Daten
Kommune
Bad Münstereifel
Größe
24 kB
Datum
18.06.2008
Erstellt
11.03.09, 23:54
Aktualisiert
11.03.09, 23:54
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Bad Münstereifel
Bad Münstereifel, den 28.05.2008
- Der Bürgermeister Az: 10-02-50
Nr. der Ratsdrucksache: 1319
__________________________________________________________________________
Beratungsfolge
Strukturförderungsausschuss
Termin
17.06.2008
Haupt- und Finanzausschuss
18.06.2008
Zur Beratung in öffentlicher Sitzung:
__________________________________________________________________________
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Gemeinsamer Antrag der SPD-Stadtratsfraktionen Bad Münstereifel u. Mechernich v. 27.02.08;
Unterstützung der Fachhochschulbewerbung der Stadt Mechernich; Antrag der SPDStadtratsfraktion v. 21.02.08
1. Unterstützung der Fachhochschulbewerbung der Stadt Mechernich
2. Kommunale Zusammenarbeit
3. Verwaltungszusammenarbeit
4. Buslinie Bad Münstereifel – Mechernich
5. Gemeinsames Gewerbegebiet
__________________________________________________________________________
Berichterstatter: Bürgermeister Büttner
__________________________________________________________________________
( )
Kosten €:
( )
Die Mittel müssen über/außerplanmäßig bereitgestellt werden.
Deckung:
Die Mittel stehen haushalts(
rechtlich zur Verfügung
(
ja / ( ) nein /
(
Nothaushalt / Übergangswirtschaft
( ) Folgekosten: ( ) ja
( ) nein
(
Anlagen sind beigefügt
_________________ € jährlich
__________________________________________________________________________
Ausgearbeitet:
Beteiligt:
Mitgezeichnet:
GBA
10.2
PR
AL
Dez
_________________
Bürgermeister
__________________________________________________________________________
An der Abstimmung hat/haben (wegen Befangenheit) nicht teilgenommen:
__________________________________________________________________________
( ) zurückgezogen
( ) vertagt
( ) von der Tagesordnung abgesetzt
( ) verwiesen in den _________________________________________________________
Abstimmungsergebnis:
StrukA
HFA
( ) einstimmig
( ) einstimmig
( ) Ja-Stimmen ( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen
( ) Ja-Stimmen ( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen
Seite 2 von Ratsdrucksache 1319
Sachverhalt:
Die SPD-Fraktion hat unter dem 21. Februar 2008 Anträge zur Unterstützung der FH-Bewerbung
der Stadt Mechernich und zur Kommunalen Zusammenarbeit zwischen der Stadt Bad Münstereifel
und der Stadt Mechernich (Gemeinsamer Antrag) gestellt. Zu diesen Anträgen nimmt die
Verwaltung folgendermaßen Stellung:
1. Unterstützung der FH-Bewerbung der Stadt Mechernich:
Die Errichtung einer weiteren Fachhochschule im Kreisgebiet wird grundsätzlich begrüßt und war
bereits im Herbst 2007 Gegenstand der Erörterungen in der Kollegialen Konferenz der Hauptverwaltungsbeamten im Kreis Euskirchen. Um diese wichtige Einrichtung für das Kreisgebiet zu
sichern, hat sich die Kollegiale Konferenz der Hauptverwaltungsbeamten darauf geeinigt, mit einer
einheitlichen Stellungnahme des Kreises und aller kreisangehörigen Städte und Gemeinden im
Kreis Euskirchen die Kräfte zu bündeln und damit ein möglichst großes Gewicht bei der
Landesregierung in die Waagschale legen zu können. Eine örtliche Festlegung ist noch nicht
erfolgt. Über den Fortgang der Beratungen der Kollegialen Konferenz wird zur gegebenen Zeit
berichtet.
2. Kommunale Zusammenarbeit:
Nicht nur die Buslinie nach Mechernich sondern auch das gemeinsame Interesse an der
Realisierung eines neuen Autobahnanschlusses an die A 1 und die damit verbundene Errichtung
der Ortsumgehung Satzvey sprechen für eine Intensivierung der nachbarlichen Zusammenarbeit
mit der Stadt Mechernich. Dabei gilt es aber auch, denkbare Grenzen in der Diskussion nicht
auszublenden. So ist der zwar beiden Kommunen gemeinsame touristische Ansatz infolge
örtlicher Besonderheiten sehr unterschiedlich ausgeprägt. Während in Bad Münstereifel die
gewerbliche Struktur der Stadt intensiv gesundheitstouristisch beeinflusst ist, ist die Stadt
Mechernich wesentlich stärker vom Handel und produzierenden Gewerbe geprägt. Die touristische
Konkurrenzsituation Bad Münstereifels mit anderen regionalen touristischen Zentren wird daher
durch eine Kooperation mit Mechernich nicht verbessert.
Außerdem arbeiten der Kreis Euskirchen und die kreisangehörigen Kommunen seit zwei Jahren
an dem Ziel einer gemeinsamen touristischen Struktur. Die letzten Gespräche hierzu finden nach
den Sommerferien statt. Bei einem günstigen Verlauf kann ein gemeinsames Vorgehen bis zum
Jahresende 2008 erreicht werden. Damit würde der in mehreren Projekten der letzten Jahre (ILEK,
LEADER, Regionale 2010) eingeübten interkommunalen Zusammenarbeit Rechnung getragen.
Die Versorgung der Stadt Bad Münstereifel mit Trinkwasser ist über einen langfristigen Vertrag mit
dem Olef-Verband hinreichend gesichert. Der Betriebszweig Wasserversorgung der hiesigen
Stadtwerke arbeitet mit einem personellen Minimum. Hinsichtlich der für die Versorgungssicherheit
in einem großflächigen und höhenmäßig sehr bewegten Versorgungsgebiet, in dem rd. 6.500
Haushalte versorgt werden, notwendigen Bereitschaftsdienstes ist eine Kooperation aufgrund der
sehr weitläufigen Wegestrecken und der zeitlich raschen Verfügbarkeit von Mitarbeitern vor Ort
kaum realisierbar oder im Ergebnis teurer als die bisherige Praxis. Entsprechende
Untersuchungen wurden bereits im Zuge des Angebotes zur Betriebsführung durch die
Gasversorgung Euskirchen mit wirtschaftlich negativem Ergebnis abgeschlossen und
dementsprechend von der örtlichen Politik mit einem einstimmigen Votum testiert.
Ähnlich verhält es sich bei der Abwasserentsorgung. Hier ist nach den einschlägigen Vorschriften
eine Verfügbarkeit des Bereitschaftsdienstes innerhalb von maximal 40 Minuten an den jeweiligen
Kläranlagen vor Ort erforderlich. Die seitens der Stadt Bad Münstereifel im Höhengebiet
(Houverath, Wald und Buchholzbach) gelegenen Anlagen sind von den der Stadt Mechernich sehr
weit entfernt. Da das übrige Stadtgebiet im Bereich des Erftverbandes liegt, der auch in
Mechernich tätig ist, ergibt sich keinerlei Ansatzpunkt für eine Optimierung durch kommunale
Zusammenarbeit.
Seite 3 von Ratsdrucksache 1319
Die Stadt Mechernich verfügt im Gegensatz zu Bad Münstereifel über kein eigenes Forstamt. Die
etwa 120 ha städtischer Waldflächen werden in der dortigen Verwaltung im Sachgebiet
„Grünflächen“ mitverwaltet. Insgesamt sind im Stadtgebiet Mechernich rd. 31 qkm Waldfläche
ausgewiesen, die somit weit überwiegend als Privatwaldflächen bewirtschaftet werden. In Bad
Münstereifel ist die Situation anders. Von den rd. 80 qkm Wald in unserem Stadtgebiet stehen rd.
35 qkm im städt. Eigentum. Damit sind wir einer der größten kommunalen Waldbesitzer in NRW.
Zudem hat die Stadt Bad Münstereifel zum 01.01.2007 den Forstbetrieb in eine
eigenbetriebsähnliche Einrichtung umgewandelt, damit eine wirtschaftlichere Forstverwaltung
ermöglicht wird.
Eine wirtschaftlich verbesserte Betriebsführung ist auch angesichts einer Mitverwaltung von rd.
120 ha Mechernicher Kommunalwald nicht erkennbar. Bei durchschnittlichen Reviergrößen in der
Landesforstverwaltung von rd. 1200 ha ist, da die Mechernicher Flächen von denen der Stadt Bad
Münstereifel abgespalten sind, mit Synergien nicht zu rechnen.
3. Verwaltungszusammenarbeit:
Mit der Novelle zur Gemeindeordnung im November 2007 hat die Landesregierung unter dem
Arbeitstitel „additiver Schwellenwert“ neue Möglichkeiten zur Verwaltungszusammenarbeit eröffnet.
Dieses neue Instrumentarium bietet Chancen, wird aber mit Blick auf alle Aufgabenbereiche
(hauptamtliche Feuerwehr, Bauaufsicht, Jugendamt, Rechnungsprüfungsamt usw.), die bisher den
mittleren und großen kreisangehörigen Gemeinden vorbehalten waren, nicht als Einbahnstraße zu
nutzen sein. Da noch keinerlei Erfahrungen vorliegen, ist es aus Sicht der Verwaltung ratsam,
diese Entwicklung zu beobachten und keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen, die in
Zukunft nicht mehr umkehrbar sind. Zu berücksichtigen ist einerseits die Kreisumlage, die auf
Grund entsprechender Zusammenschlüsse nicht entlastet werden wird. Nicht alle Kommunen
werden den gleichen Weg gehen, so dass der Aufwand in der Kreisverwaltung zu Lasten aller
kreisangehörigen Gemeinden nicht unbedingt sinken wird.
Auf der anderen Seite verfügt Mechernich bereits über eine „Untere Bauaufsichtsbehörde“. Zu
prüfen bliebe, will man sich der Kooperation in dieser Frage nähern, ob bei einem
Zusammenschluss zusätzliches Personal erforderlich ist oder inwieweit gegen Zahlung eines
Entgelts dieser Aufgabenblock ohne Arbeitgeberrisiko für die Stadt Bad Münstereifel mit erledigt
werden kann.
Die Stadt Bad Münstereifel erfüllt auch für andere Nachbarkommunen, z. B. Nettersheim,
Versorgungsfunktionen und Aufgaben in den Bereichen Schulwesen, Erwachsenenbildung, Kultur.
Eine zukunftsgerichtete Verwaltungszusammenarbeit muss auch diese Aspekte berücksichtigen
und darf auch anderen Kooperationen, die sich aus der Lage der Stadt Bad Münstereifel und den
gewachsenen nachbarschaftlichen Verflechtungen historisch herausgebildet haben, nicht im Wege
stehen.
4. Buslinie Bad Münstereifel – Mechernich
Seit der Einstellung der Buslinie durch die RVK in 1993 ist die Verwaltung um Wiederaufnahme
dieser Linie bemüht und hat in Verbindung mit der Kreisverkehrsgesellschaft mehrere
Finanzierungsmodelle ausgearbeitet, die teilweise im Strukturförderungsausschuss beraten
wurden. Bisher ist die Umsetzung jeweils an der Finanzierung gescheitert.
Der Rat der Stadt Mechernich hat bereits über den Antrag beraten und zu diesem Punkt
folgenden Beschluss gefasst: Der Rat beauftragt die Verwaltung, im Zuge der Diskussion um die
Neufassung der ÖPNV-Umlage, mit dem Kreis Euskirchen als Aufgabenträger des ÖPNV, über die
Möglichkeit der Einrichtung einer Buslinie Bad Münstereifel – Mechernich zu verhandeln.
Zur Zeit wird auf Verwaltungsebene die Neuordnung des Umlageschlüssels beraten. Der
Strukturförderungsausschuss wird hiermit im Rahmen der Kommunenbeteiligung voraussichtlich in
der Sitzung am 28.08.2008 befasst. In dieser Sitzung wird auch Konkretes zu der Linie Bad
Seite 4 von Ratsdrucksache 1319
Münstereifel-Mechernich berichtet. Insofern bittet die Verwaltung, diese Information als
Zwischenbericht zu diesem Punkt der Anfrage anzusehen.
Der Kreis hat bereits signalisiert, dass die Möglichkeit besteht, die Linie in das TaxiBus-System zu
integrieren und über den zukünftigen Umlageschlüssel abzurechnen. Die prognostizierten Kosten
betragen bei einer gerechneten 70 prozentigen Auslastung rund 100 Tausend Euro. Bei einem
größtenteils auf Nutzkilometer basierenden Umlageschlüssel dürfte der mit Abstand größte
Kostenanteil auf die Städte Bad Münstereifel und Mechernich entfallen.
5. Gemeinsames Gewerbegebiet:
Die bisherigen Ansätze eines interkommunalen Gewebegebietes, die vor einigen Jahren sowohl
den Bereich Mechernich (gemeinsam mit Zülpich in Obergartzem) als auch vor nicht allzu langer
Zeit die LEP Flächen in Euskirchen und Weilerswist tangierten, waren für Bad Münstereifel nicht
von einem messbaren Mehrwert geprägt.
Vor dem Hintergrund eines nicht zu leugnenden Überangebotes landesplanerisch vorgesehener
Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereiche sieht die Stadt Mechernich dieses Thema eher
zurückhaltend und stützt diese Haltung sowohl mit der touristischen Ausrichtung beider
Kommunen, die den Sinn entsprechender Flächenausweisungen an den denkbaren Standorten in
den „Eingangstoren“ von Bad Münstereifel und Mechernich in Frage stellt, als auch mit dem
Hinweis auf die auch dort bestehenden Wasser- und Landschaftsschutzausweisungen.
Mit der Neuaufstellung des Gebietsentwicklungsplans im Jahre 2003 wurde die Diskussion um die
Gewerbegebiete intensiv geführt. Seinerzeit wurden die potentiellen Standorte für den mittel bis
langfristigen Planungshorizont festgelegt. In der Diskussion wurde seitens der Landesplanung
mehrfach auf bestehende Überangebote an GE-Flächenpotentialen hingewiesen, dennoch
konnten sich die Kommunen damals mit ihren GE-Darstellungswünschen zu einem großen Teil
durchsetzen.
Die Diskussion jetzt mit neuen Standorten wieder zu beginnen, obwohl die im GEP dargestellten
Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereiche -GIB- nur ansatzweise planerisch umgesetzt sind,
scheint derzeit nicht zielführend zu sein.
Beschlussvorschlag:
Der Strukturförderungsausschuss nimmt die Erläuterungen der Verwaltung zur Kenntnis und
empfiehlt dem Rat der Stadt Bad Münstereifel nachstehende Einzelfragen zur Beschlussfassung:
1.
Der Bürgermeister wird beauftragt, die Einrichtung einer Buslinie von Bad Münstereifel nach
Mechernich in den Überlegungen zur Neukonzeption der ÖPNV-Umlage nochmals
aufzugreifen und sowohl mit dem Kreis als Träger des ÖPNV als auch mit der Stadt
Mechernich erneut zu verhandeln.
2.
Der Bürgermeister wird beauftragt, sowohl mit der Stadt Mechernich als auch mit anderen
Nachbarkommunen in den Dialog über die denkbaren Aufgabenfelder einer künftigen
Zusammenarbeit fortzuführen. Dabei soll grundsätzlich kein Aspekt, der arbeitsteilig erledigt
werden kann und darf sowie gegenseitige Vorteile auslöst, ausgeklammert werden.
Über den Fortgang dieser beiden Prüfungsaufträge
Strukturförderungsausschuss zu berichten.
ist
je
nach
Sachstand
im