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Mitteilungsvorlage (Anlage zur Mitteilungsvorlage 57/2015)

Daten

Kommune
Pulheim
Größe
448 kB
Datum
25.02.2015
Erstellt
12.02.15, 18:36
Aktualisiert
12.02.15, 18:36

Inhalt der Datei

DER BÜRGERMEISTER Antrag auf Verlängerung der Mitgliedschaft in der „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW“ e.V. A. Daten zur Kommune/ Kommunale Verkehrspolitik Allgemeines Die Stadt Pulheim ist im Jahre 1975 im Rahmen der kommunalen Neugliederung aus den Gemeinden Pulheim, Stommeln, Brauweiler und Sinnersdorf mit insgesamt 8 weiteren Stadtteilen entstanden. Rund 53.300 Bürgerinnen und Bürger wohnen und arbeiten auf 12 Stadtteile verteilt, wobei Pulheim als Zentralort und Sitz der Verwaltung dient. Das Mittelzentrum Pulheim, geographisch am nordwestlichen Rand der Großstadt Köln gelegen, erstreckt sich über eine Fläche von rd. 72 km² im Rhein-Erft-Kreis. Durch die direkte Nachbarschaft zu Köln profitiert Pulheim aus der damit verbundenen wirtschaftlich starken Arbeitsmarktregion. Die einzelnen Stadtteile haben sich infrastrukturell in Richtung auf ein gleiches Niveau entwickelt. Der kleinstädtische, teils dörfliche Charakter ist trotz Erweiterung durch Neubaugebiete erhalten geblieben. Die damit verbundene Steigerung der Wohn- und Lebensqualität führt zu einer ständig steigenden Bevölkerungszahl. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels werden seitens des Rates der Stadt Pulheim und der Verwaltung Leitziele, insbesondere für die Wohnungs- und Baulandpolitik wie auch für eine aktive Senioren- und Familienpolitik, entwickelt. Durch die nahegelegenen BAB A1 und A 57 sowie die Bahnstrecke Köln-Mönchengladbach mit Haltestellen in Pulheim und Stommeln ist die Bevölkerung an das überregionale Verkehrs- bzw. ÖPNV-Netz angebunden. Zusätzlich existieren mehrere Buslinien, die auch Bürgerinnen und Bürger aus weiter abgelegenen Stadtteilen mit dem Zentralort Pulheim zur Deckung des täglichen Bedarfs verbinden. Die Stadt bietet vielfältige Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten (ehemalige Benediktinerabtei Brauweiler, ehemalige Synagoge Stommeln) sowie die landschaftliche Vielfalt sind gute Voraussetzungen für ausgedehnte Touren mit dem Rad oder auch zu Fuß. Durchzogen wird das Stadtgebiet von Wäldern (Naherholungsgebiet Villewald, Chorbusch, Orrerwald, Pulheimer See) und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Pulheim ist eine von z. Zt. drei Städten im ebenfalls fahrradfreundlichen Rhein-Erft-Kreis, die der AGFS als Gründungsmitglied seit dem Jahre 1992 zugehörig ist. Modal Split Im Rahmen der Fortschreibung des Nahverkehrsplans und Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes Verkehr für den Rhein-Erft-Kreis wurden im Jahre 2013 eine Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten der Bürger und Bürgerinnen des Rhein-Erft-Kreises durch K+K Küpper / Büro StadtVerkehr durchgeführt. Der Modal-SplitVergleich der Jahre 2003 -2013 zeigt für die Stadt Pulheim dabei folgende Ergebnisse auf. Im Vergleich zu dem Jahr 2003 blieb der Anteil der mit dem Fahrrad zurückgelegten Strecke mit 16% in 2013 gleich. Der Anteil der zu Fuß zurückgelegten Wege nahm dagegen von 18% in 2003 auf 17% in 2013 ab. Den größten Anteil am Modal Split hat nach wie vor der motorisierte Individualverkehr mit 60% was einer Steigerung von 1% gegenüber 2003 bedeutet. Die Untersuchung des Modal Split nach Verkehrsverflechtungen ergab, dass die Innerkommunalen Verkehre zu 45% zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad durchgeführt werden. Wege von/nach Köln werden zu 59% mit dem MIV (MIV-Fahrer und MIV-Mitfahrer) durchgeführt. Der ÖPNV-Anteil beträgt 32%.Bei Verkehrsbeziehungen von/nach dem übrigen Umland dominiert der MIV-Anteil (MIV-Fahrer und MIV-Mitfahrer) mit ca. 80%. Unfallentwicklung Laut der Verkehrsunfallstatistik 2013 der Kreispolizeibehörde des Rhein-Erft-Kreises, sind die Verunglückten- und auch die Schwerverunglücktenzahlen auf den niedrigsten Stand seit Bestehen des Landkreises gefallen. Einen vergleichbaren Rückgang zu einem Vorjahr gab es zuletzt in den Jahren 2010 und 2006. Trotz eines erneuten Anstiegs in den Folgejahren ist die Verunglücktenzahl im Landkreis langfristig rückläufig – zwischen 2002 und 2013 um 20 Prozent. Nie vorher sind im Kreis weniger Menschen im PKW und mit anderen motorisierten Verkehrsmitteln verunglückt. Die Verunglückten- und die Schwerverunglücktenzahl im PKW erreichen auf den Landstraßen einen neuen Tiefstand. Auch das entspricht einer langfristigen Entwicklung. 2 Demgegenüber ist die Verunglücktenzahl von Fußgängern und Fahrradfahrern zwischen den Jahren 2002 bis 2012 in der Summe gestiegen. Erst im Berichtsjahr 2013 fällt sie wieder unter das Niveau des Jahres 2002. Aufgrund der beschriebenen Gesamtentwicklung ist die Bedeutung des Unfallgeschehens mit Fußgängern und Fahrradfahrern für die Verunglücktenbilanz im Kreis von 30 Prozent in 2002 auf 36 Prozent in 2013 gestiegen. Eine der Entwicklung auf den Landstraßen vergleichbare Entwicklung gibt es in den Ortschaften nicht, denn neun von zehn Fußgängern oder Fahrradfahrern verunglücken dort. Im Jahr 2013 war in den Ortschaften beinahe jeder zweite Verunglückte ein Fußgänger oder ein Fahrradfahrer; viel zu häufig waren es Kinder und Senioren. 3 Eine positive Bilanz zeigt sich bei der Unfallentwicklung aller Verkehrsteilnehmer in Pulheim. In einem durch die Polizei des Rhein-Erft-Kreises veröffentlichten Verkehrsunfallstatistik 2013 liegt die Stadt Pulheim mit einer Unfallbelastungzahl (UHZ/ Unfälle pro 100.000 Einwohner) von 2,362 weit unter dem Landesdurchschnitt (3,212). Gegenüber dem Vorjahr sind die Unfallzahlen (2012 / 1335 Unfälle) auf Pulheimer Stadtgebiet rückläufig (2013 / 1273 Unfälle).Erfreulich dabei ist der Rückgang der Kinderunfälle nach Verkehrsbeteiligung von 2012 nach 2013. Bei den verunglückten Kindern als Fahrradfahrer ist für Pulheim von 2012 nach 2013 jedoch eine leichte Steigerung zu verzeichnen. Haushaltsaufwendungen Für verschiedene Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur und im Zuge der damit verbundenen Öffentlichkeitsarbeit wurden seit 2007 insgesamt 2.690.450 € / 1.114.950 €, teilweise durch Fördermittel (EFRE, Land NRW, Bund) unterstützt, investiert. Diese Investitionen lassen sich wie folgt auf die einzelnen Jahre aufteilen: Jahr 2010 Hauptmaßnahmen Rad/Fußverkehr Investitionen Gesamt 123.450 € 80% Förderung Land NRW Rad/Fußverkehr 123.450 € Rad-/Gehweg Erschließung BP69PU „Am Schwefelberg“ 4 2010 2013 2012 2012 2014 2014 Gesamt 1.525.500 € 85% Förderung Land NRW 189.000,00 € Förderung 50% EFRE 20 Land NRW 10 Bund 350.000 € Förderung 50% EFRE 20 Land NRW 10 Bund 54.400 € Förderung 50% EFRE 20 Land NRW 10 Bund 190.000 € 90% Förderung Land NRW 258.100 € 80% Förderung 50% EFRE 20 Land NRW 10 Bund 130.000 € Fahrradabstellanlagen, Umgestaltung Bahnhof Stommeln 189.000 € Rad-/Gehweg Regio Grün / Regionale 2010 / Hauptroute Pulheim Teilstück Große Laache Pletschmühle 170.000 € Regio Grün / Regionale 2010 Stommeln Bolander Weg - Anbindung an die Route Radregion Rheinland 54.4000 € Rad-/Gehweg Regio Grün / Regionale 2010 Erneuerung des WW Freimersdorfer Höfe – L 91 190.000 € Fußverkehr Anlegung eines Buskaps in PulheimBrauweiler / Ehrenfriedstraße Rad-/Gehweg Regio Grün / Regionale 2010 Bau einer Fuß- und Radwegebrücke aus Stahl einschl. Radwegebau 2.690.450 € 1.114.950 € 258.100 Kommunalpolitische Zielsetzungen Schon vor dem Eintritt der Stadt Pulheim in die AGFS wurde im Jahre 1989 durch den Rat der Stadt Pulheim ein Gesamtkonzept zur Förderung des Radverkehrs verabschiedet. Dieses Konzept beinhaltet in erster Linie eine flächenhafte Ausweisung von Tempo-30-Zonen für die Gesamtstadt als Grundbaustein einer fahrradfreundlichen Stadt. Durch die damit verbundenen baulichen Änderungen soll zudem durch Reduzierung der Fahrgeschwindigkeiten die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöht werden. Ein weiterer Schwerpunkt des Radverkehrskonzeptes sieht eine Erweiterung des zum damaligen Zeitpunkt teilweise schon vorhandenen Radverkehrsnetzes vor. Das ortsteilverbindende Wegenetz parallel der übergeordneten Kreis-, Land-, und Bundesstraßen soll durch Lückenschlüsse, insbesondere im Innerortsbereich durch bauliche Maßnahmen, Markierungen und Ausweisung von Fahrradstraßen etc. ergänzt und erweitert werden. Dazu wurde ein Liniennetzplan in einem hierarchisch abgestuften System erarbeitet, der durch die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes weiter Bestand hat. Ein Radverkehr spezifisches Wegweisersystem sowie ein Abstellanlagenkonzept an öffentlichen und privaten Einrichtungen wurden bereits umgesetzt und werden bei Bedarf weiter ergänzt. 5 Dieses Gesamtkonzept hat bis zum heutigen Tage Bestand und ist somit die Grundlage für alle fahrradfreundlichen Maßnahmen im Stadtgebiet. Organisation der Fahrradförderung in der Verwaltung Die Interessen des Radverkehrs in Pulheim werden seit 1990 durch einen eigens ernannten Fahrradbeauftragten vertreten. Das Aufgabengebiet rund um den Radverkehr ist Bestandteil eines VerkehrsingenieurArbeitsplatzes im Tiefbauamt. Von dort aus können fahrradfreundliche Gestaltungselemente bei Planungen zu Straßenerneuerungen und neuen Erschließungsgebieten direkt mit eingebracht werden. Straßen- und verkehrsplanerische Kenntnisse sind hierbei Voraussetzung für den Fahrradbeauftragten. Kooperation Geplante Baumaßnahmen und auch einzelne Markierungsarbeiten zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur werden im Rahmen einer Bereisung der verkehrslenkenden Behörden durch Vertreter des Tiefbauamtes, des Ordnungsamtes und der Polizei begutachtet. Die Durchführung einzelner Aktionen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und der Mobilitätserziehung (z. B die „Aktion Licht“ der AGFS) findet in enger Zusammenarbeit mit der Polizeibehörde des Rhein-Erft-Kreises statt. Auch der ADFC wird an ihn betreffenden Maßnahmen und Aktionen beteiligt. In Zusammenarbeit mit der ADFC Ortsgruppe Pulheim und der damaligen Fahrradbeauftragten der Stadt wurde eine Freizeitroute, die sogenannte „Pulheimer Herztour“, für Radfahrer durch das gesamte Pulheimer Stadtgebiet ausgearbeitet, inkl. eigener Beschilderung und Kartenmaterial. Auch zukünftig wird der ADFC durch die Beteiligung an der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes des Rhein-Erft-Kreises Regionalkonzept Radverkehr aktiv in die Weiterentwicklung des Radverkehrsnetzes eingebunden. Zudem ist der ADFC im für den Radverkehr zuständigen Fachausschuss (Tiefbau- und Verkehrsausschuss) mit einem Mitglied vertreten. B. Erfolgsbilanz Infrastruktur Die ortsteilverbindenden, klassifizierten Straßen im Pulheimer Stadtgebiet sind bis auf zwei Ausnahmen bereits fahrradfreundlich, d. h. mit parallel verlaufenden Zweirichtungsradwegen, ausgestattet worden. Dabei wurden neben den Alltagsrouten als kürzeste Verbindung der Ortsteile auch Freizeitrouten mit für den Radverkehr freigegebenen Wirtschaftswegen unter Einbeziehung des übergeordneten Radverkehrsnetzes (R 18) geschaffen. Im innerörtlichen Bereich ist ein Großteil der Haupt- und Nebenstrecken bereits durch unterschiedlichste Maßnahmen (Markierung von Schutzstreifen, Errichtung von Fahrradstraßen, Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr etc.) fahrradfreundlich gestaltet worden. Dabei wurde unter Berücksichtigung der Quellen und Ziele des allgemeinen Radverkehrs insbesondere auf eine verkehrssichere Gestaltung der Radverkehrsanlagen für den Schulverkehr zu den Schulzentren in Brauweiler und Pulheim geachtet. Weitere Netzschlüsse bzw. alternative autofreie Freizeit- und Alltagsrouten wurden im Rahmen der Regionale 2010 / Rad Region Rheinland erstmalig zur Verbesserung des Radwegenetzes zwecks Nutzung als Fahrradweg befestigt bzw. hergestellt. 6 Im Rahmen des Regionale 2010 Projektes RegioGrün wurden von den Projektpartnern u. a. sogenannte „Erlebnis-Routen“ durch die einzelnen Grün-Korridore entwickelt. Diese Erlebnis-Routen sollen mit dem Fahrrad befahren werden und die Freiräume der dicht besiedelten Landschaft erlebbar machen. Auf der Fahrt vom Startzum Zielpunkt führen die Routen vorbei an markanten Punkten, die zum Verweilen einladen. Neben einer Ausschilderung der Routen werden diese zusätzlich mit Faltblättern inhaltlich beschrieben und beworben. Auf dem Stadtgebiet Pulheim sind insgesamt fünf Projekte umgesetzt worden, wobei vier der fünf Projekte u. a. dem Ausbau des Radwegenetzes als Freizeit- bzw. Erlebnisroute dienen. - Stommeln / Anschluss der RegioGrün-Route an die RadRegion Rheinland Routen / Bolander Weg - Ausbau der Hauptroute „Am Alten Rhein“ von der Stadtgrenze Köln entlang der Großen Laache bis zur Pletschmühle Pulheim - Neubau der Wegverbindung Orr / Pletschmühle mit Fuß- / Radwegbrücke über den Pulheimer Bach - Ausbau der Radwegeverbindung zwischen den Freimersdorfer Höfen und der L 91 im Verlauf der Route NordWest. Alle z. Zt. geplanten bzw. errichteten Erschließungsgebiete werden als Tempo-30-Zonen oder verkehrsberuhigte Zonen ausgebaut. Der Radverkehr wird dabei aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens und einer damit verbundenen ausreichenden Verkehrssicherheit mit auf der Fahrbahn geführt. Für den Fußgängerverkehr werden in Tempo-30-Zonen je nach Bedarf ein- oder beidseitige Gehwege angelegt, die durch Absenkungen in Querungsbereichen zur Fahrbahn behindertengerecht ausgebildet werden. Insgesamt werden alle Straßenerneuerungs- und Neubaumaßnahmen mit der Behindertenbeauftragten der Stadt Pulheim abgestimmt, um mobilitätseingeschränkten Verkehrsteilnehmern die Nutzung der öffentlichen Wege zu vereinfachen. Hierzu zählt auch das behindertengerechte Umbauen der Bushaltestellen im Stadtgebiet. In Abhängigkeit der zur Verfügung stehenden Ausbaubreiten im öffentlichen Straßenraum wird der Radfahrer im innerörtlichen Bereich entweder auf kombinierten Rad-/Gehwegen parallel zur Fahrbahn oder durch Markierungen vom Individualverkehr getrennt direkt auf der Fahrbahn geführt. Für die klassifizierten Durchgangsstraßen der einzelnen Pulheimer Ortsteile sind Schutzstreifen angelegt worden, die in Einmündungsbereichen durch eine zusätzliche rote Flächenmarkierung den Autofahrer auf kreuzende Radfahrer aufmerksam macht. Grundsätzlich werden Radfahrer und Fußgänger in Knotenpunkten parallel mit dem Kfz-Verkehr geführt. Während der Fußgänger dabei auf Fußwegen geleitet wird, bestehen für den Radfahrer verschiedene Führungsmöglichkeiten durch markierte Schutz- und Radstreifen auf der Fahrbahn oder parallel mit dem Fußverkehr auf kombinierten Rad-/ Gehwegen. In 3- bzw. 4-armigen Knotenpunkten wurden verschiedene Varianten zur Führung des Radverkehrs, insbesondere für Linksabbieger, ausgeführt. Neben einer indirekten Führung des Radfahrers mit einer Aufstellfläche im Kreuzungsbereich und eigener Signalisierung bzw. unter Mitbenutzung der Fußgänger-Signalisierung, wurde in stärker belasteten Kreuzungen eine direkte Führung aus Sicherheitsgründen bevorzugt. Zudem wurden an den Knoten der Hauptverkehrsstraßen ausgeweitete Radaufstellstreifen angelegt. Pulheim verfügt insgesamt über ca. 3.200 Fahrradabstellmöglichkeiten die an Sportstätten, Grundschulen, öffentlichen Plätzen und an den Bahnhöfen in Pulheim und Stommeln geschaffen wurden. 2.400 Abstellmöglichkeiten wurden an den Schulzentren in Pulheim und Brauweiler errichtet. Um Vandalismus und 7 Diebstahl vorzubeugen, wurde an den Brauweiler Schulen ein privates Dienstleistungsunternehmen mit der Überwachung der Anlage beauftragt. Weitere zusammenhängende Abstellanlagen wurden an den Bahnhöfen in Pulheim und Stommeln errichtet. In Pulheim und Stommeln wurden zudem 210 der überdachten Stellplätze der Bike&Ride-Anlage eingezäunt, 59 Fahrradboxen sind gegen ein geringes Entgelt diebstahlsicher anzumieten. Neben dem überregional ausgeschilderten Fahrradwegenetz in Pulheim ist auch das innerkommunale Wegenetz mittlerweile vollständig ausgeschildert worden. Mittels Tabellen-, Pfeil- und Zwischenwegweiser wird der Radfahrer durch unterschiedliche Farbgebungen auf unterschiedliche Ziele der Freizeit- und Alttagsrouten hingewiesen. Ergänzt wird die Wegweisung durch die Zusatzbeschilderung der „Pulheimer Herztour“. Alle Pulheimer Ortsteile sind über die Alltagsrouten parallel zu den Bundes-, Land- und Kreisstraßen sowie den Freizeitrouten über Wirtschaftswege miteinander verbunden. Mit der Route R 18 durchläuft ein überregionaler Radwanderweg das Pulheimer Stadtgebiet. Basierend auf dem bestehenden Radwegenetz wurde in Zusammenarbeit mit dem ADFC im Jahre 2002 die „Pulheimer Herztour“ als zusätzliche Freizeitroute entwickelt. Über eine Gesamtlänge von ca. 47 km werden die Radfahrer durch alle Pulheimer Stadtteile mit ihren Sehenswürdigkeiten geleitet. Weitere Routen, wie z. B. die Erlebnisroute „Mediapark - Kloster Knechtsteden“, führen von Köln ausgehend durch Pulheim und den Rhein-Erft-Kreis. Auch neuartigen Fortbewegungsmöglichkeiten, wie dem Inliner fahren, wird durch eine Inlinetour um Pulheim mit einer Gesamtlänge von 42 km genüge getragen. Alle oben aufgeführten Touren werden in Form von Faltblättern mit entsprechenden Kartenausschnitten durch die Stadt Pulheim kostenfrei vertrieben, um bei möglichst vielen Bürgern Interesse an den verschiedenen alternativen Fortbewegungsmöglichkeiten zum motorisierten Verkehr zu wecken. Aktivitäten Ein Schwerpunkt im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit ist die Verkehrssicherheitsarbeit. Insbesondere an den Schulen wurde in der Vergangenheit die hiesige Polizei bei der Fahrradkontrollen und Verkehrssicherheitsarbeit der Schulkinder unterstützt. Im Jahr 2008 wurde in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Pulheim, der Stadt Bergheim und dem Rhein-ErftKreis, als zuständigen Straßenbaulastträger, erstmals eine Bürgerwerkstatt Verkehr in Pulheim-Brauweiler durchgeführt, in der zur Thematik innerörtlicher Verkehr sowie der Umgehungsstraßenproblematik der Ortsteile Brauweiler und Glessen diskutiert und Lösungsvorschläge erarbeitet wurden. Dabei konnten völlig neue Lösungen konzipiert werden. Als wichtigstes Ergebnis der Bürgerwerkstatt bleibt festzuhalten, das Verkehrsprobleme und Lösungsvorschläge in einer übergreifenden Zusammenschau behandelt worden sind, so dass ein Konzept erarbeitet werden konnte, das von den Betroffenen getragen wird. Eins der wichtigsten Themen der Bürgerwerkstatt war dabei der Wunsch der Bürgerinnen und Bürger durch die Umgestaltung der Bernhardstraße / K 25 die verkehrliche Situation zu verbessern. Durch die Umgestaltung sollen die Geschwindigkeiten reduziert werden, um somit die Verkehrsverhältnisse für alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere aber für Fußgänger und Radfahrer, zu verbessern. Zudem sollen die derzeit nicht ausreichenden Nebenanlagen verbreitert sowie richtlinienkonforme Querungshilfen erstellt werden. Zwischenzeitlich ist das Projekt soweit fortgeschritten, dass der Rhein-Erft-Kreis die Umgestaltung der Bernhardstraße für das Jahr 2016 eingeplant hat. 8 Ferner wurde im Jahr 2014 durch den Rhein-Erft-Kreis, in Zusammenarbeit mit der Stadt Pulheim, im Rahmen der Deckensanierung der K 5 / Mathildenstraße der unter anderem aus Bürgerwerkstatt resultierende Vorschlag Fahrradschutzstreifen auf der Mathildenstraße anzulegen, umgesetzt. Eine zeitnahe Fortführung und Umsetzung der weiteren aus der Bürgerwerkstatt Brauweiler resultierenden Maßnahmen wird seitens der Stadt Pulheim und des Rhein-Erft-Kreises angestrebt. D. Zukünftige Schwerpunkte Zukünftige Handlungsschwerpunkte rund um den Radverkehr liegen hauptsächlich im weiteren Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Stadtgebiet sowie übergreifend auf die Nachbarstädte. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit ist die 6. Neuauflage des Radfahrstadtplans geplant, wobei die allgemeine Aktualisierung des Wegenetzes im Vordergrund steht. Für die Bürgerinnen und Bürger soll der Fahrradstadtplan weiter kostenfrei erhältlich bleiben. C. Projektdokumentation 1. Erschließung BP 69 Pulheim / Neubau eines Rad- / Gehweges Handlungsfeld: Infrastruktur Handlungsebene: kommunale Ebene, Stadt Projektbeschreibung: Um der gestiegenen Nachfrage nach weiteren Gewerbeflächen nachzukommen, erschließt die Stadt Pulheim die am südlichen Stadtrand von Pulheim zwischen der Bahnstrecke Grevenbroich-Köln und der neu gebauten Bundesstraße B 59 n gelegenen Fläche (BP 69 PU). Da die Stadt Pulheim als Gründungsmitglied seit 1993 zur “Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e. V.“ gehört, wurde zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur im Zuge der Erschließung des BP 69 ein kombinierter Rad-/Gehweg entlang der Bahnstrecke Köln-Grevenbroich und des Kölner Randkanals angelegt. Zum einen ist durch die neu geschaffene Rad-/ Gehweganlage die Anbindung des innerörtlichen Radwegenetzes an das östlich der B 59 / Venloer Straße geplante Naherholungsgebiet „Stöckheimer Hof“ verbessert und zum anderen der Anschluss an den südlich verlaufenden Radweg, entlang des Randkanals in Richtung Köln-Widdersdorf, hergestellt worden. Die Baukosten wurden mit einem Fördersatz von 70% aus „Landeszuwendungen für Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden nach Förderrichtlinien Kommunaler Radwegebau“ gefördert. 9 Finanzierung: Gesamtkosten in Höhe von 120.000 €, Zuwendungen in Höhe von 85.000 € Evaluation: Nein Projektträger/ Beteiligte: Stadt Pulheim, Tiefbauamt Laufzeit: 2002 bis 2003 Öffentlichkeitsarbeit/ Dokumentation: Pressemitteilung, Aufnahme in den Radfahrstadtplan Ansprechpartner: Stadt Pulheim, Tiefbauamt, Fahrradbeauftragter 2. Fahrradabstellanlagen an öffentlichen Einrichtungen Handlungsfeld: Abstellanlagen Handlungsebene: kommunale Ebene, Stadt Projektbeschreibung: Im Rahmen der Bahnhofsumgestaltung in Stommeln wurden in den Jahren 2011 – 2012 aufgrund von veralteten und teilweise fehlenden Fahrradabstellanlagen 20 abschließbare Fahrradboxen, 46 überdachte Fahrradständer, sowie ein abschließbarer überdachter Fahrradkäfig mit 42 Fahrradstellplätzen neu geschaffen. Gegen ein geringes Entgelt besteht für die Radfahrer die Möglichkeit, das Fahrrad im eingezäunten und abschließbaren „Käfig“ oder in den Fahrradboxen unterzustellen. 10 Neben diesen größeren Maßnahmen werden immer wieder alte, nicht mehr funktionstüchtige Fahrradständer ausgetauscht oder an Standorten, die eine hohe Fahrradnutzung aufweisen, aufgestellt Finanzierung: Gesamtkosten in Höhe von 2.162.000 €, Zuwendungen in Höhe von 1.570.000 € Evaluation: Nein Projektträger/ Beteiligte: Stadt Pulheim, Tiefbauamt Laufzeit: 1996 bis 2012 Öffentlichkeitsarbeit/ Dokumentation: Pressemitteilung Ansprechpartner: Stadt Pulheim, Tiefbauamt, Fahrradbeauftragter 3. Regionale 2010 / RegioGrün – Ausbau der Hauptroute „Am alten Rhein“ Handlungsfeld: Infrastruktur Handlungsebene: kommunale Ebene, Stadt Pulheim Projektbeschreibung: Die Stadt Pulheim beteiligt sich aktiv seit einigen Jahren an dem Regionale 2010 Projekt „RegioGrün“. Als einen wesentlichen Entwicklungsschwerpunkt hat die Region Köln/Bonn die Sicherung und Entwicklung der vielfältigen Natur- und Kulturlandschaft ausgemacht. Die besondere Bedeutung dieses Themas kommt in zahlreichen Projekten zum Ausdruck. 11 Unter anderem wurde die Wegeverbindung der Hauptroute Nord / Regio-GrünKorridor „Am alten Rhein“ (Übersichtskarte Nr. 4), wobei eine Großteil der Strecke über Pulheimer Stadtgebiet führt, durch die Stadt Pulheim ausgebaut. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgte im Herbst/Winter 2013/2014. Damit konnte die Route für Radfahrer attraktiver und sicherer gestaltet werden. Vorher: Nachher: Die Maßnahmen werden zu 80% von der RegioGrün gefördert. Dabei werden 50% der Projektkosten durch die EU im Rahmen der EFRE Förderung und 30% über die Städtebauförderung des Landes NRW und des Bundes getragen. 12 Finanzierung: Gesamtkosten in Höhe von 189.000 €, Zuwendungen in Höhe von 150.000 € Evaluation: Nein Projektträger/ Beteiligte: Stadt Pulheim, Tiefbauamt Laufzeit: 2012/2014 Öffentlichkeitsarbeit/ Dokumentation: Pressemitteilung, Aufnahme in den Radfahrstadtplan Ansprechpartner: Stadt Pulheim, Tiefbauamt, Fahrradbeauftragter Pulheim, 15.09.2014 Im Auftrag Olaf Kleine-Erwig - Amtsleiter - 13