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Mitteilungsvorlage (Notwendige umfangreiche Baumfällarbeiten im Abteipark Brauweiler)

Daten

Kommune
Pulheim
Größe
90 kB
Datum
10.09.2014
Erstellt
01.09.14, 18:41
Aktualisiert
01.09.14, 18:41
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Inhalt der Datei

Vorlage Nr.: 328/2014 Erstellt am: 22.08.2014 Aktenzeichen: IV/003 Verfasser/in: Herr Egert Mitteilungsvorlage Gremium TOP ö. Sitzung Umweltausschuss X nö. Sitzung Termin 10.09.2014 Betreff Notwendige umfangreiche Baumfällarbeiten im Abteipark Brauweiler Veranlasser/in / Antragsteller/in Verwaltung Mitteilung Im Abteipark in Pulheim Brauweiler sind aus Gründen der Verkehrssicherung umfangreiche Baumfällarbeiten notwendig. Da eine erhebliche Anzahl von Bäumen entfernt werden muss, hält es die Verwaltung in diesem besonderen Fall für angebracht, die Mitglieder des Umweltausschusses ausführlich über die Gründe zu informieren, die zur notwendigen Fällung der größtenteils geschützten Bäume führen. Die Kastanienallee im Abteipark ist mit dem Pseudomonas Bakterium befallen und stirbt ab. Bei der Krankheit handelt es sich um ein aus Indien stammendes Bakterium (Pseudomonas syringae pv. aesculi), das 2002 zuerst in den Niederlanden aufgetreten ist und dort in manchen Gegenden dazu geführt hat, dass innerhalb kürzester Zeit 50 - 70% der Kastanien abgestorben sind. Seit 2007/2008 wird die Krankheit vermehrt auch in Deutschland, England und Frankreich registriert. Mehrfach hatte die Verwaltung darüber berichtet, dass auch die Kastanien auf dem Friedhof Stommeln vom Pseudomonas Bakterium befallen sind. Bisher gibt es keine Kenntnis über die Infektionswege und die Art der Ausbreitung. Außerdem ist keinerlei Behandlung möglich. Allein eine Optimierung der Standortverhältnisse kann möglicherweise die Ausbreitung erschweren. Es werden sowohl junge als auch alte Bäume befallen. Bei der Krankheit handelt es sich um eine Rindeninfektion. Das Kambium, die lebende Schicht des Baumes, wird durch das Bakterium zerstört und führt so letztendlich zu einem Absterben des Baumes. Geschwächte Bäume können zusätzlich von Holz abbauenden Pilzen besiedelt werden, wodurch es neben der Gefahr des Bruchs abgestorbener Kronenteile zu einer erhöhten Bruchgefahr fäulegeschädigter Stämme und Stämmlinge kommen kann. Bisher gibt es aufgrund von Untersuchungen keine Hinweise, dass das Bakterium auch andere Baumarten befällt. Im Frühjahr 2014 mussten bereits 5 der insgesamt 21 Kastanien in der Allee gekappt werden, damit die Verkehrssicherheit in diesem Bereich wieder hergestellt werden konnte. Große Teile der Kronen waren abgestorben und stellten eine Gefahr für die Besucherinnen und Besucher des Abteiparks dar. Da es sich um Bäume handelt, die durch die Baumschutzsatzung der Stadt Pulheim geschützt sind, erfolgte die Kappung nach vorheriger Rücksprache mit der Koordinierungsstelle Umweltschutz. Vorlage Nr.: 328/2014 . Seite 2 / 2 Mit Schreiben vom 03.04.2014 hat der Landschaftsverband Rheinland (Abteiverwaltung Brauweiler) die Genehmigung zur Fällung der gesamten Kastanienallee auf dem Parkgelände der Abtei Brauweiler beantragt. Von den insgesamt 21 Rosskastanien sind, inklusive der bereits gekappten Bäume, 20 Bäume durch die Baumschutzsatzung der Stadt Pulheim (BaumS) geschützt. Die Abteiverwaltung Brauweiler des Landschaftsverbandes Rheinland hat die o.g. Bäume von dem Gutachterbüro Arnold & Marx untersuchen lassen. Das Gutachten liegt der Verwaltung vor. Darüber hinaus hat am 28.03.2014 ein Abstimmungstermin in der Abtei Brauweiler stattgefunden, bei dem, neben den zuständigen Fachbereichen des Landschaftsverbands Rheinland, hier u.a. dem Bereich Gartendenkmalpflege des Amts für Denkmalpflege im Rheinland, und den o.g. Gutachtern, auch die Koordinierungsstelle Umweltschutz der Stadt Pulheim teilgenommen hat. Hierbei hat auch eine Begehung der Kastanienallee stattgefunden. Schon jetzt ist der Alleecharakter durch den Ausfall bzw. die aus Verkehrssicherungsgründen notwendig gewordene Kappung einzelner Alleebäume nachhaltig gestört. Einige der untersuchten Kastanien befinden sich heute in einem weit fortgeschrittenen Stadium der Infektion und sind zusätzlich mit Holz abbauenden Pilzen befallen. Teilweise ist der sekundäre Befall mit Pilzen den Bäumen äußerlich nicht anzusehen. So ist bei dem letzten großen Sturm eine der Kastanien aus der Allee umgestürzt, deren Stammfuß völlig durchgefault war. Von außen war dem Baum dieses jedoch nicht anzusehen. Aufgrund des absehbaren Ausfalls weiterer Kastanien in der Allee und den mit dem Absterbeprozess einhergehenden Gefährdungen der Parkbesucherinnen und Parkbesucher möchte der Landschaftsverband Rheinland alle 21 Alleebäume voraussichtlich noch im Herbst 2014 fällen. Selbst mit einer ständigen Kontrolle der schadhaften Kronenteile schreitet der Holzabbau der Starkäste mit nachfolgender Totholzbildung so schnell fort, dass die Verkehrssicherheit dieses stark frequentierten Bereiches im Abteipark dauerhaft nicht gewährleistet werden kann. Da absehbar ist, dass es aufgrund der Pseudomonas Infektion zu einem Komplettausfall der Allee kommt, ist der Aufwand zum vorübergehenden Erhalt der Bäume oder von Baumfragmenten als nicht zumutbar anzusehen und steht in keinem Verhältnis zu den Gefährdungen, die von den Bäumen für Leib und Leben ausgehen. Nach § 6 Abs. 1 b) BaumS besteht seitens des Eigentümers ein Rechtsanspruch auf Erteilung einer Fällgenehmigung. Eine Verpflichtung zur Ersatzpflanzung besteht nach den Vorgaben der Baumsatzung im vorliegenden Fall nicht. Unabhängig davon hat der Landschaftsverband Rheinland in einem Schreiben vom 08.08.2014 (s. Anlage 1) mitgeteilt, dass die gesamte Allee, vorbehaltlich der Entscheidung der Gremien der Landschaftsversammlung des LVR, voraussichtlich 2015 oder 2016 erneuert werden soll. In dem o.g. Abstimmungstermin am 28.03.2014 wurde mit Blick auf die Geschichte der Klöster und nach Abwägung von Alternativen eine Ersatzbepflanzung der Allee mit Speierling als bester Lösungsvorschlag erarbeitet. Der Bereich Gartendenkmalpflege des Amts für Denkmalpflege im Rheinland ist in den Abstimmungsprozess eingebunden.