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Bürgerantrag (Anregung)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
218 kB
Datum
06.07.2011
Erstellt
01.07.11, 06:18
Aktualisiert
01.07.11, 06:18
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Inhalt der Datei

Erftstadt, den 14.6.2011 Sabine Inden In den Barbenden 8 b 50374 Erftstadt An den Bürgermeister der Stadt Erftstadt Herrn Dr. Franz-Georg Rips Stadtverwaltung Holzdamm 10 50374 Erftstadt 16. JUNI 2011 20 Betr.: Ortsumgehung KöttingenjKierdorf Sehr geehrter Herr Dr. Rips, mit großem Interesse verfolgen wir seit Jahren' die Diskussionen um die Errichtung einer Umgehungsstraße für die Ortsteile Köttingen und Kierdorf. Dass die alten Ortsdurchfahrten in den Spitzenzeiten durch das Verkehrsaufkommen in der heutigen Zeit großen Belastungen unterliegen, kann nicht bestritten werden. Auch die Randbereiche des Ortsteils Kierdorf sind bereits durch die Nähe zur Autobahn 1 und der Landstraße L 495 ständiger Lärmbelästigung ausgesetzt (s. Lärmkarte NRW). Vor ein paar Jahren baten die Anwohner des Neubaugebietes In den BarbendenjBerrenrather Straße die Verwaltung, die in diesem Bereich schon seit langen Jahren geltenden 30 kmjh von den Verkehrsteilnehmern dieser Strecken einzufordern und Maßnahmen zur Kontrolle der Einhaltung zu ergreifen. Nachdem eine Sperrung der Berrenrather Straße aufgrund von Protesten von Kierdorfer Anwohnern, die Gewohnheitsrecht für die Nutzung geltend machten, wieder geöffnet wurde, wurde gleichwohl den Anwohnern dieser Straßen zugesagt, nach geeigneten Maßnahmen für eine Verkehrsberuhigung zu sorgen. Mit großem Entsetzen nehmen die Anwohner des Ortsrandes von Kierdorf die jetzt veröffentlichte Verkehrsuntersuchung der Ingenieurgesellschaft Stolz mbH zur Kenntnis. Nach unserer Ansicht würden sowohl die Ost- wie auch die dort geprüfte Streckenführung der Westtangente zu einer erheblichen Belebung des Bereiches Berrenrather Straße und zu einer unverhältnismäßigen Zunahme von Verkehrslärm im Bereich des Ortsrandes Kierdorf führen. - 1- Die vorgeschlagenen Varianten verlagern den beklagten Verkehrslärm von den zur Zeit betroffenen Einwohnern im Gewerbegebiet Klosengartenstraße in Köttingen und der Peter-May-Straße bis zu den May-Werken an den Rand reiner Wohngebiete. Den Anwohnern der Straßen Berrenrather Straße, Im Wieschen, Weingartenacker, In den Barbenden, Matthias-Grell-Straße, Zu den Erlen, Oststraße, Broichweg, Hoechster Weg, Zum Schlagbaum, Rodderweg und Augustweg, die sich teilweise erst vor wenigen Jahren bewußt entschlossen haben, ihren Familien in den Straßen am Ortsrand von Kierdorf eine neue Heimat zu geben, würde neben dem Autobahnlärm nunmehr auch noch eine zusätzliche Belastung durch den Schwerlastverkehr aus dem Gewerbegebiet Liblar und den Werken in der Ortsmitte von Köttingen und dem damit zusammenhängenden Quell- und Zielverkehr zugemutet. Außerdem würde man mit der Westtangente für Lastkraftwagen eine attraktive Alternative zur gebührenpflichtigen Nutzung der Autobahn und somit einen Mautschleichweg schaffen. Bei einer Überlastung der Ortsdurchfahrt Kierdorffließt derzeit der Verkehr automatisch über die Nebenstrecken am Ortsrand ab und entlastet somit die Friedrich-Ebert-Straße. Wer von Liblar oder Lechenich in Richtung Köln fahren möchte, hat auch heute schon die Möglichkeit, die Autobahn 1 als Ortsumgehung zu nutzen. Da sowohl bei der Ost- wie auch der Westtangente die Berrenrather Straße als Zubringer zur Ortsumgehung eingeplant wird, kann hier künftig von einer Erhöhung statt einer Reduzierung des Verkehrsaufkommens ausgegangen werden. Wichtig für die weitere Diskussionscheint uns, darauf hinzuweisen, dass die von der Bürgerinitiative KöttingenjKierdorf (Herr Manns und Herr Laufenberg) geforderte Westtangente, die eine abgewandelte Streckenführung der vor Jahren vom Land NRW geplanten Umgehung ist; einen völlig anderen Streckenverlauf in der Ortslage Kierdorf zugrunde legt und daher die Zahlen der jetzigen Verkehrsstudie und die Lärmprognosen der damaligen Vorplanung nicht miteinander verknüpft werden können. Die Varianten 1, 2 und 4 greifen zudem in erheblichen Maße in das Naherholungsgebiet nahe und rund um die Ville-Seen ein, deren Nutzer aus den gesamten umliegenden Ortsteilen stammen. Die dort nach dem Ende der Kohleförderung in den vergangenen Jahrzehnten entstandene Landschaft mit ihrer Artenvielfalt und dem Naherholungswertfür die Bevölkerung von Erftstadt würde erheblich beeinträchtigt und die dort lebenden Tiere vertrieben. Die Planung geht darüber hinaus völlig an den Zielen einer nachhaltigen Stadtentwicklung, wie sie von der Verwaltung im Bericht zur "Stadtentwicklung in Erftstadt" deklariert wird, vorbei. -2- Da wir aus den geplanten Varianten nur eine geringe Entlastung des Ortkerns Kierdorf und eine unverhältnismäßig hohe Zunahme der Belastung für den Ortsrand Kierdorf ersehen können, die zudem mit Eingriffen in das Naherholungsgebiet rund um die Ville-Seen verbunden ist, lehnen wir eine Fortsetzung der Planung der Varianten 1, 2 und 4 mit einer Streckenführung entlang der reinen Wohngebiete am Ortsrand Kierdorf ab. Die hier lebenden Familien haben sich entschieden, abseits von Gewerbegebieten und größeren Firmen zu entsprechend höheren Preisen Bauland zu. erwerben und fürchten nunmehr einen Werteverfall ihrer Grundstücke. Im Stadtentwicklungsbericht Erftstadt wird bei der Bevölkerungsprognose für Erftstadt zudem davon ausgegangen, dass im besten Fall mit einer konstanten Bevölkerungszahl im Jahr 2020 gegenüber der Bevölkerungszahl von 2005 zu rechnen ist, auf längere Sicht sogar eher ein Rückgang der Zahlen realistisch ist. Somit wäre auch nicht mit einer weiteren Zunahme des Verkehrsaufkommens zu rechnen. Ob die derzeitig festgestellten Verkehrszahlen den teuren Neubau einer Umgehungsstraße und die damit verbundene Zerstörung der Umwelt rechtfertigen, stellen wir in Frage. Die Firmen, die unter Führung der May Holding GmbH & Co. KG in der Mitte von Köttingen angesiedelt sind, geben vielen Erftstädter Bürgern Arbeit und sind seit der Gründung der May Werke 1955 weiter ausgebaut worden. Viele der nun betroffenen Anwohner sind erst später an die Peter-May-Straße gezogen. Wer einen zentralen Ort zum Leben wählt, muss sich auch mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen arrangieren. Der Wunsch nach einer Verlagerung der Belastung zu Ungunsten der Bewohner des Ortsrandes Kierdorf käme einer Lösung nach dem "St.-FloriansPrinzip" gleich. Umgehungsstraßen machen nur Sinn, wenn dadurch Lärmbelästigungen für alle deutlich vermindert und nicht nur verlagert werden. Anbei finden Sie eine Liste von überwiegend direkt betroffenen Anwohnern, die in persönlichen Gesprächen über die Pläne informiert wurden und sich dieser Forderung anschließen. Leider konnten, in der Kürze der Zeit seit Bekanntwerden der Verkehrsstudie nicht alle Anwohner erreicht und nach ihrer Meinung befragt werden. Als eindeutiges Votum läßt sich allerdings eine 99 %ige Ablehnung der Planung durch die direkten Anwohner weitergeben. -3- Viele Kierdorfer haben zudem auch auf den Listen der Bürgerinitiative gegen die Osttangente aus Köttingen unterschrieben, da auch sie gegen die Zerstörung des Naherholungsgebietes sind. Ich darf Sie im Namen der mitzeichnenden Personen bitten, dieses Schreiben nebst Anhang den Mitgliedern des Rates der Stadt Erftstadt und den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung zur Kenntnis zuzuleiten, um unsere Meinung in die weitere Beratung zur Umgehungsstraße einfließen zu lassen. Gerne beteiligen wir uns an einem Arbeitskreis, der eine für alle Seiten optimale Straßenführung auslotet. Herzlichen Dank und freundliche Grüße ~. b\).~~ Anlage 14 Seiten mit Unterschriften - 4-