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Beschlussvorlage (Anlage 3 Antrag NABU SE Braun 13.09.2017)

Daten

Kommune
Pulheim
Größe
1,6 MB
Datum
29.11.2017
Erstellt
20.11.17, 17:01
Aktualisiert
20.11.17, 17:01
Beschlussvorlage (Anlage 3 Antrag NABU SE Braun 13.09.2017) Beschlussvorlage (Anlage 3 Antrag NABU SE Braun 13.09.2017) Beschlussvorlage (Anlage 3 Antrag NABU SE Braun 13.09.2017)

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Inhalt der Datei

Stellvertretende Sachkundige Einwohnerin des Umweltausschusses Pulheim Sabine Braun Aäi Eggprshof 19 50259 Pulheim Sitzung des Umweltausschuss am 13.09.2017 hier: TOP 12 ,,Anlage von Wildblumenfl2lchen im Stadtgebiet" Sehr geehrter Vorsitzender Dr. Nawrath, entgegen dem Beschlussvorschlag der verwaltung auf die Anlage von wildblumenflächen im str;߀nbegleitgaun zu verzicht€n, bitte ieh, folgentlen vorsehläg! zu beräten und positiv zu bescheiden: Der Umweltausschuss beschließt, im vegetationszeitraum 2018 zu prufen, ob sich nicht der Saum zwischen Straße und Fuß-/Radweg außerhalb der Ortschaften gnrndsätzlich für die Entwicklung von Bltiüsäumen (mit Wildblumenwiese ncharakter) eignet. Dazu wird ein _zweimaliger Schnitt, der erste zwischen Anfang juni bis spätestens 15. Juni und der zweite ab Anfang September bis spätestens 15. September empfohlen. Das Schnittgut ist nach der Mahd abzutransportieren. Die Entwicklung der Flächen wird genau dokumentiert auch mit Fotos - und dem Ausschuss Ende 2018 zur weiteren Entscheidung vorgelegt. Als Proj ektstraßen werden vorgeschlagen: - Orrer Straße ab Kreuzung Bonnstraße bis zur Stadtgrenze Köln-Esch Venloer Straße ab Industriestraße bis zur Stadtgrenze mit KÖln am Wanderparkplatz Pulheimer straße beginnend am Randkanal fortlaufend über worringer straße bis zum Starenweg in Pulheim Stommelner Straße ab Kreisverkehr am Sinnersdorfer Vogelbiotop bis zur Einmündung der Hahnenstraße Erläuterungen In den Erläuterungen zur Beschlussfassung wird auf Seite 2, dritter Spiegelstrich, mitgeteilt, dass die Anlage von Wildblumenflächen als StraßenbegleitgräLn nicht sinnvoll sei, da Kräuter und Gräser auf die Verkeksfläche kippen könnteq von Bürgem nach dem Verblühen als unattralliv empfunden würden und unter Bäumen eine Wildwiese sich nicht etablieren kÖrurte. 3 wird angegeben, dass versuche an der orrer straße durchgeftihrt wurdeq die aber aufgegeben wurden, da Bür-ger sich über den ungepfle$en GrühstFeifen beschwerten. Dem ist grundsätzlich entgegenzuhalten, dass GrüLnsäume, die an Landwirtschaftsflächen grenzen von Herbizidspritzungen und Düngungen betroffen sind, die einerseits stärkeres Wachstum der Pflanzen ermöglichen, andererseits aber auch zu einer Artenverarmung führen. Der Saum zwischen Weg und Straße ist davon nicht betroffen. Oft handelt es sich hier auch um Fremdbodenmaterial, das rasch austrocknet und teilweise zu attraktiven Magerstandorten führen kann. Insbesondere im Bereich entlang des Kanals bis Esch hat sich eine vielblütige kniehohe Saumgesellschaft aus Flo- Auf seite ckenblumen, Schafgarben und anderen Doldenblütlern, Leinkrautem, Wege/arten, HerbstlÖwenzahn, Malven, Spitzwegerich, Gräsem u.a.m. entwickelt. Nach der Wegwartenblüte dauerte es nicht lange, bis sich durch die anderen Kräuter und Wildblumen ein neuer durchgehender Bluhaspekt aufbaute, der Mitte August seinen Höhspunkt eneichte. Auch zrvischen On und Pulheim entwickelten sich erstmalig zwischen FußJ Radweg und Straße größere Bereiche mit Wildblu- I men, da, im Gegensatz zu den Jaken davor, in diesem Jahr das Straßenbegleitgrtin nicht so häufig geschnitten wurde. Leider wurde dieser schöne Blüüraspekt, ohne dass die meisten Blumen und Kräuter Samen ausbilden konnten, um den 20. Augusiherum abrupt durch Schnitt beendet. Dieser erlolgte gleichzeitig u.a. an der Bonnstraße, Venioer Straße, Pulheimer und Worringer Straße, als auch€letni.lner Siraße. An diesen genannten Straßen wurden blühende Säume (häufig Doldenblütler), die teilweise gut ausgeprägt waren und durchgängig die Straßen begleiteten, mit einem Schlag beseiti$. Daneben ügln die abgeernteten Felder. Für Insekten, für Bienen, plötzlich die Nahr'ungsquellen zwischen den Siedlungen. füLr n, . ., urru Schmetterlinge fehlten Fehlende Blühsäume an wegen und straßen ist einer der Grü,nde, warum in den letzten 15-20 Jahren der Insektenbestand um 80 (!) Prozent zurückgegangen ist. Viele unserer Bestäuber, Wildbienen, Hummeln u.a. sind in Nordrhein-Westfalen mittlerweile ausgestorben, der überlebende Rest steht zumeist auf der RoGn Liste. von Insekten abhangig sind u.a. unsere vÖgel, die u.a. ihren Nachwuchs damit füttem. Schwalbenbruten sind z.B. in diesem Jahr aufgrund fehlender Insektennahrung oder Spritzen der Felder mit Insektiziden im Bereich Hahnenstraße/Stommelner Straße gestorben. Seit t-gOO ist der Bestand an VÖgeln um 80% zurückgegangen. Seit den 50er Jahren um rd. 65 Prozent. Vergleichbar ist der Rückgang der wiesenblumen. Das wiesenschaumkraute beispielsweise ist, so das Bundesamt ftir Naturschutz, auf 27o seines ursprünglichen Bestandes zurückgegangen. Damit ergibt sich filr jeden Grundeigenti.iLrner, insbesondere auch frr die Kommunen, die veranr wortung und Verpflichtung, alle MOglichkeiten auszuschöpfen, diesem dramatischen Sterben in Eine dieser MÖglichkeiten ist es, wo immer mÖglich, an Wegen *r"r"r N"t* "ntgegenzutreten. zu entwickeln. und Straßen Bltiürsäume Die beantragten Projektflächen enthalten sowohl vollsonnige Partien (Oner Str.) als auch beschattete (Venloe-r Str.) und teilweise von Fußgängem stark frequentierte Bereiche (Worringer Straße). Damit ist eine differenzierte Betrachtung unterschiedlicher Entwicklungsvoraussetzungen der Grünsäune, die äuöh vöm SamönvolTät im Boden äbhangl, mÖglieh EinÖ größere Akzeptänz der Bevölkerung kann auch dadurch eneicht werden, dass das Vorhaben bekanntgemacht wird. Aus den oben genannten Gründen sollte die Stadt Pulheim nicht daraufverzichten, an Straßen und Wegen Bltifrsäume anzulegen. Durch ein einjlihriges Projekt sollte die Basis frr eine fundierte Enticheidung des Rates dei Stadt Pulheim fitn Stüh.au-" uls StraßenbegleitgrüLn geschaffen werden. D c.__ 5-co,,,rr, Sabine Braun Stellvertretende Sachkundige Einwohnerin des Umweltausschusses t An der Erarbeitung des Vorschlags, der Stellungnahme war beteiligt: Hans{eorg Apitzsclq Sachkundiger Einwohner des Planungsausschusses der Stadt Pulheim ^ Eckelndustriestraße_VenloerStraße€StommelnerStraße Stommelner Straße (alle Fotos vom 11.09.2017)