Hallenbad Liblar zeigt, sind auch hier
kostenträchtige Reparaturen nicht mehr auszuschließen. Die Betriebsleitung ist jedoch
bemüht, die Reparaturkosten mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit von Reparatur zu
Erneuerung streng abzuwägen.
Wenn auch mit der Übernahme des Freibades Kierdorf durch die Freibadinitiative eine
deutliche Verlustreduzierung einhergeht, welche sich in der Erfolgsrechnung besonders
positiv bemerkbar macht, darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass die gesamte Technik
der verbleibenden Bäder in die Jahre gekommen ist und teure Reparaturen jederzeit
erforderlich werden können.
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