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Erftstadt
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10.09.10, 06:32
Aktualisiert
27.09.10, 13:41
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Anlage 1, Seite 1
Vorlage 397/2010
Erläuterungsbericht zum Wirtschaftsplan 2011
der
Stadtwerke Erftstadt
-Betriebszweig Wasserversorgung und Unterbetriebszweig RohrnetzabteilungI.
Allgemeines
Nach § 15 der Eigenbetriebsverordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vom 01.01.2005
sind für jeden Eigenbetrieb Wirtschaftspläne zu erstellen. Diese sind dabei gem. §§15 ff. in
Erfolgs- (Gewinn- und Verlustrechnungen) sowie Vermögensplan zu gliedern. Die EigVO sieht
in § 18 weiterhin für Eigenbetriebe eine Finanzplanung vor, die eine Übersicht über die
voraussichtliche Entwicklung der Ausgaben und auch der Deckungsmittel für die nächsten
fünf Jahre enthält.
Dieser Finanzplan ist neben dem Erfolgs- und Vermögensplan sowie der Stellenübersicht diesem Wirtschaftsplan beigefügt (§ 14 EigVO).
Die Rohrnetzabteilung wird im Jahr 2011, nach einem Verlust im Jahr 2009 wieder ein
ausgeglichenes Ergebnis erzielen
Der Wirtschaftsplan 2011 der Wasserversorgung ist auf Basis des Jahresabschlusses 2009
erstellt worden. Der Vergleich mit diesem Abschluss soll insgesamt verdeutlichen, dass die
„Optimierungsspielräume“ bei den Ausgaben der Stadtwerke erschöpft sind.
Preissteigerungen sind nicht mehr innerbetrieblich zu kompensieren und führen damit
zwangsläufig dazu, dass die Konzessionsabgabe an den städtischen Haushalt nicht
ausgeschüttet werden kann. Insgesamt fehlen dem Haushalt bislang rd. 500.000 Euro, die
sich aus den Kürzungen der zurückliegenden Jahre ergeben.
Der Erfolgsplan der Wasserversorgung bleibt die maßgebliche Größe für die Gewinn- und
Verlustrechnung des Eigenbetriebes. Der Anhang „Rohrnetzabteilung“ ergibt sich aus der
Buchhaltung und den seit 2009 anders aufgestellten Buchungskreisen.
II.
Erläuterungen zur Erfolgsplanung
(Gewinn- und Verlustrechnung)
1.
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse aus dem Wasserverkauf entwickeln sich seit dem Jahr 2005 rückläufig
bzw. stagnierend.
(Jahr 2005- 2.276.937,78 Euro; Jahr 2006 – 2.226.098,88Euro; Jahr 2007 –
2.157.611,94 Euro; Jahr 2008 - 2.113.444,49 Euro, Jahr 2009 2.125.698,30 Euro)
Diese Zahlen belegen, dass der Trend des Wassersparens unweigerlich dazu führt, dass
ein fixkostendominiertes Unternehmen wie die Wasserversorgung hinsichtlich der
möglichen Einsparungen an seine Grenzen kommt. Die Fixkostendominanz ist wiederum
der Tatsache geschuldet, dass eine 24 -stündige Lieferbereitschaft sichergestellt werden
muss. Mithin gibt es auch bei der Frage nach der Unterhaltung oder den Reparaturen
kaum eine Möglichkeit des steuernden Eingriffs.
Der Rückgang beim Wasserabsatz ist demzufolge nicht zu kompensieren. Ebenso wie
ein Rohrbruch aus Gründen der Versorgungsverpflichtung, der Kosten für die
Wasserverluste und nicht zuletzt aus Gründen der Ökologie repariert werden muss.
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Vorlage 397/2010
Nachdem im Jahr 2010 der Wasserpreis um 10 Cent je Kubikmeter Frischwasserbezug
angehoben wurde, dürfte sich ein Anstieg von rd. 180.000,- Euro bei den Unsatzerlösen
einstellen.
Dieser Betrag kompensiert aber lediglich die gestiegenen Aufwendungen und versetzt
das Unternehmen immer noch nicht in die Lage, dem städtischen Haushalt eine
ungekürzte Konzessionsabgabe zur Verfügung zu stellen.
Es ist zwischenzeitlich unstrittig, dass die Umsatzrückgänge eine Folge des
Wassersparens durch z.B. den Einsatz von Sparspülern etc. sind und das dieser Trend
auch anhält.
Für die Praxis bedeutet dies, dass der Fixkostenanteil künftig stärker bei den Tarifen
Berücksichtigung finden muss. Also eine Verlagerung von der „bezugsabhängigen“
Größe „Kubikmeter“ zu einer stärkeren Beteiligung über die „bezugsunabhängige“ Größe
„Grundpreis“ erforderlich wird.
Bei der Rohrnetzabteilung wird mit fast gleichbleibenden Umsatzerlösen kalkuliert.
Die Entnahme Baukostenzuschüsse ist die planmäßige 3-prozentige Auflösung der
Baukostenzuschüsse gemäß § 9 der Betriebssatzung der Stadtwerke.
2.
Aktivierte Eigenleistungen
Die Leistungen der Mitarbeiter für den Neubau von Leitungen fließen als Erlös in die
aktivierten Eigenleistungen ein. Dadurch, dass die Rohrnetzabteilung buchhalterisch als
selbstständig wirtschaftende Einheit mit Rechnungslegung geführt wird, muss deren
Leistung insgesamt als „Gewinnabschlag Rohrnetzabteilung“ von den aktivierten
Eigenleistungen wieder abgezogen werden.
3.
Sonstige betriebliche Erträge
Die Wirtschaftsplanung geht weitgehend von den Ansätzen der Vorjahre aus, wobei
verschiedene Positionen zur Vereinfachung des Vergleiches mit der Gewinn- und
Verlustrechnung zusammengefasst bzw. gesplittet wurden.
4.
Materialaufwand
Insgesamt liegt der Ansatz für den Materialaufwand in der Höhe des Ansatzes von 2010.
Es bedarf schon eines gewissen Optimismus, dass dieser Betrag tatsächlich gehalten
werden kann. Er ist eigentlich von zwei dominanten Kostengrößen geprägt. Dem
Materialverbrauch selbst, welcher natürlich sehr stark von den Notwendigkeiten zur
Rohrerneuerung bestimmt wird (mithin auch der Rohrbrüche) und den
Wasserbezugskosten. Die Betriebsleitung hat über die Jahre einen sehr guten Überblick
über die statistische Preisentwicklung in der Wasserversorgung erlangt. Es darf daher
davon ausgegangen werden, dass sich die Aufwendungen für den Wasserbezug in dieser
Größenordnung bewegen werden. Falsch wäre aber der Gedankengang, dass sich die
Wasserbezugskosten auf Niveau des Jahres 2009 bewegen. Das tun sie nicht. Vielmehr
ist es so, dass sich der Absatzrückgang natürlich auch auf die Beschaffungsmenge und
mithin auf die hieraus resultierenden Beschaffungskosten auswirkt.
Preissteigerungen beim Wassereinkauf sind dabei an die im Wasserliefervertrag
verankerte Preisgleitklausel geknüpft. Diese berücksichtigt über die Preisindizes die
allgemeinen Teuerungen, die normalerweise jedes Jahr eins zu eins an die Kunden
weitergegeben werden müssten. Ferner beinhaltet der sog. Ersatzwasserliefervertrag
eine Koppelung des Einkaufspreises an den vom Kunden zu zahlenden Verkaufspreis.
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Mit der Reduzierung des Wasserverlustes des Jahres 2007 zeigte sich, dass der seitens
der Betriebsleitung eingeschlagene Weg, der verstärkten Investition in die Erneuerung
des Wassernetzes und die gezielte Unterhaltung, langfristig zu einer deutlichen
Einsparung bei den Aufwendungen führen wird. Die Rückschläge zeigen wiederum, dass
es nur durch eine umfassende Sanierung der Leitungen und einer professionellen
Netzüberwachung gelingen wird, z.B. die Wasserverluste dauerhaft zu senken und
langfristig Kosten zu sparen. Die punktuellen Eingriffe werden auch immer nur zu
kurzfristigen Erfolgen führen.
5. Personalaufwand
Die Ansätze wurden etwa dem Ergebnis 2009 angepasst. Allerdings wird sich der
Personalkostenaufwand „absolut“ entsprechend des derzeitigen Tarifabschlusses
erhöhen
6.
Abschreibungen
Insgesamt erfolgt die Abschreibung der Anlagen weiterhin planmäßig. Zur Erhaltung der
Synergien zwischen den anderen Betriebszweigen (Z.B. bei Investitionen in der
Kanalisation oder dem Eigenbetrieb Straßen) durch „Mitverlegung“ kann es zu
außerplanmäßigen Abschreibungen kommen. Es wird jedoch darauf geachtet, dass diese
möglichst keine Ergebnisverschlechternden Auswirkungen haben bzw. durch die Abschreibung von klassischen Neuinvestitionen kompensiert werden. Weiterhin könnte nur
durch planmäßige Sanierung und damit Erhöhung des Aufwandes für Sanierungen
sichergestellt werden, dass das Gleichgewicht zwischen Abschreibung und Investition
gehalten werden kann. Dies würde jedoch eine wesentliche Erhöhung des Wasserpreises
voraussetzen.
7.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die Summe der sonstigen betrieblichen Aufwendungen unterliegt über die Jahre sehr
starken Schwankungen. Dies ist jedoch nicht den eigentlichen Aufwendungen aus der
Verwaltung etc. geschuldet, sondern der hierunter in Ansatz zu bringenden
Konzessionsabgabe.
Diese beträgt maximal 12 % der Verkaufserlöse und für deren Ausschüttung ist ein
Mindestgewinn von rd. 215.000 Euro zu erwirtschaften.
Durch die Voraussetzung der Mindestgewinnerwirtschaftung ist es in den
zurückliegenden Jahren zu erheblichen Kürzungen der KA gekommen, die insgesamt
zwischenzeitlich eine Summe von mehr als 500.000 Euro ausmachen, die letztlich dem
städtischen Haushalt fehlen.
Vorausgesetzt die Umsätze des Jahres 2011 verbessern sich im Vergleich zum Jahr
2010, ist einen Ausschüttung der Konzessionsabgabe im kommenden Jahr in der
Größenordnung von rd. 180,000 Euro möglich. Allerdings wird deren Höhe unmittelbar
durch die klassischen Ausgaben für Aufwendungen beeinflusst. Gelingt es demnach, die
Ansätze deutlich zu unterschreiten, kommt dies der
Konzessionsabgabe zugute. Allerdings ist davor zu warnen, im Vorfeld die Ansätze z.B.
für die Unterhaltung des Netzes zu reduzieren, da dies unweigerlich (z.B. bei vielen
Rohrbrüchen) deren Überschreitung zur Folge haben wird.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden der zu erwartenden Entwicklung
angepasst.
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8.
Zinserträge
Es wird davon ausgegangen, dass auch in 2011 Kassenbestände zinsbringend angelegt
werden können.
9.
Zinsaufwand
Für 2011 wird mit einer Darlehensaufnahme erst Mitte bis Ende des Jahres gerechnet.
Vermögensplanung
III. Vermögensplan - Einnahmen
1.
Baukostenzuschüsse
Die Betriebsleitung kann für die Folgejahre die Einnahmen seit jeher nur ansatzweise
schätzen. Diese sind in der Höhe zu stark davon abhängig, wie der Abverkauf von
Grundstücken bzw. wie deren Bebauung erfolgt. Es ist vor diesem Hintergrund
entbehrlich speziell auf die Zuflüsse aus den jeweiligen Baugebieten einzugehen und im
Plan wird lediglich der sich an den Vorjahreswerten orientierende Betrag prognostiziert.
2.
Verdiente Abschreibungen
Aus dem Erfolgsplan errechnen sich die verdienten Abschreibungen aus der 3 %igen
Entnahme von Bauzuschüssen zu den Abschreibungen auf Sachanlagen.
3.
Kreditaufnahme
4.
Zur Deckung der Ausgaben im Vermögensplan ist die Aufnahme eines Darlehens in
Höhe von rd. 1.1 Mio. Euro vorgesehen.
Jahresüberschuss
Im Bereich der Wasserversorgung wird ein Jahresüberschuss von 215.000,- € erwartet.
Dieser entspricht zunächst einmal dem Mindestgewinn der zu erzielen ist, damit
überhaupt eine Konzessionsabgabe gezahlt werden kann. Mit diesem Betrag erfolgt
dann, nach Beschluss der Ergebnisverwendung, im Regelfall die Kapitalverstärkung für
die Bäder.
IV. Vermögensplan - Ausgaben
1.
Investitionen
1.1 Verteilung
Die Investitionsverteilung ist in der Tabelle zum Vermögensplan dargestellt. Dabei wird
vorwiegend im Bereich der Leitungserneuerung investiert, wobei ebenfalls für die Erschließung neuer Baugebiete Ansätze im erforderlichen Umfang gebildet wurden.
Insgesamt sind die Maßnahmen zwischen den Betrieben abgestimmt und evtl. Synergien
aus Gemeinschaftsmaßnahmen wurden bei den Ansätzen bereits berücksichtigt.
Insbesondere in den Fällen, wo Leitungen infolge von Rohrbrüchen eine besondere
Reparaturanfälligkeit zeigen, soll in 2011 – wie auch in den kommenden Jahren- eine
verstärkte Investition erfolgen. Durch die sukzessive Erneuerung schadhafter Leitungen
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soll mittelfristig sowohl der Wasserverlust als auch der Aufwand für Reparaturen gesenkt
werden.
Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die „ortsweise“ durchgeführte
Leitungserneuerung Kostenvorteile bringt. Die Firmen berücksichtigen in der
Preiskalkulation, dass weniger Fahr- bzw. Rüstzeiten entstehen und eine
Baustelleneinrichtung im selben Ort vorgehalten werden kann. Trotz der etwas
eingeschränkten Flexibilität, hinsichtlich des Einsatzes in anderen Orten, macht es Sinn,
die Maßnahmen ortsweise durchzuführen.
Der Schwerpunkt liegt dabei im Jahr 2011 bei der Ortslage Herrig.
Eine erst jüngst entstandene größere Leckage an einer unsere Transportleitungen gibt
Anlass dazu, darüber nachzudenken, auch hier in die strukturierte Reinvestition
einzusteigen. Die Reparatur einer Transportleitung ist, neben den Problemen mit der
Sicherstellung der Versorgung, mit erheblichen Kosten verbunden. Die Betriebsleitung
wird hierzu noch im Jahr 2011 einen Lösungsansatz mit einem Finanzierungsvorschlag
vorstellen.
Im Jahr 2009 wurde analog dem Verfahren in Gymnich die Kalibrierung des
Verteilungsnetzes in Liblar vorgenommen.
Ging man noch vor einigen Jahren davon aus, dass das Netzt in Liblar über eine neu zu
errichtende Druckerhöhungsanlage versorgt werden müsste, haben die Tests des Jahres
2009 eine verblüffende Erkenntnis gebracht, mit der sicher einer teuren Fehlinvestition
vorgebeugt werden konnte. Durch die Optimierung der Pumpensteuerung im Wasserwerk
ist eine Druckerhöhungsanlage entbehrlich und es können erhebliche Kosten gespart
werden. Die Umsetzung dieser Erkenntnisse wird sich noch bis ins Jahr 2011 erstrecken.
Derartige Steuerungsinformationen sind sehr wichtig und werden sukzessive für alle
Stadtteile benötigt. Vergleichbares ist in der Abwasserbeseitigung mit den sog.
Generalentwässerungsplänen bereits seit Jahren gängig Praxis.
Insofern werden die Stadtwerke im Jahr 2011 den Bereich um Liblar einer hydraulischen
Kalibrierung unterziehen.
1.2 Gemeinsame Betriebsanlagen
Im Jahr 2011 sind keine größeren Investitionen in Betriebsanlagen oder Ausrüstung
geplant. Bezüglich der Erstellung der Bestandspläne wird auf die zuvor gemachten
Ausführungen verwiesen. Es ist zwar so, dass die Vermessung weitestgehend
abgeschlossen ist, der Nutzen sich aber erst bei gründlicher Aufarbeitung anhand der
Netzkalibrierung einstellen kann.
2.
Schuldendienst
Die planmäßige Tilgung der Fremddarlehen wird vertragsgemäß fortgeführt.
3.
Abführung an Gewinngemeinschaften
Vorraussetzung zur Abführung des Jahresüberschusses in Höhe von rd. 215.000 Euro an
das Hallenbad ist, dass dieser auch erwirtschaftet wird. Würde eine Abführung in dieser
Größenordnung ohne Deckung aus dem Gewinn erfolgen, ginge dies zu Lasten des
Vermögensplanes. Dies wiederum verstößt gegen die allgemein gültigen
Kalkulationsgrundsätze in der Entgeltberechnung.
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