Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
448 kB
Datum
23.02.2011
Erstellt
12.02.11, 06:20
Aktualisiert
12.02.11, 06:20
Stichworte
Inhalt der Datei
www.eb-erftstadt.de
Beratungsstelle Schloßstraße
Erziehungs- und Familienberatung für Eltern, Kinder und Jugendliche
Jubiläumstätigkeitsbericht
zum 30-jährigen Bestehen der
Erziehungsberatungsstelle des
Caritasverbandes in Erftstadt
im Jahr 2010
Jubiläumstätigkeitsbericht 2010
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Sehr geehrte Leserin!
Sehr geehrter Leser!
Am 01.03.1980 hat die Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Caritasverbandes
in Erftstadt-Lechenich (Beratungsstelle Schloßstraße) ihre Arbeit aufgenommen. Somit
können wir in diesem Jahr auf ein 30-jähriges Bestehen zurückblicken. Dieses Jubiläum ist für uns Anlass, nach 5 Jahren wieder einen ausführlicheren Jubiläumstätigkeitsbericht zu erstellen. Exemplarische Texte, sozusagen aus der Werkstatt, sollen die
Tradition der vorausgegangen Jubiläumstätigkeitsberichte fortsetzen (den des Jahres
2005 können Sie auch weiterhin auf unserer Homepage www.eb-erftstadt.de einsehen
und herunterladen). Ergänzend zu Texten aus der Arbeit finden Sie die statistischen
Daten für das vergangene Jahr 2009 und weitere Informationen.
Unser Dank gilt allen KooperationspartnerInnen und wir wünschen weiterhin eine gute
Zusammenarbeit. Ebenfalls danken wir den Verantwortlichen in Kommune, Kirche,
Land sowie Stiftungen und Spendern für die Finanzierung unserer Arbeit.
Als Leiter in dieser ganzen Zeitspanne danke ich besonders auch allen heutigen und
ehemaligen MitarbeiterInnen für die engagierte und anregungsreiche Mit- und Zusammenarbeit.
Erftstadt, im Oktober 2010
Dipl.-Psych. W. Dreser,
Psychologischer Psychotherapeut
Leiter der Beratungsstelle
Inhaltsverzeichnis:
Seite
Gedanken zur Arbeit
3
Durch Frühe Hilfen Kinder besser schützen
7
Mobbing – ein Zugang zum Verstehen eines Phänomens
12
Die Trennung der Eltern bewältigen –
Bericht aus einer Gruppe für Kinder
aus Trennungs-/ Scheidungsfamilien
17
38 Jahre Erziehungsberatung (1972 - 2010) –
ein Rückblick anlässlich meiner bevorstehenden
Pensionierung
18
Zahlen zur Einzelfallarbeit des Jahres 2009
20
Prävention und Netzwerkarbeit
26
Das Team der Beratungsstelle
29
Allgemeine Infos zur Beratungsstelle und zur Anmeldung
31
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Gedanken zur Arbeit
Das unten abgebildete Diagramm zur Entwicklung der Fallzahlen in den vergangenen
30 Jahren verdeutlicht, dass die Inanspruchnahme des Beratungsangebotes unserer
Stelle in diesem Zeitraum enorm gestiegen ist. Zugenommen hat unseres Erachtens
die Verunsicherung von Eltern und Familien angesichts einer immer komplizierter werdenden Welt. Gestiegen ist jedoch auch die Bereitschaft, sich Hilfe zu holen.
Anmeldungen und Fallzahlen 1980 - 2009
800
700
600
500
Anzahl 400
Anmeldungen
Fälle
300
200
100
0
1980
1985
1990
1995
Jahr
2000
2005
2009
Mit Anmeldungen ist die Zahl der Neu- und Wiederanmeldungen gemeint. Die Fallzahl ergibt sich aus der
Summe der Neuaufnahmen und der Weiterführung von Fällen aus dem Vorjahr.
Da ich die Entwicklung der Arbeit der Beratungsstelle seit dem Start 1980 beobachten
und als Leiter mit gestalten konnte, möchte ich im folgenden einige Aspekte dieser
Entwicklung aus meiner persönlichen Sicht skizzieren und kommentieren.
Das Angebot zur Übernahme einer Leitungsstelle in Erftstadt hatte mir u.a. unter dem
Aspekt gefallen, hier einen relativ überschaubaren Sozialraum vorzufinden. Dies erschien mir als wichtige Voraussetzung für eine Arbeit, wie ich sie anstrebte.
So wurde unsere Einzelfallarbeit von Anfang an ergänzt durch Angebote für Fachleute
im psychosozialen Netzwerk: ErzieherInnenfortbildung und Vorträge zur Thematik der
damals sogenannten „MCD“ (= Minimale Cerebrale Dysfunktion). Lange traf sich auch
die damalige MCD-Elterninitiative in den Räumen der Beratungsstelle. Von Anfang an
arbeiteten wir auch mit anderen Einrichtungen im Umfeld in der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft – Arbeitsgruppe für Kinder, Jugendliche und Familien – im damaligen Erftkreis zusammen. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit war eine Fortbildung für
Erzieherinnen in Kooperation mit dem damaligen Heinrich-Meng-Institut, die medizinische, psychologische und motopädische Aspekte integrierte.
Mit der Neuorganisation der Erziehungsberatung im damaligen Erftkreis nach der Verabschiedung des KJHG (Kinder- und Jugendhilfegesetz) 1990 und der sich daraus
ergebenden Zuständigkeit der Kommunen für die Aufgabe Erziehungsberatung erfolgte
dann eine noch ausgeprägtere Fokussierung auf den Einzugsbereich Erftstadt, nach__________________________________________________________________________________________________________
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dem die Stadt der Erziehungsberatungsstelle des Caritasverbandes die Aufgabe übertragen hatte, vor Ort die Aufgaben nach § 28 KJHG wahrzunehmen.
Schon seit Anfang der 80iger Jahre hatte die Erziehungsberatungsstelle auch eine
zusätzliche Aufgabe übernommen. Auf Wunsch der beiden erzbischöflichen Schulen in
Brühl, dem St. Ursula Gymnasium und der Elisabeth-von-Thüringen Realschule, die
sich für ihre Eltern, Schüler und Lehrer psychologische Unterstützung wünschten, wurde eine zusätzliche Planstelle in der Beratungsstelle eingerichtet, bewusst nicht für
Schulpsychologie sondern als Erziehungsberatungsangebot für diesen Aufgabenbereich. Der dort im engeren Kontakt zu einer schulischen Institution entwickelte Blick für
den Bedarf von Institutionen und den möglichen Beitrag einer Erziehungsberatungsstelle dazu trug später dann auch „Früchte“ für die Kooperation mit Schulen und Kindergärten vor Ort in Erftstadt. Konkrete Beispiele sind die Kooperation mit den
Hauptschulen in Erftstadt und das Konzept der dort angebotenen Jungengruppen sowie die Fallbesprechungsgruppen für Erzieherinnen, später auch für Fachkräfte in der
Schulbetreuung und für Lehrer.
So konnten wir die neuen Anforderungen seitens der Landes NRW, die in den letzten
Jahren ergänzend zur Einzelfallarbeit auch konkrete Kooperationen im psychosozialen
Umfeld mit bestimmten Institutionen als Voraussetzung für die Finanzierung forderte,
problemlos erfüllen.
Die in diesem Zusammenhang entwickelte Kooperation mit der Kindertagesstätte WillyBrandt-Straße nahm schon voraus, was dann wenig später durch das Konzept der Kooperation von Beratungsstellen mit Familienzentren in den Gütesiegelkriterien für diese
Einrichtungen gefordert wurde. Inzwischen sind wir in 5 Erftstädter Familienzentren mit
Offenen Sprechstunden vertreten, die sowohl ein Angebot für Eltern als auch an die
Erzieherinnen vor Ort sind. Letztere sind durch eine Vielzahl neuer Anforderungen derzeit enorm gefordert und belastet und schätzen, so sind die Rückmeldungen, sehr die
Unterstützung durch die Beratungsstelle.
Wichtig war uns auch, die Kooperation mit dem Jugendamt zu pflegen und zu stärken.
Ein bewährtes Element wurde dabei die fast jährlich stattfindende gemeinsame Tagung von Mitarbeitern der Erziehungsberatungsstelle, verschiedener Abteilungen des
Jugendamtes und des Pädagogischen Familiendienstes. Themen waren in den letzten
Jahren z.B. die „neuen Anforderungen durch die Reform des Familiengerichtsverfahrens“, „Kinder psychisch kranker Eltern“ und „Elternschule“.
Im Bereich Gewaltprävention gab es zunächst eine Kooperation mit dem Gymnasium
Lechenich im Rahmen der Streitschlichterausbildung. Nachfolgend boten 2 Mitarbeiterinnen zunächst für Grundschulen und später für eine Reihe von Kindertagesstätten
Unterstützung bei der Umsetzung des FAUSTLOS-Konzeptes an, einem Programm
zur Gewaltprävention und zur Förderung prosozialen Verhaltens durch Fortbildung und
Supervision der laufenden Arbeit.
Die Zunahme an Arbeit ging leider nicht einher mit einer Zunahme im Bereich der Finanzierung der Personalausstattung. Nur einmal seit 1981 gab es im Jahr 1995 eine
Planstellerweiterung für die Unterstützung der Kinder und ihrer Familien im Kontext von
Trennung und Scheidung. Daher haben wir in den letzten Jahren versucht, diesem
Problem entgegen zu wirken, indem wir uns für konkrete Projekte um finanzielle Unterstützung durch Stiftungen und andere Geldgeber bemüht haben. So wurde das
FAUSTLOS-Projekt 2 Jahre durch die Marga und Walter Boll Stiftung aus Kerpen unterstützt. Die Unterstützung von Familienzentren war möglich durch die zusätzlich dafür
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gewährten kirchlichen Mittel und Landesmittel. Für unser jüngstes Projekt, „Guter Start
durch frühe Hilfen“, die frühe Förderung von Familien, bei denen besondere Risikofaktoren vorliegen, konnten wir eine Unterstützung durch die RheinEnergieStiftung Familie und den Ehe- und Familienfonds des Erzbistums und aktuell auch durch die
Grosspeter Stiftung sowie weitere kirchliche Eigenmittel erreichen. Einen Bericht über
dieses Projekt finden Sie in diesem Tätigkeitsbericht auf S. 7.
Es mag verwundern, wenn in einem Bericht über Erziehungsberatung so viel von Kooperationen im psychosozialen Umfeld die Rede ist. Natürlich hätte ich auch über die
vielfältigen Probleme von Familien heute schreiben können, über die Verunsicherungen, über die verloren gegangenen Traditionen, über die Vielfalt der Herausforderungen im Umgang mit neuen Medien, der Informationsflut und den neuen Freiheiten und
damit verbundenen Entscheidungszwängen sowie den Belastungen angesichts nachlassender Stabilität von Beziehungen (vgl. auch unsere statistischen Zahlen über die
familiäre Situation unserer Ratsuchenden). Die Arbeit im Netzwerk, die letztlich nur,
genau können wir es angesichts fließender Übergänge nicht beziffern, etwa 20% unserer Tätigkeit ausmacht, ist uns u.a. deshalb so wichtig, weil gelingende Erziehung heute nur in Kooperation möglich ist.
Das gelungene Aufwachsen und Gedeihen eines Kindes wird ganz entscheidend geprägt durch die Atmosphäre der Kooperation im Elternhaus oder leidet – wie häufig in
Trennungs- und Scheidungsfamilien, aber nicht nur dort – durch gegenseitig entwertendes und eher wenig Interesse signalisierendes Verhalten. Wo eine bestätigende
familiäre Erfahrung fehlt bzw. ergänzende Unterstützung gefordert ist, kommt der Erfahrung einer gelingenden Kooperation im Umfeld eine enorme Bedeutung zu. Diese
Verantwortung belastet die dort beruflich tätigen Menschen oft enorm, gelingt Kooperation jedoch, so kann dies Kinder und Verantwortung tragende Erwachsene sehr entlasten.
Was wir ebenfalls in unserer Arbeit spüren ist eine enorme Verdichtung der Anforderungen durch die Tatsache, dass immer mehr Arbeit von der gleichen Zahl von Personen getan werden muss. Hinzu kommt die Flut von Informationen, die zu bewältigen
ist. Dabei merken wir sowohl in der Kooperation mit Institutionen als auch mit Eltern,
wie wichtig „Zeit-Räume“ für Reflexion, Nachspüren und Verstehen sind als eine ganz
entscheidende Voraussetzung dafür, dass Miteinander gelingt.
Dies ist auch deshalb so wichtig, weil eine laut unserer und anderer Beobachtungen
markante Veränderung in der Fallarbeit der letzten Jahre die Zunahme von Multiproblemfamilien ist. Belastungen in der Erziehung und auf der Beziehungsebene der Eltern
miteinander und zu ihrer Umwelt, traumatische Erfahrungen bei mehreren Familienmitgliedern gepaart mit finanziellen Sorgen bezüglich Wohnung und Lebensunterhalt bringen auch in der Beratungsarbeit Belastungen und Interventionsnotwendigkeiten in
einem Ausmaß mit sich, wie dies früher nicht der Fall war.
Angesichts des bestehenden Bedarfes hoffen wir, dass bei allen Knappheiten, die vorhanden sind, weiterhin der Wert des Beratungsangebotes mit den erforderlichen „Zeiträumen“ gesehen wird, dieses Angebot daher angemessen finanziell unterstützt wird
und somit eine wichtige Investition in die Zukunft unserer Kinder geschieht.
Zu den anschließenden Texten aus der Beratungsarbeit noch folgende Hinweise:
Es folgt zunächst ein Bericht über unser jüngstes Projekt „Guter Start durch Frühe Hilfen“, das uns in den beiden letzten Jahren ermöglicht hat, die bisher im Klientel der
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Erziehungsberatungsstelle noch nicht so repräsentierte Gruppe der Familien mit Kindern von 0 bis 3 Jahren zu erreichen. Häufiger hatten wir in der Beratungsarbeit gehört, dass Schwierigkeiten schon früh bestanden hatten, entsprechende Hilfe jedoch
fehlte. Die Diskussion um die Notwendigkeit früher Unterstützung gerade bei Risikofamilien hat uns dann zusätzlich bewogen, hier aktiv zu werden. Möglich war dies dank
der Unterstützung durch die RheinEnergieStiftung Familie und den Ehe- und Familienfonds des Erzbistums und aktuell auch die Fortführung zusätzlich mit Unterstützung
der Grosspeter Stiftung.
Der Text zum Thema Mobbing ist entstanden aus der Kooperation der Erziehungsberatungsstelle mit der Regionalen Schulberatung und dem Kommissariat Kriminalprävention / Opferschutz der Kriminalpolizei im Rhein-Erft-Kreis. Gemeinsam streben
diese Institutionen an, zunächst einmal in den Schulen die Sensibilität für dieses Phänomen zu stärken und einen engagierten und lösungsorientierten Umgang damit zu
fördern.
Der Bericht aus der Trennungs-/ Scheidungskindergruppe, die wir 2009 / 2010 erstmals nach längerer Pause wieder angeboten haben, illustriert sehr gut, wie gegenseitige Unterstützung und „Spielräume“ für den Ausdruck eigener Erfahrungen gerade
auch für diese Kinder von Bedeutung sind zur Stabilisierung ihrer eigenen Entwicklung.
Zum Abschluss der Textbeiträge finden Sie dann einen kurzen persönlichen Rückblick
unserer zum Jahresende in Rente gehenden Kollegin Frau Dipl.-Psych. Brigitte Goldstein, die aus der Perspektive der eigenen Berufsbiographie von 38 Jahren nochmals
einen Blick auf die Entwicklung in diesem Bereich wirft. An dieser Stelle ein herzlicher
Dank für Ihre engagierte Mitarbeit seit 1991.
Die Beiträge bieten punktuelle Einblicke in unsere Arbeit. Andere Texte, etwa zur Fallbesprechungsgruppe für Erzieherinnen, zur sandspieltherapeutischen Arbeit in der EB,
zum Motopädieangebot, zum FAUSTLOS-Projekt zur Gewaltprävention, zur Arbeit mit
Jugendlichen und weitere Facetten und Informationen zu unserer Arbeit können Sie
nach wie vor in unserem Jubiläumstätigkeitsbericht zum 25-jährigen Bestehen aus dem
Jahr 2005 im Internet auf unserer Internetseite www.eb-erftstadt.de nachlesen und
herunterladen.
Im Anschluss an die namentlichen Beiträge folgen in diesem Bericht die statistischen
Daten zur Arbeit des Jahres 2009 und allgemeine Angaben zum Team und zur Beratungsstelle.
Gerne hätten wir unseren Text auch noch durch mehr Bilder und weiteres grafisches
Material „aufgefrischt“. Aber angesichts unserer begrenzten Zeitressourcen wollten wir
diese lieber für die Klienten- und Netzwerkarbeit nutzen. Wir hoffen, die Lektüre findet
auch so Ihr Interesse.
Walter Dreser
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DURCH FRÜHE HILFEN KINDER BESSER SCHÜTZEN
1. Die Bedeutung der frühen Unterstützung und Prävention
In den letzten Jahren haben sich die Lebensbedingungen für Familien und Kinder
stark verändert. Einerseits kommen immer weniger Kinder zur Welt, andererseits
wird der Lebenszeitraum, in dem Paare das erste Kind bekommen, immer mehr nach
hinten verschoben.
Familienstrukturen ändern sich schneller und die Lebensverhältnisse sind nicht mehr
so stabil wie vor Jahrzehnten. Alle Kinder- und Jugendberichte bestätigen eine Zunahme von psychosozial belasteten Familien mit zahlreichen Folgeproblemen.
Darum wächst das gesellschaftliche Interesse an Hilfen, die möglichst früh ansetzen,
vor allem da Studien belegen, dass frühe und präventive Maßnahmen das Auftreten
oder die Chronifizierung von Verhaltensproblemen verhindern können. Daraufhin
wurde bundesweit damit begonnen, präventive Hilfsangebote „Frühe Hilfen“ für Eltern
mit Kindern bis zu drei Jahren zu entwickeln.
Auch hier in Erftstadt konnte durch die finanzielle Unterstützung der RheinEnergieStiftung Familie sowie des Ehe- und Familienfonds des Erzbistums Köln am 01. Juni
2008 ein auf zunächst zwei Jahre angelegtes Projekt seine Arbeit aufnehmen.
2. Beschreibung des Projektes
Der offizielle Name „FRÜHFÖRDERUNG VON FAMILIEN MIT RISIKOFAKTOREN“.
wurde von uns in eine adressatengerechte Sprache übersetzt und lautet nun:
„GUTER START DURCH FRÜHE HILFEN“
Die Arbeit stützte sich von Beginn an auf folgende 3 Säulen:
Beratungsarbeit mit Eltern von Säuglingen und Kleinkindern in der Beratungsstelle, in anderen Institutionen und bei Bedarf durch Hausbesuche.
Vernetzung und Kooperation von Jugend- und Gesundheitshilfe
Unterstützung im Netzwerk
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2.1. Zur Beratungsarbeit
Es konnte schon früh mit der Beratungsarbeit begonnen werden, da aufgrund der guten Vernetzung viele Familien auf das Angebot aufmerksam geworden waren. Bei
folgenden Risikofaktoren wurde konkret mit Familien gearbeitet:
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•
•
•
Psychisch erkrankter Elternteil
Alkoholproblematik eines Elternteils
Drogenproblematik eines Elternteils
Körperliche Erkrankung der Mutter
•
•
•
•
Paarproblematik, teilweise hochstrittig und Gewaltproblematik
Mutter-/Großelternkonflikte
Problematik mit Impulskontrolle bei einem Elternteil (massive verbale Aggressionen und Entwertungen)
Kriminalität und Gewaltbereitschaft eines Vaters
•
•
Fehlende Passung von elterlichen Vorstellungen und kindlicher Entwicklung
Unrealistisch hohe Erwartungen eines Elternteils
•
•
•
Sehr junges Alter der Mutter
Eigene Problemgeschichte der Mutter (Heim, Pflegefamilien)
Alleinerziehendensituation
•
•
Finanzielle und soziale Notlagen
Sprachproblematik im Kontext Migrationshintergrund
•
•
Behinderung eines Kindes
Fremdunterbringung des Kindes
Bei einer Reihe von Familien lagen mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vor. In den
Beratungskontakten wurden mit den betroffenen Familien passgenaue, individuelle
Lösungen Schritt für Schritt erarbeitet durch:
•
•
•
•
•
•
Die Entwicklung erreichbarer Ziele
Stärkung der elterlichen Kompetenzen
Reflektion des Erziehungsverhaltens einschließlich der Erarbeitung neuer
Handlungsansätze
Wissensvermittlung zu typischen Krisen
Entlastungsplanung im Alltag sowie Unterstützen bei der Optimierung von
Alltagsstrukturen
Stärkung der Paarebene
Ein weiterer wichtiger Fokus lag auf der Förderung der Eltern-Kind Bindung um
somit das Risiko unsicherer Bindungsbeziehungen zu minimieren. Dazu wurde der
Ansatz der Entwicklungspsychologischen Beratung (EPB) genutzt. Dies ist ein
niedrigschwelliges Konzept, dass entwickelt wurde unter Mitwirkung von Frau Ute
Ziegenhain und Mauri Fries, an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm. Es dient der frühen und präventiven Förderung der Eltern-Kind-Beziehung in Familien in Risikolagen und verbindet
bindungstheoretische Annahmen und Befunde zur elterlichen Feinfühligkeit mit
entwicklungs-psychologischem Wissen über Bedürfnisse, Kompetenzen und Aus__________________________________________________________________________________________________________
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drucksverhaltensweisen von Säuglingen und Kleinkindern. In der Praxis werden
dabei Videoaufnahmen der Mutter - bzw. Vater – Kind – Interaktionen aufgenommen und analysiert. Hierbei erfahren Eltern Unterstützung und Ermutigung anhand
des Aufzeigens von gelungenen Interaktionen. In einem weiteren Schritt wird durch
das Zeigen von noch zu optimierenden Interaktionen den Eltern anhand der Bildsequenzen schnell deutlich welcher Entwicklungsbedarf noch ansteht. Gleichzeitig
erhalten sie Informationen zu Entwicklungsaufgaben, entsprechend dem Alter ihres
Kindes, und was sie dazu beitragen können, damit ihr Kind diese gut bewältigen
kann.
Bewährt hat sich, sowohl Beratungstermine in der Beratungsstelle durchzuführen
als auch im Rahmen aufsuchender Arbeit in die Familien zu gehen. Dies galt besonders auch für Familien, die aufgrund ihrer Belastungssituation überfordert waren, kontinuierlich Termine in der Beratungsstelle wahrzunehmen. Das nicht immer
zuverlässige Wahrnehmen von Terminen durch einige Familien war einer der erschwerenden Faktoren bei der Arbeit.
2.2. Vernetzung und Kooperation
Zu Beginn stand die Öffentlichkeitsarbeit an erster Stelle. Es wurde ein Flyer konzipiert und in Umlauf gebracht. Die Mitarbeit im von der Stadt Erftstadt initiierten Arbeitskreis „Runder Tisch Frühe Hilfen“ ermöglichte von Anfang an eine gute
Vernetzung mit Fachkräften des Gesundheitswesens (Kinderärzte, Hebammen,
Gesundheitsamt, Sozialpädiatrisches Zentrum, Gynäkologe), der Jugendhilfe
(ASD, Pädagogischer Familiendienst, Familienzentren, Kindertagesstätten) und
weiteren Fachkräften (Frühförderzentrum, Schule, Schulpsychologischer Dienst).
Darüber hinaus fanden Treffen mit Hebammen, Kinderarztpraxen, mit einer gynäkologischen Praxis, einer logopädischen Praxis und der gynäkologischen Abteilung
des Marienhospitals in Brühl sowie bei der Arge statt. Ergänzend gab es Treffen
mit dem städtischen Arbeitskreis „Familienzentren“, der Esperanza-Beratungsstelle
des Sozialdienstes Kath. Frauen zur Beratung vor, während und nach einer
Schwangerschaft (u.a. beteiligt an Ausbildung und Einsatz von Familienpaten) sowie der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle vor Ort, dem Pädagogischen
Familiendienst und dem Arbeitskreis „Trennung/Scheidung“.
Ein Höhepunkt im ersten Projekthalbjahr war die Durchführung der Fachveranstaltung „Regulationsstörungen als Risikofaktoren im Säuglings- und Kleinkinderalter“
am 05.12.2008, die 70 TeilnehmerInnen aus Gesundheitswesen (Ärzte, Hebammen, Psychotherapeuten, sozialpsychiatrischer Dienst), Jugendhilfe (Beratungsstellen, Jugendamt, Familienzentren, sowie aus der Elternbildungsarbeit erreichte.
Die Veranstaltung bot eine besonders geeignete Verbindung zwischen Öffentlichkeitsarbeit, Qualifizierung und Vernetzung der Beteiligten.
Weiterhin wurde an der Erstellung eines Wegweisers für junge Familien mitgearbeitet, der sämtliche Unterstützungsangebote vor Ort vorstellte und ab Sommer 2009
an junge Familien in Erftstadt verteilt wurde.
Präziser bezogen auf das Anliegen der Hilfen für Familien mit Risikofaktoren war
dabei die Mitarbeit bei der Erstellung eines Orientierungsbogens zur Gefährdungseinschätzung im oben erwähnten Arbeitskreis, der MitarbeiterInnen in der Jugendhilfe eine Orientierung gibt, Gefährdungen wahrzunehmen und ggf. rechtzeitig aktiv
zu werden, damit Interventionen zum Schutz von Kindern gestartet werden können.
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Dieser Bogen wurde Bestandteil einer Kooperationsvereinbarung des „Runden Tisches für Familien“ in Erftstadt zur Sicherstellung einer fachlich adäquaten Arbeit.
Durch das Einbringen der spezifischen psychologischen und psychodynamischen
Aspekte seitens der Erziehungs- und Familienberatung konnte hier das Projekt
„Frühförderung von Familien mit Risikofaktoren“ einen wichtigen Beitrag für die Risikowahrnehmung und die Einleitung von Hilfen leisten.
In den letzten beiden Jahren gab es im Rahmen der Netzwerkarbeit 50 Kontakte
mit insgesamt 269 TeilnehmerInnen. Somit wurde ein großer Kreis von Personen
über diese Zugangsweise erreicht.
2.3. Unterstützung im Netzwerk
Folgende Angebote für Eltern im Rahmen der Elternbildungsarbeit in Familienzentren wurden durchgeführt:
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Infoabend für Eltern zum ersten Lebensjahr mit eingebauten Videosequenzen mit den Schwerpunkten Schlafen, Schreien, Trösten.
„Feinzeichen des Babys – die Möglichkeit, die Signale des Babys zu lesen“
Teilnahme an bestehenden Gesprächsgruppen für Mütter bzw. am BabyCafe u.a. mit dem Thema „Wann beginnt Erziehung“.
Als spezifisches Angebot für Hebammen fand im vierten Halbjahr der Projektförderung ein durch das Gesundheitsamt zertifiziertes Weiterbildungsangebot für Hebammen statt zur Thematik „Signale des Säuglings sehen und verstehen“, an der
10 Fachkräfte teilgenommen haben.
Durch den größer werdenden Bekanntheitsgrad des Angebotes nahmen auch die
Beratungs- bzw. Unterstützungsanfragen aus dem FachkollegInnenkreis zu.
3. Resümee
Insgesamt wurden im Rahmen der zweijährigen Projektphase vom 01.06.2008 bis
zum 31.05.2009 55 Familien beraten. 35 Fälle konnten bereits abgeschlossen werden, 20 laufen derzeit noch weiter. Die Anzahl der Kontakte pro Familien lag zwischen Einmalberatung und 39 Kontakten. Hier einige Rückmeldungen aus dem
Netzwerk und von den Familien:
Von Familien:
•
•
•
•
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„Fühle mich so angenommen wie ich bin.“
„Habe viel gelernt, auch das ich als Mutter nicht perfekt sein
muss.“
„Verstehe mein Kind jetzt besser.“
„Das Zusammensein mit meinem Kind ist jetzt entspannter.“
„Wir Eltern sprechen jetzt mehr miteinander über unser Kind
und wie wir mit ihm spielen können.“
„Ich bin froh, dass ich mich getraut habe hier Hilfe zu suchen,
allein über die Situation zu sprechen hat schon geholfen.“
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Aus dem Netzwerk:
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„Gut zu wissen, wenn man fragen kann bei Unsicherheiten.“
„Tolle Möglichkeit mit Klienten hierher zu kommen, oder auch
in der eigenen Institution den Kontakt mit uns herstellen zu
können, aufgrund der Bereitschaft dort hinzufahren. So können leicht Ängste genommen werden.“
„Kooperation wird leichter.“
„Angebotene Fortbildungen machen sicherer im Klientenalltag.“
In der Beratungsarbeit hat sich bestätigt, dass Frühe Hilfen mit verhindern können,
dass sich bestimmte Problemlagen verschärfen. Darum hoffen wir MitarbeiterInnen,
dass dieses mittlerweile sehr etablierte Angebot der Beratungsstelle weiterhin erhalten
bleiben kann. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass diese Arbeit die trotz, oder gerade
wegen, ihrer Herausforderungen an die fachliche Flexibilität sowie Kreativität, viel
Freude bereitet und als sehr sinnvoll erlebt wird.
Inge Hubert-Fiehn
aus der Pressemitteilung zur Fachveranstaltung vom 05.11.2008
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Mobbing – ein Zugang zum Verstehen eines Phänomens
Wenn wir aus der Erziehungsberatung heraus Initiativen starten, die über unsere normale Arbeit mit den Klienten hinausgehen, dann werden diese doch aus unseren Kontakten zu den Klienten angestoßen. So passiert es immer wieder, dass uns das Leid
einzelner Kinder und Jugendlicher entgegentritt, das ihnen durch Mobbing angetan
wird. Ganz selten kommen unsere Klienten mit genau diesem Wort zu uns. Oft ist es,
dass sich Eltern Sorgen um die gedrückte Stimmung ihrer Kinder machen, noch öfter
um deren nachlassende Schulleistungen. Die Kinder und Jugendlichen selber fangen
meist nicht von sich aus mit dem Thema an. Sie rechnen eigentlich nicht damit, dass
ihnen Gehör geschenkt wird oder dass ihnen aus ihrer verzweifelten Situation heraus
geholfen werden kann. Manchmal haben sie schon gar kein Schmerzgefühl mehr für
die andauernden Schikanen in ihrem Schulalltag. Auch ihre Eltern glauben oft nicht,
dass es wirklich ein Mobbing an ihren Kindern gibt. Sie geben Durchhalteparolen aus,
versuchen den Kindern Ratschläge zu geben, wie sie sich wehren oder ausweichen
sollen. Manchmal wird spürbar, wie sie sich schämen, dass gerade ihrem Kind so etwas passiert. Einige Eltern beginnen tapfer einen Kampf gegen die Schikanierer oder
wollen die Schule in die Pflicht nehmen, damit sie ihr Kind schützen soll. Auch bei Lehrern kommt bei dem Stichwort Mobbing schnell Anspannung auf. Viele wissen, dass
sie sich dann mit destruktiven gruppendynamischen Prozessen in ihrer Klasse beschäftigen müssen, andere leugnen diese, wieder andere beginnen eine ermittlungsähnliche Tätigkeit, manchmal gefolgt von gerichtsähnlichen Inszenierungen.
Bald haben wir gemerkt, dass wir den Kindern im Einzelfall nur schwer helfen können,
wenn wir den verantwortlichen Erwachsenen keine tauglichen Mittel nennen, wie mit
Mobbing umzugehen ist. Dann wurde uns klar, dass wir zuerst einmal selber ein Verständnis davon bekommen müssen, was Mobbing ist. Das haben wir mittlerweile und
nun geht es darum, bei Eltern, Lehrern und vor allem auch den betroffenen Kindern
und Jugendlichen selber eine Bereitschaft zu erwirken, Mobbing als Tatsache zu akzeptieren, und sich die Gruppenprozesse in einer Klasse z. B. mit uns daraufhin ansehen, wie sie entstehen, wer sie initiiert, wer sie duldet, und wie sie zum Leid für
einzelne Schüler führen. Wir können und wollen dabei Mobbing selber nicht verharmlosen, wollen auch nicht zulassen, dass es verharmlost oder zur Angelegenheit der
Mobbingopfer deklariert wird. Wir müssen aber der Tatsache Rechnung tragen, dass
man Mobbing nicht wie Konflikte behandeln und nicht durch Appelle oder Sanktionen
vertreiben kann. Ich glaube mittlerweile, man muss es aufspüren, bewusst, erfahrbar
und ansehbar machen. Mobbing versteckt sich wie ein scheues Tier. So gesehen
muss man es jeweils studieren, sein Verhalten kennenlernen, damit man es beeinflussen, vielleicht zähmen kann. Manchmal habe ich das Gefühl, einige wollen es abschießen, nicht zuletzt ich selber würde das oft gerne tun. Da hinkt dann mein Bild mit
dem Tier: denn die Hoffnung, Mobbing sei zu töten und dann wäre alles gut, hat mich
bisher jedes Mal getrogen.
Selbst die Verständigung zwischen Fachleuten über Mobbing wirkte auf uns manchmal
etwas hilflos. Es gibt viele Forschungsansätze, in Deutschland und international, und
einige erfolgreiche Projekte. Unsere Idee war: Wir brauchen hier vor Ort eine gemeinsame Anschauungsgrundlage: Lehrer, Therapeuten, Erziehungsberater, Schulpsychologen, Kriminalpolizisten müssten zusammen erarbeiten, wie Mobbing zu verstehen ist,
was man unseren Klienten raten oder wie man ihnen helfen kann. Dann brauchen wir
praktische Überlegungen und konkrete Anleitungen, die vor allem Lehrern bei ihrer
Arbeit mit und gegen Mobbing helfen können. Wir sind froh, dass es genug andere
Fachleute gibt, die eine solche gemeinsame Abstimmung ebenfalls für nötig erachten.
So haben wir in den vergangenen 1 ½ Jahren eine Kooperation zwischen der Kreispo__________________________________________________________________________________________________________
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lizeibehörde, der regionalen Schulberatung und unserer Stelle begonnen und mittlerweile ein kompaktes Seminar entwickelt, in dem wir den Umgang mit Mobbing zum
Thema machen können. Wir hoffen, damit Schulen und Lehrer zu erreichen und für
einen klaren abgestimmten Umgang mit Mobbing gewinnen zu können. Je schneller
Mobbing aufgespürt und bearbeitet wird, je weniger werden die Betroffenen leiden.
Und betroffen sind nicht nur die Opfer, auch die ganzen Klassen. Mobbing in einer
Klasse zieht alle in seinen Angstbann, nicht nur die Schikanierten, sondern auch Zuschauer und Wegschauer; übrigens auch die Schikanierer: sie laufen ein hohes Risiko,
sich ein Verhalten anzugewöhnen, das sie später auf Dauer aus der Mitte der gesellschaftlichen Konventionen treibt und kriminell werden lässt.
Im aktuellen Seminarteam habe ich übernommen, ein psychologisches Verständnis
von Mobbing anschaulich zu machen. Dafür scheint mir wichtig, sich mit Aggression zu
beschäftigen, die Überlegungen von Verhaltensforschern und Psychoanalytikern zu
Wort kommen zu lassen und daraus Seelenbilder zu entwerfen, die Mobbing begreifen
lassen. Einiges davon möchte ich hiermit veröffentlichen. Im Mobbing finden alltägliche, normale, archaische Aggressionen Ausdruck in einer Gruppe. Mit diesem Gedanken stoße ich manchmal auf Widerstand. Mobbing wird eher als etwas Besonderes
angesehen, das wie ein Virus eine Klasse „befällt“. Ich solle doch nicht so sehr auf das
normale aggressive Verhalten in einer Klasse eingehen. Meistens seien es doch normale Positionskämpfe zwischen Mädchen oder Jungen. Echtes Mobbing gebe es nur
selten. In der Erziehungsberatung stoßen wir aber immer wieder auf das individuelle
Leid einzelner Schüler, die fassungslos davor stehen, was mit ihnen angestellt wird.
Und die, die zu uns kommen, haben noch Glück im Unglück, dass ihre Eltern Veränderungen an ihnen bemerken, sich Sorgen machen und Rat und Unterstützung für ein
Verständnis holen. Oft haben die Eltern von ihren Kindern noch gar nicht gehört, was
diese erlebt haben. Mobbing findet im Dunkeln statt, wo schützende Personen nicht
hinsehen. Wir müssen davon ausgehen, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt. Wir hören
vielleicht in 10 % der Fälle davon.
Ich habe schon gesagt, dass die Eltern, die zu uns kommen, sich Sorgen um ihre Kinder machen, z.B. über schlechter werdende Schulleistungen, Schulangst oder Bauchschmerzen. Manchmal denken die Eltern, dass die Kinder diese nur vortäuschen, dass
sie sich etwas überflüssig „pubertär“ als Opfer fühlen wollen. Manchmal haben Kinder
schon erhebliche Fehlzeiten oder eine manifeste Angst entwickelt, dass sie nicht mehr
in ihre Schule gehen können. Wenn die Eltern mehr von ihren Kindern erfahren haben,
sind sie ähnlich fassungslos wie diese, weinen vor Wut und Ohnmacht, auch vor Angst,
die sie von ihren Kindern übernommen haben, und die sie selbst um ihre Kinder haben. Die Kinder wirken depressiv; viele weinen schon nicht mehr, sind starr geworden,
haben keine Hoffnung, dass man ihr Leid beenden könnte.
Es ist oft schwierig, die vielen gruppendynamischen Prozesse in einer Klasse auseinanderzuhalten und zu entscheiden, welche man sich entwickeln lassen soll und in
welche man eingreifen muss. Häufig begegnen wir der Auffassung, dass die Kinder,
die beim Mobbing in die Opferrolle geraten sind, mit ihrem Verhalten selbst ihr Leid
heraufbeschworen haben. Die Entwicklung bringe Aushalteaufgaben mit sich und es
stärke die Kinder, wenn sie sie ausgehalten haben. In jeder Klasse gibt es Konkurrenzen und Positionsfindungen, die man ihrer eigenen Gestaltung überlassen solle. In
jeder Klasse aber können diese Prozesse zu Mobbing entgleiten. Es scheint uns dabei
übrigens keine gute Idee, Schüler oder Eltern als Gruppe zu fragen, ob sie finden, dass
Mobbing herrsche. In der Regel wird man hören: Nein, es sei alles in Ordnung. In einzelnen Fällen hören wir aber später von betroffenen Schülern, dass sie sich nicht getraut haben, mitzuteilen, was ihnen angetan wurde. Ihre Angst, es werde schlimmer,
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war größer, als die Hoffnung, ihr Leid könnte durch den Lehrer beendet werden, zumal
wenn er die ganze Gruppe fragt, in der die Schikanierer mit sitzen.
Ich weiß nicht, ob uns gelingt verbindliche klare Grenzen zu benennen, wo Mobbing
anfängt, und was zuvor noch als aushaltbar angesehen werden könnte. In vielen Fällen entfaltet sich im Mobbing eine brutale Aggression als körperliche oder psychische
Gewalt, für die wir in aller Regel von der Natur her nicht ausreichend ausgestattet sind,
sie auszuhalten. Sie ist auch von Einzelnen nicht abzustellen, schon gar nicht von dem
durch die Gewalt schikanierten Kind oder Jugendlichen selber. Im Mobbing entsteht
ein affektives Geschehen, das mit Macht einem eigenen Ablauf zu folgen scheint. Vielleicht liegt in dieser Eigengesetzlichkeit der Grund, dass man es lieber nicht zur Kenntnis nehmen will. Sie erschreckt uns und konfrontiert uns mit unserer Ohnmacht. Wir
Psychologen sagen: Wenn man erschreckt und sich ohnmächtig fühlt, müsste man
versuchen, das Ängstigende in verkraftbarer Dosis unter schützender Hilfe kennen zu
lernen, versuchen, sich vertraut damit zu machen. Wir meinen damit nicht die kindlichen oder jugendlichen Opfer. Mit denen versuchen wir selbst manchmal nachträglich,
wenn der Spuk vorbei ist, nachzuvollziehen, was passiert ist. Wir meinen die erschrockenen oder diesen Schrecken vermeidenden Erwachsenen.
Wir möchten Lehrer und Eltern helfen, sich damit vertraut zu machen, was sich im
Mobbing ereignet. Wir möchten dafür sensibilisieren, dass die Entwicklung des gruppendynamischen Kräftespiels in einer Klasse zu einem „Mobbing“ – prozess hin aufgespürt werden kann. Wir möchten, dass eher zu schnell irgendwo Mobbing gesehen
wird, als zu langsam oder zu wenig. Die Frage, ob in einer Klasse Mobbing vorliegt, ist
manchmal mit der Frage einer Verantwortung verknüpft, ob nicht der Lehrer eine Mitschuld am Mobbing trage. Wenn also ein Lehrer voller Stolz sagt, in seiner Klasse gebe es kein Mobbing, dann könnte er sich implizit gegen den Vorwurf wehren, er müsse
etwas falsch gemacht haben, wenn seine Klasse vom Mobbing befallen sei. Das genau
meinen wir nicht. Kein Lehrer macht das Mobbing, weder absichtlich noch unbeabsichtigt. Wir meinen allerdings, Lehrer könnten etwas falsch machen, wenn sie Mobbing in
ihrer Klasse nicht erkennen wollen, z. B. aus einem falsch verstandenem Stolz heraus.
In jeder Gruppe findet dieses Kräftespiel um Einfluss, Position und Zuneigung statt,
das wir uns unter dem Stichwort „Gruppendynamik“ überschaubar machen. Im Rahmen dieser natürlichen Gruppendynamik werden Aggressionen eingesetzt. Eine normale Gruppendynamik entfaltet sich nicht ohne Aggression. Das Aufkommen von
Aggression bringt aber das Problem, dass sie nicht einfach wieder abgestellt werden
kann, wenn sie ihre Aufgabe im gruppendynamischen Kräftespiel erledigt hat. Sie
muss ausklingen, sich beruhigen. Es wird vielleicht nachvollziehbarer, wenn wir uns
klar machen, dass ein komplexes psychophysiologisches Zusammenspiel hinter dem
Aggressionsaffekt steht: Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck ist erhöht, der Muskeltonus stärker, die Atmung darauf ausgerichtet in stärkerem Maße Sauerstoff zuzuführen, der für die Muskelaktivität notwendig ist, usw.. Eindrucksvoll wird das von
Primatenforschen beschrieben und dadurch wird vor allem noch einmal die universelle
Funktion unterstrichen.
Mobbing in einer Klasse ist ein Problem einer aus der Gruppendynamik noch vorhandenen, aber nicht mehr zielgerichteten, funktionalen Aggression. Sie entfaltet sich weiter, obwohl sie in ihrer ursprünglichen, Positionen regulierenden Funktion nicht mehr
gebraucht wird. So trifft sie Schwächere, die gar keinen Anspruch auf eine höhere Position stellen, entweder nicht mehr oder auch zuvor nicht gestellt haben. Sie regelt also
keine neuen hierarchischen Sachverhalte, sondern setzt abgelaufene und beendete
Strukturierungsprozesse in der Gruppe noch fort. Man gewinnt den Eindruck, dass dies
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beim Mobbing wie eine Endlosschleife abläuft. Viele Gruppenmitglieder sind auch
deswegen der Inszenierung oft überdrüssig und wenden sich ab, weil „es doch jetzt
genug ist“. Die Aggression im Mobbing ist das Problem einer dysfunktional gewordenen Aggression. Sie gestaltet nicht mehr die Gruppe, sondern vergiftet sie nun. Diesen
Gedanken betrachte ich noch einmal von einer anderen Seite. Als erster benutzte Konrad LORENZ den Begriff. Er beschrieb, wie sich Gänse zusammen“mobben“, um den
Fuchs abzuwehren. Jeder einzelnen von ihnen könnte er gefährlich werden, nicht aber,
wenn sie sich als Gruppe in Szene setzen. Hier richtet sich das Mobbing funktional
gegen einen äußeren Feind. In einer mobbenden Klasse scheint es sich gegen einen
Feind in den eigenen Reihen zu richten. Als liegt z.B. mit dem Verhalten eines Schikanierten etwas Feindliches, oder mindestens Fremdes vor, das man feindlich behandelt.
Für die Klasse als Ganzes erscheint es als ein selbstschädigendes Verhalten, das der
Klasse ihr Dasein beschwert und ihre Aufgabe als Lerngruppe behindert. In psychotherapeutischen Behandlungen unterstellen wir einem selbstschädigenden Verhalten einen alten Sinn. Er war einmal nötig, erscheint nun aber verschoben und nicht mehr
sinnvoll. Oft helfen wir Patienten damit, dass wir den alten Sinn identifizieren, bewusst
machen. Dann helfen wir dem so schlauer gewordenen Patienten, ein neues, ein angemessenes Verhalten einzuüben.
Also sind die Klassen doch krank, in denen Mobbing herrscht? Ja und nein. Wir finden
sie brauchen eine Behandlung; aber das Mobbing entsteht aus normalen, „gesunden“
Gruppenprozessen. Wir stellen uns daher die Behandlung nicht als eine Krankenbehandlung einer vom Mobbingvirus befallenen Klasse vor. Wir möchten vielmehr den
Lehrern, als den natürlichen Behandlern ihrer Klassen mitteilen und veranschaulichen,
womit sie es zu tun haben. Das schafft einerseits Respekt vor Mobbing, aber es lässt
es dann auch besser handhaben. Die Klasse krankt an einem Nochüberschuss ihrer
Aggression, die sie für ihre Gruppendynamik notwendig brauchte. Sie muss zu einem
anderen, als dem selbstschädigenden Umgang mit diesem Überschuss gebracht werden. Das scheint mir eine Erziehungsaufgabe, nicht minder wichtig, als die Ausbildung
der Kulturtechniken, wie Lesen Schreiben, Rechnen, Argumentieren.
Ich kehre noch einmal zu den Überlegungen zurück, für das Mobbing eine vielleicht
früher einmal sinnvolle, archaische Funktion anzunehmen. Ein Beispiel dafür könnte im
Sündenbock des alten Testamentes gesehen werden, auf den die eigenen Verfehlungen übertragen und an ihm dann abgestraft werden. Ich kann mir vorstellen, dass sich
im Mobbing eine Gruppe zu entsorgen sucht. Sie projiziert ungeliebte, evtl. ehemals
unfunktionale Anteile auf ein Mitglied und bekämpft es an ihm. Wenn man es mit Bildern unter einer evolutionären Perspektive veranschaulichen will, könnte man sich eine
Jagdgruppe vorstellen, die auf ein einheitliches Funktionieren angewiesen ist. Wenn
jemand im Team für Unruhe sorgt und damit den Gruppenzweck stört, wird er aussortiert. Darin könnte eine biologisch-psychologische Begründung für eine Gruppenaggression liegen. So wäre das konkrete Mobbingverhalten auf Opfer- und Täterseite als
Umgang mit dieser biologischen Grundtatsache anzusehen. Man kann zeigen, dass
frühe Rechtssysteme auf der Basis eines Mobbing funktionierten, z. B. die Steinigungen im alten Testament oder der Gerichtsprozess gegen Jesus. Es bricht sich ein „primitives Rechtsempfinden“, ein Empfinden einer „natürlichen unbarmherzigen Ordnung“
Bahn und bekommt eine Eigendynamik mit den Eigenschaften: Anwachsen, Ausagieren, Beruhigung nach Vollzug einer Beseitigung. Oft haftet dem Mob eine Strafempfindung an, eine Vergeltung, als müsste etwas ausgemerzt werden, damit Ruhe herrscht,
etwas wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann.
Die größte Resonanz von den Beispielen, mit denen ich Mobbing nahe bringen will,
erhält regelmäßig ein kulturelles Universal aus Tierfilmen. Eine Gazellenherde verwirrt
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auf der Flucht die angreifenden Löwen durch ihr überindividuelles Verhalten. Die einzelnen Tiere übernehmen instinktiv je eine Funktion, die von außen gesehen harmonisch integriert ist in das Verhalten der Herde, als sei sie ein eigenes Tier. Die Löwen
können angesichts der großen Gleichförmigkeit nicht erkennen, welches einzelne Tier
sie sich packen sollten. Trotzdem finden sie ihr Opfer. Die Unbarmherzigkeit der Natur
sorgt dafür, dass behinderte Gazellen, die z.B. etwas an der „Achillesferse“ haben,
aber auch vielleicht trächtig sind oder besonders jung sind, nicht in gleicher Weise die
Wendung der Herde mit vollziehen können, so dass sie den Löwen auffallen. Auf diese
fixieren sie sich und diese werden sie aus dem Rudel herausgreifen. Man ahnt die
Übersetzung: die Gleichförmigkeit der Herde entspricht dem Sich-selbst-als-normalverstehen einer Gruppe, die Löwen entsprechen der Aggression der Gruppe gegen
Anderssein. Zugleich mag sich ein möglicher archaischer Anlass zum Mobbing ausdrücken: Die Herdenbewegung schafft eine Aussortierfunktion. Die Mobbingforschung
beschäftigt sich mit der Frage, ob das Opfer erst durch das Mobbing unsicher wird oder
ob es etwas mitbringt, das es zum Opfer macht. Ich denke, dass beide Prozesse zusammenspielen.
Wenn man dem Mobbingopfer helfen will, ist zu allererst wichtig, dass es vor der Gruppengewalt beschützt wird. Danach wird bedeutsam, herauszufinden, worin seine strukturelle Schwäche besteht, auf die die Gruppe reagiert. Ich habe solche Schwächen bei
den Analysen von Mobbingsituationen immer wieder gefunden und festgestellt, dass
ihrer Bearbeitung den Opfern hilft, aus dem Focus des Mobbing zu gelangen. Die
strukturelle Schwäche ist nicht Anlass für Mobbing; sie wirkt als Katalysator. Strukturelle Schwäche bedeutet übrigens nicht persönliche Schwäche: Strukturell kann in dem
o.g. Sinne sein, dass ein Individuum im Rahmen einer Rivalität um Gruppenpositionen
unterliegt und seinen inneren Anspruch danach erst neu einregulieren muss. Es kann
aber auch sein, dass es Konflikte z .B. aus seiner Familie mit in die Schule bringt, die
ihm erschweren, im Miteinander mitzuhalten. Das Ringen um die richtige Position bei
Eltern oder Geschwistern führt oft zu einem unangepassten Verhalten beim Mobbingopfer, z.B. stellt es sich an den Rand und fällt damit auf oder es stellt sich zu sehr in
den Mittelpunkt und fällt damit auf.
Zum Schluss zwei Wendungen: Eine in die Moral: Ich halte die alte ursprüngliche
Funktion von Gruppengewalt in unserer modernen Gesellschaft für dysfunktional und
es scheint mir eine pädagogische Aufgabe, das grundsätzliche Mobbingverhalten einer
Gruppe umzuerziehen. Wir müssen vertraut mit dem Mobbing in uns werden, um ihm
seine Destruktivität nehmen zu können und ihm in unserer Kultur einen angemessenen
Umgang zu geben. Dieses Vorgehen hat Vorläufer. Wir haben auch schon andere biologisch notwendige Funktionen in unserer Kultur so platziert, dass sie sich ereignen
können ohne unser gewünschtes Zusammenleben zu gefährden. Sexualität, Ernährung oder Ausscheidung haben in unserer Gesellschaft eine Kultivierung erfahren. Abzuschaffen waren sie so wenig, wie es die Gruppenaggression ist. Die zweite
Wendung zielt zurück zu unserer praktischen Aufgabe: Wir haben ein Seminar entwickelt, zusammen mit Kriminalprävention und Schulpsychologie. Dies werden wir den
Schulleitern weiterführender Schulen anbieten. In dem Seminar möchten wir mit den
Lehrern, die Klassen in der Orientierungsstufe ihrer Schulen leiten, in die Diskussion
über Mobbing kommen. Mit diesem Vorgehen wollen wir für die einzelnen Lehrer organisieren, dass sie bei ihrem Vorgehen die Autorität ihrer Schulleitungen hinter sich wissen, und dass sie Informationen und Interventionsmöglichkeiten erhalten, auf die sie
für ihre Arbeit am Mobbing in ihren Klassen zurückgreifen können.
Christoph J. Polke
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Die Trennung der Eltern bewältigen – Bericht aus einer Gruppe für Kinder
aus Trennungs-/ Scheidungsfamilien
Von Oktober 2009 bis Februar 2010 kamen zwei Mädchen und drei Jungen jeden Freitagnachmittag zum Gruppenangebot für Kinder aus Trennungs-/ Scheidungsfamilien
mit der Motopädin Eva Krings und dem Familientherapeuten Volker Heck ins benachbarte Pfarrzentrum. Die eineinhalbstündigen Treffen waren eine Mischung aus themenbezogenen Angeboten und Spiel- und Spaßangeboten für die 11 bis 13-Jährigen.
Die Teilnehmer brauchten nicht lange, um sich in der Gruppe wohl zu fühlen. Von entscheidender Bedeutung war dabei die klare Zusicherung von Vertraulichkeit. Ohne das
Einverständnis der Jungen und Mädchen wurde nichts von ihnen weiter erzählt - auch
nicht an die Eltern! Das war den Kindern besonders im Nachhinein wichtig. Rücksichtnahme auf die Familie stand nicht im Vordergrund, sondern die Schärfung des eigenen
Blicks.
Darüber hinaus mussten sie sich nicht um Benotungen oder Bewertungen ihrer „Leistungen“ kümmern, wie dies in der Schule der Fall ist.
So erkannten die Jugendlichen schnell, dass dies ihre Gruppe war. Dem Alter entsprechend haben sie sich in der Gruppe ausprobiert, sind in neue Rollen geschlüpft und
konnten neue Facetten an sich entdecken. Schüchterne Kinder waren manchmal ganz
aufgedreht, humorvoll, albern oder konnten auftrumpfen. Temperamentvollere Kinder
waren zeitweise ernst und nachdenklich, konnten zuhören und sich einfühlen.
Dieses Ausprobieren in der Gruppe und das Zusammenspiel, das Sich-Zeigen-Wollen
zwischen pubertierenden Jungen und Mädchen war für die Leiter manchmal anstrengend, machte die Gruppe aber lebendig und bunt. Bei den heiß geliebten Bewegungsspielen konnten die Gruppenteilnehmer dann Aufregung und überschießende Energien
kanalisieren. Trotz des „schwierigen“ Alters war den Teilnehmern die Gruppe sehr
wichtig und alle kamen zuverlässig.
Die thematische Arbeit war zunächst von einer Zeitreise in die Vergangenheit geprägt.
Babyfotos wurden von zu Hause mitgebracht, Kindergartenfreunde erinnert und schöne Familienerlebnisse erzählt.
Mit diesem guten Fundament konnten die Jungen und Mädchen sich auch mit der
schwierigen Zeit der Trennung auseinander setzen. Die Jugendlichen befassten sich
noch einmal mit der Situation, in der sie von der Trennung der Eltern erfahren haben,
konnten auch Gefühle dazu mitteilen. Wegen des vertraulichen Rahmens musste keiner von ihnen Sorge haben, Papa oder Mama mit den eigenen Gefühlen zu verletzen.
Hier war nur die eigene Sichtweise gefragt.
In den letzten Treffen rückte die aktuelle Situation, der Umgang der Eltern miteinander
und der Umgang zwischen Eltern und Kind mehr in den Fokus und jedes Mädchen/
jeder Junge hat überlegt, was die Leiter in den Nachgesprächen mit den Eltern zum
Thema machen sollten.
Auch das Abschiednehmen und Auseinandergehen hat noch einmal einen besonderen
Stellenwert bekommen, wurde besonders intensiv vorbereitet, es ging schließlich um
das Thema Trennung. So feierten die Jungen und Mädchen mit den Leitern ein Fest
mit Musik und Chips.
Die nachfolgenden Rückmeldungen von den Teilnehmern und Eltern haben es Frau
Krings und Herrn Heck leicht gemacht, auch in diesem Herbst wieder eine Gruppe für
Kinder aus Trennungs-/ Scheidungsfamilien anzubieten.
Volker Heck
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38 Jahre Erziehungsberatung 01.08.1972 – 31.12.2010
Ein Rückblick anlässlich meiner bevorstehenden Pensionierung
Viele Male habe ich in den vergangenen Wochen gesagt: „Ende des Jahres gehe ich in
den Ruhestand“. Die Reaktionen meiner Gesprächspartner waren sehr unterschiedlich,
manchmal ungläubig und erstaunt, manchmal fast neidisch. Immer wieder aber wurde
ich nach dem Verlauf meiner Berufsbiographie gefragt und habe dann berichtet, dass
ich über die gesamte Spanne meines beruflichen Lebens – mit Ausnahme mehrerer
Jahre Familienarbeit - als Diplom-Psychologin in Erziehungsberatungsstellen gearbeitet habe, zuletzt seit 1991 in der Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Caritasverbandes in Erftstadt.
In der persönlichen Rückschau fallen mir vor allem die Veränderungen im Arbeitsfeld
Erziehungsberatung und im gesellschaftlichen Kontext auf und ich möchte einige Beobachtungen darstellen.
Als ich nach Studium in Münster und Köln 1972 als „frisch gebackene“ DiplomPsychologin auf Stellensuche ging, hatte ich innerhalb weniger Wochen eine unbefristete Festanstellung mit voller Stundenzahl. Meine Therapieausbildung habe ich schon
während der Probezeit begonnen, bezahlt vom Arbeitgeber, dem Caritasverband Gelsenkirchen. Viele Erziehungsberatungsstellen wurden in den 70er Jahren eröffnet, der
Arbeitsmarkt für Psychologen, Sozialpädagogen / Heilpädagogen war ein Arbeitnehmermarkt.
Mein Start fand in einer Erziehungsberatungsstelle mitten im Ruhrgebiet in Gelsenkirchen statt. Im Rückblick muss ich sagen, dass ich wenig Klienten aus dem Arbeitermilieu in Beratung hatte, sondern eher Mittelschichtklienten. Eine Beratungsstelle
aufzusuchen erforderte mehr Mut als heute. Viele engagierte tatkräftige Frauen, die
sich – ermutigt durch die Frauenbewegung – mit wachsendem Selbstbewusstsein auf
den Weg gemacht haben, habe ich in Einzel- und Gruppenangeboten kennen gelernt.
Viele Kinder wurden mit therapeutischen Angeboten unterstützt. Schwerer war es, die
Ehemänner und Väter zu erreichen und in die Arbeit einzubeziehen. Die Beratungsstelle dieser Zeit war meiner Erfahrung nach ein „Elfenbeinturm“, in dem intensive und
lange Beratungen und Therapien liefen, für die wir heute in der Erziehungsberatungsstelle nur noch im Ausnahmefall die Zeit haben. Es fehlten die ambulanten psychotherapeutischen Angebote. Kritisch beäugt wurde unsere Arbeit damals von anderen
Jugendhilfeeinrichtungen. Die Vernetzung lag noch in den Anfängen. Allein der Hinweis auf bestehende Schweigepflicht reichte, um vom Gesprächspartner als Kooperationsabsage missverstanden zu werden.
Heute findet die Arbeit der Erziehungsberatungsstelle in einem sehr stark erweiterten
Kontext statt. Jeder aus dem fachlichen Umfeld kann z.B. mit dem Thema Schweigepflicht souverän und korrekt umgehen, die Beratungsstelle ist im Sozialraum bekannt
und etabliert. In der Fallarbeit ist die Kooperation mit dem Jugendamt, dem Familiengericht, mit Kliniken, niedergelassenen Psychotherapeuten, mit Kindergärten, Schulen,
Ärzten, Anwälten und anderen Fachleuten und Institutionen eine vielfach erprobte
Selbstverständlichkeit und auch die meisten unserer Klienten müssen keine Mutprobe
mehr bestehen, um sich bei uns anzumelden. Die Offenheit und das Wissen über psychologischen Fragestellungen sind größer geworden, auch in den Medien sind diese
Themen präsenter.
Dennoch ist es uns Beratern nach wie vor ein besonderes Anliegen, stark belastete
Familien zu erreichen. Wir befinden uns seit Jahren in einem Veränderungsprozess,
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von der „Komm“- zur „Gehstruktur“, um so niederschwellig wie fachlich möglich zu arbeiten. In jedem Familienzentrum in Erftstadt sind wir mit einer Offenen Sprechstunde
präsent, selbst Beratungen mit Dolmetschern bei Migranten, die schlecht deutsch
sprechen, finden statt.
Viele meiner Kolleginnen/Kollegen und auch mich beunruhigen gesellschaftliche Veränderungen, z.B. die Instabilität von Beziehungen, die hohe Scheidungsquote und die
mit Trennung / Scheidung verbundenen großen psychischen Belastungen für alle Familienmitglieder. Vor allem geraten die Kinder bei hochstrittigen Trennungen schnell
aus dem Blick. Dass jetzt Eltern sogar vom Familiengericht verpflichtet werden können, Beratung in Anspruch zu nehmen, zeigt, dass auch der Gesetzgeber den Schutz
der Kinder im Kontext Trennung / Scheidung verbessern möchte.
Werden Beziehungen immer beliebiger? Warum halten wir Belastungen in den Beziehungen nicht mehr aus? Und: Warum kämpfen wir nicht mehr um unsere Paarbeziehungen? – das sind Fragen, die nicht nur ich mir stelle und auf die ich nur
unzureichende Antworten kenne.
Das Lebensgefühl vieler meiner Klienten, mit denen ich in den letzten Jahren gearbeitet habe, ist geprägt von der Sorge, dass sie sich der Alltagsbelastung und der Komplexität der Lebensanforderungen kaum noch gewachsen fühlen. Wir stellen in der
Beratungsstelle eine deutliche Zunahme von psychischen Erkrankungen bei Eltern
fest.
Erziehungsberatung ist als Angebot der Jugendhilfe etabliert, ist aus dem „Elfenbeinturm“ herausgetreten und wird von Eltern, Familien, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in starkem Maße in Anspruch genommen. Darüber hinaus sind die
Mitarbeiter/innen im Sozialraum durch vielfältige Angebote auch im präventiven Bereich, durch Supervisionen, Vorträge, Coaching von Erziehern/innen und Lehrern/innen
u.a. präsent. Leider ist mit der Zunahme der Aufgabenfelder nicht gleichzeitig auch die
Personalausstattung gestiegen!
Ich verabschiede mich mit einem Dank an alle Klienten, die sich mir anvertraut haben
in den Jahren meiner beruflichen Tätigkeit und denen ich – leider nicht immer – helfen
konnte, für ihre persönliche Belastungssituation eine neue Perspektive zu finden.
Meinen Kolleginnen und Kollegen sage ich mit leichtem Augenzwinkern: „Niemals geht
man so ganz“ (Trude Herr).
Brigitte Goldstein
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Zahlen zur Arbeit des vergangenen Jahres
Einzelfallarbeit im Jahr 2009
2009
Gesamtzahl der Fälle*:
762
abgeschlossen im Berichtsjahr
übernommen ins Folgejahr
419
343
2008
733
55,0 %
45,0 %
426
307
55,3 %
44,7 %
* Diese Zahl bezieht sich auf die Anzahl der betreuten angemeldeten Kinder, Jugendlichen und jungen
Erwachsenen (incl. Onlineberatung). Im Rahmen der Familienberatung werden häufig Geschwisterkinder
mit eigenen Auffälligkeiten mitbetreut. Eine eigene Zählung erfolgte jedoch nur dann, wenn über mehrere
Kontakte die Probleme dieses Kindes Thema waren oder zusätzlich einzeldiagnostische bzw. einzeltherapeutische Maßnahmen erforderlich wurden.
Herkunftsorte der Klienten:
2009
Erftstadt
Brühl
Hürth
Kerpen
Wesseling
Sonstiger Erftkreis
Kreis Euskirchen
Kreis Düren
Sonstige
651
35
11
8
7
6
20
10
14
2008
85,4%
4,6%
1,4%
1,0%
0,9%
0,8%
2,6%
1,3%
1,8%
624
35
15
17
6
2
13
11
10
85,1 %
4,8 %
2,0 %
2,3 %
0,8 %
0,3 %
1,8 %
1,5%
1,4%
Der relativ hohe Anteil aus Brühl erklärt sich dadurch, dass wir auch zuständig sind für
erziehungsberaterische Anliegen der beiden erzbischöflichen Schulen, St. UrsulaGymnasium und Elisabeth-von-Thüringen-Realschule in Brühl. Die dafür zur Verfügung
stehende Stelle wird nicht von der Stadt Erftstadt mitfinanziert.
Anzahl
Alter und Geschlecht der Fälle 2009
100
80
60
40
20
0
0-2
3-5
6-8
9 - 11
12 - 14
15 - 17
18 +
Alter
männlich
weiblich
Im Altersbereich 0-14 überwiegt typischerweise die Inanspruchnahme durch Jungen,
nur bei den über 15-Jährigen überwiegen die Mädchen bzw. jungen Frauen. Mit 19
Fällen unter 3 Jahren zeigt sich weiterhin die positive Resonanz für unser Projekt „Guter Start durch Frühe Hilfen“, wo in der Regel allerdings auch eine besonders arbeitsintensive Betreuung der Fälle erforderlich ist.
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Familienverhältnisse:
2009
2009 (%)
2008 (%)
Es lebten bei:
leiblichen Eltern
396
52,0%
55,4%
alleinerziehender Mutter
Mutter mit neuem Partner*
Mutter und Stiefvater*
Zwischensumme
alleinerziehendem Vater
Vater mit neuer Partnerin*
Vater und Stiefmutter*
Zwischensumme
Pflegeeltern/Adoptiveltern
bei Großeltern/Verwandten
Heim
alleine lebend
Sonstiges/Unbekannt
187
56
30
273
24
6
3
33
23
15
3
12
7
24,5%
7,3%
3,9%
35,8%
3,1%
0,8%
0,4%
4,3%
3,0%
2,0%
0,4%
1,6%
0,9%
20,6%
6,4%
5,2%
32,2%
3,1%
1,9%
0,5%
5,6%
2,5%
1,6%
0,8%
1,4%
0,5%
* Die Unterscheidung zwischen „neuem(r) Partner(in)“ und Stiefvater/-mutter beschreibt, ob die Partner
unverheiratet zusammenleben oder miteinander verheiratet sind.
Die Zusammenstellung zeigt, dass fast in jedem 2. Fall in unserem Klientel die Kinder
nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern leben (= 48,0 %). Gegenüber dem Vorjahr ist der
Anteil der Kinder, die bei ihren leiblichen Eltern lebten um 3,4 % zurückgegangen. Besonders gestiegen ist die Zahl derjenigen Kinder, die bei einer alleinerziehenden Mutter lebten.
Kinder/Jugendliche/jg.
Erwachsene besuchten:
Noch nicht im Kindergarten
Kindergarten
Grundschule
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Sonderschule
Gesamtschule
Waldorfschule
Fachschule / Studium
Jugendl. / jg. Erwachsener
in Berufsvorbereitung/-förderung
in Ausbildung/Beruf
arbeitslos
Sonstiges/unbekannt
2009
2009
(%)
16
2008
(%)
11
2,2%
20,1%
25,0%
5,6%
11,1%
20,9%
3,5%
3,5%
1,8%
1,5%
2,7%
18,1%
26,1%
7,0%
10,5%
18,8%
2,7%
3,0%
1,9%
1,5%
12
24
9
17
1,6%
3,3%
1,2%
2,3%
1,8%
2,5%
1,1%
2,3%
147
183
41
81
153
26
26
13
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Wartezeiten der Neuaufnahmen
80,0%
60,0%
40,0%
20,0%
0,0%
bis 14 Tage
bis 1 Monat
bis 2 Monate
2009
länger
2008
Nach wie vor bewährt sich unser System der Planung der Erstkontakte, einer bedarfsgerechten Vorplanung, damit das Sekretariat bereits bei der Anmeldung relativ kurzfristig Termine zur Verfügung stellen kann. Dieses Qualitätsziel haben wir auch im Jahr
2009 wieder sehr gut erreicht. Unsere Quote liegt deutlich über den Empfehlungswerten, die von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung vorgeschlagen wurden.
Kategorien der Bundesjugendhilfestatistik
Gründe für die Hilfegewährung
Unversorgtheit des jungen Menschen
(z. B. Ausfall der Bezugspersonen wegen Krankheit, stationärer Unterbringung,
Inhaftierung, Tod; unbegleitet eingereiste Minderjährige)
Unzureichende Förderung / Betreuung / Versorgung
(z. B. soziale, gesundheitliche, wirtschaftliche Probleme)
Gefährdung des Kindeswohls
(z. B. Vernachlässigung, körperliche, psychische, sexuelle
Gewalt in der Familie)
Eingeschränkte Erziehungskompetenz
(z. B. Erziehungsunsicherheit, pädagogische Überforderung, unangemessene Verwöhnung)
Belastung durch Problemlagen der Eltern
(z. B. psychische Erkrankung, Suchtverhalten, geistige
oder seelische Behinderung)
Belastung durch familiäre Konflikte
(z. B. Partnerkonflikte, Trennung und Scheidung, Umgangs- / Sorgerechtsstreitigkeiten, Eltern- / StiefelternKind-Konflikte, migrationsbedingte Konfliktlagen)
Auffälligkeiten im sozialen Verhalten
(z. B. Gehemmtheit, Isolation, Geschwisterrivalität, Weglaufen, Aggressivität, Drogen- / Alkoholkonsum, Delinquenz / Straftat)
Entwicklungsauffälligkeiten/seelische Probleme des jungen Menschen
(z. B. Entwicklungsrückstand, Ängste, Zwänge, selbst
verletzendes Verhalten, suizidale Tendenzen)
Schulische/berufliche Probleme
(z. B. Schwierigkeiten mit Leistungsanforderungen, Konzentrationsprobleme (ADS, Hyperaktivität), schulvermeidendes Verhalten (Schwänzen), Hochbegabung
2009
2009 (%) 2008 (%)
9
1,2 %
1,2 %
54
7,1%
8,0 %
56
7,3%
7,0 %
210
27,6%
28,6 %
306
40,2%
40,8 %
311
40,8%
38,7 %
261
34,3%
33,3 %
445
58,4%
60,3 %
259
34,0%
37,0 %
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Es können jeweils nur die 3 wichtigsten Gründe angegeben werden. So ist Eingeschränkte Erziehungskompetenz/Erziehungsunsicherheit sicher in einer größeren Zahl
von Fällen zu beobachten, bei denen andere Gründe aber gravierender waren.
Den größten Anteil nimmt die Rubrik Entwicklungsauffälligkeit / seelische Probleme der
jungen Menschen ein, gefolgt von Belastungen durch Problemlagen der Eltern und
deren eigener psychischer Situation sowie durch familiäre Konflikte insbesondere im
Bereich Partnerschaft Trennung / Scheidung.
Ebenfalls bedeutsam, wenn auch im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, ist der
Anteil schulischer und beruflicher Probleme. Allerdings ist auch hier zur berücksichtigen, dass die Begrenzung auf 3 Bereiche in der neuen Bundesjugendhilfestatistik dazu
führen kann, dass nicht so sehr im Vordergrund liegende Probleme im Einzelfall nicht
in der Liste auftauchen.
“Maßnahmen” der Beratungsstelle in 2009
Die Zahlen geben an, bei wie vielen Fällen welche „Maßnahmen“ stattgefunden haben.
Die Anzahl der Kontakte pro Fall wird weiter unten im Hinblick auf die abgeschlossenen Fälle erfasst.
Einzelberatung mit Mutter
Einzelberatung mit Vater
Elternpaarberatung
Familienberatung/ -therapie
Beratung mit sonstigen Bezugspersonen
Telefonische Beratung
Einzeltermine für Kinder, Jugendliche und junge
Erwachsene (Diagnostik, Beratung, Therapie)
Gruppen mit Kindern
Psychomotorische Abklärung
Psychomotorische Behandlung
Schriftliche Stellungnahmen
Verhaltensbeobachtung in Umfeld
2009
522 68,5%
123 16,1%
199 26,1%
218 28,6%
32
4,2%
325 42,7%
242
13
6
10
6
5
2008
502 68,5 %
111 15,1 %
186 25,4 %
198 27,0 %
48 46,5 %
340 46,4 %
31,8% 255
33,5 %
1,7%
14 1,9 %
0,8%
12 1,6 %
1,3%
18 2,5 %
0,8%
12 1,6 %
0,7%
8 1,1 %
Der Schwerpunkt der Beratung liegt in der Arbeit mit den Eltern. Kinder werden im
Rahmen von Familienberatung und durch Einzelangebote für Kinder einbezogen werden. Letzterer Anteil der Arbeit ist aber leider wegen der knappen personellen Ressourcen bei ständig steigenden Anmeldezahlen zwangsläufig zurückgegangen.
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen:
Aufgeschlüsselt auf einzelne Kooperationspartner ergeben sich folgende Zahlen:
Kooperationen
Schulen
Kindergärten
Jugendämter
Ärzte/Kliniken
andere Beratungsstellen
Niedergel. Psychotherapeuten
2009 2008
78
90 Gerichte/Polizei
34
31 Sonstige
59
61
32
45
22
26
8
5
2009 2008
6
5
21
22
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Dieser Anteil der Arbeit ist uns sehr wichtig. Eine Zusammenarbeit kann nur dann erfolgen, wenn uns die Eltern von der Schweigepflicht entbinden.
Hinzugekommen ist hier in den letzten Jahren die wertvolle Zusammenarbeit mit den
Familienzentren. Inzwischen bieten wir in 5 Familienzentren: Kita Willy-Brandt-Str. in
Erftstadt-Liblar, Kita St. Kilian in Erftstadt-Lechenich, Kita St. Kunibert in ErftstadtGymnich, Kita St. Pantaleon in Erftstadt-Erp und im Verbundsystem das Katholische
Familienzentrum Erftstadt-Ville Offene Sprechstunden für Eltern und Erzieher an.
Beratungsdauer und Kontakthäufigkeit
bei den im Jahr 2009 abgeschlossenen Fällen (N =419) im Vergleich zum Jahr 2008
(N = 368).
Anzahl der Fachkontakte
40,0%
30,0%
20,0%
10,0%
0,0%
1
2-5
6-15
Anteil in 2009
16-30
über 30
Anteil in 2008
Beratungsdauer in Monaten
50,0%
40,0%
30,0%
20,0%
10,0%
0,0%
bis 3
3-8
9-17
Anteil in 2009
18-23
24 +
Anteil in 2008
Bei der Anzahl der Fachkontakte ist eine Steigerung im Bereich 1 bis 15 zu beobachten bei einem Rückgang der Fälle mit mehr Fachkontakten. Dies entspricht dem aus
der Not der knappen personellen Ressourcen entstehenden Druck, Beratungen auch
schneller abzuschließen.
Bei der Beratungsdauer ist ebenfalls jeweils ein leichter Anstieg im Bereich 1 - 8 Monate zu beobachten, sowie ein Rückgang im Bereich 9 - 23 Monate. Allerdings ist der
Anteil der Abschlüsse nach mehr als 2 Jahren Beratungszeit von 3,8 auf 6,7 % gestiegen. Nach unserer Beobachtung gibt es einen bleibenden Anteil von Fällen, die einer
solchen längerfristigen Unterstützung bedürfen. Zwar versuchen wir auch hier bei Bedarf frühzeitig an niedergelassene Psychotherapeuten weiter zu verweisen. Bei den
langen Wartezeiten und der Art der Probleme kommt jedoch eine Weiterverweisung
nicht immer in Frage.
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Auch 2009 haben wir erfasst, in wie vielen Fällen sich Ratsuchende an uns gewandt
haben und wir diese an andere Stellen, wo sie adäquat Hilfe finden können, weiterverwiesen haben. Dies tauchte bisher in keiner Statistik auf. Die Anzahl dieser Weiterverweisungen betrug 64. Die Kompetenz des Sekretariats und der Beratungsstelle im
Hinblick auf die Kenntnis des psychosozialen Netzwerks wird mit sehr positiver Resonanz genutzt.
Internetberatung
Tabelle übernommen aus dem NRW Arbeitsbericht der Stelle für das Jahr 2009
Seit Jahren gehört diese Form der Beratung auch zu unserem Angebot. Wir werben
allerdings nicht ausdrücklich dafür, da wir personell nicht über die dafür erforderlichen
Ressourcen verfügen. Ein Rolle spielt dabei auch, dass der zeitliche Aufwand einer EMail-Beratung im Vergleich zu den Möglichkeiten einer persönlichen Beratung im Gespräch oder am Telefon relativ hoch, da im Gespräch durch Rückfragen und Beachten
der nonverbalen Kommunikation mehr Vertiefung und eher eine Suche nach individuell
passenden Lösungen möglich ist.
Manchmal, und darin sehen wir eine besondere Chance dieses Mediums, nutzen insbesondere junge Erwachsene und junge Eltern diesen Zugang, um erst einmal Kontakt
aufzunehmen und dann auch zum persönlichen Gespräch zu kommen.
Die intensive Nutzung unseres Informationsangebotes im Internet, die sich in der Statistik der Seitenaufrufe zeigt, belegt für uns, dass dieses Medium auch wichtig ist, um
sich grundsätzliche Informationen zu verschaffen. Wir laden Interessierte ein, sich auf
unseren Seiten umzuschauen. Aktuell informieren wir immer auch über relevante örtliche Veranstaltungen und Themen => www.eb-erftstadt.de.
Darüber hinaus findet bei einer Reihe von Beratungen eine Ergänzung der Beratungsgespräche durch gängige E-Mail-Kommunikation statt.
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Prävention und Arbeit im Sozialen Netzwerk
Mit der Arbeit in diesem Bereich verbinden wir folgende Ziele:
•
•
•
Vorbeugung gegen Negativentwicklungen, so dass die intensive Einzelberatung
erst gar nicht in Anspruch genommen werden muss
Erleichterung des Zugangs zur Beratungsstelle durch persönliches Kennenlernen
der MitarbeiterInnen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit
Erleichterung der Zusammenarbeit der Fachkräfte im sozialen Netzwerk und
damit verbunden eine bessere Nutzung der unterschiedlichen Ressourcen der Hilfesysteme u.a. durch gemeinsame Analyse von Problemen und Planung von Aktivitäten.
Um eine sinnvolle Balance zwischen Einzelfallberatung und diesen Aktivitäten herzustellen müssen wir allerdings auch jeweils prüfen, ob ein solches Angebot im Rahmen
unserer Ressourcen möglich ist, ob evtl. auch andere Finanzierungsmöglichkeiten für
die Maßnahme in Betracht kommen oder andere Träger für solche Angebote anzusprechen sind. Manchmal ist es daher nur möglich exemplarisch tätig zu werden, etwas auf den Weg zu bringen, dass dann durch eigene Aktivitäten der kooperierenden
Institutionen fortgeführt werden kann.
Für die folgenden Angaben zu den Aufgaben und Tätigkeiten der Beratungsstelle
im Rahmen der Jugendhilfe außerhalb der Einzelfallarbeit haben wir der Einfachheit halber ebenfalls die Tabelle mit den Daten aus dem NRW Arbeitsbericht der Stelle
für das Jahr 2009 übernommen und jeweils anschließend erläutert.
Offene Sprechstunden in anderen Institutionen fanden in Familienzentren und
Schulen statt.
Gremienarbeit ( Arbeitsgemeinschaften, Vernetzungsarbeit )
Diese diente dem fachlichen Austausch vor Ort und der Entwicklung gemeinsamer
Aktivitäten:
-
regelmäßige Treffen mit der Leitung des ASD des Jugendamtes
Arbeitskreis Jugendschutz
Teilnahme an Arbeitskreisen des Lokalen Bündnisses für Familien zu den Themen
„Kinderbetreuung“ und „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“
Arbeitskreis Männer in psychosozialen Berufen
Psychosozialer Arbeitskreis im Rhein-Erft-Kreis – Arbeitsgruppe Kinder, Jugendliche und Familien
Treffen mit der Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie Edelmann
weitere fachbezogene Arbeitskreise und Gremien (JHA, Jugendhilfeplanung, Erftstädter Integrationskonferenz, ...)
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Einmalveranstaltungen
Hier handelt es sich u.a. um:
-
-
Elternabende, Teilnahme an Gesprächskreisen für Mütter zu verschiedenen Erziehungsthemen wie "Wann beginnt Erziehung", „Das erste Lebensjahr“ „Das Baby
verstehen“, „Pubertät“, „Berufsorientierung“, Vorstellung der EB-Arbeit, ... sowie Infoveranstaltungen für SchülerInnen zu spezifischen Themen
Infoveranstaltung zum Faustlos-Projekt
Supervisionstermine mit Erzieherinnen und LehrerInnen zum FAUSTLOS-Projekt
Veranstaltung zum Thema Mobbing für Lehrer
Mitwirkung 1. Erftstädter Integrationskonferenz (Vortrag)
Mitwirkung bei der Infoveranstaltung „Beraterische und therapeutische Hilfen für
Schüler“ in Erftstadt im Schulzentrum in Liblar
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Kurse, mehrtägige Veranstaltungen
Hier handelt es sich u.a. um:
-
Jungengruppe in den Hauptschulen in Lechenich und Liblar
"Fall"besprechungsgruppe für Erzieherinnen aus Kindertagesstätten
„Fall“besprechungsgruppe für Betreuungskräfte aus der Schulbetreuung
„Fall“besprechungsgruppe für LehrerInnen an Grundschulen
Trennungs-/Scheidungskindergruppe
Referententätigkeit bei „Tagen religiöser Orientierung“ (St. Ursula Gymnasium)
Motopädiefortbildung für Erzieherinnen
Fachliche Unterstützung anderer Einrichtungen
Hier handelt es sich um: Beratung von Erzieherinnen, LehrerInnen und sonstigen
Fachkräften und auch Trägervertretern im psychosozialen Bereich zu einzelnen
schwierigen Kindern (z.B. anonyme Fallbesprechung), Störungsbildern oder Aufgabensituationen, besonders auch in den sich entwickelnden Familienzentren.
Der schon traditionelle Kooperationstag von Erziehungsberatung, JugendamtsmitarbeiterInnen und Pädagogischem Familiendienst fand diesmal im März 2010 statt zum
Thema: „Neue Anforderungen durch die Reform des FamFG“. Der Referent Matthias
Weber, erwiesener Fachmann in Fragen hochstrittiger Elternschaft bei Trennung und
Scheidung und langjähriger Leiter einer Erziehungs- Ehe-. Familien- und Lebensberatungsstelle referierte über die Herausforderungen an die beteiligten Professionen durch
die aktuellen Reformen im Familiengerichtsverfahren.
Eine weitere präventive Aktivität ist die Mitarbeit an der Beratungsseite der Kirchenzeitung des Erzbistums Köln, auf der orientierende Antworten zu folgenden Themen
gegeben wurden:
•
Den Enkeln ein sicherer Hafen sein
•
Die Angst, verlassen zu werden
•
"Sei doch nicht so streng"- Ratschläge können verletzen
Darüber hinaus dienten zahlreiche Einzelkontakte zu Fachleuten dem Sammeln oder
Weitergeben von Information, die für das psychosoziale Netz von Bedeutung sind. Immer wieder wenden sich einzelne Privatpersonen oder Fachleute an uns, um solche
Informationen zu erhalten. Dazu auch an dieser Stelle nochmals der Hinweis, dass
gerade auch LehrerInnen und ErzieherInnen, die besonders häufig mit psychischen
Problemen von Kindern und Jugendlichen konfrontiert sind, sich an uns wenden können, um Hilfsmöglichkeiten zu besprechen.
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Das Team (Stand 31.12.2009)
Hauptamtliche BeraterInnen:
Walter Dreser
Diplom-Psychologe, Leiter der Beratungsstelle 1)
Zusatzausbildung in Familientherapie, Hypnotherapie und
als Ehe-, Familien- und Lebensberater
Brigitte Goldstein
Diplom-Psychologin, teilzeitb. (50 %) 1)
Zusatzausbildung in Gesprächspsychotherapie, Verhaltenstherapie und Familientherapie
Franziska Graw-Czurda
Diplom-Heilpädagogin, teilzeitb. (40 %)
Zusatzausbildung Elterntraining: Starke Eltern – Starke
Kinder
Volker Heck
Diplom-Sozialpädagoge, teilzeitb. (50 %) ab 01.08.08
Zusatzausbildung in Familientherapie und systemischer
Kinder- und Jugendlichentherapie
Elke Horstmann
Diplom-Heilpädagogin (95 %) 2) , Kinderkrankenschwester
Zusatzausbildung in Familientherapie und Hypnotherapie,
Zusatzausbildung Elterntraining: Starke Eltern – Starke
Kinder
Inge Hubert-Fiehn
Diplom-Sozialpädagogin, teilzeitb. (40 %),
Zusatzausbildung in System. Familienberatung, Krankenschwester, Projekt Frühförderung für Familien mit Risikofaktoren (befristete Projektstelle)
Erika Jungbluth
Diplom-Heilpädagogin, teilzeitb. (57,5 %) 2)
Zusatzausbildung in Sandspieltherapie mit Lehrberechtigung, Supervisorin
Christoph Polke
Diplom-Psychologe 1)
Zusatzausbildung in Gesprächspsychotherapie, Familientherapie und Psychoanalyse
Ulrike Wirtz
Diplom-Sozialpädagogin, Stellvertretende Leiterin 2)
teilzeitbeschäftigt (80 %),
Zusatzausbildung zur Paar- und Familientherapeutin
1)
2)
approbierte Psychologische PsychotherapeutIn
approbierte Kinder- und Jugendlichen-PsychotherapeutIn
Honorarkraft:
Eva Krings
Motopädin
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Zusatzqualifikationen der BeraterInnen:
Alle Beratungsfachkräfte verfügen über ihren Grundberuf hinaus über zusätzliche Qualifikationen im therapeutischen und beraterischen Bereich. Das Zusammenwirken dieser unterschiedlichen Professionen und Zusatzqualifikationen in der Teamarbeit ist ein
spezifisches Qualitätsmerkmal des Jugendhilfeangebotes Erziehungsberatung. Die
Fort- und Weiterbildungen umfassen sowohl Methoden (Einzel-, Paar-, Kinder-, Familientherapie) psychoanalytischer, tiefenpsychologischer, humanistischer und systemischer Orientierung, als auch darüber hinaus spezifische Themenbereiche wie Arbeit
mit Kindern und Erwachsenen im Bereich Trennung/Scheidung, Mediation bei Trennung der Eltern, Umgang mit Gewalt und Missbrauch, Traumaarbeit, Entwicklungsstörungen, etc. Unterschiedliche Zugangsweisen über Gespräch und gestalterische
Elemente wie Malen oder Sandspiel ermöglichen eine auf Probleme und Ratsuchende
angepasste Zugangsweise. Fortbildungen und Teamtage zu Qualitätssicherung und
Organisationsentwicklung unterstützen die fachliche und organisatorische Weiterentwicklung.
Sekretariat:
Gabriele Fischer
Sekretärin (55 %)
Ruth Lessenich
Sekretärin (55 %)
Beide mit spezifischen Weiterbildungen zur Sekretariatsarbeit in Beratungsstellen
Beratende Ärztin:
Dr. med. Katrin Edelmann, Fachärztin für Kinder– u.
Jugendpsychiatrie
Externe Supervision:
Dipl. Päd. Matthias Greb, appr. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Lehrtherapeut
Hinweis: Die Angaben zum Beschäftigungsumfang beziehen sich auf den faktischen
Arbeitsumfang zum Stichtag 31.12.2009 einschließlich befristeter Erhöhungen im
Rahmen laufender Projekte.
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Allgemeine Informationen zur Beratungsstelle
Unser Beratungsangebot richtet sich an Eltern und Kinder sowie Jugendliche und junge Erwachsene (bis 26 Jahre) und darüber hinaus an Fachkräfte, die mit diesem Personenkreis arbeiten, zur freiwilligen und vertraulichen Beratung. Nach dem KJHG
(Kinder- und Jugendhilfegesetz) besteht ein gesetzlicher Anspruch auf dieses Hilfsangebot, um eine dem „Kindeswohl“ entsprechende Entwicklung zu gewährleisten.
Anmeldung und erster Fachkontakt:
Bei der persönlichen oder telefonischen Anmeldung bietet die Sekretärin zur Auswahl
für die Ratsuchenden einen Termin für einen ersten Beratungskontakt an: entweder für
ein ausführliches Beratungsgespräch (ca. 60 – 90 Min.) - in der Regel innerhalb von 4
Wochen - oder für die nächste wöchentlich stattfindende Offene Sprechstunde, in deren Rahmen eine halbe Stunde für den Erstkontakt zur Verfügung steht.
Telefonzeiten des Sekretariats:
- montags bis freitags:
08:15 – 12:00 Uhr
- montags bis donnerstags
13:15 – 17:00 Uhr
- freitags 13:00 – 16:00 Uhr
Beratungstermine:
Die Beratungsgespräche finden nach Vereinbarung statt, auch nach 17:00 Uhr und am
Freitagnachmittag. Die Gespräche unterliegen der Schweigepflicht. Sie sind für die
Ratsuchenden kostenlos. Spenden sind steuerlich absetzbar.
Impressum:
Träger:
Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V.
Reifferscheidstr. 2-4
50354 Hürth
Tel.: 0 22 33/79 90 – 0
Internet: www.caritas-rhein-erft.de
Einrichtung:
Beratungsstelle Schloßstraße
Erziehungs- und Familienberatung
für Eltern, Kinder u. Jugendliche
Schloßstraße 1 a
50374 Erftstadt-Lechenich
Tel.: 0 22 35/60 92
Fax: 0 22 35/67 15 1
Internet: www.eb-erftstadt.de
E-mail: info@eb-erftstadt.de
eb steht für Erziehungsberatung
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