Daten
Kommune
Pulheim
Größe
1,5 MB
Datum
08.03.2017
Erstellt
24.02.17, 12:18
Aktualisiert
24.02.17, 12:18
Stichworte
Inhalt der Datei
2017
Integriertes Klimaschutzkonzept
derZwischenbericht
Stadt Pulheim
Kurzfassung
Tippkötter, Reiner; Methler, Annabell
infas enermetric Consulting GmbH
14.02.2017
Integriertes Klimaschutzkonzept der Stadt Pulheim
2017
1. Einleitung
Der vorliegende Bericht stellt die bisherigen Arbeitsergebnisse des integrierten Klimaschutzkonzepts für die Stadt
Pulheim dar. Die folgende Abbildung gibt hierzu einen Überblick über die verschiedenen Leistungsbausteine des
integrierten Klimaschutzkonzepts für die Stadt Pulheim.
Energie- &
CO2-Bilanz
Potentialanalyse &
Szenarien
Klimaziele
Handlungsfelder &
Akteursbeteiligung
Maßnahmen
Akteure
Aktuell befindet sich das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Pulheim bei der Bearbeitung der
Handlungsfelder mit Akteursbeteiligung. Dieser Bericht beinhaltet daher die Ergebnisse der Themenbereiche
„Energie- und CO2-Bilanzierung“, „Potenzialanalyse & Szenarien“ sowie „Klimaziele“.
2. Energie- und CO2-Bilanzierung
Der Endenergieverbrauch der Stadt Pulheim lag im Jahr 2015 bei 1.030.460 MWh. Die Verteilung des
Endenergieverbrauchs weist starke Unterschiede zum bundesweiten Durchschnitt auf. Dies begründet sich durch
wenig vorhandene und zudem gering energieintensive Betriebe auf dem Stadtgebiet.
Endenergieverbrauch nach Sektoren
1.400.000
Kommunale Gebäude
Verkehr
Haushalte
Wirtschaft
1.200.000
MWh / a
1.000.000
800.000
Kommune: 2 %
600.000
Verkehr: 44 %
400.000
Haushalte: 38 %
200.000
Wirtschaft: 16 %
0
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Die aus dem Endenergieverbrauch der Stadt Pulheim resultierenden Emissionen summieren sich im Bilanzjahr
2015 auf 342.250 t CO2-Äquivalente. Die Anteile der Sektoren korrespondieren in etwa mit ihren Anteilen am
Endenergieverbrauch. Werden die CO2e-Emissionen auf die Einwohner bezogen, ergibt sich ein Wert von 6,2 t/a.
Damit liegt Pulheim unter dem Bundesdurchschnitt von knapp 10 t/a und auch deutlich unter dem NRW-Schnitt
von knapp 15 t/a.
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infas enermetric Consulting GmbH
Integriertes Klimaschutzkonzept der Stadt Pulheim
2017
THG-Emissionen nach Energieträgern
450.000,00
400.000,00
350.000,00
Biodiesel
Flüssiggas
Sonnenkollektoren
Umweltwärme
Biomasse
Erdgas
Kerosin
Diesel
Benzin
Heizöl EL
Strom
t / Jahr
300.000,00
250.000,00
200.000,00
150.000,00
100.000,00
50.000,00
0,00
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Die regenerative Stromproduktion auf dem Stadtgebiet nimmt verglichen mit dem Stromverbrauch der Stadt
Pulheim einen Anteil von 6 % im Jahr 2015 ein. Die Sonnen- und Windenergie steuern hier den größten Anteil
bei.
Regenerative Stromerzeugung
12.000
10.000
8.000
MWh / a
Wind
6.000
Sonne
4.000
Wasser
2.000
0
2010
2011
2012
2013
2014
2015
3. Potenzialanalyse
Die nachfolgende Tabelle stellt die zusammengefassten Ergebnisse der Potentialanalyse dar, diese münden in
Annahmen für die Jahre 2030 und 2050 welche die Grundlage des Klimaschutzszenarios darstellen.
(Referenzjahr 2015)
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Integriertes Klimaschutzkonzept der Stadt Pulheim
Sektor
Annahmen für 2030
Gebäudesanierung
Verkehr
Holz
Annahmen für 2050
2,5 %
Einsparungen um 20 %
Einsparungen um 30 %
Anstieg der Wärmegewinnung aus
Anstieg der Wärmegewinnung aus
Holzheizungen um 20 %
Holzheizungen um 40 %
Solarthermie
2 m2 Solarthermie auf allen sanierten Einfamilienhäusern
Umweltwärme
Ausbau jedes fünften sanierten Einfamilienhauses mit einer Wärmepumpe
KWK
Der Wärmebedarf des Wirtschaftssektor wird
Der Wärmebedarf des Wirtschaftssektor wird
zu 10 % aus KWK-Anlagen gedeckt
zu 20 % aus KWK-Anlagen gedeckt
Wasserkraft
Photovoltaik
Windenergie
2017
Keine freien Potentiale vorhanden
Ausbau auf 50 % der Einfamilienhäuser (ca. 77 Anlagen pro Jahr) mit 6 kWp-Anlagen sowie
Großanlagen mit insgesamt 2.799 kWp bis zum Jahr 2050
Verdopplung der Leistung mit drei weiteren kleinen Anlagen
4. Klimaschutzszenarien
Auf Grund der ermittelten Potenziale wird das Klimaschutzszenario für die weitere Bearbeitung des integrierten
Klimaschutzkonzeptes und die Entwicklung von Klimazielen gewählt. Dieses ist ein ambitioniertes, aber durchaus
erreichbares Szenario.
Im Folgenden wird das Klimaschutzszenario zur Entwicklung des Endenergieverbrauchs in der Stadt Pulheim
sowie die daraus folgernden THG-Emissionen dargestellt.
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Integriertes Klimaschutzkonzept der Stadt Pulheim
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Integriertes Klimaschutzkonzept der Stadt Pulheim
2017
5. Klimaziele der Stadt Pulheim
Die hier aufgeführten Klimaziele wurden auf Grundlage des Klimaschutzszenarios zum Endenergieeinsatz und
der darauf basierenden Hochrechnung der CO2-Emissionen unter Verwendung von Gas aus fossilen Quellen
entwickelt.
Quantitative Klimaziele:
(Referenzjahr 2015)
Reduktion der CO2-Emissionen des Stadtgebiets um 30 % bis zum Jahr 2030 und 73 % bis zum Jahr 2050
Senkung des Endenergiebedarf des Stadtgebiets um 19 % bis zum Jahr 2030 und 54 % bis zum Jahr 2050
Die folgenden Ausführungen geben einen Ausblick auf weitere Formulierungen von Zielsetzungen. Die
Bearbeitung dieser Ziele erfolgt im Anschluss an den Beteiligungsprozess (Workshops und Expertengespräche).
Die quantitativen Teilziele stellen konkrete Zieldefinitionen in jeweiligen Handlungsfeldern dar.
Quantitative Teilziele:
(Referenzjahr 2015)
Erzeugung von X % des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien auf dem Stadtgebiet bis zum Jahr 2030
Erzeugung von X % des Wärmebedarfs aus erneuerbaren Energien auf dem Stadtgebiet bis zum Jahr 2030
Stromversorgung Stadtgebiet zu 100 % Strom aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2022
Erhöhung des Modalsplit-Anteils Radverkehr um X % bis zum Jahr 2030
2015)
500 zugelassene E-Autos im Stadtgebiet bis(Referenzjahr
zum Jahr 2022
Steigerung der Sanierungsquote von Wohngebäuden auf mindestens X % bis zum Jahr 2030
Die qualitativen Ziele stellen Leitgedanken dar, die bei der Umsetzung der Maßnahmen und allen weiteren
Aktivitäten der Stadt Pulheim Berücksichtigung finden sollen.
Qualitative Klimaziele:
Ausbau von Bürgerbeteiligungen bei Energieversorgungs- und Klimaschutzprojekten
Reduzierung des Einsatzes von Heizöl zur Beheizung
Förderung des Anteils von Fuß- und Fahrradverkehr im städtischen Verkehr und Reduktion des
innerstädtischen Autoverkehrs
Etablierung von Klimaschutzthemen in Schulen
Erweiterung von Informations- und Beratungsangeboten
Als Vorbildfunktion kann sich die Stadt Pulheim eigene Klimaziele setzen. Diese sollten für die Bereiche definiert
werden, in denen die Stadtverwaltung einen direkten Einfluss geltend machen kann.
Vorbildfunktionen:
CO2-Absenkpfad für die städtischen Gebäude und Anlagen
„dauerhafte“ Versorgung der städtischen Gebäude (und Anlagen) mit Ökostrom
„(bilanziell) energieautarke Kläranlage“
„energetische Modellprojekte“ im städtischen Gebäudebestand
Umstellung städtischer Fuhrpark auf emissionsarme / CO2-freie Antriebe
Angebote für die Mitarbeiter zum betrieblichen Mobilitätsmanagement (Job Ticket, …)
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Integriertes Klimaschutzkonzept der Stadt Pulheim
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6. Ausblick
Aktuell befindet sich das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Pulheim bei der Bearbeitung der
Handlungsfelder mit Akteursbeteiligung. Zu den Handlungsfeldern wird / wurde je ein Workshop an folgenden
Terminen angeboten:
08.02.2017
Mobilität
17.02.2017
Klimagerechte Stadtentwicklung
10.03.2017
Private Haushalte (ausgewähltes Quartier)
21.03.2017
Öffentlichkeitsarbeit und Akteursgewinnung
03.2017
Wirtschaftsfrühstück
Im weiteren Verlauf des integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Pulheim wird, aus der erstellten Energieund CO2-Bilanz sowie der Potentialanalyse- und Szenarienaufstellung, in Zusammenarbeit mit Akteuren des
Stadtgebietes in den durchgeführten Workshops, ein für Pulheim spezifischer Maßnahmenkatalog mit Projektund Handlungsbeschreibungen erstellt.
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