Daten
Kommune
Pulheim
Größe
20 kB
Datum
03.12.2014
Erstellt
24.11.14, 18:51
Aktualisiert
24.11.14, 18:51
Stichworte
Inhalt der Datei
Informationsgespräch
zur
gebietsbezogenen
Gesamtstrategie
zur
Verbesserung der Luftqualität im Rheinischen Braunkohlerevier vom
26.05.2014
Teilnehmer: Siehe Teilnehmerliste Anlage 1
Herr Dr. Büther begrüßt die Teilnehmer und übergibt die Gesprächsleitung an Herrn
Iven.
Herr Iven begrüßt ebenfalls die Teilnehmer. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde
regt Herr Iven an, den Tagesordnungspunkt 1 sehr kurz zu halten und die aktuellen
Entwicklungen (Landtagsantrag Drucksache 16/5750) in den Vordergrund zu stellen.
Die Beantwortung der gesammelten Fragen aus dem Gespräch im MKULNV vom
12.02.2014 wurde den Anwesenden als Handout verteilt und ist dem Protokoll als
Anlage 2 beigefügt.
Der Landtagsantrag (Drucksache 16/5750) ist dem Protokoll als Anlage 3 beigefügt.
Herr Iven bittet Frau Dr. Hein (MKULNV) die aktuelle politische Diskussion zur
Luftreinhaltung im Rheinischen Braunkohlerevier darzustellen.
TOP 1 (neu):
Frau Dr. Hein betont die bereits erreichte Verbesserung der Luftqualität im
Rheinischen Braunkohlerevier, bemerkt aber auch, dass nach wie vor sehr hohe
PM10-Einzelwerte auftreten, teilweise mehr als doppelt so hoch wie der Grenzwert
von 50 µg/m3. Auffällig war die Immissionssituation zu Beginn des Jahres 2013 an
der neu eingerichteten Messstation in Jackerath. Nachdem in den ersten drei
Monaten des Jahres insgesamt 21 Überschreitungstage zu verzeichnen waren, habe
RWE
Power
Minderungsmaßnahmen
eingeleitet
und
so
eine
Grenzwertüberschreitung verhindert. Dies zeige, dass die Luftreinhaltung kein
Selbstläufer und eine enge Überwachung notwendig sei.
.
Der Landtag hat in seiner Sitzung am 14.05.2014 die Landesregierung auf
Grundlage eines Antrages von SPD, CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und
PIRATEN (Anlage 3) aufgefordert, die „Immissionssituation der Anwohnerinnen und
Anwohner
insgesamt
dauerhaft
deutlich
zu
verbessern.
Hierzu
kann
die
Zusammenführung bestehender Ansätze in einer gebietsbezogenen Gesamtstrategie
ein Beitrag sein.“ Zu berücksichtigen ist hier auch die Vereinbarung des MWEIMH mit
der RAG und RWE Power von Februar 2014 – das sog. Transparenzpapier (siehe
Anlage 4). Die Gesamtstrategie wird das Transparenzpapier in Bezug auf die
Umweltaspekte konkretisieren.
Frau Dr. Hein erläuterte, dass vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass die
validierten Immissionswerte für das Jahr 2013 zeigten (veröffentlich auf der
Homepage des LANUV www.lanuv.nrw.de), dass die Grenzwerte im Rheinischen
Revier an allen Messstationen eingehalten werden, die Arbeiten am Luftreinhalteplan
Rheinisches
Braunkohlerevier
aktuell
zurückgestellt
würden..
Die
bereits
bestehenden Luftreinhaltepläne blieben in Kraft; die Maßnahmenumsetzung werde
weiter konsequent verfolgt
Die Gesamtstrategie soll unter der Federführung der Bezirksregierung Köln erarbeitet
werden.
Herr Jansen (BUND) äußert Unverständnis für die Entscheidung, von einem
verbindlichen
Luftreinhalteplan
Abstand
zu
nehmen,
obwohl
ein
weiterer
Handlungsbedarf zur Verbesserung der Luftqualität gesehen werde.
Frau Dr. Hein erläutert, dass das MKULNV mit dieser Entscheidung auf die aktuelle
Entwicklung der Feinstaubwerte eingehe. Demnach sei das Risiko einer weiteren
Grenzwertüberschreitung zwar nicht grundsätzlich gebannt, aber gesunken. Diesem
Umstand trägt die über Parteigrenzen hinweg vereinbarte gebietsbezogene
Gesamtstrategie Rechnung.
Herr Jansen bittet darum, bei der weiteren Erarbeitung der Gesamtstrategie auch die
örtlichen Verbände und Bürgerinitiativen zu beteiligen. Herr Iven sagte dies zu. Bei
der Erarbeitung der Gesamtstrategie könne man sich an dem Verfahren zur
Aufstellung eines Luftreinhalteplans orientieren. Hier gibt es durch die Beteiligung in
der Projektgruppe die Möglichkeit zur Mitwirkung.
TOP 2:
Herr
Dr.
Vogt
(LANUV)
stellt
die
aktuellen
Messergebnisse
und
die
Belastungssituation im Rheinischen Revier dar. Der Vortrag ist als Anlage 5
beigefügt.
TOP 3:
Unter TOP 3 wird diskutiert, wie eine gebietsbezogene Gesamtstrategie zur
Verbesserung der Luftqualität im Rheinischen Braunkohlerevier aussehen könnte.
Herr Iven schlägt vor, sich am Aufbau und Inhalt des Sachstandsberichtes 2012 zur
Luftreinhalteplanung im Rheinischen Braunkohlerevier zu orientieren. Dieser ist auf
der Homepage der Bezirksregierung Köln veröffentlicht (www.brk.nrw.de).
Da im Rahmen des Gesprächs am 12.02.2014 im MKULNV viele Kommunen
betonten, dass auf lokaler Ebene bereits viele Projekte zur Verbesserung der
Luftqualität laufen (und zwar unabhängig von einer formellen Luftreinhalteplanung),
könnten hier zunächst im Rahmen einer Bestandsaufnahme die bereits laufenden
oder schon beschlossenen Maßnahmen der Gebietskörperschaften und des
Tagebaubetreibers zusammengefasst dargestellt werden. Dies könnte dann auch
relativ kurzfristig erfolgen.
Auf freiwilliger Basis können dann auch weitere Maßnahmen zur Verbesserung der
Luftqualität genannt werden, die noch umgesetzt werden sollen. Auch ist denkbar,
das Gewerbe/ Industrie in der Region – über den Tagebaubetreiber hinaus – zu
involvieren und abzufragen, ob Maßnahmen umgesetzt sind/ deren Umsetzung
geplant ist, die geeignet sind die Luftqualität zu verbessern (z.B. Projekte im Rahmen
von Ökoprofit).
Herr Iven bittet alle um rege Beteiligung und um Mitteilung von Maßnahmen, die in
die Gesamtstrategie aufgenommen werden können.
Aus Sicht von Herrn Jansen reicht diese – auf freiwilliger Basis beruhende –
Gesamtstrategie nicht aus. Herr Jansen hält weiterhin einen verbindlichen
Luftreinhalteplan für erforderlich. Frau Steinberg (Stadt Düren) hält dem entgegen,
dass in Düren Umweltschutzmaßnahmen im Rat beschlossen werden und dadurch
für die Verwaltung auch bindend sind. Dazu bräuchte es keinen formellen
Luftreinhalteplan.
TOP 4:
Herr Iven kündigt an, dass die nächste Besprechung nach Möglichkeit noch vor den
Sommerferien erfolgen soll. Er bat die Anwesenden um schriftliche Zusendung von
Maßnahmen (bereits in der Umsetzung oder auch Neuvorschläge) sowie um ein
Signal der Bereitschaft, an einer Gesamtstrategie in beschriebener Form mitarbeiten
zu wollen.
Herr Heinzkill (BR Köln) bemerkte abschließend, dass die Gesamtstrategie zu
Beginn nicht den Anspruch haben sollte „vollständig“ zu sein. Es kann durchaus
sinnvoll sein, die Strategie in regelmäßigen Abständen zu aktualisieren (Update).
Hieraus könne ein „lebendiges“ sich fortentwickelndes Instrument zur Darstellung der
Bemühungen der Region zur Verbesserung der Luftqualität werden.
Es ist geplant, die Gesamtstrategie inkl. der aktuellen Information über den
Umsetzungsstand der Maßnahmen im Internet zu veröffentlichen und in diesem
Rahmen eine Möglichkeit für die Betroffenen zu schaffen, sich aktiv einzubringen.
gez. Heinzkill