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Beschlussvorlage (Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
2,0 MB
Erstellt
27.09.10, 07:21
Aktualisiert
27.09.10, 07:21

Inhalt der Datei

STADT ERFTSTADT Der Bürgermeister öffentlich v810Cf'4 Az.: 51 JHP Amt: - 51 - An den BeschIAusf.: - 51 - Jugendhilfeausschuss Datum: 05.04.2005 der Stadt Erftstadt zur Beschlussfassung zur Vorberatung • über den Unterausschuss Jugendhilfeplanung Betrifft: Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen Finanzielle Auswirkungen: [ZJ Keine ...-Unterschrift des Budgetverantwortlichen Erftstadt, den 05.04,2005 ~'( t/ Beschlussentwurf: • Der Entwurf des Teilplanes IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen - und die darin festgestellte Bedarfslage zur Betreuung der unter drei Jahre alten Kinder wird zur Kenntnis genommen. Der Jugendhilteausschuss beschließt die Erstellung einer Umsetzungsplanung mit der Festlegung jährlicher Ausbaustufen zur Schaffung eines bedarfsgerechten Angebots. Begründung: Die Jugendhilfeplanung sah die sukzessive Erarbeitung von Teilplänen für alle Arbeitsfelder der Jugendhilfe vor (V 7/1411; JHA vom 30.08.2001). Der Bereich der "Betreuung der unter 3-jährigen" wurde bisher in den Teilplänen für die Kindertageseinrichtungen berührt. Eine dezidierte Beplanung des Arbeitsfeldes ist nunmehr aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben, wonach u. a. für Kinder unter drei Jahren ein bedarfsgerechtes Angebot an Plätzen in Tageseinrichtungen und Tagespfiege vorzuhalten ist, notwendig. Ein bedarfsgerechtes Angebot liegt dann vor, wenn Erziehungsberechtigte wegen einer Berufstätigkeit oder Ausbildung einen Betreuungsplatz für ihr Kind benötigen und dieser in einerTageseinrichtung oderTagespflegestelle vorge- P:\S13\VORLAGEN\u3 VORLAGE. DOC - 2halten werden kann. Im Jugendamt war nicht bekannt. für wie viele Eltern der o. a. Sachverhalt zutrifft. Um dies in Erfahrung zu bringen, führte die Verwaltung des Jugendamtes nach Vorberatungen im Unterausschuss Jugendhilfeplanung (V 8/0267; UA JHP vom 26.01.2005) im Februar/März 2005 eine Fragebogenaktion durch. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in der Anlage .Teilplon IV.2 Betreuung der unter 3-jährigen" aufgeführt. • Zur Befriedigung des Bedarfs ist eine Umsetzungsplanung notwendig, da ein für die Erfüllung der Verpflichtung nach § 24 SGBVIIIerforderliches Angebot zurzeit nicht gewährleistet werden kann. In diesem Fallsind die Träger der Jugendhilfe verpflichtet. Ausbaustufen zu beschließen und den Bedarf jährlich zum 15.März zu ermitteln. Vertretung Anlage • p:\S13\VORLAGEN\U3 VORLAGE.DOC Stadt Erftstadt Jugendamt-Jugendhilfeplanung • • Tageseinrichtungen, Tagespflege Teilplan IV.2 Betreuung der unter 3-jährigen Entwurf Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen Inhalt 1 2 3 4 5 5.1 5.2 5.3 5.4 • 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 5.5 5.6 5.7 5.8 • 5.9 5.10 5.11 6 6.1 6.2 6.3 6.4 6.4.1 6.4.2 7 7.1 7.2 7.3 Einleitung Rechtliche Grundlagen Problemstellung Bisherige Planungen Ergebnisse der Befragungsaktionen Frage 1: Durch wen wird I wurde ihr Kind betreut? Frage 2: Wie viel zahlen I zahlten Sie monatlich für die Fremdbetreuung Ihres Kindes? Frage 3: Wie zufrieden bzw. unzufrieden sind I waren Sie mit diesen Betreuungsangeboten? Frage 4: Fehlen bzw. fehlten Ihnen Betreuungsangebote? Kindertagesstätten (Krabbelgruppen, Krippen) Spielgruppen Verwandte und Bekannte Tagespflegepersonen Frage 5: Aus welchen Gründen können I konnten Sie ein vorhandenes Angebot nicht annehmen? Frage 6: Aus welchen Gründen sind I waren Sie auf ein Betreuungsangebot angewiesen? Frage 7: Wie viel könnten Sie für eine Betreuung Ihres Kindes im Monat zahlen bzw. wie viel hätten Sie zahlen können? Frage 8: An welchen Tagen wünschen I wünschten Sie eine Betreuung für Ihr Kind? Frage 9: Zu welchen Tageszeiten wünschen I wünschten Sie eine Betreuung für Ihr Kind? Frage 10: Wünschen I Wünschten Sie eine Betreuung auch während der Schulferien? Weitere Anregungen und Vorschläge Bedansberechnungen Kindertageseinrichtungen Tagespflegestellen Spielgruppen Besondere Zielgruppen Allein Erziehende Kommunale Förderung der Tagespflege Zusammenfassende Schlussfolgerung Die Fehlbedansquote pro Jahrgang Die Fehlbedansquote pro Angebotstyp Fazit Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 3 4 5 6 8 10 11 12 13 14 15 15 15 16 16 17 18 19 20 21 22 22 23 23 24 24 24 25 26 26 27 2 Anlage Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen 1 l10 t,O/""n, "IV ,Q/I v Einleitung Blatt -:.( Um Familie und Beruf in Einklang zu bringen, sind Familien auf Betreuungsformen auch für ihre unter drei Jahre alten Kinder angewiesen. Ob und wie diese Betreuung gestaltet wird bzw. werden kann, ist u. a. abhängig von der Anzahl der zu betreuenden Kinder je Familie, vom familiären Selbstverständnis der Eltern sowie von der finanziellen Situation der Familien. Die Kosten einer außerfamiliären Betreuung haben dabei gleichwohl große Bedeutung. Familien, die finanziell unabhängiger planen können, sind eher in der Lage, die Betreuung ihrer Kinder auch über teure An-gebote sicher zu stellen. • Das Thema Betreuung, Bildung und Förderung von Kindern - besonders von Kindern im Alter von unter drei Jahren - ist zurzeit in aller Munde. Die Lebensbedingungen von Familien verändern sich ständig. Die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie bzw. von Familie und Arbeit, die Flexibilisierung der Arbeit, die zunehmende Erwerbstätigkeit von Müttern, die Zunahme von Ein-Kind-Familien, von allein Erziehenden und von so genannten Patchwork-Familien führt zu einer Veränderung des Betreuungsbedarfes. Das Thema der Betreuung von Kindern unter drei Jahren ist deshalb auch ein Schwerpunktthema der Politik geworden. Durch eine Befragungsaktion wollte das Jugendamt der Stadt Erftstadt in Erfahrung bringen, welche Betreuungsangebote Eltern für Ihr Kind unter drei Jahren zur Zeit nutzen bzw. vermissen (Befragung von Eltern einjähriger Kinder), welche Betreuungsangebote Eltern von jetzt vierjährigen Kindern zu der Zeit genutzt bzw. vermisst haben, als ihr Kind unter drei Jahre alt war (Befragung von Eltern mit vierjährigen Kindern) um die Angebote im Bereich der Kinderbetreuung und -förderung in Zukunft noch besser planen zu können. • In der Sitzung des Unterausschusses Jugendhilfeplanung am 26.01.2005 (V 8/0267) wurde die Durchführung der Fragebogenaktion zur Feststellung des Betreuungsbedarfs für unter drei Jahre alte Kinder in Erftstadt zur Kenntnis genommen. Die Fragebögen wurden den Wünschen und Beschlüssen des Unterausschusses entsprechend geändert und der Niederschrift beigefügt. In der Befragungsaktion wurden 382 Familien von einjährigen Kindern (Jahrgang 2003) und 482 Eltern von vierjährigen Kindern (Jahrgang 2001) angeschrieben und gebeten, einen Fragebogen auszufüllen und mit einem beiliegenden Freiumschlag bis zum 15. März an das Jugendamt zurück zu senden. Die Beantwortung war natürlich freiwillig und anonym. Das aufwendige Verfahren wurde deshalb gewählt, um eine möglichst große Beteiligung zu erreichen. Die Sicherheit des Ergebnisses der Auswertung ist von der Höhe des Rücklaufes abhängig. Deshalb wurden die Eltern gebeten den ausgefüllten Bogen auch dann an das Jugendamt zurück zu senden, wenn Sie einen zusätzlichen Betreuungsbedarf nicht benötigen bzw. nicht benötigt haben. Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 3 Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen 2 • Rechtliche Grundlagen Der Träger der Jugendhilfe muss gewährleisten, dass die entsprechenden Angebote zur Deckung des Bedarfs rechtzeitig und ausreichend geplant (§ 80 (1) 3. SGB VIII) werden. Hierdurch soll ein möglichst wirksames, vielfältiges und aufeinander abgestimmtes Angebot an Jugendhilfeleistungen entstehen, welches Familien in gefährdeten Lebensbereichen besonders fördert und Mütter und Väter Aufgaben in Familie und Beruf besser vereinbaren lässt (§ 80 (2) 2. - 4. SGB VIII). Das Gesetz zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbetreuung für Kinder (Tagesbetreuungsausbaugesetz - TAG vom 27.12.2004) sieht in § 24 eine Pflicht zur Vorhaltung von Plätzen für Kinder vor, deren beide Elternteile oder dessen allein erziehende Elternteil erwerbstätig ist, sich in einer Aus- oder Weiterbildung oder einer Maßnahme nach dem Vierten Gesetz über moderne Dienstleistungen befindet sowie deren Eltern eine förderliche Erziehung nicht geWährleisten können. Durch das Gesetz soll eine Aufwertung der Tagespflege erfolgen und mittelfristig das Gefälle zwischen den verschiedenen Angebotsformen aufgehoben werden . § 24 (1) (2) (3) • (4) (5) Inanspruchnahme von Tageseinrichtungen und Tagespflege Ein Kind hat vom vollendeten dritten Lebensjahr bis zum Schuleintritt Anspruch auf den Besuch einer Tageseinrichtung. Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe haben darauf hinzuwirken, dass für diese Altersgruppe ein bedarfsgerechtes Angebot an Ganztagsplätzen oder ergänzend Förderung in Kindertagespflege zur Verfügung steht. Für Kinder im Alter unter drei Jahren und im schulpflichtigen Alter ist ein bedarfsgerechtes Angebot an Plätzen in Tageseinrichtungen und in Tagespflege vorzuhalten. Für Kinder im Alter unter drei Jahren sind mindestens Plätze in Tageseinrichtungen und in Kindertagespflege vorgehalten wenn, 1. die Erziehungsberechtigten oder, falls das Kind nur mit einem Erziehungsberechtigten zusammenlebt, diese Person einer Erwerbsarbeit nachgehen oder eine Erwerbstätigkeit aufnehmen, sich in einer beruflichen Bildungsmaßnahme, in der Schulausbildung oder Hochschulausbildung befinden oder an Maßnahmen zur Eingliederung in Arbeit im Sinne des Vierten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt teilnehmen oder 2. ohne diese Leistungen eine ihrem Wohl entsprechende Förderung nicht geWährleistet ist; die §§ 27 bis 34 bleiben unberührt. Der Umfang der täglichen Betreuungszeit richtet sich nach dem individuellen Bedarf im Hinblick auf die in Satz 1 genannten Kriterien. Geeignete Tagespflegepersonen im Sinne von § 23 Abs. 3 können auch vermittelt werden, wenn die Voraussetzungen nach Absatz 3 nicht vorliegen; in diesem Fall können Aufwendungen nach § 23 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 erstattet werden. Weitergehendes Landesrecht bleibt unberührt. § 24 a (1) Übergangsregelung für die Ausgestaltung des Betreuungsangebots Kann am 1. Januar 2005 in einem Land das für die Erfüllung der Verpflichtung nach § 24 Absatz 2 bis 6 erforderliche Angebot nicht geWährleistet werden, so können die Träger der öffentlichen Jugendhilfe beschließen, dass die Verpflichtung nach § 24 Absatz 2 bis 6 erst ab einem späteren Zeitpunkt, spätestens ab dem 1. Oktober 2010 erfüllt wird. Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 4 Teilplan IV.2 (2) (3) (4) • 3 Betreuung der unter 3-jährigen I In diesem Fall sind die örtlichen Träger im Rahmen ihrer Jug verpflichtet, 1. für den Übergangszeitraum jährliche Ausbaustufen zur Schaffung eines bedarfsgerechten Angebots zu beschließen und 2. jährlich zum 15. März den aktuellen Bedarf zu ermitteln und den erreichten Ausbaustand festzustellen. Die Bundesregierung hat dem Deutschen Bundestag jährlich einen Bericht über den Stand des Ausbaus nach Absatz 2 vorzulegen. Solange das erforderliche Angebot noch nicht zur Verfügung steht, sind bei der Vergabe der neu geschaffenen Plätze 1. Kinder, deren Wohl nicht gesichert ist, und 2. Kinder, deren Eltern oder alleinerziehende Elternteile eine Ausbildung oder Erwerbstätigkeit aufnehmen oder an einer Maßnahme zur Eingliederung in Arbeit im Sinne des Vierten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt teil nehmen, besonders zu berücksichtigen . Problemstellung Durch eine schriftliche Befragungen sollte geklärt werden, wie hoch der Bedarf entsprechend den o. a. gesetzlichen Vorgaben für die Betreuung von unter drei Jahre alten Kindern in den verschiedenen Einrichtungs- bzw. Betreuungsformen (KrabbeIund Krippenplätze, Kindertagesstätten, Tagespflegepersonen) in den Stadtteilen Erftstadts ist. Hierzu liegen aus anderen Städten entsprechende Befragungsergebnisse vor, die mit Einschränkungen einen interkommunalen Vergleich ermöglichen. Sie unterscheiden sich wie die folgende Grafik zeigt - wahrscheinlich aufgrund der verschiedenen kommunalen Bedingungen und Erhebungsmethoden - z. T. erheblich. • Grafik 1 Betreuungsbedarf für unter drei Jahre alte Kinder im Vergleich (in Prozent) 40 /r-- iii Berg. Gladbach I 351....l---l0Pulheim ..:.: 30 25 j 20 " " ~ 15 *' .' .:;0" '" ,$~ ,.. , 10 « '" 5 o 0-1J. 1-2J. 2-3J. ges. Quelle: Jugendhilfeplanung der Städte Pulheim sowie Bergisch Gladbach Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 5 Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen Während in Bergisch Gladbach ein Bedarf für ca. 1,7 Prozent der 0,4 bis einjährigen Kinder angenommen wird, sind es in Pulheim1 ca. 11 Prozent. Bei den einjährigen Kindern liegt die errechnete Bedarfsquote zwischen ca. 8 und 27 Prozent des Jahrganges. Für ca. 30 bis 40 Prozent der zweijährigen Kinder müssen nach den jeweiligen Berechnungen der Kommunen entsprechende Angebote geplant werden. Der prozentuale Bedarf beträgt auf die Gesamtheit der Kinder von 0,4 bis unter drei Jahre bezogen zwischen 13 und 30 Prozent und sollte zu 10 Prozent bis einem Drittel durch die Tagespflege realisiert werden. • In diesem Zusammenhang ist darauf zu verweisen, dass in der Kindertagesstättenbedarfsplanung bis zum Jahre 2015 (vgl. Teilplan IV.1) von einer 50prozentigen Nachfrage des in die Kindertagesstätten hineinwachsenden Jahrganges (drei Jahre alt werdende Kinder) ausgegangen wird. Ab dem vierten Lebensjahr liegt der Bedarf bei nahezu 100 Prozent. Das Nachfrageverhalten der Eltern hat sich in den letzten Jahren erheblich ausdifferenziert, wenngleich auch der Tatsache Rechnung getragen werden muss, dass Eltern gegebenenfalls lieber auf einen frei werdenden Platz in ihrem Wunschkindergarten warten, als einen freien Platz in einem anderen Stadtteil zu nutzen. Dieses Verhalten kann die Befragungsergebnisse verzerren und eine genaue Prognose erschweren. 4 • Bisherige Planungen In einer Studie des Jugendamtes Erftstadt aus dem Jahr 1998 wurden die Eltern 2jähriger Kinder nach dem Bekanntheitsgrad und der Einschätzung des quantitativen Angebotes von Einrichtungen für unter 3jährige befragt. Der Rücklauf betrug 45 Prozent. Die "Kleine alters gemischte Gruppe" hatte einen Bekanntheitsgrad von 61 Prozent und 56 Prozent der Befragten meinten, dass dieses Angebot in Erftstadt zu gering sei. Eltern-Kind-Gruppen und Spielgruppen kannten 85 bzw. 79 Prozent der Befragten. 30 bzw. 33 Prozent der auf diese Frage Antwortenden fanden, dass das Angebot zu gering sei. Von allen Befragten kannten eine "Tagesmutter" 58 Prozent und 57 Prozent meinten, dass das Angebot der Tagesmütter in Erftstadt verbessert werden müsse. Das Fehlen von institutioneller bzw. Tagesmutterbetreuung wurde It. o. a. Untersuchung also als fast gleichrangig bewertet. In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses vom 17.05.2001 (V 7/1256) wurden Richtwerte für die Versorgung der unter drei Jahre alten Kinder festgelegt. Unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit sollten bis zum Jahr 2015 fünf Prozent der 0- bis 3jährigen mit einem Kindertagesstättenplatz versorgt sein. Zu den vorhandenen zwei Gruppen mit insgesamt 14 Plätzen in Lechenich und Liblar für unter drei Jahre alte Kinder sollten bis zum Jahr 2015 sieben weitere Gruppen in Erp, Gymnich, Kierdorf, Köttingen, Lechenich und Liblar (2) hinzukommen. Hierdurch würden zusätzlich 49 Plätze geschaffen. Am 30.01.2003 verabschiedete der Jugendhilfeausschuss die 10. Fortschreibung der Kindertagesstättenbedarfsplanung (A 7/2371), in der der vorgenannte Richtwert bestätigt wurde. Da aber in keiner Weise bekannt war, wie, in welchem Zeitraum und mit welchen Mitteln die von der Bundesregierung vorgeschlagene wesentlich höhere Versorgungsquote von 20 Prozent erreicht werden soll, erfolgte keine entsprechende Umsetzungsplanung. , Der prozentuale Bedarf pro Jahrgang wurde aus dem Datenmaterial rekonstruiert. Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 6 Anlage Teilplan ry.2 zu Betreuung der unter 3-jährigen Für die Planung sind die allgemeinen Rahmenbedingungen und die gesel ''',' ,,,,,,IIl;II~ Entwicklung zu beachten. So wachsen laut einer Studie (2002) des Deutschen Jugendinstitutes deutschlandweit 25 Prozent der Kinder in .alternativen" Familien (Stieffamilie, allein Erziehende) auf, die besonders häufig nur ein Kind haben. 75 Prozent der Kinder wachsen mit Mutter und Vater auf und haben zu 80 Prozent noch eine Schwester oder einen Bruder. 20 Prozent sind Migrationsfamilien mit meist noch traditionellem Familienbild. Zwei Drittel aller Kinder brauchen neben Kindergarten und Eltern zusätzliche Betreuungsarrangements, die bisher meistens durch Großeltern realisiert werden. Besonders Kinder berufstätiger Mütter brauchen ein Betreuungsarrangement. Laut der DJIStudie hatte nur jedes 5. Kind einer halbtags beschäftigten Mutter und nur jedes 2. Kind einer ganztags beschäftigten Mutter einen Ganztagsbetreuungsplatz. Im Kindergarten gab es im Westen Deutschlands nur 1/3 Ganztagsplätze mit Mittagessen; im Osten waren es 75 Prozent. • • Dieser allgemeine Trend könnte sich langfristig auch in Erftstadt einstellen. In Erftstadt gibt es aber weniger "alternative" und sozial benachteiligte Familien sowie weniger Migrationsfamilien als im Bundesdurchschnitt (vgl. Teilplan III - Familienförderung -). Eine Familienbefragung im Jahr 1998 ergab, dass in Erftstadt nur 10 Prozent der Mütter mit Kindern voll berufstätig und weitere 32 Prozent halbtags berufstätig waren. Das Familienbild ist eher ländlich geprägt und in der Folge waren institutionalisierte Betreuungsformen vor dem dritten Lebensjahr der Kinder weniger gefragt und notwendig. Bezüglich der weiteren familienunterstützenden Einrichtungen (Eltern-Kind-Gruppen, Spielkreise etc.) wird auf Teilplan 1.3 - Sozialraumbeschreibung - verwiesen. Im Teilplan 1.2 ist die Bevölkerungsentwicklung in Erftstadt bis zum Jahr 2015 dargestellt. Erst der gegebene Rückgang der Geburten wird, wenn keine anderen die Planungen tangierenden Ereignisse (z.B. geplante Gruppenschließungen in kath. Einrichtungen) eintreffen, die Versorgungslage der unter 3jährigen verbessern. Die Versorgungslage wird auch deshalb günstiger, weil die Sicherstellung der Versorgung der Kindergartenkinder aufgrund des gesetzlichen Anspruchs nicht mehr im Vordergrund steht. Parallel zu diesen Gegebenheiten bedingt der "Pisa-Schock" Veränderungen in anderen die Jugendhilfe berührende Bereiche. Auch die "Offene Ganztagesgrundschule" mit dem hierdurch bedingten Fortfall der Horte symbolisiert nicht nur ein verändertes Inanspruchnahmeverhalten der Eltern, sondern auch eine notwendige und überfällige Reform des Erziehungs-, Förderungs- und Betreuungssystems. Eine Planung des Bedarfs für unter drei Jahre alte Kinder muss folgende Basisgrößen berücksichtigen: Frühester Beginn Einjährige = Zweijährige = Grundgesamtheit = 4. Monat = 269 417 468 1.154 Kinder Kinder Kinder Kinder Analog den Planungsergebnissen anderer Städte (vgl. Grafik 1) steigt der Bedarf entsprechend dem Alter der Kinder etwa im Verhältnis 1zu2zu4 an. Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 7 Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen Aus dem Ergebnis der Befragung der Eltern lässt sich der Bedarf an Plätzen für die Altersgruppen errechnen. Die sich nicht an der Befragung beteiligenden Eltern gelten als nicht an einer Betreuung ihrer Kinder in einer Tageseinrichtung bzw. in Tagespflege interessiert und werden entsprechend gewertet. Es muss aber berücksichtigt werden, dass einige gleichwohl Nachfragerlinnen nach Betreuungsplätzen sein könnten. • Nach der o. a. Formel kann der gesamte Bedarf für die unter drei Jahre alten Kinder berechnet werden, wenn die Rückläufe der Befragung der Eltern von vierjährigen Kindern als eine Stichprobe aus der Grundgesamtheit aller Eltern von Kindern unter drei Jahren verwendet wird. Alle Kinder dieser Eltern haben die Phase vor Eintritt in den Kindergarten (0,4 bis < 3 Jahre) bereits durchlaufen und können aus direkter und nicht lange zurückliegender Erfahrung - allerdings nun mit entsprechender Distanz mitteilen, was gebraucht und vermisst wurde. Mittels der Ergebnisse der Befragung der Eltern von einjährigen Kindern kann dann das Berechnungsergebnis aus der Stichprobe verifiziert werden. Auch in diesem Fall wird wie bei der Befragung der Eltern vierjähriger Kinder aufgrund einer wahrscheinlichkeitstheoretischen Überlegung von einer Stichprobe auf die Grundgesamtheit aller Eltern mit Kindern unter 3 Jahren geschlossen. Aus der Befragung soll ferner hervorgehen, wie verbindlich die spätere Nutzung durch die Kinder hinsichtlich der tagtäglichen und wochentäglichen Anwesenheit ist und was die Eltern bereit sind, für die Betreuung in der Tagespflege bzw. Kindertagesstätte zu zahlen. Das genaue Verhältnis zwischen diesen beiden Betreuungsarten ist zu bestimmen. 6 Ergebnisse der Befragungsaktionen Der Anteil der Rückläufe betrug bei den Eltern vierjähriger Kinder 38,2 Prozent (143) und bei den Eltern einjähriger Kinder = 37,4 Prozent (184). • Grafik 1 Rücklauf Eltern Vierjähriger Rücklauf 38,2% Grafik 2 Rücklauf Eltern Einjähriger Rücklauf 37,4% Diese Prozentzahlen beziehen sich auf die Anzahl der eingegangenen Fragebögen. Angeschrieben worden waren 482 Eltern von vierjährlqen und 382 Eltern von einjährigen Kindern. Die gewonnen Daten können für eine relativ genaue Schätzung Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 8 rvfkif!J Lf= -r--I Aruoc a Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen des Bedarfs in der Grundgesamtheit werden. (1.154 Kinder von OA bis 3 Jahre genutzt ,-" \ - Die Rückläufe müssen sich annähernd gleichmäßig über alle Stadtteile verteilen, damit das Ergebnis als repräsentativ gelten kann. Obwohl die Werte der miteinander verglichenen Prozentreihen sehr ähnlich sind, haben sich bei den Eltern der Einjährigen verhältnismäßig eher wenige aus den Stadtteilen Friesheim und Liblar beteiligt. Eher überrepräsentiert waren die Stadtteile Ahrem, Blessem, Bliesheim, Gymnich und Köttingen. Bei den Eltern der Vierjährigen haben sich verhältnismäßig eher wenige beteiligt aus den Stadtteilen Bliesheim und Liblar. Eher überrepräsentiert waren die Stadtteile Gymnich, Kierdorf und Lechenich. • • Diese eher leichten bis mittleren Diskrepanzen können je nach Größe der betroffenen Stadtteile im statistischen Sinne auf eine besondere Interessenlage bzw. auf ein Desinteresse hinweisen und/oder eine Bedarfssituation untermauern bzw. nicht untermauern . In diesem Zusammenhang kann die geringere Beteiligung von Eltern aus Liblar weniger einen fehlenden Bedarf an Betreuungsangeboten für unter 3jährige symbolisieren, als vielmehr gegebenenfalls die durch die Sozialstruktur bedingten fehlenden Möglichkeiten der Interessenwahrnehmung (vgL Teilplan 1 A - Sozialstrukturanalyse -) widerspiegeln. Tabelle 1 Verteilung der Rückläufe über die Stadtteile (in Prozent) Eltern Vierjähriger Eltern Einjähriger Stadtteil %-Anteil WB Rücklauf-% %-Anteil WB Rücklauf-% Ahrem 1,4 2,2 3,2 2,8 Blessem/Fr. 4,3 4,5 7,7 4,3 Bliesheim 2,2 5,2 7,7 5,8 Borr/Sch. 1,1 1,2 2,7 2,1 Dirmerzheim 3,3 3,9 3,5 3,1 Erp 4,9 5,4 4,9 5,5 Friesheim 7,7 7,1 6,7 6,3 Gymnich/M. 9,8 6,9 9,2 7,4 Herrig 1,1 1,1 0,7 0,7 Kierdorf 4,3 5,8 8,2 4,9 Köttingen 10,3 9,5 12,0 10,1 Lechenich/K. 23,5 23,4 21,4 22,5 Liblar 20,7 25,7 14,8 22,8 Niederberg 0,0 0,9 0,7 0,7 100,0 Ges. 100,0 100,0 Quelle: Stichprobe des Jugendamtes der Stadt Erftstadt 03/2005 100,0 Den Fragebogen ausgefüllt hatten bei den Eltern vierjähriger Kinder zu 64,3 Prozent die Mütter (Eltern Einjähriger = 58,4 %), zu 2,7 Prozent die Väter (Eltern Einjähriger = 3,6 %) und zu ca. 33,0 Prozent beide Elternteile (Eltern Einjähriger = 38,0 %). Wie bei früheren Untersuchungen des Jugendamtes beteiligten sich in Erftstadt also in der Hauptsache die Mütter, wenn es sich um Fragen der Erziehung handelt. Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 9 Teilplan IV2 - Betreuung der unter 3-jährigen 5.1 Frage 1: Durch wen wird I wurde ihr Kind betreut? 31,0 Prozent der auf die Frage antwortenden Eltern gaben an, dass sie ihr einjähriges Kind ausschließlich selbst2 betreuen würden. 43,4 Prozent der Befragten gaben an, dass außer von den Eltern die Kinder hauptsächlich noch von Verwandten (22,4 % regelmäßig; 21,0 % unregelmäßig) betreut werden. Zu etwa 22,4 Prozent besuchen die Kinder - hauptsächlich in Begleitung der Mütter - eine Spielgruppe (15,4 % regelmäßig; 7,0 % unregelmäßig). Von Tagespflegepersonen werden 12,6 Prozent (11,2 % regelmäßig; 1,4 % unregelmäßig) der Kinder betreut und von Bekannten 9,1 Prozent (1,4 % regelmäßig; 7,7 % unregelmäßig). Nur 2,1 Prozent der Eltern gaben an, dass ihr Kind eine Kindertageseinrichtung (2,1 % regelmäßig; 0,0 % unregelmäßig) besucht. Weitere 3,5 Prozent nutzen sonstige Betreuungsangebote wie Turnen, Au Pair, Babysitter (0,0 % regelmäßig; 3,5 % unregelmäßig). • 31,5 Prozent der auf die Frage antwortenden Eltern von vierjährigen Kindern gaben an, dass sie ihr Kind bis zum Alter von drei Jahren ausschließlich selbst betreut haben. 33,7 Prozent der Befragten gaben an, dass die Kinder außer durch sie selbst hauptsächlich noch von Verwandten (18,5 % regelmäßig; 15,2 % unregelmäßig) betreut wurden. Zu etwa 27,2 Prozent besuchten die Kinder - in der Regel in Begleitung der Mütter - eine Spielgruppe (26,1 % regelmäßig; 1,1 % unregelmäßig). Von Tagespflegepersonen wurden 12,5 Prozent (8,7 % regelmäßig; 3,8 % unregelmäßig) der Kinder betreut und von Bekannten 10,9 Prozent (5,4 % regelmäßig; 5,4 % unregelmäßig). Nur 6,5 Prozent der Eltern gaben an, dass ihr Kind eine Kindertageseinrichtung (6,5 % regelmäßig; 0,0 % unregelmäßig) besucht. Weitere 1,6 Prozent nutzen sonstige Betreuungsangebote wie z. B. Au Pair (0,5 % regelmäßig; 1,1 % unregelmäßig). Tabelle 2 Betreuungsfonnen Betreuungsart • Ausschließlich Eltern Verwandte Spielgruppe Tagespflegeperson (Eigensuche) Bekannte Kindertagesstätte (unter 3iilhri!le) Tagespflegeperson (Jugendamt) Sonstige von Kindern unter 3 Jahre' E. Einjähriger in% abs. (Mehrfachantworten möglich) E. Vierjähriger in% abs. 44 30,8 58 31,5 62 32 43,4 22,4 62 50 33,7 27,2 16 11,2 19 10,7 13 9,1 20 10,9 3 2,1 12 6,5 2 1,4 4 2,2 5 3,5 3 1,6 Quelle: Stichprobe des Jugendamtes der Stadt Erftstadt 03/2005 Unter ausschließlich eigener Betreuung verstehen oder verstanden viele Eltem auch die Betreuung in einer Spielgruppe. in so fem sie selbst ganz oder teilweise bei diesem Angebot anwesend sind bzw. waren. Der o. a. Prozentwert enthält nur die Eltern, die keinerlei andere Angebote in Anspruch nahmen. 3 Da Mehrfachnennungen möglich waren, wird in der Summe über 100 Prozent erreicht. Die Prozentwerte beziehen sich auf die Gesamtzahl der Rückantworten (valide Prozente). 2 Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 10 r-:--"- -- Anlage Teilplan IV.2 1/I8/0C( Betreuung der unter 3-jährigen w I ,(_:J Gleichwohl sich die absoluten Zahlen in der Tabelle auf unterschiedliche Il!i...tt -es- 7!samtheiten beziehen, ergeben sich relativ gesehen fast die gleichen Ergebnisse. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit entsprechen die errechneten Werte daher der tatsächlichen Verteilung der Betreuungsformen bei den jetzt unter drei Jahre alten Kindem. Hinsichtlich der einzelnen Formen ergeben sich unterschiedliche Verbindlichkeiten in Bezug auf die Besuchsfrequenzen. So ist die Betreuung durch Verwandte in etwa der Hälfte der Fälle unregelmäßig. Die Beständigkeit des Besuchs von Spielgruppen nimmt offensichtlich erst mit einem höheren Alter der Kinder zu. Bei den Einjährigen ist sie zu einem Drittel unregelmäßig. Selbst bei kostenpflichtigen Betreuungsangeboten (z.B. Tagespflege) ist bis zu einem Viertel der Fälle der Besuch unregelmäßig. • Die Angebote werden oft zu einem Betreuungsarrangement verbunden. Die folgende Grafik enthält die am häufigsten kombinierten Angebote der Eltem. Grafik 3 Betreuungsarrangements ein- bzw. unter 3jähriger Kinder - alle Angaben absolut- Spielgruppe + Tagesmutter Spielgruppe + Bekannte "'>0'>0""" •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 7 Tagesmutter + Verwandte Verwandte + Bekannte • Verwandte + Spielgruppe 33 J~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~! , , :•••..:.:.:.:.: ..... :.:.:...... <.•.:.:.:.;.;. :.:.:.;. .•:••.:.:•. :.;.:.••:••.••:.:.:.:.:.;.;.:.:.:.;.:<••.•: ·:·-·:·:·:<·:·;.:·:·;.:·;.:·:·:·:·:c·:c·:·:·;. o 5.2 5 10 15 20 :':':':':-:-:';':-:.;':';':';.: •.'; •.':.;'.':.:': 25 .;.••:.•.;.:.:.:•. :.:...:.:.:.:.:.:.:.;.:.;.:.:<.:.: 30 35 Frage 2: Wie viel zahlen I zahlten Sie monatlich für die Fremdbetreuung Ihres Kindes? = Die Eltem (68 37,0 %) mit Kindem im Alter von vier Jahren, die ein Betreuungsangebot für ihr Kind zu der Zeit hatten, als es noch nicht drei Jahre alt war, zahlten monatlich im Schnitt ca. 133 €. Nach den Angaben der Eltem fielen je nach zeitlichem Aufwand für eine Tagespflegeperson (20) zwischen etwa 30 und 500 € und für eine Spielgruppe" (32) 4 Der hohe Kostenanteil entsteht daher, weil sich diese Gruppen finanziell selbst tragen müssen. Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 11 Teilplan rV2 - Betreuung der unter 3-jährigen zwischen 5 und 300 € pro Monat an. Für die Betreuung durch Verwandte (22) geben die Eltern der einjährigen Kinder zwischen 20 und 50 € und durch Bekannte (9) zwischen 20 und 130 € aus. Die Kosten für die zahlenmäßig geringen Betreuungsformen in Kindertagesrichtungen (7) betragen zwischen 20 bis 380 €. Für sonstige Betreuungsformen müssen zwischen 150 € und 300 € (Au Pair) bezahlt werden. Von den Eltern mit Kindern im Alter von einem Jahr gaben 38 (26,6 %) an, dass sie für die derzeitige Betreuung ihres Kindes monatlich im Schnitt etwa 180 € bezahlen." • Nach den Angaben der Eltern fallen je nach zeitlichem Aufwand für eine Tagespflegeperson (23) zwischen etwa 100 und 600 € und für eine Spielgruppe (9) zwischen 3 und 50 € pro Monat an. Die Kosten für die zahlenmäßig geringen Betreuungsformen in Kindertagesrichtungen (2) betragen zwischen 300 bis 326 €. Für die Betreuung durch Verwandte (6) geben die Eltern der einjährigen Kinder zwischen 3 und 50 € und durch Bekannte (7) zwischen 150 und 300 € aus. Für sonstige Betreuungsformen müssen zwischen 20 € (Sport, Turnen) und 300 € (Au Pair) bezahlt werden. Die Kosten für die notwendige Betreuung eines Kindes unter drei Jahren reduzieren sich bei Sozialhilfebezug (Erftstadt-Card) oder bei einer erzieherischen Hilfe durch das Jugendamt. Zu der Kostenfrage einige Aussagen von antwortenden Eltern: - "Es wäre schön, wenn es für Notfälle eine Betreuung gäbe, die auch er- - • 5.3 schwinglich ist." "Wenn eine Mutter aus finanziellen Gründen mitverdienen muss, ist eine fremde Pflegeperson oft zu teuer. " "Betreuung nur durch teure Tagesmutter möglich." "Ein Betreuungskonto mit ca. 80 Stunden im Monat zu einem moderaten Preis (ähnlich wie im Kindergarten)." Frage 3: Wie zufrieden bzw. unzufrieden sind I waren Sie mit diesen Betreuungsangeboten? Wie aus der Grafik ersichtlich, ist der überwiegende Anteil schiedenen von ihnen genutzten Angeboten im Großen und den Eltern vierjähriger Kinder waren mehr als drei Viertel maligen Betreuungssituation eher zufrieden bzw. zufrieden. jährigen Kinder betrug dieser Anteil 57,9 Prozent. der Eltern mit den verGanzen zutrieden." Bei (78,1 %) mit der eheBei den Eltern der ein- 5 Zum Teil werden mehrere Angebote miteinander kombiniert, so dass nur annähernd bestimmbar ist, für welche Betreuungsfomn genau wie viel ausgegeben wird. In diesem Fall ist ein Durchschnitt nicht das verlässlichste Maß, gibt aber einen ersten Überblick über die Kosten der Betreuung. 6 Nicht wenige (27) Eltem haben diese Frage beantwortet, gleichwohl sie keine Fremdbetreuung für ihr Kind hatten. Es ist also davon auszugehen, dass Teile der Eltern mit ihrer Antwort die generelle Situation für Kinder unter drei Jahren beurteilten und nicht die Zufriedenheit in ihrer eigenen konkreten Betreuungssituation. Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 12 Anlage 60,0 Blatt der Eltern mit den bestehenden Betreuungsangeboten , Vf/f}ctf.{ Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen Grafik 4 Zufriedenheit VJ - Angaben / In - 7-- Prozent- 53,7 Iä1 E. Einjähriger IZlE. Vierjähriger 50,0 41,1 40,0 29,5 30,0 24,4 16,8 • 20,0 12,6 10,0 0,0 unzufrieden eher unzufrieden eher zufrieden zufrieden Ca. 42 Prozent der Eltern einjähriger Kinder (Eltern 4-jähriger = 21,9 %) waren nach den Ergebnissen der Befragung eher unzufrieden bzw. unzufrieden mit den Angeboten durch andere Personen oder Einrichtungen. Ca. 33 Prozent der Eltern vierjähriger Kinder und ca. 34 Prozent der Eltern einjähriger Kinder haben die Frage nach der Zufriedenheit nicht beantwortet. • 5.4 Frage 4: Fehlen bzw. fehlten Ihnen Betreuungsangebote? Laut den Ergebnissen einer Befragungsaktion, die das Jugendamt im Jahr 1998 durchführte, fanden die Befragten die Angebote im Bereich der altersgemischten Gruppen sowie Tagesmütter zu gering. Es ist also davon auszugehen, dass auch heute hinsichtlich dieser Betreuungsformen "Unzufriedenheit" angenommen werden kann. Insgesamt gaben 60,9 Prozent der an der Befragung teilnehmenden Eltern vierjähriger Kinder an, dass ihnen Angebote zur Betreuung gefehlt haben, als ihr Kind noch keine drei Jahre alt war. Die Eltern der jetzt einjährigen Kinder stellten dies in etwa drei von vier Fällen (72,7 %) dar. Welche Angebote im Einzelnen genau fehlen oder fehlten erläutert die folgende Tabelle: Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 13 Teilplan IY.Z - Betreuung der unter 3-jährigen Tabelle 3 Vennisste Betreuunqsformen" (Mehrfachantworten Betreuungsart E. Einjähriger abs. in% Kindertagesstätte 62 43,4 (unter 3iähriQe) Spielgruppe 55 38,5 Verwandte Bekannte Tagespflegeperson (Eigensuche) Tagespflegeperson (Jugendamt) Sonstige möglich) E. Vierjähriger abs. in % 69 37,5 26,1 30,4 23,4 42 30 29,4 21,0 48 56 43 14 9,8 12 6,5 13 9,1 13 7,1 10 7,0 5 2,7 Quelle: Stichprobe des Jugendamtes der Stadt Erftstadt 03/2005 • 5.4.1 Kindertagesstätten (Krabbelgruppen, Krippen) Wenn 43,4 Prozent (abs. = 62) der auf die Frage antwortenden Eltern einjähriger Kinder angaben einen Kindertagesstättenplatz zu vermissen, so bedeutet dies allerdings im Einzelnen, dass ca. 26 Prozent ihn immer, weitere 9 Prozent ihn häufig und ca. 8 Prozent manchmal vermissten. Die Eltern der jetzt vierjährigen Kinder vermissten die Kindertageseinrichtung etwas weniger, nämlich nur zu 37,5 Prozent (69). Ca. 24 Prozent fehlte sie immer, ca. 11 Prozent häufig und ca. 3 Prozent manchmal. Zu bedenken ist, dass sich die o. a. 43,3 Prozent auf die Gesamtzahl der Eltern einjähriger Kinder bezieht und die o. a. 37,5 Prozent auf die Gesamtzahl aller Eltern mit Kinder unter drei Jahren. • Eine Detailauswertung der Ergebnisse (Eltern Einjähriger) ist von Extremwerten gekennzeichnet. Sie ergab (vgl. auch Kapitel 4.8 bis 4.10) einerseits, dass fast zwei Drittel der Eltern mit dem Wunsch nach einem Platz in einer Tageseinrichtung eine Betreuungszeit von ca. 8 bis 14 Uhr bevorzugten. Für ein weiteres Viertel muss andererseits die Betreuungszeit über 16 Uhr hinaus angeboten werden. Eine Betreuung an allen Wochentagen äußerten nur ca. 39 Prozent der Eltern mit einem Betreuungswunsch in einer Kindertageseinrichtung. Es ist daher anzunehmen, dass der weitaus größere Anteil der Befragten in dem Wunsch nach einem Kindertagesstättenplatz das Bedürfnis nach einer zeitlich flexiblen aber begrenzten Betreuung in einer Institution mit professionellem Personal bei niedrigen Kostenbeiträgen zum Ausdruck bringt. Dieses Befragungsergebnis bestätigt die Ergebnisse der Umfrage im Jahre 1998 und untermauert damit die Ernsthaftigkeit dieses Anliegens der Eltern. Die Anmerkung einer Mutter sei hierzu für die Meinung vieler anderer Mütter vermerkt: "Es sollten (finanziell erschwingliche) Ein- richtungen geben, in die man die Kinder nur bringen kann, wenn man es braucht, ohne Zwang und Verpflichtung." 1 Da Mehrfachnennungen möglich waren, wird in der Summe über 100 Prozent erreicht. Die Prozentwerte beziehen sich auf die Gesamtzahl der Rückantworten (valide Prozente). Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 14 Anlege :w Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen 5.4.2 Spielgruppen H Blatt ===II" -8- 26,1 Prozent (48) der Eltern von vierjährigen Kindern gaben an, dass sie das Angebot vermisst hätten. Bei den Eltern einjähriger Kinder waren es 38,5 Prozent (55), die zurzeit eine Spielgruppe vermissen. In der Erhebung aus dem Jahr 1998 waren die Eltem mit den Angeboten im Bereich der Spielgruppen mehr oder weniger zufrieden, wenngleich etliche eine Betreuung in einer Spielgruppe bevorzugten, die, von professionellem Personal geführt, an zwei bis drei Tagen pro Woche durchgeführt, mit Mittagessen, aber ohne Eltern, angeboten werden sollten (vgl. auch Teilplan 1.3). 5.4.3 • Verwandte und Bekannte Die Beteiligten an der Befragung gaben an, dass sie Betreuungsangebote durch Verwandte (ca. 30 %) und Bekannte (ca. 21 - 23 %) vermissen. Auch diese Betreuungsart soll zeitlich flexibel angeboten werden. Die Daten wurden erstmalig für Erftstadt erhoben, so dass keine Vergleichswerte existieren. Das Vermissen von Verwandten kann ein Hinweis auf die Erosion der Familien sein. Die Kernfamilie allein ist offensichtlich immer weniger in der Lage die Bedürfnisse, die mit einer ganzheitlichen Erziehunq" verbunden sind, sicher zu stellen. Mit dem Wandel der Arbeitsgesellschaft gibt es aber auch immer weniger Großeltern, die in der Nähe wohnen und die Kinder betreuen. Sie sind oft selbst noch berufstätig und lader gesellschaftlich aktiv. Auch Großeltern wollen wegen einer Kinderbetreuung nicht darauf verzichten, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. • Gleiches gilt analog auch für Verwandte, die als Teil eines sozialen Netzwerkes dazu beitragen können, Betreuung wenigstens zeitweise sicherzustellen. Aus den Ergebnissen der Befragung wurde deutlich, dass eine Betreuung durch Bekannte in vielen Fällen mit einer Geldzahlung verbunden ist. 5.4.4 Tagespflegepersonen Dass sie bis zu dem Zeitpunkt, an dem ihr Kind erstmals den Kindergarten besuchte, eine durch das Jugendamt vermittelte Tagespflegeperson vermisst hätten, gaben 7,1 Prozent (abs. = 13) der Eltern der heute 4jährigen und 9,1 Prozent (13) der Eltern einjähriger Kinder an. Zusätzlich vermissten 6,5 (12) Prozent der Eltem vierjähriger Kinder und 9,8 Prozent (14) der Eltern einjähriger Kinder eine selbst gesuchte Tagesmutter. Die Befragung der Eltern mit einjährigen Kindern ergab also zusammen eine absolute Anzahl von 27 Eltern (= 18,8 %), die ihr Kind zusätzlich und mehr oder weniger regelmäßig von Tagespflegepersonen - ob selbst gesucht oder durch das Jugendamt vermittelt - betreuen lassen würden, wenn es denn möglich wäre. Nur 25,0 oder 13,6 Prozent der Eltern vierjähriger Kinder geben dies aber zur Kenntnis. 8 Für die Erziehung eines Kindes braucht man ein ganzes Dorf (Afrikanisches Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung Sprichwort). 15 Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen Zu .bedenken ist, dass sich die o. a. 18,8 Prozent auf die Gesamtzahl der Eltern einjähriger Kinder bezieht und die o. a. 13,6 Prozent auf die Gesamtzahl aller Eltern mit Kinder unter drei Jahren. 5.5 Frage 5: Aus welchen Gründen können I konnten Sie ein vorhandenes Angebot nicht annehmen? Mit Blick auf den Mangel an Betreuungsangeboten (vgl. Fragen 1 und 3) für unter drei Jahre alte Kinder, war diese Frage offensichtlich missverständlich. Nur wenige Eltern nahmen Stellung zu den Fragen. Die als Antwortvorgabe genannten Hinderungsgründe wurden wie folgt benannt (erster Wert = Eltern Einjähriger): 16,8 bzw. 14,1 Prozent der auf die Frage Antwortenden meinten (trifft eher zu; trifft zu), das Angebot sei I war zu weit entfernt 29,4 bzw. 28,3 Prozent der auf die Frage Antwortenden meinten, es gibt I gab kein Angebot am Arbeitsplatz 30,8 bzw. 24,4 Prozent der auf die Frage Antwortenden meinten, das Angebot sei I war zu teuer 27,3 bzw. 21,8 Prozent der auf die Frage Antwortenden meinten, das Angebot passUe zeitlich nicht 21,0 bzw. 19,6 Prozent der auf die Frage Antwortenden hatten sonstige Gründe. • Die folgenden Auszüge aus den Eintragungen der Eltern - insgesamt nahmen 66 diese Gelegenheit wahr - machen deutlich, dass die Frage teilweise am Problem der Eltern vorbei ging. • - 5.6 "keine Angebote im Ort! Keine Info-Broschüren, keine Internet-Info!" "Es gibt keine Einrichtungen für den Notfall, d.h. für hin- und wieder ma!!" "Nicht nötig, da Elternzeit" "Spielgruppe darf Kinder unter 3 Jahre nicht aufnehmen" "Gibt es nicht" "Weil wir es nicht brauchen" "Keinen Platz bekommen in altersgemischter Gruppe, z.B. Erftstadt-Minis" "Es ist kein Angebot bekannt in Erp" "Kind z. Z. zu jung, Betreuung nur durch Tagesmutter (teuerl) möglich" ,Angebote für eine Spielgruppe nicht bekannt" Frage 6: Aus welchen Gründen sind I waren Sie auf ein Betreuungsangebot angewiesen? In der Hauptsache stellte sich - wie erwartet - die berufliche Tätigkeit (der Mutter) als bedeutendster Grund für die Notwendigkeit eines Betreuungsangebotes heraus. 61,5 Prozent der Eltern einjähriger Kinder und 57,1 Prozent der Eltern vierjähriger Kinder stimmten dem zu. Aus schulischen Gründen benötigten nur 10 Personen aus den beiden Befragungsgruppen ein Betreuungsangebot, allein erziehend war für insgesamt 25 Personen der Grund. Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 16 Anlage· r!t/~~-;Z:]I Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen Sonstige Gründe hatten 21 Prozent der Eltern einjähriger und ca. 17 Eltern der vierjährigen Kinder. Die folgenden Auszüge geben einen Einblick: - 5.7 • %JJ a:rern.-d =-J "wenn ich mit den beiden anderen Kindern zum Arzt muss" "habe 25 Tage Urlaub im Jahr, deshalb Betreuungswunsch auch in den Ferien" "soziale Entwicklung der Kinder" "Unser Sohn ist mit 2 Jahren weit entwickelt, Kindergartenplatz wäre schön" "Aus keinem Grund" "Es ist für meinen Sohn sinnvoll, unter seines Gleichen vom Alter her zusammen zu sein und nicht nur mit seinem großen Bruder" "Möchte wieder zum Beruf zurück" Frage 7: Wie viel könnten Sie für eine Betreuung Ihres Kindes im Monat zahlen bzw. wie viel hätten Sie zahlen können? Die Befragungen ergaben, dass sich die Eltern hinsichtlich der etwaig zu tragenden Kostenanteile für ein Betreuungsangebot fast gleichmäßig auf die vier genannten Möglichkeiten aufteilten. Etwa je ein Viertel möchten weniger als 50 €, 50 bis 74 €, 75 bis 100 € bzw. über 100 € zahlen. Grafik 5 Mögliche Kostenbeiträge - Angaben in Prozent- 35,0 30,0 i························· .. ···························.....;~;~ IiiE. Einjähriger l EllE.Vierjähriger 25,0 25,0 • 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 unter 50 € 50 bis 74€ 75 bis 100 € über 100 € Werden die Kosten mit einzelnen Angebotsarten verglichen, ergeben sich kaum Hinweise auf eine Bereitschaft der Antwortenden, für kostenintensivere Angebote mehr zu zahlen. Sie machen in Bezug auf die Kosten keinen Unterschied zwischen einer Betreuung in einer Einrichtung, in einer Spielgruppe oder durch eine Tagesmutter. Es ist jedoch zu beachten, dass die Eltern für die Betreuung ihres Kindes - wie die Beantwortung der Frage 2 ergab - im Schnitt soviel ausgeben, dass sie in der im Fragebogen genannten höchsten Kategorie liegen. Ein großer Teil zahlt jetzt schon hunderte € für eine Betreuung durch eine Tagesmutter bzw. in einer Kindertageseinrichtung. Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 17 Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen Wenn also nach den Ergebnissen der Befragungen über 75 Prozent der Befragten nicht bereit sind, mehr als 100 € für die Betreuung ihres Kindes unter drei Jahren auszugeben, so ist dies weniger ein Hinweis auf die Finanzkraft der Familien, als auf die grundsätzliche Bereitschaft zur Finanzierung. 5.8 • Frage 8: An welchen Tagen wünschen I wünschten Sie eine Betreuung für Ihr Kind? Eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten (z.B. Geschäftsöffnungszeiten samstags bis 20 Uhr) bedingt idealerweise flexible Betreuungszeiten, besonders für unter drei Jahre alte Kinder. Hierbei sind Betreuungseinrichtungen als Dienstleistungsanbieter i. d. R. weniger flexibel als z. B. die Tagespflegebetreuung. Je nach dem ob ein Zwang zu einer Betreuung der Kinder (wegen Berufsausübung) und dem Wunsch nach einem Betreuungsangebot (z. B. wegen sozialen Kontakten) besteht, ergibt sich eine unterschiedliche Verbindlichkeit in der Nutzung der Angebote. Wie die Ergebnisse der Befragungen ergaben, wünschen die Eltern nicht an allen Wochentagen eine Betreuung. Der Bedarf ist montags am höchsten und am Wochenende am geringsten. Grafik 6 Gewünschte Wochentage der Eltern mit Betreuungswünschen - Angaben in Prozent68,8 Montag Dienstag Mittwoch ••••••••••••••••••• • 59.6 Donnerstag 62.5 •••.••••••••••.•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• ,•• ,••••• ,••,•••• ,••,••••,••,••,.,.:.,.:,:,.::,,:}:::.,: ••,.,••:.,........................ 53.6 Freitag 48 Samstag CIE. Vierjähriger III E. Einjähriger Sonntag o 10 20 30 40 50 60 70 80 Die folgende Grafik gibt Auskunft darüber, wie viele Eltern an wie vielen Wochentagen eine Betreuung wünschen. Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 18 I JFAn""I_Qg,z;"==~>:: Grafik 7 Anzahl der Wochentage 810ft der Eltern mit Betreuungswünschen N: f/j/OCffA Teilplan IY.2 - Betreuung der unter 3-jährigen ",t'/l':::""; - - Angaben in Prozent _ '--"-"---"-'-''-. 39,3 40,0 Im E. Einjähriger 35,0 [E] tI 30,0 E• V·lerJa ...h rlger . 25,0 20,2 19,6 17,9 20,0 i, 15,0 • 10,0 5,0 0,0 0,9 Ein Tag Zwei Tage Drei Tage Vier Tage FUnf Tage Sechs Tage Sieben Tage o.A. Von den Eltern, die eine Betreuung für ihr Kind wünschen, benötigen ca. 35 bis 40 Prozent eine Betreuung an fünf Tagen in der Woche. Wie auch aus den o. a. Grafiken deutlich wird, ist für die Mehrzahl der Eltern eine kontinuierliche Betreuung an allen Wochentagen nicht erforderlich. Ein Hinweis hierauf ist auch die Tatsache, dass etwa jedes fünfte Elternteil hierzu keine Angaben macht. • Eine von Extremen gekennzeichneter Bedarf ist aber auch hier bemerkbar: Ein wenn auch kleiner Anteil der Eltern - benötigt auch an Wochenenden eine Betreuung. Wie bereits o. a. kann der Bedarf nur durch Tagespflegestellen befriedigt werden. 5.9 Frage 9: Zu welchen Tageszeiten wünschen I wünschten Sie eine Betreuung für Ihr Kind? Es ist aufgrund von Erfahrungswerten davon auszugehen, dass "ungewöhnliche" Betreuungszeiten in Erftstadt eher selten nachgefragt werden und - wie in den städtischen Kindertagesstätten geschehen - bei Bedarf eher individuell befriedigt werden. Betreuungsbeginn morgens Die Elternbefragung des Jahres 1998 ergab, dass ca. 11 Prozent einen Betreuungsbeginn schon ab 7:00 Uhr, 25 Prozent ab 7:30 Uhr, 30 Prozent ab 8:00 Uhr und weitere 34 Prozent ab 8:30 bzw. 9:00 Uhr wünschten. Offensichtlich haben sich die gewünschten Betreuungszeiten verlagert, denn nach den aktuellen Befragungsergebnissen möchten 35,2 bzw. 46,6 Prozent einen BetreuJugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 19 Teilplan IY.2 - Betreuung der unter 3-jährigen ungsbeginn bereits vor 8:00 Uhr, 41,7 bzw. 41,2 Prozent um 8:00 Uhr und 23,1 bzw. 12,2 Prozent ab 9:00 Uhr. Im Jahr 1998 wollten 66 Prozent der Eltern einen Betreuungsbeginn bis einschließlich 8:00 Uhr. Nach den aktuellen Ergebnissen sind es nunmehr 76,9 (Eltern Einjähriger) bzw. 87.8 Prozent (Eltern Vierjähriger). • Betreuungsende nachmittags Die Elternbefragung des Jahres 1998 ergab, dass ca. 68 Prozent der Befragten eine Betreuungszeit bis um 14:00 Uhr wünschten. Für weitere 17 Prozent war eine Betreuungszeit bis 16:00 Uhr wichtig und 15 Prozent wünschten eine Betreuungszeit über 16:00 Uhr hinaus. Offensichtlich haben sich die gewünschten Betreuungszeiten auch hier verlagert, denn nach den aktuellen Befragungsergebnissen möchten nur noch 51,8 bzw. 48,1 Prozent ein Betreuungsende bereits um 14:00 Uhr. Weitere 17,3 bzw. 24,4 Prozent brauchen eine Betreuung bis 16:00 Uhr und 23,8 bzw. 27,4 Prozent über 16:00 Uhr hinaus. Die Anzahl der Eltern, die eine Betreuungszeit über 16:00 Uhr hinaus wünschen, hat im genannten Zeitraum erheblich zugenommen. 5.10 Frage 10: Wünschen I Wünschten Sie eine Betreuung auch während der Schulferien? Insofern die Eltern berufstätig sind, ist die Betreuung des Kindes in Institutionen mit ungünstigen Ferienregelungen kaum möglich. Die Eltern brauchen auch eine verläßliche Betreuung während der Ferienzeit, da die Dauer der Schulferien die Dauer des Jahresurlaubes immer übersteigt. Grafik 8 Gewünschte Ferienbetreuungen - Angaben in Prozent - • 45,0 427 'I 440 EIE. Einjähriger EIE. Vierjähriger 40,0 35,0 30,3 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 Ostern Sommer Herbst Winter keine Über das Jahr verteilt benötigt ca. ein Drittel der Eltern eine Betreuung in den Oster-, Herbst- und Winterferien. Im Sommer steigt der Bedarf auf ca. 45 Prozent. Wie in Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 20 Anbf).e Teilplan IV.2 Betreuung der unter 3-jährigen -J _",~.:J fIf!O'{RA den städtischen Kindertagesstätten praktiziert, bietet sich hier die Zusa,l,~,l~!t von Gruppen an. 5.11 2)) Weitere Anregungen und Vorschläge 41,3 bzw. 42,9 Prozent der Eltern nutzten die Gelegenheit in den Fragebögen weitere Anregungen und Vorschläge an das Jugendamt weiterzuleiten. Wenn die insgesamt 138 (!!!) Mitteilungen auch die im Wesentlichen schon bereits erfassten Wünsche wiederholen, so wird hierdurch besonders deutlich, wie wichtig den Eltern die Betreuung der unter drei Jahre alten Kinder ist. Die folgenden Ausschnltte? stehen stellvertretend für die Meinungen der Eltern: • • "ErwVnscht ist eine Info ab einem Alter von 2 Jahren, welches Angebot die Stadt hat, welche Möglichkeiten es sonst gibt, z.B. in Form von zentraler AnlaufsteIle!" "Es wäre schön, wenn es für Notfälle eine Betreuung gäbe, die auch erschwinglich ist" "Besonders fehlt pädagogisch qualifizierte Betreuung" "Ich möchte Kindergartenplatz für 2jähriges Kind" "Es wäre schön, wenn es eine Möglichkeit gäbe, auch Kinder unter 1 Jahr in betreute Gruppen stundenweise abgeben zu können" "Wir können Au Pair empfehlen" "Da ich nur an einem Tag in der Woche arbeite und unser Kind dann von der Großmutter versorgt wird, benötigen wir keine Tagesbetreuung. Dies wird sich bis zum Kindergarten nicht ändern. Danach wäre eine Mittagsbetreuung im Kindergarten wünschenswert. " Wenn eine Mutter aus finanziellen Gründen mitverdienen muss, ist eine Pflegeperson (fremd) oft zu teuer. Das einzige Angebot, was der Kindergarten hat, ist von 9-12 Uhr. Zeitlich nicht interessant und total ausgebucht. Schade und traurig. " "In Erftstadt gibt es kaum kleine altersgemischte Gruppen" "Kinder berufstätiger oder berufswilliger Eltern brauchen konstante Betreuung, gerade auch zu Schulferienzeiten! An diesem Problem scheitert wahrscheinlich auch Wiedereintritt ins Berufsleben" "Ich hatte nur mit viel Glück einen Kiga-Platz für meinen 1,5jährigen Sohn bekommen. Es ist wie im Lottospiel. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass genug Plätze vorhanden sind" "Tägliche "Spielgruppen" mit einer Betreuerin, und die Mütter sprechen sich ab, wer was erledigen muss und wer bei den Kindern bleibt. So haben die Kinder Abwechslung und die Mütter fühlen sich nicht so allein gelassen." "Mehr altersgemischte Gruppen in den Kindergärten, d.h. für Kinder ab 1 Jahr. "Mein ältester Sohn war in X in einer Spielgruppe angeschlossen an einem Kindergarten. 10 Kinder wurden von einer Erzieherin betreut in der Zeit von 9 bis 12 Uhr an 3 Tagen in der Woche. Die zusätzliche Betreuung erfolgte durch die Mütter, die im Rotationsverfahren ca. alle 10 Wochen die Erzieherin unterstützten. Gekostet hat das ganze im Jahr 2001 40 DM im Monat. Hier bezahlt man 100 € in einer Spielgruppe mit ungelernten Betreuerinnen. So ein Angebot fehlt hier im Erftkreis. " "Obwohl ich nicht möchte, bin ich gezwungen zu arbeiten. Aus finanziellen Gründen. Da wir auf eine Tagesmutter zurückgreifen mussten, bleibt von meinem Gehalt am Ende weniger als 20 % übrig" 9 Verschiedene Anmerkungen wurden aus datenschutzrechtlichen Aussage blieb jedoch erhalten. Gründen geändert. Der Sinn der Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 21 Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen ..- 6Bedarfsberechnungen Im Folgenden wird der Bedarf für die Betreuungsformen Kindertageseinrichtung, Tagespflege sowie Spielgruppe besonders erläutert und spezifiziert, da organisatorisch und finanziell hier aufgrund veränderter gesetzlicher Bestimmungen die meisten Ressourcen bereitgestellt werden müssen. Die BedarfsbereChnung für die Spielgruppen wird erstmalig vorgenommen, da diese Angebotsform als Alternative für die Eltern von großer Bedeutung sein kann, die keine durchgängige Betreuung für ihr Kind wünschen. • Die Berechnungen erfolgen aufgrund folgender Regel: MaßgebliCh für die Errechnung des Bedarfs sind die Ergebnisse der Befragung der Eltern vierjähriger Kinder, bei denen Berufstätigkeit bzw. Schulbesuch oder ein besonderer Bedarf vorlag. Die absoluten Bedarfszahlen dieser Gruppe werden im Verhältnis 1 zu 2 zu 4 auf die Jahrgänge der 0,4- bis unter 3-jährigen (vgl. Grafik 1) übertragen. Für die Eltern, die ein Angebot in einer Kindertageseinrichtung nur manchmal bzw. nur an wenigen Wochentagen wünschen, sind Spielgruppen eine adäquate Angebotsform. 6.1 • Kindertageseinrichtungen 62 bzw. 69 Eltern (vgl. Tabelle 3), das sind auf die befragten Kinderjahrgänge bezogen 14,3 bzw. 16,2 Prozent, vermiss(t)en für ihr unter drei Jahre altes Kind mehr oder weniger regelmäßig einen Platz in einer Kindertageseinrichtung. Die genauere Analyse der Daten (Bedarf wg. Schule I Beruf) ergab eine Anzahl von fehlenden Plätzen, die unter der o. a. Ergebnissen liegt (vgl. Spaltensummen b und c). In den Spalten d bis f sind die jeweils anteiligen Werte für die einzelnen Jahrgänge auf der Basis der Spalte c im Verhältnis 1 zu 2 zu 4 vermerkt. Tabelle 4 Bedarfsbereehnunq Gründe a wg. Schule Fehlte immer Fehlte häufig Fehlte manchmal wg. Beruf Fehlte immer Fehlte häufig Fehlte manchmal insgesamt Plätze in Kindertagesstätten Hochrechnung auf Jge Ergebnis Befragungen 1- bis 2- bis 0- bis E. EinE. Vier3 J. jähriger jähriger 1 J. 2 J. e f d B c 2 3 0 55 31 8 2 3 55 97 57 57 100 Spielgruppenbedarf 14 28 37 18 5 5 47 1 g 1 1 1 0 2 44 0 Ges. Spielgruppenbedarf 14 29 Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 22 ~~':llC Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen ·1 l'JJ / W{pf( 4>;]1 Bezogen auf alle unter 3 Jahre alten Kinder in Erftstadt werden 100 (p J .. ··Illill9.~):::hPlätze in Tageseinrichtungen gewünscht. Dies ergibt einen Prozentsatz von 8,7 Prozent. Da nach den Ergebnissen der Befragungen sieben Eltern mit einem Tagesstättenwunsch diese nicht durchgängig an allen Tagen (vgl. auch Grafik 6 und 7) beanspruchen wollen, erfolgt eine Zuordnung für den Bedarf im Bereich der Spielgruppen. 6.2 • Tagespflegestellen 25 bzw. 27 Eltern (vgl. Tabelle 3), das sind auf die befragten Kinderjahrgänge bezogen 5,2 bzw. 5,2 Prozent, vermiss(t)en für ihr unter drei Jahre altes Kind mehr oder weniger regelmäßig einen Platz in einer Tagespflegestelle. Die genauere Analyse ergab wie in Kapitel 6.1 eine Anzahl von fehlenden Plätzen, die unter den o. a. Ergebnissen liegt. Der Bedarf ist also etwas geringer, wenn die Fragen spezifischer (An welchen Wochentagen? Zu welchen Zeiten?) gestellt werden . Tabelle 5 Bedarfsberechnung Gründe a Plätze in Tagespflegestellen Ergebnis Befragungen E. EinE. Vierjähriger jähriger b c Fehlte häufig Fehlte manchmal 18 22 wg. Beruf Fehlte häufig Fehlte manchmal 25 insgesamt Ges. II 1 3 6 10 5 9 18 32 6 12 24 42 12 4 2 11 10 1 Fehlte immer auf Jge 2- bis 3 J. f 4 2 0 1 3 0 Fehlte immer • 6 4 wg. Schule Hochrechnung 0- bis 1- bis 1 J. 2J. d e 24 Bezogen auf alle unter 3 Jahre alten Kinder in Erftstadt werden 42 (preisgünstige) Tagespflegestellen gewünscht. Dies ergibt einen Prozentsatz von 3,6 Prozent. 6.3 Spielgruppen 48 bzw. 55 Eltern (vgl. Tabelle 3), das sind auf die befragten Kinderjahrgänge bezogen 10,0 bzw. 14,4 Prozent, vermiss(t)en für ihr unter drei Jahre altes Kind mehr oder weniger regelmäßig einen Platz in einer Spielgruppe. Wie in der folgenden Tabelle auf Seite 24 dargestellt, werden bezogen auf alle unter 3 Jahre alten Kinder einschließlich der Zuordnungen aus dem Bedarf für Tageseinrichtungen (Spalte g) 71 Plätze in Spielgruppen gewünscht. Dies ergibt einen Prozentsatz von 6,2 Prozent. Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 23 Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen Tabelle 6 Bedarfsberechnung Gründe a wg. Schule Fehlte immer Fehlte häufig Fehlte manchmal wg. Beruf Fehlte immer Fehlte häufig Fehlte manchmal insgesamt • 6.4 Plätze in Spielgruppen Ergebnis Befragungen E. EinE. Vierjähriger jähriger b c Hochrechnung 0- bis 1 J. 3 3 34 3 J. Tab.4 Ges. d e f g h 1 2 3 0 6 9 17 34 5 65 10 19 37 5 71 10 19 5 14 10 12 37 39 siehe 2- bis 3 0 0 1 0 2 36 1- bis 2 J. Besondere Zielgruppen Die Darstellung der Befragungsergebnisse in Bezug auf den Status "allein erziehend" erfolgt hier nachrichtlich, da das Vorhalten von Plätzen in rechtlicher Sicht nicht an das Kriterium "allein erziehend" sondern an die Kriterien "berufstätig" bzw. "in schulischer Ausbildung" geknüpft ist. In der Praxis fallen allerdings mehrere Kriterien - wie Befunde aus anderen Untersuchungen zeigen - oft zusammen. 6.4.1 Allein Erziehende • Die folgenden Daten sind nur nachrichtlich aufgeführt. Ein rechtlicher Anspruch auf einen Betreuungsplatz ist hier nur gegeben, wenn gleichzeitig eine Ausbildung oder Berufstätigkeit erfolgt. Aus der Befragung kann dies jedoch nicht entnommen werden. 12 bzw. 13 der befragten Eltern (vgl. Tabelle 3) waren allein Erziehend. Das sind auf die befragten Kinderjahrgänge bezogen 3,1 bzw. 2,7 Prozent. Sie vermiss(t)en für ihr unter drei Jahre alten Kinder die verschiedensten Betreuungsformen. Tabelle 7 Bedarf der allein Erziehenden Betreuungsart E. Einjähriger Spielgruppe 9 Fehlte immer 4 Fehlte häufig 4 Fehlte manchmal 1 Tagesmutter Fehlte immer Fehlte häufig Fehlte manchmal 4 Kita Fehlte immer Fehlte häufig Fehlte manchmal 5 E. Vierjähriger 1 1 0 0 0 0 0 0 3 1 0 7 7 0 0 1 3 1 18 8 Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 24 -, zu Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen 6.4.2 Kommunale Förderung der Tagespflege ~=,=;,=J A'J- j BlaU - Für ca. 10 bis 20 Kinder pro Jahr übernimmt das Jugendamt die Kosten einer Tagespflege (§ 23 SGB VIII). Etwa 25 Prozent hiervon sind unter drei Jahre. Die Hilfe ist einkommensabhängig und wird insbesondere mit dem Ziel gewährt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherzustellen. Die Fallanalyse'" des Familienstandes ergab, dass über 40 Prozent der Eltern (ausnahmslos allein erziehend) ledig waren, ca. 23 Prozent getrennt lebten und fast ein Drittel geschieden waren. Tabelle 8 Famurens T t an dd er Eltern der T a eSDI fleae b e diirfti u hl!en Familienstand 2002 2003 ges. aes, in % I!es. in % zes. in % 3 40,9 Ledig 42,8 6 40,0 9 1 14,4 4 26,7 5 22,6 Getrennt 3 12,8 5 33,3 8 29,5 Geschieden ges, 7 100,0 15 100,0 22 100,0 Quelle: Abtlg. 511, 02.2004; eigene Berechnungen • Die Analyse macht deutlich, dass in "vollständigen" Ursprungsfamilien eine Bezuschussung von Kindern in der Tagespflege so gut wie nie stattfindet. Es gibt einen hohen Anteillediger Personen an allen Fällen. • Tabelle 9 G'run de fii ur den Taaesntfleaebeda rf Gründe 2002 2003 in % aes. in % aes. Berufstätigkeit 5 71,4 10 66,6 (Weiter-)Bildung 2 28,6 5 33,4 ges. 7 100,0 15 100,0 Quelle: Abtlg. 511,02.2004; eigene Berechnungen ges. in % 15 68,2 7 31,8 22 100,0 aes. Als Grund für den Beginn der Tagespflege werden zu ca. 2/3 die Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit und zu ca. 1/3 aller Fälle ein Schulbesuch, die Aufnahme eines Studiums sowie eine Umschulungs- bzw. Weiterbildungsmaßnahme genannt. Es muss ferner bei der Bedarfsplanung berücksichtigt werden, dass Mütter mit neugeborenen Kindern i. d. R. selten auf die Fremdbetreuung ihres Kindes bzw. ihrer Kinder angewiesen sind. Nur in einem Fall wollte bzw. musste im Jahr 2003 eine Mutter direkt nach dem Mutterschutz arbeiten. In den meisten Fällen nehmen Mütter von Neugeborenen Erziehungsurlaub in Anspruch. Die berufliche Unterbrechungszeit (meistens) der Mütter wurde bisher durch den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab Vollendung des dritten Lebensjahres des Kindes und den gesetzlichen Anspruch auf bis zu dreijähriger Elternzeit abgedeckt. 10 Gezählte wurden nur die in den jeweiligen Jahren eingestellten Fälle. Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 25 Teilplan IV.2 - Betreuung der unter 3-jährigen 7 ZusammenfassendeSchlussfolgerung Nach den Erfahrungen aus der empirischen Sozialforschung zeichnen sich Befragungsergebnisse der durchgeführten Art generell durch folgende Besonderheiten aus: Von den Befragungsaktionen selbst wird ein Bedarf bzw. die Benennung eines Bedarfs ausgelöst (so genannte aktivierende Befragung). Eltern, die (noch) keinen konkreten Bedarf haben, zeigen ihn nicht an. Das Verhältnis der Personen mit Betreuungswünschen zu den Personen ohne Betreuungswünsche ist so verzerrt. Die ausgewiesene Bedarfslage ist wegen der relativ großen Anzahl der am Bedarf Interessierten höher als in der Realität (Fehlschluss). Sozial benaChteiligte Eltern mit einem konkreten Bedarf beteiligten sich nicht entsprechend ihrem Anteil an den Befragungen. Sie sind unterrepräsentiert. • Eine Aufaddierung aller Betreuungsformen ist nur mit Einschränkungen möglich, da die Eltern zu einem erheblichen Teil mehrere Betreuungsangebote gleichzeitig als fehlend angekreuzt haben. Auch werden in der Praxis zurzeit - falls vorhanden und von den Eltern finanzierbar - noch verschiedene Angebote miteinander kombiniert. Dies geschieht aber in Ermangelung von bedarfsgerechten Angeboten und würde sich bei ausreichender Vorhaltung entsprechender Angebote weitgehend erübrigen. 7.1 Die Fehlbedarfsquote pro Jahrgang Werden die Ergebnisse der beiden Stichproben auf die Grundgesamtheit der Eltern mit Kindern unter 3 Jahren übertragen, sind aus beruflichen oder schulischen Gründen der Eltern bzw. aus sozialen und anderen Gründen für etwa • 11,5 Prozent der 0,4- bis 1-jährigen (= 31 Kinder) 14,9 Prozent der 1- bis 2-jährigen (= 62 Kinder) 25,6 Prozent der 2- bis 3-jährigen (= 120 Kinder) Plätze zu schaffen . Insgesamt läge der Bedarf bei einer Grundgesamtheit von 1.154 Kindern und errechneten 213 Plätzen bei ca. 18,5 Prozent. Dieser Wert entspricht ungefähr dem Mittelwert der Vergleichsstädte (vgl. Grafik 1, S. 5) und der ursprünglich von der Bundesregierung vorgesehenen Versorgungsquote in Höhe von 20 % für die unter 3 Jahre alten Kinder. 7.2 Die Fehlbedarfsquote pro Angebotstyp Die Verwaltung des Jugendamtes strebt an, dass die unter 1-jährigen Kinder grundsätzlich in Tagespflege betreut werden, wenn dies dem Elternwillen nicht zuwiderläuft. Dies bedeutet, dass die o. a. 31 Plätze für 0,4- bis 1-jährige Kinder ausschließlich in Tagespflegestellen realisiert werden sollen. Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 26 ~! An!ege Teilplan IV.2 Betreuung der unter 3-jährigen Das Verhältnis der von den Eltern angegebenen Wünsche nach zusätzlich in Tageseinrichtungen, Tagespflegestellen und Spielgruppen beträgt ungefähr l1(owll ,~l .. -~ ..... '-£.."", • 3 zu 1 zu 2. Hieraus kann abgeleitet werden, dass von den bereitzustellenden verbleibenden 182 Plätze (213 minus 31) 91 in Kindertageseinrichtungen, 30 in Tagespflegestellen und 61 in Spielgruppen sein müssen. 7.3 • Fazit Die Verwaltung des Jugendamtes schlägt vor, die o. a. Berechnungen als Planungsgrundlage für die weiteren Schritte festzulegen. Unter Berücksichtigung der häufig genannten Absicht, Einrichtungen nur gelegentlich in Anspruch zu nehmen, dürfte eine Anzahl von 213 Plätzen, davon 91 in Kindertageseinrichtungen, 61 in Tagespflege und 61 in Spielgruppen mittelfristig ausreichen, um den Bedarf zur Betreuung der unter Dreijährigen zu decken. Die vorgenannten Ergebnisse sind Grundlage der vom Jugendamt zu erstellenden Umsetzungsplanung für die Versorgung der unter 3-jährigen. Dabei soll bis zum Jahr 2010 schrittweise eine Versorgungsquote von insgesamt 20 Prozent erreicht werden. Eine Betreuung in "Kinderkrippen" Die finanziellen Auswirkungen wird dabei ausgeschlossen. sind darzustellen . • Jugendamt Erftstadt - Jugendhilfeplanung 27