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Mitteilungsvorlage (Sachstand Grünflächenpflegekonzept)

Daten

Kommune
Pulheim
Größe
117 kB
Datum
17.06.2015
Erstellt
02.06.15, 08:55
Aktualisiert
03.06.15, 18:37
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Inhalt der Datei

Vorlage Nr.: 225/2015 Erstellt am: 20.05.2015 Aktenzeichen: IV/003 Mitteilungsvorlage Gremium TOP Haupt- und Finanzausschuss 11.2 Umweltausschuss ö. Sitzung nö. Sitzung Termin X 09.06.2015 X 17.06.2015 Betreff Sachstand Grünflächenpflegekonzept Veranlasser/in / Antragsteller/in Verwaltung, SPD-Fraktion Mitteilung Das Aussehen vieler Beete und Grünflächen entspricht nicht den Vorstellungen der Bürgerschaft. An die Verwaltung werden daher hierzu immer wieder Beschwerden herangetragen. Vor diesem Hintergrund soll ein Konzept entwickelt werden, das dazu beitragen soll, dass die Beete und Grünflächen zukünftig wieder einen optisch ansprechenden Zustand aufweisen. Die Stadt Pulheim steht mit diesem Problem nicht allein da. Fast alle Städte haben erhebliche Probleme bei der Grünflächenunterhaltung. Die Unterhaltung der städtischen Grünstrukturen (Grünflächen, Straßenbegleitgrün, Kinderspielplätze, Friedhöfe, Sportflächen, Grün auf Schulgrundstücken, Grün um öffentliche Gebäude) ist in Pulheim seit vielen Jahren dezentral organisiert. Für die Unterhaltung und Pflege dieser Flächen werden von den Fachämtern Pauschalvereinbarungen mit dem Bauhof abgeschlossen. Ausnahme sind die neu gestalteten und angelegten Grünflächen Stadtgarten und Barbarapark (sowie ab 2016 der Nordpark). Für diese Flächen wurden bzw. werden konkrete Pflegevereinbarungen mit einem ausführlichen Leistungsverzeichnis festgelegt. Da bisher weder das Straßenbegleitgrün noch die städtischen Grünflächen umfassend erfasst sind, ist die Erarbeitung eines flächenbezogenen Pflegekonzeptes nur mittelfristig möglich. Vorraussetzung für die Erstellung eines Grünflächenpflegekonzeptes ist in einem ersten Schritt der Aufbau eines Grünflächenkatasters. Die dazu notwendige Aufnahme und Beschreibung der Flächen erfolgt zur Zeit im Zusammenhang mit dem in Entwicklung befindlichen Geographischen Informationssystems (GIS). Vorlage Nr.: 225/2015 . Seite 2 / 4 Folgende weitere Schritte werden zur Erarbeitung eines Pflegekonzeptes für die städtischen Grünflächen vorgeschlagen: › Festlegung von Qualitätsstandards für die verschiedenen Grünstrukturen (Grünflächen, Straßenbegleitgrün, Kinderspielplätze, Friedhöfe, Sportflächen, Grün auf Schulgrundstücken, Grün um öffentliche Gebäude). Dabei sollten für jede Grünstruktur 2 bis 3 Pflegestufen verschiedener Pflegeintensität festgelegt werden. › Zuordnung der vorhandenen erfassten zu pflegenden Flächen in die mit konkreten Qualitätsstandards hinterlegten Pflegestufen › Ermittlung des notwendigen Personalbedarfs, um die mit den gewünschten Pflegestandards einhergehenden Arbeiten und Pflegegänge durchzuführen. Die notwendigen Kennzahlen wurden zuletzt 2012 von der GALK (Gartenbauamtsleiterkonferenz) aktualisiert und veröffentlicht (Anlage 1). › Falls das vorhandene Personal aufgrund der ermittelten Ergebnisse nicht ausreicht: entweder zusätzliches Personal einstellen oder die Flächen niedrigeren Pflegestufen zuordnen, so dass der Arbeitsaufwand sinkt, allerdings mit der Folge, dass auch der Pflegezustand abnimmt. Bei der Erarbeitung des Pflegekonzeptes soll Zielsetzung sein, dass möglichst viel städtisches Grün erhalten wird, da die Grünflächen und das Straßenbegleitgrün einerseits wichtige gestalterische Funktionen und andererseits auch bedeutsame ökologische Funktionen innehaben. Auch für eine hohe Aufenthaltsqualität in der Stadt sind Grünstrukturen unabkömmlich. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion der Belastung der Luft durch Feinstaub hat der Arbeitskreis Stadtbäume der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) ein Positionspapier erarbeitet, das zu dem Ergebnis kommt, dass ein gut durchdachtes Grünkonzept einen messbaren Beitrag zur Senkung der Feinstaubkonzentration leisten kann (s. Anlage 2). Diese Wirkung der Vegetation ist seit langem bekannt. Untersuchungen haben gezeigt, dass Straßen ohne Baumbestand und Gebiete mit Defiziten an Grünflächen eine bis zu 6 mal höhere Staubbelastung aufweisen als Straßen mit Baumbestand und guter Grünversorgung. Besonders wirkungsvoll sind für die Staubfilterung in der Höhe gut strukturierte Pflanzenbestände in der Kombination von aufgeasteten Bäumen mit einer Unterbepflanzung von krautigen Pflanzen und Sträuchern, da die Blattmasse durch die dreistufige Struktur verschiedene Höhen aufweist. Um eine gute Durchlüftung und damit Filterwirkung zu gewährleisten, sollten die Baumkronen möglichst nicht in einem geschlossenen Bestand stehen. Das in Pulheim vorhandene Straßenbegleitgrün entspricht in hohem Maß diesen Anforderungen. Vor dem Hintergrund der intensiven Diskussion um die Feinstaubbelastung in Stommeln sollte aus gesundheitspolitischer Sicht eine umfangreiche Reduzierung der Grünflächen und des Straßenbegleitgrüns daher nicht als Lösung zur Reduzierung des Pflegeaufwands angesehen werden. Unabhängig von dem jetzt in Erarbeitung befindlichen Pflegekonzept für die Grünflächen wird seit einigen Jahren mit einfachen Maßnahmen versucht, die Pflegeintensität für die städtischen Flächen zu reduzieren. Aufgrund neu erschlossener Wohngebiete ist jedoch in den vergangenen Jahren die Zahl der zu pflegenden Pflanzbeete und Grünflächen immer weiter angewachsen. Trotz einer Zunahme der zu unterhaltenden Flächen wurde im Rahmen der Haushaltskonsolidierung in früheren Jahren Personal im Bauhof abgebaut. Dementsprechend musste in den letzten beiden Jahrzehnten die Pflegeintensität durch den Bauhof stetig verringert werden. Um den Auswirkungen dieser Entwicklung gegenzusteuern, wurde in den letzten fünf Jahren das Personal für die Grünflächenpflege wieder aufgestockt – von 24 Stellen im Jahr 2010 auf aktuell 28 Stellen. Zusätzlich wurde in der näheren Vergangenheit bei allen Neuanlagen darauf geachtet, die neuen Grünflächen so pflegeleicht wie möglich zu gestalten. Dazu gehört, dass aufwändig zu pflegende Flächen mit Wechselflorbepflanzung nicht mehr angelegt wurden und vorhandene Beete dieser Ausprägung selbst in den zentralen Bereichen mit einfachen Bodendeckern umgestaltet wurden. Vorlage Nr.: 225/2015 . Seite 3 / 4 Bei der Neugestaltung oder Neuanlage von Grünflächen oder Straßenbegleitgrün werden die Planer/innen regelmäßig darauf hingewiesen, die Anlagen so zu gestalten, dass nach Abschluss der Entwicklungspflege nur eine minimierte Unterhaltungspflege nötig ist. Es wird bei der Unterpflanzung von Straßenbeeten darauf geachtet, möglichst robuste Pflanzen zu wählen. In der Vergangenheit wurden bereits verschiedene Methoden erprobt, um die Gestaltung der Pflanzbeete attraktiver zu machen und die Pflege zu erleichtern. So ist die Unterpflanzung mit bodendeckenden Rosen erfolgt, die über möglichst lange Zeit blühen. In anderen Beeten wurde mit dem intensiven Aufbringen von Rindenmulch gearbeitet, um den Wildkrautwuchs möglichst lange zu unterdrücken. Des weiteren erfolgt die Bepflanzung des Unterwuchses mittlerweile in extrem hoher Stückzahl, um ein schnelles Schließen der Unterpflanzung zu gewährleisten und damit den Wildkrautwuchs zu verhindern. Eine weitere Maßnahme besteht in einer gezielten Förderung der Übernahme von Patenschaften durch Anwohnerinnen und Anwohner. Regelmäßig wird seitens des Bauhofes dafür geworben, die Zahl der Patenschaften zu erhöhen. Um die Wuchsbedingungen für die Straßenbäume zu verbessern und auch die Pflege zu erleichtern, gibt es seit vielen Jahren ein Programm zur Vergrößerung von Baumscheiben. Dies erfolgt im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel. Es wird regelmäßig im Umweltausschuss (vorher Umwelt- und Planungsausschuss) über die Fortschritte berichtet. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls zu erwähnen, dass in den letzten Jahren einzelne Baumstandorte aufgegeben wurden, wenn sich die Standortbedingungen nicht angemessen verbessern ließen. Bei jeder aktuellen Baumaßnahme wird mittlerweile darauf geachtet, dass eher weniger, aber dafür größere Pflanzbeete im öffentlichen Straßenraum entstehen. All diese Maßnahmen können allerdings die Notwendigkeit einer regelmäßigen Pflege nicht ersetzen. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass Flächen im öffentlichen Bereich extrem starken Belastungen und Ansprüchen ausgesetzt sind. So werden Pflanzbeete häufig von Hunden durch deren Exkremente verschmutzt. Dies hat auf viele krautige Pflanzen und Bodendecker eine sehr negative Wirkung (Verätzungen durch Urin). Daneben werden die Beete häufig auch betreten, so zum Beispiel um Wege abzukürzen. Dies führt dazu, dass Anpflanzungen zerstört werden und vor allem auch der Boden in den Beeten so verdichtet wird, dass Nachpflanzungen erhebliche Schwierigkeiten in der Entwicklung haben. Nicht zuletzt werden städtische Grünflächen aller Art ständig mit Müll verschmutzt. All diese Auswirkungen lassen sich nicht durch ein Pflegekonzept oder die Wahl bestimmter Pflanzenarten ändern. Das durch diese Verhaltensweisen hervorgerufene negative Erscheinungsbild der öffentlichen Flächen ließe sich nur durch eine Erhöhung der Pflege- und Reinigungsgänge erreichen und durch ständige Nachpflanzungen in den stark beanspruchten Bereichen. Aufgrund freiwilliger Initiativen haben unterschiedliche Gruppen durch regelmäßige Reinigungsaktionen in den letzten Jahren das Bewusstsein in der Bevölkerung für diese Thematik geschärft und zur Verbesserung des Stadtbildes beigetragen. Zuletzt wurde von Seiten der Verwaltung zusammen mit den Ortsvorsteherinnen und Ortsvorstehern zu der Aktion „Pulheim macht sauber“ aufgerufen. Die Erfahrung in anderen Städten hat gezeigt, dass ein Grünflächenpflegekonzept die Möglichkeiten zur Steuerung erheblich verbessern kann. Allerdings kann ein guter Pflegezustand der Grünflächen auch dann nur bei einer entsprechenden Pflegeintensität erreicht werden. Im Übrigen wird darauf hingewiesen, dass die Gemeindeprüfungsanstalt NRW (GPA) angekündigt hat, dass im Rahmen der überörtlichen Prüfung, die ab Juni 2015 erfolgen wird, u.a. schwerpunktmäßig das Grünflächenmanagement in Pulheim untersucht und bewertet werden soll. Es ist geplant, alle Arten Grünflächen (Park- und Gartenanlagen, Spiel- und Bolzplätze, Straßenbegleitgrün und Sportaußenanlagen) hinsichtlich der örtlichen Strukturen, der Organisation und Steuerung sowie der Wirtschaftlichkeit zu analysieren. Vorlage Nr.: 225/2015 . Seite 4 / 4 Die Verwaltung hält es für sinnvoll, den die Grünflächenunterhaltung betreffenden Bericht als Grundlage für das zu erarbeitende konkrete Pflegekonzept zu nutzen. In der Zwischenzeit wird selbstverständlich die oben beschriebene Erfassung der Flächen im GIS fortgesetzt.