Daten
Kommune
Brühl
Größe
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01.08.14, 18:20
Aktualisiert
01.08.14, 18:20
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Inhalt der Datei
65
_, !••
Brühl, den
20.06.1989
Niederschrift
über die Sitzung des Rates
am
19.06.1989
Beginn der Sitzung um
18.00
Uhr
Ende der Sitzung um
21.57
Uhr
Vorsitz führte:
Bürgermeister W. Schmitz
Mitglieder:
,-
Alberding
CDU
Blondiau
CDU
Dr. Dahm
CDU
Falkenstein
CDU
Hepp
CDU
Hinsein
CDU
Dr.- Ingenhütt
CDU
Klug
CDU
Krips
CDU
Meeth
CDU
Dr. Meyer
CDU
Meyers, G.
CDU
Meyers, T.
CDU
Noethen
CDU
Osten
CDU
Simons
CDU
Schmidt
CDU
Schmitz, R.
CDU
Schmitz W.Bgm.(Vors.)CDU
Strauff
CDU
Volk
CDU
Bell
Berg
Breu
ßrodüffel
Freytag
SPD
SPD
SPD
SPD
SPD
Jung
Klemmer
Krings-Hönig Menge!
Müller
Dr. Petran
Poetes
Reinkerneier
Thoma
Wachendorf
ab TOP 7 Wendt
Westphal( 1.stell v. Vors)
Blondiau
Hälsig
Weber
SPD
SPD
SPD
SPD
SPD
SPD
SPD
SPD
SPD
SPD
SPD
SPD
DIE GRÜNEN
DIE GRÜNEN
DIE GRÜNEN
Neffgen
BVB
Paulsen (2.stellv. Vors.) BVB
Pütz
Szymanski
F.D.P.
F.D.P.
~~
G}
,U
B
Verwaltung:
Dr. Schumacher
Dr. Leder
Engels
Fröhlich
Nahlik
Feuerbach
Schriftführer/mx
Orth
.
:~
66
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- 2 -
TO
Pkt.
Gegenstand
Seite
VorlageNr.
A) Öffentlicher Teil
1.
Fragestunde für Einwohner
5
2.
Niederschrift vom 24.04.1989
8
3.
Zuckerfabrik Brühl
Antrag der SPD-Fraktion vom 08.06.1989
Antrag der F.D.P.-Fraktion vom 15.06.1989
8
45/89 a
45/89 b
4.
Genehmigung von Dringlichkeitsentscheidungen
17
4.1
Kanalanschlüsse
hier: Überplanmäßige Ausgabe bei Hhst. 1.700.9400.0
Bezug: HA 08.05.1989
17
Sportheim Haider Bergsee
hier: Außerplanmäßige Ausgabe bei Hhst. 1.550.9870.8
Bezug: HA 08.05.1989
17
Einrichtungskosten für die vorläufige Unterbringung
von Aussiedlern und Übersiedlern
hier: Außerplanmäßige Ausgabe bei Hhst. 1.880.9350.7
Bezug: HA 05.06.1989
17
5.
Überplanmäßige Ausgabe
18
5.1
Erweiterung Friedhöfe
Bezug: HA 08.05.1989
18
6.
Außerplanmäßige Ausgabe
18
6.1
Ostabfahrt Parkplatz Belvedere;
hier: Voruntersuchung
Bezug: BA 18.04.1989, VkA 25.04.1989, HA 08.05.1989
18
Zahlung von Pflegegeld für Kinder in Familienpflege;
hier: NeUfestsetzung der Pflegesätze zum 01.07.1989
Bezug: JWA 11.05.1989
19
Bebauungsplan 17/I (Wintergärten/Daberger Hang)
hier: Satzungsbeschluß gern. § 10 BauGB
Bezug: PStA 30.05.1989
19
Bebauungsplan 33 II/B "Festplatz Liblarer Straße"
hier: - Satzungsbeschluß gern. § 10 BauGB
- Beschluß über die vorgebrachten Anregungen
und Bedenken
Bezug: PStA 30.05.1989
21
Bebauungsplan Nr. 06.04 (alt 66 III B) "Erweiterung
Kleingartenanlage Kuhgasse"
hier: Aufstellungsbeschluß
Bezug: PStA 30.05.1989
22
4.2
4.3
7.
8.
9.
10.
75/89
129/85 a
9/89 g
51/79 f
65/74 1
385/78
y
157/86 c
213/86 j
213/86 1
238/81 f
+
I
~
.
~
!
- 3 -
TO
Pkt.
11.
12.
13.
14.
15.
Gegenstand
örtliche Bauvorschriften (Gestaltungssatzung) für den
südlichen Teilbereich des Bebauungsplan Nr. 33 II/B
"Festplatz Liblarer Straße"
Bezug: PStA 30.05.1989
23
Gestaltungssatzung für den Bereich zwischen Metzenmacherweg und Kastanienweg
Bezug: PStA 30.05.1989
23
Veränderungssperre für den Bereich des Bebauungsplanes
Nr. 01.03 "Innenstadt"
hier: Teilbereich II. Balthasar-Neumann-Platz
(alt BPL 3 III)
Bezug: Rat 13.07.1987, PStA 11.04. und 30.05.1989
24
Um- und Neubenennung von Straßen
hier: Höhenweg, Winterburg, Zufahrt zum Heider Bergsee
Bezug: HA 06.03.89, Antrag der F.D.P.-Fraktion
09.03.89, Rat 13.03.1989, HA 22.05.89
26
Mitteilungen des Stadtdirektors
27
15.1 Brunnen Belvederegelände
Bezug: HA 05.06:1989
15.2
16.
16.3
85/89
128/87 e
387/80 0
387/80 p
27
106/89
27
Anträge
28
102/89
28
106/87 O+p+q
F.D.P.-Fraktion vom 03.05.1989
Förderung der Verrieselung von Niederschlagswasser
Bezug: HA 22.05.89
29
SPD-Fraktion vom 20.05.89; F.D.P.-Fraktion vom 15.06.89
Änderung der Gebührensatzung für das Friedhofsund Bestattungswesen der Stadt Brühl
29
16.4 DIE GRÜNEN-Fraktion vom 29.05.89; F.D.P.-Fraktion
vom 15.06.1989
Resolution
VorlageNr.
213/86 k
Ergebnisse der Volks-, und Berufs-, Gebäude-, Wohnungsund Arbeitsstättenzählung 1987 (Volkszählung 1987)
16.1 BVB-Fraktion vom 24.04.1989,
DIE GRÜNEN-Fraktion vom 15.06.89, F.D.P.-Fraktion
vom 15.06.1989, Umbesetzung von Ausschüssen
16.2
Seite
67
173/84 f+g
177/72 q+r+s
29
103/89 + a
16.5
DIE GRÜNEN-Fraktion vom 05.06.89
Verlängerung der Steuerbefreiungen der Gebausie
31
16.6
DIE GRÜNEN-Fraktion vom 16.06.89
Bleiche
32
16.7
DIE GRÜNEN-Fraktion vom 19.06.89
Bürgerantrag auf Einrichtung einer Krabbelstube
34
17.
Anfragen
34
151/84 1
111/89
112/89
~1
- 4 -
TO
Pkt.
Gegenstand
Seite
ENSO
Beantwortung der Anfrage Ratsmitglied Hälsig
(DIE GRÜNEN) Rat 13.03.B9
34
17.2 Separat gesammelter Müll
Beantwortung der Anfrage Ratsmitglied Mengel (SPD)
Rat 13.03.89
35
17.3
35
17.1
Eiche "Am Krausen Baum"
Beantwortung der Anfrage Ratsmitglied Dr. Meyer (CDU)
Rat 24.04.89
17.4 DIE GRÜNEN-Fraktion vom 05.06.89
Wohnungssituation in Brühl
17.5
SAD GmbH
'''·'·
VorlageNr.
95/89
111/76 g
259/85 f
35
105/89 + a
35
17.6 Berichterstattung des Pressesprechers
36
17.7
Mikrofonanlage Ratssaal
36
17.8
Plakatständer
36
B) Nichtöffentlicher Teil
18.
Grundstücksangelegenheiten
37
18.1 Grundstücksankauf
Genehmigung der Dringlichkeitsentscheidung HA 08.05.89
37
18.2 Grundstücksankauf
Bezug: LA 12.06.89
37
18.3
38
Grundstücksverkauf
Bezug: LA 12.06.89
18.4 Grundstücksverkäufe
Bezug: LA 12.06.89
19.
Personalangelegenheiten
51/79 g
99/89
100/89
38
86/88 e
43
19.1 Höhergruppierung eines techn. Angestellten
Bezug: HA 08.05.1989
43
19.2 Höhergruppierung einer techn. Angestellten
Bezug: HA 08.05.1989
44
77/89
Anerkennung von Ausbildungszeiten
Bezug: HA 05.06.1989
44
20.
Anfragen
44
20.1
Bundesbahnunterführung Rheinstraße
44
20.2
Jugendmusikschule
44
19.3
20.3 Wahllokal Brühl-West
68
78/89
91/89
44
69
- 5 -
A) Öffentlicher Teil
1. Fragestunde für Einwohner
Herr Kranz möchte wissen, ob damit zu rechnen ist, daß die Stadt Brühl im
n~chsten Jahr wieder Schlüsselzuweisungen erhalten wird.
Der Stadtdirektor antwortet, daß im
sungen fließen werden.
n~chsten
Jahr sicherlich Schlüsselzuwei-
Herr Schmitz berichtet, daß die letzte Sitzung des Planungs- und Stadtentwicklungsausschusses am 30.05.1989 seiner Meinung nach unter Ausschluß der
Öffentlichkeit statt fand, da im Zuhörerbereich weder Tagesordnungen auslagen,
noch die Lautsprecheranlage im Ratssaal intakt war. Er bittet zu prüfen, ob
die besagte PStA Sitzung für ungültig erkl~rt werden muß.
Der Stadtdirektor bedauert es sehr, daß es technische Pannen gegeben hat.
Technische Pannen führten jedoch nicht dazu, daß Sitzungen nicht öffentlich
sind. Die Öffentlichkeit war hergestellt.
Frau Neumann stellt im Namen des Kinderschutzbundes eine Anfrage, die die
Bleiche betrifft. Sie bedauert es sehr, daß dieser Platz seit dem 08.06.1989
zum Parken freigegeben worden ist und daß seit dem Kinder dort nicht mehr
gefahrlos spielen können. Sie regt an, die Bleiche als Parkplatz zu entwidmen
und sie nur noch als Spielfl~che für Kinder auszuweisen.
Der Bürgermeister führt aus, daß dieser Punkt im sp~teren Verlauf der Sitzung
noch behandelt werden wird. Man müsse sehen, daß es manchmal in einer Stadt
auch gewisse Zw~nge gibt. Der Stadtdirektor habe die Bleiche wegen des derzeit
laufenden Ausbaus des Belvedere Parkplatzes und des damit verbundenen wegfalls
vieler Parkpl~tze zum Parken freigegeben. Es handele sich nur um ein vorübergehendes Ausweichen.
Der Stadtdirektor erl~utert, daß die Bleiche etwa ab 10.07.1989 wieder für das
Parken gesperrt werden wird. Die Bleiche sei seit Jahr und Tag als Ausweichparkplatz vorgesehen gewesen und dafür auch genutzt worden. Sie sei eine
Verkehrsfl~che, mit der man leben müsse. Er ist gleichermaßen erstaunt und
beglückt darüber, daß die Bleiche in vermehrtem Umfange von Kindern angenommen
wird, denn bisher sei er dahingehend informiert worden, daß der Zustand dieser
Anlage recht kinderfeindlich sei, was dazu geführt hat, daß eine sehr umfängliche und wohl auch finanziell aufwendige Planung über diese Fl~che in Gang
gesetzt worden ist. Im übrigen habe er sich in der Vergangenheit gegen eine
best~ndige Öffnung des Platzes gewehrt und werde dies auch in Zukunft tun.
Frau Neumann weist erg~nzend darauf hin, daß unmittelbar nach dem 10.07.1989
die Margaretenkirmes beginnt und daß die Fl~che dann wiederum den Kindern
nicht zur Verfügung steht.
Der Bürgermeister antwortet, daß eine Stadt auch mit ihren Festen wirkt. Er
ist der Meinung, daß die Nachbarschaft Verst~ndnis haben muß, daß die Bürger
auch eine Kirmes dort erleben wollen.
·Frau Wilk bittet um Auskunft, wieso das Pflaster in der Böningergasse durch
Teer ersetzt wird.
70
- 6 -
Der Stadtdirektor erläutert, daß es sich hierbei nur um eine vorübergehende
Lösung handelt. Das Pflaster sei leider an einigen Stellen derangiert. Um zu
geordneten Verhältnissen zu kommen, würden die Schäden vorübergehend mit Teer
beseitigt.
Frau Wilk bemerkt dazu, ob man nicht einfach versuchen sollte, den Lieferverkehr aus der Böningergasse herauszubekommen.
Der Stadtdirektor anwortet, daß dies nicht möglich ist.
Frau Wilk fragt weiter, wer die Schäden bezahlt, die während der Umbauarbeiten
an den Häusern entstanden sind.
Der Stadtdirektor erläutert, daß Bauschäden, die nachweislich durch die
Bauarbeiten entstanden sind, von der Baufirma zu ersetzen sind. Der Nachweis
ist von den Beteiligten zu erbringen und müsse im Einzelfall geprüft werden.
Herr Kunert fragt an, ob in den diesjährigen Sommerferien die Schulhöfe der
St.-Franziskus-Schule und der Martin-Luther-Schule wieder zu Parkzwecken
freigegeben werden.
Der Stadtdirektor _bejaht dies.
Herr Kunert möchte weiterhin wissen, wie sich dies mit der Pressemitteilung
des Stadtdirektors verträgt, worin er die Kinder während der Zeit der Sperrung
der Bleiche auf den Schulhof der St.-Franziskus-Schule verweist.
Der Stadtdirektor antwortet, daß er die Kinder nicht auf den Schulhof der
St.-Franziskus-Schule, sondern auf den dort befindlichen großen Spielplatz
verwiesen habe.
Frau Schubart berichtet über die Probleme von Müttern und Vätern bei der
Unterbringung von Kleinkindern. Auf einen Antrag im vergangenen Jahr habe man
von der Stadt die Antwort erhalten, daß ein Bedarf an Krabbelstuben oder
ähnlichen Einrichtungen nicht bestehe. Daraus sei die "Aktion Krabbelstube"
entstanden. Man habe sich mit den verschiedensten Institutionen und Personen
in Verbindung gesetzt und dort auch eine große Unterstützung ihres Anliegens
erfahren. Schließlich habe man den Bedarf mit einer Aktion am 06.05.19B9
sichtbar gemacht. Ermittelt wurden 60 Bedarfsanmeldungen aus Brühl einschließlich dem Einzugsgebiet, 43 davon in Brühl. Sie richtet die Bitte an die
Mitglieder des Rates, sich über die Lösung dieses Problems Gedanken zu machen.
Der Bürgermeister führt aus, daß der Rat oder einer seiner Ausschüsse am
11.05.1989 zum ersten Mal mit dieser Sache befaßt worden ist. Der Jugendwohlfahrtsausschuß war der Meinung,·daß die Erörterung gut vorbereitet werden muß
und verständigte sich deshalb darauf, das Problem bei der nächsten Sitzung im
August eingehend zu beraten. Man habe darum gebeten, die Namen und Anschriften
der Personen zu erhalten, die einen Bedarf angemeldet haben. Dies sei jedoch
unter Berufung auf den Datenschutz abgelehnt worden. Die Stadt benötige
konkrete Angaben, um den Bedarf ermitteln zu können. Hierin liege kein Verstoß
gegen den Datenschutz. Er bittet die Mitglieder der "Aktion Krabbelstube", der
Verwaltung die entsprechende Liste zur Verfügung zu stellen. Oie Verwaltung
wird die Angelegenheit dann ausführlich aufarbeiten und sie in Form einer
Vorlage dem Jugendwohlfahrtsausschuß für die nächste Sitzung vorlegen.
I
- 7 Herr Bader berichtet über eine Anfrage der ÖDP an die Stadt bezüglich der
illegalen Parkplätze im Landschaftsschutzgebiet Phantasialand und das darauf
ergangene Antwortschreiben. Er versteht den ersten Satz dieses Antwortschreibens nicht. Bisher habe er immer geglaubt, daß man zur Wiederherstellung der
öffentlichen Sicherheit und Ordnung etwas formell illegales unterbindet. Die
Verwaltung schriebe das Gegenteil. Der Stadtdirektor erläutert, daß viele
Parkplätze am Phantasialand genehmigt sind. Es gebe auch Flächen, die als
Parkplätze nicht ausgewiesen sind, aber um der öffentlichen Sicherheit und
Ordnung Willen notweise als Parkfläche zur Verfügung gestellt werden müssen.
Herrn Bader ist es immer noch unverständlich, wieso man etwas Illegales
duldet.
Der Stadtdirektor führt aus, daß dort nichts illegal ist. Es gebe Planausweisungen, die Flächen für Parkplätze und für andere Nutzungen vorsehen. Auf den
Flächen, für die Parkplätze nicht vorgesehen sind, schaffe man der öffentlichen Sicherheit und Ordnung Willen den Zustand, daß dort notweise geparkt
werden kann.
Herr Bader möchte ergänzend von Herrn Fröhlich wissen, ob er mit der Formulierung "auf die diversen ökodemokraten" irgendeine Wertung verbunden habe und
wenn ja, was für eine Wertung.
Der Bürgermeister antwortet für Herrn Fröhlich, daß damit keineswegs eine
Wertung verbunden ist.
Der Bürgermeister stellt fest, daß alle Ratsmitglieder rechtzeitig eingeladen
worden sind und das der Rat der Stadt Brühl beschlußfähig ist.
Der Bürgermeister schlägt vor, die Tagesordnung wie folgt zu erweitern:
-Als neuen TO.-Pkt. 3 den Pkt. "Zuckerfabrik Brühl", Antrag der SPD-Fraktion
vom 08.06.1989 (Vorlage-Nr. 45/89 a), Antrag der F.D.P.-Fraktion vom
15.06.1989 (Vorlage-Nr. 45/89 b) einzufügen.
Der Rat ist mit der vorgeschlagenen Änderung einverstanden.
- einstimmig - Den Pkt. 16.3 "Änderung der Gebührensatzung für das Friedhofs- und
Bestattungswesen der Stadt Brühl" um den Antrag der F.D.P.-Fraktion vom
15.06.1989 (Vorlage-Nr. 177/72 s) zu erweitern.
Der Rat ist mit der vorgeschlagenen Änderung einverstanden.
- einstimmig - Ergänzung des TO.-Pkt. 16.4 "Resolution" um den Antrag der F.D.P.-Fraktion
vom 15.06.1989 (Vorlage-Nr. 103/89 a) zu erweitern.
Blondiau (DIE GRÜNEN) führt aus, daß seine Fraktion in den ersten Apriltagen
eine Resolution gegen Ausländerfeindlichkeit eingebracht habe. Diese sei in
der Ratssitzung Anfang April behandelt worden. Aufgrund von Einwänden aus dem
Rat habe man die Resolution dann zurückgezogen, mit der Bitte, die Resolution
71
72
- 8 -
gemeinsam auf Vorschläge von allen Fraktionen zu bearbeiten und die Sache dann
im Ältestenrat zu behandeln. Einige Wochen später habe man dies auch nochmal
im Hauptausschuß angesprochen~ Wenn jetzt, 2 Monate danach, der Antrag der
F.D.P.-Fraktion komme, den Tagesordnungspunkt zu verschieben, dann empfinde er
das als eine Unverschämtheit. Wenn man nicht in der Lage sei, innerhalb von 2
Monaten inhaltlich etwas.zu diesem Tagesordnungspunkt zu sagen, dann müsse man
nicht heute kommen und die vorläufige Absetzung vorschlagen. Wenn man inhaltlich etwas zu sagen habe, dann könne man dies unter dem entsprechenden Tagesordnungspunkt tun und den Antrag zurückziehen.
Schmidt (CDU) führt aus, daß es im Grunde genommen nicht um einen zusätzlichen
Tagesordnungspunkt geht, sondern um die Ankündigung, daß man, wenn der Punkt
behandelt wird, die Absetzung oder Vertagung beantragen wird. Deswegen brauche
man den Punkt nicht besonders aufzunehmen. Es wird dann im Rahmen der Diskussion darüber gesprochen.
- Ergänzung des Tagesordnungspunktes 16.1 "Umbesetzung von Ausschüssen"
um die Anträge der Fraktion DIE GRÜNEN vom 15.06~1989 (Vorlage-Nr. 160/87 b)
und der F.D.P.-Fraktion vom 15.06.1989 (Vorlage-Nr. 160/87 q)
Der Rat ist mit der vorgeschlagenen Änderung einverstanden.
- einstimmig - Einfügung des neuen Tageordnungspunktes 15.6 "Bleiche" Antrag der Fraktion
DIE GRÜNEN vom 16.06.1989 (Vorlage-Nr. 111/89)
Der Rat ist mit der vorgeschlagenen Änderung einverstanden.
- einstimmig -Einfügung des neuen Tagesordnungspunktes 15.7 "Bürgerantrag auf Einrichtung
einer Krabbelstube", Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN vom 19.06.1989
(Vorlage-Nr. 112/89)
Der Rat ist mit der vorgeschlagenen Änderung einverstanden.
- einstimmig 2. Niederschrift vom 24.04.1989
Gegen die Fassung der Niederschrift vom 24.04.1989 werden keine Einwände
erhoben.
3. Zuckerfabrik Brühl
Antrag der SPD-Fraktion vom 08.06.1989
Antrag der F.D.P.-Fraktion vom 15.06.1989
- Vorlage-Nr. 45/89 a + b -
- Ä-
Menge! (SPD) stellt nochmals die Ausgangslage fest. Die Fa. Pfeiffer & Langen
will ein Aktionspaket der Brühler Zuckerfabrik hinzukaufen, um dann mit ihrer
ktienmehrheit im Aufsichtsrat die Schließung der Brühler Zuckerfabrik zu
i ,, 11
- 9 verfügen. Eine Weiterführung der Fabrik, so heißt es, würde die Gewinne des
Konzerns schmälern. Die Schließung der Zuckerfabrik bedeutet: 180 Arbeitnehmer
verlieren ihren Arbeitsplatz. Damit sind ca. 1.000 Mitbürger in ihrer wirtschaftlichen Existenz hart getroffen. Vor diesem Hintergrund ist der Antrag
der SPD-Fraktion zu sehen. Man wolle nichts unversucht lassen, die bedrohten
Arbeitsplätze zu retten. Falsche Hoffnungen sollen damit nicht geweckt werden.
Aber die Arbeiter der Zuckerfabrik sollten wissen, daß man alles tun werde, um
ihnen zu helfen. Und man wolle damit deutlich machen, daß die Bevölkerung
dieser Stadt ein alleine am Profit orientiertes Handeln eines großen Wirtschaftsunternehmens scharf verurteilt. Er betont, daß die Beschlußvorschläge
seiner Fraktion keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Jedes Ratsmitglied sei aufgerufen, weitere oder bessere Vorschläge einzubringen.
Den Punkt 3. des Antrages ziehe man zurück, da man zwischenzeitlich erfahren
habe, daß eine Stellungnahme des Bundeskartellamtes bereits vorliegt mit dem
Inhalt, daß aus kartellrechtlicher Sicht gegen die Maßnahme der Fa. Pfeiffer &
Langen nichts einzuwänden sei. Der Punkt 4 solle auf keinen Fall, wie von der
F.D.P.-Fraktion gefordert, gestrichen werden. Es gehe hier lediglich um eine
Prüfung. Bevor man "Nein" sage, sollte doch zumindest die Möglichkeit der
Prüfung gegeben sein.
Schmidt (CDU) glaubt, daß sich wohl alle e1n1g sind, daß alles versucht werden
muß, gemeinsam die drohende Schließung der Zuckerfabrik zu verhindern. Entsprechend habe man am 13.03.1989 im Rat auf Antrag der F.D.P.-Fraktion eine
gemeinsame Resolution verabschieded, mit der die Aktionäre aufgefordert
wurden, von einem Verkauf ihrer Aktien Abstand zu nehmen. In der Folgezeit sei
die ganze Angelegenheit bedauerlicherweise in den Wahlkampf gezogen worden.
Damals bei der Resolution sei die erste Anmerkung von Herrn Mengel gewesen,
daß er es angesichts der Höhe der angebotenen Preise als naiv empfindet
Aktionäre aufzufordern, Anteile nicht zu verkaufen. Und um seine Sachkunde
deutlich zu machen habe er dann noch zusätzlich gefragt, was eigentlich unter
Quotenregelung zu verstehen sei. In der Folgezeit sei dann von der SPDFraktion eine Flugblattaktion gestartet worden. Darin hieße es: "Wir fordern
von den politisch Verantwortlichen im Rat der Stadt Brühl alle politischen und
juristischen Möglichkeiten auszuschöpfen, um eine Schließung der Brühler
Zuckerfabrik zu verhindern." Hier sei zunächst einmal die Frage, warum die
SPD-Fraktion die Aktion nicht zusammen mit den anderen Fraktionen gestartet
habe, und 2. warum habe man in der Folgezeit nicht im Hauptausschuß oder im
Rat derartige Aktionen angesprochen. Man wäre dabei auf offene Ohren gestoßen.
In der ZaS vom 28.05.1989 seien dann folgende Sätze erschienen: "Im Gegensatz
zur Brühler CDU, die in ihrem unerschütterlichen Glauben an die wundersamen
Kräfte des sogenannten freien Marktes die Hände in den Schoß legt ... "-hat
also nichts getan - und "noch besteht eine Chance, den Aktienausverkauf zu
stoppen". Dieser Artikel war Anlaß, im Hauptausschuß am 05.06.1989 zu fragen,
welche politischen und rechtlichen Möglichkeiten denn nun von der SPD gesehen
werden. Die SPD wußte keine. Es kam großes Schweigen und es wurde lediglich
auf die Unterzeichner verwiesen. Hierüber habe dann die Kölnische Rundschau
berichtet, worauf man eine presserechtliche Gegendarstellung abgegeben habe,
mit der elementaren Aussage, die Verfasser seien ja gar nicht im Hauptausschuß
und hätten ja gar nicht antworten können. Schließlich habe man am 08.06.1989
im Brühler Osten ein Flugblatt verteilt. Darin hieße es: "In einer Sitzung des
Hauptausschusses der Stadt Brühl vor wenigen Tagen, mußten wir leider feststellen, daß die bedrohten Arbeitsplätze der Zuckerfabrik Brühl von der
CDU-Fraktion mißbraucht werden, um billige Wahlkampfstimmung zu erzeugen. Mit
73
" ·.·
- 10 Unterstellungen und Beschimpfungen operierend schien die Brühler CDU-Fraktion
wohl daran interessiert zu sein, die SPD zu diffamieren." Hintergrund: Man
habe nur nach den möglichen juristischen und politischen Möglichkeiten gefragt. Weiter hieße es: " ... mit der das ernstzunehmende Problem der Zuckerfabrik im Wahlkampf vorgetragen wurde, hat in der Presseberichterstattung
bedauerlicherweise ihren Niederschlag gefunden". Nur deswegen, weil in der
Kölnischen Rundschau ungeschönt und ungeschminkt darüber berichtet worden ist.
Weiter Zitat:"Tatsache ist allerdings, daß die Unterzeichner in der zitierten
Sitzung überhaupt nicht anwesend waren." Das Abwesende nichts sagen können,
dürfte wohl verständlich sein. "Um nicht die von der CDU wohl bezweckte
Verunsicherung" jetzt frage man sich, welche Verunsicherung, offenbar über die
wahren Beweggründe der SPD-Aktion "aufkommen zu lassen, möchten wir ihnen
mitteilen, daß die SPD zum Thema Zuckerfabrik keineswegs schweigt. Helga
Kühn-Mengel, Herbert Poetes, Ernst Reinkemeier." Jetzt sei man natürlich
gespannt gewesen, was an Anträgen von Seiten der SPD-Fraktion kommt. Und am
13.06.1989, einem Tag nach dem der Bürgermeister die Tagesordnung festgesetzt
hat, kam dann der hier nun vorliegende Antrag datiert vom 08.06.1989. Er
beginne: "In enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat der Zuckerfabrik Brühl
... ",richtig sei, daß der Betriebsratsvorsitzende in Kenntnis gesetzt worden
ist. Er zitiert aus dem zweiten Absatz: "Der Landrat des Erftkreises hat
daraufhin bereits Kontakt mit dem Bundeskartellamt aufgenommen", dieser
Kontakt sei von Seiten des Betriebsrates über den Landrat aufge~ommen worden.
Er vermutet, daß die Antwort schon vorlag.
Zu Punkt 1. des Antrags der SPD-Fraktion erinnert er an die Aussage von Herrn
Mengel, daß es naiv sei, die Aktionäre aufzufordern, keine Aktien zu verkaufen. Zu Punkt 2. bemerkt er, daß seine Fraktion gerne bereit sei, auch in
vorderster Reihe an dieser Demonstration teilzunehmen. Jedoch unter der
Vorraussetzung, daß die Demonstration in Absprache mit dem Betriebsrat und dem
Betriebsratsvorsitzenden durchgeführt wird. Der Punkt 3. sei zwischenzeitlich
zurückgezogen. Zu Punkt 4. bezweifelt er, daß die Konsequenzen bedacht worden
sind. Er weißt auf die rechtliche Situation, insbesondere § 88 GO hin. Hiernach muß eine Übernahme u. a. in einem angemessenen finanziellen Spielraum zur
Leistungsfähigkeit der Gemeinde stehen. Um einen bestimmenden Einfluß in das
Unternehmen zu bekommen, müßten Aktien im Wert von mehr als 22,5 Mio. DM
erworben werden. Eine Sperrminorität würde nichts nützen, da das Unternehmen
sonst heruntergewirtschaftet werden könnte und es so über kurz oder lang
abgegeben werden müßte. Dem Betrag von mehr als 22,5 Mio. DM steht der städtische Vermögenshaushalt mit einem Volumen von 31 Mio. DM gegenüber. Zu
beurteilen, ob da noch die Angemessenheit gewahrt ist, überläßt er jedem
einzelnen. Seine Fraktion wünsche sich, daß man gemeinsam an einem Strang
ziehe und daß man gemeinsam alles Mögliche versucht, die Zuckerfabrik zu
retten und daß man in dem Fall, daß die drohende Schließung nicht mehr abzuwenden ist, der Belegschaft im Sozialen sehr behilflich sein wird. Er schlägt
vor, den anwesenden Leiter der Zuckerfabrik anzuhören und danach konkrete
Vorschläge zu erarbeiten, wie der Zuckerfabrik bzw. der Belegschaft in ihrem
Kampf geholfen werden kann. ·
Poetes (SPD) erklärt, daß es seiner Fraktion darum gehe, eine möglichst breite
Zustimmung zu ihrem Antrag und u. U. auch zu den Vorschlägen der anderen
Fraktionen zu finden, die-man nur bisher nicht kenne. Es sei seiner Fraktion
nie darum gegangen, hier irgendeine Parteipolitik zu betreiben. Umgekehrt ist
es in seinen Augen so, daß die CDU-Fraktion durch die nicht angekündigte
Tagesordnungspunktveranstaltung im Hauptausschuß Wahlkampf betrieben habe,
weil man wußte, daß keiner der drei Verantwortlichen für das Flugblatt
74
- 11 anwesend war. Spätestens in dem Moment, indem die Sitzung eröffnet wurde,
hätte man sehen können, daß der Ratskollege Reinkerneier nicht anwesend war, so
daß dieser Punkt eigentlich dort hätte gar,nicht behandelt werden dürfen. Zu
der Gegendarstellung in der Kölnischen Rundschau bemerkt er, daß nur dann eine
Gegendarstellung erfolgt, wenn es sich um falsche Tatsachenbehauptungen
handelt. Hierum handelte es sich. Ansonsten hätte man keine Gegendarstellung
erzwingen können. Er richtet noch einmal den Appell an die übrigen Ratsmitglieder, zu versuchen, sich auf eine einstimmige Formulierung zu einigen.
Damit wäre das Thema Wahlkampf zu ende. Er habe lediglich gesagt, daß die
COU-Fraktion nichts weiter getan habe, als der Resolution der F.O.P.-Fraktion
zuzustimmen. Dies sei kein Wahlkampf, sondern eine Tatsache. Richtig sei auch,
daß man bei dem Antrag der F.O.P. gesagt habe, daß man bezweifele, ob dies
sehr sinnvoll ist. Gleichwohl habe man dem Antrag der F.O.P. zugestimmt, damit
dieser Antrag einstimmig verabschiedet werden konnte. Sofern von anderen
Fraktionen weitere Anregungen kämen, sei man gerne bereit, diese auch mitzutragen, auch wenn die Effektivität vielleicht nicht so groß wäre, wie bei den
Anträgen seiner Fraktion. Er meint, daß es ein Unterschied ist, ob man an die
Aktionäre appelliert oder an die eigentlichen Verantwortlichen, nämlich Fa.
Pfeiffer & Langen. Man sollte bedenken, daß die Aktionäre zum Teil Kleinbauern
sind, die aus finanziellen Gründen nicht darauf verzichten, ihre Aktien zu
verkaufen um den großen Veräußerungsgewinn mitzunehmen. Wenn schon Appelle,
dann an die eigentlichen Setreiber dieser Angelegenheit. Deshalb der Punkt 1.
Appell an die Fa. Pfeiffer & Langen. Mit dem Punkt 4. bezwecke man, daß einmal
aufgelistet wird, unter welchen Voraussetzungen es überhaupt möglich ist,
Aktien zu kaufen. Dies ginge nicht ohne weiteres, denn nach der Satzung der
Zuckerfabrik gebe es z. B. eine Lieferverpflichtung. Darüber hinaus müsse
geprüft werden, welche Sperrminorität hier überhaupt erzielbar ist und was das
kostet. Deshalb lautet der Antrag nicht zu kaufen, sondern die Sache erst
einmal gründlich zu untersuchen. Wegen der Dringlichkeit der Angelegenheit sei
die Formulierung unverzüglich aufgenommen worden.
Der Bürgermeister führt aus, daß wenn im Rat von 1, 2 oder 3 Mitgliedern einer
Fraktion unterschrieben werde, die Fraktion dafür verantwortlich wäre und
nicht nur die Unterzeichner. So sei die Handhabung im Rat und dann müsse auch
jemand antworten können.
Der Stadtdirektor weist darauf hin, daß es darum gehe, den drohenden Verfall
der Zuckerfabrik aufzuhalten oder zumindest zu stoppen. Alle seien gut beraten, keine Dinge zu tun, die in Richtung Wahlkampf gehen. Man könne nur in
einer einvernehmlichen, klaren Sprache sowohl in Richtung Fa. Pfeiffer &
Langen, als auch in Richtung Belegschaft tätig werden. Deswegen sei man gut
beraten, irgendwelche Formulierungen so schnell wie möglich fallen zu lassen,
mit denen man sich nur blamiere und der Belegschaft des Werkes überhaupt nicht
diene. Er ist der Meinung, daß der Rat durch seinen Appell an die Aktionäre
bereits einen ganz wesentlichen Beitrag geleistet hat. Ob es besonderen Sinn
hat, an denjenigen, der Mehrheitsaktionär werden will zu appellieren wagt er
zu bezweifeln. Zu dem Punkt Demonstration führt er aus, daß es nicht Sache des
Stadtdirektors sei, eine solche vorzubereiten. Oie Kartellrechtsfrage sei
leider negativ beantwortet. Zum Punkt 4. des Antrages führt er aus, daß er den
Ausführungen von Herrn Schmidt nichts hinzuzufügen habe. Er glaubt, daß es der
Prüfung nicht lohnt. Selbst für den Fall, daß ein Kauf von Aktien rechtlich
zulässig sei, sei zu beachten, daß es nichts bringe, die ein oder andere Aktie
zu kaufen, sondern daß die notwendige Sperrminorität erreicht werden müßte.
Außerdem dürfe man in bestimmten Bereichen, insbesondere bei der Belegschaft,
nicht Erwartungshaltungen wecken, die im nachhinein nicht eingehalten werden
!
~
- 12 -
können. Er glaubt, man tue gut daran, in diesen Dingen zu sagen: Das können
wir nicht.
Pütz (F.D.P.) berichtet, daß man seinerzeit sehr erfreut gewesen sei, daß man
dem Antrag seiner Fraktion nachher zugestimmt habe. Im Zeitpunkt der Antragsstellung habe sich Menge! zunächst negativ geäußert. Mit der Bereitstellung
von Geld sei die SPD ziehmlich leichtsinnig. Man wisse aus vielen SPD regierten Ländern, wo dies hinführt, daß dort aus diesen Gründen Betriebe
nachher nicht mehr lebensfähig sind. Er appelliert an alle Ratsmitglieder, an
einem Strang zu ziehen, über das Thema Zuckerfabrik keine Wahlkampfdiskussion
zu veranstalten und gemeinsam die Resolution zu tragen.
Meyers, T. (CDU) ist der Meinung, daß es sich bei der Herausgabe des Flugblattes durch die SPD um reinen Wahlkampf gehandelt hat. Er habe sich in
Absprache mit dem Parteimitglied der SPD und dem Vorsitzenden des Betriebsrates und auf dessen Wuns6h hin zurückgehalten. Der Betriebsrat verhandele z. Z.
über den Sozialplan und mit dem Wahlkampf falle man ihm im Grunde in den
Rücken. Es gehe im Moment darum, in den Verhandlungen über den Sozialplan
möglichst viel herauszubekommen. Man müsse versuchen, den Leuten, die hier
vielleicht ihren Arbeitsplatz verlieren zu helfen. Es gebe viele Leute, die
gut ausgebildet sind und deshalb gute Aussichten haben einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Aber es gebe leider auch viele Beschäftigte, die nur angelernt worden sind und denen man deshalb besonders helfen müsse. Die Fa.
Pfeiffer & Langen habe zwischenzeitlich ihr Angebot an die Aktionäre mit einem
Kaufpreis von 900,-- DM verschickt.
Poetes (SPD) bemerkt zur Kronologie, daß er zum Betriebsrat der Zuckerfabrik
Brühl hingegangen sei und gefragt habe, wie die SPD helfen könne. Der Vorsitzende, Herr Wessels, habe gesagt: Öffentlichkeit herstellen. Daraufhin habe er
vorgeschlagen, eine Flugblattaktion durchzuführen. Damit war der gesamte
Betriebsrat einverstanden. Er hat dies ausdrücklich unterstützt. Deshalb war
es für ihn selbstverständlich, dem Betriebsrat bei seinem Kampf um die Zukkerfabrik Brühl behilflich zu sein.
Schmidt (CDU) berichtet, daß auch die Mitglieder seiner Fraktion, nachdem
bekannt wurde, daß die Schließung droht, ständig Kontakt zur Betriebsleitung
und zum Betriebsratsvorsitzenden gehalten habe. Man habe immer wieder angeboten, daß man zu jeder Hilfe bereit sei. Auch was die Öffentlichkeitsherstellung angeht. Es sei jedoch nicht gesagt worden, daß man dies machen sollte. Im
Gegenteil, es wurde gewünscht, die Vorschläge abzuwarten. Sein Vorwurf sei nur
der, daß die SPD nicht zusammen mit seiner Fraktion und dem gesamten Rat
Unternehmungen gestartet habe. Man hätte sie ja mitgemacht. Dann wäre es nicht
so weit gekommen, die Sache nun in den Wahlkampf zu ziehen. Der Betriebsratsvorsitzende habe seine Fraktion gebeten, alles zu unternehmen, um die drohende
Schließung für alle Betroffenen möglichst weich abzufedern. Daß von Seiten der
Verwaltung Leute übernommen werden, daß an die Verantwortlichen der Fa.
Pfeiffer & Langen appelliert wird, möglichst viele Arbeitnehmer zu übernehmen
und das versucht wird, anderweitig Ersatzarbeitsplätze zu finden.
Reinkerneier (SPD) wirft Herrn Meyers vor, daß er die Fa. bereits aufgegeben
habe. Er arbeite ja bereits an dem Sozialplan und unterstütze ihn. Soweit sei
seine Fraktion noch nicht. Man versuche noch etwas anderes, deshalb die
vorliegenden Anträge.
76
- 13 Meyers, T. (CDU) wirft Herrn Reinkerneier eine Unterstellung vor. Es gehe um
den Sozialplan und man solle den Betriebsrat unterstützen, diesen Sozialplan
nach Möglichkeit hoch durchzubekommen.
Noethen (CDU) führt aus, daß er, als bekannt wurde, daß die Zuckerfabrik
Probleme hat, als CDA-Vorsitzender einen Klönabend durchgeführt habe, auf dem
der Vorsitzende des Betriebsrates, Herr Wessels, gesprochen hat. Dieser habe
darum gebeten, keine große Öffentlichkeitsaktion zu starten, damit er versuchen kann in der Stille für seine Leute alles zu erreichen, was geht. Außerdem
habe er darum gebeten, zu versuchen, auf geeignetem Wege Leute unterzubringen
und Arbeitsplätze zu sichern. Dieser Bitte habe man entsprochen. Wenn nun das
Gegenteil behauptet werde, müsse man fast unterstellen, daß hier wirklich mit
unfairen Mitteln gearbeitet worden ist.
Schmidt (CDU) stellt den Antrag, den anwesenden Leiter der Zuckerfabrik, Herrn
Dr. Bollmann, als unmittelbar Betroffenen zu dieser Sache zu hören.
Der Rat stimmt dem Antrag zu.
- einstimmig Der Bürgermeister unterbricht die Sitzung und erteilt dem Leiter der Zuckerfabrik, Herrn Dr. Bollmann, sowie dem ebenfalls anwesenden Mitglied des
Betriebsrates, Herrn Schmitz, das Wort.
Dr. Ballmann bedankt sich zunächst für die Unterstützung, die die Stadt der
Zuckerfabrik gegeben hat, indem sie das Standortgutachten mitgetragen hat. Man
habe versucht, zu kämpfen und man habe über Generationen dafür gesorgt, daß
man einen modernen Betrieb habe, der auch stetige und anhaltende, wenn auch
nicht berauschende Gewinne erzielt hat. Und man war der Meinung, wenn man auch
etwas für den Umweltschutz tun würde, habe man eine Überlebenschance. Man
müsse aber die Entwicklungen in der Industrie im Allgemeinen und in der
Zuckerindustrie im Besonderen einmal betrachten. In der Bundesrepublik habe es
1978 31 zuckererzeugende Unternehmen mit 50 Werken gegeben. Heute existierten
nur noch 16 Unternehmen mit 38 Werken. Im Rheinland habe es 1978 5 Unternehmen
mit 10 Werken gegeben. Heute sind es 4 Unternehmen mit 8 Werken. Im gesamten
Westeuropa seien ähnliche Zahlen zu verzeichnen. Dabei ist die Zuckerproduktion und die Rübenverarbeitung in etwa gleich geblieben. Daß heißt, die
übriggebliebenen Werke sind gewachsen. Kein Unternehmen habe Pleite gemacht,
alle Unternehmen seien von anderen Unternehmen übernommen worden. Der Trend zu
größeren Einheiten dauere weiter an. Dies gelte jedoch nicht nur in der
Zuckerindustrie, sondern auch in der Landwirtschaft, der Stahlindustrie und in
anderen Wirtschaftsbereichen. Der Rheinische Rübenbauern Verband unterstützt
ebenfalls diese Konzentrationsbestrebungen. Dies seien die rein wirtschaftlichen Fakten. Das seine Gefühle, die Gefühle der Betriebsleitung und der
Belegschaft ganz andere sind, brauche er nicht sonderlich zu betonen. Wenn man
aber auf langer Sicht sehe, einen Zeitraum von etwa 10 - 20 Jahren, dann
kommen ihm doch wirtschaftliche Bedenken, so daß er sagen müsse, daß er es für
aussichtslos hält, für den Erhalt zu kämpfen. Die Fa. Pfeiffer & Langen habe
ein Angebot gemacht, die Aktien zum Preise von 900,-- DM aufzukaufen. Vor 3
Jahren wurde die Aktie noch etwa mit 300,-- DM gehandelt.
Er spricht sich dafür aus, die Resulotion zu verabschieden und sie sowohl an
Pfeiffer & Langen, als auch an die Aktionäre zu richten. Eine durchschlagende
78
- 14 Wirkung erwartet er aber auf keiner Seite. Wenn man etwas tun wolle, dann
müsse man schon einen Schritt weiter gehen und sagen: Was k6nnen wir tun, wenn
in Brühl keine Rüben mehr verarbeitet werden und wenn kein Zucker mehr erzeugt
wird. Man käme dann wieder dahin, zu überlegen, wie den z. Z. 175 Beschäftigten am Besten geholfen werden kann. Er weiß nicht, ob eine Demonstration da
das richtige ist. Aber auch dazu sei er bereit und er sei auch bereit, mitzumarschieren, wenn er einsehe, daß dies erforderlich ist. Z. Z. fänden Verhandlungen zwischen dem Betriebsrat, dem Vorstand und dem zukünftigen Großaktionär statt, mit dem Ziel, die zu erwartenden Probleme, insbesondere die
sozialen Probleme zu lösen. Er bittet die Ratsmitglieder, alles zu versuchen,
um die drohenden Massenentlassungen abzufedern. Er schlägt vor, einen Appell
an die Fa. Pfeiffer & Langen zu richten, m6glichst viele Leute aus der Belegschaft zu übernehmen. Wenn das nicht möglich sein sollte, müsse man sich
bemühen, zumindest in den Sozialfällen und Problemfällen die man in der
Zuckerfabrik habe, zu helfen. Um diese Leute müsse man sich bemühen. Wenn man
da etwas erreichen könne, habe man viel erreicht.
Herr Schmitz schließt sich den Worten seines Direktors Ballmann an. Wenn man
der Belegschaft helfen wolle oder helfen könne, dann sei das wichtigste,
Arbeitsplätze anzubieten. Man habe 37 Arbeitnehmer, die zwischen 50 und 55
Jahre alt seien. Wenn man gerade diesen Leuten helfen könne, dann sei viel
erreicht worden.
Der Stadtdirektor stellt fest, daß man sich in einer Zwickmühle befinde. Man
müsse auf der einen Seite feststellen, daß die Würfel in einer Richtung
rollen, wie es einem nicht passe~ wie es sich aber wahrscheinlich auch nicht
mehr rückgängig machen läßt .. Bevor man städtischerseits irgendwelche Zusagen
mache, müsse man deutlich sagen, daß die Firma, die übernehmen will, nicht aus
der Verantwortung genommen wird. Es dürfe nicht passieren, daß die Firma eines
Tages hingehe, ein großes Schloß am Firmentor anbringe und sage: Ab heute
geschlossen, wie dies in Düren geschehen ist. Man müsse die Leute in die
Verantwortung bringen, sich nicht nur Gedanken über Ersätze zu machen, sondern
zumindest auch entsprechende Angebote zu machen. Es dürfe nicht so weit
kommen, einfach den Laden zuzumachen und sich mit einigen Sozialleistungen
freizukaufen. Genau hier läge die Zwickmühle, daß man nämlich durch allzu
großes Entgegenkommen den Kölnern die Entscheidung zu einfach machen könnte.
Herr Reinkerneier (SPD) möchte von Herrn Dr. Ballmann wissen, wie er die
Chancen beurteilt, die Fa. Pfeiffer & Langen dahin zu bewegen, noch mindestens
4 oder 5 Kampagnen zu fahren, um das ganze federnd auslaufen zu lassen.
Dr. Ballmann berichtet, daß dies mit der Fa. Pfeiffer & Langen bereits besprochen worden ist. Die betriebswirtschaftliche Rechnung sähe jedoch so aus,
daß das, was ~estern noch investiert worden ist billiger nach der nächsten
Kampagne verschrottet wird, als das man damit noch ein paar Kampagnen arbeitet. Außerdem werden Zuckerquoten an andere Fabriken weitergegeben. Dies
beginne bereits in diesem Jahr. Die gesamtbetriebswirtschaftliche Rechnung
gebe damit nicht her, nochmehr Kampagnen als vorgesehen zu fahren.
Mengel (SPD) bedauert es, daß bereits eine Reihe von Äußerungen fallen, die
eindeutig zu erkennen geben, daß man das Kämpfen um den Erhalt der Zuckerfabrik bereits für sinnlos hält. Er bedauert dies sehr. Es könne durchaus sein,
daß jemand solche Dinge im Hinterkopf habe. Es sei aber allein taktisch sehr
unklug, über solche Dinge zu einem solchen Zeitpunkt zu sprechen. Man mache
damit jede Verhandlung für eine Aufrechterhaltung eigentlich unmöglich. Er
I I•
~
- 15 -
bedauert es sehr, daß eine Andeutung eines Unternehmens bereits ausreicht um
sich mit Fakten zu beschäftigen, die noch gar nicht geschaffen sind. Er würde
sich wünschen, daß ein bischen mehr Ehrgeiz vorhanden ist, sich gegen Entwicklungen zu stemmen, die man als negativ beurteilt. Es sei immer von betriebswirtschaftlichen Überlegungen die Rede. Er fragt sich, ob es nicht auch
Überlegungen gibt hinsichtlich der Arbeitsplätze, Überlegungen welche
volkswirtschaftlichen Folgen auftreten, wenn immer mehr Leute durch Konzentration wegrationalisiert werden.
Dr. Ballmann stellt fest, daß Herr Menge! der Betriebsleitung praktisch den
Vorwurf mache, viel zu früh aufgesteckt zu haben. Er bemerkt dazu, daß die
Betriebsleitung bis jetzt immer der Meinung war, daß man es noch schaffen
könne. Daß man nicht zu den Großen im Lande gehöre wisse man. Man habe sich
Mühe gegeben und man habe gekämpft. Nur, wenn der Lebenswille der Eigner, der
Aktionäre nicht mehr da sei, dann stünde man im Regen. So sehe es zur Zeit
aus. Er sei dafür, daß man den Aktionären noch einmal ins Gewissen redet. Er
wagt aber zu bezweifeln, daß sie sich ins Gewissen reden lassen. Außerdem
müsse man den Sozialplan so früh verhandeln wie es gehe. Noch sei man da. Wenn
der Aufkauf der Aktien gelaufen ist, wäre es durchaus möglich, daß der jetzige
Vorstand abgelöst wird.
Herr Schmitz antwortet auf die Ausführungen von Herrn Menge!, daß man gerne
bereit sei weiterzukämpfen, wenn man einen Weg zeige, um die Fabrik zu erhalten. Der Betriebsrat habe sämtliche Ministerien eingeschaltet. Keiner wolle
helfen.
Der Bürgermeister eröffnet die Sitzung nach der Unterbrechung wieder.
Schmidt (CDU) betont nochmals, daß man es der Fa. Pfeiffer & Langen nicht so
einfach machen dürfe, sich aus der sozialen Verantwortung zu stehlen. Er
schlägt vor, es bei der vorgeschlagenen Resolution zu belassen, und zwar
erweitert um den von der F.D.P.-Fraktion vorgeschlagenen Appell an die Aktionäre. Daneben sollte man nicht den Stadtdirektor beauftragen eine Demonstration vorzubereiten, sondern man solle die Bereitschaft erklären, an einer
Demonstration teilzunehmen, die möglicherweise, vom Betriebsrat im Einvernehmen mit dem Rat vorbereitet wird. Der Punkt 3. der Resolution sei erledigt.
Punkt 4. solle entfallen.
Menge! (SPD) kann nicht einsehen, wieso der Punkt 4. gestrichen werden soll.
Er stellt die Frage, was dagegen spräche, zu prüfen und daß der Stadtdirektor,
wenn es so einfach ist, und so eindeutig, die Fakten anhand einer Vorlage
darstelle.
Schmidt (CDU) erläutert, daß man, wenn man den Punkt 4. beschließe, Hoffnungen
wecke, die nicht erfüllt werden können. Er habe ausgeführt, welche Kosten
entstünden und daß man nach der Gemeindeordnung wahrscheinlich nicht befugt
sei hier einzusteigen.
Pütz (F.D.P.) regt an, an Stelle des Punktes 4. des SPD Antrages den Kompromißvorschlag seiner Fraktion aufzunehmen.
Klug (CDU) weist noch einmal auf die Ausführungen der Betriebsleitung hin, daß
nach betriebswirtschaftliehen Aspekten langfristig tatsächlich sowieso mit
erhebeliehen Existenzproblemen zu rechnen ist. Selbst wenn die Prüfung zu
Punkt 4. positiv ausfiele, stünde man vor dem Problem, ob man Steuergelder
79
80
- 16 -
dafür verwenden könne, jetzt etwas zu tun, dessen Mißerfolg von vorneherein
absehbar ist. Das wäre ein völlig unverantwortliches Handeln und man würde den
Leuten damit keinen Gefallen tun.
Neffgen (BVB) stellt fest, daß Herr Dr. Ballmann und Herr Schmitz mit wenigen
Worten gesagt hätten, daß der Zug im Grunde abgefahren sei, auch wenn Herr
Mengel meine, man solle nicht aufgeben. Insofern müsse man Realist sein.
Worüber man eigentlich kaum gesprochen habe, daß seien die Arbeitnehmer. Und
da rede eigentlich die Resulotion überhaupt nicht von. Hier müsse gesagt
werden, wie man denen helfen könne. Zum Beispiel über das Standortsicherungsprogramm der Zuckerfabrik, unter Umständen mit dem Geld, daß man für den
Aktienkauf ausgeben sollte, könnten eventuell andere Betriebe nach Brühl
geholt werden, wo die Leute wieder einen Arbeitsplatz finden könnten. Das sei
wichtig. Die Aktionäre, denen 900,-- DM für die Aktie geboten würde, könne man
nicht vom Verkauf abhalten. In dieser Frage solle man Realist sein. Alles
andere hält er für Augenwischerei. Man sollte in der Resolution etwas dazu
sagen, wie man den Arbeitnehmern helfen könne.
Der Bürgermeister stellt die einzelnen Punkte der Resolution zur Abstimmung:
1. Der Rat der Stadt Brühl fordert die Leitung der Fa. Pfeiffer & Langen, Köln
nachdrücklich auf, keine weiteren Aktien der Zuckerfabrik Brühl zu
erwerben.
- einstimmig 2. Der Rat der Stadt Brühl erinnert die jetzigen Aktieninhaber an die
Sozialbindung des Eigentums und fordert sie auf, ihre Aktien nicht zu
verkaufen. Dabei mögen die Aktionäre bedenken, daß ihnen der Besitz der
Aktien teilweise seit Generationen gute Dienste geleistet und hohe
Einkünfte beschert hat.
- einstimmig 3. Der Rat der Stadt Brühl ruft alle Bürger der Stadt auf, an einer
Demonstration für die Erhaltung der Zuckerfabrik Brühl teilzunehmen. Die
Demonstration soll nur in Absprache mit dem Betriebsrat der Zuckerfabrik
Brühl durchgeführt werden.
- einstimmig 4. Der Rat der Stadt Brühl lehnt es ab, den Stadtdirektor zu beauftragen,
unverzüglich zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen die Stadt Brühl
selbst Aktien der Brühler Zuckerfabrik erwerben kann, um der drohenden
Konzentration der Aktienmehrheit entgegenzuwirken.
Abstimmungsergebnis: 21 : 18
bei 2 Enthaltungen
Der Bürgermeister bittet darum, die von Neffgen geforderte Ergänzung der
Resolution zu formulieren.
Schmidt (CDU) ist der Meinung, "es beiße sich", wenn hierzu noch eine Forderung zum Sozialplan aufgenommen werde. Man sei sich ja einig, daß man der
- 17 Belegschaft so weit als möglich helfen werde, bei der Ersatzbeschaffung von
Arbeitsplätzen. Dafür wäre kein zusätzlicher Beschluß erforderlich.
Neffgen (BVB) hält es daraufhin für wenig sinnvoll, seinen Antrag aufrecht zu
erhalten, wenn alle anderen eine andere Meinung hätten. Er befürchtet nur, daß
die Arbeitnehmer, wenn sie die Resolution lesen würden, sagen könnten, daß von
ihnen überhaupt keiner gesprochen hätte. Jetzt könne man nur noch hoffen, daß
die Presse wenigstens aufnimmt, daß man auch über die Zukunftssicherung der
Arbeitgeber nachgedacht habe. Die Arbeitnehmer seien ihm das wichtigste, nicht
die Aktionäre. Er verzichtet "unter dem Druck der Mehrheit" auf einen weiteren
Zusatz zur Resulotion.
4. Genehmigung von Dringlichkeitsentscheidungen
4.1 Kanalanschlüsse
hier: Überplanmäßige Ausgabe bei Hhst. 1.700.9400.0
Bezug: HA 08.05.1989
- Vorlage-Nr. 75/89 Der Rat genehmigt die Dringlichkeitsentscheidung des Haupt- und Finanzausschusses über die überplanmäßige Bereitstellung von 100.000,00 DM bei der
Haushaltsstelle 1.700.9400.0 - Kanalanschlüsse - einstimmig 4.2 Sportheim Heider Bergsee
hier: Außerplanmäßige Ausgabe bei Hhst. 1.550.9870.8
Bezug: HA 08.05.1989
- Vorlage-Nr. 129/85 a Der Rat genehmigt die Dringlichkeitsentscheidung des Haupt- und Finanzausschusses über eine außerplanmäßige Ausgabe bei der Haushaltsstelle 1.
550.9870.8 - Zuschuß Sportheime u.a. - in Höhe von 23.000,00 DM.
- einstimmig 4.3 Einrichtungskosten für die vorläufige Unterbringung von Aussiedlern und
Übersiedlern
hier: Außerplanmäßige Ausgabe bei Hhst. 1.880.9350.7
Bezug: HA 05.06.1989
- Vorlage-Nr. 9/89 g Der Rat genehmigt die Dringlichkeitsentscheidung des Haupt- und Finanzausschusses über die Bereitstellung eines außerplanmäßigen Betrages von 50.000,00
DM bei Haushaltsstelle 1.880.9350.7.
- einstimmig -
82
- 18 5. Überplanmäßige Ausgabe
5.1 Erweiterung Friedhöfe
Bezug: HA 08.05.1989
- Vorlage-Nr. 51/89 f Der Rat beschließt eine überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 160.000,00 DM auf
der Haushaltsstelle 1. 750.9400.8 für die Erweiterung Nordfriedhof.
Deckung: Entnahme aus der Allgemeinen Rückla~e, Hhst. 1.910.3100.8.
- einstimmig 6. Außerplanmäßige Ausgabe
6.1 Ostabfahrt Parkplatz Belvedere;
hier: Voruntersuchung
Bezug: BA 18.04.1989, VkA 25.04.1989, HA 08.05.1989
- Vorlage-Nr. 65/74 1 Weber (DIE GRÜNEN) führt aus, daß sich hinter diesem Tagesordnungspunkt mehr
versteckt, als man auf den ersten Blick erkennen könne. Es gehe nämlich um
eine Vorplanung, die die Anbindung des Belvedere Parkplatzes regeln solle.
Hintergrund sei jedoch eine Tunnelplanung, weil der Regierungspräsident
eindeutig erklärt habe, daß eine Anbindung durch den Nordgarten nicht durchführbar sein wird. Die einzige Lösung, die die Verwaltung sehe, sei, mit Hilfe
eines Tunnels unter dem Nordgarten hindurch eine Verbindung zu schaffen,
eventuell sogar bis zur Straße "Am Bundesbahnhof". Er fragt sich, wie realistisch eine Verwaltung und eine Mehrheit, die dies beschließt, ist, da dieser
Tunnel nach menschlichem Ermessen überhaupt nicht finanzierbar sein wird.
Außerdem würde auch ein Tunnelbauwerk erhebliche Eingriffe in den Nordgarten,
erhebliche Eingriffe in unmittelbarer Nähe des Schloßparkas und des Baches,
der dort verläuft, bedeuten. Auch einer solchen Planung würde der Regierungspräsident niemals zustimmen. Er glaubt, daß es aber auch hier darum geht,
Wahlkampf zu machen. Man sage der WEPAG, der sich die Mehrheitsparteien ganz
erheblich verpflichtet fühlten, daß man hier etwas für sie tue. Dabei würden
Kosten in Kauf genommen, die im Unvorstellbaren liegen. Dies mache seine
Fraktion nicht mit.
Klug (CDU) bemerkt, daß die ganze Konzeption der Fraktion DIE GRÜNEN in Sachen
Verkehrspolitik darin besteht: Errichtung von 2 zentralen Bauwerken, nämlich
Wiederherstellung Uhltor und Kölntor. Dann herablassen der Fallgitter und
vollständige Verkehrsdezimierung in Brühl. An der Frage, ob Ostanbindung
Belvedere möglich ist oder nicht, hinge die Entwicklung der gesamten nördlichen Innenstadt. Man beanspruche hier für sich ein verantwortungsbewußtes
Handeln und daß sei ihm 20.000,00 DM wert.
Schmidt (CDU) bemerkt, daß das Gutachten in Auftrag gegeben werde, um festzustellen, was möglich ist und mit welchen Kosten. Es gehe ihnen hier nicht um
die WEPAG, sondern um die zukunftsweisende Möglichkeit, den Parkplatz an eine
Hauptverkehrsstraße anzubinden. Mit dieser Anbindung, habe man den gesamten
nördlichen Bereich einschließlich der Kempishofstraße verkehrsberuhigt. Diese
83
- 19 Konzeption werde man nicht nur vor den Wahlen, sondern auch nach den Wahlen
verfolgen.
Hälsig (DIE GRÜNEN) kritisiert, daß man immer nur irgendwelche Gutachten in
Auftrag geben wolle. In der Erweiterung des Generalverkehrsplanes sei dieser
Punkt bereits einmal untersucht worden und dabei festgestellt worden, daß man
die Anbindung bereits herstellen könne, nämlich durch Zweispurigkeit auf der
Kölnstraße. Im Gutachten sei klar gesagt, daß dies die beste Lösung sei, aber
dagegen wehre man sich ja vehememt.
Noethen (CDU) weist darauf hin, daß auch die Stadt Heilbronn einen Tunnel
gebaut habe. Er schlägt vor, eine Durchführbarkeitsstudie zu machen. Die
Kölnstraße solle nicht nur Geschäftsstraße, sondern auch Wohnstraße sein und
auch da wolle man Ruhe bekommen.
Pütz (F.D.P.) fragt, was aus der Fraktion DIE GRÜNEN geworden ist, daß sie auf
einmal gegen den Schutz der Bürger der Kölnstraße ist, die davor geschützt
werden sollen, daß der Verkehr nicht mehr über ihre Straße abrollt.
Der Rat beschließt die außerplanmäßige
21.000,00 DM.
Abstimmungsergebnis: 38
Ber~itstellung
der Mittel in Höhe von
4
7. Zahlung von Pflegegeld für Kinder in Familienpflege;
hier: Neufestsetzung der Pflegesätze zum 01.07.1989
Bezug: JWA 11.05.1989
- Vorlage-Nr. 385/78
y -
Der Rat beschließt, die Pflegesätze für Jugendliche, die in Familienpflege
untergebracht sind, zum 01.07.1989 nur festzusetzen.
- von Geburt bis zur Vollendung des 11. Lebensjahres
574,00 DM
- von Beginn des 12. Lebensjahres bis zur Vollendung des
15. Lebensjahres
693,00 DM
- von Beginn des 16. Lebensjahres bis zur Vollendung des
18. Lebensjahres
812,00 DM
Eine Anrechnung des Kindergeldes erfolgt nicht.
- einstimmig 8. Bebauungsplan 17/I (Wintergärten/Daberger Hang)
hier: Satzungsbeschluß gern. § 10 BauGB
Bezug: PStA 30.05.1989
-Vorlage-Nr. 157/86 c -
84
- 20 Menge! (SPD) ist der Meinung, daß die Errichtung von Wintergärten nur dort
gestattet werden soll, wo das nachbarliche Einvernehmen gegeben ist. Diejenigen Bereiche, wo keine Einstimmigkeit unter den Anwohnern gegeben ist, sollten
herausgenommen werden.
Schmidt (CDU) ist der Auffassung, daß die Wintergärten dort zugelassen werden
sollten, wo überwiegend Zustimmung herseht. Er ist deshalb dafür, daß die
Einwendungen 2 und 7 zurückgewiesen werden.
Menge! (SPD) bemerkt dazu, daß es nicht sein könne, daß man so ohne weiteres
die Leute in ihren Rechten einschränke, auch wenn sie in der Minderheit wären.
Der Stadtdirektor erläutert, daß man mehr an Bürgerbeteiligung in einem
Verfahren nicht hat durchführen können, wie in diesem Falle. Daß sich solche
Bürgerbeteiligung einwenig hat absurdum führen lassen, zeige dieses Verfahren
auch. Wenn man aber einmal angefangen habe, zu sagen, man tue das, was die
Bürger wollen, dann könne man es nur mit der Mehrheit halten. Etwas anderes
wäre nicht möglich.
Der Rat lehnt es ab, den Bau von Wintergärten nur dort zu gestatten, wo das
Einvernehmen mit den Nachbarn vorliegt.
Abstimmungsergebnis: 23 : 15
bei 4 Enthaltungen
a) Der Rat beschließt gern. § 10 BauGB (Baugesetzbuch) vom 08.12.1986 (BGBl I
S. 2253) den Bebauungsplan Nr. 17 I - Wintergärten Daberger Hang einschließlich der textlichen Festsetzung mit dem Inhalt nach § 9 BauGB und
der nach der öffentlichen Auslegung vorgenommenen Änderung nach § 3 Abs. 3
BauGB als Satzung sowie die Begründung zum Bebauungsplan.
Der Bebauungsplan Nr. 17 I betrifft die Flächen, die wie folgt begrenzt
werden:
Teil A
Im Westen:
Im Norden:
Im Osten:
Im Süden:
von der ostwärtigen Grenze des Flurstückes 2355
von der Straße am Daberger Hof und der
Maximilian-Franz-Straße
von der Wittelsbacher Straße und südlichen bzw. westlichen
Grenze des Flurstückes 1855
von der südlichen Grenze der Flurstücke 2280 - 2284
(alle Gemarkung Kierberg, Flur 4; dies sind die Häuser Von-Hessen-Str. 1 - 9
und 2- 30 sowie Maximilian-Franz-Str. 5- 35).
Teil B
Im Norden:
Im Osten:
von der südlichen Grenze des Flurstückes 1876 (Weg südlich
des Grünzuges Theodor-Heuss-Straße)
von dem Fuß- und Radweg zwischen Von-Holte-Straße und
Theodor-Heuss-Straße sowie den ostwärtigen Grenzen der
Flurstücke 2017 - 2025, 2265 - 2267, 2015, 2123 - 2129
85
- 21 Im Süden:
Im Westen:
von den südlichen Grenzen der Flurstücke 2117 - 2122
von der Wittelsbacher Straße
(alle Flurstücke Gemarkung Kierberg, Flur 4; dies sind die Häuser
Wittelsbacher Straße 14- 110, Von-Holte-Str. 1- 27 und 2- 14).
Teil C
Im
Im
Im
Im
Norden:
Osten:
Süden:
Westen:
von
von
vom
von
der südlichen Grenze des Flurstückes 2076
der ostwärtigen Grenze der Flurstücke 2505
Rodderweg
der Wittelsbacher Straße
~
2507 u. 2511
(alle Flurstücke Gemarkung Kierberg, Flur 4; dies sind die Häuser Rodderweg 72
- 78 a).
b) Die während der öffentlichen Auslegung vorgebrachten Anregungen der Träger
öffentlicher Belange zu A und B werden zurückgewiesen, die Anregung C wird
als gegenstandslos zurückgewiesen.
c) Die während der öffentlichen Auslegung vorgebrachten Anregungen und
Bedenken, sowie die während der eingeschränkten Beteiligung in der Zeit vom
08.03. - 23.03.1989 eingegangenen Anregungen und Bedenken zu den Punkten 1
- 4 und 6 - 9 werden zurückgewiesen.
Den während der öffentlichen Auslegung und der eingeschränkten Beteiligung
vorgebrachten Bedenken nach Punkt 5 wird gefolgt.
Abstimmungsergebnis: 22 : 17
bei 3 Enthaltungen
9. Bebauungsplan 33 II/B "Festplatz Liblarer Straße"
hier: - Satzungsbeschluß gern. § 10 BauGB
- Beschluß über die vorgebrachten Anregungen und Bedenken
Bezug: PStA 30.05.1989
- Vorlage-Nr. 213/86 j + 1 Fröhlich erläutert, daß zusätzlich zu den vorliegenden Bedenken und Anregungen
in den letzten 2 Tagen noch ein Schreiben des Staatlichen Forstamtes Ville
eingangen ist, mit einer Forderung die dem Grunde nach bereits bekannt war.
Das Forstamt habe noch einmal darauf hingewiesen daß im Zusammenhang mit der
Verwirklichung des Bebauungsplanes eine Ersatzaufforstung von ca. 1 ha Größe
durchgeführt werden muß. Der Investor habe inzwischen bereits zugesagt, daß er
die Kosten der Aufforstung in Höhe von etwa 20.000,00 DM übernehmen werde. Die
vom Forstamt vorgebrachte Anregung müsse heute ebenfalls beschieden werden. Er
schlägt vor, hier stattzugeben.
Hälsig (DIE GRÜNEN) begründet ihre Ablehnung zu dem Bebauungsplan damit, daß
hier eine Einfamilienhaussiedlung entstehen soll. Sie ist der Meinung, daß man
damit voll am Bedarf vorbeiplane. Als erstes wäre es von Nöten, preiswerten
Wohnraum zu schaffen. Dieser fehle in Brühl am meisten. Außerdem habe sie
ökologische Bedenken.
1. Der Rat beschließt gern. § 10 BauGB in der Fassung der Bekanntmachung vom
86
- 22 08.12.1986 (BGBl. I S. 2253) den Bebauungsplan 33 II/B - Festplatz Liblarer
Straße - einschließlich der textlichen Festsetzung nach § 9 BauGB als
Satzung und die BegrUndung gern. § 9 Abs. 8 BauGB.
Das Plangebiet liegt in der Gemarkung Brühl, Flur 7 und wird wie folgt begrenzt:
Im Westen:
von den westlichen Grenzen der Flurstücke 562 und 378 den
westlichen und den nördlichen Grenzen der Flurstücke 377 und
321, sowie der westlichen Grenze des Flurstückes 391
Im Norden:
von den nördlichen Grenzen der Flurstücke 321, 936, 956, 964,
965, 966, 952, 967, 968, 954, 334, 89, 90, 91, 92 und 233
Im Osten:
von der Römerstraße
Im Süden:
von den südlichen Grenzen der Flurstücke 353, 354, 304, 102 der
südlichsten Grenze des Flurstückes 357, der südlichsten Grenze
des Flurstückes 376, der südlichsten Grenze des Flurstückes 378
und der sildliehen Grenze der Flurstücke 562 und 516.
2. Der während der erneuten öffentlichen Auslegung vom 12.05. bis 16.06.1989
vorgebrachten Anregungen und Bedenken vom 29.05.1989 zu 1. (= Verlegung der
Garagen auf die Nordseite der Baukörper) wird gefolgt; die Anregung zu 2.
(Aufhebung des ostwärtigen Weges) wird zurückgewiesen.
3. Die während der erneuten öffentlichen Auslegung vorgebrachte Anregung des
Staatlichen Forstamtes Ville wird berücksichtigt.
Abstimmungsergebnis: 38 : 3
(Ratsherr Poetes war im Zeitpunkt der Abstimmung
nicht anwesend.)
10. Bebauungsplan Nr. 06.04 (alt 66 III B) "Erweiterung Kleingartenanlage
Kuhgasse"
hier: Aufstellungsbeschluß
Bezug: PStA 30.05.1989
- Vorlage-Nr. 238/81 f Weber (DIE GRÜNEN) möchte in die Erläuterungen gerne aufgenommen haben, daß
bei der Planung besonders Gesichtspunkte des Umweltschutzes berücksichtigt
werden sollen. Das heiße, daß zur Aufstellung des Bebauungsplanes konkrete
Aussagen dahingehend getroffen werden sollen, daß in diesem Kleingartengelände
kein giftiger Chemieeinsatz stattfinden darf, daß hier Vogelschutzhecken zu
pflanzen sind und evtl. noch andere Biothope anzulegen sind. Dies könne dann
durchaus im Bereich der Planung alles gemacht werden, sollte aber hier noch in
die Erläuterung mitaufgenommen werden um schon eine konkrete Planungseinrichtung anzudeuten.
Fröhlich erläutert, daß sich dies nicht als Festsetzung in den Bebauungsplan
einarbeiten läßt. Es bestände lediglich die Möglichkeit, die GrundstOcke
liegenschaftlieh nur unter diesen Bedingungen zu verpachten.
Der Rat beschließt gern. § 2 Abs. 1 Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 08.12.1986 (BGBL I S. 2253) die Aufstellung des Bebauungsplanes
Nr. 06.04. "Erweiterung Kleingartenanlage Kuhgasse". Das Plangebiet liegt in
der Gemarkung Badorf, Flur.17 und wird wi~'folgt begrenzt:
87
- 23 Im Norden:
Im Osten:
Im Süden:
Im Westen:
durch die nördlirihen Grenzen der Flurstücke 487, 546, 491 und
813
durch die östlichen Grenzen der Flurstücke 487 und 813
durch die südlichen Grenzen der Flurstücke 813, 491, 546 und
545 sowie dem westlichen Teil der südlichen Grenze des
Flurstückes 487
·
durch die westlichen Grenzen der Flurstücke 545 ud 487.
- einstimmig 11. Örtliche Bauvorschriften (Gestaltungssatzung) für den südlichen
Teilbereich des Bebauungsplanes Nr. 33 II/B "Festplatz Liblarer Straße".
Bezug: PStA 30.05.1989
- Vorlage-Nr. 213/86 k Hälsig (OIE GRÜNEN) beantragt, daß in die Gestaltungssatzung auch die
Fassadenbegrünung mitaufgenommen wird.
Der Rat lehnt diesen Antrag ab.
Abstimmungsergebnis: 31 : 5 bei 4 Enthaltungen (Die Ratsherren Freytag und
Schmitz, R. waren bei der
Abstimmung nicht anwesend.)
Der Rat beschließt gern. § 81 der Bauordnung NW vom 26.06.1984 (GV NW 1984 S.
419) I.V. mit§ 4 GO NW in der Fassung der Bekanntmachung vom 13.08.1984 (GV
NW S. 475) für den südlichen Teilbereich der Fläche des Bebauungsplanes 33
II/B "Festplatz Liblarer Straße" die beiliegende Satzung über die örtlichen
Bauvorschriften nach § 81 (1) Nr. 1, 2 und 4 BauONW.
Der Geltungsbereich wird wie folgt begrenzt:
Im Norden:
Im Osten:
Im Süden:
der
Im Westen:
- einstimmig -
von der südlichen Grenze der öffentlichen Grünfläche, von den
südlichen Grenzen der Flurstücke 387 und 386, die auch die
Plangebietsgrenze des Bebauungsplanes Nr. 33 II/B bilden.
von der Römerstraße, die in diesem Bereich auch die
Plangebietsgrenze des Bebauungsplanes Nr. 33 II/B bildet.
von den südlichen Grenzen der Flurstücke 353, 354, 304, 102,
südlichsten Grenze des Flurstückes 357, der südlichen Grenze
des Flurstückes 376, der südlichsten Grenze des Flurstückes 378
und der südlichen Grenze der Flurstücke 562 und 516, die alle
auch die Plangebietsgrenze des Bebauungsplanes Nr. 33 II/B
bilden.
von den westlichen Grenzen der Flurstücke 562 und 378 und von
den westlichen Grenzen des Flurstückes 377, die auch alle die
Plangebietsgrenze des Bebauungsplanes Nr. 33 II/B bilden.
bei
3 Enthaltungen
12. Gestaltungssatzung für den Bereich zwischen Metzenmacherweg und
Kastanienweg
Bezug: PStA 30.05.1989
_,
j
~ 1 '.
- 24 - Vorlage-Nr. 85/89 Der Rat beschließt gern. § 81 der BauD NW vom 26.06.1984 (GV. NW 1984 S. 419),
zuletzt geändert durch Gesetz vom 21.06.1988 (GV. NW. 1988 S. 319) i.V. mit §
4 GO NW in der Fassung der Bekanntmachung vom 13.08.1984 (GV. NW S. 475) für
den Bereich zwischen dem Kastanienweg und dem Metzenmacherweg die beiliegende
Satzung über die äußere Gestaltung baulicher Anlagen, von Werbeanlagen sowie
die Art, Gestaltung und Höhe der Einfriedungen.
- einstimmig 13. Veränderungssperre für den Bereich des Bebauungsplanes Nr. 01.03
"Innenstadt"
hier: Teilbereich II. Balthasar-Neumann-Platz (alt BPL 3 III)
Bezug: Rat 13.07.1987, PStA 11.04. und 30.05.1989
- Vorlage-Nr. 128/87 e Der Rat beschließt aufgrund der §§ 14 Abs. 1, 16 Abs. 1 und 2 und 17 Abs. 1
Baugesetzbuch vom 08.12.1986 (BGBL I S. 2253) in Verbindung mit den §§ 4 Abs.
1, 4, 5, 6 und 28 Abs. 1 Buchstabe G der Gemeindeordnung für das Land NW in
der Fassung der Bekanntmachung vom 13. August 1984 (GV. NW S. 475), zuletzt
geändert durch Art. 9 des Rechtsbereinigungsgesetzes 1987 für das Land NW vom
06. Oktober 1987 mit Wirkung vom 13. Oktober 1987, für den Teilbereich des
Bebauungsplanes "Innenstadt" Nr. 01.03/ Teilbereich II folgende Satzung:
§ 1
Über folgende Grundstücke wird eine Veränderungssperre beschlossen: Gemarkung
Brühl, Flur 12, Flurstücke 320, tlw. 321, 322, 323, 258, 260, 262, 264, 265,
243, 271, 286, 307, 308, 309, 310, 356, 429, 434 tlw. und 420.
Das Gebiet wird wie folgt begrenzt
im Norden
im Osten
im Süden
im Westen
von der Schlaunstraße,
von der Köln-Banner-Eisenbahn und der Grenze zwischen dem
Amtsgericht Brühl und dem Haus Balthasar-Neumann-Platz 1,
weiter entlang der westlichen Grenze des Flurstückes 335
(Amtsgericht) bis in die Verlängerung der nördlichen
Grundstücksgrenze Flurstück 429, dann entlang der ostwärtigen
Grenze des Flurstückes 429 (Balthasar-Neumann-Platz 28),
von den südlichen Grenzen der Flurstücke 429, 356, 243,
von den wesentlichen Grenzen der Flurstücke 243, 271, 310, 329,
hinzu kommt noch das Flurstück 420, Flur 12, Gemarkung Brühl (Carl-SchurzStraße 22 + 24).
§ 2
Im räumlichen Geltungsbereich der Veränderungssperre (§ 1) dürfen
1.
2.
Vorhaben im Sinne des § 29 (Errichtung, Änderung oder Nutzungsänderung
von baulichen Anlagen) nicht durchgeführt oder bauliche Anlagen nicht
beseitigt werden;
erhebliche oder wesentliche wertsteigernde Veränderungen von Grundstücken
88
··~
- 25 und baulichen Anlagen, deren Veränderungen nicht genehmigungs-,
zustimmungs- oder anzeigepflichtig sind, nicht vorgenommen werden.
§ 3
Wenn überwiegende öffentliche Belange nicht entgegenstehen, kann von der
Veränderungssperre eine Ausnahme zugelassen werden. Die Entscheidung über
Maßnahmen trifft die Baugenehmigungsbehörde im Einvernehmen mit der Gemeinde.
§ 4
Vorhaben, die vor dem Inkrafttreten der Veränderungssperre baurechtlich
genehmigt worden sind, Unterhaltungsarbeiten und die Fortführung einer bisher
ausgeübten Nutzung werden von der Veränderungssperre nicht berührt.
§ 5
Diese Satzung tritt mit der Bekanntmachung in Kraft. Sie tritt außer Kraft,
sobald und soweit für ihren Geltungsbereich (§ 1) ein Bebauungsplan in Kraft
tritt, spätestens jedoch nach Ablauf von zwei Jahren seit Inkrafttreten dieser
Satzung.
Brühl, den
DER BÜRGERMEISTER
(Wilhelm Schmitz)
Bekanntmachungsanordnung
Die vorstehende Satzung der Stadt Brühl über die Veränderungssperre für den
Bereich des Bebauungsplanes "Inrienstadt" (Nr. 0~.03/I) wird hiermit öffentlich
bekanntgemacht.
Es wird darauf hingewiesen, daß eine Verletzung von Verfahrens- oder Formvorschriften der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (GO NW) beim
Zustandekommen der aufgeführten Satzung nach Ablauf eines Jahres seit dieser
Bekanntmachung nicht mehr geltendgemacht werden kann. Es sei denn,
a)
b)
c)
d)
eine vorgeschriebene Genehmigung fehlt,
die Satzung ist nicht ordnungsgemäß bekanntgemacht worden,
der Stadtdirektor hätte den Satzungsbeschluß vorher beanstandet oder
der Form- und Verfahrensmangel sei gegenüber der Stadt Brühl vorher gerügt
und dabei die verletzte Rechtsvorschrift und die Tatsache bezeichnet
worden, die den Mangel ergibt.
Hinweis:
Die Verletzung solcher Verfahrens- oder Formvorschriften kann beim Stadtdirektor der Stadt Brühl, Rathaus, 5040 Brühl, geltendgemacht werden.
Die Satzung kann während der Sprechstunden von montags bis freitags von 08.00
- 12.00 h sowie montags bis mittwochs von 14.00 bis 16.00 h und donnerstags
89
I'
- 26 von 14.00 bis 18.00 h im Planungsamt, Rathaus, Zimmer A 121/122, 5040 Brühl,
eingesehen werden.
Auf die Vorschriften des § 18 Abs. 2, Sätze 2 und 3, des Baugesetzbuches vom
08.12.1986 (BGBl. I. S. 2253) über die fristgemäße Geltendmachung etwaiger
Entschädigungsansprüche bei mehr als vierjähriger Dauer der Veränderungssperre
wird hingewiesen.
Brühl, den
DER BÜRGERMEISTER
(Wilhelm Schmitz)
- einstimmig 14. Um- und Neubenennung von Straßen
hier: Höhenweg, Winterburg, Zufahrt zum Heider Bergsee
Bezug: HA 06.03.89, Antrag der F.D.P.-Fraktion 09.03.89, Rat 13.03.89,
HA 22.05.1989
- Vorlage-Nr. 387/80 o + p -
- Ä-
Schmidt (CDU) unterbreitet folgende Vorschläge:
a) den neuen Höhenweg, von der Theodor-Heuss-Straße bis zur Zufahrt zur
Finanzakademie und Fachhochschule einschl. der Zufahrt "An der Akademie" zu
bezeichnen und
b) das abgebundene alte Teilstück des Höhenweges weiter "Höhenweg" zu
bezeichnen.
Das Teilstück der Straße "Winterburg" von der Theodor-Heuss-Straße bis zur
Straße "Kloster Senden" solle auf Wunsch der Anwohner weiter den Namen "Winterburg" tragen.
Mengel (SPD) berichtet über ein Schreiben der Fachhochschule des Bundes, worin
diese ihr Mißfallen darüber äußere, daß die Straße "An der Akademie" bezeichnet werden solle und daß kein Hinweis auf die Fachhochschule des Bundes für
öffentliche Verwaltung erfolge. Er wiederholt seine Anregung, alles beim alten
zu belassen, wenn man unbedingt eine kleine Veränderung wolle, dann könne man
das neue Teilstück des Höhenweges mit "Neuer Höhenweg" benennen.
Neffgen (BVB) erläutert, daß Anlaß für den Antrag seiner Fraktion Wünsche von
Bürgern des unteren Teils der Straße "Winterburg" waren, den oberen Teil der
Straße umzubenennen, um Belästigungen durch suchende Autofahrer zu vermeiden.
Dem Vorschlag von Herrn Mengel in Sachen Höhenweg könne er nicht zustimmen, da
es bei ähnlichen Straßennamen wie z. 8. Alte Bohle/Neue Bohle immer wieder zu
Problemen komme. Dann solle man eher dem F.D.P.-Antrag folgen und die Straße
"Max-Ernst-Straße" bezeichnen. Damit würde auch dem Anliegen der Fachhochschule Rechnung getragen.
Pütz (F.D.P.) unterstreicht nochmals den Antrag seiner Fraktion, die Straße
nach einem bedeutenden Brühler zu benennen. Er sieht sich darin auch durch das
Schreiben der Fachhochschule bestärkt. Er bittet um Zustimmung zu dem Vorschlag, die Straße "Max-Ernst-Straße" zu benennen.
90
\1 •
- 27 Westphal (SPD) plädiert dafür, die Straße den Bürgern von Brühl-West zuliebe,
"Neuer Höhenweg" zu bezeichnen.
Müller (SPD) findet es verwunderlich, daß eine Straße bei denen umbenannt
werden soll, bei denen sich noch keiner verirrt hat. Daß man eine Straße da
umbenennen will, wo es historisch unsinnig ist, weil sie dort immer so hieß,
ist für ihn ebenfalls unverständlich. Den neuen Höhenweg würden alle Heider
Bürger "Neuer Höhenweg" bezeichnen, weil die Stadt ihn auf dem Schild, 3 Jahre
so bezeichnet habe.
Neffgen (BVB) bemerkt, daß es sich dabei um einen Arbeitstitel handelt.
Der Rat beschließt, daß Teilstück der Straße "Winterburg" von der TheodorHeuss-Straße bis zur Straße "Kloster Benden" weiter "Winterburg" zu bezeichnen.
Abstimmungsergebnis:
36 : 6
Der Bürgermeister stellt die Vorschläge für die Bezeichnung des neuen durchgehenden Straßenzuges des Höhenweges von der Theodor-Heuss-Straße bis zum
Rodderweg einschließlich der Zufahrt zur Finanzakademie und Fachhochschule zur
Abstimmung.
Auf den Vorschlag "Max-Ernst-Straße" entfallen 2 Stimmen.
Auf den Vorschlag "Neuer Höhenweg" entfallen 19 Stimmen.
Auf den Vorschlag "An der Akademie" entfallen 21 Stimmen.
Der Rat benennt damit den neuen durchgehenden Straßenzug des Höhenweges von
der Theodor-Heuss-Straße bis zum Rodderweg einschließlich der Zufahrt zur
Finanzakademie und Fachhochschule mit dem Straßennamen "An der Akademie".
15. Mitteilungen des Stadtdirektors
15.1 Brunnen Belvederegelände
Bezug: HA 05.06.1989
- Vorlage-Nr. 106/89 Der Rat nimmt den Bericht des Stadtdirektors zur Kenntnis.
- einstimmig 15.2 Ergebnisse der Volks-, Berufs-, Gebäude-, Wohnungsund Arbeitsstättenzählung 1987 (Volkszählung 1987)
- Vorlage-Nr. 102/89 Hälsig (DIE GRÜNEN) erklärt, daß der Stadtdirektor in der Vorlage-Nr. 159/86 a
begründet habe, warum die Volkszählung notwendig sei. Dabei ging es z. B.
darum, festzustellen, welche Arbeitsplätze in welcher Branche in Brühl sinnvoll sind, welche Nahverkehrsverbindungen unabdingbar sind, bis sich der
Zustand der Gebäude darstellt u. a. mehr. Sie möchte wissen, welche Schlüsse
91
92
- 28 der Stadtdirketor aus den vorliegenden Zahlen zieht. Bei der Durchsicht sei
ihr eigentlich nicht viel neues aufgefallen.
Der Stadtkämmerer erläutert, daß man mit der Vorlage nur das Ergebnis zur
Kenntnis gebe. Nunmehr sei dieses statistische Material Ausgangspunkt für
sämtliche Planungen.
Weber {DIE GRÜNEN) ist der Meinung, daß die Ergebnisse eigentlich keine
Aussagekraft haben können. Die Kritiker hätten vor der Volkszählung gesagt,
daß, wenn die Auswertung vorliege, die Daten bereits so veraltet seien, daß
man sie eigentlich in den Mülleimer werfen könne. Zumindest die Wohnungsdaten
bewiesen, daß dies eingetroffen sei.
Der Rat nimmt den Bericht des Stadtdirektors zur Kenntnis.
- einstimmig 16. Anträge
16.1 BVB-Fraktion vom 24.04.1989, DIE GRÜNEN-Fraktion vom 15.06.1989,
F.D.P.-Fraktion vom 15.06.1989
Umbesetzung von Ausschüssen
- Vorlage-Nr. 160/87 o + p + g Der Bürgermeister faßt die vorliegenden Anträge zusammen.
Der Rat beschließt die nachfolgenden Umbesetzungen:
a) Verkehrsausschuß
Für das stellv. Mitglied Gerhard Dahlmann
neu: Claus Paulsen
b) Schulausschuß
Für das ordentl. Mitglied Gerhard Dahlmann
Für das ordentl. Mitglied Sigrun Strick
Für das stellv. Mitglied Heinz-Günther Ediger
neu: Wilhelm Neffgen
neu: Heinz-Günther Ediger
neu: Sigrun Strick
c) Bauausschuß
Für das ordentl. Mitglied Alfons Ewald
neu: Wilhelm Neffgen
d) Sozialausschuß
Für das stellv. Mitglied Alfons Ewald
neu: Claus Paulsen
e) Ausschuß für Planung- und Stadtentwicklung
Für das ordentl. Mitglied Ulrich Franck
Für das stellv. Mitglied Helmut Laporte
neu: Claus Paulsen
neu: Michael Trunkhardt
f) Sozialausschuß
Für das ordentl. Mitglied Helmut Jansen
Für das stellv. Mitglied Johanna Kanschat
neu: Ingolf Otto
neu: Bernd Kranz
g) Jugendwohlfahrtsausschuß
Für das ordentl. Mitglied Jochen Pilz
Für das stellv. Mitglied Sigrun Strick
neu: Sigrun Strick
neu: Claudia Zwick
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~
9'3
- 29 - einstimmig 16.2 F.D.P.-Fraktion vom 03.05.1989
Förderung der Verrieselung von Niederschlagswasser
Bezug: HA 22.05.1989
- Vorlage-Nr. 173/84 f + g -
- Ä-
Pütz (F.D.P.) beantragt, den Antrag zur Weiterberatung an den Ausschuß für
Umweltfragen zu verweisen.
Der Rat stimmt diesem Antrag zu.
- einstimmig 16.3 SPD-Fraktion vom 20.05.1989, F.D.P.-Fraktion vom 15.06.1989
Änderung der Gebührensatzung für das Friedhofsund Bestattungswesen der Stadt Brühl
- Vorlage-Nr. 177/72 g + r + s -
- Ä-
Mengel (SPD) trägt nochmals die Begründung für den Antrag seiner Fraktion vom
20.05.1989 vor. Er bemerkt zu dem Vertagungsantrag der F.D.P.-Fraktion, daß es
keine Frage des Haushalts sei. Man habe in der Vergangenheit des öfteren vor
den Haushaltsberatungen über Gebührenerhöhungen befunden. Der Antrag, die
Sache an die Haushaltsberatungen zu binden, sei für ihn nur ein Versuch, daß
ganze bis nach der Wahl zu vertagen. Man wolle helfen, und zwar in einer
vertretbaren Weise, indem man den Grünflächenanteil, der in diesen
Friedhofsanlagen enthalten ist, entsprechend höher ansetze.
Pütz (F.D.P.) führt aus, daß man aus gutem Grunde um eine Vertagung bis zu den
Haushaltsberatungen gebeten habe, nämlich um den Kämmerer nicht in eine
unlösbare Situation zu bringen. Er könne sich vorstellen, daß die SPD-Fraktion
das Fell nach dem 1. Oktober verteilen werde und das man dafür vielleicht
bereits einen neuen Kämmerer namens Dieter Freytag in der Schublade habe. Er
könne sich dann aber auch vorstellen, daß dieser Kämmerer spätestens in einem
halben Jahr den Stadtsäckel dieser Stadt in den Ausgleichsstock gebracht habe.
Der Rat vertagt den Antrag der SPD-Fraktion bis zu den Haushaltsberatungen für
das Jahr 1990.
Abstimmungsergebnis: 24 : 18
16.4 DIE GRÜNEN-Fraktion vom 29.05.1989,
F.D.P.-Fraktion vom 15.06.1989
Resolution
- Vorlage-Nr. 103/89 + a Weber (DIE GRÜNEN) ist der Meinung, daß der Rat eine Verpflichtung habe, sich
vor die ausländischen Mitbürger zu stellen und diese zu verteidigen. Er denkt,
auch vor dem Hintergrund des gestrigen Wahlergebnisses, daß man diesen Schutz
des Rates dahingehend äußern sollte, die vorliegende Resolution in der örtlichen Presse zu veröffentlichen.
'
I
- 30 -
Pütz (F.D.P.) glaubt, daß keiner dagegen sein wird, sich schützend vor die
ausländischen Mitbürger zu stellen. Er vermißt in der Resolution, daß man sich
auch vom Linksextremismus distanziere.
Schmidt (CDU) führt aus, daß man der Resolution im wesentlichen zustimmen
könne. Man habe zuvor davon abgeraten, eine solche Resolution einzubringen,
weil man der Meinung sei, daß dies nichts bewirke. Jede Partei solle auf ihre
Weise radikale Kräfte politisch bekämpfen. Nach dem die Resolution nun aber
vorliege, solle man darüber sprechen. Er möchte folgende Änderungen einbringen:
- Ja zum Miteinander - für eine offene Gesellschaft und kulturelle Vielfalt in
Europa,
- wir wenden uns gegen fremdenfeindlich und diskriminierende Einstellungen
gegen Rechts- und Linksradikalismus,
- den folgenden Absatz könne man streichen, weil daß eine Wiederholung sei.
Im übrigen sei man mit der Resolution einverstanden.
Weber (DIE GRÜNEN) bemerkt dazu, daß es seiner Fraktion darum ging, sich vor
die ausländischen Mitbürger zu stellen. Er könne zur Zeit nicht sehen, daß
linksradikale Parteien, Bewegungen etc. die ausländischen Mitbürger bekämpfen
und sie zu Sündenböcken machen. Es müsse erläutert werden, wieso dies in den
inhaltlichen Zusammenhang hereingebracht werden soll. Den Zusatz "in Europa"
habe er herausgelassen, weil sich Offenheit und kulturelle Vielfalt nicht nur
auf Europa beschränken sollte, sondern weil er das umfassend sieht. Eigentlich
sei die Zielsetzung auch die Brühler Bevölkerung und nicht die Europäische
Bevölkerung. Auf der anderen Seite habe man von vorneherein Forderungen aus
der Urfassung, wie das kommunale Wahlrecht für Ausländer herausgelassen, weil
man wußte, daß das die übrigen Fraktionen nicht alle mittragen können. Er
fordert nochmals dazu auf, dieser Resolution so zuzustimmen.
Mengel (SPD) stellt zur Sache fest, daß es zumindest im Augenblick keine
linksextreme Gruppierung gibt, die hier in diesen Rahmen reinpaßt. Er macht
den Vermittlungsvorschlag, zu sagen: Wir wenden uns gegen fremdenfeindliche
und diskriminierende Einstellungen.
Neffgen (BVB) unterbreitet den Vorschlag, wie folgt zu formulieren: Wir wenden
uns gegen fremdenfeindliche und diskriminierende Einstellungen, gegen jedweden
Radikalismus.
Dr. Petran (SPD) erläutert, daß Radikalismus rein vom Wort her etwas positives
sein könne und habe auch eine Tradition in dem Sinne. Extremismus wäre dann
schon das passendere Wort.
Berg (SPD) weißt darauf hin, daß es durch den Zusatz gegen "jedweden Radikalismus" zu Mißverständnissen kommen könne. Er hält es deshalb für sinnvoll,
den Satz hinter dem Wort "Einstellungen" zu beenden.
Der Bürgermeister stell fest, daß Einmütigkeit darüber besteht, den ersten
Satz der Resolution wie folgt zu fassen: "Ja zum miteinander - für eine offene
Gesellscha~ und kulturelle Vielfalt in Europa" und den Absatz: "Wir bejahen
das Neben- und Miteinander ... "gestrichen werden soll. Er läßt darüber
abstimmen, wie der Satz: "Wir wenden uns gegen fremdenfeindliche und diskriminierende Einstellungen, gegen rechtsextreme Bewegungen und Parteien" gefaßt
werden soll.
94
95
- 31 -
Der Rat der Stadt Brühl beschließt, den Satz wie folgt zu fassen: "Wir wenden
uns gegen fremdenfeindliche und diskriminierende Einstellungen, gegen jedweden
Radikalismus".
Abstimmungsergebnis: 24 : 18
Die Resolution lautet damit wie folgt:
Resolution des Rates der Stadt Brühl
Für eine offene Gesellschaft und kultureller Vielfalt in
Ja zum Miteinander
Europa.
Die Achtung der Menschenwürde und die Unterbindung der Rassendiskriminierung
gehören zum gemeinsamen kulturellen und rechtlichen Erbe aller Mitgliedstaaten
der Europäischen Gemeinschaft.
Dieses kulturelle Erbe, das immer wieder und heute in besonders krasser Form
gefährdet ist, wollen wir schützen und neu erwerben. Wir wenden uns deshalb
gegen Intoleranz und gegen einen wieder erstarkenden dumpfen Nationalismus.
Wir wollen nicht zulassen, daß Ausländern und andere Minderheiten zu Sündenböcken für die wirtschaftlichen und sozialen Probleme unserer Gesellschaft
gemacht werden.
Wir wenden uns gegen fremdenfeinliehe und diskriminierende Einstellungen,
gegen jedweden Radikalismus.
Wir begrüßen die kulturelle Vielfalt, die sich in Europa herausgebildet hat,
und wir wenden uns gegen die Ausgrenzung von Ausländern aus unserer Gesellschaft. Wer das gemeinsame Europa will, der muß die Ausländerfeindlichkeit und
die Diskriminierung von Minderheiten im eigenen Land bekämpfen.
Weber (DIE GRÜNEN) möchte nach dieser Abstimmung eine persönliche Erklärung
abgeben. Er stellt fest, daß von Seiten der CDU, der BVB und der F.D.P. es
nicht möglich war, hier eine einstimmige Resolution zu verabschieden, auf die
er seit 2 Monaten hingewirkt habe. Er habe angesprochen mit dem Ziel, etwas
gemeinsam zu machen. Es sei nichts gekommen. Der Verlauf der Diskussion heute,
und die Abstimmung im Nachhinein habe gezeigt, daß man nicht bereit sei, mit
seiner Fraktion etwas gemeinsam zu bes~hließen. Die gesamte Strategie während
des Tagesordnungspunktes lief darauf hinaus, eine Kampfabstimmung durchzuführen. Daß verurteile er zutiefst und er hoffe, daß man diese Verfehlung wieder
korrigiere.
16.5 DIE GRÜNEN-Fraktion vom 05.06.1989
Verlängerung der Steuerbefreiungen der Gebausie
- Vorlage-Nr. 151/84 l -
- Ä-
Hälsig (DIE GRÜNEN) bemängelt, daß zu dem Antrag ihrer Fraktion keine Verwaltungsvorlage vorgelegt wurde. Sie führt aus, daß mit dem Wegfall des
Wohnungsgemeinnützigkeitgesetztes der Übergang der Wohnungsunternehmen in die
Steuerpflicht ohne weiter Sozialbindung vollzogen werde. Damit drohe ein
Ausverkauf der Sozialwohnungen. Weiterhin wäre damit zu rechnen, daß die
Mieten steigen würden. Es bestehe aber die Möglichkeit, die Gemeinnützigkeit
~
- 32 bis zum 01.01.1991 zu verlängern. Von dieser Möglichkeit solle Gebrauch
gemacht werden. Außerdem sieht sie es an der Zeit, den Gesellschaftervertrag
der Gebausie noch weiter zu verändern, damit zumindest in der Gebausie die
Sozialbindung erhalten bliebe.
Der Stadtkämmerer erläutert, daß die im Antrag genannte Möglichkeit der
Geschäftsführung der Gebausie selbstverständlich bekannt sei. Es werde die
steuerlich günstigste Version gewählt. Das Schreckensbild, daß die Gebausie
nicht mehr sozial sein werde, nur weil das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz
fällt, brauche man nicht zu fürchten. Davor stände der Aufsichtsrat.
Mangel (SPD) erklärt, daß man sich im Ziel sicherlich einig sei. Ihm sei nur
im Moment nicht klar, ob die hier aufgezeigte Möglichkeit die einzige, die
richtige Möglichkeit sei, dieses Ziel zu erreichen. Er regt deshalb an, die
Angelegenheit anhand einer Vorlage nochmals ausführlich zu beraten.
Weber (DIE GRÜNEN) weist nochmals auf den Hintergrund des Antrages hin. Bei
Inanspruchnahme der Steuerbefreiung würde sich bis 1991 bei der Gebausie
nichts ändern. Damit habe man Zeit, über die neue Unternehmensstruktur der
Gebausie nachzudenken.
Der Stadtdirektor stellt fest, daß die Steuerbefreiung mit der Sozialbindung
überhaupt nichts zu tun habe. An den Mieten ändere sich überhaupt nichts
dadurch, ob die Wohnungen gemeinnützig getragen würden oder nicht. Ein anderes
Thema seien Fragen der Struktur eines gemeinnützigen bzw. nicht gemeinnützigen
Unternehmens. Von daher sei man der Diskussion, die hier geführt werde recht
dankbar. Diese Dinge werde man im Aufsichtsrat besprechen müssen und u. U. in
Rückkopplung an den Rat.
Hälsig (DIE GRÜNEN) hält den Antrag ihrer Fraktion weiterhin aufrecht. Aufsichtsratsitzungen fänden im geschlossenen Kreise, nicht in der Öffentlichkeit
statt und außerdem sei ihre Fraktion nicht im Aufsichtsrat vertreten.
Osten (CDU) erläutert, daß die Wirtschaftlichkeitsberechnungen im Aufsichtsrat
noch nicht abgeschlossen sind, so daß man noch nicht wisse, ob man sich für
oder gegen eine Steuerbefreiung entschließen werde. Man sei eine Option
eingegangen und werde die Entscheidung früh genug treffen, wenn man diese
Dinge abgeschlossen habe.
Der Rat lehnt es ab, den Aufsichtsrat der Gebausie aufzufordern, die Verlängerung der Steuerbefreiungen bis zum 01.01.1991 nach Art. 11 § 25 des Steuerreformgesetzes 1990 in Anspruch zu nehmen.
Abstimmungsergebnis: 32 : 3 bei 7 Enthaltungen
16.6 DIE GRÜNEN-Fraktion vom 16.06.1989
Bleiche
- Vorlage-Nr. 111/89 -
- Ä-
Hälsig (DIE GRÜNEN) unterstreicht nochmals den Inhalt des Antrags, die Bleiche
ab sofort nicht mehr als Parkfläche sondern als Kinderspielplatz zu nutzen.
Als Parkraum stünde genug Platz in der Tiefgarage zur Verfügung.
96
97
- 33 Schmidt (CDU) erinnert an die Diskussion im Planungs- und Stadtentwicklungsausschuß. Danach soll die Bleiche künftig multifunktional genutzt werden. Im
Moment aber habe man einen Engpaß in Brühl. Deshalb habe der Stadtdirektor
angeordnet, die Bleiche vorübergehend zu Parkzwecken zu nutzen. Da dieser
Zustand nur noch etwa 2 1/2 Wochen andauere, solle man es dabei belassen.
Menge! (SPD) stört, daß der Gegensatz Auto/Kinderspielplatz hier tatsächlich
ernsthaft diskutiert wird. Er ist der Meinung, es dürfe überhaupt keinen Grund
geben, den Kindern den Platz streitig zu machen und dafür Autos hinzustellen.
Das aber witzige an der Situation sei doch, daß die Argumentation noch nicht
einmal stimme, da überhaupt kein Engpaß bestehe. In der Tiefgarage seien
derzeit 68 Plätze frei, in der man oben sage, man müsse einen dringenden
.Bedarf nachkommen. Außerdem sei sowieso nicht einzusehen, daß diesem Auto
nachgerannt werde bis zum geht nicht mehr. Es schiene nichts heiliger zu sein
in dieser Stadt als dieses Vehikel Auto.
Neffgen (BVB) wehrt sich dagegen, daß an der Bleiche Plakate der Grünen
hingen, wonach CDU und BVB geregelt hätten, daß auf der Bleiche geparkt werden
kann. Es handele sich vielmehr um eine Anordnung des Stadtdirektors. Man könne
sicherlich über den Inhalt diskutieren, aber wenn man Plakate aufhänge, solle
man eigentlich wissen, was man tue.
Der Stadtdirektor weißt nochmals darauf hin, daß der Platz seit eh und je in
Notzeiten vorübergehend als Parkplatz genutzt wird. In der Vergangenheit sei
nie die Behauptung aufgestellt worden, wie wenn es böses Blech gäbe, daß die
Kinder vertreiben würde. Gerade wegen des Vorwurfs, des unkindlichen Platzes,
habe man umfangreiche Überlegungen angestellt, um den Platz in Zukunft besser
zu gestalten. Er erinnert daran, daß man bereits seit 3 oder 4 Jahren einen
erheblichen Landeszuschuß habe, und er hofft, daß man sich sobald wie möglich
über die Planung im Klaren sein wird, damit in Kürze mit der Maßnahme begonnen
werden kann. Daneben weißt er darauf hin, daß die Fläche als Verkehrsfläche
gewidmet ist. Für eine Umwidmung bedürfe es eines längeren formalen Verfahrens.
Hälsig (DIE GRÜNEN) kritisiert, daß der Verkehrsausschuß nicht über die
Maßnahme informiert worden ist. Außerdem könne nicht von Notzeiten die Rede
sein. Man habe in der Tiefgarage genug Parkraum zur Verfügung.
Reinkerneier (SPD) ist der Meinung, daß sich das Problem von selbst lösen
würde, wenn man in der Tiefgarage mit Parkscheibe parken könnte und die
Bleiche gebührenpflichtig würde.
Westphal (SPD) führt aus, daß man den Ärger hätte vermeiden können, wenn man
die Bleiche nur am Samstagvormittag zu Parkzwecken freigegeben hätte.
Blondiau, H. J. (DIE GRÜNEN) führt aus, daß man in der Vergangenheit des
öfteren überlegt habe, wie man der Tiefgarage Bleiche zu einer besseren
Auslastung verhelfen könne. Jetzt habe man die Möglichkeit gehabt, die Leute
durch Aufklärung darauf hinzuweisen, daß dort freie Plätze zur Verfügung
stehen. Wenn tatsächlich ein Notbedarf bestehe, würde der Autofahrer auch
einmal die 50 Pfennig opfern. Wenn man jedoch sofort eine neue freie Fläche
schaffe, werde man sie nie in die Tiefgarage bekommen.
98
- 34 -
Der Rat lehnt es ab, daß die gesamte Fläche der Bleiche mit sofortiger Wirkung
als Kinderspielplatz ausgewiesen wird und somit die Nutzung als Parkfläche
untersagt wird.
Abstimmungsergebnis: 24
18
16.7 DIE GRÜNEN-Fraktion vom 19.06.1989
Bürgerantrag auf Einrichtung einer Krabbelstube
- Vorlage-Nr. 112/89 -
- Ä-
Hälsig (DIE GRÜNEN) äußert ihre Verwunderung darüber, daß der Bürgerantrag von
Frau Ursula Köpke-Krämer weder auf der Tagesordnung für die heutige Ratssitzung, noch auf der Tagesordnung für die Beschwerdeausschußsitzung am
20.06.1989 enthalten ist. Nach § 28 GO NW müsse sich der Rat mit dieser
Angelegenheit befassen. Die Diskussion in der Fragestunde habe gezeigt, daß
ein Bedarf für die Einrichtung einer Krabbelstube auch tatsächlich besteht.
Der Stadtdirektor erklärt, daß man die Dringlichkeit des Antrages nach der
Diskussion, die zuvor in der Einwohnerfragestunde geführt wurde, in Frage
stellen müsse. Das Vorfeld betreffend der Errichtung oder der Notwendigkeit
einer Krabbelstube sei, insbesondere auch durch Frau Schubert weitgehend
bearbeitet. Es gehe jetzt darum, die Dinge in die politische und die sachliche
Diskussion hineinzubringen. Das war der Grund, wieso man die Dinge vom Verfahren her, wie dies auch in der Geschäftsordnung vorgesehen ist, dorthin
gebracht habe, wo sie hingehören, nämlich in den Jugendwohlfahrtsausschuß.
Damit war auch Frau Köpke-Krämer einverstanden.
Volk (CDU) berichtet, daß am Tag der JWA-Sitzung am 12.05.1989 ein Antrag
gestellt worden ist. Er habe den Antrag zusammen mit dem Leiter des Jugendamtes entgegengenommen. Man habe zugesagt, zu prüfen, welche Möglichkeiten
bestehen, welche Bedingungen zu erfüllen sind und was alles zu schaffen ist.
Die Antragsteller waren damit einverstanden. In der vergangenen Woche sei dann
der Bürgerantrag nach § 6 c GO gestellt worden. Daraufhin habe er sich mit
Frau Köpke-Krämer in Verbindung gesetzt. Sie habe signalisiert, daß sie damit
einverstanden ist, daß die Angelegenheit im nächsten Jugendwohlfahrtsausschuß
behandelt wird.
Menge! (SPD) erklärt, daß seine Fraktion der Einrichtung einer Krabbelstube
positiv gegenüber stehe. Selbstverständlich bedürfe das aber der Vorbereitung
und einer Entscheidungsgrundlage in Form von Vorlagen.
Der Rat verweist die Angelegenheit zur Weiterberatung an den Jugendwohlfahrtsausschuß.
- einstimmig 17. Anfragen
17.1 ENSO
Beantwortung der Anfrage Ratsmitglied Hälsig (DIE GRÜNEN) Rat 13.03.89
99
- 35 - Vorlage-Nr. 95/89 Der Stadtdirektor berichtet, daß die-Vorlage inzwischen überholt sei. Die Fa.
Enso komme nicht nach Brühl.
Der Rat nimmt den Bericht des Stadtdirektors zur Kenntnis.
- einstimmig 17.2 Separat gesammelter Müll
Beantwortung der Anfrage Ratsmitglied Menge! (SPD)
Rat 13.03.89
- Vorlage-Nr. 111/76 g Der Rat nimmt den Bericht des Stadtdirektors zur Kenntnis.
- einstimmig 17.3 Eiche "Am Krausen Baum"
Beantwortung der Anfrage Ratsmitglied Dr. Meyer (CDU)
Rat 24.04.1989
- Vorlage-Nr. 259/85 f Dr. Meyer (CDU) hält es für sehr bedauerlich, daß hier zum einen noch ein so
hoher Betrag in die Eiche investiert worden ist und daß zum anderen die Zeit
verstrichen ist, in der ein anderer Baum schon hätte wachsen können. Die
CDU-Fraktion sei gerne bereit, zur Pflanzzeit im Herbst dort einen neuen Baum
zu pflanzen.
Der Rat nimmt den Bericht des Stadtdirektors zur Kenntnis.
- einstimmig 17.4 DIE GRÜNEN-Fraktion vom 05.06.1989
Wohnungssituation in Brühl
- Vorlage-Nr. 105/89 + a Hälsig (DIE GRÜNEN) bedankt sich für die kurzfristige Beantwortung der Fragen.
Entäuscht ist sie darüber, daß die Fragen 9. bis 15. nicht beantwortet sind.
Hier werde man wieder eine gewisse Geheimhaltung betreiben. Sie findet es
traurig, daß die Stadt Brühl sich nicht zu diesen Sachen, die alle Brühler
Bürgerinnen und Bürger interessieren äußert.
Der Rat nimmt den Bericht des Stadtdirektors zur Kenntnis.
- einstimmig 17.5 SAD GmbH
100
- 36 Hälsig (DIE GRÜNEN) führt aus, daß es neben der Enso noch eine weitere Gesellschaft gebe, die an dem Betrieb der Giftmülldeponie in der Ville beteiligt
ist, nämlich die SAD GmbH. Sie möchte wissen, ob die SAD GmbH einen Sitz in
Brühl habe, bzw. ob mit der Gesellschaft darüber irgendwelche Verhandlugnen
geführt werden.
Der Stadtdirektor sagt schriftliche Beantwortung zu.
17.6 Berichterstattung des Pressesprechers
Mengel (SPD) führt aus, daß in der Ausgabe der Kölnischen Rundschau vom 10.
Juni 1989 eine Gegendarstellung abgedruckt sei, von der bei der Diskussion
über die Zuckerfabrik schon die Rede war. Eine Gegendarstellung, zu deren
Veröffentlichung sich die Zeitung aufgrund einer unkorrekten Information durch
den Pressesprecher der Stadt Brühl gezwungen sah. Nach Aussage der Zeitung
basierte die vorhergegangene Falschmeldung auf einer Berichterstattung des
Pressesprechers der Brühler Verwaltung. Das sei nicht nur gegenüber der
Rundschau so erfolgt, sondern auch gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger. Er
fragt den Stadtdirektor, ob er es für erträglich hält, wenn der Pressesprecher
der Stadt Brühl der Presse Informationen aus einer Ausschußsitzung zuträgt und
dabei wahrheitswidrig berichtet. Daneben möchte er wissen, welche disziplinarischen Maßnahmen der Stadtdirektor in einem derartigen Fall zu ergreifen
gedenkt.
Der Stadtdirektor sagt schriftliche Beantwortung zu.
17.7 Mikrofonanlage Ratssaal
Blondiau, H. J. (DIE GRÜNEN) führt aus, daß man in der heutigen Ratssitzung
immer dann gut verstanden wurde, wenn das Handmikrofon eingesetzt wurde. Genau
dahingehend habe man vor einiger Zeit den Antrag gestellt, in jeder Reihe ein
Handmikrofon aufzustellen. Er möchte von der Verwaltung wissen, was sie
konkret unternimmt, damit in den Ratssaal eine vernünftige Lautsprecheranlage
hineinkomme.
Der Stadtdirektor sagt Bericht zu.
17.8 Plakatständer
Blondiau, H. J. (DIE GRÜNEN) bemängelt, daß in letzter Zeit auf den städtischen Kulturplakatständern Werbung für auswärtige Kulturveranstaltungen wie
z. B. für ein Straßentheater in der Neumarkt-Passage gemacht wird. Während für
Plakate für eine St.-Ursula-Theaterveranstaltung kein Platz mehr vorhanden
ist. Außerdem würde man immer wieder von verschiedenen Vereinen hören, daß sie
bei der Plakatierung zu kurz kämen.
Der Stadtdirektor sagt schriftliche Beantwortung zu.