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Beschlusstext (Bildungsförderung und Armutsprävention hier: Die Arbeit der Bildungslotsin in Vochem)

Daten

Kommune
Brühl
Größe
105 kB
Datum
22.11.2012
Erstellt
18.12.12, 18:57
Aktualisiert
18.12.12, 18:57
Beschlusstext (Bildungsförderung und Armutsprävention
hier: Die Arbeit der Bildungslotsin in Vochem) Beschlusstext (Bildungsförderung und Armutsprävention
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Inhalt der Datei

Brühl, den 18.12.2012 Stadt Brühl Beschluss aus der Sitzung des Jugendhilfeausschusses der Stadt Brühl am 22.11.2012 Öffentliche Sitzung 3. Bildungsförderung und Armutsprävention hier: Die Arbeit der Bildungslotsin in Vochem 125/2012 Vorsitzende Küster (CDU) begrüßt Frau Akele (Bildungslotsin), die über den Jahresbericht für das Jahr 2011 hinaus nun die Kennzahlen für das laufende Jahr bis Anfang November ergänzt und anschließend für Nachfragen zur Verfügung steht. Frau Akele (Bildungslotsin) bedankt sich ihrerseits für die Einladung und die Gelegenheit, ihre Arbeit dem Ausschuss persönlich vorstellen zu dürfen. Von Beginn ihrer Tätigkeit im Mai 2011 bis zum 18. November 2012 hat sie 326 Beratungen von über 30 Minuten Länge durchgeführt. Beraten wurden insgesamt 57 Familien, wobei auf die einzelne Familie durchschnittlich fünf bis sechs Treffen entfielen. Diese 57 beratenen Familien setzen sich ethnisch zusammen aus Familien deutscher Herkunft (12), türkischer Herkunft (15), aus Südosteuropa (Albanisch, Serbisch, Bulgarisch, Rumänisch) (13), aus Osteuropa (Polnisch, Russisch) (6), aus Afrika (Nigerianisch, Kenianisch) (4), aus Südasien (Indisch, Tamilisch) (2), aus Südeuropa (Portugiesisch, Griechisch) (2), Familien arabischer Herkunft (Irakisch, Marokkanisch) (2) und einer nicht zuzuordnenden Familie. Die Familien wurden von Frau Akele (Bildungslotsin) zur Förderung von 87 Kindern beraten. Ratsherr Riedel (LINKE) bedankt sich für den von Frau Akele (Bildungslotsin) vorgelegten ausführlichen Bericht und bezieht sich dann auf die darin enthaltene Feststellung, dass in Brühl eine Migrationserstberatung fehlt, die, wie in anderen Kommunen, Migranten/-innen gezielt in Sprachkurse und Beratungsangebote vermittelt. Er fragt, ob es auch der Erfahrung Frau Akeles entspricht, dass das Angebot der Volkshochschule an Sprachkursen nicht ausreicht und Betroffene daher oft nach Köln ausweichen müssten, um überhaupt die Möglichkeit zu haben, an einem Sprachkurs teilnehmen zu können. Frau Akele (Bildungslotsin) antwortet, dass sie selber noch nicht erlebt hat, dass eine an einem Sprachkurs interessierte Person keinen Platz in einem Kurs in Brühl bekommen hätte. Allerdings könnte es vorkommen, dass eine etwas längere Wartezeit in Kauf genommen werden müsse, bis ein Kurs beginne, da das Angebot an Integrationskursen an der Volkshochschule nicht so hoch ist wie die Sprachkurse für Personen mit fortgeschrittenen Kenntnissen. Ein Ausweichen nach Köln könne verschiedene Ursachen haben. So kann der Termin, an dem ein grundsätzlich dem Bedarf der interessierten Person entsprechender Kurs stattfindet, dieser evtl. nicht in deren Zeitplanung passen, oder in Köln wird vielleicht ein Kurs intensiver oder für eine bestimmte Zielgruppe angeboten. Fachbereisleiter Nahlik ergänzt hierzu, dass die Volkshochschule ein Zweckverband ist, an dem die Städte Brühl, Hürth, Pulheim und Wesseling beteiligt sind und dass im Bereich Beschluss Jugendhilfeausschuss 22.11.2012 1 von 5 der Integration und der Sprachförderung die Stadt Brühl diejenige ist, die das umfassendste Kursangebot zur Verfügung stellt. Ratsherr Riedel (LINKE) fragt weiter, welche Regelungen es bzgl. der Kosten für einen solchen Kurs gibt. Ob die Teilnehmer dafür selbst aufkommen müssen oder ob es Möglichkeiten gibt, dass die Kosten teilweise oder ganz übernommen werden. Frau Akele (Bildungslotsin) erklärt, dass grundsätzlich die Möglichkeit besteht, dass die Kosten für einen Integrationskurs teilweise oder sogar ganz übernommen werden. Ob dies geschieht, ist abhängig sowohl von dem Aufenthaltsstatus einer Person als auch von deren finanzieller Situation und im Einzelfall zu überprüfen und zu beantragen. Im Anschluss richtet Ratsherr Riedel (LINKE) das Wort an die Verwaltung und an Vorsitzende Küster (CDU) und fragt nach dem Sachstand und dem weiteren Vorgehen des Arbeitskreises Kinderarmut. Dieser hat in der Vergangenheit dreimal stattgefunden, aktuell trifft man sich aber offensichtlich nicht mehr. Offiziell beendet ist die Arbeit in dem Arbeitskreis aber auch nicht. Er schlägt daher vor, dass, wenn der Arbeitskreis zukünftig nicht mehr stattfindet, man noch ein letztes Mal zu einer Abschlussrunde zusammen kommt und eventuelle Ergebnisse zusammenträgt. Erster Beigeordneter Brandt sichert Ratsherrn Riedel (LINKE) einen Bericht zu, wenn die entsprechenden Landesmittel, die beantragt sind, bewilligt sind. Was vor Ort vorhanden ist, könne zusammengetragen werden. Sollte Bedarf nach weiteren Zusammenkünften bestehen, versucht man dies zu realisieren. Ratsfrau Richter (SPD) bedankt sich ebenfalls für den ausführlichen Bericht und resumiert, dass ihrer Ansicht nach, bedingt durch die Einarbeitungszeit und die begrenzte Stundenzahl Frau Akeles (Bildungslotsin), die Arbeit am Menschen zu kurz kommt. Anschließend verweist sie auf Seite vier des Jahresberichts, auf der sich der Begriff „türkische Minigruppe“ findet und fragt, was mit diesem Begriff gemeint ist, ob sich der Begriff auf das Alter der Kinder bezieht oder auf die Gruppengröße. Frau Akele (Bildungslotsin) erläutert, dass sich die Bezeichnung „Minigruppe“ auf das Alter der Kinder bezieht bzw. bezogen hat, da die Gruppe nicht mehr existiert. Es habe sich um eine Gruppe von türkischen Müttern mit sehr jungen Kindern gehandelt und intendiert war, die Muttersprache zu stärken. Da diese Gruppe von den Müttern aber nicht angenommen worden ist, wurde sie eingestellt. Ratsfrau Richter (SPD) bezieht sich nun auf den darauf folgenden Absatz im Jahresbericht, in dem zu lesen ist, dass Tagespflegeplätze und Plätze in Spielgruppen für Vochemer Kinder nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind und fragt, ob es bei der Verteilung von Plätzen in Vochemer Einrichtungen eine Prioritätenliste gibt, ob Vochemer Kinder bevorzugt werden und aus welchen anderen Stadtteilen die Kinder kommen. Jugendamtsleiter Schmitz bestätigt, dass das Betreuungsplatzangebot in der gesamten Stadt Brühl und darüber hinaus und eben auch im Stadtteil Vochem nicht ausreichend ist, dies sich aber im Sommer 2013 mit der Fertigstellung des Neubaus für Vochem grundlegend ändern wird. Dann nämlich können mindestens 30 Plätze für Kinder unter drei Jahren zusätzlich angeboten werden und alle Kinder aufgenommen werden, deren Eltern das wünschen. Sogar darüber hinaus sind dann noch Kapazitäten vorhanden. Beschluss Jugendhilfeausschuss 22.11.2012 2 von 5 Bzgl. der Verteilung der Herkunft der Kinder in den Vochemer Tageseinrichtungen und der Tagespflege sagt Jugendamtsleiter Schmitz eine Übersicht mit der Niederschrift dieser Sitzung zu. (Anlage 1 zur Niederschrift erläutert die prozentuale Aufteilung der Stadtteile in den Kindertageseinrichtungen St. Matthäus und Haus für Kinder Vochem in der Gesamtübersicht sowie die Verteilung in den beiden in Vochem aktiven Tagespflegestellen) Ratsfrau Richter (SPD) fragt anschließend, warum, wie auf Seite fünf des Jahresberichts zu lesen ist, der türkische Kultur- und Bildungsverein eine Hausaufgabenhilfe lediglich für Jungen anbietet und die Mädchen nicht betreut und gefördert würden. Darüber hinaus erbittet sie Auskunft, ob es sich bei den die türkischen Jungen betreuenden Personen um Fachpersonal handelt und in welcher Sprache diese Betreuung stattfindet. Frau Akele (Bildungslotsin) verweist Ratsfrau Richter (SPD) hinsichtlich genauerer Informationen über das Personal und die vorherrschende Sprache an Herrn Bulut, der für dieses Angebot federführend ist. Grundsätzlich würden aus kulturellen Gründen Jungen und Mädchen nicht gemeinsam betreut. Daher benötigte man für die getrennte Betreuung der Mädchen einen zusätzlichen Raum. Eben dieser sei aber nicht vorhanden. Ratsfrau Richter (SPD) bewertet die angegebene Begründung, eine Betreuung der türkischen Mädchen könne nicht stattfinden, weil der Raum fehle, als sehr kritisch. Die Mädchen unterlägen so klar einer Benachteiligung. Ratsfrau Richter (SPD) fragt anschließend, was unter dem auf Seite fünf des Jahresberichts genannten und gut genutzten „Saz-Kurs“ zu verstehen ist. Frau Akele (Bildungslotsin) erklärt, es handele sich dabei um ein türkisches Saiteninstrument, eine Laute. Vorsitzende Küster (CDU) spricht das Sportangebot für die Altersgruppe der kleineren Kinder an, das Frau Akele (Bildungslotsin) in ihrem Jahresbericht als sehr gering ausgeprägt beschreibt. Sie fragt, ob es Bestrebungen gibt, die Vereine nach Vochem zu bekommen, wo es ja eine sehr geeignete Turnhalle gebe und sich sicherlich der eine oder andere Verein mit einer Kleinkindergruppe installieren ließe, wenn man diesbzgl. nachfrage. Sie fragt, ob man in dieser Angelegenheit zu wenig an die Vereine herangetreten ist oder woran es liegt, dass in anderen Stadtteilen geht, was in Vochem augenscheinlich nicht geht. Frau Akele (Bildungslotsin) erläutert, dass sie den Bedarf festgestellt hat, mit verschiedenen Vereinen gesprochen hat und die Problematik an die Stadt herangetragen hat. Im Familienzentrum sei inzwischen ein entsprechendes Bewegungsangebot, das sich „Rhythmik-Kids“ nennt, eingerichtet worden. Dabei handele es sich um ein tänzerisches Angebot und es richte sich in zwei Gruppen an Kinder im Alter von drei bis vier und vier bis fünf Jahren. Breitensport und Turnangebote fehlten aber weiterhin. So gebe es für jüngere Kinder auch nicht die Möglichkeit, in Vochem selbst in einer Gruppe Fußball zu spielen. Zwar gebe es in der Melanchthon-Schule in relativer räumlicher Nähe zu Vochem gute Angebote des Brühler Turnvereins, aber die angebotenen Zeiten passten nicht unbedingt in die zeitlichen Konzepte der Familien. Bzgl. Sportangeboten für kleinere und auch für größere Kinder hat Frau Akele (Bildungslotsin) den Brühler Turnverein angesprochen. Dort habe sie als Antwort erhalten, man beBeschluss Jugendhilfeausschuss 22.11.2012 3 von 5 komme keinen Termin in der Halle. Den Vochemer Fußballverein Spielvereinigung Vochem habe sie ebenfalls auf Angebote für Kinder angesprochen. Hier habe man als Grund für das Nichtvorhandensein solcher Angebote Probleme mit dem Rasenplatz genannt. Fachbereichsleiter Nahlik stellt grundsätzlich fest, dass die Vereinsstruktur in Vochem nicht so ausgeprägt ist wie in anderen Brühler Stadtteilen. Vochem ist Hochburg des Tischtennissports. Stark vertreten ist auch der 1. FSV Brühl (Frauenfußballverein). Natürlich stelle die Stadt auf Anfrage Hallenzeiten zur Verfügung, aktuell neben den Sportvereinen auch für das Jugendzentrum. Der TTC Brühl-Vochem führe eine ausgezeichnete Jugendarbeit durch. Bei Bedarf wäre dieser Verein erster Ansprechpartner für die Einrichtung eines gewünschten Sportangebotes. Hierbei wäre allerdings zu berücksichtigen, dass aufgrund der sehr intensiven Jugendarbeit des TTC Brühl-Vochem eine Reduzierung der Trainingszeiten nicht sinnvoll sei. Jugendamtsleiter Schmitz richtet den Blick nochmals auf das neue Gebäude der städtischen Kindertageseinrichtung. Mit dessen Mehrzweckraum erweitern sich die Möglichkeiten, für die Altersgruppe der jüngeren Kinder Bewegungsangebote zu machen, wesentlich. Ratsherr Simons (CDU) gibt zu Bedenken, dass ein Grund für das Fehlen von z.B. Fußballangeboten für Kinder sicherlich auch finanzielle Aspekte der Vereine sind. Fußballinteressierte Kinder zu finden, sei nicht das Problem. Der Mitgliedsbeitrag für Kinder in den Fußballvereinen sei zu gering, um davon zum Beispiel einen Trainer zu bezahlen. Und die Zahl der ehrenamtlich Tätigen, mit denen man in früheren Zeiten stark habe arbeiten können, sei seit Jahren deutlich rückläufig. Der Fußball sei nicht die Sozialeinrichtung des Staates und dafür zuständig, dass alle Kinder praktisch zum Nulltarif betreut würden. Wer Fußball spielen wolle, der müsse auch bereit sein, einen angemessenen monatlichen Beitrag für die Mitgliedschaft in dem Fußballverein zu zahlen. Für sozial schwierige Fälle gebe es ja die Möglichkeit, bzgl. des Mitgliedsbeitrages finanzielle Unterstützung zu beantragen. Sachkundiger Bürger Venghaus (SPD) spricht die Frau Akele (Bildungslotsin) für ihre Bildungsarbeit zur Verfügung stehenden 19,5 Stunden an und fragt sie, ob diese ausreichen oder ob sie eine Erhöhung für nötig hält. Frau Akele (Bildungslotsin) empfindet sich als gut ausgelastet. Natürlich kann sie, wenn sie mehr Zeit zur Verfügung hätte, auch mehr Familien aufsuchen und die Besuche intensiver gestalten. Die Frage ist aber auch, ob es überhaupt möglich ist, 100 Prozent der Vochemer Eltern zu erreichen oder ob es nicht eher darum geht, die Qualität der Beratung in den Vordergrund zu stellen. Sie schildert, wie sie flächendeckend versucht, die Eltern der Kinder zu erreichen, die die Tageseinrichtung besuchen, indem sie sich u.a. auf Elternabenden vorstellt. Hier erreicht sie auch gleich mit den Eltern die Erzieher/-innen, die ja wichtige Multiplikatoren/-innen darstellen. Ebenso hat sie die Tagesmütter angesprochen und auch viele Kooperationsgespräche mit Menschen geführt, die wiederum mit Vochemer Bürgern arbeiten. So ist sie ihrer Meinung nach im Stadtteil ausreichend bekannt. Dass es immer Eltern gibt, die man auf diesem Wege nicht erreicht, ist klar. Jugendamtleiter Schmitz stellt fest, dass sich das Projekt „Soziale Stadt“, in dessen Rahmen die Bildungslotsin arbeitet, ungefähr in der Halbzeit befindet und man hinsichtlich der weiteren Ausgestaltung gut überlegen muss, wie man es weiter entwickelt und vielBeschluss Jugendhilfeausschuss 22.11.2012 4 von 5 leicht auch in eine andere Struktur überführt. Er weist nochmals auf die neu entstehende Kindertageseinrichtung hin, die ja über die Kindertageeinrichtung hinaus eine Familienbildungseinrichtung sein wird. Frau Akele (Bildungslotsin) solle dann nicht mehr hauptsächlich losgelöst arbeiten, sondern wesentlich stärker in das Familienzentrum eingebunden sein und damit Teil des Bildungsangebotes dieser neuen Einrichtung sein. Die zukünftig sicherlich wesentlich deutlich höhere Zahl an jüngeren Kindern in dieser Einrichtung ermögliche Frau Akele dann auch den Zugriff auf wesentlich mehr Eltern und deren Sensibilisierung für die Bildungsnotwendigkeit ihrer Kinder. Die Frage des Sachkundigen Bürgers Venghaus (SPD), ob die Frau Akele zur Verfügung stehende Zeit ausreicht, ist daher zum aktuellen Zeitpunkt nicht abschließend zu beantworten. Vorsitzende Küster (CDU) dankt Frau Akele (Bildungslotsin) für die Vorlage ihres Berichts und die Beantwortung der Fragen. Beschluss: Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis. Beschluss Jugendhilfeausschuss 22.11.2012 5 von 5