Daten
Kommune
Aldenhoven
Größe
72 kB
Datum
07.05.2015
Erstellt
23.04.15, 16:07
Aktualisiert
23.04.15, 16:07
Stichworte
Inhalt der Datei
Resolution:
Das Bundesministerium für Wirtschaft hat vor kurzem ein „Eckpunktpapier Strommarkt“ vorgelegt, das
in seiner Konsequenz massive Auswirkungen auf die Stromwirtschaft und Industrie in NRW hat. Dieses Eckpunktepapier ist zunächst nur ein Vorschlag. Sollte es aber Wirklichkeit werden, würde es
weite Teile von Ost- und Westdeutschland deindustrialisieren und damit tausende von Arbeitsplätzen
vernichten.
Für NRW ist es wichtig, dass für eine erfolgreiche Energiewende der Pfad eines geordneten und langfristigen Strukturwandels eingeschlagen wird. Kurzfristige soziale und wirtschaftliche Verwerfungen
und radikale Strukturbrüche müssen verhindert werden.
Die Vorschläge des „Eckpunktepapier Strommarkt“ erfüllen diese Voraussetzungen nicht. Sie würden
dazu führen, dass im Rheinischen Revier massiv und kurzfristig Kraftwerke stillgelegt werden müssten, da diese durch den „Nationalen Klimabeitrag“ völlig unwirtschaftlich werden. Auch genehmigte
Tagebaue wären gefährdet. Allein in NRW wären 30.000 Arbeitsplätze massiv bedroht. Außerdem
wären weitere 70.000 Arbeitsplätze bei Zulieferern und örtlichem Gewerbe betroffen.
Der Rat der Gemeinde Aldenhoven unterstützt die nationalen Klimaschutzziele im Vergleich zu 1990
bis 2020, 40% CO2 Minderung zu erzielen. Die Anstrengungen, 22 Mio. Tonnen CO2 in der Energiewirtschaft zusätzlich einzusparen, muss aber auf alle Schultern verteilt werden. Die in dem „Eckpunktepapier“ bewusst in Kauf genommenen Strukturbrüche mit ihren Arbeitsplatzverlusten würden europaweit noch nicht einmal zu nennenswerten CO2 Einsparungen führen, weil nach dem so erzwungenen schnellen Abschalten fast aller Braunkohlekraftwerke der dann ja immer noch notwendige Strom,
der gebracht wird, wenn die Sonne nicht schein und der Wind nicht weht, einfach von ausländischen
Atom- und Kohlekraftwerken geliefert würde. Ein europäischer Einsparungseffekt wird auch deshalb
nicht erreicht, weil sogenannte ETS-Zertifikate in Überfluss vorhanden sind. Klimaschutz wird eben
nur dann auch zum Fortschrittsmotor, wenn er geordneten Strukturwandel ermöglicht, Versorgungssicherheit gewährleistet und die Energiepreise nicht explodieren lässt.
Das „Eckpunktepapier Strommarkt“ wird deshalb vom Rat der Gemeinde Aldenhoven abgelehnt.
Er erwartet von der Bundesregierung und insbesondere von der Landesregierung und den Landtagsfraktionen, dass diese jetzt gemeinsam mit dem betroffenen Unternehmen und den Gewerkschaften
auf eine grundsätzliche Überarbeitung der Vorschläge des BMWI drängen, bei denen die Betroffenen
einbezogen und die Interessen NRWs berücksichtigt werden.
Darüber hinaus fordert er alle politischen Verantwortlichen im indeland und im Rheinischen Revier auf,
gemeinsam für die Arbeitsplätze in unserer Region zu kämpfen.
23.04.2015
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