Daten
Kommune
Brühl
Größe
86 kB
Datum
06.06.2013
Erstellt
11.09.13, 18:25
Aktualisiert
11.09.13, 18:25
Stichworte
Inhalt der Datei
Brühl, den 11.09.2013
Stadt Brühl
Beschluss
aus der Sitzung des Verkehrsausschusses der Stadt Brühl am 06.06.2013
Öffentliche Sitzung
7.
Bericht der Brühler Kinderunfallkommission
160/2013
Herr Bosseler (Koordinator Kommunale Sicherheit) trägt anhand einer PowerPoint
Präsentation die Ergebnisse der Kinderunfallkommission (Kinderunfallzahlen) des Jahres
2012 vor.
Vorsitzender Gerharz (CDU) dankt anschließend Herrn Bosseler für den anschaulichen
Vortrag und verweist darauf, dass der Bericht ebenfalls im Kölner Stadtanzeiger zu lesen
war und begrüßt die anwesenden Vertreter der Presse.
Ratsherr Pohl (CDU) fragt, ob es Unfallschwerpunkte gebe.
Bosseler teilt mit, dass nach seiner Kenntnis es keine Unfallschwerpunkte gebe.
Ratsherr Pohl (CDU) fragt ob die Verkehrserziehung nur an den weiterführenden Schulen
stattfinde oder auch an den weiterführenden Schulen intensiviert werden müsse, da nur
zwei Unfälle von 15 mit KFZ Beteiligung dabei seien, die anderen nur Fahrradfahrer beträfen.
Bosseler teilt mit, dass der Schwerpunkt bei den weiterführenden Schulen liege. Bezüglich dieser Schulen gebe es ein Standardprogramm, das sicherlich weiterentwickelt werden könne. Er weist jedoch darauf hin, dass vermehrt Unfallbeteiligung aus dem Grundschulbereich zu verzeichnen seien. Am 14.09.2013 finde der Verkehrssicherheitstag statt.
Dort werde man unter anderem auch eine Aktion zu Tempo 30 / 50 durchführen.
Ratsherr Hans (CDU) fragt nach, ob aus der Statistik auch das Verschulden des Unfalls
herauslesbar sei. Er beobachte sowohl bei Radfahrern wie Autofahrern undiszipliniertes
Verhalten. Es sei für ihn wichtig, dass ablesbar sei, ob Eigen- oder Fremdverschulden vorliege.
Ratsherr Bobe (SPD) fragt nach, ob die beiden Unfallverursacher mit Fahrerflucht bereits
ermittelt seien.
Bosseler teilt mit, dass dies noch nicht der Fall sei.
Ratsherr Bobe (SPD) weist auf die beabsichtigte Aktion zu Tempo 30/Tempo 50 hin und
fragt nach, ob er die Bevorzugung von Tempo 30 der Kinder ausschließen könne?
Bosseler erklärt, dass die Kinderunfallkommission unpolitisch arbeite. Man werde mit der
Aktion herausstellen, dass man mit Tempo 30 schneller zum Stehen komme als mit Tempo 50. Dies seien physikalische Fakten.
Ratsherr Bobe SPD stellt heraus, dass seine Fraktion ein „Freund“ des Tempo 30 sei.
Neumann DKSB stellt fest, dass Tempo 30 Leben rette. Sie hebt die Verwaltung lobend
hervor, dass sie einen Fahrradcontainer habe, der von Schulen zum Verkehrsunterricht
ausgeliehen werden könne. Die Wartung der Räder sei noch verbesserungswürdig.
An den Grundschulen funktioniere die Mobilitätserziehung sehr gut. Die Kinder seien stolz
auf ihr Fahrraddiplom. Nach der vierten Klasse nehme das Interesse jedoch ab. Die Verwaltung versuche mit gezielten Aktionen, wie Toter Winkel, Black Box und Fahrradcheck,
reges Interesse zu wecken. Dies war in den Anfängen nicht der Fall. Sie verweist auf eine
Studie der Sporthochschule Köln, die belegt, dass Kinder an weiterführenden Schulen ein
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gezieltes Training benötigen, um zu lernen, ihr Fahrrad in Gefahrensituationen zu beherrschen. Sie verweist auf die Problematik, dass Verkehrserziehung an weiterführenden
Schulen kein Unterrichtsfach sei. Es sei jedoch in allen Fächern durchzuführen. Jede
Schule müsse einen Koordinator für Mobilitätserziehung benennen. Diese Kordinatoren
seien auch namentlich bekannt. In der Verwaltung sei Frau Krämer mit einer halben Stelle
für schulische Mobilitätserziehung zuständig. Dies sei für den Grundschulbereich schon
ein straffes Arbeitspensum. Im Bereich der weiterführenden Schulen sei es ungleich aufwendiger. Sie plädiert für eine personelle Aufstockung in diesem Bereich.
Ratsherr Bortlisz-Dickhoff (Grüne) bedankt sich für den Vortrag und die geleistete Arbeit. Er erhoffe sich noch mehr qualitative Analysen aus der Statistik. Eigenverschulden
und Fremdverschulden seien ihm wichtig. Ob Kinder die sich regelkonform verhalten anders verunfallen als die, die dies nicht tun. Ob dort auch Aussagen zur Radwegeführung
als mögliche Unfallursache möglich seien. Er nennt hierzu einige Beispiele, z.B. Kreisverkehr K 1 / K 7, ein Außerortskreisverkehr mit der Verpflichtung für den Radfahrer dort anzuhalten. Dies täten diese häufig nicht. Autofahrer rechneten damit und nähmen Rücksicht. Ein weiteres Beispiel sei die L 183, wo Radfahren auf dem Gehweg zugelassen sei
oder ein gemeinsamer Fuß- und Radweg zu benutzen sei. Hier gebe es Probleme mit
Grundstückszufahrten (Ramada Hotel, Supermarkt). Er würde es begrüßen, wenn er Aussagen zu diesen Stellen und deren Gestaltung bekäme.
Koordinator für kommunale Sicherheit Bosseler erläutert, dass die Kommission alle
Unfallorte bereise, die aktuell seien. Bei diesen Bereisungen werden wenn erforderlich
Empfehlungen ausgesprochen. Er könne aus den Protokollen entnehmen, ob es an den
bereisten Stellen auch Aussagen zur Wegeführung gebe.
Vorsitzender Gerharz (CDU) verweist auf die in Kürze anstehende Bereisung der Kinderunfallkommission.
Sachkundiger Bürger Henkel (CDU) fragt nach der Rolle der Eltern der verunfallten Kinder. Er möchte wissen, in wieweit würden die Elternpflegschaften über das Unfallgeschehen informiert.
Koordinator für kommunale Sicherheit Bosseler erklärt, dass dies zunächst seitens
der Verwaltung nicht erfolge.
Ratsherr Pohl (CDU) fragt an, ob die Tatsache, dass ein Kind bei einem Unfall mit defektem Licht gefahren sei, den Eltern mitgeteilt werde.
Stölting (Polizei) erklärt, dass diese Fakten im Unfallbericht vermerkt würden. Darüber
würden dann auch die Eltern in Kenntnis gesetzt.
Er stellt fest, dass Herr Henkel recht habe, das Problem liege daran, dass die Eltern ihre
Kinder mit nicht verkehrssicheren Fahrzeugen am Verkehr teilnehmen ließen. Er glaube,
dass durch ein anderes Verhalten der Eltern die Statistik positiver aussähe.
Der Verkehrsausschuss nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis.
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