Daten
Kommune
Pulheim
Größe
133 kB
Datum
15.03.2016
Erstellt
07.03.16, 18:31
Aktualisiert
07.03.16, 18:31
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage Nr.:
92/2016
Erstellt am:
26.02.2016
Aktenzeichen:
II /500 /501
Vorlage zur Beratung/Beschlussfassung
Gremium
TOP
ö. Sitzung
Rat
X
nö. Sitzung
Termin
15.03.2016
Betreff
Integrationskonzept
Veranlasser/in / Antragsteller/in
Rat, Verwaltung
Haushalts-/Personalwirtschaftliche Auswirkungen
Die Vorlage hat haushaltswirtschaftliche Auswirkungen:
― bei Einzahlungen bzw. Erträgen
ja
x nein
― bei Einzahlungen bzw. Erträgen
― bei Auszahlungen bzw. Aufwendungen
ja
x nein
― bei Auszahlungen bzw. Aufwendungen
Die Vorlage hat personalwirtschaftliche Auswirkungen:
ja
x nein
Finanzierungsbedarf gesamt:
(ggf. inkl. zusätzlicher Personalkosten)
€
— im Haushalt des laufenden Jahres
€
— in den Haushalten der folgenden Jahre
€
€
€
Die Mittel stehen haushaltswirtschaftlich zur Verfügung:
Finanzierungsvorschlag (und ggf. weitere Erläuterungen):
ja
nein
Vorlage Nr.: 92/2016 . Seite 2 / 3
Beschlussvorschlag
Der Rat nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Erläuterungen
Die Stadt Pulheim steht vor der großen Herausforderung, einer großen Zahl von Menschen, die aus ihrer Heimat vor
Krieg und Verfolgung geflohen sind, eine Zukunftsperspektive bieten zu wollen. Die sich seit dem Sommer des vergangenen Jahres abzeichnende Zahl von Flüchtlingen hat bereits zum jetzigen Zeitpunkt zu einem großen Zuwachs
von Menschen in der Stadt geführt. Aktuell haben uns in den vergangen Wochen und Monaten 855 Menschen erreicht.
Diese Menschen sind – unabhängig davon, ob ihr Aufenthalt vorübergehend oder von Dauer sein wird - in die
Stadtgesellschaft zu integrieren. Dies geschieht nicht von alleine, sondern bedarf eines planbaren Vorgehens. In die
Erarbeitung und vor allem in die Umsetzung solcher Konzepte sind eine Vielzahl von Akteuren einer Stadtgesellschaft einzubinden.
Aus der ersten Erörterung im Rat ergibt sich, welche Schwerpunkte gesetzt werden sollten. Dies sind vor allem die
Einbindung ehrenamtlicher Kräfte sowie die fortgesetzte Etablierung von Sprachkursen, die schulische und berufliche Ausbildung und Eingliederung sowie die Notwendigkeit, ein auskömmliches Wohnraumangebot im Stadtgebiet
schaffen zu wollen.
Einbindung ehrenamtlicher Kräfte
Der Rat hat der Verwaltung im Winter des vergangenen Jahres zusätzliche Stellen im Sozialamt zur Verfügung
gestellt. Mit diesen Stellen und den neu dazu gestoßenen Kolleginnen und Kollegen ist es nunmehr möglich, die
Koordinierung und Begleitung mit ehrenamtlich tätigen Kräften verbessert aufzustellen. Mit nachfolgenden Strukturen
soll ein regelmäßiger Informationsfluss gewährleistet sein. Hierfür sind verschiedene Arbeitsebenen eingerichtet
worden.
Es trifft sich regelmäßig die Runde der Netzwerkkoordinator/innen und Verwaltung, um ortsteilübergreifende Angelegenheiten ehrenamtlicher Arbeit zu erörtern. Die Verwaltung nutzt diese Runde, um für alle Ortsteile oder ehrenamtlichen Arbeitsbereiche relevante Informationen weitergeben zu können.
Bezogen auf die einzelnen Einzugsbereiche ist eine Mitarbeiterin der Verwaltung für die ortsteilbezogene Einrichtung
zuständig. Dort finden alle 14 Tage wechselweise Austausche statt, um einrichtungsbezogene Angelegenheiten
klären zu können. (s. Anlage)
Mit einem Infobrief an sämtliche der Verwaltung bekannten ehrenamtlichen Kräfte werden zudem regelmäßig allgemeine Informationen weitergegeben.
Sprachkurse
Seit vielen Jahren existieren im Stadtgebiet ehrenamtlich angebotene Sprachkurse. Diese werden auch zukünftig
durch die Verwaltung in der Durchführung organisatorisch oder durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten unterstützt.
Vorlage Nr.: 92/2016 . Seite 3 / 3
Ein allgemein politisch erkennbares Ziel ist, die Integration der Flüchtlinge durch ein hohes Maß an Sprachkursangeboten fördern zu wollen. So stellen die staatlichen Ebenen Finanzmittel zur Durchführung von Sprachkursen zur
Verfügung. Diese dienen bei erwachsenen Flüchtlingen vor allem dazu, einen beruflichen Einstieg zu gewährleisten.
Die Verwaltung wird eine Übersicht der im Stadtgebiet angebotenen Sprachkurse nachreichen.
Kinder
Die Integration von Schülerinnen und Schülern findet in den Schulen der Stadt Pulheim statt. Durch ein dankenswert
hohes Engagement der Schulen ist es bislang möglich, den schulpflichtigen Kindern aus Flüchtlingsfamilien einen
Schulplatz anbieten zu können. Dies wird absehbar an seine Grenzen stoßen. Die Verwaltung verfolgt daher das
Ziel, mit einer Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung, eine verlässliche Prognose erarbeiten zu können.
Die Ausgangslage für jüngere, nicht schulpflichtige Kinder aus Flüchtlingsfamilien ist vergleichbar. Um eine schnelle
Integration zu ermöglichen, soll den Kindern ein Platz in einer Kindertagesstätte angeboten werden können. Da auch
hier die zur Verfügung stehenden Kapazitäten endlich sind, beschäftigt sich die Verwaltung mit der Frage, die Kindertagesstätten-Planung fortzuschreiben.
Wohnraumangebote
Die Wohnraumversorgung wird eine über die nächsten Jahre und Jahrzehnte prägende Frage für die Stadt Pulheim
sein. Über die aktuell stattfindenden Überlegungen und Planungen hinaus wird dies regelmäßig zu behandeln sein.
Die Verwaltung verweist hier auf die gesonderte Vorlage zu diesem Themenbereich.
Schlussbetrachtungen
Die oben beschriebenen Arbeitsfelder sind bei weitem nicht abschließend. Aus der weiteren Erarbeitung eines Integrationskonzeptes werden zu den einzelnen Themenfelder Konkretisierungen erforderlich sein. Weitere Themenfelder
werden hinzukommen können.
Im Nachgang zu den ersten geführten Erörterungen im Rat zur Erarbeitung eines Integrationskonzeptes zeichnet
sich ab, dass es ein hohes Maß an Bereitschaft der Bürgerschaft gibt, sich an der Erarbeitung beteiligen zu wollen.
Die Verwaltung schlägt vor, die oben beschrieben Strukturen zu nutzen die sich abzeichnenden Beteiligungsmöglichkeiten zu erfassen. Bei Bedarf können diese punktuell erweitert werden.
Darüber hinaus wird der Rat, in inhaltlich sinnvollen Zwischenschritten, über die weitere Erarbeitung informiert und
um eventuell erforderliche Beschlussfassungen gebeten.
Abschließend bleibt festzuhalten dass die Erarbeitung eines Konzepts kein statisches Verfahren ist. Es wird langwierig sein. Es wird auf Veränderungsnotwendigkeiten einer Stadtgesellschaft eingehen müssen. Es wird gegenseitiges
Vertrauen in der Erarbeitung und in der Umsetzung einzelner Handlungsfelder benötigen. Die Integration dieser
Menschen in unsere Stadt ist als Bereicherung unserer Stadtgesellschaft zu betrachten.
Dies kann gelingen, wenn Sprachbarrieren abgebaut werden, Potentiale gefördert und herausgefordert werden und
in einem respektvollen Umgang miteinander die Handlungsfelder erarbeitet und Ziele definiert werden.