Daten
Kommune
Pulheim
Größe
94 kB
Datum
03.03.2015
Erstellt
23.02.15, 18:34
Aktualisiert
23.02.15, 18:34
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage Nr.:
53/2015
Erstellt am:
05.02.2015
Aktenzeichen:
II/410
Mitteilungsvorlage
Gremium
Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit
TOP
ö. Sitzung
X
nö. Sitzung
Termin
03.03.2015
Betreff
Ausblick: Kunstprojekte 2015
Veranlasser/in / Antragsteller/in
Verwaltung
Mitteilung
Ausblick: Kunstprojekte 2015
Synagoge Stommeln
Der in Wuppertal lebende englische Bildhauer Tony Cragg hat zugesagt, das Projekt Synagoge Stommeln in 2015
fortzusetzen.
Tony Cragg wurde 1949 in Liverpool geboren, studierte u. a. am Royal College of Art, London. Ende der 70er Jahre
siedelte er nach Wuppertal um. Seit den 1980er Jahren ist er auf internationalen Ausstellungen vertreten wie der
Kasseler documenta 1982 und 1988. Bedeutende Solo-Ausstellungen hatte er u.a. im CAFA Museum in Beijing (2012),
in der Scottish National Gallery, Edinburgh (2011), der Tate Gallery Liverpool, UK (2000), im Museo Nacional Centro de
Arte, Reina Sofia, Madrid (1995), im Stedelijk van Abbemuseum, Eindhoven (1991) und in der Tate Gallery, London
(1988). Im selben Jahr vertrat er England auf der Biennale in Venedig und wurde mit dem Turner-Preis (Tate Gallery,
London) ausgezeichnet, 2008 mit dem Praemium Imperiale für Skulptur (Japan). Von 2009 bis 2013 war er Rektor der
Kunstakademie Düsseldorf, zu deren Ehrenmitglied er Anfang Februar ernannt wurde.
2006 erwarb Cragg in Wuppertal einen 15 Hektar großen verwilderten Park mit der denkmalgeschützten Villa Waldfrieden und eröffnete darin im September 2008 den von ihm aufgebauten Skulpturenpark Waldfrieden. Im Park befinden
sich permanente Werke von Cragg, Lüpertz, Deacon, Schütte u.a., während in zwei Pavillons wechselnde Ausstellungen
internationaler Bildhauer gezeigt werden. 2012 wurde Cragg mit dem Verdienstorden 1. Klasse der BRD ausgezeichnet.
Er ist Chevalier des Arts et des Lettres, Commander of the Order of the British Empire, Mitglied der Akademie der
Künste in Berlin und der Royal Academy in London.
Craggs frühe Skulpturen sind von den Umbrüchen geprägt, die Arte Povera, Minimal und Land Art in der plastischen
Kunst ihrer Zeit verursachten – er stand zunächst vor allem der Konzeptkunst nahe. Fundstücke und Fragmente – Holz
oder Plastikscherben – wurden zu Stapeln (Stacks) geschichtet, auf dem Boden oder der Wand zu neuen Formen
arrangiert – als Skulpturen, die Prinzipien der Malerei folgen. Mitte der 80er Jahre beginnt Cragg, neue Wege zu
suchen, er wendet sich verstärkt der Natur und organischen Gebilden zu. Statt vom Material, das er vorfindet, geht er
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nun von Material aus, dem er erst Form gibt: Material, das er gießt (Bronze) oder aus Holz schichtet. Prozesshaftes,
Bewegung, Veränderung und Wandel werden dabei zu zentralen Gestaltungselementen, die biomorph anmutende
Formen entstehen lassen, - gedrehte, durchbrochene, gestauchte Formen. In all ihrer Abstraktheit wirken seine
Skulpturen wie organische Gebilde, die noch nicht vollständig durch die Natur ausgeformt wurden, sondern sich in einem
Prozess der Metamorphose befinden und an evolutionäre Prozesse denken lassen.
Die Eröffnung der Ausstellung von Tony Cragg ist für den 11. Juni 2015 vorgesehen.
Stadtbild. Intervention
Nachdem Eric Hattans Intervention bereits für 2014 vorgesehen war (siehe Sitzung des BKSF am 11.2. 2014), musste
sie wegen einer großen Installation des Künstlers für die neue Tramlinie 14 in Genf ins Jahr 2015 verschoben werden.
Hattan hatte elf Straßenlaternen entlang eines Teilabschnitts der Tramstrecke umgeformt: geknickt, verbogen, mit dem
Sockel nach oben in den Boden gepflanzt: und damit ein poetisch-absurdes (Licht-)Bild inmitten einer ordentlichen
Vorstadtsiedlung geschaffen. Eric Hattan hat inzwischen einen weiteren Wettbewerb gewonnen; die Ausschreibung für
ein Kunst-am-Bau-Projekt an der neuen St. Jakobshalle in Basel.
Für Pulheim konnte inzwischen – nachdem sich zwei Pläne bedauerlicherweise als nicht realisierbar herausgestellt
haben – ein Eröffnungstermin gefunden werden: der 29. April 2015 – in den späteren Abendstunden.
Eine gute Nachricht gibt es noch zu der Intervention von Johanna Billing aus dem Jahr 2011: Sie ist kurz davor, den Film
zum Stau in den Stommelner Feldern fertig zu stellen. Am 12. März wird sie ihn in ihrer Londoner Galerie Hollybush
Garden erstmals der Öffentlichkeit vorstellen. Die Kulturabteilung wird sich mit der Kunsthochschule für Medien Köln
darum bemühen, auch eine öffentliche Präsentation in Pulheim oder Köln zu realisieren.