Daten
Kommune
Brühl
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3,3 MB
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01.08.14, 18:20
Aktualisiert
01.08.14, 18:20
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Inhalt der Datei
236
Brühl, den
_
7 .1.1991
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Niederschrift
über die Sitzung des Rates
am ____1_7_._12_._9_0_
Beginn der Sitzung um __
17_.o_o__ Uhr
Ende der Sitzung um
Vorsitz führte:
· 20.45
Uhr
Bürgermeister W. Schmitz
Mitglieder: ·.
Berg
SPD
Breu
SPD
Brodüffel
SPD
Gerhards
SPD
Jung
SPD
Kanschat
SPD
Klemmer
SPD
Krings-Hönig
SPD
Menge!
SPD
Mü1Jer
SPD.
SPD
Dr. Petran
Poetes
SPD
Reinkerneier
SPD
. Thoma
SPD
Wachendorf
SPD
Wehrhahn
SPD
Wenzel
SPD
Westphal( l.steUv. Vors)SPD
Wunderlich (bis TOP5)SPD
Alberding
Becker
Busch
Dr. Dahm
Fischer
Hepp
Hinsein
Klug
Lätzsch
Meeth
Meyers, G.
Meyers, T.
Noethen
Schmldt
Schmitz, R.
Schmitz, W.(Vors.)
Volk
CDU
CDU
CDU
CDU
CDU
CDU
CDU
CDU
CDU
CDU
CDU
CDU
CDU
CDU
CDU
CDU
CDU
Kranz
Kunert
Parzer
DIE GRÜNEN
DIE GRÜNEN
DiE GRÜNEN
BVB
Neffgen
Paulsen (2.stellv. Vors.) BVB
Schmitz, H.
BVB
Ediger
Pütz
Stüven
Verwaltung:
Dr. Leder
Engels
Fröhlich
Freytag
Schriftführer/in:
M. Müller
F.D.P.
F.D.P.
F.D.P.
237
- 2 -
TOPkt.
Gegenstand
Seite
VorlageNr.
A) Öffentlicher Teil
1.
Fragestunde für Einwohner
6
2.
Niederschrift vom 22.10 .. 90
6
3.
Einführung und Verpflichtung eines neuen Ratsmitgliedes
7
181/86b
4.
Ernennung, Vereidigung und Amtseinführung des Beigeordneten
Dieter Freytag
7
214/85d
Haushalt 1991
Bezug: Rat 22.10.91, HA 12.11., 19.11., 26.11. und
3.12.90
7
140/90
5.1 Stellenplanentwurf 1991
14
140/90u
5.2 Haushaltssatzung 1991
15
140/90t
Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 1989;
hier: Entlastung des Stadtdirektors
Bezug: RPA 13.12.90
16
90/89w
5.
6.
7.
Genehmigung einer Dringlichkeitsentscheidung
7.1 Überplanmäßige Ausgabe Hhst. 1.720.6380.2
- Deponiegebühren Bezug: HA 12.11.90
8.
9.
10.
16
145/90
Überplanmäßige Ausgabe
8.1 Aussiedlerunterkunft Villestr. 57 in Brühl
Bezug: HA 26.11.90
17
99/86m
Zuschuß an das Marienhospital
Bezug: HA 19.11.90
17
249/88b
10.1 Einrichtung des Eigenbetriebs
Bezug: HA 3.12.90
17
80/89e
10.2 Betriebssatzung
Bezug: HA 26.. 11. 90
18
80/89c
10.3 Wirtschaftsplan
Bezug: HA 3.12.90
19
80/89f
80/89g
"Abwasserwerk der Stadt Brühl"
238
- 3 -
TOSeite
VorlageNr.
10.4 Bildung und Besetzung eines Werksausschusses
für den Betrieb der Abwasserentsorgung
Bezug: HA 26.11.90
20
146/84d
10.5 Bestellung des Werkleiters und seines Vertreters
Bezug: HA 26.11.90
21
80/89d
6. Satzung zur Änderung der Satzung über die
Erhebung von Gebühren für den Einsatz von
Kranken- und Notarztwagen in der Stadt Brühl
- Satzung Krankenwagen Bezug: HA 12.11.90
21
430/76j
11. Satzung zur Änderung der Satzung über die
Straßenreinigung und die Erhebung von
Straßenreinigungsgebühren in der Stadt Brühl
- Straßenreinigungssatzung Bezug: HA 12.11.90
21
218/85j
Pkt.
11.
Gegenstand
Satzungen
11.1
11.2
11.3
12. Satzung zur Änderung der Satzung über die
Erhebung von Gebühren für den Besuch der Musikschule der Stadt Brühl - Gebührensatzung MS Bezug: KPA 15.11.90 und HA 26.11.90
22
159/90
22
155/90
8. Satzung zur Änderung der Beitrags- und
Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung der
Stadt Brühl
Bezug: HA 19.11.90
22
433/75q
4. Satzung zur Änderung der Satzung über die
Erhebung von Gebühren für die Abfallbeseitigung
in der Stadt Brühl
Bezug: HA 19.11.90
23
168/77j
21. Änderung des Flächennutzungsplanes (im Teilbereich
des in der Aufstellung befindlichen Bebauungsplanes
Nr. 04.02 "Engeldorfer Straße)
hier: Aufstellungsbeschluß
23
Bezug: PStA 20.11.90
249/74m
11.4 Satzung über die Errichtung und Unterhaltung von
Übergangsheimen und Wohnunterkünften der Stadt
Brühl
Bezug: HA 26.11.90 und 3.12.90
11.5
11.6
12.
Flächennutzungsplan
12.1
239
- 4 -
TOPkt.
13.
14.
15.
16.
17.
Gegenstand
13.2 Vereinfachte Änderung des Bebauungsplanes Nr. 70
"Überbauung Berggeiststraße";
hier: Aufstellungsbeschluß gemäß § 13 i.V. mit § 2 (1)
Baugesetzbuch
Bezug: PStA 4.10. und 20.11.90
24
95/82i
Hilfe zum Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung in
Brandenburg .und Sachsen
Bezug: HA 6.8.90 und 3.12.90
24
109/90c
Neubildung der Einigungsstelle nach § 67 Landespersonalvertretungsgesetz NW
Bezug: HA 3.12.90
24
160/90
Erziehungsberatung in der Stadt Brühl;
hier: Neuregelung ab 1.1.1991
Bezug: JwA 13.11.90
25
148/90a
25
387/80r
25
163/90
19.1 Umbesetzung in Ausschüssen
hier: Antrag der F.D.P.-Fraktion vom 27.11.90
26
122/90c
19.2 Umbesetzung in Ausschüssen und im Aufsichtsrat
der Stadtwerke Brühl GmbH
hier: Antrag der SPD-Fraktion vom 1.12.90
26
26
122/90d
81/87e
19.3 Umbesetzung in Ausschüssen
Antrag der CDU-Fraktion vom 6.12.90
27
122/90e
19.4 Kreisumlage
hier: Dringlichkeitsentscheidung der F.D.P.Fraktion vom 17.12.1990
27
165/90
19.5 Haltepunkte Kierberg
29
Bürgerantrag
Bestellung von Vertretern der Stadt in besonderen
Einrichtungen
18.1 Neufassung der Satzung der GWG Rhein-Erft
19.
VorlageNr.
Bebauungsplan
17.1 Benennung eines Platzes
hier: Bürgerantrag von Herrn Manfred Bengsch
vom 1.11.1990
Bezug: HA 26.11.90
18.
Seite
Anträge
240
- 5 -
TOPkt.
Gegenstand
20.
Mitteilungen des Stadtdirektors
21.
Anfragen
Seite
21.1 Verkehrsberuhigung in Brühl-Schwadorf
29
21.2
Verkehrsberuhigung in Brühl-Schwadorf
29
21.3
Entsorgung Kühlschränke
30
21.4 Verkehrsberuhigung Bannstraße
30
21.5
Überquerungshilfen
30
21.6
Pflege der Rheinstraße
30
VorlageNr.
B) Nichtöffentlicher Teil
22.
23.
Personalangelegenheiten
22.1 Höhergruppierung eines Angestellten
Bezug: HA 12.11.90
30
146/90
22.2 Durchführung des Stellenplanes 1991
Bezug: HA 3.12.90
31
140/90r
22.3 Vorschlag zur Besetzung der Stelle eines
Studiendirektors/einer Studiendirektorin
am Max-Ernst-Gymnasium
31
162/90a
32
31/90
33
163/89c
Genehmigung einer Dringlichkeitsentscheidung
23.1 Grundstückankauf
24.
Finanzangelegenheiten
24.1 Erhöhung des Zinssatzes bei der Kreissparkasse Köln
25.
Mitteilungen des Stadtdirektors
26.
Anfragen
26.1
Böningergasse
33
241
- 6 -
A) Öffentlicher Teil
1. Fragestunde für
Es werden keine
Einwohner
Frag~h
gestellt.
Vor Eintritt in die Tagesordnung gedenkt der Rat den beiden verstorbenen
Ratsmitgliedern Matthias Breuer und Andreas Höveler sowie dem Verstorbenen
Hans Ulrich Schmitz, Mitarbeiter der Verwaltung im Aufgabengebiet "Wohngeld".
Der Rat dankt den Verstorbenen für ihre Arbeit zum Wohle der Bürger.
Zur Tagesordnung
Der Bürgermeister bittet um Ergänzung des 'TO-Punktes 5 um die Vorlage-Nr.
140/90 u "Stellenplanentwurf 1991".
,_
Darüber hinaus weist er darauf hin, daß die F.D.P.-Fraktion einen Dringlichkeitsentrag "Kreisumlage", Vorlage-Nr. 165/90, vorgelegt habe, der
als TO-Pkt. 19.4 zu behandeln sei.
Abschließend bittet er, die Vorlage-Nr. 162/90 a "Vorschlag zur Besetzung
der Stelle eines Studiendirektors/einer Studiendirektorin am Max-ErnstGymnasium" unter TO-Pkt. 22.3 zu beraten.
Mengel (SPD) beantragt, den Punkt "Bundesbahnstrecke 430 Köln -Euskirchen
- Jünkerath , hier: Haltepunkt Kierberg" in die Tagesordnung aufzunehmen. Die Dringlichkeit sei dadurch gegeben, daß bereits ab Juni 1991 ein
neuer Fahrplan in Kraft treten soll und die Bundesbahn einen gewissen
Vorlauf für ihre Planungen benötige.
Der Bürgermeister schlägt
behandeln.
~or~ ~ie Angelegenhei~ unte~
TO-Pkt. 19.5 zu
Kranz (DIE GRÜNEN) vermißt auf der Tagesordnung die Änderung zur Gebührensatzung für das Friedhofs- und Bestattungswesen.
Der Stadtdirektor erklärt, daß diese Satzung im HA vorberaten und
schließlich abgelehnt worden sei. Aus diesem Grunde sei die Satzung nicht
mehr Gegenstand der Tagesordnung des Rates.
Der Rat stimmt den vorgeschlagenen Ergänzungen der Tagesordnung zu.
- einstimmig 2. Niederschrift vom 22.10.1990
Gegen die Fassung der Niederschrift vom 22.10.90 werden keine Einwände
erhoben.
- 7 -
3. Einführung und Verpflichtung eines neuen Ratsmitgliedes
- Vorlage-Nr. 181/86 b Der Bürgermeister führt gemäß § 32 Abs. 3 Gemeindeordnung NW Herrn
Wolfgang Gerhards in sein Amt als Mitglied des Rates der Stadt Brühl ein
und verpflichtet ihn zur gesetzmäßigen und gewissenhaften Wahrnehmung
seiner Aufgaben.
4. Ernennung, Vereidigung und Amtseinführung des Beigeordneten
Dieter Freytag
- Vorlage-Nr. 214/85 d Der Bürgermeister verliest die Ernennungsurkunde und überreicht diese
Herrn Freytag.
Freytag leistet folgenden Eid:
"Ich schwöre, daß ich das mir übertragene Amt nach bestem Wissen und
Können verwalten, Verfassung und Gesetze befolgen und verteidigen, meine
Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben
werde."
Der Bürgermeister beglückwünscht Herrn Freytag nochmals zu seiner Wahl
und wünscht ihm für seine Arbeit viel Erfolg. Er erwarte von ihm, daß er
seine Aufgaben überparteilich wahrnehmen werde zum Wohle der Bürger der
Stadt Brühl.
5. Haushalt 1991
Bezug: Rat 22.10.90, HA 12.11., 19.11., 26.11. und 3.12.90
- Vorlage-Nr. 140/90 Menge! (SPD) hält die als Anlage ·beigefügte Etatrede zum Haushalt 1991.
Schmidt (CDU) macht,folgende Ausführungen:
"Herr Bürgermeister·, ·meine sehr verehrten Damen
un~
Herren, Herr Menge!,
ich hatte mir vorgenommen, nicht auf Ihre Haushaltsrede einzugehen. Es
war ein Rundumschlag zur weiteren Vergiftung dieser Atmosphäre hier im
Rat. Herr Menge!, Sie beklagen das, wir beklagen das auch und wenn Sie
uns vorwerfen, daß wir die Schuldigen seien, dann liegen Sie einfach
falsch. Man braucht sich nur Ihre ZaS im Wahlkampf, und diesenhatten wir
in der letzten Zeit genügend, anzusehen. Wir hatten z.B. - ich darf das
hier beispielhaft erwähnen - eine Diskussion in der Partei über den
§ 218, von der Jungen Union beantragt, auf hohem Niveau, mit großem
Ernst. Und was war in Ihrer Zeitung zu lesen: Interesse nur am Bauch.
Oder aber, wir haben noch in den Ohren, Ihre Aussage im Rahmen der Gesundheitsreform: Die CDU handelt nach dem Motto "weil Du arm bist, mußt
Du früher sterben". Oder man braucht sich nur die Auseinandersetzungen um
die Auflösung der Zuckerfabrik vor Augen zu führen. Da wurde uns direkt
vorgeworfen, weil wir hier, die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Brühl,
243
I
- 8 -
nicht Jenügend getan hätten, sei es soweit gekommen, daß die Zuckerfabrik
schließen müsse.
Das sind Dinge, die führen natürlich nicht dazu, daß das Klima in diesem
Rat verbessert wird. Und wenn Sie darauf zu sprechen kommen, daß wir eine
- wie Sie es sagen - rigide Machtpolitik betreiben, dann möchte ich das
in Abrede stellen. Mehrheiten sind erforderlich, um Entscheidungen zu
treffen. Im übrigen darf ich daran erinnern: 1975 hatte die CDU bis auf
27 Stimmen 49,06 % bei der Kommunalwahl, aber wer hat den Bürgermeister
gestellt, die SPD, nämlich mit 19 zu 3 F.D.P. gegen 22 SPD. Das haben
Sie, wenn Sie es beklagen, seinerzeit vorprogrammiert.
Herr Bürgermeister, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich möchte
aber jetzt zur Sache sprechen ... (weitere Haushaltsrede s. Anlage zur
Niederschrift).
Kunert, (DIE GRÜNEN), Kranz (DIE GRÜNEN) und Parzer (DIE GRÜNEN) tragen
die als Anlage beigefügte Etatrede vor.
Neffgen (BVB):
"Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren,
trotz der Bundestagswahl am 2. Dezember sind wir immer noch 5 Redner zum
Haushalt - habe ich gedacht. Ich bin jedoch jetzt schon der 6. Die Zahl
stimmt also nicht. Demzufolge habe i~ti meine beiden Kollegen gebeten,
ihre Rede jetzt nicht mehr zu halten; -damit Sie nicht überstrapaziert
werden.
Vorab noch etwas zu dem, was zu Anfang der erste Redner gesagt· hat, Herr
Mengel. Sie hatten mich ja persönlich zitiert. Das k'önnte u.U. schlecht
ankommen. Sicher bin ich für 'den Abriß eines altem, "Kotten", wenn er im
Weg steht und nichts mehr Wert ist, aber ein altes, erhaltungswürdiges
Gebäude wie das Haus Moons hätte ich nie abgerissen. Aber Sie haben
natürlich Recht, ich hätte es sagen können, ich habe es aber nicht
gesagt. Die zweite Frage wäre die K 7 Kölner Weg/KBE. Hier verwechseln
Sie eigentlich immer etwas und Ihre SPD-Leute im Kreis haben das ja wohl
auch etwas anders gesehen. Der Verkehr und die Verkehrsströme der L 103
und der K 7 sind zwei ganz verschiedene, gehen auch in zwei ganz verschiedene Richtungen. Sie können sicher sein, ich gehe davon aus, dumm
sind die Leute im Kreis auch nicht, daß sie das nicht gesehen haben. Wir
sind etwas kritisiert worden, daß wir, die rechte Seite, den Bürgermeister gewählt haben, obwohl Sie die stärkste Fraktion geworden sind,
nur, diese Seite war eben stärker, das müssen Sie auch ein bißchen
anerkennen. Es war immerhin eine Stimme mehr.
Dann zitieren Sie mich besonders, und das hat mir am wenigsten gefallen,
wegen Herrn Freytag. Sie wissen, das persönliche Verhältnis, das ich zu
Herrn Freytag habe, Herr Freytag ist einer derjenigen, die die BVB
gegründet haben oder der geholfen hat, sie zu gründen, denn er war derjenige, der uns, die damals aus der SPD ausgetreten sind, da war er derjenige ... ich wollte es hier nur klarstellen, damit alle es wissen, denn
wenn hier so etwas in den Raum gestellt wird, dann klingt das nicht so
ganz gut. Daß ich Herrn Freytag nicht mit offenen Armen empfangen habe,
das können Sie sich also vorstellen. Nur, heute ist er gewählt und
eingeführt worden und hat seinen Amtseid geleistet. Ich erkläre hier für
" -1IJ
L.
-' 9 uns und für meine Fraktion, daß wir loyal zusammenarbeiten werden und ich
ihn ästimiere in seinem Amt.
Sonst im ganzen war das ganz geschickt gemacht. Es war zwar nicht so ganz
die Wahrheit, aber auch nicht gelogen .... (weitere Haushaltsrede s.
Anlage zur Niederschrift).
Stüven (F.D.P.) macht folgende Ausführungen:
"Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren,
des großen Erfolges wegen wiederhole ich meine Gepflogenheit vom letzten
Jahr und lese keine Rede vor, sondern ich richte mich nach einigen
Stichworten, die ich hier vermerkt habe und werde meine Rede dann im
wesentlichen frei sprechen, weil ich glaube, als 7., letztes Jahr war ich
immerhin noch der 6., dieses Jahr also als 7. Redner anders gar keine
Aufmerksamkeit mehr erregen zu können.
Der Stadtdirektor hat bei der Einführung der Haushaltssatzung 1991 seine
Rede mit einem Satz begonnen, der im Protokoll nicht wiederholt wurde.
Nämlich, daß er sinngemäß sagte: "dieses ist meine erste und letzte
Haushaltsrede zugleich. Meine erste als Stadtdirektor, und meine letzte
als Kämmerer." Und da sind wir dann beim Stichwort, was ja hier auch
schon einige Male herangezogen wurde. Es hat um die Frage dieser Wahl und
die Ereignisse ja ein paar Tage vorher und hinterher ein mächtiges Getöse
gegeben. Ich will das aber weder aufwärmen, noch Beschuldigungen aussprechen oder gar Rechtfertigungen. Ich meine, daß wir allmählich zur
Tagesordnung übergehen können.
Ihnen 1 Herr Mengel, muß ich diesem Zusammenhang aber einen Vorwurf machen.
Sie haben bei Ihrer Rede im Zusammenhang hiermit Herrn Schmidt genannt
und Sie haben Herrn Neffgen genannt, ich meine, Sie hätten mich auch
erwähnen dürfen. Eins ist mir hier aufgegangen, und ich bitte Sie,
verehrte Kolleginnen und Kollegen 1 auch einmal darüber nachzudenken. Ich
habe erleben müssen, und das ja zweimal, daß im Zusammenhang mit Personalentscheidungen mit, einer Leidenschaft debattiert.wurde, und zwar nicht
diskutiert, sondern debattiert im wahren Sinne des Wortes, wie es das bei
Sachentscheidungen nie gibt. Das können Sachentscheidungen sein von ganz
entscheidender Bedeutung. Ich nehme als Beispiel damals der Entschluß zum
Bau einer verkehrsberuhigten Zone·oder Fußgängerzone oder die Frage des
Ausbaues dieses Hauses zum Rathaus und damit im Zusammenhang ja auch der
Schulentwicklungsplan, der teilweise dann als Schulkarusell bezeichnet
wurde. Selbstverständlich hat es um diese Fragen sehr sehr in der Sache
leidenschaftliche und erregte Auseinandersetzungen gegeben, aber sie
gingen nie in den persönlichen Bereich. Es ist nie in diesem Zusammenhang
gestritten worden, so daß man beispielsweise bezichtigt wurde, man hätte
jemanden verarscht - ich sage das Wort, ich spreche es mal deutlich aus oder daß einem gesagt worden wäre, man möge seine Zusagen mit einem
Verfalldatum versehen. Das gibt es im Zusammenhang mit Sachfragen nicht.
Es muß also doch wohl andere Gründe geben, die hier, wenn es um Personalfragen geht, die da eine Rolle spielen, und die wissen wir ja auch
alle und es ist ja auch völlig legitim darüber nachzudenken, es geht
dabei um Macht oder Einfluß oder Vorteile, vor allem aber wahrscheinlich
auch um Informationen. Dagegen ist ja auch gar nichts einzuwenden, wenn
das die einzelnen Gruppen im Vorfeld bedenken und entsprechend bei ihren
Entscheidungen berücksichtigen. Aber wird hierbei nicht die Wirkung
überschätzt? Wir haben zumindest den Eindruck gehabt, daß damals nach der
4
245
- 10 Wahl des Stadtdirektors, und auch jetzt nach der Wahl des Kämmerers,
durch entsprechende Angriffe vielleicht auch ein wenig versucht werden
sollte, die nachfolgenden großen Wahlen, sprich Landtag- und Bundestag zu
beeinflussen. Aber in dieser Richtung hat es ja überhaupt keine Auswirkungen gegeben. Damals bei der Landtagswahl haben wir zwar im Verhältnis
zu der Wahl, 5 Jahre vorher, hier 1/2 % an Stimmen verloren, wir bewegten
uns aber mit diesem Verlust unterhalb des Durchschnittes in diesem
Wahlbezirk. Und von der Bundestagswahl brauche ich erst recht nicht zu
sprechen. Ich glaube, wir sind hier in Brühl die einzige Partei, die bei
den Zweitstimmen keine Verluste hinnehmen mußte, sondern einen kräftigen
Zuwachs verzeichnen konnte. Deswegen betrachten wir das ganze auch recht
gelassen. Der Wähler hat gesprochen und ich meine, wir sollten heute in
der Lage sein, das so hinzunehmen wie es ist.
Im übrigen, das,was mir hier gar nicht gefällt, das klang in der Rede von
Herrn Mengel an, das klang in der Rede von Herrn Schmidt an, was ich
nicht begreife ist, daß es nicht auch einmal eine Brücke geben kann
zwischen den beiden großen Fraktionen. Es wäre ja durchaus demokratisch,
wenn in irgendeiner Frage diese Parteien sich anderen, ohne nun die
·
"kleinen" fragen zu müssen, sondern daß sie sich darüber einigen, und das
dann gemeinsam beschließen. Man braucht es ja nicht zu übertreiben, aber
ich hätte absolut nichts dagegen, denn dem Sinne der Demokratie entspricht es, vor allem entspricht es dem Sinne unserer Gemeindeordnung.
Ich habe ja schon 1969 und in allen folgenden Jahren, wo ich hier gesprochen habe, darauf hingewiesen, unsere Gemeindeordnung kennt den
Begriff der Regierung und der Opposition im Grunde überhaupt nicht. Das
wird von uns selbst oft hineingetragen, aber in Wahrheit, das wissen Sie
alle, ist das ja falsch. Und nun noch ein Wort zu dem Verhalten überhaupt: Ich meine, daß Politik in erster Linie durch Sachentscheidungen getragen wird. Die Wahlbeamten führen die Beschlüsse des Rates und
der Ausschüsse aus. Das mag dem einen oder anderen nicht gefallen, wenn
es sich um eine Mehrheitsentscheidung handelt, aber es ist ja nun mal so
und das kann ich ja an dieser Stelle wohl.beha~~ten, in Sachentscheidungen haben wir die Seite, von der wir meinen, daß wir sie mit vertreten, bislang noch nie verraten. Das sieht bei anderen manchmal anders
aus. Wir haben z.B. einmal die Frage des brühlermarktes. Da komme ich
noch einmal darauf zurück, wo ja durch eine falsche· Mehrheit im HA, die
Mehrheit im HA spiegelt ja nicht die Ratsmehrheit wider,, ein Ergebnis
zustande gekommen ist, das wir eigentlich nicht hinnehmen möchten.
Ich stelle daher Herr Bürgermeister, wenn Sie das notieren würden, den
Antrag, daß wir die Mittel für den brühlermarkt wieder auf die von der
Verwaltung vorgeschlagene Summe von 50.000,00 DM anheben.
Zu den Anträgen überhaupt, wenn ich Sie, meine Kollegen von den Grünen,
ich meine, es hat in dem Zusammenhang wenig Sinn, wenn man - ich habe es
so verstanden, als wenn sie 5, 6 oder sogar 7, ich habe es gar nicht
nachvollziehen können - Anträge, die Sie in den HA-Beratungen schon mal
gestellt haben, hier wiederholt, zumal dann, wenn man damit u.U. sogar
mit großen Mehrheiten unterlegen war. Ich fühle mich zu meinem Antrag
berechtigt, aus dem Grunde den ich schon nannte, nämlich daß die Mehrheitsverhältnisse - davon gehe ich jedenfalls aus - und zumindest hat
sich das ja im HA gezeigt, andere sind.
246
- 11 -
-_./
Zum Haushalt selber. Wir sind damit sehr zufrieden. Wir können damit sehr
gut leben. Wenn er nicht von der Verwaltung aufgestellt worden wäre,
hätte er auch von uns aufgestellt sein können. Vom Inhalt des Haushaltes 1991 gibt es nur wenige Positionen, zu denen ich etwas sagen
möchte. Ich möchte mich gar nicht in Einzelheiten verlieren, ich glaube,
wenn man hier zu lange redet, kann man sowieso die Aufmerksamkeit nicht
erregen. Da war, und das hat alle wohl mehr oder weniger erregt, die
Wohnungsbauförderung. Wir fanden es gut, daß ein Antrag kam, er kam von
der SPD, daß in dieser Beziehung etwas getan werden soll und es wurde
dann ja auch von allen aufgegriffen. Wir waren eben nur der Meinung, daß
verlorene Zuschüsse nicht der richtige Weg sind, um so etwas zu fördern,
sondern daß es andere Wege gibt. Wir haben daher die Verwaltung gebeten,
uns schnellstens in einer der ersten HA~Sitzungen des nächsten Jahres
entsprechende Vorschläge für die Verwendung dieser zunächst 300.000,00 DM
vorzulegen.
Ebenfalls ist von allen - glaube ich - sehr positiv beurteilt worden, daß
es uns gelungen ist, das Benediktusheim zu erwerben. Und hier Herr
Mengel, möchte ich ein Stichwort von Ihnen aufgreifen und einmal überlegen, wenn alles fertig ist, wenn es umgebaut ist, wenn es dann dem
endgültigen Verwendungszweck zugeführt wird, ob wir es dann nicht vielleicht privatisieren. Privatisieren, jetzt meine ich das durchaus ernst,
heißt ja nicht unbedingt, daß man dann eine solche Einrichtung verpachtet
oder verkauft, also in dem Falle wohl eher verpachtet, und daß der
Pächter dann sehen muß, wie er materiell zurecht kommt. Es gibt ja
durchaus in vielen Gemeinden den Fall, daß ein Altenheim, Kindergarten,
Krankenhäuser privatisiert worden sind, und daß die Stadt oder die
Gemeinde einen entsprechenden Zuschuß zahlt in der Höhe, wie beispielsweise bei einem normalen Betrieb die Unterdeckung vorhanden wäre und daß
dann der Betreffende, der als Privatmann für die Bewirtschaftung einer
solchen Anlage verantwortlich ist, daß der dann eben sehen muß, wie er
mit diesem Zuschuß von der öffentlichen Hand zurecht kommt. Wir sind der
Meinung, und es gibt ja bereits viele Beispiele, daß der das in der Regel
besser kann, als wenn die öffentliche Hand es selbst macht.
Es ist gesprochen worden von dem zu bildenen Eigenbetrieb Abwasser. Und
es ist gesagt worden, es möge sich keiner der Illusion hingeben, daß
deswegen die Beiträge sinken. Das ist absolut richtig. Sie werden nicht
sinken, sie werden steigen, aber, das ist der Vorteil dieser Konstruktion, relativ werden sie doch sinken. Wenn wir diesen Schritt nicht gehen
würden, würden sie noch mehr steigen, als sie ohnehin steigen müssen, und
das sehen wir als einen entscheidenden Vorteil an für diesen Schritt.
Ich hatte gar nicht vor, auf den Grünpark Brühl-Süd einzugehen, weil es
ein Posten ist, von dem ich meine, daß er nicht die Bedeutung hat, die er
im Zuge einer solchen Haushaltsrede haben muß.
Aber ich möchte hier etwas grundsätzliches sagen zur Funktion der Fachausschüsse zu ihrer Stellung gegenüber dem HA und dem Rat. Ich bin
durchaus der Meinung, daß ein Fachausschuß ein Vorschlag unterbreiten
kann, der später im HA oder im Rat nicht übernommen wird. Es ist eben so,
daß es viele Wünsche gibt, der Sport hat seine Wünsche, im sozialen
Bereich gibt es Wünsche, bei der Jugendpflege gibt es Wünsche und und ..
Jeder Fachausschuß, fast jeder Fachausschuß betreut ja irgendeinen
Bereich, bei dem es viele Wünsche gibt. Und es wäre selbstverständlich
völlig falsch, wenn dieser Fachausschuß das nicht formuliert. Das heißt
doch deswegen nicht unbedingt, daß wir hier im HA und im Rat, die wir
247
- 12 -
letztlich dann über das Geld zu entscheiden haben, daß wir dem zustimmen
müssen. Es kann doch auch zurückgestellt werden. Man nimmt es zunächst
einmal zur Kenntnis und später, wenn die materiellen Verhältnisse wieder
etwas besser sind, dann greift man es wieder auf. Aber ich wehre mich mit
aller Entschiedenheit gegen die Aussage, daß man dann ja auf einen
Fachausschuß verzichten kann, wenn der HA, das, was dort vorgeschlagen
wird sowieso nicht genehmigt.
Ich wollte noch ein Wort richten an unsere Kollegen von den Grünen. Ich
gehöre weiß Gott nicht zu denen, die sich wünschen, daß Sie hier nicht
mehr sitzen. Das ist ja, das wissen Sie ja, daß es solche Äußerungen
gibt. Grün ist ja nicht nur eine Farbe an sich, sondern Grüne-Vertreter
in einem Parlament sind auch ein Farbtupfer. Und_es wäre manche Sitzung
wesentlich langweiliger, ·we~~ es Sie nicht gäbe~. Sie sorgen ja auch oft
für Fröhlichkeit, teils gewollt, teils-ungewollt und das meine ich, ist
etwas, auf das wir nicht verzichteil wollen. Aber Sie haben ja selbst
angeschnitten, daß es für Sie im Augenblick ein paar Schwierigkeiten
gibt. Sie haben die Bundestagswahl zum Anlaß genommen, wo es Ihnen ja nun
nicht gelungen ist wieder hineinzukommen, zumindest der westliche Teil
der Grünen nicht. Oder nehmen Sie vielieicht das, was ich Ihnen jetzt
sage als eine Art Überlebenshilfe. Es ist ja so, daß das, was Sie fordern, in vielen Fällen durchaus wünschenswert ist. Wer möchte denn nicht
die Verbraucherberatung schon heute, natürlich jeder.
Sie haben beispielsweise mehrfach gefragt nach der Villa Haschke und Sie
haben gesagt, die Stadt möge sie kaufen für 1Mio. Und wir wissen ganz
genau, daß aufgrund der Auflagen des Denkmalschutzes noch einmal
500 000,00 DM hingesteckt werden müßten, um sie dann entsprechend herzurichten. 1,5Mio wollten Sie ausgeben, damit dort Aus- und Übersiedler
und Asylanten untergebracht werden können. Da kann mit 1,5Mio aber
wesentlich mehr Wohnraum geschaffen werden, als gerade mit einem solchen
Objekt.
Herr Kunert, wenn Sie, so wie letztes Jahr und auch in diesem Jahr
wieder, etwas sagen, dann stimmt mich etwas immer traurig, und das ist
Ihr Weltbild und ich freue mich, daß ich es nicht habe. Ich stimme Ihnen
uneingeschränkt zu hinsichtlich Ihrer Befürchtungen, die Sie geäußert
haben im Zusammenhang mit der Golfkrise. Das ist etwas, was sicherlich
jeden von uns schmerzlich bewegt. Aber im übrigen ist es so, natürlich
gibt es soziale Probleme, natürlich gibt es im Umweltbereich keine
vollständige zufriedenstellende Lösungen usw .. Aber so, wie Sie es
aussprechen, hört es sich so an, als wenn es nur soziales Elend gibt, als
wenn alles im argen liegt, und als wenn es nichts gibt in dieser Welt,
was schön ist und dem muß ich nun ganz entschieden widersprechen. Sie
haben, um das nochmals anzumerken, das war dann wohl der 8. Antrag von
Ihrer Seite, gefordert, 10.000,00 DM zusätzlich für die Stadtbildverschönerung. Wir können uns nicht erinnern, daß das ein Antrag ist, der
von Ihrer Fraktion in den Haushaltsberatungen gestellt worden ist. Es
handelt sich hier auch um einen Betrag, über den man, wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind, ja auch im Rahmen einer außerplanmäßigen Ausgabe befinden kann. Das geht beim besten Willen nicht, daß
das, was gestern von Ihnen besprochen worden ist, hier im Rat ad hoc von
der Mehrheit übernehmen zu lassen.
Ein letztes Wort möchte ich noch sagen zur Kreisumlage Sie haben ja
unseren Dringlichkeitsantrag vorliegen; aber dazu kann ich mir eine
248
- 13 Bemerkung auch nicht verkneifen. Ich gebe ja zu, als unser Parteifreund,
Dr. Benz Oberkreisdirektor war, daß er derjenige war, der sich immer
gegen den Verkauf der RWE Aktien gewehrt hat, zu einer Zeit, wo die
damalige SPD Kreistagsfraktion das forderte. Und als dann die Mehrheitsverhältnisse sich änderten, da war plötzlich dann die SPD gegen den
Verkauf, während es bei der anderen Seite nach und nach mehr und mehr und
in diesem Jahr besonders deutlich zum Ausdruck kam. Ich werde den Verdacht nicht los, als wenn es dabei, bei den Überlegungen beider Herren,
schon eine Rolle spielte, daß ein Aktienvermögen im Nennwert von immerhin
60 MioDM, daß das natürlich auch ein Sitz in den entscheidenden Gremien
dieser Aktiengesellschaft mit·sich bringt, 'den früher HerrDr. Benz
innehatte und den jetzt La.ndrat· Lennartz innehat. Ich habe mit einigen
Hauptgemeindebeamten·in dies~~ Frage gesp~ochen_und:es wäre so, damit
hier keine Verschlechterung der Situation eintritt, die Städte und
Gemeinden des Erftkreises, wir, die F.D.P.-Fraktion hier in Brühl, würden
das auch mittragen, sind zu einer'Erg~nzun~sabgabe bereit, die jetzt die
Verluste, die in diesem Zusammenhang entstehen ...
Deswegen geht der Appell in erster Linie an die Mitglieder der SPDFraktion im Kreistag sich entsprechend zu verhalten. Ein Antrag, ähnlich
wie dieser, ist bereits in 2 oder 3 Städten und Gemeinden de's Erftkreises
einstimmig verabschiedet worden, d. h. also auch, die SPD Fraktion in
Wesseling z.B. hat dem zugestimmt, denn wir als städtische Vertreter zum
Wohl unserer Gemeinde können ja gar nichts anderes als das fordern.
Ich möchte das alles gar nicht wiederholen, was meine Vorredern gesagt
haben.
Der Dank, die guten Wünsche, die Bitte, bezogen auf das Jahr 1991, zu
einer reibungsloseren Zusammenarbeit zu finden, als es in dem letzten
Jahr manchmal der Fall war. Ich sehe unsere personelle Entscheidung in
diesem Zusammenhang auch - das habe ich mehrfach betont - als ein Versuch, einen Schritt in diese Richtung zu tun und ich bitte Sie, das doch
zu akzeptieren und sich entsprechend zu verhalten.
Dank also nochmals an die Verwaltung, alles Gute für die bevorstehenden
Weihnachtstage und für das Wochenende. Im Namen der F.D.P.-Fraktion nehme
ich den Haushalt mit allen Anlagen an.
S. 176, Hhst. 1.305.5700.7 "brühlermarkt"
Der Rat lehnt den Antrag von Stüven (F.D.P.) ab, die Hhst. um
10.000,00 DM auf den ursprünglich im Haushaltsplanentwurf angesetzten
Betrag von 50.000,00 DM zu erhöhen.
Abstimmungsergebnis: 22 : 22 bei 1 Enthaltung
S. 140, Hhst. 1.110.6303.6 "Umweltfragen"
Der Rat lehnt den Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN ab, die Hhst. von
3.000,00 DM um 17.000,00 DM auf 20.000,00 DM zu erhöhen.
Abstimmungsergebnis: 42 : 3
249
- 14 S. 140, UA 110 "Ordnungsamt"
Der Rat lehnt den Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN ab, für die Einrichtung
einer Verbraucher- und Umweltberatungsstelle ab 1991 im Verwaltungshaushalt 122.000,00 DM an Personalkosten und im Vermögenshaushalt 80.000 DM
an Einrichtungskosten einzusetzen.
Abstimmungsergebnis: 23 : 22
Der Rat lehnt den alternativ hierzu gestellten Antrag der Fraktion DIE
GRÜNEN ab, für eine Umweltberatung ab 1991 im Verwaltungshaushalt
28.000,00 DM an Personalkosten und im Vermögenshaushalt 80.000,00 DM an
Einrichtungskosten anzusetzen.
·
Abstimmungsergebnis: 23 : 22
S. 200, Hhst. 1.360.7160.2 "Denkmal- und Stadtbildpflege"
r
__/
Der Rat lehnt den Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN ab, den Ansatz von
5.000,00 DM um 10.000,00 DM auf 15.000,00 DM zu erhöhen.
Abstimmungsergebnis: bei 3 Zustimmungen und einigen Enthaltungen mit
großer Mehrheit abgelehnt
S. 402, Hhst. 1. 460.9410.4 "Ausbau der Kindertagesstätte Clemens
August-Straße für altersgemischte Gruppen"
Der Rat lehnt den Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN ab, den Ansatz auf
500.055,00 DM zu erhöhen und die Verpflichtungsermächtigung in Höhe von
290.000,00 DM zu streichen.
Abstimmungsergebnis: 42 : 3
S. 440, Hhst. 1.630.9450.9
"R~dvetkehrsförderurig~
.
.
.
.
Der Rat lehnt den Antra~ der Fraktion_DIE.ßRÜNEN· ab, den. Ansatz von
30.000,00 DM um 70.000,00 DM auf _100 ..000, 00 DM zu erhöhen und die Verpflichtungsermächtigung von 70.000, 00 DM zu· s.treichen.
Abstimmungsergebnis: 42 : 3
S. 450, Hhst. 1.633.9500.2 "Radwegeausbau"
Der Rat lehnt den Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN ab, 100.000,00 DM anzusetzen.
Abstimmungsergebnis: 42 : 3
5.1 Stellenplanentwurf 1991
- Vorlage-Nr. 140/90 u Der Rat nimmt den Bericht des Stadtdirektors zur Kenntnis.
- einstimmig -
250
- 15 5.2 HaushaltssatzunJ 1991
Vorlage-Nr. 140 90 t
I. Der Rat beschließt den Erlaß der Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 1991 mit dem Stellenplan 1991 wie folgt:
1) Aufgrund der §§ 64 ff der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen in der Fassung der Bekanntmachung vom 13.8.84 (GV
NW S. 475/SGV NW 2023), zuletzt geändert durch Gesetz vom 7.3.1990
(GV NW S. 141), hat der Rat der Stadt Brühl am 17.12.1990 folgende
Haushaltssatzung beschlossen:
§ 1
Der Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 1991 wird
im Verwaltungshaushalt
in der Einnahme auf
in der Ausgabe auf
89.696.316 DM
89.696.316 DM
Vermögensh~ushalt
in der Einnahme auf
in der Ausgabe auf
28.145.125 DM
28.145.125 DM
im
festgesetzt.
§
2
Der Gesamtbetrag der Kredite, deren Aufnahme im Haushaltsjahr 1991
zur Finanzierung von Ausgaben im Vermögenshaushalt erforderlich
ist, wird auf 14.240.000 DM festgesetzt.
§ 3
Der Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen wird auf
3.260.000 DM festgesetzt.
§4
Der Höchstbetrag der Kassenkredite, die im Haushaltsj~hr zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben in Anspruch genommen werden dürfen,
wird auf 15.000.000 DM festgesetzt.
§
5
Die Steuersätze für die Gemeindesteuern werden für das Haushaltsjahr 1991 wie folgt festgesetzt:
1. Grundsteuer
a) für land- u. forstwirtschaftliche Betriebe
(Grundsteuer A)
b) für Grundstücke (Grundsteuer B)
170 v.H.
300 v.H.
2. Gewerbesteuer nach dem Gewerbeertrag und Gewerbekapital 380 v.H.
16 § 6
1. Soweit im Stellenplan der Vermerk "künftig wegfallend" (kw)
angebracht ist, dürfen freiwerdende Stellen dieser Besoldungs-,
Vergütungs- oder Lohngruppe nicht mehr besetzt werden.
2. Die im Stellenplan angebrachten Vermerke "künftig umzuwandeln"
(ku) haben folgende Wirkung:
- Soweit es sich um ku-Vermerke nach der Stellenobergrenzenverordnung handelt, ist mindestens jede 2. von da an freiwerdende, von einem Vermerk betroffene Planstelle in eine
Stelle der nächstniedrigeren Besoldungsgruppe umzuwandeln.
- Bei den übrigen von einem Vermerk betroffenen Beamten-, Angestellten- oder Arbeiterstellen ist jede freiwerdende Stelle
in eine Stelle einer niedrigeren Besoldungs-, Vergütungs- oder
Lohngruppe umzwuandeln.
3. Wird einem Beamten.ein.Amt mit höherem Endgrundgehalt verliehen,
so kann er gemäߧ 3·Abs. 1 Satz~ des La~desbesoldungsgesetzes
NW mit Rückwirkung von höchstens 3 Monate in. die höhere
Planstelle eingewiesen we~~en, soweit er während dieser Zeit die
Obliegenheiten des verliehenen oder eines gleichwertigen
Amtes tatsächlich wahrgenomni'en hat und die Planstelle, in die er
eingewiesen wird, besetzbar war. ·
2) das Investitionsprogramm 1990 - 1994 gemäß § 70 Abs. 5 GO NW.
II.
Der Rat nimmt weiterhin den Finanzplan 1990 - 1994 zur Kenntnis.
Abstimmungsergebnis: 42 : 3
6. Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 1989;
hier: Entlastung des Stadtdirektors
Bezug: RPA 13.12.90
- Vorlage-Nr. 90/89 w Aufgrund der Empfehlung des Rechnungsprüfungsausschusses vom 13.12.1990
anerkennt und beschließt der Rat die vom Rechnungsprüfungsausschuß
geprüfte Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 1989 und erteilt dem
Stadtdirektor gemäß § 81 Abs. 1 GO NW die Entlastung.
- einstimmig 7. Genehmigung einer Dringlichkeitsentscheidung
7.1 Überplanmäßige Ausgabe bei Hhst. 1.720.6380.2
- Deponiegebühren Bezug: HA 12.11.90
- Vorlage-Nr. 145/90 Der Rat genehmigt folgende Dringlichkeitsentscheidung:
251
252
- 17 Der Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuß beschließt im Wege der Dringlichkeitsentscheidung gern. § 43 (1), Satz 2, GO eine Oberplanmäßige Ausgabe in Höhe von 120.000,00 DM bei Hhst. 1.720.6380.2
- Deponiegebühren -.
Die Deckung erfolgt aus:
Mehreinnahmen Gewerbesteuer Hhst. 1.900.0030.3 = 120.000,00 DM.
- einstimmig 8. Überplanmäßige Ausgabe
8.1 Aussiedlerunterkunft Villestr. 57 in Brühl
Bezug: HA 26.11.90
- Vorlage-Nr. 99/86 m Der Rat beschließt die Oberplanmäßige Ausgabe Gber 32.000,00 DM für.die
Aussiedlerunterkunft Villestr. 57 in Brühl.
Deckung: 1.910.3100.8 - Rücklagenentnahme - einstimmig 9. Zuschuß an das Marienhospital
Bezug: HA 19.11;90
- Vorlage-Nr.
249/8~
b -
Der Rat beschließt, dem Mari~hhospital einen einmaligen Zuschuß von
40.000,00 DM zu den Anschaffungskosten einer endoskopischen Operationstechnik zu gewähren.
- einstimmig 10. "Abwasserwerk der Stadt Brühl"
10.1 Einrichtung des Eigenbetriebes
Bezug: HA 3~12.90
- Vorlage-Nr. 80/89 e Der Rat beschließt:
1. Die kostenrechnende Einrichtung Abwasserbeseitigung (UA 700) im Gebiet
der Stadt Brühl wird ab 1.1.1991 gemäß § 88 Abs~ 2 GO NW entsprechend
den Vorschriften über Eigenbetriebe geführt und als Sondervermögen
gemäß § 82 Abs. 1 Nr. 3 in Verbindung mit Abs. 3 GO NW aus der Haushaltswirtschaft der Stadt ausgesondert.
2. Das verzinsliche Eigenkapital in Höhe von 8~339.431 DM wird mit 6 %
verzinst.
3. Für die Auflösung der Baukostenzuschüsse ist ein jährlicher
Auflösungssatz von 3 % anzuwenden.
- einstimmig -
253
- 18 10.2 Betriebssatzung
Bezug: HA 26.11.90
- Vorlage-Nr. 80/89 c -
- Ä-
Neffgen (BVB) beantragt, die Vergabeordnung gelten zu lassen und die
Wertgrenze in § 5 Abs. 2 der Betriebssatzung von 100.000,00 DM zu kürzen
auf 10.000,00 DM, wobei die Vergaben jedoch vom Werksausschuß vorgenommen
werden können. Falls man diesem Antrag nicht zustimmen könne, müsse man
sich die Frage der Aufhebung der Vergabeordnung stellen, da für den Abwasserbereich das gleiche gelten müsse, wie für den gesamten Etat.
Stüven (F.D.P.) nimmt Bezug auf den Antrag von Mengel (SPD) in der HASitzung am 26.11.90, den Techn. Beigeordneten zum Werkleiter und den
Kämmerer zum stellv. Werkleiter zu bestellen. Diesen Antrag habe seine
Fraktion nicht grundsätzlich abgelehnt. Aufgrund der Ausführungen des
Stadtdirektors, der auf dem Standpunkt stehe, daß er aus strafrechtlichen
Gründen nicht aus dieser Position entlassen werden könne, hab~ man sich
letztendlich diesem Argument gebeugt.
Da jedoch die Mustersatzung auch dem Kämmerer eine sehr starke Stellung
einräume, beantrage er, den § 7 der Betriebssatzung folgendermaßen abzuändern:
"Die Werkleitung besteht aus einem Werkleiter und ,einem ersten und zweiten
stellv. Werkleiter': wobei seine Frakti,on der An~ücht sei, daß der Stadtdirektor Werkleiter, der Beigeordnete sein 1. Stellvertreter und der
Kämmerer sein 2. Stellvertreter se.in solle
Mengel (SPD) bringt seine Verwunderung zu~ Ausdruck, daß der Stadtdirektor aus strafrechtlichen Überlegungen so daran interessiert sei, zum
Werkleiter bestellt zu werden. Seiner Ansicht nach müsse er gerade aus
dieser Überlegung heraus daran interessiert sein, den Posten nicht zu
übernehmen. Da sehr viele Entscheidungen auf der Grundlage technischer
Überlegungen getroffen werden müßten, müsse er als Stadtdirektor die
Verantwortung für die Dinge übernehmen, die nicht er, sondern der Technische Beigeordnete beurteilen könne.
Da man den Stadtdirektor jedoch nicht zu seinem Glück zwingen wolle,
könne man sich mit dem Vorschlag der F.D.P.-Fraktion einverstanden erklären.
Der Stadtdirektor macht nochmals deutlich, daß er sich nicht in die
strafrechtliche Verantwortung drängen wolle. Da er bis zum Beweis des
Gegenteils davon ausgehe, daß ihm als Stadtdirektor die Verantwortung
nicht genommen werden könne, lege er auch Wert darauf, in Streitfällen
Anweisungen durchzusetzen.
Schmidt (CDU) ist ebenfalls der Meinung, daß derjenige, der letztendlich
die Verantwortung zu tragen habe, auch tatsächlich die Verantwortung
übertragen bekommen müsse.
Zum Antrag von Neffgen (BVB) gibt er zu bedenken, daß eine Verringerung
der Wertgrenze auf 10.000,00 DM zu Lasten der Effektivität der Arbeit
ginge.
254
- 19 -
1. Der Rat lehnt den Antrag von Neffgen (BVB) ab, die Wertgrenze in § 5
Abs. 2 der Betriebssatzung von 100 000,00 DM auf 10.000i00 DM zu
verringern.
Abstimmungsergebnis: 40 : 4
2. Der Rat beschließt die in der Anlage beigefügte Betriebssatzung für
den Abwasserentsorgungsbetrieb der Stadt Brühl mit folgende~ Änderung
in § 7: "Die Werkleitung besteht aus einem Werkleiter und einem 1. und
2. stellvertretenden Werkleiter."
- einstimmig 10.3 Wirtschaftsplan 1991
Bezug: HA 3.12.90
- Vorlage-Nr. 80/89 f + g ./
Der Rat beschließt den Erlaß des Wirtschaftsplanes für das Haushaltsjahr
1991 mit dem Stellenplan 1991 wie folgt:
Aufgrund der §§ 14 bis 17 der Eigenbetriebsverordnung für das Land
Nordrhein-Westfalen in der Fassung der Bekanntmachung vom 1. Juni 1988
(GV.NW. S. 324) hat der Rat der Stadt Bruhl am 17.12.1990 folgenden
Wirtschaftsplan beschlossen:
§
1
Der Wirtschaftsplan für das Wirtschaftsjahr 1991 schließt im Erfolgsplan
mit
Aufwendungen von
Erträgen
von
11.339.960 DM und
11.339.960 DM ab;
im Vermögensplan wird der
Finanzbedarf auf
die Finanzdeckung auf
10.912.425 DM und
10.912.425 DM festgesetzt.
§ 2
Der Gesamtbetrag der Kredite, deren Aufnahme im Wirtschaftsjahr 1991 zur
Finanzierung der Ausgaben des Vermögensplanes erforderlich ist, wird auf
6.486.171 DM festgesetzt.
§
Der Gesamtbetrag der
festgesetzt.
3
Verpflichtung~ermächtigungen
wirg auf 850.000 DM
§ 4
Der Höchstbetrag der Kassenkredite, die im Wirtschaftsjahr zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben in Anspruch genommen werden dürfen, wird
auf 1. 500.000 DM festgesetzt.
255
- 20 § 5
Für gegenseitig deckungsfähig werden erklärt:
Im Erfolgsplan die Positionen:
501 - 502
704 - 707
712 - 724
Im Vermögensplan die Positonen:
2000 - 2025.
- einstimmig 10.4 Bildung und Besetzung eines Werksausschusses für den Betrieb der
Abwasserentsorgung
Bezug: HA 26.11.90
- Vorlage-Nr. 146/84 d 1. Der Rat beschließt die Bildung eines Werksausschusses für den Betrieb
der Abwasserentsorgung der Stadt Brühl in einer Stärke von neun
Mitgliedern.
2. Der Rat besetzt den Werksausschuß durch einstimmige Wahl wie folgt:
1. Mitglieder:
Jung
Krings-Hönig
Mengel
Fischer
Hepp
Noethen
Kranz
Schmitz, H.
Stüven
(SPD)
(SPD)
(SPD)
(CDU)
(CDU)
(CDU)
(DIE GRÜNEN)
(BVB)
(F.D.P.)
2. Stellv. Mitglieder:
Reinkerneier (SPD)
w.RM. der SPD in alphabetischer Reihenfolge
(CDU)
Becker
Klug
(CDU)
Lätzsch
(CDU)
w.RM. der CDU in alphabetischer Reihenfolge
(DIE GRÜNEN)
Kunert
Neffgen
(BVB)
Paulsen
(BVB)
Pütz
(F.D.P.)
Ediger
(F.D.P.)
3. Die Fraktionen bestimmen den Ausschußvorsitzenden und den stellvertretenden Vorsitzenden aus der Mitte der dem Werksausschuß angehörenden Ratsmitglieder wie folgt:
25t
- 21 Vorsitzender:
Stellv. Vorsitzender:
Stüven (F.D.P.)
Fischer (CDU)
- einstimmig 10.5 Bestellung des Werkleiters und seines Vertreters
Bezug: HA 26.11.90
Vorlage-Nr. 80/89 d -
- Ä-
Der Rat beschließt, die Bestellung des jeweiligen
a) Stadtdirektors zum Leiter des Eigenbetriebes "Abwasserbeseitigung"
(Werkleiter),
b) Beigeordneten für das Bauwesen zum 1. stellvertretenden Leiter des
Eigenbetriebes "Abwasserbeseitigung" (1. stellv. Werkleiter),
c) Kämmerers zum 2. stellvertretenden Leiter des Eigenbetriebes
"Abwasserbeseitigung" (2. stellv. Werkleiter).
- einstimmig 11. Satzungen
11.1 6. Satzung zur Änderung der Satzung über die Erhebung von Gebühren
für den Einsatz von Kranken- und Notarztwagen in der Stadt Brühl
- Satzung Krankenwagen - Vorlage-Nr. 430/76 j Der Rat beschließt die in der Anlage beigefügte
6. Satzung zur Änderung der Satzung über die Erhebung von Gebühren
für den Einsatz von Kranken- und Notarztwagen in der Stadt Brühl
- Satzung Krankenwagen -
- einstimmig 11.2 11. Satzung zur Änderung der Satzung über die Straßenreinigung
und die Erhebung von Straßenreinigungsgebühren in der Stadt Brühl
- Straßenreinigungssatzung - Vorlage-Nr. 218/85 j Der Rat der Stadt Brühl beschließt die in der Anlage beigefügte
11. Satzung zur Änderung der Satzung über die Straßenreinigung
und die Erhebung von Straßenreinigungsgebühren in der Stadt Brühl.
- Straßenreinigungssatzung -
- einstimmig -
257
- 22 11.3 12. Satzung zur Änderung der Satzung über die Erhebung von Gebühren für den Besuch der Musikschule der Stadt Brühl
- Gebührensatzung MS - Vorlage-Nr. 159/90 Der Rat beschließt die in der Anlage a) beigefügte
12. Satzung zur Änderung der Satzung über die Erhebung von
Gebühren für den Besuch der Musikschule der Stadt Brühl.
- Gebührensatzung MS - einstimmig 11.4 Satzung über die Errichtung udn Unterhaltung von Übergangsheimen
und Wohnunterkünften der Stadt Brühl
Bezug: HA 26.11.90 und 3.12.90
Vorlage-Nr. 155/90 Busch (CDU) beantragt, die Vorlage zu vertagen, da die Satzung noch nicht
im Ausschuß für soziale Fragen beraten worden sei.
1. Der Rat lehnt die Vertagung der Vorlage mit großer Mehrheit ab.
2. Der Rat beschließt die in der Anlage a) beigefügte
Satzung über die Errichtung udn Unterhaltung von Übergangsheimen
und Wohnunterkünften in der Stadt Brühl.
Abstimmungsergebnis: 39 : 2 bei 3 Enthaltungen
11.5 8 Satzung zur Änderung der Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung der Stadt Brühl
Bezug: HA 19.11.90
- Vorlage-Nr. 433/85 g Der Rat beschließt die in der Anlage a) beigefügte
8. Satzung zur Änderung der Beitrags- und Gebührensatzung
zur Entwässerungssatzung der Stadt Brühl.
- einstimmig -
258
- 23 11.6 4. Satzung zur Änderung der Satzung über die Erhebung von Gebühren
für die Abfallbeseitigung in der Stadt Brühl
Bezug: HA 19.11.90
- Vorlage-Nr. 168/77 j Der Rat beschließt die in der Anlage a) beigefügte
4. Satzung zur Änderung der Satzung über die Erhebung von
Gebühren für die Abfallbeseitigung in der Stadt Brühl.
- einstimmig 12. Flächennutzungsplan
12.1 21. Änderung des Flächennutzungsplanes (Bpl 04 02) Engeldorfer
Straße;
hier: Aufstellungsbeschluß
Bezug: PStA 20.11.90
- Vorlage-Nr. 249/74 m Reinkerneier (SPD) bittet den Stadtdirektor, darauf zu achten, daß der
vorhandene Wohnraum zumindest noch für die Dauer der derzeitigen Wohnungsnot erhalten bleibt.
Schmidt (CDU) ist ebenfalls der Ansicht, daß die Zweckentfremdungsverordnung für den Bereich der Wohnbebauung Berger Straße/Ecke Berzdorfer
Straße weiterhin gelten müsse und verweist auf den entsprechend formulierten Beschlußentwurf unter Ziff. 2 der Vorlage. Mit dieser Maßgabe
könne seine Fraktion der Änderung zustimmen.
1. Der Rat beschließt gemäß § 2 Abs. 1 des Baugesetzbuches (BauGB) in der
Fasssung der Bekanntmachung vom 8. Dezember 1986 (BGBl. I S. 2253) die
Aufstellung der 21. Änderung des Flächennutzungsplanes. Das Plangebiet
liegt in der Gemarkung Brühl, Flur 34 und wird wie folgt begrenzt:
Im Norden
von den nördlichen Grenzen der Flurstücke 1998, 2006,
2004, 2000, 1744, 1963 und 1996
Im Osten
von der westlichen Grenze des Flurstücks 1995 sowie deren
gedachte südliche Verlängerung über die BergerstraBe bis
hin zur Flurgrenze (KBE-Bahntrasse)
Im Süden
von der südlichen Grenze der Flur 34, Gemarkung Brühl
(KBE-Bahntrasse)
Im Westen
von der östlichen Grenze des Flurstückes 1928.
Der Stadtdirektor wird mit der weiteren Durchführung des Verfahrens
nach dem Baugesetzbuch beauftragt.
Der Aufstellungsbeschluß ist ortsüblich bekanntzumachen.
259
- 24 2. Der Rat beschließt in Ergänzung des vorgenannten Beschlusses zur 21.
Änderung des Flächennutzungsplanes sowie im Zusammenhang mit den
Festsetzungen des Bebauungsplanes 04.02 für den Bereich der Wohnbebauung BergerstraBe/Ecke Berzdorfer Straße die unbedingte Anwendung
der Zweckentfremdungsverordnung.
13. Bebauungsplan
13.1 Vereinfachte Änderung des Bebauungsplanes Nr. 70 "Überbauung
Berggeiststraße";
hier: Aufstellungsbeschluß gern. § 13 i.V. mit § 2 (1) Baugesetzbuch
Bezug: PStA 4.10. und 20.11.90
Vorlage-Nr. 95/82 i Parzer (DIE GRÜNEN) erklärt, daß seine Fraktion die Vorlage ablehne, da
man der Meinung sei, daß vor dem Bau einer solchen Fußgängerbrücke
zunächst die Verkehrs- bzw. Parkplatzmisere am Phantasialand geklärt
werden müsse.
Der Rat beschließt gemäß § 13 i.V. mit § 2 (1) Baugesetzbuch vom
8.12.1986 (BGBl. I S. 2253) die Aufstellung der Vereinfachten Änderung
des Bebauungsplanes Nr. 70 "Überbauung Berggeiststraße".
Die Vereinfachte Änderung liegt in der Gemarkung Badorf, Flur 12, Flurstücke 743, 744, 745, 748, 749, 739 (alle teilweise).
Geändert werden die Baugrenzen, die überbaubaren Flächen, die Straßenbegrenzungslinie, ferner wird gemäß § 9 (3) die Überbauung der Berggeiststraße festgesetzt.
Der Stadtdirektor wird mit der weiteren Durchführung des Verfahrens nach
dem Baugesetzbuch beauftragt.
Abstimmungsergebnis: 41 : 3
14. Hilfe zum Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung in Brandenburg
und Sachsen
Bezug: HA 6.8.90 und 3.12.90
- Vorlage-Nr. 109/90 c Der Rat nimmt den Bericht des Stadtdirektors zur Kenntnis.
15. Neubildung der Einigungsstelle nach § 67 Landespersonalvertretungsgesetz NW
Bezug: HA 6.8.90 und 3.12.90
- Vorlage-Nr. 160/90 Der Rat stimmt in Ausführung des § 67 Landespersonalvertretungsgesetz NW
der Berufung von
260
- 25 -
- Herrn Verwaltungsdirektor Wilbert Hans zum Vorsitzenden
- Herrn Verwaltungsoberrat Dipl.-Volkswirt Hans-Jürgen Geller
zum stellvertretenden Vorsitzenden
der Einigungsstelle der Stadtverwaltung Brühl zu.
Der Rat legt außerdem im Einvernehmen mit dem Personalrat der Stadt Brühl
die Zahl der Beisitzer der Einigungsstelle auf 12 (zwölf) fest.
Der Rat benennt die Herren Beigeordneten Fröhlich, die Amtsleiter Exner
und Mohr und in deren Verhinderungsfällen die Amtsleiter Gawlik,
Muddemann und Bungart als Beisitzer für die Einigungsstelle.
- einstimmig 16. Erziehungsberatung in der Stadt Brühl;
hier: Neuregelung ab 1.1.1991
Bezug: JwA 13.11.90
- Vorlage-Nr. 148/90 a Der Rat beauftragt den Stadtdirektor, die in der Anlage beigefügte
öffentlich-rechtliche Vereinbarung über den Einsatz einer Erziehungsberatung mit dem Erftkreis abzuschließen.
- einstimmig 17. Bürgerantrag
17.1 Benennung eines Platzes
hier: Bürgerantrag von Herrn Manfred Bengsch vom 1.11.1990
Bezug: HA 26.11.90
- Vorlage-Nr. 387/80 r Der Rat beschließt, den durch die geplante Einrichtung einer Kreisverkehrsanlage auf der Kreuzung Kaiserstraße/Kölnstraße/Schildgesstraße
entstehenden Platz am Judenfriedhof "Leopold-Bähr-Platz" zu benennen.
- einstimmig 18. Bestellung von Vertretern der Stadt in besonderen Einrichtungen
18.1 Neufassung der Satzung der GWG Rhein-Erft
- Vorlage-Nr. 163/90 Mengel (SPD) fragt, ob es richtig sei, daß nun regelmäßig eine Handlungsanweisung durch den Rat eingeholt werden müsse und welche Beschlüsse
genehmigt werden sollten.
Der Stadtdirektor erklärt, daß eine offizielle Bescheinigung vorliegen
müsse, daß er als Vertreter für die Stadt abstimmen könne.
261
- 26 -
Bei dem gefaßten Beschluß habe es sich lediglich um eine Angleichung der
Satzung an die nicht mehr bestehende Gemeinnützigkeit gehandelt.
Der Rat beschließt gemäß § 55 Abs. 2 GO NW, daß der Stadtdirektor
Dr. Walter Leder, der Vertreter der Stadt Brühl ist, um die Mitgliedschaftsrechte der Stadt Brühl in der "GWG Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mit beschränkter Haftung" mit Sitz in Hürth wahrzunehmen.
Dem Rat ist bekannt, daß Herr Dr. Leder die Stadt Brühl in der Gesellschafterversammlung der GWG am 22.8.1990 in Hürth, in welcher eine Neufassung des Gesellschaftsvertrages beschlossen wurde, vertreten hat und
genehmigt hiermit die Vertretung und die gefaßten Beschlüsse.
- einstimmig 19. Anträge
19.1 Umbesetzung in Ausschüssen
hier: Antrag der F.D.P.-Fraktion vom 27.11.90
- Vorlage-Nr. 122/90 c Der Rat beschließt einstimmig folgende Umbesetzung im Ausschuß für
Planung und Stadtentwicklung:
Mitglied
statt
Michael Trunkhardt
Am Rheindorfer Bach 11
jetzt
Harald Namur
Georg-Grosser-Str. 2
stellv. Mitglied
statt
jetzt
Harald Namur
Georg-Grosser-Str. 2
Alexander Ebert
Wittelsbacher Str. 12a.
19.2 Umbesetzung in Ausschüsen und im Aufsichsrat der Stadtwerke
Brühl GmbH
hier: Antrag der SPD-Fraktion vom 1.12.1990
- Vorlage-Nr. 122/90 d und 81/87 e Der Rat beschließt einstimmig folgende Umbesetzungen:
Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuß:
Mitglied:
statt
jetzt
Dieter Freytag
Hans-Peter Brodüffel
262
- 27 Ausschuß für zivile Verteidigung:
Mitglied:
statt
jetzt
Dieter Freytag
Wolfgang Gerhards
Mitglied:
statt
jetzt
Dieter Freytag
Elisabeth Kanschat
stellv. Mitglied:
statt
jetzt
Elisabeth Kanschat
Ulrich Wehrhahn
Zum Sommersberg 28
Jugendwohlfahrtsausschuß:
- Vorlage-Nr. 81/87 e Der Rat wählt für die Dauer der Wahlperiode des Rates gern. § 35 Abs. 4
GO NW i.V.m. § 8 Abs. 7 Gesellschaftsvertrag Herrn Bernhard Breu zum
Mitglied und Herrn Heinz Jung zum stellvertretenden Mitglied in den
Aufsichtsrat der Stadtwerke Brühl.
- einstimmig 19.3 Umbesetzung in Ausschüssen
Antrag der CDU-Fraktion vom 6.12.90
- Vorlage-Nr. 122/90 e Der Rat beschließt einstimmig folgende Umbesetzung im Ausschuß für
soziale Fragen:
Mitglied:
statt
jetzt
Theo Meyers
Waltraud Becker
19.4 Kreisumlage
hier: Dringlichkeitsantrag der F.D.P.-Fraktion vom 17.12.1990
- Vorlage-Nr. 165/90 Menge! (SPD) führt aus, daß er persönlich es grundsätzlich für angebracht
halte, eine solche Forderung zu stellen. In seiner Positin als Ratsmitlied sei er jedoch nicht bereit, sich in die Entscheidungen der Kreistagsmitglieder einzumischen. Aufgrund der fehlenden Legitimation müsse er
den Antrag daher ablehnen.
Schmidt (CDU) erinnert, daß die SPD-Fraktion in Sachen atomwaffenfreie
Zone oder Südafrika keinerlei Skrupel gehabt habe, sich in die Kompetenzen der Bundestagsabgeordneten einzumischen. Im vorliegenden Fall der
Kreisumlage sei jedoch unmittelbar der städtische Haushaltsplan betroffen. Nach Ansicht seiner Fraktion habe man hier sehr wohl Kompetenzen, so daß man dem Antrag zustimme.
263
- 28 -
Der Stadtdirektor ergänzt, daß die Stadt nicht nur unmittelbar durch die
Zahlung der Kreisumlage betroffen sei; die Stadt habe vielmehr auch das
Recht, gegen die Kreisumlage zu klagen. Insofern müsse eine Betroffenheit im eigenen Recht bejaht werden.
Neffgen (BVB) ist ebenfalls der Ansicht, daß die Zuständigkeit des Rates
der Stadt Brühl in jedem Falle gegeben sei. Im übrigen könne ein Verkauf
der Aktien nicht schaden.
Westphal (SPD) weist eindringlich darauf hin, daß sie seit 1975 im
Kreistag vertreten sei und seitdem immer versucht habe, die Kreisumlage
so gering wie möglich zu halten, um die städtischen Haushalt sowenig wie
möglich zu belasten. Sie erinnert, daß die F.D.P./CDU-Koalition 1975/76
die Kreisumlage dadurch künstlich niedrig gehalten habe, daß sie einfach
5 Millionen DM im Pflichtbereich der Sozialhilfe unter den Tisch habe
fallen lassen.
Sie verweist auf das Versprechen der SPD, die bereit sei, RWE-Aktien dann
zu verkaufen, wenn der Neubau des Kreishauses nicht gesichert sei.
Sie könne sich nicht durch den Rat der Stadt Brühl binden lassen, im
Kreistag etwas zu beschließen, wo die SPD-Fraktion noch Beratungsbedarf habe.
Poetes (SPD) bestätigt, daß die SPD-Kreistagsfraktion noch unentschlossen
sei. Zwar bestehe seiner Ansicht nach eine Berechtigung der Stadt zur
Vertretung des Anliegens, man müsse jedoch die Argumente, die für bzw.
gegen einen Verkauf der RWE-Aktien sprächen, abwägen. Sinnvoll sei s.E.
nur eine längerfristig angelegte Ausgabendisziplin und nicht die einmalige Schließung einer Lücke.
Des weiteren müsse man auch das Argument der Einflußnahme als Aktionär
berücksichtigen.
Bei einem derzeitigen Verkauf mache man im übrigen mit Sicherheit einen
hohen Verlust.
Abschließend gibt er zu bedenken, daß das Thema zu vielschichtig sei, um
hier in einer "Hau-ruck-Resolution" verabschiedet zu werden.
Kunert (DIE GRÜNEN) bemerkt, daß er zwar der Aufforderung, die Kreisumlage nicht zu erhöhen, zustimmen könne, die Diskussion über den Verkauf
der RWE-Aktien könne man dem Kreistag jedoch nicht abnehmen.
Stüven (F.D.P.) vertritt die Auffassung, daß der Rat der Stadt Brühl
durchaus eine Empfehlung geben könne.
Bezüglich der Folgen eines Verkaufs der Aktien bestünden wohl einige
Mißverständnisse:
So stehe z.B. die RWE-Aktie z.Z. ausgezeichnet im Kurs.
Die finanziellen Auswirkungen stellten sich so dar, daß sich das Vermögen
in Höhe von 60 Millionen DM z.Z. mit 2,5 % verzinse. Dies mache einen
Betrag von 1,5 Millionen DM aus. Demgegenüber könne man jedoch auf dem
Kapitalmarkt 60 Millionen DM mit 9 % verzinsen. Da hier keine Kapitalertragssteuern und Körperschaftssteuern anfielen, ergebe sich eine
Differenz von 6,5 %, was einen Betrag von 4 Millionen DM ausmache. Dies
sei genau der Betrag, der zum Ausgleich des Kreishaushaltes ohne eine
Erhöhung der Kreisumlage fehle. Da das Vermögen erhalten bleibe, setze
sich dieser Effekt in jedem Jahr fort.
264
- 29 Im übrigen könne
klären, ob diese
Falle verblieben
Einflußnahme des
man z.B. in einem Gespräch mit der Kreissparkasse
zu einer Übernahme von Aktien bereit sei. In diesem
die Aktien in der öffentlichen Hand und indirekt in der
Kreistages.
Der Rat lehnt den Dringlichkeitsantrag der F.D.P.-Fraktion ab.
Abstimmungsergebnis: 22 : 22
19.5 Haltepunkte Kierberg
Menge! (SPD) erläutert, daß es um den verbesserten Eilzugverkehr auf der
Strecke Euskirchen bzw. Jünkerath - Köln gehe. Die Bundesbahn habe ein
Anhalten des Eilzuges an der Haltestelle Brühl-Kierberg mit der Begründung abgelehnt, daß der Besucherverkehr nicht sehr groß sei. S. E. sei
dies jedoch eine völlig verfehlte Politik, da die Leute erst dann mit der
Bahn führen, wenn ein entsprechendes Angebot da sei. Seine Fraktion halte
es daher für unbedingt erforderlich, bei der Deutschen Bundesbahn noch
einmal auf die wesentliche Bedeutung des Haltepunktes Kierberg hinzuweisen.
Der Rat der Stadt Brühl wünscht, daß der Bahnhof Kierberg als Haltepunkt
in das Eilzugangebot der Deutschen Bundesbahn ab 2.6.1991 aufgenommen
wird.
Der Stadtdirektor wird damit beauftragt, entsprechende Verhandlungen mit
der Bundesbahn zu führen.
- einstimmig 20. Mitteilungen des Stadtdirektors
Es liegen keine Mitteilungen vor.
21. Anfragen
21.1 Verkehrsberuhigung in Brühl-Schwadorf
Neffgen (BVB) weist darauf hin, daß im Zuge der Bauarbeiten 3 Gullis
weggefallen seien. Wegen des fehlenden Abflusses fließe das Wasser nun in
den Kreuzungsbereich Oberstraße/K1 ein. Dies stelle bei Glatteis eine
erhebliche Gefahr dar.
Der Stadtdirektor sagt weitere Veranlassung zu.
21.2 Verkehrsberuhigung in Brühl-Schwadorf
Neffgen (BVB) weist darauf hin, daß durch das Bauwerk im Bereich des
Dreichtenweges eine Fahrbahnverengung entstehe. S. E. müsse hier zumindest eine Beschilderung mit Bild 318 erfolgen, da die Vorfahrtsregelung an dieser Stelle völlig unklar sei.
Der Stadtdirektor sagt schriftliche Beantwortung zu.
- 30 -
21.3 Entsorgung Kühlschränke
Mangel (SPD) fragt, wie die Entsorgung von Kühlschränken bei gewerblichen
Unternehmern geschehe. Ihm sei zu Ohren gekommen, daß von den Gewerbebetrieben verlangt werde, daß sie die Kühlschränke zunächst einmal auf
ihrem Betriebsgelände horten und nur zu ganz bestimmten, sehr weit auseinanderliegenden Terminen am Betriebshof abliefern könnten.
Der Stadtdirektor sagt schriftliche Beantwortung zu .
21.4 Verkehrsberuhigung Sonnstraße
Breu (SPD) erinnert, daß in einer der letzt en Verkehrsausschußsitzungen
sein Antrag zur Beruhigung der Sonnstraße erörtert worden sei. Laut
Protokoll habe sich die Verwaltung diesbezüglich mit dem _Kreis in Verbindung setzen wollen. Er fragt, was hier geschehen sei.
Der Stadtdirektor sagt schriftliche Beantwortung zu.
21.5 Überquerungshilfen
Busch (CDU) weist darauf hin, daß im Stadtgebiet bei breiten Straßen u. a.
als Uberquerungshilfen Insellösungen geschaffen worden seien. Im Bereich
Rodderweg/Einmündung Ubierstraße sowie Einmündung Römerstraße von der
Clemens-August-Straße seien in der Mitte der Inseln jedoch keine Einebnungen vorgenommen worden, so daß weder Rollstuhlfahrer noch gehbehinderte Menschen diese überqueren könnten . Er bitte , diese Inseln so zu
verändern, daß diese auch für Behinderte begehbar werden .
Der Stadtdirektor sagt weitere Veranlassung zu.
21.6 Pflege der Rheinstraße.
Meyers, Theo (CDU ) erinnert an seine diesbezügliche Anfrage, die er
bereits zigmal gestellt habe .
Der Stadtdirektor sagt schri ftliche Beantwortung zu .
265
.
.
. :i
Anlage zur Ratsniederschrift am 17.12.1990
IM
STELLUNGNAHME DER.SPD-FRAKTION
RAT DER.STADT BRUHL
ZUM HAUSHALT'1991
......
:I
I
269·
I
H~rr
Sehr geehrter
meine·Damen,und
·Bürgermeister,
H~rren~
der Haushalt· 1991 findet unsere
Zustirnrtung~
.Ich muß wohl
, . nicbt 6etonen~.daß ~ieser ~au~hal~- t!üg~ et allein .die
.
.
H~ndschrift
1
der
.
.
.
'
Sozialdemok~~t~rt ~
in einigen. Details
anders aussähe .. Aber in seinen Gr.undzügen erfüllt der· '
. vo~ Stadtdir~kto~ vo~gelegte Entw~rf unsere Erwartung. en an e·in kornrnunalpoiitisches Handlungskonzept.
Dort, wo wir Verbesserungen cfü:t ·.·not·~endig hie:i ten ,_ haben .wir~{n gem~insamen Beraturigen im H~uptausscihuß die
\
wesentlichen Ziele erreichen. können:
. Selbstverständlich hätten. wir: ger.n .1 Million . ( das
sind sechs Nulien hinter der $i~s) DM -für ein dri~~ertd.
.
~.:;
benötigtes Wohnungsbauprogramm ··zur. Verfügung gestellt,
doch wir sehen es ebenso als Erfolg an, ~enn die ande~
.
.'
'
ren Fraktionen bereit sind; . 300. a·oo, -DM berei t:iustellen .
und gegebenenfails im Laufe des Jahr,es aufzustocken .. I~ .
. ~aheg~{ger{en · Wesse~irig
b~üstet · sicih
die CDO..,Fraktion.
.
damit, 2, 5 Millionen DM für ei~;ßerifrtiges Förder.ungsprograrrun mobilisiert zu ·h-aben. Wie sehr sich doch christ-:demokratische .Politik unterscheiden kann.
··
Wir wollen uns .auch· niefit ·darüber strei t'en, ob die B~üh·
ler Ges6hic&tsschr~ibung im Rahmen eirier Dissertatidn be,·
..
I
.
wältigt dd~r son~twie in. Auftrag gegeben wird. Für uns
.
zählt das
Be~ühen
.
der Verantwoitlichen,
.
'
d~e:vergangen-.
heit Brühls zu doku~entieren und ~ich zu ihr zu bekennen.
.
.
Auf einzelne Haush~:ll tspostem hier nochmals in aller Br~i te
.einzu~ehen~
·i~t . woh~.riicht
.ratsam: Für die R~t.smitglleder
.
l
. !
wäre. es eine lästige Wiederholung bere.i ts mehrfach ge- äußerter
~rgumente
und für die Zuschauer ist ohne in-
~
- 2 -
haltliehe Vorbereitung der Informationswert solcher
Ausführungen nur gering.
Es erscheint mir jedoch wichtig, einzelne Aspekte aufzugreifen, die sowohl die Vergangenheit als auch zukünftiges Handeln betreffen:
Der Rat dieser Stadt hat sich einstimmig entschlossen,
tief in die Tasche zu greifen und ein überaus interessantes Gebäude zu, erwerben: das Benediktusheim.
Der Kauf der faszinierenden - aber auch sanierungsbedürftigen Immobilie in bester Lage durch die Stadt Brühl
ist nicht nur begrüßenswert, sondern stellt auch ein
Novum dar; ich glaube, noch vor wenigen Jahren wäre
ein derartiger Vorgang undenkbar gewesen:
1. Die Verwaltung wäre erst gar nicht auf die Idee gekommen, städtischerseits ein bedeutsames Gebäude
zum Erwerb vorzuschlagen.
Ich erinnere wehmütig in diesem Zusammenhang an
Versäumtes: Warum ist die Stadt nicht ebenfalls beim
Verkauf von Haus Moons aktiv geworden? Wäre dort nicht
besser unsere Stadtbücherei als ein Parfümerie-Diskounter
untergebracht?
I
2. Die CDU hätte mit ihrer stereotypen, aber nie ernstgemeinten Forderung nach einem "Deckungsvorschla'g"
das Unternehmen bereits im Vorfeld abgewürgt.
3. Die FDP hätte mahnend darauf hingewiesen, daß ein
Haus ebenso wie ein Mülleimer in privaten Händen
immer besser aufgehoben sei als in öffentlicher Zuständigkeit.
4. Herr NeffgeD hätte vor kurzem noch dafür plädiert, den
"alten Kotten" - ebenso wie das Belvedere - niederzureißen und Parkplätze zu schaffen.
270
- 3 -
5. Die Wepag-Lobby schließlich hätte dem Ganzen noch
die Krone aufgesetzt, nach dem Abriß die Errichtung
einer 4-stöckigen Stahlpalette - möglichst noch vor
dem Weihnachtsgeschäft - verlangt und schließlich
noch die unterirdische Anhindung von "P-Benediktus"
an ausgewählte Geschäfte des Einzelhandels gefordert.
Ich gebe zu, daß ich mich hier ein wenig des Mittels
der bewußten Obertreibunq bediene; aber Sie alle werden
zugeben müssen, daß meine Ausführungen im Kern durchaus
den Brühler Gepflogenheiten entsprechen.
Wir sind jedenfalls glücklich, daß endlich einmal ein
bauliches Kleinod nicht irgendwelchen Kapitalanlegern
zum gefälligen Ausschlachten überlassen wurde, sondern
in städtischer Verantwortung einer sinnvollen allgemeinen Nutzung als Stadthalle zugeführt wird.
Zunächst stehen wir jedoch in der Pflicht, die heutigen
Bewohner des Benediktusheims gut zu versorgen. Und wir
stehen ebenfalls in der Pflicht, einen Ersatz an Pflegeplätzen und Altenwohnungen zu beschaffen, wenn eines
Tages die Plätze im Benediktusheim verloren gehen.
Nicht nur die millionenschweren Investitionen tragen zu
unserer Zufriedenheit bei; manchmal sind es auch Gesten
oder Dernonstationen des guten Willens, die finanziell
kaum ins Gewicht fallen, aber doch viel bedeuten: Die
Bereitschaft. der Fraktionen, neben der Freundschaft
zu Weißwasser zukünftig eine städtische Partnerschaft
mit einer polnischen Stadt einzugehen, bewerten wir
sehr positiv.
Zurück zum Geld. Die Bildung eines Eigenbetriebes im
Bereich der Abwasserwirtschaft wird heute - vermutlich
einstimmig - beschlossen. Die Vorteile liegen auf der
271
- 4 -
-·
Hand: eine größere finanzielle Flexibilität bei den
anstehenden Mamut-Investitionen im Abwasserbereich und
natürlich eine neue "Spielwiese" für Kommunalpolitiker.
Vor zwei Illusionen muß allerdings gewarnt werden:
1. Wir können zwar die Umlegung der entstandenen Unkosten
auf die zu erhebenden Gebühren verzögern und "strecken";
im Endeffekt wird jedoch der Abwasserpreis nicht stagnieren oder gar fallen - wie einige zu hoffen wagten
sondern er wird steigen. Die Verschmutzung, die wir
unseren Gewässern zumuten, hat eben ihren Preis.
2. Der städtische Haushalt ist nun befreit von den Aufwendungen für die Abwasserbeseitigung. Dem unkritischen
Statistik-Fan wird eines Tages auffallen, daß nun bei
isolierter Betrachtung des städtischen Haushalts die
Pro-Kopf-Verschuldung in Brühl sinkt. Ein kosmetisches
Phänomen, denn die tatsächliche Verschuldung ist geblieben; wir finden Sie jetzt nicht mehr allein im
Haushalt, sondern auch in den Bilanzen des neuen Eigenbetriebs.
Ausgesprochen erfreulich fanden wir die Tatsache, daß
alle Fraktionen sich einer Erhöhung der Friedhofsgebühren
widersetzt haben. Kommen doch auf die Bürger unserer Stadt
in der nächsten Zeit ohnehin zahlreiche finanzielle Belastungen zu. Die Uberlegungen der Bundesregierung, die
Telefongebühren anzuheben und eine pauschale AutobahngetH~~ ~~ LOO l -
bühr von 100,-DM von jedem PKW-Fahrer zu verlangen, dürfte
erst der Auftakt für eine wahre Kostenlawine sein, die auf
uns alle zurollt.
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch ein paar
Worte zum'Klima' dieses Hauses sagen:
Bei der letzten Kommunalwahl hat sich 1n Brühl eine deutliche Veränderung ergeben. Die SPD wurde jetzt auch stimmenmäßig zur stärksten politischen Kraft in Brühl. Die
CDU mußte mitsamt dem Bürgermeister einen erheblichen
272
-
273
5 -
Verlust hinnehmen. Sie, Frau Becker, und die 16 Herren
der CDU-Fraktion haben dennoch eine hauchdünne Mehrheit
'synthetisch' erzeugen können, indem Sie sich Stimmen
der FDP und der BVB zur Wahl des
Bürgermeist~rs
und des
Stadtdirektors beschafften.
tlber die Hintergründe der künstlichen Mehrheitserzeugung
will ich hier kein Wort
v~rlieren.
Fest steht nur, daß
Sie bis heute nöch nicht ihren "Preis'' vollständig bezahlt haben. Herr Stüven jedenfalls wartet noch immer
auf den versprochenen Sitz im Kulturausschuß.
Aber nicht genug, daß eine vom Wähler deutlich deklassierte Partei den Bürgermeister und den Stadtdirektor
stellt; Sie erheben auch noch ernsthaft den Anspruch,
sämtliche Posten und Pöstchen in dieser Verwaltung mit
Personen ihrer Wahl zu besetzen. Woher Sie, als die
Verlierer der letzten Kommunalwahl, die Legitimation
zu einer Personalpolitik ohne jeden Kompromiß gegenüber
der stärksten Ratsfraktion hernehmen wollen, ist mir
schleierhaft.
Ihre rücksichtslose Machtbesessenheit und Ihre Maßlosigkeit lassen nicht nur jedes Augenmaß und Feingefühl vermissen, sondern führen zu einer menschlichen Entfremdung. Mit einer derartig bornierten Machtpolitik inzwischen allerdings ohne jeden realen Hintergrund vergiften Sie nicht nur das Klima des hier und· heute
anwesenden Rates; Sie stellen auch die Weichen für die
Z~kunft.
Muß ich Ihnen Herr Schmidt, das Sprichwort vor
Augen halten: "Wie
schallt es heraus"?
~an
in den Wald hineinruft, so
Ihnen als verantwortlichem Frak-
tionsvorsitzenden müßte doch klar sein, daß eine rigide
Machtpolitik nur dazu führt, daß irgendwann mit gleicher
Münze heimgezahlt wird.
Es handelt sich hier nicht um einen politischen Konflikt
zwischen zwei Parteien; es geht mehr um "menschliches
Versagen", es geht um die Qualität des Umgangs miteinander.
- 6 Ich glaube, an einem gänzlich 'unpolitischen' Beispiel
läßt sich das Dilemma am besten aufzeigen:
Seit vielen Jahren sieht sich der Bürgermeister dieser
Stadt nicht mehr in der Lage, ein geselliges Beisammensein des Rates zu arrangieren. Nun - diese Fähigkeit kann
man nicht erzwingen. Wir haben daher - auch das ist schon
einige Zeit her - den Versuch unternommen, miteinander
zwanglos ins Gespräch zu kommen. Wir haben die Damen und
Herren des Rates zu einem gemütlichen Abend eingeladen,
der auch dann tatsächlich stattgefunden hat.
Herr Schmidt, Ihre erste und einzige Sorge war, die SPD
könne diesen Schritt zum Miteinander pressemäßig ausschlachten. Diese Angst hat sich als unbegründet erwiesen, aber bis heute, Herr Schmidt, haben Sie es nicht
gewollt oder gekonnt, unsere Einladung zum zwanglosen
Gespräch zu erwiedern.
Ebensowenig konstruktiv auf der mitmenschlichen Ebene ist
das Verhalten des Kollegen Klug.
Ich hoffe, Sie verstehen mein konkretes Vorgehen nicht
als Attacke mit dem Ziel der persönlichen Verletzung.
Aber es hilft ja nicht weiter, wenn ich nur das allgemein schlechte Klima dieses Rates beklage, ohne konkret
zu sagen, welche Handlungen als störend von uns empfunden
werden.
Herr Klug befindet sich natürlich als Ratsmitglied und
Vorsitzender des örtlichen CDU-Sprengels in einer ziemlichen Zwitterstellung. Ihre Verpflichtung als oberster
Wahlkämpfer, Herr Klug, sollte Sie jedoch nicht dazu
verleiten, Ihre Ratskolleginnen und -kollegen - nur weil
sie andere Ansichten haben als Sie - zu diffamieren.
Zugegeben, man kann in der Sache sehr unterschiedlicher
Meinung sein, aber zu behaupten, diejenigen,die einer
Untertunnelung der KBE am Kölner Weg ablehnend gegenüberstünden, handelten zum Nachteil der Stadt Brühl, ist
schlicht und ergreifend eine Unverschämtheit und vergiftet
nur die Atmosphäre.
Ich hoffe, Herr Klug, daß Sie mit der gleichen Penetranz,
mit der Sie andersdenkende Ratsmitglieder beschimpfen,
274
•
-·
.
. 1·-
eines Tages SSlbstkritik· üb~~ werden, -~enn sich herausstellen soll.te., daß Sie·. mit· Ihr~m. heißgeiiebt~~- Milli-.
· onen-Proj ekt aitt Kölner Weg d~~ für Brühl viel wichti- •'
gere·· Umgehungsstraße i'm Norden Vochems politisch kaputt
gemacht haben.
Denn.welcher nörmaldenkende.Mensch und welche verantworttingsbewußte Behörde sollte die Ungeniertheft besitzen,
·im Abstand von nu_r 300m ;?;wei s·traßenunterführ_ungen zu
baueri, wenn diese die _gl~iche ~unkti6n erfülleri.
öffe~tliche Mi~erfol-g Ihrer· geschmacklosen Agi tat.ion · .'.
dürfte Ih;en wohl kau~ entg~ngen se.in.
/··
D.er
Wie schwer e~ ist, Format z~ zeigen un4 die F~~sung zu
bewahr~n, machte-auch unser iangj~hrigerWegbegleite:r::
in schlechten-Tagen, .Herr Neffgeri., der öffemtlichkeit
. '•'
.>'
klar:
Die Wahl des ·von Ihneri ,ungeliebten
.
.
. Kämmerers Dieter
I
Freytag ,. . der uns zu großen Hof~nungen berechtigt cüs einen schwarzen Tag für Brüh-l.. ·z~. ·bezeichnen, trägt
'
.
auch nicht gerade zur_be~seren Verständigung b~i.-~~n
meh~. Wü~de
·'bischen
.
..
'
im A.ugenblick
des
.
'
'
U~tergangs
.
hätte ·
'
Ihrem Ansehen bestimm_t nicht geschadet. · . .
Apropos Ansehen - dem Ansehen des RatJes in der· öffent"'"
.
.
lichkeit·dient es bestimmt nicht, wenn hier mit zweier-·
iei iunge geredet wird:
'r
Im Sportausschuß, meine Dameri 1 und Herren, zeigte sich
die CDU großzügig, stimmte ·dem Antrag der SPD' zu und
)
.
~ol-lte
damih 250.000,~DM in die F~ei~eitanlage Süd
'
\
investieren .. Das hinterläßt bei' den ·zuschauern .immer.
einen guten Eindruck._Der gute 'Eindruck vergeht jedoch
.schnell, werin
r
•
dieselbe.Fr~ktiori
'
dann dodh nicht zur
'
das notwendige Geld im·HA
,
ve~fügung
stellen will.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage,' -ob es
überhaupt, ~irin hat,· Haush~lt~aris~~ze in eine~ Fach.
ari~schtiß
.
.
'zu diskcitieren, wenn noch nicht einmal eine
M~iming in ·der Gesamtfraktion existiert. Will man seriös
bleiben-', sollte· inan im Fachausschuß nur sovi~l-,
ford~rn
. ..
\
oder versprechen, wie die'rraktion zu ~~fUllen bereit
ist.
·275.
&
-
; -
Sie sehen, meine Damen und Herren, es gibt noch viel
zu tun, um das vielleicht zu Recht angekratzte Image
der Lokalpolitik wieder aufzubessern.
·Genug der Worte: Wir stimmen - wie eingangs gesagt dem Haushalt zu, danken dem Stadtdirektor und allen
seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung für die geleistete Arbeit.
Ihnen allen, den anwesenden Damen und Herren des Rates
sowie den zuschauenden und nichtzuschauenden Mitbürgerinnen und Mitbürgern wünschen wir ein besinnliches
Weihnachtsfest. Vor allem wünschen wir Ihnen und uns,
daß trotz aller Versuchungen der Frieden in 1991 erhalten bleibt.
W.Mengel
Fraktionsvorsitzender
276
H~USHALT
Anlage zur Ratsniederschrift am 17.12.1990
1991
Vorsitzender der CDU-Fraktion: Norbert Schmidt
277
Herr Bürgermeister,
meine Damen und Herren,
im Haushalt wird die Politik der Stadt gleichsam wie in
einer Mo~entaufnahme in Zahlen festgehalten. Seine Verab-·
schiedung bietet daher die beste Gelegenheit, die Aufmerksamkeit einmal stärker auf diese Momentaufnahme zu richten
sowie die Probleme und die zu ihrer Lösung eingeschlagenen
Wege darzustellen und in die Zukunft weisende Entwicklungen
aufzuzeigen.
Die größte Herausforderung für die Politik auf allen
Ebenen ist derzeit der Mangel an Wohnraum.
Hunderte von Über- und Aussiedlern und Asylbewerbern in Schulen, Turnhallen, Hotels und Übergangshäusern untergebracht
~
leben in bedrückenden Verhältnissen.
Aber nicht nur sie verlangen nach Wohnraum. Auch für
große Teile der einheimischen Bevölkerung ist der Wohnrau~mangel ein akutes Problem.
Wirkungsvolle Abhilfe kann nur der Bau neuer Wohnungen
br1ngen - eine Aufgabe, bei der in erster Linie die Stadtplanung gefordert ist.
Dabei gilt es, Fehler, die in vergangenen Jahrzehnten
gemacht worden sind, nicht zu wiederholen.
Die Stadtentwicklung der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik ist im ~esentlichen durch zwei unterschiedliche
Schübe gekennzeichnet:
die 1. Phase:
die 2. Phase:
durch den Bau von Häusern im Grünen,
durch extreme Verdichtung in den 60ar und
70er Jahren.
Seide Phasen waren Fehlentwicklungen.
Das Bauen im Grünen zerstört die Landschaft und damit
den Lebensraum des Menschen.
- 2 -
278
2 -
Aber auch hochgeschossige Bauten sind grundsätzlich abzulehnen; sie führen zu einem Wohnumfeld, das den Menschen
_nicht gerecht wird.
Das Wohnhochhaus ist in besonderer Weise familien- und
kinderfeindlich. Schon das 3. Obergeschoß wird als nicht
überwindbare Schwelle für den Kontakt zwischen de~ spielenden Kind im Freien und seiner Mutter in der Wohnung
angesehen. Je kleiner das Kind, " um so näher zur Erde".
Die Forderung kann daher nur lauten: Bau von Ein- und Zweiauf kleiner Parzelle sowie Geschoßwohnungsbau in niedriger Höhe innerhalb der schon bebauten Grenzen
der Stadt.
fa~ilienhäusern
Ein gutes Beispiel für diese Art von Planung und Bebauung
bietet die Kleiststraße, wo viele Familien mit Kleinkindern
neue Heimat gefunden haben.
Mit diesen Vorgaben müssen folgende Bebauungsplanverfahren
~it
~achdruck
gefördert werd3n:
Bebauungsplan 15 I (02.05) - Auf der Pehle zwischen Pingsdorfer Straße und Pingsdorfer Bach, wo etwa 160 Wohneinheiten
entstehen können;
Bebauungsplan 15 II (02.04) - Auf der Pehle südl. Pingsdorfer
Bach (200 WE);
Bebauungsplan 14 I (07.02) - Wehrbachsweg in Pingsdorf
(ca. 180 /JE);
Bebauu~gsplan
02.06 - Auf der Pehle westlicher Teil (ca. 20 WE).
Trotz des Widerstandes der Anwohner sollte versucht warden,
den Bebauungsplan 07.03 (ObermJhle/Untermühle) weiter zu betreiben, u. z. mit einer gegenüber dem ersten Konzept erheblich geringerer Verdichtung (ca. 25 - 30 ~E).
Die augenfälligste Veränderung in den letzten Jahren hat die
Innenstadt erfahren.
Verkehrsberuhigung und gestalterische Maßnahmen haben der
Stadt eine hohe Attraktivität verliehen.
Diese Entwicklung gilt es, fortzuführen.
- 3 -
- 3 -
279
Die Bleiche - ein zentraler innerstädtischer Platz
und die angrenzenden Straßen werden entsprechend dem
vom Planungsausschuß verabschiedeten Konzept um~estaltet;
DM 820.000,-- bei einer Zuschußförderung in Höhe von
DM 656.000,-- stehen hierfür bereit.
Der Bereich dar Verkehrsberuhigung muß ausgedeitet werden.
Die Mühlenstraße und die Carl-Schurz-Straße sind einzubeziehen und entsprechend zu gestalte~.
Die U~gestaltung des Jahnshofes steht an. Für ein Gestaltungsgutachten sind im Haushalt DM 80.000,-- (bei 80 %iger Förderung
durch das Land) vorgesehen.
.
Bei vorausschauender und u~sichtiger Planung kann der Jahnshof
zu einem der schönsten Plätze in Brühl werden, wenn
a) die ebenerdigen Parkplätze verschwinden und der Parkraum
in die Erde verlegt wird, der dann entweder für den öffentlichen Verkehr oder aber nur für den Anliegerverkehr bastimnt ist,
b) rings um jen Platz kleinteilige Stadthäuser errichtet
werden - selbstverständlich unter Berücksichtigung der
vorhandenen Bebauung, die ja Bestandsschutz genießt.
Der Belvedere-Platz hat durch die Bebauung entlang seiner
Südseite und die Platzgestaltung ein attraktives Aussehen
erhalten. Mit den im Kaushalt vorgesehenen Mitteln in Höhe
von DM 570.000,-- kann die restliche Fläche auf dem GronendahlGrundstück ausgebaut werder. Damit ist die Gestaltung dieses
Platzes abgeschlossen.
Ich möchte allerdings noch einmal deutlich machen, daß dieser
Platz an der sensiblen Nahtstelle zwiscthen der Altstadt und
dem Schloßbereich zu schade ist, u~ für die Dauer als ebenerdiger Parkplatz zu dienen. Bei anderer Nutzung müssen allerdings die Stellplätze in die Erde verlegt werden, u. z.
mindestens in der jetzigen Anzahl, und die Anhindung muß nach
Osten an die Co~esstraße erfolgen.
- 4 -
- 4 -
280
Unabhängig von der Nutzung dieses.Platzes bleibt aber
die Verwaltung aufgefordert, die notwendigen Schritte
zu ergreifen, damit mittelfristig auf dem Wicke-Gelände
Parkraum geschaffen wird.
Eine der reizvollsten Aufgaben der nächsten Jahre wird die
Planung für das Benediktusheim sein. Dort könnte nach meinen
Vorstellungen neben de~ so dringend notwendigen Festsaal
ein kulturelles Zentru~ entstehen mit vielfältigen Aktivitäten (Kinosaal, Konzertsaal, Max-Ernst-Kabinett u. a.)
Nachdem nunmehr der Kaufvertrag abgeschlossen worden ist,
möchte ich noch einmal darauf hinweisen, daß die Schwestern
das Haus für eine Übergangszeit weiter betreiben warden und
daß sie bemüht sind, unter Mithilfe der Stadt für jeden einzelnen Heimbewohner eine optimale Lösung zu finden. Härtefälle darf es nicht geben.
Eines der schwierigsten und drängendsten Probleme ist die
Zunah~e
des Individualverkehrs. Das gilt auch für eine
Mittelstadt wie Brühl.
·~
Auch in Zukunft wird der Individualverkehr in der Stadt
seinen Platz haben.
Andererseits gilt aber auch: je weniger Individualverkehr
in der Stadt, desto besser. Ein Stadtplaner hat es einmal
so formuliert: für den Verkehr gilt als Optimum sein Ausbleiben, weil die Straßen (gemeint sind die stark befahrenen
Straßen) die eigentlichen Mauern sind.
Wie in Zukunft die Verkehre geregelt sein werden, zeigt sich
erst in Umrissen ab. So hat Daimler-Benz jetzt für Berlin
· ~f>\t~~c.est
ein "integriertes Verkehrskonzept" ~a~, das dem privaten
PKW-Verkehr in Berlin künftig keinen Vorrang mehr einräu~t
und das eine Vielzahl interessanter Aspekte für eine Verkehrsregelung in der Zukunft enthält.
Für Brühl stellen sich zwei Forderungen:
zum einen gilt es:
- den Bereich der Verkehrsberuhigung in der Innenstadt
- 5 -
- 5 -
281
zu erweitern (MOhlenstraße, Carl-Schurz-Straße, Jahnshof);
die Arbeiten am Generalverkehrsberuhigungsplan und dessen
sukz~ssiver· Umsetzung fortzuführen.
Dabei muß allerdings konzeptionell vorgegangen werden.
Es geht nicht an, daß der Verkehr aus einer. Straße in
eine andere verlagert wird, nur weil es von den Anliegern
mit entsprechende~ Druck gefordert wird.
wann schon die Straßen Mauern darstellen, dann muB ihnen
das Trennende soweit als ~öglich genom~en werden, etwa
durch ROckbau allzu breiter Straßen oder Anlage von begrünten Mittelstreifen (z. B. auf der Pingsdorfer Straße,
Neue 3ohle).
Zum anderen halte ich es aber für geboten, schon bald
ein Verkehrskonzept zu erarbeiten, das die sich für die
Zukunft abzeichneneen Entwicklungen und praktikablen
Alternativen zum Individualverkehr aufnimnt.
Die folgenden Ausführungen m5chte ich unter das Thema
stellen: "Brühl, die grüne Stadt im G~Onen".
Die grobe Verteilung der Nutzung im Stadtgebie~ ist weitgehend abgeschlossen. Große Umverteilungen sind für die
Zukunft nicht mehr zu erwarten. Jetzt muß es darum gehen,
den Bestand z~ sichern, ihn ökologisch aufzuwerten und in
kleinen Schritten zu vermehren.
Zielvorstellung ist: ökologischer
Stadtumbau.
Im Rahmen von Bauleitplanung, V9rkehrsberuhigung und
Wohnumfe~dverbesserung gilt es, mehr Grün auch in die
Stadt zu bringen, diese an ihren em~findlichen Rändern
e~nzugrünen, aber auch das Grün und damit Frischluft in
die Stadt hineinzuführen.
Die Landschaftspläne 6("Rekultivierte Ville") und 8
("Rheint~rrassen") sind rechtskräftig.
Nun gilt es, einen Grünordnungsplan als Einstieg in ein
stadtökologisches Gesamtkonzept zu erstellen und u~zusetzen.
-
6 -
- 6 -
282
Nur so kann das Ziel der grünen Stadt im Grünen
err~icht
werden.
Das wird ein langer Weg, aber jede noch so kleine Maßriah~e.
die umgesetzt wird, bringt uns einen Schritt waiter in Richtung
eines menschengerechten Wohnu~feldes, auch in der Innenstadt.
Hierzu nur einige erforderliche Maßnah~en, die in einen solchen
Grünordnungsplan einfließen sollen:
intensiver
Ortsra~deingrünung
Durchgrünung
be~tehendec
Grünzügen bei neuen
aller Brühler Stadtteile;
Gewerbegebiete und Einplanung von
Gewarbeg~bieten
(Zuckerfabrikgel§nde);
Nutzung auch kleinster Flächen für die Begrünung;
Rückbau überdimensionierter v~rkehrs- und sonstiger Flächen
und Verwendung auch für die Begrünung;
Anpflanzung von Alleen an allen dafür in Betracht
Straßen;
ko~~enden
Ermöglichung jer Versickerung von Dachwässern auf geeigneten
GrundstQ:ken;
sukzessiver Ankauf
gefährdet~r
Grünflächen (einschl.
Biotope).
Nach Erstellung eines solche:1 Grünordnungs~lanes ~üssen entsprechende Haushaltsmittel bereitgestellt werden, um ihn u~zu
setzen.
Die Einrichtung des Eigenbetriebes
Brühl" ist zu begrüßen.
"A~wasserwerk
d3r Stadt
\
Nach den
ander~orts
gesammelten Erfahrungen ist davon zu
erwarten, daß
die Investitionskraft auf dem Gebiet der Abwasserbeseitigung
gestärkt wird;
die notwendigen Maßnahmen (Kanalbau bzw. Kanalsanierung,
Bau einer weiteren Klärstufe) schneller verwirklicht werden
können und
der bei den notwendigen ~aBnahmen zu erwartende Gebührenanstieg abgeflacht wird.
-
~
-
- 7 -
283
Große Sorgen bereitet der stetige Anstieg der jährlich
anfallenden Abfallmenge.
Die Verwaltung wird mit Nachdruck aufgefordert, das im Umweltausschuß schon mehrfach angesprochene Abfallkonzept alsbald
vorzustellen. Dabei muß das Zi~~,dieses Konzeptes in erster
~py,ch,_
Linie auf AbfallverminderungtSein, was am wirkungsvollsten
durc.h eine entsprechende Gebührenstaffelung zu erreichen ist.
Den Mangel an Wohnraum habe ich schon im Zusammenhang mit
der Stadtplanung und -entwicklung angesprochen. Aber dieses
Problem stellt sich ja auch unter anderen Aspekten dar.
Ich beziehe mich auf unseren Antrag vpm 15.11.1989 auf
Erstellun~ eines Wohnraumbeschaffungsprogramms für die St~dt
Brühl, de~ in der Sitzung des Hauptausschusses vo~ 15.01.199J
~ingehend erörtert word3n ist.
Auf dem eingeschlagenen Weg
gilt es fortzuschreiten:
- zügige Aufstellung und Realisierung von Bebauungsplän3n;
-
Änderun~
von
baues zu
Wohnrau~;
- verstärkte
Bebauu~gsplänen
Be~ühungen
zur Ermöglichung des Dachaus-
von Saiten der Verwaltung zur Schließung
v o •l 8 a u 1 ü c k e n ;
Grundstücke zu annehmbaren
- verstärkter Verkauf städt.
Preisen - oder Vergabe in Erbpacht - an junge Fa~ilien mit
Kindern oder an Käufer mit geringe~ uder mittlerem Einkom~en,·
die noch kein Grund9igentum haben;
finanzielle Hilfa an die Gebausie bei der Schaffung preisgünstigen Wohnraums.
Nachdem schon in diesem Jahr ein Kredit von DM 208.000,-- der
Gebausie gewährt worden ist, stehen für diesen Zweck 1991
DM 300.000,-- zur Verfügung. Dabei sal.l noch einmal hervorgehob~n werden, daß wir bereit sind, bei entsprchendem Bedarf
~eitere Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Gebausie muß
in der Lage sein, alle öffentl. Mittel, die sie erhalt9n kann,
entgegenzunehmen u~d zu verbauen.
In~zischen
hat auch die SPD-Fraktion erkannt,
hebung des
Wo~nraum~ang~ls
~;in
d.
da~
zur Be-
verstärkte Anstrengungen notwendig
-
8 -·
- 8 -
284
Sie hat im Verlauf der diesjährigen Haushaltsberatungen
eigene Vorschläge für ein Wohnungsförderungsprogramm
vorgelegt.
Darin werden u. a. Maßnahmen gefordert, die schon lange
praktiziert werden (Verkauf städt. Grundstücke nach sozialen
Kriterien, sog. "Hamburger Modell" - dieses Modell brauchen
wir nicht, wir verfahren nach dem Brühler Modell),
oder die sich zum Nachteil der Bauherren auswirken können,
weil sie die Gewährung von Zuschüssen nach den zahlreichen
Sonderprogrammen insbesondere des Bundes ausschließen.
Ihr Antrag berechtigt zu der Hoffnung, daß sie künftig die
zur Behebung des Wohnungsmangels notwendigen Entscheidungen
mit tragen werden.
Außerdem hoffe ich, daß die Vertreter der SPD nicht mehr wie in der Sitzung des Planungsausschusses vom 06.03.1990
geschehen - größere Wohnbauprojekte nur deswegen ablehnen,
weil ein Teil der erforderliichen Stellplätze im Freien, statt
in der Tiefgarage angelegt werden soll oder weil Stellplätze
zunächst provisorisch auf der Freifläche der im Bebauungsplan
ausgewiesenen Tiefgarage. erstellt werden sollen.
Presseberichten zufolge, will die Landesregierung einen
"unvergleichlichen Kraftakt" beim Bau von Kindergartenplätzen
unternehmen.
·Aber - so machte Finanzminister Heinz Schleußer deutlich einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz könne es
nicht geben; das sei nicht finanzierbar.
Wieder eine der üblichen Doppelstrategien:
Im Bundestag fordert die SPD lautstark,einen solchen Rechtsanspruch festzuschreiben, in den Ländern, wo sie die Verantwortu~g hat, wird er abgelehnt.
Das Kindergartengesetz Nordrhein-Westfalen schreibt vor, daß
für mindestens 75% der Kinder im Kindergartenalter (vom voll.
3. Lebensjahr bis zum Beginn der Schulpflicht) bereitgestellt
werden soll.
- 9 -
- 9 -
285
Die Versorgung in Brühl lag 1988 und 1989 bei 95% und im
Jahre 1990. noch immer bei 89%. Derzeit wird das Ange~ot
an Kindergartenplätzen in Schwadorf um eine Gruppe erweitert.
Mit diesem Versorgungsgrad nehmen wir im Vergleich zu Nachbargemeinden einen Spitzenplatz ein und liegen weit vor
Köln, wo die Versorgung bei 60% liegt.
Das ist aber kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen.
Derzeit wird der Kindergartenbedarfsplan fortgeschrieben.
Nach seiner Erstellung wird sich zeigen, ob und ggfl. wo
weiterer Bedarf besteht. Insbesondere wird zu untersuchen sein,
ob die Versorgung mit Kindergartenplätzen in den Bereichen
mit starker Bautätigkeit (Kleiststraße, Lessingstraße, westl.
Römerstraße, Bebauungsplan 15 III) ausreicht.
Erforderlichenfalls müssen alle notwendigen Maßnahmen ergriffen
werden, um weiterhin eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten.
Ein paar Worte zum Thema Krabbelstube.
Um es ganz deutlich zu machen: Den betroffenen Müttern und
Vätern - meist Alleinerziehende - muß geholfen werden.
Nur: die Einrichtung vcrn.Krabbelstuben halten wir nicht für
den richtigen Weg.
Hier darf ich Porf. Dr. Joh. Pechstein, Arzt für Kinderheilkunde an der Universität Mainz und Direktor des Kinderneurologischen Zentrums des Landles Rheinland-Pfalz anführen.
Er hält die Kinderkrippen aus organisatorischen Gründen für
"Institutionen der Gefährdungsbetreuung", die quantitativ auf
echte Notlagen - Indikationen zu begrenzen sind. Das Krippenwesen in der früheren DDR hält er für ein Unwesen, für ein
kinderfeindliches Ergebnis und Relikt eines gescheiterten
Systems und fordert, daß diese Art der Kinderbetreuung auch
fl
bei uns nicht länger
aus Ignoranz
oder aus verantwortungsloser
h
.
Ideologisierung als empfehlenswert propagiert werden soll.
Zum Wohle der Kinder halten wir die Betreuung durch Tagesmütter,
die vom Jugendamt ausgewählt und überwacht werden, für den besseren Weg.
- 10 -
- 10 -
Durch Einzelbetreuung kann das Kind emotionale Zuwendung
erfahren.
Damit diese Art der Betreuung nicht aus finanziellen Gründen
scheitert, erhalten sozialschwache Erziehungsberechtigte
die Kosten der Tagespflege bis zu einer Höhe von DM 400,-von der Stadt erstattet.
Für echte Notlagenfälle werden in der Kindertagesstätte
Clemens-August-Straße eine altersgemischte Gruppe eingerichtet und eine Kindergartengruppe .in eine solche umgewandelt.
Dadurch entstehen etwa 15 Plätze für Kinder unter dem Kindergartenalter. Die erforderlichen Mittel sind im Haushalt
enthalten.
Im Einzelplan 2 - Schulen - ist eine Haushaltsstelle deswegen
anszusprechen, weil sie im Haushalt nicht enthalten ist:
Kosten für die Neuaufstellung des Schulentwicklungsplanes in
Höhe von DM 45.000,--.
Die notwendigen~ Vorarbeiten für eine Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes können vom Schulamt geleistet werden. Zur
Lösung der anstehenden Probleme im Grundschul- und Hauptschulbereich bedarf es politischer Entscheidungen, nicht aber eines
teuren externen Schulentwicklungsplanes.
Alle Bemühungen um einen solchen Plan sind letztlich von dem
Willen bestimmt, den Boden für die Errichtung einer Gesamtschule
in Brühl zu bereiten.
Sie lehnen wir - im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften entschieden ab ..
Das gegliederte Schulwesen wird am ehesten dem Ziel gerecht,
die Vielfalt der Begabungen und Fähigkeiten .des einzelnen
Menschen bestmöglich zu fördern.
Wir haben in Brühl ein funktionierendes gegliedertes Schulwesen; das gilt es, zu erhalten und - wo Probleme bestehen fortzuentwickeln.
In Brühl ist auch in Zukunft Platz für zwei leistungsfähige
Gymnasien;..., 6f f<~AI ~eh c.'(ü. .
- 11 -
- 11-
287
Eine Gesamtschule würde das gegliederte Schulwesen zerstören.
Ich darf den Mitarbeitern in der Verwaltung für die geleisteten
Vorarbeiten und den Fraktionen für die sachliche Zusammenarbeit
bei den Haushaltsberatungen danken und allen ein gesegnetes
Weihnachtsfest und für das Jahr 1991 alles Gute und Gesundheit
wünschen.
Wir haben in den nächsten Jahren keine Wahlen - eine Zeit
also für Secharbeit und für die Entwicklung neuer Ideen.
Laßt uns diese Zeit gemeinsam zum Wohle der Stadt und
ihrer Bürger nutzen.
288
Anlage zur Ratsniederschrift am 17.12.1990
Baushaltsrede 1991 der rraktion DIE GRüNEN
(gehalten vor dem Rat am 17:12.90)
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Stadtdirektor, meine Damen
und Herren,
Vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle Bert Brecht zitiert:
"Wirklich ich lebe in finsteren Zeiten!"
Damals hat man mich der Schwarzmalerei geziehen, jedoch die
Wirklichkeit des Jahres 1990 und das was uns 91 bevorsteht,
übertrifft meine düstere Prognose bei weitem. Ich kann hier
getrost weiderapknüpfen. Die Zeiten sind finsterer denn je.
Ich möchte Brechts Worte heute erweitern mit einem Satz des
großen Dichters Paul Celan: "Der Tod ist ein Meister aus
Deutschland".
Am 15. Januar bricht unter Umständen der dritte Weltbrand
los, dann werden viele tausend Menschen sterben, die Staaten
Israel und Irak laufen Gefahr von der Landkarte getilgt zu
werden, und es werden wieder deutsche Waffen, deutsche
Giftgase sein, die das Vernichtungswerk vollführen.
Meiqe Damen und Herren, vor diesem Hintergrund fällt es mir
schwer, Haushalte zu diskutieren. Ich habe Angst!
Doch damit nicht genug. Deutsche Umweltminister haben a~f der
Weltklimakonferenz nur halbherzig für eine weltweite C02-Verringerung gegen USA und UdSSR gestimmt. Deutsche Umweltminister sind für relativ unkontrollierte Müllverbrennung, um
den vereinigten deutschen Müllnotstand zu beheben.
Giftmüll in die Ville, Müllverbrennung in Bonn und im
Erftkreis, und Sie meine Damen und Herren sitzen hier
unbewegt in ihren Stühlen. Sie, die Altparteien haben zwar
Umweltthemen besetzt, aber es bleiben nur Lippenbekenntnisse
pure p.r. De facto betreiben Sie das Gegenteil.
Sie stellen zwar hier und da einen Blumen- oder Baumkübel
auf, und haben damit Ihr ökologisches Gewissen beruhigt.
Andererseits schauen Sie zu, wie die Verwaltung Grünflächen
lä~t,
und Gärten verschwinden
289
2
wie Asphaltflächen sprich
Parkplätze und Straßen wachsen, Abrißpolitik welterge_ht.
·wir wollen nicht die gig~ntischenBiumentÖpfe"zwischen Stern
.
.
.
.
-
·.
und ·wetterstein in
denen Ziereichen
~ürftig gehalten
werden,
'
.
.
.
wir wO,llen den Erhalt und die Entsiege_lung de.~. natürlich
.
.
_gewachsen~n·
Bodens, die lebendige Natur. Sie benutzen die
Flora als Sta:dtbildkosmetik,' sie scheinen an ihrem überleben
.
l
:
.
.
wenig interes~iert.
Letite ~elderttat, die Versiegelung des
.
'.
'
Pf~rrgartE:ms St. Margareta .
.
DasUmweltamt~
,
schon. lange, überfällig, hat immer. nach keinen
~elbitversiäridlicen Piatz in ih~em Haush.lf gefun~en~ Weil es
an
vielen von Ihnen noch immer
der notwendigen Einsicht
fehlt; Si~ h~ben eine wunder~chöne Mal- und Musikschule
einger~chtet,
-aber Sie haben_z.B. 'bei den verwandten
B~ustoifen,. Faiben und Klebstoffen
keine . Ulliwelt~~rträglich-.
.
.
.
.
- kei ts.prüfung durc.hgeführt, um ·sicher
zu
stellen, daß· uns~re ·
Kinder dort g~fahrlos unterichtet we-rden können.
Das soziale Elend w,ächst, ·die :Wohnungsnot wird immer größer·,
die Stadt ·ist unter. die W~hnraumzweckentfremdungsver'ordnung
'
'
gefallen. Aber die Verwaltung wendet sie nicht an. Es wird'
anscheinend nicht rebherchiert, ~o Wohnr~um leersteht~
In dieser Situation fällt· der Kulturp6litik die be~ondere
Aufgabe zu~ ei~ Gegengewidht ~u bilden, durch Bildung urid
Ausbild~rig d~n Merischen,zu heifen,
.
·.
.
.
ihre Situation zu·
mit
begreifen, ·z~ verbesse~n, .zti verändern. Nur
Hilte einer
· wohldurchdachten
Kult~rpolitik
ist der
Verflachung, .der
.
.
.
.
Verdummung, der Verelendung und Veieinsamting
der ·,· M~nsc6en
.
.
I-
beizukommen.·
N~ch
.
vor einem Jahr wurde der-grüne
An~rag
mindestens 10%
vom Verwal tungshau~ha:lt für d-ie Kultur bereitzustellen, als
.
.
.
.
..
.
.
.
.. I
.·..
.·,
.
. .
.
Utopie niedergemacht. -In diesem Jahr wiederholen wir den · ·
Antrag: E~. gibt schon s~i t langein·. Städte., wo so etwas fast
selbst~erständlich i~t.
Viele. andere sihd mit 6, 7, 8 ~ schon
auf dem Weg dahin. Eine'große
I"-
~gibt
l
Zweidrittellliehrheit.a~
Städten
'
es, die sdhon meh~ als~ 5% ausgeben. Nur. noch 30 von .100
Städten liegen unter 5%. Der Stadtdir~ktor kennt die Zahlen,_
' .
290
- 3
.
der Deutsche Städtetag hat sie ermittelt. Im
'
.
.
Erftk~eis
hält
Frechen mit 3,9% gefolgt· ~o~ Brühl mit §l8% die S~itie.
S6hlußlicht ist Kerpen mit sage_und schieibe 1% gefolgt von
unserer· Kreishauptstadt mit 1, 3% ~~ngesichts
der neuen·großen Herausforderungen unserer mul-
tikultb~ellen Gesellschaft sfeht der Erfikreis erbä~mlich da.
'·
'
'-
eihe-.Frag~ de~
Es ist nur
Zeit, wann sich das rächen
wi~d.
D_ie Kultur, Rückgrat und Basis. des. geschichtlichen Menschen
darf nicht so ein Mauerblümchend~~ein fri~ten. ·
Die Stadt hat in den letzten 20 1 J~h~en das geschichtlich~
architektonische Erbe miserabel -verwaltet, Sie Stadt hat eine
-
'
'
Abrißgeschichte
zu ' bewältigen.
Man schämtJsich zwar für so
.
.
'
·_manch~
'
\
Fehlent~cheidung;
ich
sa~e
.
nur: Hubertusburg, aber hat
man d-~raU:s gelernt?~ Nein._ Man' reißt lust.ig weiter ab. Ich-_
.
'
·Erfreulich dagegen sind dle Irivestitionen in das Denkmal
Schützenstr. 24. Jedoch auch die ·Kempishofstr._ 15 hätte ais:
'
/
'
städtischer Besitz und Denkmal eini:m Haushaltstitel e-rhalten
mfiss~n. Die_Stadt is~ verpfli~htet ihr~ Denkmaie. z~ erh~lten.
Es
ist schließlich d~s äl testete Barockhaus· in Brühl.:
Mein~ Damen tind H~rren; :sie haberi.sich· ~urchgeru~gen in eiriig~n Bereichen-mebr Geld. a~~zugeb~~~ •her leider ver~ucben Sie
·auch an fal~che~ Stell~ iu spar~n. Jede Mark, die aus'schon
.
.
I
•
....
L
Kulturtit~ln-~ieder
bestehenden
.
•
•
'
'
abgezogen wird, ist micht zu
'
.
verantworten.· Es, ist somit sehr beda-uerlich, daß der Brühler
Markt um 10.000,- ' . DM z~sa~mE:!ngestricheri'wurde, d~nn der. Brüh.
.
.
-
.
.
le~ Markt~wi~d sich auf dem jetzigen Niv~au nur·h~lte~ las~.
·sen, wenn-er um
10~_000,-
DM erhöht worden wärei Hqnorare und
B?triebsko.sten-;de~ Kulturschaffenden steigen. ebens~ wie die
Mieten. ·Das Brühl er Kulturleben wird · scliw,ere. ·Einbußen hinnehmeri
müsse~~
machen.
wenn Sie nicht
dies~n Beschluß~wied~t
rückgängig
291
-
4 -
Die neue Stadthalle im Benedictushaus wird noch 10 Jahre auf
sich warten lassen. So haben wir erfreut zur Kenntnis genommen, daß Sie unsere Bedenken aus dem KPA aufgenommen haben
und Verbesserungen in der Aula MEG zügig vorantreiben wollen.
Erfreulich ist auch, daß Sie unseren Vorstellungen zur Förderung von Rockforum und ZOOM einigermaßen gefolgt sind und die
Haushalte kräftig aufgestockt haben. Unerfreulich ist
allerdings, daß die Museumsgesellschaft immer noch ihre
Schätze in unangemessenen Räumlichkeiten unterstellen muß,
und die Sammlung in große Gefahr bringt. Das ist ein unwürdiger Zustand und er bedarf dringlichst der Abhilfe.
Während der Haushaltsberatungen im HA ist der Punkt Denkmal
und Stadtbildpflege nicht näher berücksichtigt worden. Wir
möchten hier nachträglich noch den Antrag stellen, den Titel
von 5.000,- DM auf 15.000,- DM zu erhöhen. Mit dem Geld
sollte Stadtbildverschönerung betrieben werden, wie der Haushalt ausweist aber nicht praktiziert. Hier wäre eine massive
Unterstützung von Hausbegrünungen, Fassadenrenovierung u.s.w.
möglich.
Ein sehr wichtiger Haushaltposten ist in diesem Zusammenhang
die Volksbildung seitens der VHS, Diese VHS verdiente es, daß
man ihr mehr Effektivität ermöglichte. Ein Mittel dazu wäre
die soziale Aufwertung der Dozenten. An der VHS sollten die
arbeitslosen Akademiker eine Möglichkeit erhalten zu überleben. Die VHS sollte jedoch kein Zubrot der sowieso schon gut
situierten beamteten Lehrer abgeben. Damit erfüllte sie eine
soziale Aufgabe, wovon jeder einen Nutzen hätte. Die VHS Köln
hat hier die Vorreiterrolle übernommen und zahlt jedem Dozenten seit 1.1.90 5,- DM mer pro Stunde und paßt die Honorare
jedes Jahr an die Erhöhung im öffentlichen Dienst an. Das
wäre ein erster Schritt, denn die soziale Schere ist für die
VHS-Dozenten während der letzten Jahre weit aufgegangen. Da
sie Krankenkasse und Altersversorgung selbst zahlen müssen,
haben sie Inflation, Streichung von Vergünstigungen wie z.B.
Kilometergeld, Mieterhöhungen auf den Sozialhilfesatz reduziert. Nachdem Brühl die Dozenten von Musik- und Malschule
endlich sozial abgesichert hat, ist es nur recht un billig,
die VHS-Dozenten nachziehen zu lassen. Wir fordern daher
- 5 -
unsere Vertreter beim Zweckverband auf, diese Vorstellungen
dort vorzutragen und umzusetzen. Das wird sicher noch eine
starke Haushaltsbelastung einbringen, ist aber langfristig
eine richtige Investition, die sich auszahlen wird.
Auf dem sozialen Sektor haben wir einige Niederlagen
einstecken müssen. Ich möchte daran erinnern, welches
traurige Schicksal der Brühlpass erfuhr, aber da nun im
nachhinein noch eine Diskussion darüber stattgefunden hat,
kann ich mir vorstellen, daß eine gewisse Meinungsbildung
stattgefunden hat. Es besteht somit Hoffnung, im nächsten
Jahr doch noch damit zu Potte zu kommen.
Erfreulich ist hingegen die kräftige Anhebung des Ansatzes
zur Kindertagesstätte Clemens-August-Straße auf 265.000,- DM.
Hier besteht endlich die Chance zu einer altersgemisrihten
Kindergartengruppe zu kommen. Zwar ist die geforderte
Krabbelstube noch nicht
~ir~kt
verwirklicht worden. Doch.es
besteht Hoffnung auf eine positive Entwicklung in diese Richtung. Daß 290.000,- DM darüberhinaus nur als Verpflichtungiermächtigung gewährt wurden, macht uns weniger glücklich. Wir
beantragen, daß dieses Geld den 265.000,- DM sofort zugeschlagen wird, damit sofort mit den Baumaßnahmen begonnen
werden kann. Kinder wachsen schnell. Sie werden sich dem
sicher nicht im Interesse unserer Kleinen verschließen.
Als letztes möchten wir dem neuen Kämmerer für den Haushalt
92 eine Anregung mit auf den Weg geben. Wie wäre es mit einer
Haushaltsstelle zur Weiterbildung von Sozialamtsmitarbeitern.
Man könnte sie in Kurse (z.B. Bildungsurlaub) schicken, in
denen sie in einem zuvorkommenen und rücksichtvollen Umgang
mit Menschen, mit Hilfesuchenden geschult werde. Die Menschen
haben oft das Gefühl sich erniedrigen zu müssen, auf Knien
rutschen zu müssen, Kurzum in.die Lage von Bittstellern gedrängt zu sein. Diese Situation macht vielen Menschen den
Gang zum Sozialamt zu einem Gang nach Canossa. Dem könnte auf
so einfache Weise abgeholfen, unsinnige Prozesse könnten vermieden und die Reputation könnte wieder hergestellt werden.
292
-
- 6 -
Eigentlich ist dieser Haushaltssatzungsentwurf nicht übel.
Der Haushalt ist ausgeglichen, was z.B. in einer anderen
Erftkreiskommune nicht der Fall ist.
Die Zuführung zum Verwaltungshaushalt steigen um 8,7 %von
6,304 Mio auf 6,854 Mio.
Dagegen wird die Verschuldung wahrscheinlich zum Jahresbeginn
1991 auf über 109 Mio anwachsen, eine Summe die 85 % des gesamten Hauhaltsvolumens ausmacht. Deshalb ist für die Zukunft
Sparen angesagt. Insbesondere ist deshalb Sparen angesagt,
weil die Kosten, die durch die Vereinigung der beiden deutschen Staaten verursacht werden, das Zinsniveau am Kapitalmarkt in die Höhe treiben werden. Der Präsident der Bundesbank hat sehr richtig prognostiziert, daß der Schuldendienst
auf Bundesebene, bei einer Neuverschuldung von 150 Mio DM in
'91 mittelfristig 20 % des Gesamthaushaltsvolumens erreichen
kann. Ähnliches träfe auch auf die Kommunen zu.
Ich habe mir nur nicht die Mühe gemacht, den voraussichtlichen Schuldenstand der Bundesrepublik Deutschland zum
Jahresende 1991 rauszuklamüsern, es geht hier um den Brühler
Hauhalt.
Und wenn ich bedenke, welche unsere Forderungen wir im Laufe
der Haushaltsberatungen durchgesetzt haben - hier mal
3.00~,
Mark, dort mal 7.500,- Mark im Verwaltungshaushalt - so
möchte ich an dieser Stelle auch bei den kleineren Positionen
beginnen.
Die geplante Freizeitwiese Brühl-Süd z.B. Der Sportausschuß
war auf Besichtigungstournee in Stadtkyll und Kronenburg und
hat schon im Juni '89 eine Konzeption erwünscht, die neben
Allwetterfußballkleinfeld, Basket-, Volley- und Handballspielfeld einen Abenteuerspielplatz, eine Bocciafazilität und
insbesondere einen Grillplatz vorsieht. Mehr als 5 mal wurde
die Thematik im Sportausschuß beraten, im März '90 beschlossen. - Nun ist der Ansatz bei 50.000 gelandet, weil der
Haupt- und Finanzausschuß von seiner Entscheidungskompetenz
dergestalt Gebrauch gemacht hat.
293
294
- 7 Fazit: Wir lösen den freiwilligen Sportausschuß auf und ordnen die verbleibenden Notwendigkeiten der Beratungsentscheidung dem HA zu.
Ähnliches gilt für den Bauausschuß. Hier kann der zu schaffende Werksausschuß unter dem Namen Bau- und Werksausschuß
Kompetenzen mit übernehmen.
Neben der Kosteneinsparung würde dies sicherlkich auch zu
einer Versachlichung der Entscheidungsfindungen beitragen.
Und nun zu den Diäten: Keine Bange, meine Damen und Männer,
ich spreche mich heuer nicht für eine Senkung der Diäten aus,
nein ganz im Gegenteil - ich finde wir sollten die monatliche
Aufwandentschädigung um 18,- DM auf eine runde Summe anheben,
dafür jedoch die Zahlung im jeweiligen Sommerferienmonat das wäre im nächsten Jahr der Monat August - aussetzen.
Allein diese Maßnahme brächte ein Ersparnis von 8.28Q,- DM
gegenüber der gegenwärtigen Regelung.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Herr Stadtdirektor, meine
Damen und Herren!
Obwohl DIE GRÜNEN in ihrer alten Form·und.Stärke nicht mehr
im Bundestag vertreten sind, bedeutet dies noch lange nicht,
daß keine Gefahr mehr für unsere Umwelt besteht. Im Gegenteil: das Waldsterben geht nach wie vor weiter, das Ozonloch
wird immer größer und durch die hemmungslose Abholzung der
tropischen Regenwälder wird eine Klimakatastrophe immer wahrsc~inlicher.
Dies allein sind schon Gründe genug, sich über
unsere Umwelt Sorgen zu machen.
Unser Hauptanliegen für 1991 ist - neben dem Umweltamt - die
Einrichtung einer Verbraucher- und Umweltberatungsstelle hier
in Brühl.
Nachdem in diesem Jahr eine Vertreterin-der Verbraucherzentrale aus Düsseldorf den hiesigen Umweltausschuß über die
295
- 8 -
Verbraucherberatung informierte, konnte sich der Rat mehrheitlich dazu entschließen, eine solche Verbraucherberatungsstelle 1993 einzurichten.
Dies bedeutet aber, daß zwei Jahre lang die Chance vergeben
wird, jetzt etwas für die Umwelt zu tun. Sollte es heute bei
dieser Entscheidung bleiben, würde uns das sehr schmerzen.
Die Natur ist kein Projekt ist, daß man so lange
zu~ückstel
len kann, bis die nötigen Mittel dazu bereitstehen.
Das Umweltbewußtsein in der Öffentlichkeit muß verstärkt
werden. Deshalb gibt es Verbraucher- und Umwelberatungsstellen. Gerade in Städten in der Größenordnung von Brühl
werden diese Einrichtungen stark genutzt. Allein die Tatsache, daß die privaten Haushalte zu 40 %. an den Gesamtumweltbelastungen beteiligt sind, zeigt doch schon die Notwendigkeit einer Verbraucher- und Umweltberatungsstelle. Ohne
solch eine Beratungsstelle ist der Verbraucher auf sich
alleine gestellt und steht somit der ansteigenden Umweltproblematik immer hilfloser gegenüber. Daran kann eigentlich
niemandem gelegen sein, der ein guter Umweltschützer sein
will. Und das wollen wir doch alle sein.
Nun zu den Kosten: Für die· laufenden Kosten und die einmaligen Kosten für die Verbraucherberatungsstelle übernimmt das
Land 50 %. Da unsere Anträge auf Einrichtung einer Verbraucherberatungsstelle in den letzten Jahren aber immer abgelehnt wurden, ist· der Kostenzuschuß durch das Land erst ab
1993 möglich. Zu bedenken ist, daß eine Einrichtung vor 1993
für die weitere Förderung durch das Land unbedenklich ist.
Die laufenden Kosten für eine Verbraucherberatung für ein
Jahr liegen bei 180.000,- DM. Geht man davon aus, daß diese
Einrichtung fühestens Mitte nächsten Jahres realisiert werden
.kann, halbiert sich dieser Ansatz um die Hälfte. Hinzu kämen
einmalige Kosten für die Einrichtung in Höhe von 80.000,- DM.
Die Umweltberatung verursacht laufende Kosten in Höhe von ca.
84.000,- DM. Für diese Einrichtung gilt bis 1992 das MURLAngebot, daß 1/3 der Kosten durch das Land übernommen werden
(also 84.000,- 0/. 28.000,-
= 56.000,-
).
':. 29-6
- 9
Die Umweltberatungsstelle
vor der Verbraucherber:atung~steiie
.
.
.
einzu~ichten,
wäre für uns
eirie . -ak~eptable Alterna~ive.
"
'
.
Dies •
t
ist~möglich, wie d~s Beispiel Siegburg zeigt. Dort ·besteht
.
.
.
.
seit Oktober diesen Jahre.s eine. Umweltberatung ohne VerbraU:ch~rberatung.
Diese
Alternati~e würd~
die Kosten um rund die
Hälfte_,~eduzieren.
Wenn· also unser Antrag auf E_inrichtung. einer Ver.braucher-:- und
Umweltberatunsstelle heut€!-keine-Mehrheit findet! sollte man
sich ·zumindest auf eine Umwel tberatu,ng eiilige~ können.
Das ver'stärkte Uniwel tmaßnahlneii hotwendig sind~ beweist die
·Haushal tsstelle · "Umwel trelevante, Planurigen und Maßnahmen"
) ~· Wurden für das Jahr 1990 hier nur 20.000,- DM
(:1.610. 6320.
angeßetzt, so stehen hier fü~ n~chstes Jahr 60.000,- DM zur
Verfügung.
Wir begrüßen dies, war"die Erhöhung des A~satzes ~uf 60.000,DM doch eine Forderung der GRtlNEN bei den letztjährig~n H~us-·
haltsberatung~n~ _Die diesjähr~ge Erhöhung e~folgte jedoch ~MS
·ahd~ren rirfin~en,
~enri mit
diesem.Geld
.
'
. .
. sollen vom Erftkreis
'
'
kartierte Altlastenverdachtsflächen'auf das tatsächliche Vor-
hand~nsein von AJ:tlasten_ hin überprüft werden• D-IE GRUN~N
em~fehlen in diesem Zusammenhang gleich mitzuunters~chen, wie
grob . di~ Altlasten
~ind, die durch das Eisenwerk
~erU:rsacht . ·
.
.
.
~u~den,
.
.
;
das ieif Jahr.tind Tag seinen Schutt
i~
BrühlerOsten
· · , ·ablage~rt.
.
.
Außärdem:stellen wlr uri~ die Frage, wie ~eagieri ~an aU:f den
'geplanten Drei-Schicht-Bet~ieb im Eisenwerk. Bedeutet dies
nicht einen noch höheren Ausstoß von Phenol, F6~maldehyd und
·Gichtgasen, dazu Rests toffe' und_ hochgif.tigei- Son.dermüll ?. ·
Welche städtischen Gremien haben sich-mit-den ~eplanteri
Veränderungen. im Eisenwerk
b~schäft~~t
oder werden sich damit
.beschäffigen?
Es muß auch. weiterhin Ziel sein, Umwel tbelastungeri entgegen,. zuwirken. Alie Pl~nun~en mtißteh daher ~inei &kologischen
~ontrolle unterliegen. Hie~zu muß ei~e Haushaltsstelle
''Umwel tgutachten. und -planungen!~' mit ausreichenden Mitteln
.
297
- 10 -
•
ausgestattet sein. Denn durch UVP können Fehlplanungen
vermieden werden. Dadurch entfallen unnötige Spätfolgekosten.
Auch im nächsten Jahr wird sich die Abfallproblematik weiter
zuspitzen. Müllverbrennungsanlagen und die diversen Entsorgungsunternehmen füllen neue Marktlücken aus, in die die
Industrie immer stärker einsteigt. Diese versucht mit dem
Müll ein gutes Geschäft zu machen. Das heißt mit anderen
Worten, die Industrie ist gar nicht daran interessiert den
Müllberg zu verringern oder gar zu vermeiden, sondern versucht mit neuen Technologien Abfall und Müll gewinnbringend
zu entsorgen. Hier entsteht ein neuer Teufelskreis, den wir
in dieser Form ablehnen. In diesem Zusammenhang bedauern wir,
daß von unserem umfangreichen "Müllantrag", den wir frühzeitig im Umweitausschuß einbrachten, sich lediglich die
Anschaffung kleinerer Mülltonnen im Hausalt wiederfindet. DIE
GRÜNEN fordern weiterhin Müllvermeidung vor Müllverwertung.
Ich komme nun zum Umweltverschmutzer Nr. 1: das Auto. Der
Autoverkehr in unseren Städten nimmt immer mehr zu. Abgase
und Lärm schädigen die Gesundheit. Ziel muß es sein, den
Autoverkehr aus den Städten zurückzudrängen. Dies würde die
Umwelt erheblich entlasten und die Lebensqualität in der
Stadt erheblich verbessern.
Voraussetzung ist jedoch für das Auto eine Alternative zu
schaffen, d.h. der öffentliche Personenverkehr in und um den
Städten muß erheblich verbessert werden. Wir fordern: Autos
raus aus der Stadt - für ein gesünderes und sicheres Leben!
Auch das Fahrradfahren muß attraktiver gemacht werden.
Den Ansatz von 0,- DM für die Haushaltsstelle "Radwegeausbau''
betrachten wir schon als skandalös. Jahr für Jahr gibt die
Verwaltung Hunderttausende für Deckenbaumaßnahmen und Parkplätze aus, aber auf einmal scheint· hier in Brühl -für den
Radfahrer alles zum Besten bestellt zu sein. Dies sehen wir
jedoch nicht so. Um dem Radfahrer mehr Sicherheit zu geben,
gegenüber dem übermächtigen Auto, muß ein geschlossenes
Radwegenetz zur Verfügung stehen. Darum beantragten wir hier
einen Betrag von 100.000,- DM anzusetzen.
'
- 11 Außerdem ist uns der Ansatz von 30.000,- DM und eine
298
Verpflichtungsermächtigung von 70.000,- (die erst 1992 bzw.
93 kassenwirksam wird) bei der Haushaltsstelle "Radverkehrsförderung" zu wenig, um die notwendigen Maßnahmen durchzuführen. Alleine eine optimale Fahrradwegweisung dürfte den Ansatz schon verschlingen. Weitere Maßnahmen, wie Erleichterung
der Übergänge an Bordsteinkanten oder Erstellung von Fahrradabstellanlagen, können dann erst 1992 bzw. 93 realisiert
werden.
Zum Abschluß möchte ich nochmals unsere Anträge zum Haushalt
91 stellen ·
1. Einrichtung einer Verbraucher- und Umweltberatungsstellen
/
ab 1991
im Verwaltungshaushalt: Personalkosten
im Vermögenshaushalt: Einrichtungskosten
122.000,- DM
80.000,- DM
alternativ hierzu:
Umweltberatung ab 1991:
28.000,- DM
80.000,- DM
~Denkmal-
und Stadtbildpflege (1.360.7160.2)
von 5.000,- DM um 10.000,- DM auf 15.000,- DM erhöhen.
~Brühlermarkt
(1.305.5700.7)
von 40.000,- DM um 10.000,- DM auf 50.000,- DM erhöhen.
Yio
Radwegeausbau (1.633.9500.2)
von 0,- DM um 100.000,- DM auf 100.000,- DM erhöhen
vl'5. Radverkehrsförderung
(1.630.9450.9)/~~
von 30.000,- DM um 70.000,-DM auf 100.000,- DM erhöhen
dafür VE von 70.000,- DM streichen.
Umweltfragen (1.110.6303.6)
von 3.000,- DM um 17.000,- DM auf 20.000,- DM erhöhen.
Ausbau der KiTa Clemens-August-Str. für altersgemischte
Gruppen ( 1. 460.9410.4)
f.
(t..ol
Ansatz auf 555.000,- DM erhöhen
dafür Streichung der VE von 290.000,- DM.
Die GRÜNEN wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und ein
erfolgreiches neues Jahr 1991.
BÜRGER.-·VEREJNiGUNG BROHL e.V.
299
UWG Die Freie und Unabhängige Wählergemeinschaft im Landesverband ()JRW
•
Anlage zur Ratsniederschrift am 17.12.1990
Ratssitzung am Kootag 1 dem 17. Dezember 1990
zum Baus h a 1
t
KÖLNSTRASSE 40
5040 BRÜHL
TELEFON 02232/42239
.1 9 9 1
******************************
Herrn BUrgermeister !
Meine Damen und Herren l ·
Trotz der Bundestagswahl am 2. Dezember sind wir immer noch 5 Redner zum Haushalt.
So will ich mich, wie auch im vergangeneo Jahr, auf die wesentlichsten Punkte
i
beschränken.
Wir· sind eigentlich zu dieser Etatberatung angetreten, mit dem Willen, den Haushalt
zu konsolidieren. Die Ausgaben auf das Notwendigste zu beschränken. tlber das aber,
wie und wo, und an we., das ist einfach nicht hinzukriegen. Da sind die Interessen,
aber vor allem die Ideologien zu fest gefahren.
Mit dem "Klimmzug". der Einrichtung des"Eigenbetriebs Abwasserwirtschaft" und der
damit verbundenen Herausnahme von Schulden, stellt sich der Etat für den Augenblick
als bereinigt dar.
Wir sagen es schon heute: Aüs gemachter Erfahrung werden wir
einer Umwandlung in eine GmbH, sollte dieser Gedanke bei irgendwem im Hinterkopf
schlummern, nicht zustimmen.
Bei den Beratungen mußten auch wieder einmal einige "Schauanträge" abgewehrt werden.
Wir hoffen, daß es dabei bleibt. Es ist doch im nächsten Jahr keine Wahl.
Zur Einstimmung für den Entwurf dieser Etatrede habe ich mir noch einmal die Rede
vom vorigen Jahr durchgelesen und siehe da, die hätte man in diesem Jahr wieder
halten können. Die Zahlen sind neu, die Probleme die gleichen.
Wer Phantomanträge in Millionenhöhe stellt, sollte auch sagen, woher das Geld
genommen werden soll. Unsere Einnahmen sind nicht beliebig vermehrbar.
I
Es ist überhaupt keine Frage, daß wir für die Förderung des Wohnungsbaulsind.
Hier geht es wohl nur um das wie gezielt. Wir meinen, daß man Uber unsere eigene !
Wohnungsbaugesellschaft im sozialen Wohnungsbau mit öffentlichen Mitteln schneller
und billiger .an Mietpreisgünstige Wohnungen kommt, als mit der Gießkanne tröpchenweise an private Bauherren die Mittel zu vergeben.
- 2 -
-
- 2 -
,,~.
300
Und was machen wir dann, wenn das Geld alle ist? Wenn private Bauherrenlauf der
· Matte stehen? Wem sagen wir ja, wo sagen wir nein? Hier ist der Ärger vorprogrammiert
Das kann ein Faß ohne Boden werden. Das kann man sich nur erlauben, wenn man das
Gewerbesteueraufkommen der Nachbarstädte hat.
Es kommt ja noch dazu, daß wir nicht genUgend Bauland für den Einfamilienhausbau
in städtischem Besitz haben, das wir dem freien Baumarkt zufUhren könnten.
Wir beschließen doch Bebauungspläne in der Regel nur dann, wenn Makler ein Gelände
. fest im Griff haben. Da, wo der BUrger Grund hat, da darf er nicht bauen und dori,
wo man bauen kann, ist der Grund in festen Händen.
Das bisher praktizierte
Verfahr~ri
der Ausschreibung von GrundstUcken macht doch
eine Versteigerung aus der Sache. Das treibt doch die Preise in die Höhe.
11Dank11des
restriktiven Beschlußverhaltens in Sachen Bebauungsplänen und jetzt auch
Flächennutzungsplan, kann doch der "normale"
Btir~er
gar nicht an Bauland kommen,
es sei denn, er hat das Glück. daß eine"Oma'' ein StUck Land im Bereich eines Bpl. hat.
Wenn ich daran denke, daß ich nahezu 5 Jahre gebraucht habe, um einem Brtihler BUrger
zu einem Einfamilienhaus zu verhelfen. Erst nach dem Wechsel im Baudezernat ging es
schnell und reibungslos über die BUhne. Ein anderer wäre daran verzweifelt.
Wir haben die Selbstbeschränkung in Sachen neuer Baugebiete nie verstanden und nie
mitgemacht. Eine ganze Reihe von Bebauungsplänen liegen in der Schublade und harren
der Zuführung zur Rechtskraft. Mittlerweile sind die Gesetze aber auch so verändert
worden (nicht verbessert), daß jeder froh sein kann, der sein Häuschen stehen hat.
Ich habe es schon oft gesagt; bei uns nimmt die Bevölkerung stetig ab, in den umliegenden Gemeinden steigt sie immer weiter. In Brühl dreht sich kaum ein Baukran •.
in den umliegenden Städten herrscht eine rege Bautätigkeit.
Das ist auch noch ein Effekt aus der Vergangenheit, den wir bald abgeschliffen baren
sollten.
Zusammengefaßt: ich halte es für unredlich, bei jeder Gelegenheit nach vermehrtem
Wohnungsbau zu schreien und bei der Beschlußfassung von Bebauungsplänen oder Baumöglichkeiten, die Hände unten zu halten.
Meine Damen und Herren !
Hier liegt die große Chance für Brühl und seine BUrger etwas zu tun. Mit der planungsrechtlichen Bereitstellung von Bauland kann der BUrger erst bauen und wir halten auch
die Baulandpreise unten.
- 3 -
~
.
- 3 -
3 01
Das wenige städtische Bauland gezielt an förderuQgswUrdige Mitbürger zu verkaufen
·ist der richtige Weg. Das macht zwar ein paar Mark weniger in der Stadtkasse, ist:
aber billiger als eine Million über die Leute zu streuen.
Hier sollten Sie sich nicht
s~ändig
einer vernünftigen Stadtentwicklung versagen.
Um jeden Baum, um jeden Strauch, um jeden Acker und um jeden Frosch wird ein Buhei
gemacht; aber wo die Menschen bleiben, nach deren Interessen wird nicht gefragt.
,_,,".
Ich freue michfüber die schöne Landschaft, das Wasser, den Teich in der Natur, die
·Tiere, gleich welcher Art. Es gibt nichts schöneres, -~ die Augen der Tiere.
Aber die Politik, die einige damit machen, hat bei mir das Wort Biotop zu einem
Reizwort werden lassen.
Siehe Zuckerfabrik und die Umgehung Liblar, sowie die Verlängerung der so dringend
benötigten Weiterführung der L 10;3 in Richtung Luxemburger Straße.
Bei der Lösung dieser Probleme würde der Mensch in seinem Wohnbereich echt profitierer
Von den Parkplätzen am Phantasialand will ich gar nicht erst anfangen,sondern nur
erwähnen. Das sogenannte Chaos wäre beifgutem Willen aller Betei~ten im"Nullkommanix"
zu lösen. Aber das Problem in eine Nachbargemeinde mit den gleichen Voraussetzungen,
nämlich auch Landschaftsschutz, verschieben: zu wollen, ist ein schlechter Witz.
Wenn es nicht so ernst wäre, würden die in Liblar heute noch lachen.
Für uns gehört Naturschutz, Tierschutz und aber auch Menschenschutz zusammen.
Schließlich hat auch der Mensch seine Interessen und Bedürfnisse.
Manchmal hat man den Eindruck, daß der Mensch in diesem
Spi~l
der Unterlegene ist.
Hier das rechte Maß zu finden, scheint das Problem zu sein.
Meine Damen und Herren !
Der städtische Hausbesitz harrt auch weiterhin dringend der Sanierung. Wohnungen
ohne Bad, ohne Wasserzapfstelle in der Wohnung und Toiletten im Treppenhaus zur
allgemein~Benutzung
müssen der Vergangenheit angehören.
So haben wir uns wieder stark gemacht, für die
Renovi~rung
des Althausbesitz wieder
200,000,-- DM mehr zu beantragen. Dabei wissen wir, daß es gut und gerne 1 Million
hätte sein können. Aber das bereitgestellt1Peld muß ja auch von den Mitarbeitern
verarbeitet werden können. Dazu sollte der Haushalt ja nicht aus den Fugen geraten.
Was nützen uns nach Abschluß des Haushalts 2 Millionen Überschuß, die uns ja nur
den nächsten Haushalt wieder retten.
Wenn wir diese Beträge in jedem Jahr bereitstellen, dann ist abzusehen, wann unser
Hausbesitz wieder vorzeigbar ist. Wir können uns ja nicht mit früheren DDR-Verhältnissen herausreden.
- 4 -
- 4 -
302
So haben wir wieder einen Antrag für das Haus SchUtzenstraße 24 vorliegen. Wir haben
zwar im vergangeneo Jahr die Mittel für Dach, Fenster und Vorderseite beQ4tragt.
Gemacht wird aber mehr.
Wenn.aber nun !nnen der Um- und Ausbau gemacht werden soll,
dann meinen wir, mUßte erst einmal über die spätere Nutzung ein Beschluß gefaßt werdet
•
Was soll es werden? Heimatmuseum? Haus der Begegnung? Haus für Ausstellungen?
Oder bleibt es Wohnhaus? Wir hätten uns vorgestellt, ehe man innen nun Geld investiert
sollte man diese Frage zuerst einmal entscheiden. Gleich wie, aber entscheiden!
'Festhalle - Stadthalle - Stadtforum&- je nach Gusto.
Meine Damen und Herren !
Ein Trauerspiel?!
is~
Es wieder Dezember, der Monat der Baugenehmigung.
Zum Glück bietet sich ja nun ei'ne andere bessere Lösung an, die wir voll unterstützen.
Schaffen Sie nur beginnend sofort die planerischen Rechtsvoraussetzungen, damit wir
1
nicht Geld und Hoffnungen in den Sand gesetzt haben.
1
'
Für den Umbau der Gymnasium-Aula ist auch noch Geld bereitgestellt worden. Wir·me:inen,
.
:
ehe man n~n an die Verschönerung des Saales und tn die Belüftung investiert (sicHer
notwtadig), sollte man zunächst einmal die Toilettenanlag~ auf die in der Bauordnung
für Versammlungsräume festgelegte Norm bringen und vor allem aber auch die Künstlergarderohe auf einen
Stand
auf manchem Kuhdorf
nicht~
bring~
I
daß Brühl sich nicht blamiert. So schlimm ist es
Der Bewirtschaftungsteil bedarf keiner Investition mehr. In der Aula sollten in der
fernen Zukunft nur Veranstaltungen '-Theater-Konzerte-u.ä.-
stattfinden, die keiner
Bewirtschaftung bedürfen. Solange können und müssen alle Benutzer den jetzigen Zustand
noch ertragen.
Es ging ja bis jetzt auch.
Verkehr
Meine Damen und Herren !
ZU Beginn dieses Themas und aus gegebenem Anlaß, will und muß ich hier und heute
noch einmal in aller Klarheit und Deutlichkeit betonen, daß ich persönlich und mEiine
'
Freunde in der BVB, uns von dem, was wir heute auf den Straße,unserer Stadt erle~en,
voll distanzieren. Am 28.10!85hat der Rat über alle Ideologien hinweg mit der
1/85 o
Vo~lage
die Voraussetzung für alles, was kommt beschlossen. Die BVB hat mit ihre~
3 Stimmen allein dagegen gestimmt. Nun lassen wir uns nicht zum Fußabtreter machen.
Lange haben wir uns in Verkehrsangelegenheiten der Stimme enthalten, weil wir der
Auffassung sind und waren, daß diejenigen, die das Grundkonzept beschlossen haben,
nun auch gemeinsam die Einzellösungen finden mUßten. Daß dies aus ideologischen
Gründen nicht funktionieren konnte, war uns sofort klar. Deshalb haben wir im
Interesse der Sache diese Haltung nach einiger Zeit aufgegeben.
- 5 -
303
- 5 -
In diesem Zusammenhang wollen wir aber auch noch einmal daran erinnern, daß wir
schon 1979/80, als man die längst fällige Fortschreibung des GVP auf die lange
Bank schob, unsere Meinung in·Verkehrsfragen in einer Denkschrift auf 52 Seiten
in Schrift und Bild niedergelegt haben. - Kur daran sind wir zu messen.
Von diesen Vorschlägen brauchen wir auch heute noch nichts zurückzunehmen.
Im Gegenteil, es zeigt sich immer wieder, auch an Vorschlägen, die aus diesem Rat
herausgemacht werden, daß wir richtig gelegen haben.
Im Interesse der Sache will ich keine Beispiele aufführen. Wir sind ja froh, wenn(
etwas in unserem Sinne läuft. Urheberdebatten können da nur schaden.
Sicher muß nach 10 Jahren nun einiges auf die heutigen Vorgaben fortgeschrieben werden
Weil aber in der BUrgerschaft unterschiedlich, teils unter falschem Wissensstand
diskutiert wird, wollten wir unseren Standpunkt noch einmal verdeutlichen.
Am 10. Dezember
bt'J.~~...,.
~
eine Tageszeitung einen großen Bericht über das Kaufverhalten
in Köln im Hinblick aufdie Verkehrssituation. Hier ging es um Fußgängerzone, um
verkehrsberuhigte Bereiche, um Pflaster, um Parken und Fahren,
d.~.
um das verkehrs-
bedingte Verhalten von Käuferströmen.
Es wurde herausgestellt, daß sich der Käuferstrom in den Außenorten ständig steigert,
weil in der Innenstadt nicht gefahren und schon gar keine Parkplätze vorhanden sind.
Dafür Knöllchen-Knöllchen. Der ÖPNV ist auch nicht der "wahre Jakob".
In den untersuchten Vororten gab es mehr Parkraum und dahin haben sich die Käufer
dann auch hingezogen gefühlt.
Es war deshalb interessant, weil wir genau das auch immer für Brühl behaupten. Nicht
das Fahren ist das Problem, das funktioniert in der Nordschleife
reibungslos, nein -
keinen Parkplatz finden und dann die vielen Knöllchen. Ich spreche nicht vom
~
kehrsbehindernden Parken. Da sollte und muß man sogar zum Abschleppen kommen.
Für uns bedeutet das, dl~sich die Stadtplaner Uber weitere Parkmöglichkeiten doch
ehsthaft Gedanken machen müssen. Sie wissen, das Umsetzen von Plänen erfordert eine
lange Zeit. Und viel Zeit hat unsere Innenstadt nicht mehr. Ein langsamer Prozeß.
So haben wir in diesem Haushalt eine Mehrheitsentscheidung über die Fertigstellung
des Belvedereplatzes. Vorgesehen war, den Platz in der bisherigen Ausbauform nun
in der nördlichen Ecke
fe~tig
zu machen. Die Frage, ob man dies nicht billiger machen
"'""
kann, halten wir nicht für gut durchdacht, denn man(immer etwas billiger machen.
Ob man aber diesen zentralen Platz, der ja auch als Kirmesplatz dient, mit einem
unterschiedlichen Bodenbelag ausstatten soll, wagen wir zu bezweifeln. Dann sollte
.man ihn~ lieber ein Jahr liegen lassen und dann richtig ausbauen.
- 6 -
304
- 6 Wenn man später dann doch eine Angleichung haben will, dann wird es
Jedenfalls erhalten wir so wieder
eine
wesentlichf",;-''~.
der von mir schon oft zitierten Halbheiten.
Halbheiten haben wir genug in,BrUhl. Immer muß gespart werden und hinterher kostet
es dann dann das große Geld.
•
Siehe das Beispiel Hallenbad. Seinerzeit langte das Geld nur zu einem einfachen
Sportbad. Solide, nicht der letzte Schrei. Die Schwimmer waren zufrieden. Jetzt
war es nichts mehr und mußte für 9 Millionen umgebaut werden. Aber es wurde auch
nur halber Kram. Wenn der Rest nun auch noch umgebaut werden soll, dann kostet
noch einmal 4 - 5 Millionen. Die Schwimmer fliegen so nach und nach raus. Für
e~
di~
verbratenen 14 Millionen dann, hätten wir seinerzeit das feinste Bad hinbekommen.
Nun sagen Sie nicht, das bezahlen die Stadtwerke. Zumindest wird unser Gewinn erl
heblieh geschmälert. Und ohne die Badkosten können die übrigen Dienstleistungen für
unsere BUrger billiger sein. Letztendlich bezahlt alles, was die öffentliche Hand
ausgibt, der Steuer- und Gebührenzahlende Bürger.
Jedenfalls wUrden wir aus
städ~lanerischer
Sicht den Belvederplatz schön und richtig
ausbauen oder ihn so ein weiteres Jahr liegen lassen bis das Geld zur VerfUgung steht.
1
Das Thema Verkehr ist ein zentrales Thema in der öffentlichen Diskussion. Deshalb
widmen wir diesem:.Thema mehr Raum als üblich. In 25 Jahren Verkehrsausschuß habe ich
zusammen noch nie so viele BUrgerbriefe erhalten, wie in den letzten 2 Jahren. Es
gibt wohl keine Straße mehr, die nicht ein Problem hat. Ich habe aber auch noch nie
so viel baulichen Unsinn gesehen, den BUrger gar nicht haben wollen, der der Beruhigm
dienen soll, aber auch viel Geld kostet.
Von einem General-Verkehrs-Plan, in dem alle Verkehrsbeziehungen geregelt werden,
spricht keiner mehr. Selbst der Titel im Haushalt wurde in Verkehrsberuhigungsplan
umbenannt. Wir lenken den Verkehr nicht mehr, sondern schieben ihn von einer Straße
in die andere und wundern uns dann, daß die BUrger unzufrieden sind.
Sicher ist die Entwicklung von einer "Autogerechten Stadt" zu einer "verkehrsbe- :.
;
ruhigten Stadt" mittlerweile überall gängige Praxis. Aber eine "Autofreie Stadt",
wie
~
einige sie gerne sehen, ist der Tod einer jeden Stadt.
Wie sagte die Industrie- und Handelskammer:
Verkehr beruhigt
(Ist nachzulesen)
Handel tot.
Und ohne einen Gesamtplan kann man diese Mischung zwischen Ruhe und Verkehr nicht
finden. StUckveise,--Scheibchenweise kann man das Problem keinesfalls lösen.
Wir leben alle von der Arbeit und vom Handel. Wir leben vom Umsatz.
Der Stadt bringt es Steuern und Gebühren.
Unseren MitbUrgern Arbeitsplätze und Lohn
Die Betrieb~nvestieren und davon lebt das
Eine Kette ohne Ende.
Bauhandwerk~und
Von Profitstreben zu sprechen ist barlr Unsinn.
der Dienstleistungsbereich,
- 7 -
- 7 -
305
Sicher eine Binsenweisheit, werden Sie sagen! - Wissen wir doch alles !
Aber dann frage ich mich, warum wir hier nur selten zu einer vernünftigen einheitlichen und einstimmigen Lösung kommen. Fast nur MehrheitsbeschlUsse, die bei wechselnc
Mehrheiten immer anders ausseben können, nicht in ein Netzsystem passen und wied~r
umgeworfen werden müssen
Wir sind in Sorge um unsere Stadt. Wir halten die Verkehrsproblematik ftir ein
zentrales Thema. Alle Straßen alle BUrger sind in unterschiedlicher Art immer mehr
·von dem ständig wachsenden Straßenverkehr irgendwie berührt.
Es fehlt der Mut einmal Entscheidungen in Richtung Entlastungsstraßen für die Wohngebiete zu treffen. Von der We~~tagente will ich heute nicht reden. Das tun heute
schon hinter vorgehaltener Hand die früheren Gegner.
Die Verkehrsmisere trifft aber nicht nur für die Innenstadt zu, sondern auch in
zunehmenden Maße für die Ost-Tangente, hier Problem Bergerstraße; ftir den ganzen
Westen, hier westlich der Römerstraße, wo überhaupt noch keine Lösung in der Idee
steht; ftir den Bereich Phantasialand, wo die Parkerei mit einem einstimmigen "Ja"
gelöst wäref und ftir die Zufahrten auch Lösungsmöglichkeiten auf dem Papier stehen.
Schleichverkehre durch alle Wohnstraßen, die dafür z.Tl. gar nicht geeignet sind.
Aus ganz Deutschland, aus dem Ausland, von überall her kommen BUrger mit ihren Familie
1r
in der Regel Kinder dabei, nach Brühl zum Phantasialand, um einen schönen Tagterleben
Lt 1 Gewerkschaft gehört Vati ja am Wochenende der Familie.
Und was passiert dann in Brühl? Da machen sich hier in Brühl Leute wegen einer
ver~
korksten Landschaftsplanung in's Hemd, sperren einen Teil der vorhandenen Parkplätze
.
und schicken die Leute durch die Gegend. Wir haben für diese Politik kein Verständnis
.",.
Sicher ist einiges zu regeln und zu verbessern, aber das kannrdoch nur dann erst
angehen, wenn die GrundsatzbeschlUsse gefaßt sind. Vorschläge gibt es genug.
Manche hängen da
U~opien
nach und machell
dies~ -~ll ih.r~~
Politik.
Wir sehen diese ganze Verkehrsproblematik, der vir1bewußt in dieser Etatrede breiten
Raum eingeräumt haben, als eine zentrale Aufgabe für die nahe, nicht die weite Zukunf·
an.
Das Geld, das in diesem Baushalt für verkehrliebe und Straßenbau-Haßnahmen eingesetzt
ist,r.eicht hinten und vorne nicht. Nur einige kleine Verbesserungen, keine grundlegende Planung für die Zukunft. Was soll sieb da verbessern ??? Flickwerk.
Roch nicht einmal sind die Verkehrsschilder da, wenn eine Straße einmal fertig ausgebaut ist. Siebe untere Kölnstraße, Kreisel, Tabellenwegweiser.
i
i
- 8 -
,·
- 8 S p o r
306
t
Meine Dameu.und Herren
Noch ein paar Takte zu Sportproblemen, die mir immer noch sehr am Herzen liegen.
Wir sehen nicht die Notwendigkeit von großen Investitionen im Bereich Sportpark;..;sud
(um einmal diesen Namen zu ~reieren) ein.
Hier hatten wir im vergangeneo Jahr bei gleicher Gelegenheit und an gleicher Stelle
.den Vorschlag zur Diskussion gestellt, nämlich einen Ringtausch zwischen Festplatz
Liblarerstraße, Sportplatz Bannstraße und eben einem 1. Sportplatz im Sportpark-Süd.
Im ganzen Jahr ist
diese~
Vorschlag, den wir für gut halten, irgendwo in den Ratsgremj
auf den Tisch gekommen. Wieder eine Halbheit. Bevor man im Sportpark-Süd investiert
sollte man doch einmal entscheiden, was
,.....
~d 1 wo
dort hinkommt
Nur. dann kann man Fehler, die später teuer werden können, vermeiden.
~,
.·
Insofern sind wir froh, daß der/für dieseri Zweck drastisch reduziert wurde.
Vielleicht kann man im kommenden Jahr einmal über dieses Problem diskutieren.
Da das Schloßparkstadion scheinbar der Stadt erhalten bleibt, hätte man auch läng1st
fällige Verbesserungen überlegen sollen, z.B., pb man nicht doch endlich einmal zu
einer Tartanbahn kommt. Nur so kann die Leichtatlethik neuen Aufwind bekommen. Wir
meinen, einer "Sportstadt" wie Brühl, würde eine Tartanbahn auch wieder überörtliche
Veranstaltungen nach Brühl bringen. So bleiben wir Provinz.
Ein schönes Stadion, wunderschön gelegen, aber es fehlt an den notwendigsten Dingen.
Nachdem das Spaßbad (vorerst wenigstens) zu laufen scheint, bangen die Vereine
täglich um ihre so notwendigen tibungsstunden. Es sieht zwar im Augenblick nach
relativer Ruhe aus, aber der Druck ist einfach da.
Der Brühler Schwimmklub hat eine (für die Verhältnisse) hervorragende Mannschaft
und leistet eine ausgezeichnete Jugendarbeit.
i
Nur
mit Trockenschwimmen geht das auf die Dauer nicht.
I
Auch mit der ständigen Angst im Nacken, wenn ein Brief der Werksleitung kommt, kapn
I
man auf die Dauer als freiwilliger Helfer nicht arbeiten.
Ich kann verstehen, daß die Werkleitung in schwarzen Zahlen arbeiten will. Das haben
wir aber auch schon vorhergesagt. Der Gesellschafter, d.h. die Stadt Brühl, ist ja
auch dankbar. Nur der Zuschuß in diesem Etat, einschließlich der Gewinnminderung,
für das Bad ist nicht weniger geworden.
Aber denken Sie daren, ohne leistungsfähige Vereine, auf allen Gebieten, ist die
Stadt ein Stück ärmer.
- 9 -
- 9-
307
Gerne hätte ich im Sportausschuß einmal ein Wort zu der Problematik der Schwimmbad·benutzer gehört. Das muß ja auf lange Sicht geregelt werden. Mit jedem weiteren
Bauabschnitt wird der Druck auf die Werksleitung einmal von den Besuchern her und
1
zum andern von den Vereinen her 1 größer.
Zwar hat der Sportausschuß ein einfaches Vereinsbad abgelehnt, aber damit ist das
Problem ja nicht vom Tisch. WennmHRs nicht weit im Vorfeld regelt, steht man eines~
Tages vor einem Scherbenhaufen. Es ist also ein aktuelles Thema.
·zumindest aktueller als wenn ein Hamburger Verein einmal einige Stunden auf einem
Brühler Sportplatz trainiert. Das wäre mir keine Aufregung wert. Ich bin sicher,
i
wenn ein BrühlerVerein in eine'andere Stadt kommt, erhält er auf Anfrage auch jede
Hilfe. Jedenfalls habe ich das in meiner aktiven Zeit immer erlebt. Sogar Schwimmstunden hat der BSK erhalten. Jahrelang von 1930 bis zum Bau des Brühler Hallenbades
konnten wir in Hürth trainieren. Da gab es keine Probleme.
Um aus dem ganzen Dilemma, das wir uns ja selbst eingebrockt haben, herauszukommen,
empfehlen wir, den Bau eines einfachen Vereinsbades zu überlegen. Sonst wird das
Karlsbad nie ein richtiges Spaß-Center. Gegenüber Bädern in der Umgebung mit dem
gleichen Anspruch (ist ja jetzt Mode) ist das hier bei uns auch eine Halbheit.
Meine Damen und Herren !
Die Stellungnahme zum Etat will ich hier abbrechen. Die vielen anderen versteckten
Problemehen will ich Ihnen und mir ersparen. Sie kenß\alles aus den Diskussionen
während den Beratungen, bzw, wir können sie im Laufe des Jahres ansprechen.
Sonst nimmt es kein Ende, so vieles wäre zu sagen.
Neben den vielen kleinen Problemehen waren die angesprochenen Themen für uns von
grundsätzlicher Art für unsere Stadt und wir wollten unseren Standpunkt einmal
in aller Klarheit darlegen. Zuviel falsches Gerede ist in der Stadt.
Wir können uns auf Dauer nicht daran "vorbeimogeln".
Herr Bürgermeister,
meine Damen und Herren
Die BUrger-Vereinigung-BrUhl stimmt dem vorliegenden Baushalt 1991. einschließlich
aller Anlagen. wie Stellenplan. dem Finanzplan und dem Investitionsprogramm zu.
Wir stellen keine zusätzlichen Anträge.
An dieser Stelle danken wir Ihnen Herr Stadtdirektor, den Dezernenten und Ihren
Mitarbeitern für die gute Vorarbeit, aber auch für die gute Zusammenarbeit im Jahr.
Wir bitten Sie Herr Stadtdirektor, unseren Dank in geigneter Form an Ihre Mitarbeiter
weiterzugeben.
- 10 -
~
10 -
308
Meine Damen und Herren !
Das Jahr ist so gut wie vorbei, Weihnachten steht vor der TUr, wir gehen in eine
verdiente Ruhepause. Zeit,auch im Miteinander Bilanz zu ziehen.
Es ist heute die letzte Sitzung im alten Jahr und hier kommt nun üblicherweise die
Stelle,wo man in der Regel "H~nig verteilt".
In den letzten eineinhalb Jahren hat sich im politischen Bereich, im menschlichen
Miteinander1 eine Menge ereignet, wie noch nie zuvor. Seit 1952 bin ich dabei und
kann das sicherlich beurteilen.
Wir haben versucht vor der Wahl 1989 nach allen Seiten Gespräche zu fUhren, um ftlr
diese Legislaturperiode besser.e Voraussetzungen auszuloten. Dieser gute Wille ist
uns leider nicht honoriert worden, ja, wir sind sogar angepöbelt worden.
Als wir nun bei der Wahl des neUen Kämmerers Vier-Augengespräche geführt haben, da
stand das später in den kleinen grünen Käseblättchen. Zwar mit halben Wahrheiten,
das heißt, es war nicht gelogen, aber auch nicht die ganze Wahrheit.
Geschadet hat es dem
Herau~geber
und leider wurde Herr Freitag au·ch hereingezogen.
Die Konsequenz ist doch, daß es keine Vier-Augengespräche mehr geben wird, um außer- .
halb von Sitzungen eine Sache tiefer auszuloten.
Unser Abstimmungsverhalten in andern Angelegenheiten hatten wir unseren Gesprächs~tt''a""
partne~ angekündigt. Wir sind also nicht umgefallen, sondern haben die Konsequenze
aus dem Verhalten unserer Gesprächspartner gezogen.
Man muß und kann nicht immer einer Meinung sein,
aber man muß miteinander reden
können, ohne auf den "Marktplatz getragen'' zu werden".
Aber man ist ja nie zu alt, um zu lernen. Das sagt man auch von der Kuh.
Vielleicht waren die Themen auch zu politisch und man wurde mit der Rolle nicht ferti
Man soll ja auch als Politiker nicht lUgen, deshalb kann ich nicht sagen, daß es ein
gutes Jahr war. Es war ein auf und ab, in Erfolg und Mißerfolg, in wechselnder Zusammenarbeit, besonders die Gefühle wurden arg strapaziert.
Trotzdem herzlichen Dank, soweit es eine Zusammenarbeit gab.
Und damit Punkt ! ! !
Meine Damen und Herren,
ftlr die Weihnachtsfeiertage und die Ferien von der Ratsarbeit
allen,
wünschen wir Ihnen
den BUrgern unserer Stadt, vertreten durch die Zuhörer hier im Saal,
erholsame Stunden, auch der Besinnung und viel Freude im Kreise Ihrer Familie.
Dazu einen guten Rutsch in' s
neue~·Jahr,
das sicher wieder neue Aufgaben bringt.
Gute Gesundheit und viel Glück Ihnen allen.
Ich bedanke mich ftlr Ihre Aufmersamkeit.
309
Betriebssatzung
für das Abwasserwerk der Stadt Brühl
vom 17. Dezember 1990
Aufgrund der §§ 4, 88 Abs. 2 und 93 der Gemeindeordnung für das
Land Nordrhein-Westfalen in der Fassung der Bekanntmachung vom
13.8.1984 (GV.NW. S. 475), zuletzt geändert durch Gesetz vom
7.3.1990 (GV.NW. S. 141) sowie des § 1 der Eigenbetriebsverordnung vom 1.6.1988 (GV.NW. S. 324) hat der Rat der Stadt Brühl am
17.12.1990 folgende Betriebssatzung beschlossen:
§
1
Gegenstand des Eigenbetriebes
Die Abwasserbeseitigung im Gebiet der Stadt Brühl erfolgt durch
einen Eigenbetrieb, der nach § 88 Abs. 2 GO NW entsprechend den
Vorschriften über die Eigenbetriebe und den Bestimmungen dieser
Betriebssatzung geführt wird.
§ 2
Name und Organisation des Eigenbetriebes
(1) Der
Eigenbetrieb führt
den
Namen "Abwasserwerk
der
Stadt
Brühl".
(2) Der Eigenbetrieb
tung.
ist organisatorisch
§
3
Stammkapital
Es wird kein Stammkapital gebildet.
Teil der
Stadtverwal-
310
- 2 § 4
Werksausschuß
Der Werksausschuß besteht aus einer ungeraden Anzahl von Mitgliedern. Der Vorsitzende wird nach § 42 Abs. 6 GO NW bestimmt.
§ 5
Aufgaben des Werksausschusses
(1) Der Werksausschuß
Betriebes,
sofern
entscheidet in
sie nicht durch
allen Angelegenheiten
die Gemeindeordnung,
des
die
Eigenbetriebsverordnung, sonstige gesetzliche oder
satzungsrechtliche Vorschriften dem Rat zur Entscheidung vorbehalten sind
und soweit es sich nicht um Geschäfte der laufenden Betriebsführung handelt.
(2) Vergaben bis zur Wertgrenze von DM 100.000 sind Geschäfte der
laufenden Betriebsführung. Im übrigen entscheidet die Werkleitung
nach pflichtgemäßem Ermessen, welche Angelegenheiten als Geschäfte der laufenden Betriebsführung anzusehen sind.
(3) Der Werksausschuß berät die Angelegenheiten vor, die der Rat
zu entscheiden hat. Er entscheidet in den Angelegenheiten die der
Beschlußfassung des Rates unterliegen, falls die Angelegenheit
keinen Aufschub duldet. Im Falle äußerster Dringlichkeit kann der
Bürgermeister mit dem Vorsitzenden des Werksausschusses entscheiden. § 43 Abs. 1 Satz 4 und 5 GO NW gelten entsprechend.
(4) In
Angelegenheiten, die der Beschlußfassung des Werksausschusses unterliegen, entscheidet, falls die Angelegenheit keinen
Aufschub duldet, der Bürgermeister im Einvernehmen mit dem
Vorsitzenden, dem stellvertretenden Vorsitzenden oder mit einem
Mitglied des Werksausschusses.
311
- 3 -
(5) Auf das Verfahren im Werksausschuß findet die Geschäftsordnung des Rates der Stadt Brühl entsprechend Anwendung.
§ 6
Rat
Der Rat entscheidet in allen Angelegenheiten, die ihm durch die
GO NW, die Eigenbetriebsverordnung oder die Hauptsatzung vorbehalten sind.
§ 7
Werkleitung
Die Werkleitung besteht aus einem Werkleiter und einem 1. und
stellvertretenden Werkleiter.
2.
§ 8
Zwischenberichte
Die Werkleitung hat den Werksausschuß halbjährlich über die
Entwicklung der Erträge und Aufwendungen sowie über die Abwicklung des Vermögensplanes zu unterrichten.
§ 9
Jahresabschluß
Der Jahresabschluß und der Lagebericht sind bis zum Ablauf von
sechs Monaten nach Schluß des Wirtschaftsjahres aufzustellen.
§ 10
Sondervorschriften zur Rechnungslegung
Das Eigenkapital ist zu verzinsen. Die Zinsen sind Kosten. Die
Rechnungslegungsvorschriften der EigVO und des § 82 Abs. 3 GO NW
gelten sinngemäß.
312
- 4 § 11
Bekanntmachungen
Für die Bekanntmachungen gelten
Hauptsatzung der Stadt Brühl
die jeweiligen Bestimmungen
der
§ 12
In krafttreten
Diese Satzung tritt am 1.1.1991 in Kraft.
Schriftführerin
313
6. Satzung zur Änderung der Satzung über die Erhebung von
Gebühren für den Einsatz von Kranken- und Notarztwagen
in der Stadt Brühl
- Satzung Krankenwagen -
Aufgrund der §§ 4 Abs. 1, 28 Abs. 1 Satz 2, Buchstabe g) und i)
der Gemeindeordnung für das Land NRW i.d.F. der Bekanntmachung
.-
....
vom 13.8.1984 (GV.NW. S. 475/SGV.NW. 2023), zuletzt geändert
durch Gesetz vom 7.3.1990 (GV.NW. S. 191) und der §§ 2, 4 Abs.1,
6 Abs. 1 des
Kommunalabgabengesetzes für das Land
Nordrhein-Westfalen vom 21.10.1969 (GV.NW. S. 712/SGV.NW. 610),
zuletzt geändert durch Gesetz vom 6.10.1987 (GV.NW. S. 342) hat
der Rat der Stadt Brühl in seiner Sitzung vom 17.12.1990 folgende
Satzung beschlossen:
Artikel I
Ziff. D) der Anlage zur Satzung über die Erhebung von Gebühren
für den Einsatz von Kranken- und Notarztwagen in der Stadt Brühl
wird wie folgt geändert:
"D) Einsatz des Notarztes
je Person
zusätzlich zu den Gebühren B) und C)"
Artikel I I
Diese Satzung tritt am 1.1.1991 in Kraft.
~~Ul W)~cA \~ 0~
Ratsmitgli~d
120 DM
314
11. Satzung zur Änderung der Satzung über die Straßenreinigung
und die Erhebung von Straßenreinigungsgebühren in der Stadt Brühl
- Straßenreinigungssatzung -
Aufgrund der §§ 4 Abs. 1, 28 1 Buchst. g) der Gemeindeordnung für
das Land Nordrhein-Westfalen i.d.F. der Bekanntmachung
vom
13.8.1984 (GV.NW. S. 475/SGV.NW.2023), der §§ 3 bis 5 des Gesetzes über die Reinigung öffentlicher Straßen (StrReinG NW) vom
18.12.1975 (GV.NW. S. 706/SGV.NW.2061), zuletzt geändert durch
Gesetz vom 11.12.1979 (GV.NW. S. 914/SGV.NW.2061) und der §§ 4
und 6, Abs. 1 des Kommunalabgabengesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen vom 21.10.1969 (GV.NW. S. 712/SGV.NW. 610)'
zuletzt geändert durch Gesetz vom 6.10.1987 (GV.NW. S. 342) hat
der Rat der Stadt Brühl in seiner Sitzung am 17.12.1990 folgende
Satzung beschlossen:
Artikel I
1. § 2 (1): Der Hinweis auf § 4 (2) wird ersatzlos gestrichen.
2. § 4 wird gestrichen
3. Hierdurch wird § 5 zu § 4, wobei im 1. Satz der Hinweis auf
§ 6 (4) in § 5 (4) geändert wird. Der Hinweis in § 6 (2) auf
§ 4 (2)
entfällt.
4. § 7 wird zu § 6. Der Hinweis in Abs. 1 auf § 4 entfällt.
5. § 8 wird zu § 7
6. § 9 wird zu § 8
7. § 10 wird zu § 9
8. § 11 wird zu § 10
9. § 12 wird zu § 11
10. § 13 wird zu § 12
Artikel I I
Brühl
Die Anlage 1 zur
Sraßenreinigungssatzung der Stadt
"Schützenstraße
- Straßenverzeichnis - wird wie folgt geändert:
zwischen Wallstraße und Mühlenstraße" Straßenart 1.
315
- 2 Artikel I I I
Die Satzung tritt mit dem 1. des auf die Bekanntmachung
Amtsblatt der Stadt Brühl folgenden Monats in Kraft.
im
12. Satzung zur Änderung der Satzung über die Erhebung
von Gebühren für den Besuch der Musikschule der Stadt Brühl
- Gebührensatzung MS -
Aufgrund §§ 4 Abs. 1, 28 Abs. 1 g der Gemeindeordnung für das
Land Nordrhein-Westfalen i.d.F. der Bekanntmachung vom 13.8.1984
(GV.NW. S. 475/SGV.NW. 2023), zuletzt geändert durch Gesetz vom
20.6.1989 (GV.NW. S. 362) und der §§ 4 und 6 des Kommunalabgabengesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen vom 21.10.1969
(GV.NW. S. 712/SGV.NW. S. 610), zuletzt geändert
des RBG 1987 vom 6.10.1987 (GV.NW. S. 342) und
für die Musikschule der Stadt Brühl hat der Rat
in seiner Sitzung am 17.12.1990 folgende Satzung
durch Artikel 13
§ 9 der Satzung
der Stadt Brühl
beschlossen:
Artikel I
§ 2 (4) wird wie folgt geändert:
"(4) Die Stadt Brühl erhebt laufende Gebühren. Sie betragen halb-
jährlich für
1.
Gruppenunterricht
1.1
Kinder- und Jugendliche
1.1.1 kleine Gruppen (3-5 Teilnehmer)
1.1.2 große Gruppen (6 und mehr Teilnehmer)
165,-- DM
103,-- DM
1.2
Erwachsene
1.2.1 kleine Gruppen (3-5 Teilnehmer)
1.2.2 große Gruppen (6 und mehr Teilnehmer)
227,-- DM
111,-- DM
1.3
Mitglieder aller Ensembles wie
Kinderchor, Spielkreise, Quartette,
Trios, Bands, Orchester u.a.
Bei einer 2. und weiteren Belegung
eines Ensembles oder Inanspruchnahme
von Gruppen- oder Einzelunterricht
wird eine Gebühr nicht erhoben.
2.
Einzelunterricht
2.1
2.2
Kinder und Jugendliche
Erwachsene
40,-- DM
490,-- DM
863,-- DM"
317
- 2 -
Artikel I I
Die Satzung tritt am 1.1.1991 in Kraft.
318
Satzung über die Errichtung und Unterhaltung von
Übergangsheimen und Wohnunterkünften der Stadt Brühl
Aufgrund folgender gesetzlicher Vorschriften in der zur Zeit
jeweils gültigen Fassung:
- § 4 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen i.d.F.
der Bekanntmachung vom 13.8.1984 (GV.NW. S. 475/SGV.NW. 2023),
- § 6 des Landesaufnahmegesetzes
vom 21.3.1972 (GV.NW. S. 61/
SGV.NW. 24),
- § 5 des Flüchtlingsaufnahmegesetzes vom 27.3.1984 (GV.NW.S.214
/SGV.NW. 24) und
- §§ 2 und
6 des Kommunalabgabengesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen vom 21.10.1969 (GV.NW. S. 712/SGV.NW. 610)
hat der Rat der Stadt Brühl in seiner Sitzung am 17.12.1990
folgende Satzung beschlossen:
§ 1
Rechtsform und Zweckbestimmung
(1) Die Stadt
Brühl errichtet und unterhält Übergangsheime und
Wohnunterkünfte zur vorläufigen und vorübergehenden Unterbringung
von
1. Aussiedlern, Flüchtlingen und Zuwanderern
(§ 2 des Landesaufnahmegesetzes),
2. ausländischen Flüchtlingen
(§ 2 des Flüchtlingsaufnahmegesetzes).
(2) Die Übergangsheime und
Wohnunterkünfte sind nicht
rechtsfä-
hige öffentliche Anstalten.
(3) Das Benutzungsverhältnis zwischen
Benutzern ist öffentlich-rechtlich.
der Stadt
Brühl und
den
319
- 2 § 2
Aufsicht, Verwaltung und Ordnung
(1) Die Übergangsheime und Wohnunterkünfte unterstehen
Aufsicht und der Verwaltung des Stadtdirektors.
der
(2) Der Stadtdirektor erläßt für die Übergangsheime und Wohnunterkünfte eine Benutzungsordnung, die das Zusammenleben der
Benutzer, das Ausmaß der Benutzung und die Ordnung in
heimen und Wohnunterkünften regelt.
Übergangs-
§ 3
Einweisung
(1) Unterzubringende Personen (§ 1 Abs. 1) werden durch schriftliche Einweisungsverfügung des Stadtdirektors unter dem Vorbehalt
des jederzeitigen Widerrufs in ein Übergangsheim/eine Wohnunterkunft eingewiesen. Spätestens bei der erstmaligen Aufnahme in ein
Übergangsheim oder eine Wohnunterkunft erhält der Benutzer gegen
schriftliche Bestätigung:
1. Die Einweisungsverfügung, in der die unterzubringende Person,
das Übergangsheim bzw. die Wohnunterkunft und die Höhe der
Benutzungsgebühren bezeichnet sind,
2. einen Abdruck dieser Satzung und der Benutzungsordnung.
(2) Ein Anspruch auf Zuweisung einer bestimmten Unterkunft
besteht nicht. Der Benutzer kann nach vorheriger Ankündigung mit
einer Frist von zwei Tagen sowohl innerhalb eines Übergangsheimes
von einer Unterkunft in eine andere als auch von einem Übergangsheim in ein anderes verlegt werden. Dies gilt entsprechend
für Wohnunterkünfte. Bei Verlegung in ein anderes Übergangsheim
oder eine andere Wohnunterkunft gilt Abs. 1 Satz 2 sinngemäß.
(3) Durch Einweisung und Aufnahme in ein Übergangsheim oder eine
Wohnunterkunft ist jeder Benutzer verpflichtet,
1. die Bestimmungen dieser Satzung
beachten,
und der Benutzungsordnung
zu
320
- 3 -
2. den mündlichen Weisungen der mit der Aufsicht und der Verwaltung beauftragten Bediensteten der Stadt Folge zu leisten.
(4) Die Einweisung kann widerrufen werden, wenn der Benutzer
1. anderweitig ausreichenden Wohnraum zur Verfügung hat,
2. die endgültige wohnungsmäßige Unterbringung aus von ihm zu
vertretenden Gründen verhindert und damit gern. § 8 des
Landesaufnahmegesetzes den Anspruch auf bevorzugte Versorgung
mit Wohnraum verliert,
3. schwerwiegend oder mehrfach gegen diese Satzung, die Benutzungsordnung des jeweiligen Übergangsheims oder die mündlichen
Weisungen (Abs. 3 Nr. 2) verstoßen hat.
(5) Der Benutzer hat das Übergangsheim unverzüglich zu räumen,
wenn
1. die Einweisung widerrufen wird,
2. der Benutzer seinen Wohnsitz wechselt.
Die Räumung einer Unterkunft kann nach den Vorschriften des
Verwaltungsvollstreckungsgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen zwangweise durchgesetzt werden. Der betroffene Benutzer ist
verpflichtet, die Kosten einer Zwangsräumung zu tragen.
(6) Das Benutzungsverhältnis endet mit der
ordnungsgemäßen
Übergabe der Unterkunft und der dem Benutzer überlassenen Gegenstände an einen mit der Aufsicht und der Verwaltung des Übergangsheims bzw. der Wohnunterkunft beauftragten Bediensteten der
Stadt.
§ 4
Gebührenpflicht
(1) Die Stadt erhebt
und unterhaltenen
zungsgebühren.
für die Benutzung der von ihr errichteten
Übergangsheime bzw. Wohnunterkünfte Benut-
(2) Gebührenpflichtig sind
Wohnunterkünfte.
die Benutzer
der Übergangsheime
und
321
- 4 {3) Die Gebührenpflicht entsteht von dem Tage an,
von dem der
Gebührenpflichtige die Unterkunft benutzt oder aufgrund der
Einweisungsverfügung nutzen kann. Sie endet mit dem Tag der
ordnungsgemäßen Übergabe der Unterkunft an einen mit der Aufsicht
und der Verwaltung des Übergangsheims beauftragten Bediensteten
der Stadt.
{4) Die
Benutzungsgebühr ist jeweils monatlich im voraus,
und
zwar spätestens am dritten Werktag nach der Aufnahme in das
Übergangsheim bzw. in die Wohnunterkunft, im übrigen bis zum
fünften Werktag eines jeden Monats an die Stadtkasse zu entrichten.
Besteht die Gebührenpflicht nicht während des gesamten
Monats, wird der einzelne gebührenpflichtige Tag mit 1/30 der
Monatsgebühr berechnet. Einzugs- und Auszugstag werden jeweils
als voller Tag berechnet. Am Tage der Verlegung von einer Unterkunft in eine andere ist nur die Tagesgebühr für die neue Unterkunft zu entrichten.
Zuviel entrichtete Gebühren werden unverzüglich erstattet.
{5)
§ 5
Gebührenberechnung
{1) Die
Gebühr wird grundsätzlich nach der Grundfläche der
benutzten Räume berechnet, die auf volle Quadratmeter aufgerundet
wird. Gemeinschaftsflächen werden anteilig berücksichtigt.
{2) Die Gebührensätze betragen je Quadratmeter und Monat - soweit
nicht anders bestimmt:
In den vom Regierungspräsidenten anerkannten Übergangsheimen:
1. bei ausschließlicher Nutzung zur
Unterbringung von Aussiedlern,
Flüchtlingen und Zuwanderern
Grundgebühr 9,50 DM
2. bei ausschließlicher Nutzung zur
Unterbringung von ausländischen
Flüchtlingen
Grundgebühr 6,50 DM
322
- 5 -
Die Gebühr für nicht anerkannte Unterkünfte
beträgt
mtl. 9,50 DM/qm
Die Gebühr für das Übergangsheim
Volkspark 1a - 1c beträgt
mtl. 4,00 DM/qm
Soweit Räume mit zwei Familien belegt werden, wird die Gebühr um
20 % ermäßigt.
{3) In Übergangsheimen und Wohnunterkünften, in denen die Räume
so groß sind, daß in der Regel von einer Belegung von Angehörigen
mehrerer Familien auszugehen ist (Klassenräume, Turnhallen u.a.)
wird die Grundgebühr nach der Personenzahl berechnet.
Diese Gebühr beträgt mindestens
63,00 DM/je Person
Hiervon abweichend beträgt die Gebühr
- für die Villestr. 57 (Klassenräume im Erdund 1. Obergeschoß)
- für die Turnhalle Clemens-August-Str. 33
- für die Turnhalle Grubenstr. 33
- für Auf den Steinen 19
Diese Gebühren werden für minderjährige Kinder
69,00 DM/je Person
73,00 DM/je Person
63,00 DM/je Person
72,00 DM/je Person
um 50 % ermäßigt.
Verbrauchskosten
Neben den Benutzungsgebühren sind die
(Strom, Wasser, Heizung) aufgrund des tatsächlichen Verbrauchs zu
entrichten. Ist bei den Verbrauchskosten eine Abrechnung nach dem
tatsächlichen Verbrauch nicht möglich oder untunlich, so sind
monatlich folgende Kostenbeiträge zu entrichten:
{4)
Am Volkspark 1a - 1c
Burgstraße 7
Nußbaumweg 5 A
Margaretenstr. 11
Rodderweg 93
Villestr. 57 (Erd- und 1. Obergeschoß)
Turnhalle Clemens-August-Str. 33
Turnhalle Grubenstr. 33
27,50 DM/je Person
20,00 DM/je Person
30,00 DM/je Person
25,00 DM/je Person
30,00 DM/je Person
30,00 DM/je Person
30,00 DM/je Person
30,00 DM/je Person
323
- 6 -
Auf den Steinen 19
In allen übrigen Fällen beträgt der
Kostenbeitrag
30,00 DM/je Person
20,00 DM/je Person
Für die Entrichtung der Verbrauchskosten oder Kostenbeiträge gilt
§ 4 Abs. 4 entsprechend.
(5) Ist eine vorübergehende anderweitige Unterbringung unumgänglich, so wird ein Kostenbeitrag von 200,00 DM pro Einzelperson/erstes Familienmitglied, für jedes weitere Familienmitglied
ein Kostenbeitrag von 50,00 DM pro Monat erhoben.
§
6
Stundung, Niederschlagung und Erlaß
Für Stundung, Niederschlagung und Erlaß von Gebühren gilt die
Satzung über Stundung, Niederschlagung und den Erlaß von Geldansprüchen der Stadt Brühl in ihrer jeweils gültigen Fassung.
§ 7
Rechtsstreitigkeiten
Für Rechtsstreitigkeiten ist der Verwaltungsrechtsweg gegeben.
§
8
Inkrafttreten.
Diese Satzung tritt am 1.1.1991 in Kraft.
Gleichzeitig treten außer Kraft:
- die Satzung über die Errichtung und Unterhaltung eines
gangsheimesder Stadt Brühl vom 15.7.1975,
Über-
324
- 7 -
die Satzung über die Errichtung und Unterhaltung eines Übergangsheimes für ausländische Flüchtlinge vom 14.10.1987,
- die Satzung über die Errichtung und Unterhaltung von Wohnunterkünften zur vorläufigen Unterbringung von Aus- und Übersiedlern in der Stadt Brühl vom 18.10.1989.
Schriftführerin
325
8. Satzung zur Änderung der Beitrags- und Gebührensatzung
zur Entwässerungssatzung der Stadt Brühl
Aufgrund des § 4 der Gemeindeordnung für das Land NordrheinWestfalen i.d.F.
der Bekanntmachung vom 13.8.1984 (GV.NW. S
475/SGV.NW. 2023) zuletzt geändert durch Gesetz vom 7.3.1990
(GV.NW. S. 191) und der§§ 4, 6, 7 und 8 des Kommunalabgabengesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen vom 21.10.1969 (GV.NW. S.
712/SGV NW 610) zuletzt geändert durch Gesetz vom 6.10.1987
(GV.NW. S. 342) in Verbindung mit der Satzung der Stadt Brühl
über die Entwässerung der Grundstücke und den Anschluß an die
städt. Abwasseranlagen - Entwässerungssatzung - hat der Rat der
Stadt Brühl in seiner Sitzung am 17.12.1990 folgende Satzung beschlossen:
Artikel I
§ 10 Abs. 7 wird wie folgt geändert:
"(7) Als laufende Benutzungsgebühren werden für Abwassermengen je cbm 2,70 DM erhoben. Die Benutzungsgebühren werden
jährlich abgerechnet. Die Stadt Brühl ist berechtigt, jeden
Monat Abschlagszahlungen in Höhe von 1/12 der voraussichtlichen Jahresgebühr zu erheben.
FÜr die Berechnung der
AbschlagszBhlungen wird die voraussichtliche Jahresgebühr in
der Regel auf der Grundlage des Vorjahresverbrauchs errechnet."
Artikel I I
§ 11 Abs. 1 Satz 1 wird wie folgt geändert:
"(1) Als laufende Benutzungsgebühren
Oberflächenwassers werden erhoben:
für die Ableitung
des
326
-
2 -
für beitragspflichtige Grundstücksflächen
1 von
0 bis 50 qm jährlich
2. von 51 bis 100 qm jährlich
3. von 101 bis 150 qm jährlich
4. von 151 bis 200 qm jährlich
5. bei Flachen von mehr als 200 qm
beitragspflichtiger Fläche je qm jährlich
0,00
20,00
60,00
100,00
DM
DM
DM
DM
0,80 DM"
Artikel I I I
Die Satzung tritt am 1.1.1991 in Kraft
~~Q,_ l.S)c_~ \\0~t
Ratsmi tgl\ed
Schriftführerin
327
4. Satzung zur Änderung der Satzung über die Erhebung von
Gebühren für die Abfallbeseitigung in der Stadt Brühl
Aufgrund der §§ 4, 28 Abs. 1 i der Gemeindeordnung für das Land
Nordrhein-Westfalen i.d.F.
der Bekanntmachung vom
13.8.1984
(GV.NW. S. 475/SGV.NW. 2023), zuletzt geändert durch Gesetz vom
7.3.1990 (GV.NW. S. 191) und der §§ 4, 6 des Kommunalabgabengesetzes für das Land Nordrhein-Westalen vom 21.10.1969 (GV.NW. S.
712/SGV.NW. 610), zuletzt geändert durch Gesetz vom 6.10.1987
(GV.NW. S. 342), in Verbindung mit der Satzung über
die
Abfallbeseitigung in der Stadt Brühl hat der Rat der Stadt Brühl
in seiner Sitzung vom 17.12.1990 folgende Satzung beschlossen:
Artikel I
§ 1 (2) S. 1 wird wie folgt geändert:
"(2) Die Jahresgebühr fur die einmalige wöchentliche Entleerung
beträgt je Gefäß:
1.
2.
3.
4.
5.
KB
MT
MGT
MGB
MGB
80
120
240
0,77
1,10
l
l
l
l
l
(Kleinbehälter)
(Mülltonne)
(Mullgroßtonne)
(Müllgroßbehälter)
(Mullgroßbehälter)
87
132
264
847
1. 210
Artikel I I
Die Satzung tritt am 1.1.1991 in Kraft.
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