Daten
Kommune
Brühl
Größe
109 kB
Datum
02.02.2017
Erstellt
24.01.17, 15:42
Aktualisiert
24.01.17, 15:42
Stichworte
Inhalt der Datei
Handlungskonzept zum Förderprojekt plusKITA der Stadt Brühl
1. Ausgangssituation und Gesetzesgrundlage……………………………………………………….
2
2. Zielsetzung …………………………………………………………………………….……………..
2
3. Umsetzung zur Erreichung der Zielsetzung..…………………………………….……………..…. 3
3.1 Zugänge zu Eltern und Kindern …………………………………………………………..…..
3
3.1.1 Präsenz in Bring- und Abholzeiten …………………………………….……..…….
3
3.1.2 Gruppenbesuche ……………………………………………………………….…….
4
3.1.3 Teilnahme an Veranstaltungen des Kinder- und Familienzentrums ……..……..
4
3.2 Einbezug in die Arbeit des Kinder- und Familienzentrums ……………………….….. …..
5
3.2.1 Beratung von Fach- und Ergänzungskräften ……………………………….……..
5
3.2.2 Kooperation mit der Koordinationsstelle des Kinder- und Familienzentrums ….
5
3.2.3 Dienstbesprechung und pädagogischer Planungstag ………………………..…..
5
3.3 Angebote der Beratung, Begleitung und Bildung ……………………………………..……
5
3.3.1 Beratungsarbeit …………………………………………………………………….…
5
3.3.1.1 Beratung zu individuellen Anliegen der Eltern ………………………..….
5
3.3.1.2 Beratung zum Kita-Navigator ……………………………………..…..…..
7
3.3.1.3 Beratung zum Bildungs- und Teilhabepaket .…………………..……..…
7
3.3.1.4 Arbeitshaltung in der Elternzusammenarbeit …………..…………….….
7
3.3.2 Bildungsangebote im Kinder- und Familienzentrum Vochem ……………………
8
3.3.2.1 Bewerbung von Angeboten der Familienbildung …………………….….
8
3.3.2.2 Begleitung von Angeboten der Familienbildung ……………………..….
9
3.3.2.3 Eltern-Kind-Angebote und Elternangebote der Elternbegleitung …… ..
9
3.4 Netzwerkarbeit …………………………………………………………………….…………… 10
3.4.1 Aufbau eines Netzwerkes im Sozialraum und Kooperation mit
sozialen Dienstleistern und Einrichtungen ……………………………….………... 10
3.4.2 Arbeitskreise plusKITA ……………………………………………………………… 11
3.5 Literatur ……..................................................................................................................... 11
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1. Ausgangssituation und Gesetzesgrundlage
Im öffentlichen Diskurs wird seit Jahren der Zusammenhang von Armut und Bildung thematisiert, da
Kinder sozial und ökonomisch belasteter Familien oftmals von Benachteiligungen in den Bereichen
von Gesundheit, Sprache und sozialer Integration und Teilhabe bedroht sind. Ihr Bildungsweg ist
häufig durch ihre soziale Herkunft vorbestimmt.
Das am 01.08.2014 in Kraft getretene „Gesetz zur Änderung des Kinderbildungsgesetzes und weitere
Gesetze“ zielt auf mehr Bildungschancen und Bildungsgerechtigkeit von Kindern und Familien.
Mit der zweiten Revision des Kinderbildungsgesetzes gewährt das Land Nordrhein-Westfalen
Jugendämtern einen Zuschuss für sogenannte plusKITA-Einrichtungen, die einen vergleichsweise
„hohen Anteil von Kindern und Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf des Bildungsprozesses“ betreuen. Für die Verteilung der Mittel ist ein gesetzlich vorgegebener Schlüssel
maßgebend. Die Zuschüsse, die das Land den ausgewählten Einrichtungen zur Verfügung stellt, sind
für den Einsatz von pädagogischem Personal, der Fachkraft plusKITA, zu verwenden (§16a i.V.m.
§21a KiBiz). Die Laufzeit des Förderprojektes ist bis zum 31.07.2019 befristet.
Seit dem 01.03.2015 ist im Kinder- und Familienzentrum Vochem eine Fachkraft plusKITA (im
Folgenden Elternbegleitung) in Vollzeit beschäftigt, die als Teammitglied der Einrichtung, ergänzend
zu der Einrichtungsleitung sowie den Fach- und Ergänzungskräften im Gruppendienst, in der Elternarbeit tätig ist. Für mehr Transparenz bezüglich ihrer Rolle und Funktion ist die Fachkraft im Haus als
Elternbegleitung bekannt. Zuständig ist die Elternbegleitung für die gesamte Elternschaft im Kinderund Familienzentrum Vochem (Gebäudeteile in der Schöffenstraße und Merseburger Straße). Externe
Besucher des Kinder- und Familienzentrums sind von der Beratung ausgeschlossen. Eine Ausnahme
bilden hier Eltern die ihr Kind über den Kita-Navigator der Stadt Brühl im Kinder- und Familienzentrum
Vochem für einen Betreuungsplatz registrieren lassen und einen weiterführenden Hilfebedarf
formulieren. Das Angebot ist kostenlos und freiwillig.
Die Elternbegleitung, Frau Kristina Ohlef, ist mit Büro im Kinder- und Familienzentrum Vochem, im
Gebäudeteil der Merseburger Straße, unter der Rufnummer 02232 - 1505120 sowie über Email unter
kohlef@bruehl.de zu erreichen.
2. Zielsetzung
Familie ist der erste und wichtigste Bildungsort von Kindern in ihrem Aufwachsen. Der frühkindlichen
Bildung kommt in Hinblick auf einen gelingenden Bildungsweg eine zentral bedeutsame Rolle zu.
Um bestehenden familiären Benachteiligungen frühzeitig zu begegnen und diese über „abgestimmte
pädagogische“ Handlungskonzepte abzubauen wurde das Förderprojekt plusKITA entwickelt
(Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. 2015, S. 7). Der Fokus liegt dabei auf dem Kind
und der dazugehörigen Familie mit all ihren Mitgliedern als ein wechselseitiges System. Als Familiensystem hängen das Wohlergehen der Eltern und ihrer Kinder stets zusammen (vgl. Fialka 2010, S.
22). Neben der individuellen Förderung der Kinder bildet daher eine vertrauensvolle Elternarbeit und stärkung den Schwerpunkt der Arbeit.
Ziel des Förderprojektes ist die Unterstützung von Bildungsprozessen bildungsbenachteiligter
Familien. Die Arbeit ist darauf ausgerichtet Eltern als zentrale Bildungspartner zu verstehen und sie
durch die Erfahrung von Selbstwirksamkeit in ihrem Bildungsauftrag zu stärken. Als erste Interaktionspartner bleiben Eltern auch mit Beginn einer außerfamiliären Betreuung für das Kind wichtigste
Bezugs- und Vertrauensperson. Das Wissen der Eltern um die Bedeutung frühkindlicher Bildung
entscheidet daher wesentlich über die Entwicklung und Bildungswege von Kindern.
Daher bilden die Stärkung von Elternkompetenzen sowie eine Sensibilisierung der Eltern für ihre
eigene Rolle und Verantwortung im kindlichen Erziehungs- und Bildungsprozess die Basis einer
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gelingenden Erziehungspartnerschaft. Eltern sind Vorbilder für Ihre Kinder und tragen mit einem
bildungsanregenden Wohnumfeld zu einer positiven kindlichen Entwicklung bei. Voraussetzung hierfür
ist die Entwicklung einer interessierten, motivierten Haltung der Eltern sowie ein klares Selbstverständnis in Bezug auf Bildungs- und Förderprozesse eigener Kinder. Die Einbindung der Eltern in
die Arbeit ist ein Zugewinn für alle Beteiligten. Eltern, Kinder und Fachkräfte profitieren gleichermaßen
von der Mitwirkung und Mitgestaltung der Eltern (vgl. Fialka 2010, S. 7f.). Der Ansatz orientiert sich
grundsätzlich nicht an Defiziten und Benachteiligungen von Familien, sondern fokussiert deren
Potenzial und Ressourcen. Das Elternbild und das Konzept einer Elternstärkung gehen von der
Annahme vorhandener Kompetenzen eines jeden Elternteils aus, die es wahrzunehmen, einzubinden
und auszubauen gilt (vgl. Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. 2015, S. 8). Der
Zusammenarbeit mit den Eltern kommt daher für die Begleitung der Bildungswege und -verläufe von
Kindern ein hoher Stellenwert zu Vor diesem Hintergrund ist die Elternbegleitung gleichzeitig auch als
eine Bildungsbegleitung zu verstehen.
Das Kinder- und Familienzentrum Vochem verbindet Erziehung, Betreuung und Bildung von Kindern
mit Beratung, Information und Unterstützung der dazugehörigen Eltern und Familien und ist damit
Betreuungs-, Erfahrungs-, Begegnungs- und Bildungsstätte zugleich. Dieser ganzheitliche Ansatz
stärkt Kinder und Eltern in ihrem gewohnten Lebensumfeld. Hemmschwellen seitens der Eltern
Beratung in Anspruch zu nehmen werden abgebaut, indem niederschwellige Zugänge über eine
wohnortnahe Angebotsstruktur von Bildungsangeboten und Unterstützungsleistungen geschaffen
werden.
3. Umsetzung zur Erreichung der Zielsetzung
Zur Umsetzung der Zielsetzung zählen folgende Arbeitsbereiche der Elternbegleitung.
3.1 Zugänge zu Eltern und Kindern
3.1.1 Präsenz in Bring- und Abholzeiten
Um als kompetenter und vertrauensvoller Ansprechpartner in der Elternschaft des Kinder- und
Familienzentrums wahrgenommen zu werden, stehen der Vertrauens- und Beziehungsaufbau sowie
die fortlaufende Kontakt- und Beziehungspflege mit Eltern im Mittelpunkt der Arbeit. Hierbei handelt es
sich um einen zeitlich flexiblen Entwicklungsprozess. Die Beziehungsarbeit setzt ein offenes und
aktives Zugehen auf die Eltern in der Einrichtung voraus. In der Bring- und Abholzeit hält sich die
Elternbegleitung regelmäßig im Flur-, Eingangs- und Gruppenbereich auf, um Begegnungen und
Gespräche mit den Eltern zu ermöglichen und sich in der Elternschaft präsent zu zeigen. Auch die
Gesprächssuche in anderen Zeiten der Anwesenheit von Eltern, etwa im Rahmen von Veranstaltungen, ermöglicht die Entstehung und Entwicklung einer vertrauensvollen Beratungsarbeit.
Eine gelungene Kommunikation, die von den Eltern positiv und wertschätzend erlebt wird, ist die
Grundlage einer partnerschaftlichen, konstruktiven Zusammenarbeit. Erfolgsversprechend ist v.a. eine
dialogische Haltung in der Elternarbeit (vgl. Fialka 2010, S. 21). „Die persönliche Ansprache der
Eltern“ beim (Familien-)Namen erleichtert dabei den Zugang zur Elternschaft und schafft gleichzeitig
Vertrauen und Verbindlichkeit (Jansen/Wenzel 2000, S. 67). Insbesondere im Umgang mit Familien
mit Migrationshintergrund oder bildungsfernen Familien bildet der persönliche Kontakt den Schwerpunkt der Arbeit.
Die Vertrauensbildung ist eine anhaltende, mit neuer Zusammensetzung der Elternschaft immer
wiederkehrende Aufgabe der Elternbegleitung. Insbesondere die Anknüpfung an bereits „zuvor
geführte[…] Gespräche[…]“ und gezielte Nachfragen signalisieren den Eltern ehrliches Interesse an
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ihrer Person und der Familie, was besondere Aufmerksamkeit sowie aktives Zuhören verlangt
(Jansen/Wenzel 2000, S. 66). In Folge dessen ist für Elterngespräche, die sich spontan aus
Begegnungen ergeben, ausreichend Zeit einzuplanen.
3.1.2 Gruppenbesuche
Mit Aufnahme der Arbeit wurden Gruppenbesuche der Elternbegleitung eingerichtet, die fortlaufend in
einem festen Turnus stattfinden. Täglich (Montag bis Donnerstag) wird jeweils eine Gruppe für
maximal 1,5 Stunden von der Elternbegleitung besucht. In der darauffolgenden Woche werden die
übrigen Gruppen im Wechsel besucht. Auf diese Weise wird jede Gruppe alle 14 Tage aufgesucht.
Die Gruppenbesuche finden nicht in der Bring- und Abholzeit statt. Sie sind zeitlich flexibel zu
gestalten, um die Beratungsarbeit mit den Eltern sicherzustellen.
Die Gruppenbesuche dienen u.a. dem Fachaustausch mit dem Kollegium. Familiäre Problemlagen
sowie Entwicklungsstände und Förderbedarfe der Kinder, die Fachkräften bekannt sind, werden
ebenso besprochen wie Möglichkeiten der Kontaktherstellung zu den Eltern sowie potentielle Wege
einer Zusammenarbeit. Die Wahrnehmung von Kompetenzen, Fähigkeiten und Neigungen der Kinder
im Gruppengeschehen und Freispiel durch die beobachtende Rolle der Elternbegleitung, zur
Entwicklung eines Stärken- und Interessenprofils, ist im Rahmen der Beratungsarbeit mit den Eltern
ebenso hilfreich wie in der passgenauen Vermittlung von Familien in vorhandene Bildungsangebote
des Kinder- und Familienzentrums. Die Beziehung zu den Kindern kann im Rahmen der Gruppenbesuche als Spielpartner ausgebaut und intensiviert werden. Gelegentlich wird im Spiel mit den
Kindern neues Spielmaterial eingeführt und angeboten. Durch Berichte und Erzählungen der Kinder
von gemeinsamen Erlebnissen mit der Elternbegleitung ermöglicht es auch der Kontakt zu den
Kindern das Vertrauen der Eltern zu gewinnen.
Der folgenden Übersicht ist die Zuordnung von Gruppen und Wochentagen zu entnehmen.
Ungerade Wochen eines Monats:
Montag: Seehunde
Dienstag: Delfine
Mittwoch: Krabben
Donnerstag: Seepferdchen
Gerade Wochen eines Monats:
Montag: Wale
Dienstag: Seesterne
Mittwoch: Muscheln/Robben
Donnerstag: Regenbogenfische
3.1.3 Teilnahme an Veranstaltungen des Kinder- und Familienzentrums
Die Elternbegleitung nimmt an gruppenübergreifenden Veranstaltungen im Kinder- und Familienzentrum (z.B. Elternabende, Elternversammlung, Sommerfest, Eltern-Kind-Ausflug, Eröffnung
Mediathek usw.) oder im Stadtteil (z.B. St. Martin, Karnevalsumzug, Vochem ist Kult) teil, ebenso zeigt
sie sich bei Festen auf Gruppenebene anwesend (z.B. Frühlingsfest, Freischwimmerfest). Nach
Möglichkeit begleitet sie zudem die Ausflüge und Aktionen im Rahmen des jährlich stattfindenden
Ferienprogramms im Sommer und Herbst.
Die Teilnahme an Festen und Feierlichkeiten wird als eine weitere Möglichkeit genutzt in Kontakt mit
den Eltern einer Gruppe bzw. des Hauses zu treten. In entspannter Atmosphäre werden Gespräche
mit einzelnen Elternteilen oder Gruppen von Eltern geführt, die nicht zwingend auf Fachebene statt-
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finden, sondern vielmehr einem gegenseitigen Kennenlernen dienen. Durch befreundete oder sich gut
bekannte Elternteile erschließt sich der Elternbegleitung so ein größerer Elternkreis.
3.2 Einbezug in die Arbeit des Kinder- und Familienzentrums
3.2.1 Beratung von Fach- und Ergänzungskräften
Ergänzend werden bei Bedarf erzieherische Fach- und Ergänzungskräfte des Kinder- und
Familienzentrums beraten. Das Team wird in der Zusammenarbeit mit den Familien der Kinder
begleitet und bei Bedarf fachlich unterstützt. In Fallbesprechungen mit Kolleginnen und Kollegen
können verschiedene Informationen und Sichtweisen zu einem Sachverhalt zusammengetragen und
diskutiert werden. Hier kann vor dem Hintergrund unterschiedlicher Professionen und einer sozialpädagogischen Perspektive die Elternbegleitung dazu beitragen dem Kollegium eine neue Sicht auf
Verhaltensweisen von Eltern und Kindern zu eröffnen.
3.2.2 Kooperation mit der Koordinationsstelle des Kinder- und Familienzentrums
Als Schnittstelle zwischen den Bereichen der Kinderbetreuung und der Familienbildung ist eine
intensive Zusammenarbeit mit der Koordinatorin des Kinder- und Familienzentrums unerlässlich.
An der Planung zum Beginn bzw. an der Reflexion zum Ende eines Kindergartenjahres ist die Elternbegleitung beteiligt. So werden Anregungen, Anliegen und Themenwünsche aus der Elternschaft
zwecks einer adressaten- und zielgerichteten Angebotsplanung an die Koordinationsstelle weitergeleitet. Auch unterjährig findet regelmäßig ein Austausch statt, der die fortlaufende Reflexion der
Angebote beinhaltet, um diese zu optimieren. Dies geschieht fortlaufend mit der Leitung einer
Angebotsreihe und der Koordinatorin, um Inhalte aufeinander abzustimmen oder Abläufe und
Rahmenbedingungen zu verändern.
Informationen aus dem Bereich der Familienbildung, die relevant für den Bereich der Kinderbetreuung
sind, werden wiederrum über die Elternbegleitung in das pädagogische Team der Einrichtung getragen.
3.2.3 Dienstbesprechung und pädagogischer Planungstag
Die Teilnahme der Elternbegleitung an der monatlichen Dienstbesprechung des Gesamtkollegiums
und dem jährlichen pädagogischen Planungstag ist vorgesehen, um über die Terminplanung im ersten
und zweiten Halbjahr eines Kindergartenjahres sowie über Veranstaltungen, Abläufe, Organisatorisches sowie Ansprechpartner und Zuständigkeiten im Kinder- und Familienzentrum informiert zu sein.
3.3 Angebote der Beratung, Begleitung und Bildung
3.3.1 Beratungsarbeit
3.3.1.1 Beratung zu individuellen Anliegen der Eltern
Ergänzend zu den pädagogischen Fachkräften der Gruppen ermöglicht der Einsatz der Elternbegleitung eine intensive Elternarbeit, die sich an den individuellen Bedarfen und Problemlagen von
Müttern und Vätern orientiert und diese in der Klärung und Bearbeitung ihrer Anliegen unterstützt.
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Familien haben in der heutigen Gesellschaft unterschiedliche und vielfältige Anforderungen und
Lebensbedingungen zu bewältigen. In der Beratungsarbeit im Kinder- und Familienzentrum sind
Eltern mit unterschiedlichen Belastungen konfrontiert, wie etwa (drohende) Arbeitslosigkeit, finanzielle
Not und Armut, Erziehungsfragen, Sprachbarrieren aufgrund von Migration, Erkrankungen,
Trennung/Scheidung und/oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch junge oder alleinerziehende Mütter und Väter sind häufig durch ihre besondere Lebenssituation und fehlende soziale
Unterstützung belastet.
Angelehnt an die Lebenswelt einer Familie lassen sich unterschiedliche „Bewältigungsstrategien“
ausmachen, die von Eltern im Alltag entwickelt wurden, um sich mit den eigenen Lebensumständen
zu arrangieren. Solche Anpassungsleistungen sollten wertgeschätzt werden und gleichzeitig den
Ausgangspunkt für eine Zusammenarbeit und konkrete Mitwirkungsmöglichkeiten der Eltern in der
Erarbeitung und Entwicklung von Lösungsansätzen bilden (Diözesan-Caritasverband für das
Erzbistum Köln e.V. 2015, S. 8). Der Ansatz einer Lebensweltorientierung nach Thiersch (vgl.
Thiersch 2005) setzt die Wahrnehmung und wertfreie Anerkennung unterschiedlicher Lebenswelten
sowie die Ableitung darauf abgestimmter Handlungsstrategien zur individuellen Bildungsförderung
voraus. Dieser konzeptionelle Ansatz erfordert es vom pädagogischen Team eigene Denk- und
Verhaltensmuster kritisch zu hinterfragen und einen „Perspektivwechsel“ vorzunehmen (DiözesanCaritasverband für das Erzbistum Köln e.V. 2015, S. 7ff.).
Neben einer allgemein aufsuchenden Elternarbeit ist das Arbeitsfeld auf der Basis von Freiwilligkeit
von einer Kommstruktur geprägt. Den Auftrag einer Beratung erteilen in der Regel die Eltern, indem
sie die Elternbegleitung persönlich aufsuchen. Auch die Empfehlung der Einrichtungsleitung und des
Kollegiums mit Hinweis auf die Elternbegleitung führt zu neuen Elternkontakten. Durch aufsuchende
Zugänge zu Eltern in der Bring- und Abholzeit und während Veranstaltungen werden in Gesprächen
ebenfalls Unterstützungsbedarfe sichtbar.
Der Bedarf der Eltern nach Beratung und damit der Umfang der allgemeinen Beratungsarbeit ist keine
konstante Größe und hängt im Wesentlichen von dem formulierten Hilfe- und Unterstützungsbedarf
der Eltern ab. Die Beratungsarbeit sollte bei der Planung weiterer Förder- und Bildungsangebote stets
Berücksichtigung finden, um ihrem Ausmaß gerecht werden zu können. Dies gilt insbesondere für
zeitlich festgelegte oder gebundene Angebote und Projektreihen.
Ebenso variiert die Intensität der Beratung und Begleitung einzelner Elternteile und Familien. Einige
Eltern lassen sich vereinzelt in akuten Problemsituationen beraten, andere Familien benötigen fortlaufend Unterstützung in der Bewältigung ihres Alltags. Durch die Vielfalt von Unterstützungsangeboten leistet die Elternbegleitung eine niederschwellige sozialpädagogische Familienhilfe. Ist der
Betreuungsumfang derart hoch, dass er durch die Elternbegleitung zeitlich und/oder fachlich nicht
mehr zu leisten ist, werden Eltern mit ihrer Zustimmung an andere Dienste vermittelt.
Die Räumlichkeit in der Merseburger Straße mit Spielecke heißt Eltern und Kinder willkommen und
ermöglicht ungestörte, vertrauliche Beratungsgespräche. Neben Beratungsterminen im Kinder- und
Familienzentrum sind auch Hausbesuche der Elternbegleitung möglich, die Einblicke in das häusliche
Umfeld und die Lebenswelt der Familie gewähren.
Beratungsinhalte, Anliegen und Fragestellungen der Eltern sind stets individuell und unterschiedlichen
Lebensbereichen zuzuordnen. Persönliche Anliegen der Eltern, die sich aus den aufgeführten
Belastungen ergeben und Inhalt der Beratung sind, sind in der Regel als familiäre Anliegen zu
verstehen, auf Grund dessen, dass sie stets unmittelbare Auswirkungen auf das Familiensystem
haben und nicht isoliert von der Gesamtfamilie verstanden werden können. Die Anzahl der Beratungskontakte sowie Anlässe Beratung in Anspruch zu nehmen werden von der Elternbegleitung fortlaufend
in einer Statistik erfasst.
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Im Außendienst werden regelmäßig Behördengänge und -kontakte sowie weitere Termine der Eltern
begleitet. Zu den Anlaufstellen zählen verschiedenste Dienststellen sowie gemeinnützige, soziale
Einrichtungen im Stadtgebiet. Im Umgang mit Behörden handelt die Elternbegleitung „anwaltschaftlich“ für Familien und vertritt deren Anliegen, da es Eltern oftmals nicht gelernt haben selbst ihre
Anliegen abschließend zu klären (Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. 2015, S. 11)
oder aber von negativen Erfahrungen eigener Klärungsversuche in Behördenangelegenheiten
berichten. Ihnen bereiten vor allem die Erledigung von Schriftverkehr und der Dialog mit Behörden
Probleme. Durch die Unterstützung der Elternbegleitung und eine aktive Beteiligung der Eltern im
Rahmen ihrer Möglichkeiten können diese darin befähigt werden persönliche Anliegen perspektivisch
eigenverantwortlich zu regeln.
3.3.1.2 Beratung zum Kita-Navigator
Seit August 2015 steht allen Eltern der Kita-Navigator zur Verfügung, über den die Suche und
Vormerkung von Betreuungsplätzen in Tageseinrichtungen in der Stadt Brühl möglich ist. Auf Wunsch
unterstützt die Elternbegleitung Eltern bei der Registrierung ihres Kindes im Online-Vormerksystem
KITA-Navigator. Um eine Vormerkung am Arbeitsplatz der Elternbegleitung vorzunehmen, ist die
Unterzeichnung einer Datenschutzerklärung durch einen Sorgeberechtigten Elternteil Voraussetzung.
3.3.1.3 Beratung zum Bildungs- und Teilhabepaket
Im Kinder- und Familienzentrum ist die Elternbegleitung für die Beratung zur Beantragung von
Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets zuständig. Eltern können sich über das Leistungspaket
informieren und sich Bescheinigungen bezüglich der Mittagsverpflegung bzw. der Ausflüge im Ferienbzw. Vorschulprogramm, die im Rahmen der Nachweispflicht von den Eltern einzuholen sind, ausstellen lassen. Auf Wunsch leistet die Elternbegleitung Unterstützung beim Ausfüllen der dazugehörigen Hauptanträge.
3.3.1.4 Arbeitshaltung in der Elternzusammenarbeit
In der Beratungsarbeit und im Umgang mit belasteten Familien steht eine wertschätzende, transparente Kommunikation im Vordergrund sowie die Grundhaltung, Eltern darin zu befähigen selbstwirksam
und autonom zu handeln. Hierbei werden im Rahmen einer Stärkung von Selbsthilfe Eltern Aufgaben
zugeteilt und von diesen eigenverantwortlich übernommen, um auf diese Weise eigene Handlungskompetenzen zu erwerben. Hier spielt Motivationsarbeit eine wesentliche Rolle, die von Zuspruch und
Vertrauen in Elternkompetenzen geprägt ist. Neben dem Fachwissen der Elternbegleitung bildet damit
das Kommunikationsverhalten einen ausschlaggebenden Teil der vertrauensvollen Zusammenarbeit
mit Eltern.
Eltern grundsätzlich als selbstbestimmend und selbstständig in ihrer Lebensführung zu verstehen ist
eine wichtige Grundannahme in der Gestaltung der Erziehungspartnerschaft mit Eltern. Die Arbeit ist
dabei stets an vorhandenen Ressourcen der Eltern ausgerichtet, die einbezogen werden, um stärkend
und ermutigend, aber auch entlastend zu wirken. Oftmals ist es zunächst erforderlich Informationen
und Hintergrundwissen einzuholen bzw. weiterzugeben, um mit den Eltern anschließend gemeinsam
realistische Ziele, Lösungsansätze und konkrete Handlungsschritte zu erarbeiten. Hierbei ist zentral
Eltern nicht aus Ihrer Verantwortung zu entlassen, sondern sie darin zu unterstützen Verantwortung zu
tragen und dieser gerecht zu werden. Durch eine Verantwortungsübernahme und damit verbundene
Erfolgserlebnisse lässt sich das Selbstbild von Eltern positiv verändern. Der Grad an Unterstützung
durch die Fachkraft und ihr Erfahrungs- und Handlungswissen einerseits und die Eigenanteile der
Eltern andererseits zur Problembehebung beizutragen hängen dabei u.a. vom Anliegen und den
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persönlichen Voraussetzungen der Eltern ab. Die Entwicklung von Lösungsansätzen durch die Eltern
selbst erhöht deren Wirksamkeit und Nachhaltigkeit, was voraussetzt, dass sie sich ihrer Problemlagen bewusst sind. Auch die Elternbegleitung versteht sich in der Gestaltung von Elternkontakten
durch das Erfahrungswissen der Eltern grundsätzlich als lernend in der Zusammenarbeit.
3.3.2 Bildungsangebote im Kinder- und Familienzentrum Vochem
Das Kinder- und Familienzentrum Vochem stellt Eltern und Kindern ein breites Spektrum von
Informationsveranstaltungen und Bildungsangeboten zur Verfügung, die an deren aktuellen Bedarf
ausgerichtet sind. Die Bildungsangebote decken inhaltlich u.a. die Bereiche Informationswissen (rund
um das Kind und die Familie), Kreativität, Medien und Ernährung ab und halten Gruppenangebote mit
unterschiedlicher Zielsetzung (Elterntreff, Spielgruppe usw.) bereit. Familienunterstützende Angebote
der Kooperationspartner ergänzen das Programm, das halbjährlich einem Faltblatt zu entnehmen ist.
Gemeinsam haben alle Angebote des Kinder- und Familienzentrums den Grundsatz, dass Eltern als
erste Bezugs- und Erziehungsperson verstanden und ernst genommen werden. Bildungsangebote
bieten Eltern und Kindern Raum für Entfaltung, Entwicklung und Kreativität und eröffnen angeleitet
neue Erfahrungsräume.
Über die Teilnahme an Angeboten oder Kursen können sich Eltern und Kinder unter Anleitung auf
eigene Stärken, Talente und Fähigkeiten konzentrieren und so positive Erfahrungen im gemeinsamen
erleben und gestalten sammeln. Eltern erleben die Wirksamkeit ihrer auf das Kind gerichtete
Aufmerksamkeit und lernen den individuellen Bildungsweg ihres Kindes zu begleiten.
Neben Angeboten im Kinder- und Familienzentrum Vochem vermittelt die Elternbegleitung Bildungsangebote in der Stadt Brühl und Umgebung.
3.3.2.1 Bewerbung von Angeboten der Familienbildung
Desweiteren zählt die Vermittlung und Begleitung von Familien in Angebote des Familienzentrums zu
den Aufgaben der Elternbegleitung. Die Bewerbung der Angebote und eine passgenaue Vermittlung
von Familien setzen voraus, dass die Elternbegleitung über die Angebote und Inhalte umfassend
informiert ist. Zielgruppe in der Ansprache sind, gemäß der konzeptionellen Zielformulierung, insbesondere bildungsbenachteiligte Familien, obgleich auch in der Belegung der Angebote eine soziale
Mischung zielführend ist und der Zugang zu diesen grundsätzlich allen interessierten Eltern und
Kindern offen steht.
Wichtig ist in der Bewerbung eine Methodenentwicklung, die sich an der Elternschaft orientiert. Dazu
zählt primär die persönliche Ansprache der Eltern, um Angebote vorzustellen, zur Teilnahme zu
motivieren und Nachfragen direkt zu beantworten. Aushänge sowie Flyer und Handzettel mit möglichst
einfacher Bildsprache werden in der Bewerbung (im Foyer und über die Elternpost) nur unterstützend
eingesetzt. Auf schriftliche Informationen und Bekanntgaben sollte weitestgehend verzichtet werden,
da diese in der Regel nur wenig Beachtung finden. Die Elternbegleitung bedient sich anderer
Hilfsmittel (z.B. Takeaway im Eingangsbereich), um Angebote zu bewerben und das Interesse und die
Aufmerksamkeit der Eltern zu wecken. Ihren Einsatz gilt es in der Praxis kontinuierlich zu erproben.
Insbesondere durch eine „Vorteilsansprache“ (Jansen/Wenzel 2000, S. 76), bezogen auf die
Teilnahme an einem konkreten Angebot, können Eltern für Angebote und Projekte in der Einrichtung
gewonnen werden. Für eine passende Bewerbung und erfolgreiche Vermittlung von Familien ist in der
gezielten Ansprache von Eltern die Unterstützung der erzieherischen Fachkräfte erforderlich, da
diesen insbesondere die Interessen der Kinder aus der Gruppenarbeit bekannt sind.
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Die Anmeldung zu den Themenveranstaltungen und Kursangeboten im Kinder- und Familienzentrum
erfolgt neben der Koordinatorin ebenfalls über die Elternbegleitung. Im persönlichen und/oder telefonischen Kontakt ergeben sich teils neue Gesprächsanlässe, die zu weiteren Kontakten mit den
Eltern führen.
3.3.2.2 Begleitung von Angeboten der Familienbildung
Die Begleitung von Angeboten der Familienbildung durch die Elternbegleitung, unter der Leitung von
Kooperationspartnern, erleichtert einem Teil der Eltern den Zugang zu diesen. Durch die Einladung
und Hinführung der Elternbegleitung ist eine spontane Teilnahme der Eltern möglich.
Folgende Bildungsangebote werden/wurden begleitet:
Arbeiten mit Ton (2015/2016)
Kreatives Gestalten mit Ton
Hören, Lesen Spielen (seit 2015/2016 fortlaufend)
Lese- und Bastelangebot für Eltern mit Kindern im Alter von 2-6 Jahren
Elterntreff für türkischsprachige Mütter (seit 2015/2016 fortlaufend)
Elternangebot zur Stärkung muttersprachlicher Kompetenzen
3.3.2.3 Eltern-Kind-Angebote und Elternangebote der Elternbegleitung
Neben der Beratungs- und Vermittlungsarbeit bildet die Praxisanleitung zur Bildungsförderung in Form
eigener Förderangebote für Eltern und Kinder einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit der Elternbegleitung. Hier werden gezielt Elternangebote sowie Eltern-Kind-Angebote unter Berücksichtigung
der sozioökonomischen Situation von Familien entwickelt, um ihnen den Zugang zu Bildung zu
erleichtern. Die Angebote umfassen eine konzeptionelle Planung, die konkrete Durchführung sowie
eine abschließende Reflexion.
Die Angebotsinhalte orientieren sich dabei an dem jeweils aktuellen Bedarf der Eltern und Kinder.
Methodischer Ansatz ist die Entwicklung von auf den Sozialraum abgestimmten pädagogischen
Angeboten, die in der Planung verschiedene Zielgruppen berücksichtigen. Eine Bedarfsermittlung
relevanter Themen erfolgt über Anregungen und Ideen im direkten Elternkontakt und die Evaluation
abgeschlossener Angebote und versteht sich als kontinuierliche Aufgabe, da sich der aktuelle Bedarf
stets mit neuer Elternschaft verändert. Daraus resultierend ist die Partizipation der Eltern für eine
bedarfsgerechte Angebotsplanung maßgebend.
Unterschieden wird hinsichtlich der Angebotsstruktur zwischen der Auswahl eines fortlaufenden
Angebots (i.d.R. wöchentlich) über einen mehrwöchigen Zeitraum mit höherer Verbindlichkeit und
einem in sich abgeschlossenen eintägigem Angebot an einem Vor- und/oder Nachmittag.
Mit der Teilnahme an einem Angebot nehmen Eltern sich bewusst Zeit für ihr Kind. Erfolgreich sind die
Bildungsangebote vor allem dann, wenn Eltern und Kinder maßgeblich an der Gestaltung und dem
Erfolg durch ihr Zutun und ihre Ideen beteiligt sind. Die aktive Einbindung von Eltern und Kindern
verlangt seitens der Elternbegleitung eine hohe Flexibilität, da sich Angebote in ihrem Verlauf und
Inhalt, teils entgegen der ursprünglichen Angebotsplanung, entwickeln.
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Mit Hilfe der Bildungsangebote erhalten Eltern Anregungen ihrem Kind, auch im eigenen Zuhause, ein
förderliches Lernumfeld zu schaffen und werden in ihrer persönlichen Weiterentwicklung in Hinblick
auf bildungsunterstützende Prozesse unterstützt. Dazu zählt beispielsweise die Gestaltung von Spiel
und Freizeit, um Familienzeit bewusst in den Familienalltag zu integrieren. Die Beratung zur Bildungsförderung erfolgt auf Wunsch auch im häuslichen Umfeld der Kinder und dem Stadtteil. Durch
zugeschnittene Angebote erschließen sich Eltern und Kindern auch hier, aufbauend auf ihren Stärken
und Ressourcen, neue Lernfelder und Erfahrungsräume. Positive Interaktionen stärken zudem die
Eltern-Kind-Beziehung und Kontakte der Eltern untereinander.
Bereits umgesetzte Angebote:
Spiel- und Bastelkarussell (2014/2015; 2015/2016)
Eltern-Kind-Angebot zum Thema Spiel- und Bastelideen
Bärenstarkes Frühstück (2014/2015; 2015/2016)
Elternangebot zum Thema Ernährung
Gartenzwerge (2015/2016)
Eltern-Kind-Angebot zum Thema Gartenarbeit und -gestaltung
Kinder in Aktion (2015/2016)
Eltern-Kind-Angebot zum Thema Freizeitgestaltung
Die aufgeführten Angebote fanden überwiegend einmal wöchentlich über einen Zeitraum von
mehreren Monaten statt. „Kinder in Aktion“ wurde zweimal im Monat angeboten. Neben den
Angebotsreihen fanden weitere einmalige Aktionen statt.
Eltern-Kind-Aktion:
Organisation der Teilnahme am „Kindergartencup 2015“ inkl. Begleitung
Elternaktionen:
Zubereitung Früchtepunsch (2015/2016)
Elternaktion im Rahmen der Weihnachtsfeier (2x)
Schultütenbasteln (2015/2016)
Elternaktion im Rahmen der Einschulung
3.4 Netzwerkarbeit
3.4.1 Aufbau eines Netzwerkes im Sozialraum und Kooperation mit sozialen Dienstleistern
und Einrichtungen
Eine lokale Vernetzung von Akteuren und Multiplikatoren im Umfeld des Kinder- und Familienzentrums bzw. im Sozialraum mit gleicher Zielgruppe, wie es das Kinderbildungsgesetz vorsieht,
ermöglicht eine individuelle, lösungsorientierte Beratung und Unterstützung von Familien, die zum Teil
sehr vielschichtige multiple Belastungssituationen und Problemlagen abdeckt. Durch das erarbeitet
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Hilfenetz und die Zusammenarbeit im Kontext verschiedener Professionen wird Fachwissen gebündelt
und im Einverständnis der Eltern zielgerichtet eingesetzt. Die Elternbegleitung vermittelt und verweist
Eltern innerhalb des multiprofessionellen Netzwerkes an entsprechende Ansprech- und Bündnispartner oder stellt einen Kontakt zu diesen her, um Zugangsbarrieren abzubauen. Ein gut funktionierendes Netzwerk und die Vernetzung von Beratungs- und Unterstützungsangebote sind ein Zugewinn
für alle Beteiligten, sowohl für Eltern als auch für die beteiligten Fachkräfte.
Durch die Kooperation mit sozialen Diensten und Einrichtungen ergeben sich zudem teils neue
Angebotsformen in Hinblick auf die Bildungsarbeit mit Eltern und Kindern.
Eine Zusammenkunft aller ortsansässigen Kooperationspartner sowie einen fachlichen Input ermöglicht u.a. das Netzwerktreffen „Frühe Hilfen“, das jährlich zweimal ausgerichtet wird. Es verbindet
Kontaktpflege mit Informationswissen und -austausch. Auf Netzwerkebene im Kinder- und Familienzentrum ist eine regelmäßig stattfindende Lenkungsgruppe obligatorisch für die Elternbegleitung.
Ebenso relevant ist die enge Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Dienststellen der Stadtverwaltung
Brühl.
3.4.2 Arbeitskreise plusKITA
Die Vernetzung der Fachkräfte plusKITA in Form von Arbeitskreisen auf Stadt- und Kreisebene ist ein
weiterer Baustein der Netzwerkarbeit. Im Rhein-Erft-Kreis wird der Arbeitskreis unter Beteiligung aller
Kommunen (seit Frühjahr 2016) ca. dreimal jährlich an unterschiedlichen Standorten ausgerichtet. Auf
Stadtebene findet der Arbeitskreis ca. alle zwei Monate statt. Neben anonymer Fallberatung werden
Netzwerkkontakte ausgetauscht und offene Fragen besprochen. Die Vernetzung der Fachkräfte
ermöglicht kurze Wege der Kontaktaufnahme untereinander sowie einen kollegialen Fach- und
Erfahrungsaustausch mit vergleichbaren Arbeits- und Beratungsinhalten.
3.5 Literatur
Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.: plusKITA. Handreichung für katholische
Kindertageseinrichtungen im nordrhein-westfälischen Teil des Erzbistums Köln. Köln 2015.
Fialka, Viva: Wie Sie die Zusammenarbeit mit Eltern professionell gestalten. Bildungs- und
Erziehungspartnerschaft. Verlag Herder GmbH: Freiburg im Breisgau 2010. Sonderheft von
„kindergarten heute – Die Fachzeitschrift für Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern“.
Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz – KiBiz) – Viertes
Gesetz zur Ausführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes – SGB VIII.
Jansen, Frank/Wenzel, Peter: Von der Elternarbeit zur Kundenpflege. Kindertageseinrichtungen auf
dem Weg zu Dienstleistungsunternehmen. 2. Auflage. Don Bosco Verlag: München 2000.
Thiersch, Hans: Lebensweltorientierte Soziale Arbeit. Aufgaben der Praxis im sozialen Wandel. 6.
Auflage. Juventa: Weinheim/München 2005.
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