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Beschlussvorlage (Rückschlüsse des Schulträgers bzgl. Ergebnisse der Analyse der Gründe für den Besuch auswärtiger Schulen)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
76 kB
Datum
11.05.2011
Erstellt
17.01.11, 06:18
Aktualisiert
18.04.11, 11:15
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Inhalt der Datei

STADT ERFTSTADT öffentlich Der Bürgermeister V 645/2010 Az.: -40- Amt: - 40 BeschlAusf.: - -40- Datum: 13.12.2010 gez. Gerlach Amtsleiter RPA - 20 - gez. Dr. Rips, Bürgermeister BM / Dezernent Beratungsfolge Schulausschuss Termin 26.01.2011 zur Kenntnis Schulausschuss 11.05.2011 vorberatend Betrifft: 18.04.2011 Datum Freigabe -100- Bemerkungen Rückschlüsse des Schulträgers bzgl. Ergebnisse der Analyse der Gründe für den Besuch auswärtiger Schulen Finanzielle Auswirkungen: Unterschrift des Budgetverantwortlichen Erftstadt, den Beschlussentwurf: Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen. Begründung: Die Verwaltung hat nach Abschluss des Anmeldeverfahrens an den weiterführenden Schulen für das Schuljahr 2010/2011 eine Umfrage bei den Eltern der Viertklässler an den Erftstädter Grundschulen durchgeführt, um die Gründe für den Besuch einer auswärtigen Schule zu ermitteln. Im Zusammenhang mit den Ergebnissen der Umfrage bzgl. der Analyse der Gründe für den Besuch einer auswärtigen Schule muss in Bezug auf die Schlussfolgerungen zwischen den unterschiedlichen Schulformen differenziert werden. Im Bereich der Hauptschule verliert die Stadt Erftstadt relativ wenige Kinder an Hauptschulen außerhalb von Erftstadt und lediglich eine geringe Anzahl an Schülerinnen und Schüler mit einer reinen Hauptschulempfehlung besucht eine Gesamtschule außerhalb von Erftstadt. Mit nunmehr einem Hauptschulstandort in Erftstadt ist die Stadt vor dem Hintergrund der derzeitigen landespolitischen Verhältnisse sehr gut aufgestellt. Der Schulentwicklungsplan weist für den Prognosezeitraum in der Theodor-Heuss-Hauptschule stabile Schülerzahlen aus. Im Bereich der Realschulen wandern einige wenige Kinder auf Realschulen der Nachbarstädte ab; dies zumeist auf Realschulen in privater Trägerschaft. Die umfangreichen Abwanderungen von Schülerinnen und Schülern mit einer Realschulempfehlung an eine Gesamtschule sind vom Schulträger bzw. den ortsansässigen Realschulen kaum aufzuhalten; sie sind Folge der schulpolitischen Entwicklung und der offensichtlich von den Eltern empfundenen Undurchlässigkeit des Systems. Diese Tendenz hat sich durch die verkürzte Schulzeit bis zum Abitur (G 8) noch verschärft. Dennoch ist Erftstadt mit dem Angebot einer Halbtags- und einer Ganztagsrealschule hier bestmöglich aufgestellt. Anders stellt sich die Situation im Gymnasialbereich dar. Mehr als 50 Kinder mit einer Gymnasialempfehlung wandern an Gymnasien und Gesamtschulen in Nachbarstädte aus Erftstadt ab. Das bedeutet, dass die beiden ortsansässigen Gymnasien auf insgesamt zwei Züge verzichten müssen. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und der Tatsache, dass diese Tendenz auch die Schullandschaft der Nachbarkommunen erreicht, könnte dies perspektivisch für die Stadt Erftstadt als Schulstandort noch größere Verluste bedeuten. Die begehrten Schulen in den Nachbarkommunen sind aufgrund begrenzter Kapazitäten derzeit zum Teil in der komfortablen Situation, Schülerinnen und Schüler ablehnen zu können, werden jedoch zukünftig den bewerbenden Kindern eine Aufnahme nicht mehr verweigern müssen. Die Entscheidung, ob eine Schule im Ganztag oder im Halbtag geführt wird, ist offensichtlich nicht alleine ausschlaggebend. Somit gilt auch hier, dass das Angebot beider Möglichkeiten in Erftstadt grundsätzlich richtig ist. Schlussfolgerung kann für den Schulträger hier nur sein, alle Ressourcen auszuschöpfen, den gymnasialen Schulstandort Erftstadt inhaltlich näher zu beleuchten und gegenläufige Maßnahmen zu ergreifen. Der Schulträger ist nur zum Teil in der Situation, unmittelbar Einfluss zu nehmen. Grundsätzlich liegt es in der Eigenverantwortung der einzelnen Schulen, mit pädagogischen Konzepten und Inhalten sowie einer entsprechenden Außenwirkung für Schülerinnen, Schüler und Eltern die Schule attraktiv zu gestalten und darzustellen. Der Kritik aus der Elternbefragung in Bezug auf den räumlichen Zustand und auf das z.T. erneuerungsbedürftige Mobiliar in den betroffenen Schulen sollte man begegnen und den optischen Eindruck zu verbessern suchen. Außerdem sollte der Schulträger versuchen, in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Lechenich den begonnenen Prozess der Europaschule (siehe A 272/2007) perspektivisch wieder aufzugreifen und fortzusetzen. Der Aspekt der Bilingualität scheint bei der Elternentscheidung durchaus auch ein Auswahlkriterium zu sein. Des Weiteren sollte im Interesse eines optimierten Angebotes der Schulträger die städt. Gymnasien bei einem Kooperationsprozess unterstützen. Ein breit angelegtes Fächerangebot der Gymnasien ist offensichtlich auch ausschlaggebend für das Wahlverhalten der Eltern. Vor allem im Bereich der gymnasialen Oberstufe sind durch gemeinsame Kurse und Unterrichtsveranstaltungen der beiden Gymnasien breiter angelegte Fächerangebote für Schülerinnen und Schüler möglich und machen den gymnasialen Standort attraktiver. Die Gymnasien anderer Städte – z.B. Hürth und Düren - sind in dieser Hinsicht richtungsweisend. Hier wird bereits seit geraumer Zeit eine Kooperation zwischen den ortsansässigen Gymnasien praktiziert. Lechenicher und Liblarer Kinder treiben z. B. gemeinsam Sport in Erftstädter Vereinen, feiern gemeinsam Abi-Fêten und besuchen sogar Schulen außerhalb Erftstadts; sie sollten auch in die Lage versetzt werden, stundenweise für ein entsprechend attraktiveres Kursangebot die Nachbarschule jenseits der Erft zu besuchen. Auf diesem Wege könnten Schülerinnen und Schüler in Erftstadt gebunden werden. Der Schulträger wäre allenfalls im Hinblick auf einen Transfer der Kinder zwischen den Gymnasien beteiligt - dies würde sich jedoch für den Standort insgesamt positiv auswirken. Eine in diesem Zusammenhang und von den Schulen gewünschte weitergehende Unterstützung durch den Schulträger sollte ermöglicht werden. Die Verwaltung wird dahingehend Kontakt mit den Gymnasien aufnehmen, um gemeinsam mit den Schulen alle Möglichkeiten zu eruieren. Die Ergebnisse der Umfrage sollten daher genutzt werden, alle beteiligten Seiten zu ermuntern, den Schulstandort Erftstadt - vor allem den gymnasialen Schulstandort – noch attraktiver zu gestalten und somit die Kritikpunkte der Eltern aufzugreifen. -2- (Dr. Rips) -3-