Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
1,9 MB
Erstellt
27.09.10, 07:21
Aktualisiert
27.09.10, 07:21
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT
ERFTSTADT
Der Bürgermeister
Az.:
öffentlich
V
8/
Amt:
An den
{)~~1
- 63-
BeschIAusf.:
Ausschuss
- 63-
Datum: 16.02.2005
für Stadtentwicklung
der Sta~! Erftstadt zur Beschlussfassung
•
Betrifft:
Konzeptionspapier
"Historische
Finanzielle
Altstadt
Lechenich"
Auswirkungen:
IRI
Keine
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den 16.02.2005
Beschlussentwurf:
Der Ausschuss für Stadtentwicklung nimmt das Konzeptionspapier zum Quartiersumbau
"Historische Altstadt Lechenich" zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, die
Bürgerinformation auf der Grundlage dieser Konzeption durchzuführen.
•
Begründung:
Die verwaltungsinterne Arbeitsgruppe "Altstadt Lechenich" hat in den beiden vergangenen Jahren seit ihrer Einsetzung auf der Grundlage der Ergebnisse der Werkstattgespräche die nunmehr vorgelegte Konzeption erarbeitet. Dabei sind neben den
Vorgaben durch die Werkstattgespräche auch die neueren Entwicklungen und Erfordernisse in das Ergebnis eingeflossen. Darin enthalten ist auch das geforderte
Parkraumkonzept. Auf der Basis dieser Konzeption soll nun die Bürgerinformation, ggf.
separat für einzelne Interessengruppen z. B. Bürger, Anwohner oder Geschäftstreibende, erfolgen. Aus den Grundlagen der Konzeption und den Anregungen aus den
verschiedenen Interessengruppen
sollen dann die Maßnahmen im einzelnen
konkretisiert und ausgearbeitet werden. Vor deren Umsetzung sind sie dann auch in den
entsprechenden Fachausschüssen zu beraten.
P:\szIVORLAGEN\vß300015-04
7.doc
•
•
Konzeptionspapier
zum Quartiersumbau
"Historische Altstadt Lechenich"
Konzeption "Quartiersumbau
Altstadt Lechenich"
Seite 2
•
Impressum
Hrsg.
•
Stadt Erftstadt
Der Bürgermeister
Baudezernat Arbeitsgruppe "Altstadt Lechenich"
Mitglieder:
Amt 63 (Koordination):
Amt32:
Amt61:
Eigenbetrieb Straßen:
Herr Overhoff
Frau Bongard
Frau Stratmann (bis 10/04)
Herr Vogel (Straßen)
Frau Kahlenberg ( Grünplanung)
Abt. Wirtschafts- und Verkehrsförderung:
Frau Spilotro (bis 10/04)
Herr Lehmann (ab 10/04)
Regierungsbaureferendar Herr Kopske (ab 07/04)
Erftstadt, im November 2004, zuletzt aktualisiert im Februar 2005
Stadt Erftstadt
Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
Konzeption "Quartiersumbau
Altstadt Lechenich"
Seite 3
Inhaltsverzeichnis:
•
1.
Gebietsabgrenzung / -beschreibung
Seite 4
2.
Visitationsergebnis
Seite 4
3.
Ziele
Seite 5
4.
Ausgangslage
Seite 5
5.
Gesamtgebiet
Seite 6
6.
Parkraumkonzept
Seite 8
7.
Bonner Straße
Seite 12
8.
Marktplatz
Seite 15
9.
Herriger Straße / Herriger Tor
Seite 17
10.
Kosterstraße / Frenzenstr.
Seite 17
11.
Stadtmarketing / Tourismus
Seite 17
12.
Zusammenfassung
Seite 18
Anhang
•
Stadt Erftstadt
Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
Konzeption "Quartiersumbau
Altstadt Lechenich"
Seite 4
Konzeption "Quartiersumbau Altstadt Lechenich"
Die Verlegung der Streckenführung der B 265 aus der Innenstadt Lechenich auf die
neu erbaute Umgehung eröffnet städtebaulich völlig neue Perspektiven, insbesondere für die historische Altstadt Lechenichs. Das Zeitfenster für die Nutzung dieser
Chancen ist jedoch nicht beliebig groß. Es sollte daher, jetzt nach Vorliegen detaillierter Kenntnisse der Möglichkeiten, über das weitere Vorgehen mit weit in die Zukunft
reichenden Auswirkungen entschieden werden. Hier geht es um eine äußerst wichtige Weichenstellung für die nahe und ferne Zukunft Lechenichs in städtbaulicher und
wirtschaftlicher Hinsicht. Am Ende der Umsetzung dieses Konzeptes soll aber auch
die Aufnahme in den .Arbeitskrels historische Stadtkerne NRW' stehen.
1.
•
Gebietsabgrenzung und -beschreibung
Das Quartier wird gebildet durch den Bereich des ehemaligen mittelalterlichen
Stadtbezirks, der von der Stadtmauer eingegrenzt wurde. Er hat eine Ausdehnung
von etwa 400 m x 400 m. Das Zentrum bildet der Marktplatz mit dem historischen
Zwirner-Rathaus. Die west-jöstliche Hauptachse wird durch die Bonner und die
Herriger Straße gebildet. Sie wird durch Herriger und Bonner Tor vom "Umland"
abgegrenzt. Die Sichtachse von Tor zu Tor geht nördlich am historischen Rathaus
vorbei, die Verkehrsachse südlich von diesem. Eine weitere Hauptachse bilden
heute die Kloster- und die Frenzenstraße. Historisch hatten sie keine Ausfahrt
zum "Umland", heute sind diese vorhanden. Ansonsten ist der historische Stadtgrundriss und das Straßensystem seit dem Mittelalter unverändert. Es hat weder
großangelegte Stadtumbauten noch Parzellenzusammenfassungen oder Straßendurchbrüche gegeben. Im Quartier wohnen ca. 900 Personen. Es gibt dort etwa
160 Geschäftslokale sowie 65 Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen, davon
allein 15 im Bereich des Marktplatzes.
2. Ergebnis der Visitation
durch die "Auswahl- und Bewerttungskommission "Historische Stadtkerne NRW"
•
Die Visitation des Altstadtkerns Lechenichs durch die vorgenannte Kommission als
Voraussetzung für die Aufnahme Lechenich in den .Arbeltskrets historische Stadtkerne NRW' hat am 17.11.2004 stattgefunden. Das Ergebnis war durch aus positiv, wenn es auch noch nicht zur Aufnahmeempfehlung an den Minister gereicht
hat. Aufgrund der Stellungnahme der Auswahlkommission sieht das Ministerium
für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW (MSWKS) allerdings durchaus die Möglichkeit, nach Abarbeitung einer Empfehlungsliste, dass
ein neuer Antrag zur Aufnahme führen könnte.
Dabei wurden die bisherigen Leistungen der Stadt von der Auswahlkommission
als durchaus positiv gewertet (Anzahl der unter Schutz gestellten Gebäude, Denkmalpflegeplan, Umgang mit der historischen Bausubstanz). Auch das MSWKS
betont einen angemessenen und verantwortungsbewussten Umgang mit dem historischen Erbe insbesondere durch das geschlossene Zusammenwirken von Bürgerschaft, Rat und Verwaltung.
Stadt Erftstadt
Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
Konzeption "Quartiersumbau
Altstadt lechenich"
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Als wesentliche Hausaufgaben sind noch abzuarbeiten:
-
Verringerung des Verkehrs / Verkehrsberuhigung
Verbesserung der Aufenthaltsqualität
Ausweisung des historischen Ortskerns als Denkmalbereich
Regelungen zur Fassaden- und Werbeanlagengestaltung
Aufstellung / Erarbeitung eines Stadtmarketingkonzeptes
Prüfung der Teilnahme an der nächsten .Reqlonale"
Die Forderung des Ministeriums nach einem zu erstellenden Gesamtkonzept dürfte mit Vorlage der nun vorgelegten Konzeption "Quartiersumbau Altstadt Lechenich" hinreichend Rechnung getragen werden.
•
3. Ziele
Die mit dem beabsichtigten Quartiersumbau im Wesentlichen verfolgten Oberziele
sind:
3.1.
Verbesserung
der
Aufenthaltsqualität
für
Anwohner
und
3.2.
Sicherung und Fortentwicklung der Einwohner- und Einzelhandelsstruktur
3.3.
Sicherung der Erreichbarkeit des Zentrums für Individualverkehr
und ÖPNV
3.4.
Erhalt des historischen Stadtgrundrisses
Strukturen
und überkommener
Kunden
Auf diese Oberziele sind alle weiteren Unterziele und Maßnahmen auszurichten.
•
Dabei ist als strategisch wichtiges Ziel die Aufnahme in den Arbeitskreis historische Stadtkerne NRW durch Erreichung der städtebaulichen Ziele anzustreben.
Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe "Altstadt Lechenich" hat daher in den vergangenen zwei Jahren den Bestand und die Veränderungen durch die Verkehrsverlagerung analysiert, Informationen gesammelt, Zielvorgaben entwickelt und daraus
Maßnahmen für die gesamte Innenstadt und einzelne Teilbereiche erarbeitet.
Diese wurden zu dieser Gesamtkonzeption zusammengefügt, ohne dabei die
Machbarkeit und die Nachhaltigkeit der jetzt anzustoßenden Weiterentwicklung
Lechenichs aus den Augen zu verlieren.
4. Ausgangslage
I
Problemstellung
Bedingt durch die vorgegebenen historisch überkommenen Grundrissstrukturen
des Untersuchungsgebietes und die sich daraus ergebende, fehlende Anlieferungsmöglichkeit aus der 2. Reihe oder zentrumsnahe Umfahrungsmöglichkeiten
für den ÖPNV gibt es keine alternative zur Durchfahrt durch das Zentrum.
Also muss Grundvoraussetzung für jede neue Konzeption im Bereich der Altstadt
Lechenich stets die Forderung nach der direkten Erreichbarkeit aus allen RichtunStadt Erftstadt
Arbeitsgruppe
Altstadt lechenich
Konzeption"Quartiersumbau Altstadt Lechenich"
Seite 6
gen des Zentrums durch den ÖPNV sein. Ebenso sollte es für den Individualverkehr gut erreichbar bleiben. Damit war bei ehrlicher Betrachtung eine vollständige
Sperrung der Innenstadt für den Durchgangsverkehr nicht realisierbar, da eine
Überwachung und Ahndung von Verstößen schlichtweg nicht zu leisten ist. Damit
konnte das Ziel für den Individualverkehr nur lauten: Weitestgehende Reduzierung des Individualverkehrs, insbesondere des Durchgangsverkehrs.
•
Mit der Entscheidung zugunsten des ÖPNV war auch die Dimensionierung der
Verkehrswege im Groben vorgegeben, da in den meisten Abschnitten für den Begegnungsverkehr Bus - Bus (6,00 m) geplant werden musste. Ebenso musste am
Marktplatz ein Haltestellen- und Warteplatz vorgehalten werden.
Bei der Anordnung der Parkplätze wurde nach langen Überlegungen und Abwägungen auf die so genannte .Drelpunkt-Lösunq"
gesetzt, unter weitgehendem
Verzicht auf Längsparkplätze entlang der Bonner Straße im Bereich Bonner Tor Markt. Dies geschah insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass die Ausmaße
des Planungsbereiches lediglich 400 m x 400 m betragen, somit der Weg vom
Parkplatz bis hin zum Mittelpunkt des Gebietes lediglich max. 200 m beträgt.
Das im Folgenden beschriebene Konzept ist stets als Ganzes zu sehen. Die einzelnen Maßnahmen bauen z.T. aufeinander auf bzw. ergänzen sich zu einem funktionierenden Ganzen. Daher kann die Herausnahme einzelner Teile, die vielleicht
aufgrund der Einzelbetrachtung wenig sinnvoll, unpopulär oder kostspielig erscheinen, zum Kollaps des Gesamtkonzeptes führen. Somit muss bei Änderungsabsichten oder -vorschlägen stets überprüft werden, ob das Gesamtkonzept dann
noch schlüssig bleibt bzw. zielerreichend ist. Erkenntnisse aus einzelnen Beobachtungen oder fachspezifischer Sichtweise müssen hinten angestellt werden, solange sie nicht Ausschlussfunktion haben.
5. Gesamtgebiet
•
Für das gesamte Innenstadtgebiet zwischen den Toren soll, wie oben erwähnt,
die Erreichbarkeit für den MIV (motorisierter
Individualverkehr)
grundsätzlich
und für den ÖPNV in bisheriger Intensität erhalten bleiben. Dies muss innerhalb
der Tore jedoch nicht zügig geschehen. Der Durchgangsverkehr des MIV jedoch
soll weitestgehend auf die Umgehungstrasse der B 265 oder andere übergeordnete Straßen des städtischen Verkehrsgerüstes gedrängt werden.
Die wichtigste Maßnahme ist daher die Erhöhung des Durchfahrwiderstandes. Dazu sollen folgende, im einzelnen später teilweise ausführlicher beschriebene Maßnahmen dienen:
-
Temporeduzierung auf der Bonner Straße (außerhalb Bonner Tor)
Senkrechtparken auf diesem Teil der Bonner Straße
Verschwenkung der Fahrbahn
Grünzeitenverlängerung für Fußgänger an der Fußgängerampel am Bonner Tor
Geschwindigkeitsreduzierung auf der Strecke Bonner Str./ Markt / Herriger Str.
Fahrbahnreduzierung Bonner Straße zugunsten der Gehwege
Fahrbahnverengung auf einem Teilstück in diesem Bereich der Bonner Straße
Betonung der Einfahrten in das Zentrum durch Pflasterung oder Begrünung
Stadt Erftstadt
Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
Konzeption"Quartiersumbau Altstadt Lechenich"
Seite 7
- Rückbau der Fahrbahnbreite im Bereich des Marktes
- Rückbau der südlichen Busbucht und Halten der Busse auf der Straße
- Einbringung von Pflasterbändern und -rampen
- Schließung von Schleichwegen
- Verbesserung der Ampelschaltungen an den Knotenpunkten der B 265n mit dem
Ziel, die Durchfahrt durch die Innenstadt gegenüber der Umfahrt der Innenstadt
auf der B 265n deutlich zu benachteiligen.
Der durch den Rückbau zu gewinnende Straßenraum soll in Gänze der Aufenthaltsqualität für Anwohner und Kunden zu Gute kommen. Eine einheitliche
Gestaltung der eingebrachten Ausstattungselemente
sowie eine verbesserte
Gestaltung der baulichen Anlagen soll den einheitlichen Charakter der Innenstadt
verstärken und die wertvolle historische Substanz in ihrer Wertigkeit unterstreichen.
Daher werden folgende Maßnahmen für den Innenstadt-Bereich
•
vorgeschlagen:
5.1 Von Tor zu Tor wird auf den Hauptachsen (Bonner Straße, Herriger Straße,
Markt, Frenzenstraße, Klosterstraße) eine Tempo-30-Zone eingerichtet. Für den
übrigen Teil der Innenstadt gilt weiterhin der Verkehrsberuhigte Bereich (325/326
StVO). Diese Lösung signalisiert zum einen, dass an den Toren und den beiden
anderen Einlasspunkten (Schützenplatz und Schlossparkeingang) in die Stadt ein
besonderer Bereich beginnt. Zum anderen ist sie klar und übersichtlich. Die Aufmerksamkeit, insbesondere der motorisierten Verkehrsteilnehmer, wird nicht über
Gebühr beansprucht.
5.2 Durch weitere geeignete Maßnahmen (siehe auch Kapitel Markt) wird der
Durchgangsverkehr soweit wie möglich gebremst, um ihn letztendlich ohne Verbote auf die Umgehungstrasse zu verdrängen.
•
5.3 Der Schwerlastverkehr über 7,5 to erhält keinen Zugang mehr zur historischen Altstadt, da sich Pflasterung und enge Straßen am Ende nicht für diesen
Verkehr eignen. Über zeitlich begrenzte Ausnahmen in den Morgenstunden (z.B .
von 07:00 bis 09:00 Uhr) auf der Hauptachse Bonner Straße / Markt kann noch
nachgedacht werden. Die zu beliefernden Firmen und Läden werden rechtzeitig
informiert und aufgefordert, ihre Logistik dementsprechend umzustellen. Sonderregelungen sind weitestgehend zu vermeiden.
5.4 Es wird eine Gestaltungssatzung für den Altstadtbereich aufgestellt, die im
wesentlichen Werbeanlagen sowie die Ausgestaltung von grundlegenden Gebäudeteilen und deren Anordnung in Fassade und Dach regelt. Die Vorarbeiten zur
Erhebung des Bestandes wurden bereits aufgenommen. An deren Ende steht ein
Kataster aller gestaltungsrelevanten Gebäude und Gebäudeausgestaltungen der
gesamten Innenstadt. Aus diesen Erkenntnissen werden dann die Vorgaben für
die Gestaltungssatzung entwickelt und mit Beispielen für die Auswirkungen der
Satzung bei zukünftigen Maßnahmen in einem Satzungsentwurf dem Stadtrat zur
Entscheidung vorgelegt. Ziel der Satzung muss es sein, in Zukunft bei Neubaumaßnahmen und geplanten Änderungen im Bestand Werbeanlagen und Erdgeschossqestaltunqen wieder besser in das historische Stadtbild zu integrieren.
Stadt Erftstadt
Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
Konzeption "Quartiersumbau
Altstadt Lechenich"
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Dabei kann die zusätzliche Erarbeitung eines Gestaltungshandbuches sehr hilfreich sein. Ebenso ist eine qualifizierte Beratung durch die Dienststellen der
Stadtverwaltung zur Motivation der Eigentümer der Gebäude sicherlich hilfreich
und auf der Basis eines solchen Gestaltungshandbuches auch gut zu leisten.
5.5 Es wird in Abstimmung mit dem Landeskonservator für den gesamten Altstadtbereich eine einheitliche Gestaltungsserie für die Ausstattung mit Papierkörben, Leuchten, Pollern, Fahrradständern usw. ausgesucht. Diese wird bei jeder
Neuinstallation und Auswechslung alter Ausstattungsteile benutzt. Somit entsteht
nach und nach ein immer einheitlicherer Eindruck ohne besondere Zusatzkosten.
Bei der Auswahl der Beleuchtung und weiterer Installationen ist darauf zu achten,
dass zum Beispiel Karnevals- oder Weihnachtsschmuck im Straßenraum weiterhin
möglich ist.
5.6 Für die im Kernbereich (innerhalb der Tore) liegenden Parkplätze ist eine Bewirtschaftung unerlässlich. Dabei ist zwingend eine zeltliehe Bewirtschaftung erforderlich. Für die Kurzzeitparkplätze am Markt, das neu zu errichtende Parkdeck
am Bonner Tor und u. U. auch den Parkplatz Frenzenstraße sollte auch eine moderate (0,50 bis 1,00 €/h) finanzielle Bewirtschaftung in die Überlegungen einfließen. Diese sollte dem Eigenbetrieb Straßen zur Errichtung und Unterhaltung der
Innenstadtparkplätze zugeschlagen werden.
•
5.7 Der bisher vorhandene Schleichweg von der Steinstraße über die FranzBusbach-Straße zur Frenzenstraße wird durch verkehrsregelnde Maßnahmen unterbunden, da er durch die Entlastung der Haupttrasse Bonner Straße / Markt /
Herriger Straße nicht mehr erforderlich und auch nicht mehr erwünscht ist.
6.
•
Parkraumkonzept
Bei der Analyse des zur Verfügung stehenden bzw. des benötigten Parkraumes
muss ausnahmsweise der Betrachtungshorizont über den eigentlichen Altstadtkern innerhalb der Tore / Umwehrungen ausgedehnt werden. So liegen für die
Altstadt wichtige Parkflächen wie Schützenplatz, Bonner Straße Ost, Herriger
Straße sowie die projektierte Parkpalette am Bonner Tor außerhalb des eigentlichen Untersuchungsgebietes. Dies ist aber kein System bruch, da ja der Hauptparkverkehr vor den Toren abgefangen werden soll und diese Standorte ob der
geringen Entfernung (max. 200 m bis zum Marktplatz) auch akzeptiert werden
dürften.
Bei der Beurteilung wird auf die .Parkraurnanalvse Historischer Stadtkern Lechenich" der BSV, Aachen aus dem Jahre 1997 zurückgegriffen. Eine Gegenüberstellung der seinerzeit festgestellten Parkplatzanzahl und der heute bzw. zukünftig
vorhandenen Parkmöglichkeiten erlauben dann eine Bedarfsbeurteilung für Neubauten oder für Möglichkeiten beim Umbau der Bonner Straße. Am 1997 angenommenen bzw. ermittelten Parkraumbedarf bzw. Parkverhalten dürfte es keine
wesentlichen Änderungen gegeben haben.
Stadt Erftstadt
Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
Konzeption "Quartiersumbau
Straße / Parkplatz
•
•
Klosterstraße
P Schützenplatz
Zehntwall
Raiffeisenstraße
Judenstraße
Zehntstraße
Herrlqer Straße
Markt
Bonner Str. (West)
Banner Str. (Ost)
Blessemer Str.
Schlosswall
Frenzenstraße
P Frenzenstraße
Schlossstraße
Franz-Busbach-Str.
Steinstraße
P Steinstraße
P Bonner Tor
Summe
Altstadt Lechenich"
Seite 9
P-Scheibe Berechtigte
-Schein
Personen
13
9
1
131
30
4
1
3
12
26
15
15
5
35
43
5
14
19
10
66
13
22
5
28
11
7
6
49
28
16
0
0
0
285
229
128
ohne
Rea.
Summe
1997
22
132
30
5
3
12
41
20
35
48
14
19
10
79
27
39
13
93
0
Summe
2005
10
132
30
5
3
12
41
23
8
64
14
19
10
79
25
39
13
60
70
642
657
Der vorstehenden Liste ist zu entnehmen wo Stellplätze weggefallen sind bzw.
wegfallen werden und wo es Zuwächse geben kann. Den größten Verlust ergibt
sich dabei wohl im Bereich der Banner Straße (innerhalb der Tore). Daher besteht hier auch der größte Ausgleichsbedarf. Dabei zeigt die Tabelle, dass eine
insgesamt ausgeglichene Bilanz erzielt werden kann. Dabei kommt es sinnvoller
Weise zu einer Konzentration auf drei (später ggf. 4) Standorte, die Parksuchverkehre zu verstreut liegenden Stellplätzen weitgehend vermeiden helfen.
Nicht berücksichtig wurden bei dieser Gegenüberstellung die privaten, aber öffentlich zugänglichen Stellplätze. Diese werden im Baugenehmigungsverfahren
für das jeweilige Bauvorhaben gefordert und müssen z.B. für Kunden zur Verfügung gestellt werden. Obwohl hier ein Entlastungseffekt der öffentlichen Stellplätze eintritt, da auch diese Kunden als Besucher der Innenstadt zu zählen sind,
wurden sie bei der Bilanzierung außen vorgelassen, da sie ja grundsätzlich in der
Verfügung der Eigentümer bzw. Betreiber der jeweiligen Betriebe stehen und
U.U. sogar restriktiv für Kunden und nur zu bestimmten Zeiten oder für eine bestimmte Dauer zur Verfügung gestellt werden könnten. Die öffentliche Hand hat
also keinen Einfluss auf die Bewirtschaftung. Nimmt man trotzdem eine Bewertung über alles vor, sieht die Bilanz noch wesentlich günstiger aus, da zu den
seinerzeit vorhandenen lediglich 25 öffentlich zugänglichen privaten Stellplätzen
inzwischen ca. 120 im Bereich Herriger Tor hinzugekommen sind und ca. 15 im
Bereich des Marktes in Kürze hinzukommen werden. Somit ergäben sich 667 (alt)
zu 792 Stellplätze (neu). Das würde auch ohne Neubau eines Parkdecks am Bonner Tor eine Zunahme von über 50 Stellplätzen gegenüber der alten Stellplatzanalyse bedeuten.
Stadt Erftstadt
Arbeitsgruppe
Altstadt Lechenich
Konzeption"Quartiersumbau Altstadt Lechenich"
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Zu den Maßnahmen im Einzelnen:
In der Klosterstraße soll die Zahl der Stellplätze deutlich verringert werden.
Damit ist einerseits noch genügend Parken vorhanden, um eine Verkehrsberuhigung zu erzielen, andererseits werden Behinderungen des Busverkehrs, wie sie
heute an der Tagesordnung sind, vermieden.
Die Herriger Straße ist in der Bilanz zunächst unverändert. Da aber mittelfristig
eine Abstufung der Herriger Straße zur Stadtstraße erfolgen soll, steht hier noch
ein Potential von 20 bis 30 zusätzlichen Parkmöglichkeiten im Zuge einer Umgestaltung nach Änderung der Verkehrsbedeutung in Reserve. Ebenso ist der Parkplatz Lidl mit über 120 Stellplätzen, der zu Nicht-Geschäftszeiten genutzt werden
kann, nicht in die Bilanz eingeflossen, da es sich um private Stellplätze handelt.
•
•
Auf dem Markt ist die Stellplatzmenge nach der erfolgten Erstumorganisation in
2004 weiter angenommen worden. Eine Vermehrung auf dem Markt selbst
kommt nicht in Frage. Die Zufahrt sollte in der derzeitigen direkten Form beibehalten werden, da sie in der jetzigen Breite doch komfortabel ist und Parksuchverkehre über Stein- und Schlossstraße vermeiden hilft. Außerdem kommt so der
Charakter eines Kurzzeitparkplatzes (ohne großartige Anfahrtswege) besser zur
Geltung. Nach Rückstufung von Frenzen-, Herriger, und Klosterstraße könnten
sich aber durch Umgestaltung der Zufahrtsbereiche und Kurvenausbildungen
durchaus im westlichen Platzbereich noch weitere Stellplätze, direkt von der
Straße anfahrbar und zum eigentlichen Platzbereich hin abgeschottet, einrichten
lassen.
Die Bonner Str. (West) hat gemäß Konzept den größten Verlust an Stellplätzen
zu tragen. Die gewonnene Fläche kommt jedoch in Gänze der Verbesserung der
Aufenthaltsqualität und damit auch der Attraktivität der Geschäftslage zu gute.
Der Verlust soll in unmittelbarer Nähe auf der neu zu errichtenden Parkpalette
vor dem Banner Tor mehr als ausgeglichen werden. (sh. dort)
Der Bereich der Bonner Str. (Ost) wird durch den derzeit laufenden verkehrsberuhigten Umbau erheblich mehr ParkmögliChkeiten erhalten (+ 16). Sie stehen
bereits in 2005 zur Verfügung und müssen am Anfang auch für den Ausgleich im
Bereich Banner Str. (West) herangezogen werden.
Der Parkplatz Frenzenstraße sollte zunächst unverändert bleiben. Überlegungen, dort eine Parkpalette zu errichten, sollte im wesentlichen aus drei Gründen
nicht gefolgt werden: Erstens liegt dieser Parkplatz innerhalb der eigentlichen
Altstadt und würde dann zusätzlichen Verkehr in den zu schützenden Altstadtbereich hineinziehen. Zweitens sind Probleme mit der Bodendenkmalpflege nicht
auszuschließen sondern vielmehr absehbar. Das dritte Argument, die bereits hergestellten Parkplätze müssten beseitigt werden, um in einer zweiten Ebene neue,
zusätzliche erstellen zu können, und dann ebenfalls neu errichtet werden ist zumindest nicht ganz richtig. Die bestehende Anlage ist nämlich so angelegt, das
eine auf Stützen gestellte Anlage eines oberen Parkdeckes, bei der lediglich die
Fundamentlöcher ausgehoben werden müssten, über eine Rampe im Bereich der
jetzigen Grünanlage erschlossen werden könnte. Insofern ist das Argument der
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Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
Konzeption"Quartiersumbau Altstadt Lechenich"
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doppelten Herstellung der unteren Parkebene zumindest nur eingeschränkt richtig. Hinzu kämen allerdings noch zu klärende Grundstücksfragen.
Auf dem Parkplatz SteinstraBe ist, bedingt durch die neue Bebauung, mit einem Rückgang der Gesamtzahl der frei zugänglichen öffentlichen Stellplätze zu
rechnen. Bei konsequenter Umsetzung der Bebauungspläne 40 und 40a lassen
sich jedoch noch ca. 60 Stellplätze anordnen. Der Verlust an dieser Stelle korrespondiert aber mit dem Ziel, Verkehr gar nicht erst in die eigentliche Altstadt
kommen zu lassen, sondern sie vom Parksuchverkehr nachhaltig zu entlasten.
Eine weitere Entlastung eines Teilstücks der Steinstraße ließe sich darüber hinaus
durch eine Verlegung der Zufahrt zum Parkplatz Steinstraße über den jetzigen
Anwohnerparkplatz erzielen.
•
•
Durch den Erwerb eines Grundstückes direkt vor dem Bonner Tor, ist nunmehr
die Möglichkeit eröffnet, dort eine Parkpalette zu errichten und damit den dritten
Standort der .Drelpunktlösunq zu realisieren. Das Gelände ist für eine Palettenlösung ideal, da es im hinteren Bereich ohnehin erheblich tiefer als das Straßen Niveau liegt und somit eine Lösung halb hoch / halb runter zu einer städtebaulich
kaum in Erscheinung tretenden Lösung führen könnte. Die obere Parkebene befände sich dann etwa in Höhe der jetzt vorhandene Hecke. Für die Zufahrt könnte entweder das vorhandene Haus abgerissen oder als mögliche Behelfslösung
lediglich die vorhandene Zufahrt über die Straße "Am Hagenpfädchen" durch Abriss des wohl nachträglich angebauten Erdgeschosseinganges im Zufahrtsbereich
verbreitert werden. Wesentlich erscheint auch die Einlassung des Landeskonservators, dass die Parkpalette nicht von der Bonner Straße (West) also vom Bereich
innerhalb der Tore in Erscheinung treten darf und somit durch einen Baukörper
verdeckt oder aber zurückversetzt errichtet werden sollte.
Ein detailliertes Konzept für die Anlage, Bewirtschaftung und Betrieb des Parkdecks am Bonner Tor ist noch separat zu erarbeiten. Denkbar ist hier die Unterbringung von Kurzzeitparkplätzen in Verbindung mit dauerhaft angernieteten
Langzeitparkplätzen für Bewohner, Bedienstete und Gewerbetreibende der historischen Innenstadt. Ebenso ist eine Kombination mit städtischen Dienststellen
(StadtInfo o.ä ) zu überdenken. Dringender Handlungsbedarf erscheint hier aus
vorgenannten Gründen (siehe Parkplatzbilanzierung) nicht gegeben. Allerdings
sollte das Vorhaben jetzt projektiert und mittelfristig allein aus parkstrategischer
Sicht realisiert werden, da dieses Projekt nicht nur den notwendigen Standort für
die Komplettierung der Dreipunktlösung bietet, sondern an dem auch die Stellplätze an dem Standort bereit gestellt werden könne, wo die meisten Stellplatzverluste durch die Umsetzung dieser Konzeption zu verzeichnen sind.
Die Stellplatzversorgung soll somit am Ende im wesentlichen durch die drei
Standorte der Dreipunktlösung sichergestellt werden, wobei mittelfristig zusätzlich zu den bereits vorhandenen Stellplätzen SChützenplatz und Frenzenstraße ein
weiterer auf dem neu erworbenen Grundstück vor dem Bonner hergestellt werden muss. Bei der Umstufung der Herriger Straße kann diese Konzeption durch
straßenbegleitende Senkrechtaufstellung zu einer Vierpunktlösung ergänzt werden. Die derzeit vorhandenen Stellplätze auf dem Markt bleiben als Kurzzeitparkplätze erhalten.
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Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
Konzeption "Quartiersumbau Altstadt Lechenich"
7. Bonner Straße
•
•
Seite 12
(siehe hierzu auch Skizzen im Anhang)
Kernpunkt der Umgestaltung der Lechenicher Innenstadt ist die Banner Straße.
Zum einen, weil hier die Umgestaltung aufgrund reduzierter Verkehrsströme am
ehesten Raum für eine Neuverteilung von Verkehrsflächen bietet und zum anderen, weil es hier zu den größten Verbesserungen für die Kunden und damit für die
Möglichkeiten der Geschäftsentwicklung kommen kann.
Die zur Verfügung stehende Gesamtbreite für eine Neuverteilung liegt bei ca.
16,5 m. Die erforderliche Fahrbahnbreite für den Begegnungsverkehr Bus-Bus
nach EAE 85/95 (Empfehlungen zur Anlage von Erschließungseinrichtungen) beträgt 6,00 m. Für einen solchen Begegnungsfall ist die Straße zu dimensionieren,
da es bei 17 Busbewegungen in der Spitzenstunde etwa alle 7 bis 8 Minuten zu
einem Begegnungsfall kommen kann. Allerdings kann auf einem Abschnitt von
max. 50 m in Absprache mit den Verkehrsbetrieben eine geringere Breite eingehalten werden, da es zumutbar erscheint, für eine solche Strecke im Begegnungsfall auf Sicht zu fahren und auf das Gegenfahrzeug zu warten. Konstatiert
man außerdem, dass der Radverkehr im Bereich der Altstadt nicht separat geführt wird, weil er im langsam laufenden Verkehr auf der Fahrbahn am sichersten
mitgeführt werden kann, so verbleibt eine neu zu verplanende Restfläche von
10,5 m. Eine durchgehende Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf beiden Seiten der Banner Straße ist nur mit einer Verbreiterung der Gehwege auf 3,00 m zu
erzielen. Damit ergibt sich ein Reststreifen von 2,00 m auf jeder Seite für Begrünung, Ladezonen, Abstellmöglichkeiten oder Sicherheitsstreifen.
J
UMl)!\U l)oNNEI\ -ST1\,t\55E
1
Bei den Überlegungen zur Verteilung des "Restraumes" wurde auch die Schaffung
von Platzbereichen oder großzügigerer Flächenverteilung für die eine oder andere
Seite aufgrund der derzeitigen geschäftlichen Gegebenheiten erwogen. Es erschien am Ende aber sinnvoller, durch die gleichmäßige Verteilung der Restflächen auf beide Seiten der Banner Straße, die Bildung einer guten und einer
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Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
Konzeption "Quartiersumbau Altstadt Lechenich"
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schlechten Seite/Geschäftslage zu vermeiden. Dies ist auch vor dem Hintergrund
eines Wechsels der Geschäftsausstattung zu sehen, die zu anderen Flächenverteilungen führen könnte, als man sie nach heutigem Geschäftsbesatz vollzöge.
Der Ausbau der Bonner Straße sollte als Mischfläche ähnlich der Carl-SchurzStraße im Bereich des Klosters mit einer befahrbaren Entwässerungsrinne durchgeführt werden. Dies hat den Vorteil, dass zwar für die Busse ausreichend Raum
für den Begegnungsfall zur Verfügung steht, aber die Straße im allgemeinen einen engeren Eindruck macht, was für den normalen MIV in Korrespondenz mit
der Tempo-3D-Zone besser korrespondiert und ausreicht.
•
Durch diesen Ausbau als Mischfläche entfällt die Problematik des Absenkens der
Bürgersteige im Bereich der Zufahrten. Die Querentwässerung der Fußwegebereiche muss so gestaltet werden, dass die Höhendifferenz von 12 cm Hauskante bis
Entwässerungsrinne im wesentlichen erhalten bleibt.
Zugunsten einer möglichst durchgehenden Begrünung sollen auf jeder Seite nur
noch jeweils 4 Parkplätze und eine Ladezone sowie einzelne Fahrradabstellplätze
erstellt werden. Die Begrünung soll in 50 bis 75 cm hohen Hochbeeten untergebracht werden. Dies hat neben der Raum bildenden Funktion auch Sicherheitsaspekte und einen besseren Schutz der Anpflanzungen zur Grundlage. Insbesondere lassen sich aber durch Beplankung der Beeteinfassungen zur Geschäftsseite
hin sehr gut Sitzmöglichkeiten installieren und die Aufenthaltsqualität erhöhen,
ohne als zusätzlich störende Installationselemente in Erscheinung zu treten. Die
Grundanlage und -bepflanzung sollte durch die Stadt Erftstadt vorgenommen
werden. Für die Pflege der Beete/Bäume sollten verstärkt anliegende Geschäfte/
Bewohner/Eigentümer gewonnen werden.
•
UM!)I\U !)oNN[!\ 5T1V\55[
t-Stadt Erftstadt
238-~1
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Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
Konzeption"Quartiersumbau Altstadt Lechenich"
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Zwischen den Baumbeeten sollten in Längsrichtung Fahrradständer installiert
werden, damit diese möglichst direkt vor den Geschäften abgestellt werden können. Fahrräder werden in der Regel beim Einkauf mitgeführt und nicht wie PKW' s
an einer zentralen Stelle abgestellt, da sie zum direkten Transport des Eingekauften verwendet werden. Trotzdem sollten aber vereinzelt auch Gepäckschließfächer für den Teil der radfahrenden Einkäufer angeboten werden, die größere
Mengen in verschiedenen Geschäften einkaufen und nicht auf dem Rad zwischenlagern wollen oder können, weil sie zum Beispiel das Rad nicht ständig im Auge
behalten oder die Ware auf dem abgestellten Rad nicht unterbringen können.
Diese sollten aber, optisch nicht so ins Auge fallend, eher in der "zweiten Reihe"
angeordnet werden.
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Auf einer etwa 50 m breiten Strecke sollte aus Gründen der Gestaltung und Geschwindigkeitsreduzierung nur eine Fahrbahnbreite von 4,75 m ausgebaut werden, die für den Begegnungsfall LKW/Bus mit PKW, nicht jedoch für den Begegnungsfall Bus - Bus ausreicht. Die Restfläche von 1,25 m soll auf beiden Gehwegseiten zu einer Aufweitung genutzt werden .
An der Bonner Straße ist es von besonderer Bedeutung, dass es nicht zu einer
Übermöblierung kommt, die den Straßenraum seiner eigentlichen Nutzungsanforderung entzieht. Hier kommt auch die Bedeutung der einheitlichen Möblierung
und Ausstattung besonders zum Tragen, da der beobachtbare Bereich sehr komprimiert ist und stets insgesamt in Erscheinung tritt.
Bei der Begrünung ist besonders zu beachten, gewünschte Baumpflanzungen so
anzuordnen, dass die Sichtachse von Tor zu Tor, nördlich am historischen Zwirner-Rathaus vorbei, durch sie nicht beeinträchtigt wird. Dazu sind die Baumpflanzungen an genau den richtigen Stellen von der nördlichen (im Bereich zum Bonner Tor) auf die südliche (im Bereich zum Markt) Seite zu verlagern.
Im Bereich neben/hinter dem Bonner Tor ist der Straßenraum durch Pflasterung
o.ä. so zu gestalten, dass der in den Altstadtbereich Einfahrende das Gefühl bekommt, in einen besonderen, wertvollen und empfindlichen Stadtbereich einzufahren. Diese Eingangssituation muss verdeutlicht werden.
Insgesamt sollen im Bereich Bonner Tor bis Markt drei Querungshilfen geschaffen
und durch Pflasterung hervorgehoben werden. Ob eine Markierung als Zebrastreifen erforderlich ist/wird, sollte erst später entschieden werden. Die vorhandenen
Passagen sind, falls keine städtebaulichen Gründe andere Standorte besser geeignet erscheinen lassen, als Querungsstandorte zu nutzen. Die Grüngestaltung
hebt diese Querungen ebenfalls optisch hervor. Die Pflasterung dieser Querungsstreifen sollte außerdem bis zu den Gehwegbereichen durchgezogen werden,
zwecks Absetzung und Hervorhebung gegenüber diesen.
In der Fahrtrasse sollte der Asphaltbelag aus Lärmschutzgründen beibehalten
werden. Dies dient auch zur optischen Absetzung gegenüber den Querstraßen
Der Umbau des Bereichs Bonner Straße soll im Anschluss an die Ende des 2.
Quartals 2005 beginnende Kanalsanierung Bonner Straße durch die Stadtwerke
erfolgen. Die Wiederherstellung kann dann entsprechend der Neuplanung durchStadt Erftstadt
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Altstadt Lechenich"
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geführt werden. Somit wird eine weitere Bauphase im Bereich der Banner Straße
und damit auch die Kosten für die Wiederherstellung des alten Zustandes eingespart.
8. Marktplatz
Ein weiterer entscheidender Bereich für die Umgestaltung der Lechenicher Innenstadt ist der Bereich des Marktplatzes. Im ursprünglichen Konzept ist man wohl
davon ausgegangen, dass der Marktplatz insgesamt nicht befahren und deshalb
eine Durchpflasterung von Haus zu Haus, angelehnt an das mittelalterliche Stadtbild, durchgeführt werden sollte.
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Aus bereits vorher genannten Gründen ist dies nach dem heutigen Stand der Erkenntnisse so nicht möglich. Zum einen lässt sich, wie bereits erwähnt, bei Heranführung des ÖPNV aus allen Richtungen in den zentralen Bereich der MIV nicht
wirksam unterbinden, zum anderen würde bei einem niveaugleichen Ausbau der
für den komfortablen ÖPNV-Ausstieg erforderliche 12cm-Bordstein wegfallen, was
insbesondere für ältere Menschen, Kinder und Eltern mit Kinderwagen zu Problemen beim Ein- und Ausstieg führen würde. Insofern musste das alte Konzept entsprechend der folgenden Ausführungen abgeändert bzw. modifiziert werden.
Zentraler Punkt für die Erschwerung des Durchgangsverkehrs in diesem Konzept
wird die Umgestaltung der Haltestellensituation im Bereich des Marktplatzes sein.
Um den Durchgangsverkehr zwar zu ermöglichen, ihn aber möglichst zu verzögern und damit unattraktiv zu machen, soll die südliche Haltestellenbucht (vor
dem Amtsgericht) aufgegeben und die Fläche dem Gehwegbereich auf dieser
Marktseite zugeschlagen werden. Damit kann nebenbei ein Engpass beseitigt und
zusätzlich ein attraktiver Raum vor den Geschäften und Lokalen geschaffen werden, der außerdem zusätzliche Baumpflanzungen ermöglichet. Eigentliches Ziel
dieser Maßnahme aber ist, dass durch die Verlagerung des Busbetriebes auf die
Straßenfläche für den laufenden Verkehr im Falle des Haltens von Bussen nur
noch eine Fahrbahnbreite von 3,50 m bis 4,00 m verbleibt. Diese reicht nicht für
den Begegnungsverkehr, sondern nur noch für den einspurigen Verkehr aus, so
dass sich Wartezeiten für die eine oder andere Richtung ergeben. Da sich auch
nicht vorhersehen lässt, wann dort Busse stehen, muss tagsüber jederzeit mit
Rückstau gerechnet werden, was die Attraktivität des Durchgangsverkehrs deutlich senken dürfte. Andererseits ist die Durchfahrt grundsätzlich möglich, so dass,
wenn man von der einen Seite in die Innenstadt hinein und nach dem Einkauf zur
anderen Seite wieder hinaus will, Umwegfahrten vermieden werden können. Diese Maßnahme ist unbedingt mit den Verkehrsbetrieben im Detail abzustimmen.
Um den Charakter des durchgehenden Platzbereiches trotz der Verkehrserfordernis herzustellen, soll der Marktplatz an den beiden Seiten zur Bonner Straße und
zur Klosterstraße durchgehend aufgepflastert werden. Lediglich der Bereich der
Busbucht bleibt asphaltiert und in Tieflage. So entsteht ein einheitlicher Platzeindruck und der für den bequemen Einstieg in die Busse erforderliche Bordstein
bleibt im Bereich der Busbuchten erhalten.
Stadt Erftstadt
Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
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Die Fußgängerampeln können wegen der Aufpflasterung und den Tempobeschränkungen sowie des reduzierten Verkehrsaufkommens am Ende der Ausbauphase ebenfalls aufgegeben werden.
Im Bereich des eigentlichen Marktplatzes bleiben die derzeit vorhandenen Parkplätze als bewirtschaftete Kurzzeitparkplätze erhalten. Sonderparkerlaubnisse,
außer für Behinderte, sind nicht vorzusehen. Die Zufahrt erfolgt direkt über die
Schlossstraße. So werden die Umwegfahrten über die Steinstraße vermieden.
•
Der restliche Platzbereich wird zur Fußgängerzone, Radfahrer frei, umgewidmet
und mittels versenkbarem Poller für unbefugte Zufahrten (von Osten her) gesperrt. Der Zugang für Berechtigte wird mittels eines Multilesers (Chipkarte, Barcode, Schlüssel) geregelt. Eine tägliche Anlieferzeit für Zulieferer wird in Absprache mit den Anliegern festgesetzt. Parken ist auf dem gesamten Platzbereich hinter dem Poller verboten.
Der westliche Platzbereich im Schnittpunkt Klosterstraße / Herriger Straße / Frenzenstraße wird nach endgültiger Abstufung auf Stadtstraßen deutlich im Querschnitt und den Eckausrundungen reduziert, da die bisherigen Dimensionierungen
dann weder von der Menge noch von der Geschwindigkeit oder Art der Verkehre
erforderlich sind. Die gewonnenen Flächen können dem Platzbereich zugeschlagen werden. Eventuell ergibt sich noch die Möglichkeit einer weiteren Senkrechtparkreihe an der westlichen Kopfseite des Marktes
Die Begrünung des Platzbereiches wird entsprechend dem vorhandenen Raster
ergänzt. Der Zugang zum historischen Zwirner-Rathaus sollte aufgewertet werden. Eine weitere Möblierung des Platzes ist zu vermeiden. Gegebenenfalls sollte
überprüft werden, ob vorhandene Ausstattungselemente an weniger störende
Stellen versetzt werden können, um die zukünftige intensivere Nutzung des Platzes nicht einzuschränken.
•
Die Nutzung des historischen Zwirner-Rathauses sollte überdacht werden. Neben
der attraktiven Möglichkeit, dort Trauungen vorzunehmen, erscheint die Unterbringung eines zentralen Touristikanlaufpunktes (i) zumindest zum Abruf von Informationen überlegenswert.
Ebenso muss die Nutzung des Marktplatzes intensiviert werden. Dabei sind sowohl regelmäßige Veranstaltungen (bisherige Märkte, aber auch neue Veranstaltungen wie z.B. ein Abendmarkt in den Sommermonaten) als auch Einzelevents in
die Überlegungen mit einzubeziehen. Ziel muss es sein, den Nutzungsdruck auf
die Fläche so zu erhöhen, dass gar kein Raum mehr für eine Ausdehnung des
Stellplatzangebotes bleibt. Eine reine (passive) Verwaltung des Marktplatzes im
ordnungsbehördlichen Sinne scheint dabei für das zukünftige Nutzungskonzept
wenig hilfreich. Hier sollten Überlegungen zu einer aktiven Vermarktung der Platzfläche, ggf. sogar durch Private (nur durch Rahmenvorgaben der Stadt eingeschränkt) angestellt werden. Die u.E. erfolgreiche Ansiedlung einer Außengastronomie im Sommer 2004 auf der Fläche neben dem historischen Zwirner-Rathaus
war ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Stadt Erftstadt
Arbeitsgruppe
Altstadt Lechenich
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9. Herriger StraBe/Herriger
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Tor
Der Bereich der Herriger Straße vom Markt bis Herriger Tor ist kein Schlüsselbereich des hier vorgelegten Konzeptes. Zum einen steht er erst nach endgültiger
Rückstufung für Veränderungen zur Verfügung, zum anderen dürfte es hier lediglich um geringfügige Änderungen der Aufteilung im Straßenraum ohne größere
bauliche Maßnahmen gehen. Eine Ausnahme bildet das Herriger Tor selbst. Hier
gibt es Überlegungen, den ursprünglichen Zustand des Anbaus an die Häuser der
Wallanlagen wieder herzustellen. Dabei kommt in erster Linie ein einseitiger Anbau und Führung des Verkehrs über die andere, dann noch offene Seite, in Betracht. Aber auch ein beidseitiger Wiedereinbindung in die vorhandene Bebauung,
allerdings verbunden mit nicht unerheblichen Auswirkungen auf die Führung des
ÖPNV und des IV sollte nicht von vorneherein ausgeschlossen werden. Eine weitere Alternative mit Bildung eines Kreisverkehrs um das Herriger Tor mit einem
projektierten Anbau zur Erschließung liegt bereits vor. Die endgültig zu priorisierende Lösung hängt natürlich stark vom zukünftigen Verkehrsaufkommen und
von der Klassifizierung der Straßen ab, so dass hier nicht näher darauf eingegangen werden soll. Bei Vorliegen der Voraussetzungen ist die Konzeption für diesen
Bereich dann zu ergänzen.
10. KlosterstraBel FrenzenstraBe
Bis auf die Umgestaltung des Einmündungsbereiches in den Markt nach Abstufung sind für diese beiden Straßen keine baulichen Maßnahmen vorzusehen. Es
wäre allerdings zu überlegen, ob auf beiden Straßen der Parkverkehr besser geordnet bzw. in großen Teilen ganz untersagt werden sollte, da auf beiden Straßen
Buslinien immer wieder durch ungeordnetes Parken stark behindert werden.
•
Darüber hinaus wäre es wünschenswert, wenn an beiden Übergängen in das
Kernstadtgebiet (Klosterstraße-Schützenplatz
und Frenzenstraße-Höhe Schlossparkeingang) die Situation des Mauerdurchbruchs bzw. eine nachempfundene
Torsituation geplant werden könnte. Eine solche Maßnahme wäre für den Erfolg
der Konzeption nicht zwingend erforderlich, würde aber die Verkehrssituation mit
dem Eindruck eines einheitlichen Bereichs "Historische Altstadt - von Tor zu Tor"
verdeutlichen und sinnvoll ergänzen.
11. Stadtmarketing
I
Tourismus
Der Umbau des Altstadtkern sollte seitens der Stadt Erftstadt von einem stadtteilbezogenen Stadtmarketingkonzept begleitet werden, das den Gewerbetreibenden
in erster Linie Hilfestellung bei der Erreichung eines Lechenich spezifischen erfolgreichen Geschäftsbesatzes und Branchenmix Hilfestellungen gibt. Zukunftsorientierte Umstrukturierungen scheinen hier unerlässlich. Auch muss das Problem der
altersbedingten Ladenaufgaben aktivangegangen werden, da diese Problemstellung derzeit ihren Anfang nimm und in den kommenden Jahren wohl verstärkt
vorkommen dürfte. Da diese Entwicklung durchaus zu einem Strukturproblem für
Stadt Erftstadt
Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
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die Lechenicher Innenstadt werden könnte, besteht auch hier zweifelsfrei Handlungsbedarf auch für die städtische Wirtschaftsförderung. Dies alles auch vor dem
Hintergrund ein in anderen Städte mehr oder weniger erfolgreich praktiziertes
Lehrstandsmanagement von vorneherein überflüssig zu machen.
Darüber hinaus sollte eine Attraktivierung für den Tourismus konzeptionell erarbeitet werden. Erste Ansätze, wie regelmäßige Altstadtführungen, Konzeption eines Altstadtrundganges oder Veranstaltungen auf dem Marktplatz sind bereits
vorhanden bzw. werden derzeit aufgebaut. Die Einbindung in bestimmte "Erlebnisrouten" bzw. eine Gastronomie-/ Hotelwegweisung sind konsequent weiterzuverfolgen. Ebenso muss auch die Einrichtung eines zentralen Anlaufpunktes (i) an
gut zugänglicher Stelle im Bereich der Altstadt vorangetrieben werden.
Hier ist auch die Beziehung zur Regionale 2010 zu sehen, die vor den Toren der
Altstadt vor allem im Bereich des Römerhofparkes Römisches Landleben und die
Entwicklung des Verkehrs wie es nicht untypisch ist für die Entwicklung dieser
Region, darstellen wird. Da bestimmte Teile der Infrastruktur und Ausstellung
langfristig angelegt werden sollen, kann dieses Projekt langfristig die touristische
Attraktivität der Lechenicher Altstadt, auch wenn nicht innerhalb der Wälle gelegen durchaus steigern helfen. Der Quartiersstandort Lechenich wird eben um eine Attraktion in der direkten Umgebung bereichert.
•
12.
Zusammenfassung
Nach Durchführung aller der in diesem Konzept aufgeführten Maßnahmen und
dem schrittweisen Wirksamwerden der Vorgaben aus der Gestaltungssatzung sollte es gelingen, die sich aus der Verkehrsreduzierung ergebenden Chancen für die
Lechenicher Innenstadt zu nutzen und sie fit für die Zukunft, sowohl in städtebaulicher als auch in wirtschaftlicher Hinsicht zu machen.
•
Ebenso dürften bei Umsetzung der Konzeption die Anforderungen der Auswahlkommission erfüllt sein und ein erneuter Antrag zur Aufnahme in den ,,Arbeitskreis historische Stadtkerne NRW' erfolgreich gestellt werden können.
Es muss jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass alle Maßnahmen
der Konzeption allein nicht zu einer positiven Entwicklung Lechenich führen können. Hier bedarf es über die städtischen/öffentlichen Anstrengungen hinaus ebenso vieler Anstrengungen und Mitwirkung der Bewohner und Gewerbetreibenden, um am Ende den historischen Stadtkern Lechenichs für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen, Lechenich lebenswert zu erhalten und für eine größere
Käuferschaft attraktiv zu halten bzw. zu machen.
Nach Beginn der Arbeiten an der Bonner Straße Mitte 2005 könnte der Bereich
des Marktes in 2006/2007 in Angriff genommen und die Umgestaltung der Bereiche westlicher Markt{Frenzenstraße/Klosterstraße
nach deren Herabstufung auf
Stadtstraßen bis 2010 ebenfalls abgeschlossen werden. Diese bauliche Umgestaltung sollte durch eine Beratung der Gewerbetreibenden bezüglich eines optimalen Geschäftsbesatzes entsprechend der geänderten Rahmenbedingungen beStadt Erftstadt
Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
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gleitet werden, um auch die Käufer in dieses aufgewertete Ambiente zu locken.
Im Vordergrund darf daher nicht die Parkraumvermehrung stehen. Sie muss logische Konsequenz aus dem erhöhten Nachfragedruck sein. Die Kunden kommen
nicht zum Parken nach Lechenich, sondern um hier bestimmte Einkäufe zu tätigen. Wenn es nichts Interessantes in Lechenich zu erwerben gibt, wird niemand
nur wegen des Parkens nach Lechenich kommen. Erst wenn ein attraktives Angebot viele Kunden in die Altstadt lockt, kann es auch zu einem Parkraumproblem
kommen.
Es gilt also einen Schritt nach dem anderen zu machen und zwar von Tor
zu Tor .
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Stadt Erftstadt
Arbeitsgruppe Altstadt Lechenich
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Christian Schirmer, Tannenweg 10a, 50374 Erftstadt
An den
Bürgermeister der Stadt Erftstadt
Herrn Ernst-Dieter Bösche
Rathaus
ZU'
- per eMailLiblar, den 16. März 2005
Historische Altstadt Lechenich
Sehr geehrter Herr Bösche,
wie in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses
Fragen zur Verwaltungsvorlage
angekündigt, reiche ich hier unsere
.Historische Altstadt Lechenich" nach und bitte um Umdruck
mit der Niederschrift der Ausschusssitzung.
Die Beantwortung der Fragen erbitte ich
spätestens in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses,
in der das Konzept erneut
diskutiert werden wird.
1. Welches neue Datum strebt die Verwaltung für eine neue Gesprächsrunde
mit dem
"AK historische Stadtkerne NRW' an?
2. Welche Vorteile würden der Stadt durch die Aufnahme in diesen AK erwachsen?
3. Für wann plant die Verwaltung eine Konzentration der Parkplatzfläche auf die
angedeuteten drei bzw. vier Standorte und wie sähe die Tabelle auf Seite 9
dementsprechend
mit einer Zusatzspalte "Summe 20XX" aus? Ist hiermit dann ein
zusätzliches Parkraumkonzept
4.
Lechenich hinfällig?
Die Verwaltung weist auf das Problem der unverhältnismäßig
Parksuchverkehre
starken
im Zusammenhang mit zu kleinen Parkplatzeinheiten
hin. Für
wann hält sie vor diesem Hintergrund den Standort Markt für vollständig verzichtbar?
5. Inwiefern beabsichtigt die Verwaltung, künftig alle verkehrs- und planungsrelevanten
Daten und Fakten unter die Gesamtbetrachtung dieses Konzeptes zu stellen?
2
Konkretes Beispiel: In der Beschlusskontrolle zur Stadtentwickiungsausschusssitzung
vom 9.3.05 ist ein Hinweis auf den noch unerfedigten Beschluss zur Verkehrszählung
Lechenich enthalten. Ein Querverweis auf das Konzept fehlt.
6. Welche Überlegungen gibt es seitens der Verwaltung zur Buslinienführung und gfls
für ein zusätzliches ÖPNV-Angebot?
Beispielsweise einen Pendelbusverkehr
an
Markttagen von den Parkplätzen zum Markt?
7. Hält es die Verwaltung wie die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN für sinnvoll, im
Anschluss an die Bürgerinformation
Mit freundlichen Grüßen
gez. Christian Schirmer
ein Werkstattverfahren
anzuwenden?
Anlage
zur Vorlage V 8/ 0391
An!age /1
Vf! 0391
Die Fragen sind wie folgt zu beantworten:
Blatt
- J --
Zu 1.) Eine erneute Bewerbung kann sinnvoller Weise erst nach Abarbeitung zumindest eines Teils des Kritikkataloges der Besichtigungskommission erfolgen. Dazu müssen
aber bestimmte Maßnahmen gegriffen haben. Dies dürfte nicht vor 2008 /2009 sein.
Zu 2.) Neben Imageaufwertung, Erfahrungsaustausch und Werbewirksamkeit insbesondere
im Tourismusbereich ist es auch die einzige Möglichkeit für einzelne Maßnahmen
noch an Städtebaumittel des Landes zu gelangen. Darüber hinaus wird der Zwang
sorgsam mit dem historischen Erbe der Altstadt Lechenichs umzugehen durch diese
äußere Kontrollinstanz deutlich erhöht.
•
Zu 3.) Die Standorte 1 (Schützenplatz) und 2 (Frenzenstraße) sind bereits vorhanden. Der
Standort 3 (Bonner Tor) soll baldmöglichst entwickelt werden. Dazu bedarf es zunächst entsprechender Bauleitplanung. Die Einleitung ist von der politischen Beschlusslage abhängig. Der Standort 4 (Herriger Straße) kann durch Ummarkierung
relativ rasch nach erfolgter Umstufung der Herriger Straße zu Stadtstraße erfolgen.
Damit ist allerdings erst mittelfristig zu rechnen.
Eine Zusatzspalte 20XX würde sich lediglich im Punkt Herriger Tor verändern. Hierzu
liegen aber noch keine konkreten Planungen vor. Ansonsten stellt die Spalte 2005
bereits den geplanten Zustand mit der Parkmöglichkeit Bonner Tor dar.
Insofern ist in der Tat das gewünschte Parkraumkonzept bereits in dem Konzeptionspapier "Historische Altstadt Lechenich" enthalten. Eines gesonderten Konzeptes
bedarf es unseres Erachtens daher nicht mehr.
Zu 4.) Der Standort Markt (legaler Bereich) soll nicht aufgegeben werden. Allerdings soll er
dem Kurzzeitparken vorbehalten sein. Damit erfüllt er einen bestimmten Zweck in der
Gesamtkonzeption. Die verbleibenden Parksuchverkehre werden in Kauf genommen,
insbesondere, da sie nicht die engen Altstadtgassen belasten.
•
Zu 5.) Die Verwaltung hat dieses Konzept erarbeitet, um es als Grundlage für ihre zukünftige Vorgehensweise zu verwenden, sofern der politische Wille hierzu bekundet wird .
Inwieweit Verkehrszählungen in Abhängigkeit von einem Konzept stehen ist nicht ersichtlich.
Zu 6.) Den Nachweis der Sinnhaftigkeit eines Pendelbusverkehrs über eine Strecke von
200 m bis max. 300 m zwischen Parkplätzen und Markt erspare ich mir. Die Linienführung und mögliche Alternativen wurden untersucht, mit dem Ergebnis, dass die
derzeitige Führung und Verknüpfung unter den gegebenen und geplanten Umständen das Optimum, das auch finanzierbar ist, darstellt.
Zu 7.) Die Verwaltung hält eine Fortführung bzw. Wiederaufnahme von Werkstattgesprächen nicht für sinnvoll. Die Werkstattgespräche mit allen gesellschaftlich relevanten
Gruppen dienten der Erarbeitung eines Grundkonsenses zur Befriedigung der Bedürfnisse einer möglichst breiten Bevölkerungsschicht im Zentrum Lechenichs. Die
dazu erforderliche fachliche Umsetzung hat die Fachverwaltung mit dem Konzeptionspapier vorgelegt. Dies ist nunmehr politisch zu überprüfen und gegebenenfalls
unter Beibehaltung der fachlichen Grundzüge an politische Wünsche und Erfordernisse anzupassen. Über das Ergebnis soll die Öffentlichkeit in Anschluss daran aus-
zu
führIich informiert werden. Eine Wiederaufnahme von Werkstattgesprächen würde in
der logischen Konsequenz wieder einen Eintritt in die informelle Phase der Planungen bedeuten und so nie zu einem Ende des Prozesses führen. Werkstattgespräche,
wie sie bisher begriffen wurden, sind also in dieser Phase des Projektes ein ungeeignetes Instrument.
-e:
~
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