Daten
Kommune
Pulheim
Größe
96 kB
Erstellt
11.09.17, 18:31
Aktualisiert
11.09.17, 18:31
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage Nr.:
261/2017
Erstellt am:
28.08.2017
Aktenzeichen:
II / 410
Mitteilungsvorlage
Gremium
Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit
TOP
ö. Sitzung
X
nö. Sitzung
Termin
19.09.2017
Betreff
Stadtbild. Intervention 2017/2018
Mitteilung
Stadtbild. Intervention 2017/2018
Matthias Wermke und Mischa Leinkauf
Das Künstlerduo Wermke/Leinkauf setzt die Reihe Stadtbild. Intervention in 2017/2018 fort. Die beiden Künstler realisieren seit 2004 gemeinsame Projekte, in denen sie die Grenzen von öffentlichen und nicht-öffentlichen Räumen ausloten.
Mit ihren Interventionen setzen sie temporär Grenzen und Zwänge außer Kraft. Sie analysieren existierende Strukturen
und Systeme, um Lücken und Zugänge für ihre künstlerischen Aktionen zu finden.
In ihren Aktionen, Filmen und Installationen beschäftigen sie sich mit den verborgenen Möglichkeiten von Städten. Mit
deren Strukturen und Funktionszusammenhängen setzen sie sich konsequent und ernsthaft, aber nicht ohne eine Prise
Humor und Hintersinn auseinander.
Beispielsweise dokumentiert das Video „Zwischenzeit“ (2008) eine nächtliche Draisinenfahrt im Schienennetz der Berliner U-Bahn und stellt dem täglichen Massentransport im öffentlichen Nahverkehr den romantisch-abenteuerlichen Versuch des Individuums gegenüber, sich selbstbestimmt im Labyrinth der städtischen Infrastruktur zu orientieren.
Die bislang spektakulärste Intervention fand in der Nacht zum 22. Juli 2014 in New York statt, wo Wermke/Leinkauf das
Sternenbanner auf der Brooklyn Bridge gegen eine handgenähte weiße Fahne austauschten. Was als Hommage an den
deutschen Architekten der Brücke und als kunsthistorische Anspielung auf Flaggenbilder Jasper Johns gedacht war,
wurde in Amerika als Zeichen einer Kapitulation und damit als Provokation gelesen und strafrechtlich verfolgt. In weiteren Aktionen ging es darum, die architektonischen Grenzen im Berliner Mauerstreifen zu überwinden oder poetische
Streifzüge über Tokios Dächerwelten zu unternehmen.
Wermke und Leinkauf hatten 2008 bis 2012 ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes inne, 2015 ein
Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds. 2016 waren sie Artist in Residence des Goethe-Instituts Athen und wurden
2010 mit dem NRW-Förderpreis für junge Künstler ausgezeichnet.
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Ihre Arbeiten werden international in Museen, Ausstellungshäusern und Filmfestivals gezeigt. Ausstellungen hatten sie
u.a. im Kunstmuseum Bonn, im Rahmen der Manifesta 11 in Zürich (2016), im ZKM Karlsruhe (2015) und in der Neuen
Nationalgalerie Berlin (2014).
Bevor Wermke/Leinkauf daran gehen, für 2018 eine Installation in Pulheim zu entwickeln, werden sie sich vorab der
Öffentlichkeit am 24. November 2017 um 19.30 Uhr im Kultur- und Medienzentrum vorstellen. Unter dem Motto „Safe in
the City?“ werden sie eine Auswahl ihrer Werke vorstellen und darüber auch die gesellschaftlichen Handlungsspielräume von Kunst heute diskutieren.