Daten
Kommune
Pulheim
Größe
94 kB
Datum
16.09.2015
Erstellt
08.09.15, 09:36
Aktualisiert
08.09.15, 09:36
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage Nr.:
351/2015
Erstellt am:
27.08.2015
Aktenzeichen:
IV/66
Mitteilungsvorlage
Gremium
Ausschuss für Tiefbau und Verkehr
TOP
ö. Sitzung
X
nö. Sitzung
Termin
16.09.2015
Betreff
1. Seniorenfachtag
Veranlasser/in / Antragsteller/in
Verwaltung
Mitteilung
Die immer älter werdende Bevölkerung stellt die Kommunen vor große Herausforderungen. Die Stadt Pulheim
stellt sich dieser Aufgabe und möchte mit den Menschen ins Gespräch kommen. Aus diesem Anlass hat am
Samstag, 30. Mai, der erste Seniorenfachtag im Rathaus stattgefunden. Er stand unter der Überschrift „Altersgerechte Infrastruktur“ und wurde von Bürgermeister Frank Keppeler und Rolf Behrmann, Vorsitzender des
Seniorenbeirates, im Ratssaal eröffnet. Der Bürgermeister hatte bereits in seiner Haushaltsrede die Durchführung eines solchen Seniorenfachtages angekündigt. Die Stadtverwaltung und der Seniorenbeirat haben die
Veranstaltung gemeinsam organisiert.
60 Bürgerinnen und Bürger – nicht nur Seniorinnen und Senioren – hatten die Einladung angenommen und
diskutierten in drei Fachforen die Themen „Seniorengerechte Stadtentwicklung“, „Barrieren und Hindernisse im
öffentlichen Straßenraum“ und „Öffentlicher Personennahverkehr“. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich schnell einig, dass das die Themen wichtig sind und fortgesetzt behandelt werden müssen.
Zum Einstieg hatte die Dipl. Pädagogin und Politologin Susanne Tyll einen Fachvortrag zum Thema „In der
vertrauten Umgebung bleiben – Quartiersentwicklung in Pulheim“ gehalten. Sie schilderte die Lebenssituation
von älteren Menschen und gab zahlreiche Denkanstöße, wie die jeweiligen Wohnumfelder bzw. Quartiere
altersgerecht gestaltet werden müssten. Sie führte aus, dass 93% der über 65-Jährigen in Deutschland in
ihren Wohnungen und Häusern wohnen. Dort möchten sie bis ins hohe Alter bleiben. Für sie müssen Begegnungsstätten geschaffen werden, in denen sie sich treffen können, ohne Geld ausgeben zu müssen. Wichtig
sei die Kontaktpflege mit Nachbarn. Dies könne z.B. durch regelmäßige Straßen- oder Nachbarschaftsfeste
unterstützt werden. An Fußwegen zur nächsten Arztpraxis oder zum Supermarkt müssten Ruhebänke aufgestellt werden, um die Möglichkeit für kleine Ruhepausen zu bieten. Angeboten werden müssten öffentlich zugängliche Toiletten. Dabei sei es nicht notwendig, neue Anlagen zu errichten. Es reiche zunächst aus, auf
bereits vorhandene Toilettenanlagen in öffentlichen Einrichtungen wie z.B. im Rathaus oder in der Stadtbüche-
Vorlage Nr.: 351/2015 . Seite 2 / 2
rei mit Schildern hinzuweisen und sie zur Nutzung zur Verfügung zu stellen. Wohnungen müssten stufenlos barrierefrei - begehbar sein. Wege zu Einkaufsmöglichkeiten dürften nicht zu weit sein und hohe Bordsteine
müssten für Rollstuhlfahrer abgesenkt werden. Supermärkte müssten angeregt werden, Lieferservice für Lebensmittel einzurichten und anzubieten.
Im Rahmen der Fachtagung wurden in verschiedenen Fachforen Belange der Senioren / Innen diskutiert.
Im Fachforum „Barrieren und Hindernisse im öffentlichen Straßenraum“ wurde u.a. bemängelt, dass an
manchen Kreuzungen – hier wurde vor allen Dingen die Rathauskreuzung genannt – die Grünphasen für
Menschen mit Behinderungen zu kurz seien. Probleme bereiten für Rollstuhlfahrer Gehwege mit Quergefälle
oder steilen Rampen, die von ihnen alleine nicht befahren werden können. Auch die kleine Rampe neben den
Treppenstufen zum Hauptrathauseingang sei für die Alleinnutzung viel zu steil. Auf vielen Parkplätzen gäbe es
Optimierungsbedarf, weil die Autoabstellfläche zum ein- und aussteigen oft zu schmal seien. Die Stadtverwaltung wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass bei Neubaumaßnahmen die Belange der Barrierefreiheit
berücksichtigt werden würden. Es werde darauf geachtet, dass Bordsteine abgesenkt würden und für sehbehinderte Fußgänger taktile Elemente auf den Böden eingebaut würden.
Zudem wird die Verwaltung über die Presse zu Grünphasen für Fußgänger informieren. Offenbar ist es vielen
Bürgern nicht klar, was ein Wechsel auf „Rot“ hinsichtlich ihres Schutzes bedeutet.