Daten
Kommune
Pulheim
Größe
133 kB
Datum
16.12.2014
Erstellt
10.11.14, 18:39
Aktualisiert
10.11.14, 18:39
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage Nr.:
414/2014
Erstellt am:
15.10.2014
Aktenzeichen:
II / 51
Verfasser/in:
Herr Herpel
Vorlage zur Beratung/Beschlussfassung
Gremium
TOP
ö. Sitzung
nö. Sitzung
Termin
Jugendhilfeausschuss
X
20.11.2014
Haupt- und Finanzausschuss
X
02.12.2014
Rat
X
16.12.2014
Betreff
Partizipationsprojekt für Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen Pulheimer Schulen
Veranlasser/in / Antragsteller/in
Verwaltung
Haushalts-/Personalwirtschaftliche Auswirkungen
Die Vorlage hat haushaltswirtschaftliche Auswirkungen:
― bei Einzahlungen bzw. Erträgen
― bei Auszahlungen bzw. Aufwendungen
Die Vorlage hat personalwirtschaftliche Auswirkungen:
ja
x nein
― bei Einzahlungen bzw. Erträgen
x ja
nein
― bei Auszahlungen bzw. Aufwendungen
ja
x nein
Finanzierungsbedarf gesamt:
(ggf. inkl. zusätzlicher Personalkosten)
10.000 €
— im Haushalt des laufenden Jahres
€
— in den Haushalten der folgenden Jahre
2015
10.000 €
€
€
Die Mittel stehen haushaltswirtschaftlich zur Verfügung:
Finanzierungsvorschlag (und ggf. weitere Erläuterungen):
Mittelbereitstellung im Haushalt
ja
x nein
Vorlage Nr.: 414/2014 . Seite 2 / 3
Beschlussvorschlag
Der JHA empfiehlt, der HFA empfiehlt, der Rat beschließt, für ein Partizipationsprojekt von Schülerinnen und Schülern
der 8. Klassen Pulheimer weiterführender Schulen im Jahr 2015 erstmalig 10.000 € zur Verfügung zu stellen.
Der Rat beauftragt die Verwaltung, die erforderlichen Mittel im Doppelhaushalt 2015/2016 zu veranschlagen.
Erläuterungen
In den vergangenen Jahren hat es in Pulheim und anderen Städten immer wieder Versuche gegeben,
Beteiligungsprozesse für Schülerinnen und Schüler zu entwickeln, um hierdurch eine größere Nähe zu
kommunalpolitischen Entscheidungsprozessen hervorzurufen und eine Identifikation auch jüngerer Menschen einer
Stadt mit derselben zu erreichen.
Diese Prozesse waren, da oftmals an kommunalpolitische Entscheidungsprozesse angelehnt (z. B.
Jugendparlament), regelmäßig nur kurzzeitig erfolgreich.
Die Verwaltung bietet an, in einem neu aufzulegenden Prozess gezielt auf Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen
Pulheims weiterführender Schulen zuzugehen und schlägt die Durchführung sogenannter 8er-Räte vor. Die
Donatusschule in Brauweiler und die Papa-Giovanni-XXIII.-Gesamtschule in Stommeln sollen ausdrücklich
eingebunden werden.
Diesem Vorhaben liegt ein Modell zugrunde, das alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 in einem
Kooperationsverfahren von schulischem Politikunterricht und außerschulischer Beteiligungsarbeit an Entscheidungen
in der Kommune beteiligt. Dieses Vorhaben ist in einigen Städten bereits realisiert worden (z. B. Sindelfingen,
Mannheim, Herrenberg).
Das Beratungsunternehmen Squirrel & Nuts, das den Prozess in Pulheim begleiten soll, führt zur
Prozessbeschreibung aus:
„Im 8er Rat setzen sich die Jugendlichen für ein Jahr selbst ihre Agenda, werden in einem strukturierten Verfahren
unterstützt und feiern gemeinsam nach einem Jahr ihren Erfolg. Damit trägt das Modell dem Trend zu
projektorientierten Beteiligungsformen Rechnung und ermöglicht dennoch die intensive Einarbeitung in einen
konkreten Beteiligungsgegenstand. Anknüpfend an den Bildungsplan und sein Thema „Politik in der Kommune“
eröffnet das Modell dem Politikunterricht die Möglichkeit, dieses Thema erfolgsorientiert zu unterrichten.
Wird das Projekt als kontinuierliche Beteiligungsform etabliert, so können über die Jahre hinweg alle Schülerinnen
und Schüler einer Stadt ihr Jahr der Beteiligung erleben. Ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer können die
aktuellen Jahrgänge der Stufe 8 unterstützen. Verbände und Vereine können durch eine Anbindung an das Modell
direkt ihre Angebote eines anschließenden Engagements in ihren eigenen Strukturen machen.
Mit diesem Modell trägt eine Kommune umfassend dem Anspruch Rechnung, „hier und heute“ Kindern und
Jugendlichen positive Beteiligungserfahrungen zu ermöglichen, damit sie auch später zu mündigen und engagierten
Bürgerinnen und Bürgern werden (Bertelsmann-Stiftung).“
Über diese Projektbeschreibung des von der Verwaltung vorgesehenen Beratungsunternehmens hinaus, sähe der
Zeitplan vor, dass bei zustimmender Beschlussfassung durch den Rat zum Jahreswechsel ein erster
Informationsaustausch mit den weiterführenden Schulen stattfindet. In diesem wird die Vorbereitung des Projektes
für den Herbst des Jahres 2015 erörtert. Der konkrete mögliche Ablaufplan für Pulheim sähe wie folgt aus:
Vorlage Nr.: 414/2014 . Seite 3 / 3
Anfang Oktober 2015: In jeder 8. Klasse in Pulheim wird im Umfang von 2 Unterrichtsstunden (unterstützendes
Material wird gestellt) unterrichtet, welche Kompetenzen die Stadt hat und welche Aufgaben sie wahrnimmt.
Mitte Oktober 2015: Zentraler Workshop aller 8. Klassen in Pulheim im Dr.-Hans-Köster-Saal. Basierend auf dem
Wissen aus dem Unterricht über die Kompetenzen der Stadt Pulheim definieren die Jugendlichen in einer moderierten Großveranstaltung Ansprüche an die Stadt Pulheim. Sie entscheiden sich, an welchem Thema sie im Anschluss
weiter arbeiten wollen. Der Workshop dauert einen Vormittag lang und findet an einem Schultag statt (Schulbefreiung
nötig).
Ende Oktober / Anfang November: Die Arbeitsgruppen treffen auf die zuständigen Fachpolitiker/Fachpolitikerinnen
bzw. Fachreferenten/Fachreferentinnen im Rathaus und diskutieren ihre Vorschläge. Zwischen Rat und Verwaltung
ist für das Jahr 2016 zu vereinbaren, wie mögliche Vorschläge in einem Doppelhaushalt berücksichtigt werden
können.
Ab Anfang 2016 begleiten die Jugendlichen in ihrer Freizeit die Projekte, die ihnen wichtig sind bei der Realisation.
Informationen über den aktuellen Stand werden auch an die Politiklehrer und -lehrerinnen weitergeleitet, damit diese
das Thema im Unterricht aufgreifen können.
Zum Schuljahresende 2015/16 kommen die Jugendlichen nochmals für 2 Stunden im Kultur- und Medienzentrum
zusammen, um ihre Erfolge gemeinsam zu feiern. Hier findet auch ein "Markt der Möglichkeiten" statt, an dem
Verbände und Vereine Ehrenamtliche unter den Teilnehmenden werben können.
In ersten Vorgesprächen haben Vertreterinnen und Vertreter aus weiterführenden Schulen im Stadtgebiet ihr großes
Interesse an diesem Projekt zum Ausdruck gebracht und ihre unterrichtsbegleitende Unterstützung in Aussicht
gestellt.
Der genannte Betrag beinhaltet sämtliche Honorare für die begleitenden Fachkräfte und Sachkosten. In den Folgejahren sind Reduzierungen möglich, da erstmalige Anschaffungen im Folgejahr wiederverwendet werden können.
Die Verwaltung schlägt vor, bei positiver Beschlussfassung des Rates und nach Durchführung der ersten Projektschritte im Jahr 2015 eine Zwischenbilanz zu ziehen, um über eine Fortsetzung in den dann folgenden Jahren zu
entscheiden.