Daten
Kommune
Pulheim
Größe
94 kB
Datum
22.11.2016
Erstellt
14.11.16, 18:32
Aktualisiert
14.11.16, 18:32
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage Nr.:
323/2016
Erstellt am:
21.10.2016
Aktenzeichen:
II / 410
Mitteilungsvorlage
Gremium
Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit
TOP
ö. Sitzung
X
nö. Sitzung
Termin
22.11.2016
Betreff
Kunstprojekt Synagoge Stommeln 2017
Mitteilung
Für 2017 hat der international renommierte Choreograf William Forsythe zugesagt, das Synagogenprojekt fortzusetzen.
Forsythe, 1949 in New York geboren, wurde 1973 von John Cranko an das Stuttgarter Ballett berufen und etablierte sich
während seiner Zeit als Direktor des Frankfurter Balletts (1984–2004) als einer der bedeutendsten zeitgenössischen
Choreografen. Er gilt als Erneuerer der Ballettpraxis. 2004 gründete Forsythe ein eigenes Ensemble, The Forsythe
Company, die er bis 2015 leitete. Er erarbeitete in den zurückliegenden Jahrzehnten bahnbrechende Ballettchoreografien, experimentelle Tanztheaterstücke, digitale Tanzpartituren – und seit Ende der 90er Jahre performative Rauminstallationen, „choreographic objects“ genannt, die die Grenzen zwischen bildender Kunst und Choreografie ausloten.
In Forsythes installativen Werken, deren früheste u.a. im Auftrag des Stararchitekten Daniel Libeskind (Groningen 1989)
und ARTANGEL (London, 1997) entstanden sind, spielen Linie, Bewegung, Klang, Kompositionsstrukturen und performative Aspekte eine zentrale Rolle. Ein charakteristisches Merkmal dieser architekturbezogenen Arbeiten ist die Organisation von Bewegung im Raum: Das Publikum wird zur Interaktion mit dem Werk eingeladen. Der Besucher wird dabei
nicht nur zum Teil der choreografischen Anordnung, zum Akteur, der das Werk vervollständigt, sondern tatsächlich dessen Mittelpunkt: Dadurch, dass er sich auf den Dialog mit dem Werk einlässt, so Forsythe in einem Videostatement,
erfährt der Besucher eine Menge über sich selbst.
Für sein Lebenswerk als Tänzer und Choreograf erhielt Forsythe zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 2010 den Goldenen
Löwen auf dem 8. Internationalen Festival für zeitgenössischen Tanz, Venedig; er wurde mit dem Bundesverdienstkreuz
1. Klasse (1997) ebenso ausgezeichnet wie mit dem Laurence Olivier Award (1992 und 1999) und der Ernennung zum
Commandeur de L’ordre des Arts et des Lettres (1999).
Seine Installationen und „choreographic objects“ wurden u.a. im Louvre, Paris (2006), gezeigt, in der Pinakothek der
Moderne in München (2006), in der Tate Modern, London (2009), im MoMA New York (2010), im K20, Düsseldorf, und
Haus der Kunst, München (beide 2011), im Folkwang Museum, Essen (Ruhrtriennale 2013), im Museum für Moderne
Kunst, Frankfurt am Main (2015) und auf den Biennalen von Venedig (2005, 2009, 2012, 2014) und Sydney (2016).
Die Eröffnung in Stommeln ist nach derzeitigem Planungsstand für Ende Mai 2017 vorgesehen.